Aktueller Marktausblick Dezember 2015/Jänner 2016 ÜBERBLICK Die ersten Prognosen für das Weltwirtschaftswachstum 2016 flattern bereits herein, noch ist es aber zu früh, einen Konsens festzustellen. Eines glauben wir mit Sicherheit vorhersagen zu können, nämlich dass die Phalanx so hehrer Institutionen wie die Weltbank, der Internationale Währungsfonds, sowie Zentralbanken aller Orts ihre Vorhersagen, wie in all den Jahren seit der Weltwirtschaftskrise, Quartal für Quartal nach unten revidieren wird. Warum das? Weil ihre Prognosen allesamt auf ökonometrischen Modellen basieren, die wichtige, wachstumshemmende Faktoren, nicht, oder nicht ausreichend, berücksichtigen können. Dazu zählen unseres Erachtens fünf, die eine Erklärung für die geringe Trefferquote dieser Institutionen abgeben können Erstens: die hohe und weiter zunehmende globale Verschuldung – sie hat zwischen 1994 und 2014 doppelt so rasch zugenommen, wie das BIP Wachstum. Zweitens: das ultratiefe Zinsniveau, das es der Politik ermöglicht, notwendige Strukturbereinigungen auf die lange Bank zu schieben, das Zombieunternehmen am Leben erhält, Sparer pönalisiert, und unser Pensionssystem in Frage stellt. Drittens: der zunehmende Anteil der wenig produktiven öffentlichen Haushalte am BIP. Viertens: der dramatische Alterungsprozess in den entwickelten Industrienationen – in Europa entfielen in den fünfziger Jahren auf einen Pensionisten acht Arbeiter, heute sind es lediglich vier, 2050 werden es gerade noch zwei sein. Und letztlich die zunehmende Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen (der „Gini“ Faktor), die den Konsum nachhaltig schwächt. So werden wir vermutlich – gegen Ende Jänner – unsere Prognose für 2016 unterhalb der konsensualen Erwartungen ansiedeln und fürchten, damit erneut der erlebten Realität nahe zu kommen. Der globale DALE Frühindikator zeigt ein Bild der Unentschlossenheit, am ehesten deutet er eine Fortsetzung der Phase der „Great Moderation“ an, mit geringfügigen Ausschlägen zwischen Erholung und Abkühlung. Im Vergleich zum Jahresende 2014 hat sich das Gesamtbild jedenfalls leicht verschlechtert. DALE Investment Advisors GmbH DALE Frühindikator Fortsetzung der „Great Moderation“, aber abgeschwächt 1
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