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Les Serraux
Les Serraux, deren Name zum ersten Mal 1145 in Verbindung mit Begnins auftaucht, hatten lange Zeit
eine eigene Gemeinde mit ihrem Schloss in Serraux-Dessus und ihrem Gerichtshof gebildet. Im Jahre
1480 wurde Serraux-Dessous von der Lehnsherrschaft losgelöst und wurde ein Unterlehen.
Nachdem sie nach und nach zur Ruine zerfiel, wurde die Gemeinde 1616 aufgelöst, zu einer Zeit, als die
Adelsfamilie de l'Harpe Schlossbesitzer waren. Serraux wurde anschliessend in Begnins zusammengeführt, das "allein verantwortlich war für die Finanzierung der Rüstung, des Unterhalts der Pfarrkirche und
aller anderen öffentlichen Ausgaben".
Im Jahre 1762 versuchten die Sturler, Eigentümer von Serraux-Dessus, die Trennung von Begnins und
den Wiederaufbau der früheren Gemeinschaft zu erwirken. Am 1. April 1767, nach fünf Jahren
Diskussionen, bestätigte ein Landvogturteil die Angliederung von Serraux an Begnins: „Da die Gemeinde
Serraux vor sehr langer Zeit die Hauptfunktionen der Gemeinschaft eingestellt hat, nicht im Kataster der
Vogtgemeinden eingeschlossen und zurzeit von Ihren Exzellenzen ignoriert wird, kann sie nicht ihre
Tätigkeit ohne Genehmigung des Herrn wieder aufnehmen, der allein Gemeinschaften gründen... oder
einer Gemeinschaft Kraft und Aktivität zurückgeben darf, die durch ihre Nichtexistenz aufgehört hat, eine
solche zu sein...“ Begnins konnte dennoch kein Wohnrecht für die Erntearbeiter, Winzer, Bauern und
Domestiken der Herren Sturler und Mestral oder deren ständige Nachkommen fordern. Die anderen
Privatpersonen mussten Wohngeld bezahlen.
Vom alten Dorf bestehen zurzeit nur die beiden mächtigen Winzerhäuser sowie ein kürzlich restauriertes
Wohngebäude, geschmückt mit einer schönen romanischen Tür, die vermutlich auf das 12. oder 13.
Jahrhundert zurückgeht. Lange Zeit als frühere Kapelle des Gutes angesehen, war dieses Gebäude vermutlich von Anfang an zum Unterstellen der Karren bestimmt.
Im Jahre 1773 liess Jean Antoine Rigot, Lehnsherr von Martheray, die Brücke Pont des Battues über den
Fontanette-Bach bauen, die Serraux-Dessus mit Begnins verbindet, und folgende Inschrift eingravieren:
„Ich biete der Nachwelt Wohltaten der Vorsehung sowie zu ihrem Nutzen den Preis meiner Anerkennung“.
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Unter der Brücke trägt ein Stein folgende Inschrift: "Lobet den Herrn", datiert 1772.
Die Rechtschreibung dieses Ortes ist ungewiss. Wenn auch am häufigsten in alten Dokumenten die
Schreibweise Serraux auftaucht, so findet man auch Serreaux, Sarraul, Sarraulx... (Der Name soll vom
Lateinischen serra oder sarra stammen, was Befestigung, Einfriedung bedeutet).
Serreaux-Dessus, Sarraux-Dessous, der Brauch bürgert sich ein, die beiden Weingüter unterschiedlich
zu schreiben, obwohl diese die letzten Überbleibsel einer gleichen Gemeinde sind.
Einige Daten
1145
1300
1380
Guibert de Serraux bestätigt die Stiftung von Gütern und Geldern an die Abtei Bonmont durch den
gleichen Akt wie derer von Begnins, mit denen er verwandt zu sein scheint.
Ein gewisser Vullierme, vermutlich Nachkomme von Guibert, ist Lehnsherr von Serraux.
Parvi Johannes und Magni Johannes (Petit Jean und Grand Jean) sind Eigentümer von der
Lehnsherrschaft Serraux in einer Eigentümergemeinschaft mit den Vullierme.
Serraux-Dessus
1580
1620
Serraux-Dessus gehört der adligen Familie de l'Harpe.
Das Gut wird von der adligen Familie Sturler erworben.
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1706
Jean Sturler heiratet Suzanne Hertner und wird durch diese Heirat auch Lehnsherr von Cottens.
1850
Der Marquis de Ganay, der auch das Schloss Château de Luins besitzt, erwirbt das Gut durch
Eheschliessung.
1819
1909
Die Familie de Pourtalès wird Eigentümer von Serraux-Dessus.
Seine Nachkommen verkaufen Serraux-Dessus an den Verein Rayroux et Matringe aus Rolle.
Serraux-Dessous
1520
1828
1932
Serraux-Dessous gehört zu diesem Zeitpunkt dem adligen Jean Mestral Seigneur d'Aruffens.
Seine Nachkommen besitzen das Gut - wie auch das von Menthon - bis 1828.
Das Anwesen geht durch Heirat an die Familie de Freudenreich aus Monnaz über.
Die Familie de Freudenreich verkauft Serraux-Dessous wieder.
Auszüge aus: "Begnins à rebrousse-temps" von Gabrielle Sénéchaud
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