Datum: 26.11.2015 Tages-Anzeiger 8021 Zürich 044/ 248 44 11 www.tagesanzeiger.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 172'920 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Themen-Nr.: 374.003 Abo-Nr.: 1044548 Seite: 1 Fläche: 17'068 mm² Kantone sparen eine halbe Milliarde bei der Bildung Die Kürzungen kommen ausgerechnet zum Zeitpunkt, an dem die Schülerzahlen wieder steigen. Anja Buffi Denn trotz der sinkenden Schülerzahlen Bern seien die Ausgaben weiter gestiegen, Die neusten Zahlen des Dachverbands Schweizer Lehrerinnen und Lehrer zeigen: In den nächsten drei Jahren sind in den Deutschschweizer Kantonen Abbau- massnahmen bei der Bildung von über einer halben Milliarde Franken geplant. Von 21 befragten kantonalen Lehrerorganisationen meldeten 20 Einsparungen. Nicht enthalten sind in diesen Zahlen die Abbaupläne der Gemeinden und jener Kantone, die erst über Sparpläne sagt er. So hätten sich zum Beispiel viele Lehrkräfte an kleinere Klassen gewöhnt. Anspruch ist gewachsen In den vergangenen 20 Jahren seien nicht nur die Bildungsausgaben, sondern auch die Anforderungen an das Bil- dungssystem gestiegen, sagt Lucien Criblez, Professor für historische Bil- dungsforschung an der Universität Zürich. Neue Aufgaben, etwa die Einführung von Schulleitungen oder der Ausnachdenken. So will zum Beispiel Zürich bau von Schulsekretariaten, hätten auch rund 49 Millionen Franken pro Jahr bei finanziert werden können, weil die der Volksschule, den Mittelschulen und Schülerzahlen gesunken seien. Nun schnüren die Kantone ihre Sparder Berufsbildung sparen. Die Bildungsausgaben gehören zu pakete zu einem ungünstigen Zeitpunkt: den grössten Budgetposten der öffentli- «Ausgerechnet in einer Zeit, in der die chen Hand. In einigen Kantonen habe Schülerzahlen wieder steigen, müssen man lange versucht, die Schulen zu die Kantone bei der Bildung sparen», schonen, sagt der oberste Erziehungs- sagt Criblez. Die Statistiker des Bundes direktor der Schweiz, Christoph Ey- geben ihm recht: Gemäss ihrer Prognose mann. Nun sei der Druck zu gross gewor- steigen die Schülerzahlen auf der Priden. «Es ist heute fast unmöglich, die marstufe zwischen 2011 und 2021 Bildung von Sparübungen auszuneh- um 12 Prozent. Auf der Sekundarstufe men», sagt auch Bildungsökonom Stefan soll es ab 2017 wieder mehr Schüler geWolter. Er erinnert daran, dass die Bil- ben. Bis 2021 soll ihre Zahl um 7,5 Produngskosten in den 2000er-Jahren auch zent zunehmen. überproportional zugenommen hätten. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 59841599 Ausschnitt Seite: 1/1
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