Kantone sparen - Impuls Mittelschule

Datum: 26.11.2015
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Kantone sparen
eine halbe Milliarde
bei der Bildung
Die Kürzungen kommen ausgerechnet zum
Zeitpunkt, an dem die Schülerzahlen wieder steigen.
Anja Buffi
Denn trotz der sinkenden Schülerzahlen
Bern
seien die Ausgaben weiter gestiegen,
Die neusten Zahlen des Dachverbands
Schweizer Lehrerinnen und Lehrer zeigen: In den nächsten drei Jahren sind in
den Deutschschweizer Kantonen Abbau-
massnahmen bei der Bildung von über
einer halben Milliarde Franken geplant.
Von 21 befragten kantonalen Lehrerorganisationen meldeten 20 Einsparungen. Nicht enthalten sind in diesen Zahlen die Abbaupläne der Gemeinden und
jener Kantone, die erst über Sparpläne
sagt er. So hätten sich zum Beispiel viele
Lehrkräfte an kleinere Klassen gewöhnt.
Anspruch ist gewachsen
In den vergangenen 20 Jahren seien
nicht nur die Bildungsausgaben, sondern auch die Anforderungen an das Bil-
dungssystem gestiegen, sagt Lucien
Criblez, Professor für historische Bil-
dungsforschung an der Universität Zürich. Neue Aufgaben, etwa die Einführung von Schulleitungen oder der Ausnachdenken. So will zum Beispiel Zürich bau von Schulsekretariaten, hätten auch
rund 49 Millionen Franken pro Jahr bei finanziert werden können, weil die
der Volksschule, den Mittelschulen und Schülerzahlen gesunken seien.
Nun schnüren die Kantone ihre Sparder Berufsbildung sparen.
Die Bildungsausgaben gehören zu pakete zu einem ungünstigen Zeitpunkt:
den grössten Budgetposten der öffentli- «Ausgerechnet in einer Zeit, in der die
chen Hand. In einigen Kantonen habe Schülerzahlen wieder steigen, müssen
man lange versucht, die Schulen zu die Kantone bei der Bildung sparen»,
schonen, sagt der oberste Erziehungs- sagt Criblez. Die Statistiker des Bundes
direktor der Schweiz, Christoph Ey- geben ihm recht: Gemäss ihrer Prognose
mann. Nun sei der Druck zu gross gewor- steigen die Schülerzahlen auf der Priden. «Es ist heute fast unmöglich, die marstufe zwischen 2011 und 2021
Bildung von Sparübungen auszuneh- um 12 Prozent. Auf der Sekundarstufe
men», sagt auch Bildungsökonom Stefan soll es ab 2017 wieder mehr Schüler geWolter. Er erinnert daran, dass die Bil- ben. Bis 2021 soll ihre Zahl um 7,5 Produngskosten in den 2000er-Jahren auch zent zunehmen.
überproportional zugenommen hätten.
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