Detailinfos

DAS KOCHBUCH ZUM
REFORMATIONS­JUBILÄUM –
SCHAUFENSTER IN DEN
ZÜRCHER ALLTAG UM 1500
Zum Reformationsjubiläum erarbeitet die Zürcher
Historikerin Nicole Billeter ein abwechslungs­reiches
Kochbuch mit historischen Rezepten. Passende
Anek­doten und Geschichten ergänzen das Kochbuch
zu einem Fenster zur Zeit der Reformation.
Der Alltag um 1500 in Zürich wird so
sicht-, riech- und schmeckbar.
WISSEN
REZEPTE
ANEKDOTEN
REALISATION
BRATE ES SO
LANG, WIE DREI
VATER-UNSER
DAUERN
VND VERSALTZ
ES NIT VND
LAS ES NIT
ANBRINNEN!
DER OTTER
SCHWIMMT IM
WASSER – ALSO
MUSS ER EIN
FISCH SEIN
KOCHEN IST EIN
GEMEINSAMES,
EIN GEMEINSCHAFTLICHES
WERK
Zeitempfinden im 16.
Jahrhundert: wie schlug
sich das in den Rezeptbüchern der Zeit nieder?
Die Rezepte werden für
den heutigen Gebrauch
angepasst – in Wort und
Zutaten.
Der Biber wurde im Mittelalter in der Schweiz
praktisch ausgerottet.
Warum?
Eine Uhr stand nicht zur Verfügung. Wie sollten Zeitangaben in
Rezepten aussehen? Man griff auf
einfache Mittel zurück; so konnte
es heissen: «Brate es so lang, wie
drei Vater-unser dauern». Eine
übersichtliche Lösung.
Original-Rezepte stellten sich
so dar – blaues Mus:
Es gab strenge Fastenvorschriften:
am Freitag durfte kein Fleisch konsumiert werden, Fisch war erlaubt.
So dachten sich unsere Vorfahren:
Der Otter schwimmt im Wasser –
also muss er ein Fisch sein. Er darf
also an fleischlosen Tagen bedenkenlos gegessen werden ...
Es wäre passend und
würde der Philosophie
der Autorin gerecht,
wenn sich Kirchgemeinden an dem Projekt
beteiligten.
Küchen und Küchengeräte,
Wetter(-hexen), Bedeutung der
Farben, Vorschriften für Herdfeuer,
Alchemie, Reislauf und Kappeler
Milchsuppe, 4-Säfte-Lehre und Gesundheit, Marktplatz und Lebensmittelverkäufe.
«blawes muoss mach also von mandel
vnd vonn Ris: stos kornbluomen gar
wol mit wasser, drucks ein tuoch, das
behalte. Stoss mandel mit dem selben
wasser vnd zwing es durch. So hastu ein
blawe milch. Dauon mach das muoss
mit riss oder mit weitzen. Wiltu gern, so
bströw es mit imber. Vnd versaltz es nit
vnd las es nit anbrinnen.»
Mach ein blaues Mus wie folgt aus Mandeln und Reis: Zerstosse Korn­blumen
gut mit Wasser, drücke sie durch ein
Passiertuch, das Wasser behalte.
Zer­stoss Mandeln mit demselben
Wasser und passier sie durch das Tuch.
So hast Du eine blaue Mandelmilch.
Davon mach das Mus mit Reismehl
oder mit Weizenmehl. Wenn Du willst,
bestreue es mit Ingwer. Und versalze es
nicht und lass es nicht anbrennen.
Das Kochbuch entsteht in Zusammenarbeit mit dem Graphiker
Roland Ryser und erscheint im
Frühjahr 2017 im Orell Füssli Verlag.
Es ist eines der wenigen ausgesuchten Projekte, die von der Plattform
«500 Jahre Zürcher Reformation»
unterstützt wird. Das Projekt wird
zudem von dem Verein Reformationsjubiläum kräftig unterstützt
– unter anderem durch die Eingabe
an den Zürcher Lotteriefonds.
Weitere Geldgeber sind noch herzlich willkommen. Wenn diese Beteiligung eine bleibende Erinnerung
ans Jubiläum für Ihre Gemeinde ist,
melden Sie sich bitte gerne bei
Dr. Nicole Billeter
[email protected]
oder 079 501 82 55.