Rund 100 neue Wohnungen geplant Badfriedrichshall Beim ehemaligen Kindersolbad wird gebaut − Gemeinderat lehnt ein sechsstöckiges Gebäude ab Von Ute Plückthun Auf das Brachgelände des ehemaligen Jagstfelder Kindersolbads kommt Bewegung: Die Hollerbach-Gruppe aus Hardheim als Eigentümer plant, nach einem städtebaulichen Konzept der Mosbacher IFK-Ingenieure eine Bebauung mit 90 bis 105 Wohneinheiten zu realisieren. Dazu sollen die leerstehenden Bestandsgebäude aus dem 18. Jahrhundert und den 1930er Jahren mehrgeschossigen Wohnhäusern weichen. Innenentwicklung Entlang der Salinenstraße und des Fahrbergs weisen sie eine Mindestlänge von 30 Metern und drei Vollgeschosse sowie zurückversetzte Dachgeschosse auf. In der rückwärtigen Zone sind Punkthäuser Nach Plänen des Eigentümers soll das frühere Gelände vorgesehen, die einen um einen Mittelpunkt des Kindersolbads bebaut werden, allerdings ohne den zentrierten Grundriss haben. sechsstöckigen Quartiersauftakt. Foto: Ute Plückthun Die Sicht zur nahen Neckaraue ist möglich. Hier sind gleiche Gebäudehöhen, aber Längen von maximal 15 Metern angedacht. Jeweils eine Einfahrt vom Fahrberg und der Salinenstraße her werden das Gelände erschließen. In einer vorläufigen Grundsatzentscheidung befürworteten die Räte das Konzept. Werner Wally lobte es als "stimmig und angemessen", insbesondere den Leitgedanken der Innenentwicklung, die gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr, die Tiefgaragenlösung und die berücksichtigte Erweiterungsfläche für das jetzige Kindersolbad. Der mittige Fußweg zur Neckaraue "löst das "kasernenartige der bisherigen Struktur auf". Heftigen Widerspruch erfuhr allerdings der markante Quartiersauftakt im nördlichen Bereich an der Ecke der Salinenstraße zum Fahrberg. "Ein mit sechs Geschossen derart überdimensioniertes Gebäude ist entschieden abzulehnen, da es in keiner Weise zur Umgebung passt", sagte der CDU-Gemeinderat und unterstellte dem Bauträger den "untauglichen Versuch", mit einer größtmöglichen Ausschöpfung des Gebiets den maximalen Gewinn herauszuziehen. Gegenpol Bürgermeister Timo Frey kennzeichnete eine Beschränkung als zu früh. Enno Loose verteidigte angesichts einer "heterogenen Umgebungsbebauung" mit wenigen Ein- und Zweifamilienhäusern, Industriebebauung und "heftig belegten Sozialwohnungen mit zum Teil schwieriger Klientel" das sechsgeschossige Gebäude als Gegenpol. SPD-Chef Herbert Benzschawel warnte davor, "das Konzept jetzt schon wegzureden". Silke Ortwein begrüßte die Ankündigung von Mietwohnungen, verbunden mit der Hoffnung auf Angebote im mittleren und unteren Preissegment. Dagegen warnte Werner Wally davor, "Begehrlichkeiten zu wecken: Wir müssen jetzt schon klar sagen, dass wir das nicht haben wollen." Einer Auffassung, der sich Gerhard Kemmler und Marion Kieber-Gotzig ebenso anschlossen wie Markus Schön: "Wir würden das falsche Signal weitergeben: Sonst wird eine Planung weiterverfolgt, der wir nicht zustimmen. Der Eigentümer hätte das Geld dann umsonst investiert", sagte der Vorsitzende der Freien Wähler. Bei 13 Gegnern und 13 Befürwortern erhielt der sechsgeschossige Baukörper im Gemeinderat eine ganz knappe Absage. Die restlichen Bestandteile des Konzepts dienen als Grundlage für einen Bebauungsplan der Innenentwicklung im beschleunigten Verfahren, dessen beste Möglichkeit im Rahmen eines Wettbewerbs unter mehreren Architekten jetzt konkretisiert werden soll.
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