Leerstand und Gebäudenachnutzung im Kontext der Innenentwicklung - Planerische und rechtliche Grundlagen - Christopher Schmidt Stadt Neustadt a. Rbge. Dorfgespräch op de Deel, Eilvese, 18.03.2015 Gliederung § Bevölkerungsentwicklung/Strukturwandel in der ILE-Region Steinhuder Meer & Unteres Leinetal im Kontext der Innenentwicklung § Innenentwicklung im Rahmen des Baugesetzbuches BauGB § Innenentwicklung im Rahmen des RROP Region Hannover 2015 Zukunftsbild der Region Hannover 2020 § Innenentwicklung auf kommunaler Ebene Wunstorf und Neustadt a. Rbge. § Innenentwicklung im Rahmen des REK Meer und Moor Förderperiode 20142020 § Fazit 2 Bevölkerungsentwicklung - historisch 3 Ø Stagnierende/bzw. rückläufige Bevölkerungsentwicklung in Wunstorf und Neustadt a. Rbge. Ø Verluste des natürlichen Saldos können nicht vom jährlichen Wanderungssaldo ausgeglichen werden 50.000 45.734 45.000 41.982 40.000 Stadt Neustadt 35.000 Stadt Wunstorf Wedemark 29.402 30.000 25.000 Quelle: REK Meer und Moor 2015 2012 2007 2002 1997 1992 20.000 Bevölkerungsentwicklung - Prognose 4 Ø Gemeinsames Gutachten der Region und der Landeshauptstadt Hannover prognostiziert ausgehend vom Basisjahr 2014 bis 2025 für Neustadt a. Rbge. und Wunstorf einen Bevölkerungsrückgang um 3,9 % bzw. 2,2 % Neustadt a. Rbge. Wedemark Wunstorf Entwicklung 2004-2012* -1,9 % 1,2 % -2,3 % Prognose 2014-2025** -3,9 % 1,2 % -2,2 % Quelle: REK Meer und Moor 2015 Bevölkerungsentwicklung - Altersstruktur 5 4,8% 21,6% 12,4% 0-5 Jahre 6-17 Jahre 29,3% 31,8% 18-44 Jahre 45-64 Jahre 65+ Veränderung der Altersgruppen 2014-2025 in % Altersstruktur 2012 Neustadt a. Wedemark Rbge. (%) (%) Wunstorf (%) 0-5 - 5,5 1,4 - 3,3 6-17 - 16,7 - 7,5 - 11,7 18-44 - 7,1 -2 -4 45-64 - 5,8 0,8 - 7,7 65+ 32 38,6 27,5 Quelle: REK Meer und Moor 2015 Strukturwandel Landwirtschaft 6 Ø Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe von 2003 bis 2010 Kommune 2003 2010 Veränderung 20032010 absolut in % Ø In der Stadt Neustadt a. Rbge. innerhalb von sieben Jahren 114 Betriebsaufgaben Stadt Neustadt a. Rbge. 415 301 -114 -27,5 Ø Anzahl der Haupterwerbsbetriebe überwiegt - mehr als die Hälfte der Betriebe Stadt Wunstorf 120 81 -39 -32,5 Gemeinde Wedemark 189 128 -61 -32,3 Summe 724 510 -214 -29,6 Ø Spürbarer Strukturwandel in der Landwirtschaft . Anzahl großer Betriebe (Fläche über 100 ha) deutlich gestiegen Quelle: REK Meer und Moor 2015 Entwicklung landwirtschaft. Betriebe 2003-2010 Bevölkerungsentwicklung / Strukturwandel – Rückschlüsse auf die Siedlungsentwicklung 7 Quelle: Eigenes Foto, Homepage: www. immonet.de Bevölkerungsentwicklung / Strukturwandel – Rückschlüsse auf die Siedlungsentwicklung 8 Ø Leerstand Ø Neustadt a. Rbge. insg. 865 (4,2 %) Wohnungen davon 572 freistehende Häuser Ø Wunstorf insg. 790 Wohnungen (3,9 %) davon 545 freistehende Häuser Ø Verlust kommunaler sozialer Infrastrukturen wie Kindergärten und Schulen – aber auch Gefährdung des Vereinslebens und der Feuerwehren Ø Ausdünnung der Nahversorgung (Lebensmittel, Post, Bank, med. Versorgung Gastronomie..) Ø Innenentwicklung/Bestandspflege als Reaktion auf die Folgen des demographischen Wandels Ø Schaffung kompakter Siedlungskörper und zentraler Orte im ländlichen Raum Bevölkerungsentwicklung / Strukturwandel – Rückschlüsse auf die Siedlungsentwicklung - Beispiele 9 • • • • • Strukturen im Blick behalten Anreizmodelle schaffen Kümmerer / Quartiersmanager Leerstandslotsen/Wohnlotsen Sensibilisierung/Moderation Quellen: Eigene Quelle, Umbau am Stadtrand 2014, www.hannover.de, www.hiddenhausen.de, www.netzwerk-ländlicher–raum.de, www.wallmerod.de, www.rek-weserbergland.de Innenentwicklung im Rahmen des BauGB 10 Ø Gemäß § 1 Abs. 5 BauGB soll die städtebauliche Entwicklung vorrangig durch Maßnahmen der Innenentwicklung erfolgen. Ø Notwendigkeit zur Begründung der Umwandlung landwirtschaftlicher und forstwirtschaftlicher Flächen. Ø Ermittlungen zu den Möglichkeiten der Innenentwicklung sollen zugrunde gelegt werden Ø Brachflächen Ø Gebäudeleerstand Ø Baulücken Ø Nachverdichtungsmöglichkeiten Innenentwicklung im Rahmen des RROP Region Hannover 2015 Zukunftsbild der Region Hannover 2020 11 Ø Zentrale Orte durch Entwicklungsmöglichkeiten stärken Ø Siedlungsentwicklung an Standorten konzentrieren, die infrastrukturell versorgt und mit guter Bedienqualität an den ÖPNV angebunden sind Ø Konsequente integrierte Siedlungs-, Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung verfolgen Ø Außenentwicklung begrenzen Ø Siedlungsentwicklung in ländlichen Orten ohne ausreichende Bildungs- und Versorgungsinfrastruktur an die demographische Entwicklung anpassen Ø Bei den ländlich strukturierten Siedlungen mit der Ergänzungsfunktion Wohnen Konzentration auf diejenigen Orte, in denen langfristig tragfähige Infrastrukturangebote (z. B. Grundschulstandorte, Nahversorgungseinrichtungen) gesichert werden können Ø Innenentwicklungspotenziale erheben, Brachflächen- und Baulückenkataster auf regionaler Ebene aufstellen Ø Nachweis eines fehlenden Innenentwicklungspotenzials zur Voraussetzung für neue Flächenentwicklung machen Innenentwicklung auf kommunaler Ebene Wunstorf und Neustadt a. Rbge. 12 Ø Flächenreduzierung / Innenentwicklung vor Außenentwicklung: Maßnahmen Ø Ratsbeschluss „Ziele zur Entwicklung von Wohnbauland“ (NRÜ) Ø Stadtentwicklungskonzept Wohnen Wunstorf 2009 – 2020 (Wunstorf) Ø Baulückenkataster Wunstorf/Stadt Neustadt a. Rbge. Ø Handlungsfeld Demographie / Daseinsvorsorge REK Meer und Moor Quelle: Eigene Quelle, Homepage: www.wunstorf.de Innenentwicklung im Rahmen des REK Meer und Moor Förderperiode 2014-2020 13 Ø Handlungsfeld 1: Zukunftsfähige Dörfer mit Kompetenz und Qualität Demografische Entwicklung, Daseinsvorsorge und Innentwicklung Ø Die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs sichern Ø Die medizinische Versorgung in der Region sichern Ø Bedarfsorientierte und innovative Mobilitätskonzepte fördern Ø Dorfentwicklungsprozesse und bürgerschaftliche Netzwerkbildung fördern Ø Förderung der Integration benachteiligter Gruppen Ø Jugend vor Ort stärken und regionale wie auch lokale Projekte und Initiativen der Jugendarbeit vernetzen Ø Quartiere und Ortskerne aufwerten und wiederbeleben Ø Flächeninanspruchnahme reduzieren und Leerstandsproblematik entgegenwirken Ø Erhalt und Förderung regionaltypischer Bauten, landwirtschaftlicher Bausubstanz und Baudenkmale Ø Dorferneuerung Fazit 14 Ø Demografische Entwicklung und Strukturwandel in der Landwirtschaft führen zu Handlungserfordernissen Ø Rahmenbedingungen auf Ebene des Planungsrechtes ist teilweise geschaffen Ø informelle Planungen - Sensibilisierungsprozesse (Baulücken, Dorfgespräche, Dorfwerkstätten, Konzepte) Ø Einbindung der Bürgerschaft als wichtigste Akteure vor Ort
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