Leichtathletik in NRW SEKUNDARSTUFE II

Leichtathletik in NRW
SEKUNDARSTUFE II
(C) Springen
Schwerpunkt: Weitsprung
1) Steigesprünge
Material: Weitsprunggrube, Harke, Bananenkisten/ Schaumstoffbalken (alternativ: Weichbodenmatten)
Aus kurzem Anlauf (6-7 Schritte) sollen die Schüler/innen aktiv einbeinig abspringen und
ihr Absprungbein möglichst lange Richtung Absprungstelle halten. Das Schwungbein wird
bis in die Waagerechte nach oben geführt (Kniegelenk ca. 90° gebeugt). Diese Position
wird bis kurz vor der Landung gehalten, erst dann wird die Position aufgelöst und entweder auf dem Schwungbein oder beidbeinig gelandet. Zur Orientierung kann ein (flaches)
Hindernis unmittelbar vor der Grube aufgebaut werden, welches übersprungen werden
muss.
Als Fortführung mit bewusster beidbeiniger Landung durchgeführt. Beide Füße werden
dazu kurz vor der Landung weit nach vorne gebracht.
2) Hocksprung
Material: Weitsprunggrube, Harke, Bananenkisten/ Schaumstoffbalken (alternativ: Weichbodenmatten)
Die Schüler/innen sollen aus kurzem Anlauf (6-7 Schritte) aktiv abspringen und das
Schwungbein bewusst nach vorne-oben führen. Beide Knie werden in der Luft zur Hocke
nach oben gezogen und die Beine zur Landung weit nach vorne gestreckt. Wichtig ist dabei, dass die Füße möglichst lange oben gehalten werden und nicht aktiv zur Landung
nach unten gedrückt werden.
Zur Orientierung kann ein (flaches) Hindernis unmittelbar vor der Grube aufgebaut werden, welches übersprungen werden muss. Zur Weitenorientierung können bspw. Linien
im Sand markiert werden (Seilchen, Hügel/ Graben), über die die Füße gebracht werden
müssen.
3) Telemarklandung
Material: Weitsprunggrube, Harke, Bananenkisten/ Schaumstoffbalken (alternativ: Weichbodenmatten)
Die Schüler/innen machen einen Steigesprung aus kurzem Anlauf (6-7 Schritte). Hierbei
ist wieder auf das gestreckte Absprungbein sowie den Schwungbeineinsatz zu achten.
Die Position soll in der Luft möglichst lange gehalten werden. Zur Landung wird das
Schwungbein fallen gelassen und das Knie des Absprungbeines nach vorne geführt. Die
Landung erfolgt in der Telemarkposition (Absprungbein vorne, Schwungbein hinten).
Diese Übung schult das „Fallenlassen“ des Schwungbeins und ist bereitet sowohl die
Hang- als auch die Laufsprungtechnik vor.
4) Hangsprung
Material: Weitsprunggrube, Harke, Bananenkisten, evtl. Absprungerhöhung
Leichtathletik in NRW
Aus verkürztem Anlauf (8-9/ 10-11 Schritte) sollen die Schüler/innen einen Hangsprung
durchführen. Dazu wird zunächst das Schwungbein aktiv nach oben geführt, die Hanghaltung eingenommen und dann beide Füße zur Landung nach vorne gebracht.
Damit für den Bewegungsablauf in der Luft mehr Zeit zur Verfügung steht, kann der Absprung von einer Erhöhung erfolgen. Geeignete Absprungerhöhungen sind z.B. alte Kastendeckel oder selbstgebaute massige Kästen mit Tartanbelag.
Tipp: Ggf. ist es sinnvoll, den Bewegungsablauf (Schwungbeineinsatz, Hanghaltung, Landungsvorbereitung) vorab im Stütz (Barren) oder Hang (Ringe) zu schulen.
Schwerpunkt: Hochsprung
1) Steigesprung/ Schersprung
Material: Hochsprunganlage, Hochsprungständer, Zauberschnur, evtl. Pylone
Aus kurzem Anlauf (5-6 Schritte) sollen die Schüler/innen einen Steigesprung oder Schersprung über eine niedrige Zauberschnur auf die Hochsprungmatte durchführen. Der Anlauf kann entweder gradlinig (etwa 30° zur Matte) oder bogenförmig sein. Der Absprung
erfolgt mit dem mattenfernen Bein.
Beim Steige- oder Schersprung erfolgt keine Drehung um die Längsachse. Das
Schwungbein wird aktiv nach oben geführt, der Absprung erfolgt nach oben. Zur Absprungorientierung kann mittig vor der Hochsprungmatte ein Pylon aufgestellt werden; der
Absprung muss davor erfolgen. Um den Sprung in die Höhe zu schulen, kann weiterhin
eine Markierung auf der Matte gemacht werden, die bei der Landung nicht „überflogen“
werden darf.
2) Standflop
Material: Hochsprunganlage, Hochsprungständer, Zauberschnur, Absprungerhöhung
Die Schüler/innen stellen sich mit dem Rücken zur Hochsprunganlage, etwa eine halbe
bis eine Armlänge von der Matte entfernt auf. Nun sollen die Schüler/innen aus dem
Stand im Flop über die Zauberschnur springen. Dazu springen sie beidbeinig nach hinten
oben ab, drücken die Hüfte nach oben und bringen die Beine zur Landung schnell nach
oben. Mit der Zeit kann die Zauberschnur erhöht werden. An einer Hochsprunganlage
können immer zwei Schüler/innen gleichzeitig springen. Es bietet sich an, die Zauberschnur schräg zu spannen, sodass die Anlage für unterschiedlich starke Springer nicht
ständig umgebaut werden kann.
Der Absprung kann auch von einer Erhöhung (z.B. kleiner Kasten) erfolgen, sodass für
die Flugphase mehr Zeit zur Verfügung steht.
3) Flop
Material: Hochsprunganlage, Hochsprungständer, Zauberschnur, evtl. Pylone
Aus dem kurzen bogenförmigen Anlauf (7-8 Schritte) sollen die Jugendlichen einen Flop
über eine Zauberschnur machen. Der Anlaufbahn kann durch Pylone markiert werden,
ggf. kann zur Absprungorientierung wieder ein Pylon mittig vor die Hochsprungmatte gestellt werden. Während der Übungsphase ist der Schwerpunkt auf unterschiedliche Bewegungsmerkmale zu richten. Zu jeder Aufgabe sollte mind. vier bis fünf Wiederholungen
durchgeführt werden.
Bewegungsmerkmale: Absprungfuß zeigt zur Matte, Schwungbeinbewegung nach oben
und von der Latte weg, deutliche Absprungstreckung inkl. Armeinsatz, bewusste Lattenüberquerung (Anheben der Hüfte, langes Halten der „Brückenposition“, Anheben der Beine zur Landung), Kurvenlauf mit Innenneigung, aktive letzte Schritte mit hohem Schwerpunkt
Leichtathletik in NRW
Schwerpunkt: Dreisprung
1) Sprunglauf
Material: evtl. Schaumstoffbalken, Seilchen, Markierungslinien, o.ä.
Aus dem Stand oder max. zwei Anlaufschritten sollen die Schüler/innen einen Sprunglauf
(ca. 10 Sprünge) absolvieren. Dabei bleibt das Absprungbein lange gestreckt und das
Schwungbein wird in die Waagerechte gebracht. Die Landung erfolgt mit abgezogener
Fußspitze und ausgreifendem Aufsatz des Schwungbeins, welches nun zum Absprungbein wird und den nächsten Sprung durchführt.
Als Weitenorientierung können bspw. Schaumstoffbalken in gleichmäßigen Abständen
aufgebaut werden, welche zu überspringen sind. Alternativ können auch mit Seilchen
Gräben markiert werden, die übersprungen werden müssen.
Diese Übung kann auch als Wettbewerb durchgeführt werden. Wer kommt mit zehn
Sprüngen am Weitesten? Die Schüler/innen können auf eigene Markierungen machen
und versuchen diese beim nächsten Sprung zur übertreffen.
2) Rhythmische Reihen
Material: evtl. Schaumstoffbalken, Reifen, o.ä.
Die Schüler/innen sollen rhythmische Sprünge mit Beinwechsel durchführen, z.B.:
re-re-li-re-re-li-re-re-li-... bzw. li-li-re-li-li-re-li-li-re-… oder re-re-li-li-re-re-li-li-…
Wichtig ist, dass beim Beinwechsel (Step) ein Sprung und kein Schritt erfolgt. Auch bei
den einbeinigen Sprüngen (Hop) wird das Bein zur Landung weit nach vorne geführt. Zur
Weitenorientierung können wie zuvor Schaumstoffbalken aufgebaut oder Reifenbahnen
ausgelegt werden.
Die Sprünge können auch auf Weite oder als Wettbewerb durchgeführt werden.
3) Dreisprung in die Grube
Material: Weitsprunggrube, Harke, evtl. Schaumstoffbalken, Seilchen, o.ä.
Aus kurzem Anlauf (max. 6 Schritte) sollen die Schüler/innen im Dreisprungrhythmus
(Hop, Step, Jump) in die Grube springen und dort beidbeinig landen. Dazu stehen unterschiedliche Absprungbereiche (ca. 1m Abstände) zur Verfügung. Wird ein weiter entfernter Absprungbereich gewählt, muss der Anlauf entsprechend weiter nach hinten verlegt
werden.
Evtl. kann für den Step eine Weitenorientierung markiert werden.
Schwerpunkt: Stabhochsprung
1) Einstich-Imitationen
Material: Sprungstäbe/ starre Stabhochsprungstäbe
Die Übung sollte zunächst im Gehen und später aus dem zunehmend schnellen Traben
ausgeführt werden.
Über zwei Schritte (bei Rechtshändern: rechts – links) wird die Stabspitze abgesenkt. Der
obere Arm (rechts bei Rechtshändern) wird dazu nach oben und der untere Arm vor dem
Kopf gestreckt. Der Absprung erfolgt dann mit dem linken Bein (Rechtshänder). Beim Absprung aus dem Gehen oder Traben sollte die Stabspitze einfach über den Boden geschoben werden, sodass ein Absprung nach vorne-oben möglich ist.
Leichtathletik in NRW
2) Stabweitsprung
Material: starre Stabhochsprungstäbe, Weitsprunggrube, Harke, evtl. Absprungerhöhung
Schaumstoffbalken (alternativ: Weichbodenmatten oder Stabhochsprunganlage)
Aus dem kurzen Anlauf (4-5 Schritte) sollen die Schüler/innen den Stab in der Weitsprunggrube einstechen und am Stab vorbei, auf Weite in die Grube springen. Bis zur
Landung wird der Stab festgehalten. Der Stab muss gradlinig eingestochen werden, die
Griffhöhe ist den Fähigkeiten anzupassen.
Der Stabweitsprung kann auch an der Stabhochsprunganlage mit Landung im Langsitz
erfolgen. Wird die Übung in der Halle durchgeführt, bietet es sich an, den Absprung von
einem niedrigen Kastensteg durchzuführen, da der Einstich ansonsten nicht unten dem
Anlaufniveau erfolgen kann.
3) Aufrollen
Material: starre Stabhochsprungstäbe, Stabhochsprunganlage (alternativ: Weichbodenmatten, evtl. Kastensteg)
Aus dem kurzen Anlauf (6-7 Schritte) sollen die Schüler/innen den Stab einstechen und
mit deutlichem Schwungbeineinsatz nach vorne-oben abspringen. Nun wird das Absprungbein mit nach oben gebracht und der Körper am Stab hochgekerzt (Hüfte zum Stab
bringen). Diese Position wird beim Kippen des Stabes gehalten, sodass die Landung auf
dem Rücken erfolgt. Die Übung kann auch in der Halle von einem flachen Kastensteg auf
Weichbodenmatte durchgeführt werden.
Als Fortführung kann die Übung auch mit Drehung durchgeführt werden, sodass die Landung in der Bauchlage erfolgt. Bis zum Aufrollen bleibt der Bewegungsablauf gleich. Erst
nach dem Überkippen des Stabes wird die Drehung um die Längsachse Richtung Stab
eingeleitet.