Endet Dornröschenschlaf des Kurhauses? IMMOBILEN Investorengruppe prüft Bebauung des großzügigen Stromberger Geländes / Gebäude soll erhalten bleiben Phase begann 1955, der Lehrerverband verkaufte das Haus für 250000 Mark an den Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes. Von Christine Jäckel STROMBERG. Erwacht das Kurhaus noch einmal aus seinem Dornröschenschlaf? Seit 2001 steht das ursprünglich als Erholungsheim des ProvinzialLehrerverbandes der Rheinprovinz von 1914 bis 1921 errichtete Gebäude leer, die Bäume i m Kurgarten sind i m Begriff, das stattliche Haus mit vier Etagen und einem hohen Mansardendach zu überwuchern. 2014 könnte vielleicht der lang ersehnte „Prinz" auf der Bildfläche erscheinen und das Haus samt Umgebung zu neuem Leben erwecken. Für Spätaussiedler » Das wäre für die Stadt sehr gut, wenn da eine Entwicklung stattfindet.« KLARIN HERING, Bürgermeisterin Denn vor etwa einem halben Jahr hat ein neuer Investor das Gebäude erworben, wie Stadtbürgermeisterin Klarin Hering der A Z auf Anfrage mitteilte. Dieser Investor hat ein Architekturbüro damit beauftragt, ein Projekt zur Bebauung des rund 52 000 Quadratmeter großen bewaldeten Areals zu entwickeln, unter Erhaltung des Kurhotels. Ein erster Planentwurf wurde schon einmal i m Bauausschuss in nichtöffentlicher Sitzung vorgestellt. I m nächsten Schritt müsste dann ein Bebauungsplan für das Teilgebiet erstellt werden, so He- ring. „Das wäre für die Stadt sehr gut, wenn da eine Entwicklung stattfindet", bekräftigt die Stadtbürgermeisterin, sie bleibt jedoch vorsichtig optimistisch hinsichtlich der Umsetzung. Bis zu einer möglichen Projektreife sei es noch ein langer Weg mit der Erstellung des Bebauungsplans und den damit verbundenen Gutachten unter anderem zum Wasserhaushalt und Naturschutz, den der In- vestor zu bewältigen habe. Eventuell soll das neue Projekt zum Jahresanfang öffentlich vorgestellt werden. Wechselvolle Geschichte Ihr Amtsvorgänger Achim ScJicffel hat i n seiner Dienstzeit einen Teil der sehr wechselvollen Geschichte des Kurhotels mit erlebt. Dabei verlief der Start für das Lehrer-Erholungs- heim schon sehr schleppend, wie er auf die Chronik der Stadt verweist. Nach der Grundsteinlegung am 16. April 1914 verzögerte sich die Fertigstellung des Gebäudes durch den Kriegseintritt Deutschlands bis 1921. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde das Haus als Erholungsheim betrieben und war auch als Hotel- und Restaurantbetrieb allgemein zugänglich. I m Zweiten Weltkrieg nutzte man das Kurhotel als Lazarett, nach Kriegsende wurde es Sitz der amerikanischen Friedhofskommission und anschließend richtete sich die französische Besatzungsbehörde i m Kurhaus ein. Ab 1946 diente es als Lungenheilstätte für entlassene deutsche Kriegsgefangene und nach der Aufhebung der Beschlagnahme 1948 als Lungenheilstätte des Landes. Eine neue I n den folgenden wenigen Jahren des freien Hotelbetriebs fanden einige Jagdfeste mit Politikern wie Bundesaußenminister Heinrich von Brentano und Ministerpräsident Peter Altmeier statt. Das D R K verpachtete nach einigen Jahren das Haus an die Landesversicherungsanstalt, die es als geschlossenes Erholungsheim für weibliche Kurgäste betrieb. 1983 wurde der Heimbetrieb eingestellt, das Haus stand bis 1989 leer, wurde aber instandgehalten. Danach diente es kurze Zeit von 1989 bis Mitte der 1990er Jahre als Übergangswohnheim für Spätaussiedler aus Osteuropa. Nach der Auflösung des Wohnheims verkaufte das D R K das Haus an einen Privatmann. 1997 öffnete ein Betreiber das Kurhaus wieder als Hotel und Restaurant und bot als Besonderheit Bierbäder an; dieses Unternehmen musste 2001 Insolvenz anmelden. Vor etwa zehn Jahren beabsichtigte schon einmal ein Investor, das Haus samt dem dazugehörigen Grundstück zu erwerben. Allerdings zeigte sich bereits damals, dass Rohrbrüche und Vandalismus die Bausubstanz schon stark geschädigt hatten. i c < j 1 ] ! 1 \
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