Nikolay Altenhagen I Wilfred Nikolay Spiegelbergerstr. 1 31832 Springe / Altenhagen I Tel 05041/970203 Fax.: 05041970205 Mobil:017644472483 E-Mail: [email protected] Wilfred Nikolay • Spiegelbergerstr.1•31832Springe/AltenhagenI Frau Dr. Maria Flachsbarth MdB Platz der Republik1 11011 Berlin Springe, den 02.10.2015 Sehr geehrte Frau Dr. Flachsbarth, vielen Dank für Ihren ausführlichen Brief vom 21. September. Ich freue mich, dass sich Ihre Positionen und Einschätzungen weitgehend mit der Auffassung vieler Mitbürger und auch von mir persönlich decken. Auch sind die inzwischen vom Kabinett und Bundestag beschlossenen Maßnahmen zu begrüßen und werden hoffentlich den Druck ein wenig reduzieren. Dieser Druck ist zweifelsohne da. So bin ich vielfach mehr als positiv auf meinen Brief an Sie angesprochen worden und ich habe auch zahlreiche Email und Anrufe erhalten. Der Tenor war immer der gleiche. Auf diesen Wegen habe ich auch viele Informationen von Menschen insbesondere aus den Freiwilligen Feuerwehren erhalten, die sich ehrenamtlich engagiert haben und sich inzwischen enttäuscht und verärgert abwenden. So sehe ich mich veranlasst Ihnen noch einmal zu antworten, weil ich mir erhoffe, dass ich damit einen kleinen Beitrag zur Lagebeurteilung beitragen kann. Dabei sind es nicht nur die Erkenntnisse aus einer ländlichen Region sondern auch Informationen von Menschen die in Großstädten leben. Es gibt inzwischen einen weit verbreiteten Zweifel, dass die Umsetzung und Durchsetzung der aktuellen Beschlüsse der Bundesregierung auch konsequent erfolgt. Diese Zweifel begründen sich auch darin, dass z. B. allein in Niedersachsen über 18tsd abgelehnte Asylbewerber bisher eben nicht zurückgeführt wurden. Bundesregierung wie Landesregierungen aber auch insbesondere unsere Bundeskanzlerin sind sich sicher darüber bewusst welchen Symbolwert jetzt ein konsequentes Handel erhält, denn die Stimmung kippt tatsächlich und die Glaubwürdigkeit steht dann schnell in Frage. Daraus ergäbe sich eine große Angriffsfläche für radikale Kräfte in unserem Land. Hierzu gehört auch ganz wesentlich, welche Signale und Worte durch die Regierungsspitze ausgesandt werden. Der Brief des FAZ- Redakteurs bringt es auf den Punkt. Aber es ist bedauerlich und nicht sehr überzeugend, dass solche Aussagen und Forderungen gegenüber den Flüchtlingen nicht öffentlich durch die Regierungsspitze erfolgen. Das ist es was viele Menschen vermissen. So konnten Sie mir denn leider auch (natürlich) keine konkrete Antwort dazu geben, wie die Bundesregierung den bereits bestehenden Strukturen von Parallelgesellschaften und fehlender Akzeptanz unserer Grundwerte begegnen und ein Anwachsen solcher Strukturen verhindern will. Hier vorrangig auf die Integrationsleistungen und Toleranz der Bevölkerung zu setzen wird nicht reichen, zumal sich auch erkennbar die Gefahr entwickelt, dass als Gegenreaktion Parallelstrukturen im rechten Milieu wachsen und Zulauf erhalten. Die Gefahren für unser Gemeinwohl wachsen proportional mit dem Maße indem unserem Staat und seinen Behörden die Kontrolle über die Flüchtlinge entgleitet. Die in Deutschland geltenden Regeln von Freizügigkeit und Bürgerrechten werden immer mehr von einer großen Anzahl von Flüchtlingen genutzt, um unterzutauchen und sich der Kontrolle der Behörden zu entziehen. Page 2 Oktober 8, 2015 Es sieht so aus als wenn der Überblick über die nach Deutschland herein strömenden Menschen inzwischen in großen Teilen verloren gegangen ist. Ein ideales Umfeld für Extremisten aller Couleur. Das beunruhigt nachvollziehbar große Teile der Bevölkerung. Es gibt inzwischen Stimmen, die betrachten den andauernden ungebremsten riesigen Zustrom an Menschen aus anderen Ländern und Kulturen die auf eine Aufnahme durch Deutschland bestehen in Verbindung mit der Verweigerungshaltung anderer EU-Staaten als eine quasi neue Form von Erpressung unseres Staates. Zu Ihren Ausführungen bezüglich eines Einwanderungsgesetzes und der kanadischen Praxis möchte ich darauf verweisen, dass es in meinen Ausführungen weniger um die Steuerungsverfahren nach Punkten, Qualifikationen und Bedarfsgrößen ging, sondern vielmehr um die Verfahrensweisen denen Zuwanderer dort unterzogen werden und wie sie auf die Werte und Normen des Gastlandes verpflichtet werden, einschließlich der klaren Sanktionen bei fehlender Akzeptenz oder Fehlverhalten, die auch über das reine Aufnahmeverfahren hinausreichen. Solche Regeln und Verfahren müssten auch in Deutschland auf Jeden Anwendung finden der ein Bleiberecht erhalten möchte unabhängig von seinem Status. Sicher ist Ihnen auch bekannt, dass auch die CDU-Landtagsfraktion in Hannover ein klares Einwanderungsgesetz fordert. Ich glaube; es wäre für die CDU-Führung dringend angesagt sich endlich klar und unmissverständlich zu den Themen: Grenzen der Toleranz, Wertekanon in Deutschland und Durchsetzung des staatlichen Machtmonopols auf allen Ebenen und in allen Bereichen bis hin zu Kindergärten und Schulen zu positionieren, entsprechende Änderungen anzugehen und sich nicht mehr weg zu ducken. Ich erlebe wie sich inzwischen CDU-Mitglieder nach Jahrzehnte langer Mitgliedschaft abwenden, weil sie sich in unserer Partei nicht mehr wiederfinden. Die Anzahl der Menschen die nicht wollen, dass sich unser Land verändert überwiegt nach meiner Erkenntnis deutlich den Anteil derer die sich eine Multi-Kulti-Gesellschaft wünschen. Ich habe mehr denn je den Eindruck gewonnen wonach der dringende Wunsch besteht, dass sich unsere Volksvertreter mehr Gedanken darüber machen sollten, wie unsere Lebensweise und Kultur erhalten und gesichert werden kann als mit ständiger Rücksichtnahme auf die religiösen Befindlichkeiten und Eigenarten der Migranten die Regeln unseres Zusammenlebens sukzessive den Wünschen anderer Kulturen anzupassen. Wenn das der Preis für die viel beschworenen Chancen aus der Massenzuwanderung sein sollte, wird es eine Volkspartei wie unsere CDU - fürchte ich- irgendwann zu einer Zerreißprobe führen. Hochachtungsvoll Ihr Wilfred Nikolay
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