Thema: Woche des Sehens 2015 - Gundula Gause gibt Tipps Beitrag Anmoderationsvorschlag: Heute beginnt/Morgen beginnt (Info für Redaktionen: 5. – 14. Oktober) die „Woche des Sehens“, eine Aktionswoche, die alljährlich auf die Situation von Menschen mit Sehbehinderungen aufmerksam macht. Sie möchten nämlich weder als arme Opfer noch als Superhelden gesehen werden. Sie möchten, dass ihnen „Auf Augenhöhe“ begegnet wird. Leider klappt das nicht immer, auch in den Medien nicht. Die Fernsehjournalistin Gundula Gause ist hier in doppelter Hinsicht sensibilisiert. Nicht nur als Medienschaffende, sondern auch als langjährige Schirmherrin der „Woche des Sehens“. Doris Hammerschmidt hat Gundula Gause getroffen. O-Ton 1 (Gundula Gause): „Da ich immer etwas gesucht habe, bei dem ich dazu beitragen kann, die Welt vielleicht ein bisschen besser zu machen, habe ich gesagt, ich engagiere mich gerne in diesem Bereich. Ich habe persönliche Berührungspunkte, weil einige Menschen in meinem Umfeld auch Sehbehinderungen, Sehbeeinträchtigungen haben.“ Sprecherin: Deswegen weiß Gundula Gause auch, dass diese Menschen - aus ihrer Sicht - ein völlig normales Leben führen. Kein Grund also, sie zum Beispiel nicht direkt anzusprechen. Sehende haben hier oft Berührungsängste, weil der gewohnte Blickkontakt fehlt: O-Ton 2 (Gundula Gause): „Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass es diese Berührungsängste gibt, aber ich rate immer: Sprich den Menschen mit einer Sehbehinderung direkt an, Du gibst ihm damit das Gefühl, auf Augenhöhe mit Dir zu sein, sucht einfach das Gespräch und redet miteinander.“ Sprecherin: Als Moderatorin weiß Gundula Gause natürlich auch, wie wichtig respektvolle Formulierungen sind. Hier allerdings hat sich in der Medienlandschaft viel verändert. Den armen Blinden, der ein Leben in tiefster Dunkelheit führt - den gibt es kaum noch: O-Ton 3 (Gundula Gause): „Wir Spracharbeiter haben natürlich eine Grundsensibilität in Bezug auf Sprache und sprechen deswegen immer von Menschen mit Behinderungen, mit Sehbehinderungen und nicht von behinderten Menschen. Es ist nicht gut, Mitleid zu artikulieren oder Mitleid zu transportieren, sondern einfach normal miteinander umzugehen, darauf kommt’s an.“ Sprecherin: Übrigens sieht sie Jugendliche, junge Leute hier ganz vorne. Sie seien erfrischend offen in der Kommunikation: O-Ton 4 (Gundula Gause): „Ja natürlich, viel cooler und lockerer, da wird natürlich mal jemand ein bisschen härter angefasst, aber ich glaube, gerade das schätzen Leute mit Behinderung und wenn der Ton mal etwas rauer ist, das ist doch normal!“ Abmoderationsvorschlag: Seit fünf Jahren ist Gundula Gause nun schon Schirmherrin der „Woche des Sehens“. Wenn Sie wissen möchten, was diese Aktionswoche alles zu bieten hat an Informationen, Tipps oder Veranstaltungen, einfach in der Suchmaschine nach „Woche des Sehens“ suchen. Achtung! Die O-Töne dieses Beitrags bieten wir auch als O-Ton-Paket an! point of listening GmbH, Thomasiusstr. 21, 04109 Leipzig, Tel: 0341 – 492 821 0, Fax: 0341 – 492 821 29 www.pointoflistening.de Thema: Woche des Sehens 2015 - Über den respektvollen Umgang mit blinden und sehbehinderten Menschen Beitrag Anmoderationsvorschlag: Sie werden über die Straße gezerrt, wie unmündige Kinder behandelt oder gleich ganz ignoriert: Blinde und sehbehinderte Menschen. Nicht immer begegnen Sehende ihnen mit dem nötigen Respekt. „Auf Augenhöhe“ heißt deswegen das diesjährige Motto der „Woche des Sehens“, die heute beginnt. Während dieser bundesweiten Aktionswoche werben die Selbsthilfeorganisationen blinder und sehbehinderter Menschen für einen respektvolleren Umgang miteinander. Welche Fettnäpfchen sich hier auftun, hat sich Doris Hammerschmidt erzählen lassen. Von Jette Förster aus Berlin, Studentin… und blind. Sprecherin Mit ihren sehenden Mitmenschen kommt Jette Förster ganz gut klar. Aber die nicht immer mit ihr. Unsicherheit, manchmal auch Ignoranz prägen so manche Begegnung. Ein Beispiel: Nehmen wir an, die Berlinerin ist auf eine Party eingeladen. An der Haustür steht der Gastgeber. Im Wohnzimmer gibt es erst mal einen Prosecco im Stehen. Er hält also Jette Förster ein Tablett mit sechs Gläsern hin und flötet: „Soo, hier erst mal ein Prosecco’chen“... O-Ton 1 (Jette Förster): „(kichert). Ja, das halten Sie mir dann wahrscheinlich einmal hin und danach nie wieder. Wenn man mir das hinhält, dann weiß ich, dass ich vorsichtig bin, meine linke Hand oft hochnehme, um zu fühlen, wo ist das Tablett und mit der rechten langsam über das Tablett gehe und mir das Glas nehme. Das geht. Aber schöner ist natürlich, zu sagen, möchten Sie ein Glas Sekt und das in die Hand geben.““ Sprecherin: Es kommt noch schlimmer. Jette Förster hat auf die Party ihren Freund mitgebracht – was einige Gäste zum Anlass nehmen, nur mit ihm, ÜBER sie zu reden. Aber sie kennt das leider nur zu gut: O-Ton 2 (Jette Förster): „Ja, das ist tatsächlich tagtäglich - mit Menschen, mit denen man ganz frisch in eine Situation kommt. Ich bin mir sehr bewusst, dass es auf beiden Seiten vielleicht Unsicherheit gibt. Und ich beuge dieser Situation eigentlich mittlerweile so vor: Seien Sie nicht irritiert, ich kann Sie nicht sehen, das Wichtigste ist, wir reden jetzt miteinander.“ Sprecherin: Trotz der Startschwierigkeiten wurde es dann noch ein wunderschöner Abend – und einer der Gäste trifft Jette Förster eine Woche später auf der Straße wieder. Er begrüßt sie mit einem fröhlichen „Huhu, Frau Förster!“. Für die 28jährige ein eher unwillkommenes Ratespiel nach dem Motto ‚Wer ist denn das jetzt bitte‘: O-Ton 3 (Jette Förster): „Also ‚huhu, Frau Förster‘ ist ja schon unheimlich viel, in den meisten Fällen ist das nur so ... ‚Hallo‘. Im besten Fall bleiben Sie stehen, sagen mir hallo und ich habe zumindest die Möglichkeit, mich kurz zu vergewissern, wer mich gegrüßt hat.“ Abmoderationsvorschlag: „Auf Augenhöhe“ mit blinden und sehbehinderten Menschen. Gar nicht so schwer, wenn man ein paar eigentlich logische Verhaltensregeln beherzigt. Die können Sie sich übrigens noch mal kompakt durchlesen, in der Broschüre „Nicht so, sondern so!“ des Deutschen Blinden und Sehbehindertenverbandes. Die gibt’s zum Download im Internet, auf www.woche-des-sehens.de - dort klicken Sie bitte auf „Thema 2015“. Achtung! Die O-Töne dieses Beitrags bieten wir auch als O-Ton-Paket an! point of listening GmbH, Thomasiusstr. 21, 04109 Leipzig, Tel: 0341 – 492 821 0, Fax: 0341 – 492 821 29 www.pointoflistening.de Thema: Woche des Sehens 2015 - Damit Diabetiker den Durchblick behalten Beitrag Anmoderationsvorschlag: Einmal im Jahr geht es in Deutschland um unsere Augen: Heute ist wieder der erste Tag der...//Noch bis zum 15. Oktober läuft die... „Woche des Sehens“. Unter dem Motto „Auf Augenhöhe – gemeinsam für gutes Sehen“ machen Hilfsorganisationen und Augenärzte darauf aufmerksam, wie wir unser Augenlicht schützen. Dieses Jahr im Fokus: die Volkskrankheit Diabetes. Sie ist für 2000 Erblindungen jedes Jahr in Deutschland verantwortlich. Die meisten davon könnten aber verhindert werden - sagt Prof. Michael Ulbig, Oberarzt in der Augenklinik der Uni München und Vorsitzender der Initiativgruppe zur Früherkennung diabetischer Augenkrankheiten. Doris Hammerschmidt hat ihn besucht: Sprecherin: Diabetes ist eine Stoffwechselstörung, die den Betroffenen viel abverlangt: Mehrmals am Tag Blutzucker messen - den Blutzuckerspiegel mit Medikamenten oder Insulinspritzen ausgleichen – und darauf achten, dass keine Folgeschäden entstehen, zum Beispiel an den Augen. Über sieben Millionen Menschen in Deutschland leben mit diesem Risiko. O-Ton 1 (Prof. Michael Ulbig): „Davon ist der größte Teil Gott sei Dank nicht betroffen, das heißt, die haben Diabetes, aber noch keine Spätkomplikationen. Ungefähr ein Drittel, davon müssen wir ausgehen, werden eine diabetische Retinopathie haben. Das ist eine Erkrankung der Gefäße und diese Gefäßveränderungen können dazu führen, dass im Extremfall der Mensch mit Diabetes sogar erblindet.“ Sprecherin: Professor Ulbig arbeitet daran, dass genau das nicht passiert. Sein Credo: regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt und zwar so früh wie möglich, am besten sofort nach Diagnosestellung: O-Ton 2 (Prof. Michael Ulbig): „Wichtig ist, dass der Patient weiß, dass er da ein Risiko hat und dass er zur entsprechenden Vorsorgeuntersuchung geht. Wenn der Patient bereits merkt, dass er schlecht sieht, dann rennen wir dem Problem hinterher. Wenn der Patient noch gut sieht, ist es einfacher, gute Sehschärfe zu erhalten als schlechte Sehschärfe wieder in gute Sehschärfe zurück zu verwandeln, das ist das Problem.“ Sprecherin: Nur der Augenarzt nämlich erkennt Schäden an der Netzhaut schon lange, bevor der Betroffene selbst etwas merkt. Dann kann er gegensteuern und die Sehschärfe erhalten. Oder mit Medikamenten oder einer Laserbehandlung das Fortschreiten der Krankheit stoppen: O-Ton 3 (Prof. Michael Ulbig): „Die Leute müssen natürlich ihren inneren Schweinehund überwinden und letzten Endes mitspielen bei der Geschichte. Diabetes ist eine Erkrankung, bei der man, wenn man gut mitmacht, lange Zeit ohne Folgeschäden gut weiterkommt.“ Sprecherin: Wer also mit der Diagnose Diabetes lebt: mindestens einmal im Jahr zum Augenarzt - der Termin ist Pflicht. Abmoderationsvorschlag: Wenn Sie mehr über Augenerkrankungen wissen wollen: Schauen Sie doch auf der website der Woche des Sehens vorbei. Am besten „Woche des Sehens“ in die Suchmaschine eingeben. Achtung! Die O-Töne dieses Beitrags bieten wir auch als O-Ton-Paket an! point of listening GmbH, Thomasiusstr. 21, 04109 Leipzig, Tel: 0341 – 492 821 0, Fax: 0341 – 492 821 29 www.pointoflistening.de Thema: Woche des Sehens 2015 - Weltweit Hilfe leisten Beitrag Anmoderationsvorschlag: Rund 300 Millionen Menschen weltweit sind blind oder sehbehindert. Dabei könnten die meisten Sehbehinderungen oder Ursachen für Blindheit geheilt oder vermieden werden! Wie, darüber informiert die (heute beginnende/derzeit laufende) bundesweite ‚Woche des Sehens‘ (vom 08.-15. Oktober). Die ChristoffelBlindenmission und das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit zeigen während dieser Aktionswoche, wie sie weltweit Hilfe leisten. Doris Hammerschmidt hat einen Augenarzt getroffen, der über sich selbst sagt: „Menschen wieder sehen zu lassen, macht süchtig“: Sprecherin: Der Rostocker Dr. Dirk Harder arbeitet seit 18 Jahren für die ChristoffelBlindenmission, auf verschiedenen Kontinenten. Am häufigsten aber in Afrika. Dort, sagt er, sind die Herausforderungen am größten: O-Ton 1 (Dr. Dirk Harder): Die meisten Blinden leben heute in Afrika und die weltweit häufigste, auch behandelbare Ursache von Blindheit ist der Graue Star. Den kennen wir auch in Deutschland, der tritt nicht nur in Afrika auf, aber in Afrika tritt er in einer schwerwiegenden Form auf, wie wir ihn hier in Deutschland nur noch selten sehen.“ Sprecherin: Hier können Patienten mit Grauem Star nach einer Routine-OP meist sofort wieder in den Alltag übergehen. Anders in Afrika, wo auf eine Million Einwohner nur ein Augenarzt kommt. Schon deswegen reist Dirk Harder mindestens einmal im Jahr dorthin. Vergangenes Jahr operierte er in der Kabgáyi-Klinik in Ruanda: O-Ton 2 (Dr. Dirk Harder): „Das ist eine sehr gute zentrale Augenklinik, die von einem belgischen Arzt geleitet wird; von der Christoffel-Blindenmission auch gesponsert und aufgebaut, ein Vorzeigeprojekt. See one, do one, teach one, heißt es in Afrika, also: Kuck Dir eine Operation an, mach sie selber und dann gebe Dein Wissen weiter. Insofern sehe ich meine Mission als erfüllt an, wenn ich Kollegen ausbilde, die meinen Platz so schnell wie möglich einnehmen können. Es ist ja kein Selbstzweck, dass ich da bin.“ Sprecherin: In Kabgáyi hat das geklappt: Inzwischen unterstützt ein ruandischer Augenarzt den Leiter der Klinik. Sie ist übrigens die einzige Klinik in Ruanda, in der Kinder am Grauen Star operiert werden können. Dirk Harder erlebte dort, wie er selbst sagt, einen der Höhepunkte seines Berufslebens: O-Ton 3 (Dr. Dirk Harder): „Wir hatten einen kleinen Jungen operiert, einen Vierjährigen, der an einem angeborenem Grauen Star litt, noch nie in seinem Leben sah; und wir haben die Klappe am nächsten Morgen abgemacht. Das war ein sehr stiller und geradezu heiliger Moment und ich konnte meine Tränen nicht zurück halten. Das ist sowohl für den Arzt als auch für den Patienten ein überwältigendes Erlebnis, das ich tausende Mal miterleben durfte.“ Abmoderationsvorschlag: Helfen auch Sie mit, die Situation von blinden und sehbehinderten Menschen in der Welt zu verbessern. Wie? Das erfahren Sie am besten auf der website der Woche des Sehens. Einfach „Woche des Sehens“ in die Suchmaschine eingeben… Achtung! Die O-Töne dieses Beitrags bieten wir auch als O-Ton-Paket an! point of listening GmbH, Thomasiusstr. 21, 04109 Leipzig, Tel: 0341 – 492 821 0, Fax: 0341 – 492 821 29 www.pointoflistening.de
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