Auf Augenhöhe - Woche des Sehens

Auf Augenhöhe
Aktionsleitfaden
Woche
des Sehens
8.– 15. Oktober 2015
Ideen und Tipps zur
Organisation von Aktionen
www.woche-des-sehens.de
Inhalt
2
1Vorwort 1.1 Einführung
1.2 Die Partner der Woche des Sehens
1.3 Unsere Themenschwerpunkte
1.3.1 Auf Augenhöhe – auch mit Sehverlust
1.3.2 Auf Augenhöhe – gemeinsam für gutes Sehen
1.3.3 Auf Augenhöhe – weltweit Hilfe leisten
1.4 Projektkoordinatoren der Woche des Sehens
3
4
5
7
7
8
9
10
2Mitmachen lohnt sich! 2.1 Simulationsfilme: „Sehbehinderung im Alltag – So sehe ich!“ 2.1.1 Aktionen mit den fünf Simulationsfilmen der Woche des Sehens 2.2 „60 Se(h)kunden“– Kinospot der Woche des Sehens 2.3 Hörfilmvorführung 2.4 Fachvorträge
2.5 Tag der offenen Tür 2.6 Telefon- bzw. Radioforen 2.7 Radiospot „Woche des Sehens“ 2.8 Aktionsstände
2.8.1 Einführung in die Brailleschrift an Ihrem Aktionsstand
2.9 Aktionen im Dunkeln oder mit Simulationsbrillen 2.10Der besondere Gottesdienst (eventuell im Dunkeln) 2.11Veranstaltungen zu technischen Hilfen für blinde und
sehbehinderte Menschen 2.11.1 Smartphone-Workshop 2.11.2 Blinde Computernutzer surfen im Internet 2.11.3 Vorführung digitaler Hörbücher im DAISY-Format 2.12Blind oder sehbehindert mit öffentlichen Verkehrsmitteln
oder zu Fuß durch die Stadt 2.13Aktionen für Schüler/innen
2.14Weitere Aktionsmöglichkeiten
2.15Allgemeine Tipps für die Organisation Ihrer Veranstaltung
11
11
12
13
13
15
16
16
18
18
19
20
21
3Serviceteil 3.1 Ihre Ansprechpartner auf einen Blick
3.2 Materialbestellung
3.3 Veranstaltungskalender auf www.woche-des-sehens.de
3.4 Verlinkung Ihrer Homepage mit unserer Internetseite
3.5 Pressearbeit
3.6 Spendenaktionen und Spendenquittungen
3.7 Schirmherrschaft Ihrer Veranstaltung​
3.8 Finanzielle Förderung von Veranstaltungen
30
30
30
33
33
33
34
35
35
www.woche-des-sehens.de
22
22
23
24
25
26
27
28
WdS 2015
1 Vorwort
Bild: ZDF / Thomas Morice
Liebe Leserin, lieber Leser,
am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, in der
Arbeitswelt Fuß fassen und Gefahren einer drohenden Erblindung rechtzeitig erkennen und somit
verhindern: In diesen und ähnlichen Situationen
ist es von Vorteil, auf Augenhöhe zu bleiben – mit
sehenden Menschen und Menschen mit Augen­
erkrankungen, mit Menschen aus reichen Industrienationen wie Menschen aus Entwicklungsländern
gleichermaßen.
Die 14. Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober 2015 bietet vielfältige Gelegenheit,
sich mit den Themen Blindheit und Sehbehinderung zu beschäftigen. Das Thema
lautet in diesem Jahr „Auf Augenhöhe“. Augenärzte, Selbsthilfe­organisationen und
internationale Hilfswerke nehmen die Aktionswoche zum Anlass, um auf die Situation
blinder und sehbehinderter Menschen in Deutschland sowie in Entwicklungsländern
aufmerksam zu machen und bieten zahl­reiche Möglichkeiten, sich aktiv damit aus­
einanderzusetzen.
Die Selbsthilfeorganisationen laden dazu ein, blinden und sehbehinderten Menschen
auf Augenhöhe zu begegnen: Sammeln Sie als sehender Gast einer Informationsveranstaltung beispielsweise Erfahrungen im Umgang mit dem Taststock oder lassen
Sie sich zeigen, wie Menschen mit Seheinschrän­kungen Smartphones nutzen und
Bücher lesen. Engagierte Partner in Entwicklungs­ländern unterstützen die Hilfswerke
auf Augenhöhe bei der Aufklärung über Augen­krankheiten und der Durchführung
sehkrafterhaltender Operationen – etwa der Grauen Star-Operation (Katarakt). Wer
seine Sehkraft regelmäßig beim Augenarzt kontrollieren lässt, bleibt auf Augenhöhe
und erfährt, wie die Sehkraft lange erhalten werden kann. Vermutlich kennen auch
Sie Betroffene in Ihrem Umfeld: Der Graue Star ist weiterhin die häufigste Augenkrankheit in Deutschland, hinzu kommen Glaukom (Grüner Star) und degenerative
Netzhauterkrankungen, die unerkannt und unbe­handelt zu Sehbehinderung oder
Erblindung führen.
Nutzen auch Sie die Angebote während der Woche des Sehens, um sich über
die Projekte der Hilfswerke, die Angebote der Selbsthilfeorganisationen und die
verschiedenen Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt zu informieren.
Ich bin dabei – bleiben auch Sie auf Augenhöhe!
Ihre
Gundula Gause
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
3
1.1 Einführung
Herzlich willkommen bei der Woche des Sehens
vom 8. bis 15. Oktober 2015!
Auch in diesem Jahr machen Augenärzte, Selbsthilfeorganisationen und internationale Hilfswerke unter dem Motto „Blindheit verstehen, Blindheit verhüten“ auf
die Bedeutung guten Sehvermögens, die Ursachen vermeidbarer Blindheit und die
Lage blinder und sehbehinderter Menschen in Deutschland und in den ärmsten
Ländern der Welt aufmerksam. Das Thema der diesjährigen Woche des Sehens
ist „Auf Augenhöhe“ und wird durch drei Unterthemen inhaltlich erweitert. Diese
stellen wir Ihnen in diesem Aktionsleitfaden vor.
Wir freuen uns, wenn Sie Aktionen organisieren und damit die Ziele der Woche des
Sehens einer breiten Öffentlichkeit näher bringen. Organisieren Sie beispielsweise
einen Workshop, in dem sehbehinderte und sehende Menschen gemeinsam kreativ
sein können, um zu zeigen, wie Inklusion praktisch funktioniert und Spaß macht.
Laden Sie zu einem Tag der offenen Tür ein und machen Sie dabei deutlich, wie
wichtig augenmedizinische Vorunter­suchungen sind. Informieren Sie die Öffentlichkeit mit Vorträgen und Infoständen, wie in Entwicklungs­ländern vermeidbare und
behandelbare Blindheit überwindbar ist.
Wir hoffen, dass Ihnen unsere Hinweise zur Planung einer Veranstaltung, zu
Finanzierungsfragen und zu unserem Material­angebot die Organisation erleichtern.
Bei Fragen kontaktieren Sie uns.
Wir beraten Sie gerne und freuen uns auf Ihre Teilnahme und Ihre Aktionsideen!
Carolina Barrera
Patrick Taube
Ihre Projektkoordinatoren der Woche des Sehens
Die Kontaktadressen finden Sie auf Seite 10 unter Punkt 1.4.
4
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
1.2 Die Partner der Woche des Sehens
Die Woche des Sehens ist eine gemeinschaftliche Initiative von sieben Verbänden,
Selbsthilfegruppen und international tätigen Hilfswerken, die sich mit den Themen
Blindheit und Sehen befassen. Die Partner tragen die Kampagne ideell und finanziell.
Christoffel-Blindenmission Deutschland e.V. (CBM)
Die CBM ist eine internationale christliche Entwicklungshilfeorganisation, deren Hauptziel es ist, die Lebensqualität der ärmsten
Menschen dieser Welt zu verbessern, die behindert sind oder in der
Gefahr stehen, behindert zu werden. Die CBM arbeitet mit Partnerorganisationen in den einkommensschwachen Ländern zusammen,
um Gesundheitsdienste anzubieten, Kindern mit Behinderungen den
Schulbesuch zu ermöglichen und behinderten Erwachsenen Zugang
zu Rehabilitationsdiensten und einem Broterwerb zu verschaffen.
Zurzeit unterstützt die CBM 672 Projekte in 68 Ländern.
www.cbm.de · Telefon: 0 62 51 / 131-131
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)
Als Dachverband der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe koor­
diniert der DBSV das bundesweite Handeln und Auftreten von 20
Landesvereinen. Die Landesvereine selbst vertreten die Interessen
der blinden und sehbehinderten Menschen auf Länderebene. Ziel
des DBSV ist es, die Lebenssituation der Augenpatienten sowie der
ca. 1,2 Mio. blinden und sehbehinderten Menschen in Deutschland
nachhaltig zu verbessern.
www.dbsv.org · Telefon: 0 18 05 / 66 64 56 (0,14 €/Minute aus dem
Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Minute).
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA)
Der BVA vertritt die fachlichen und berufspolitischen Belange der
deutschen Augenärzte und vermittelt augenärztliche Kompetenz in
der Öffentlichkeit. Der Augenarzt ist der erste Ansprechpartner bei
allen Formen einer Sehschwäche. Dank modernster Diagnostik ist er
am ehesten in der Lage, die Ursachen einer drohenden Erblindung
festzustellen, und kann diese in vielen Fällen verhüten und die bestmögliche Therapie vorschlagen.
www.augeninfo.de · Telefon: 02 11 / 4 30 37- 00
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
5
Deutsches Komitee zur Verhütung von Blindheit e.V. (DKVB)
Das DKVB besteht als Verein seit 1980. Mitglieder sind Augenärzte,
Vertreter von Blindenverbänden und Nichtregierungsorganisationen
sowie Einzelpersonen, deren Ziel die weltweite Blindheitsverhütung
ist. Vorstand und Mitglieder arbeiten ehrenamtlich.
www.dkvb.org · Telefon: 02 03 / 37 62 25 oder 02 38 2 / 80 61 83
Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V. (DOG)
Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft
für Augenheilkunde in Deutschland. Ihr Ziel ist die Förderung der
Ophthalmologie vor allem in den Bereichen Forschung und Wissenschaft. Mit über 6.000 Mitgliedern zählt sie zu den bedeutendsten
medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland. Gegründet wurde
die DOG 1857 in Heidelberg. Sie ist damit die älteste medizinischwissenschaftliche Fachgesellschaft der Welt. Ein besonderes Anliegen der Gesellschaft ist die Bekämpfung vermeidbarer Erblindung
und ihrer Ursachen. Die DOG unterstützt daher die Initiative VISION
2020 und beteiligt sich rege an deren vielfältigen Aktivitäten.
www.dog.org · Telefon: 0 89 / 55 05 76 80
Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten
in Studium und Beruf e.V. (DVBS)
Als Selbsthilfeorganisation fördert der Verein alle blinden und sehbehinderten Menschen in akademischen und verwandten Berufen
sowie den entsprechenden Ausbildungsgängen und vertritt ihre
sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Belange, vor allem in
Fragen der Aus- und Fortbildung, der Rehabilitation und des Berufs.
www.dvbs-online.de · Telefon: 0 64 21 / 94 88 80
PRO RETINA Deutschland e.V. (PRO RETINA)
PRO RETINA ist die Selbsthilfevereinigung der Menschen mit Netzhautdegenerationen. Dies umfasst die Krankheitsbilder Retinitis
Pigmentosa, Makula-Degeneration, das Usher-Syndrom und seltene
Formen der Netzhautdegeneration. Die 6.000 Mitglieder sind in 60
Regionalgruppen und Fachgruppen organisiert. Neben der Patienten­
beratung steht die Förderung der Forschung im Vordergrund.
www.pro-retina.de · Telefon: 02 41 / 87 00 18
6
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
1.3 Unsere Themenschwerpunkte
1.3.1 Auf Augenhöhe – auch mit Sehverlust
„Was möchte Ihr Begleiter gern trinken?“ Jedem blinden Menschen ist es schon
einmal passiert, dass er nicht direkt angesprochen wurde, sondern stattdessen der
sehende Mensch, mit dem er gerade unterwegs war. Dahinter steckt selten böse Absicht, sondern oft Verunsicherung und das diffuse Gefühl, dass Menschen mit Sehverlust allein nicht zurechtkommen und in allen Belangen Unterstützung brauchen.
Viele blinde Menschen
kennen Situationen wie
diese: Im Restaurant
wird die sehende
Begleitung nach der
Bestellung gefragt
Bild: DBSV
Meist werden die Fähigkeiten blinder und sehbehinderter Menschen unterschätzt, in
der Folge werden sie als nicht ebenbürtig wahrgenommen. Wie die Betroffenen ihren
Alltag meistern und auch mit nachlassender Sehkraft ihre Selbständigkeit beibehalten, möchten die Selbsthilfeorganisationen blinder und sehbehinderter Menschen
während der Woche des Sehens zeigen.
Anlässlich der Aktionswoche 2015 bietet die Selbsthilfe den Medien umfangreiche
Möglichkeiten, das Thema aufzuarbeiten: Hintergrundinformationen zum Umgang mit
blinden und sehbehinderten Menschen sowie Material zum Einsatz von Hilfsmitteln
und weiteren „Tricks“ für ein eigenständiges Leben mit Seheinschränkung.
Tag des weißen Stocks
1964 verabschiedete der US-Kongress eine Resolution, die den 15. Oktober zum
White Cane Safety Day erklärte, übersetzt ungefähr: „Verkehrssicherheitstag des
weißen Stockes“. Mit seiner umgehenden Proklamation unterstützte der damalige
Präsident der Vereinigten Staaten, Lyndon B. Johnson, das Streben blinder Menschen nach mehr Selbstständigkeit. Der Tag des weißen Stockes entwickelte sich
schnell zum weltweiten Aktionstag der blinden Menschen.
Seit dem Jahr 2002 ist der 15. Oktober in Deutschland zugleich der Abschlusstag
der Woche des Sehens. Die Selbsthilfeorganisationen werden am diesjährigen
Tag des weißen Stockes aktuelle Themen aufgreifen, um auf Möglichkeiten und
Probleme blinder Menschen in der Gesellschaft aufmerksam zu machen.
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
7
1.3.2Auf Augenhöhe – gemeinsam für gutes Sehen
Augenärzte, ihre Patienten und nicht selten auch deren Angehörigen sind Partner –
oft über viele Jahre hinweg. Denn nicht selten sind Augenkrankheiten, die das Sehvermögen bedrohen, chronische Krankheiten. Sie erfordern regelmäßige Kontroll­
untersuchungen sowie immer wieder eine Anpassung der Therapie an die aktuelle
Situation.
Bei der Untersuchung des Augenhintergrundes eines Patienten sieht
der Augenarzt solche Bilder: Links: gesunde Netzhaut. Rechts:
diabetische Netzhauterkrankung in einem fortgeschrittenen Stadium
Um trotz Diabetes langfristig den Durchblick zu erhalten, arbeiten Augenärzte und
Patienten eng zusammen: der Patient, indem er die Kontrollintervalle beachtet und
durch einen gesunden Lebensstil und exakte Einstellung der Blutzucker- und Blutdruckwerte die Krankheit positiv beeinflusst. Der Augenarzt schützt das Sehver­
mögen, indem er Veränderungen der Netzhaut genau beobachtet und wenn nötig
mit individuell abgestimmten Behandlungsmaßnahmen eingreift. Diabetische Netzhauterkrankungen sind nur ein Beispiel, an dem sich zeigen lässt, wie die langfristige
Zusammenarbeit von Augenarzt und Patient das Sehvermögen über Jahre erhält.
8
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
Bilder: BVA, mit freundlicher Genehmigung von
Prof. Dr. H. Busse, Universitätsklinikum Münster
Beispielsweise gehören diabetische Netzhauterkrankungen zu den Volkskrank­
heiten in der Augenheilkunde. Denn Schäden an der Netzhaut des Auges zählen zu
den gravierenden Folgen der Zuckerkrankheit. Etwa 40 % der Typ I Diabetiker und
25 % der Typ II Diabetiker entwickeln eine fortgeschrittene diabetische Retinopathie.
Jahr um Jahr erblinden etwa 2.000 Menschen in Deutschland deshalb. Doch dazu
muss es nicht kommen. Denn wenn eine diabetische Netzhauterkrankung recht­
zeitig erkannt wird, bestehen gute Aussichten, sie erfolgreich zu behandeln. Deshalb
sollte jeder Diabetiker – auch wenn noch keine Schäden an den Augen bekannt sind
– einmal pro Jahr augenärztlich untersucht werden. Der Augenarzt erkennt Schäden
an der Netzhaut bereits bevor der Betroffene eine Verschlechterung des Sehens
wahrnimmt. Wenn erste Veränderungen erkennbar sind, erfolgen die Kontrollunter­
suchungen häufiger. In bestimmten Stadien lässt sich das Fortschreiten der Krankheit mit einer Laserbehandlung stoppen. Ist auch die Netzhautmitte, die Makula,
von der Krankheit betroffen, kann die Gabe von Medikamenten ins Augeninnere das
Sehvermögen erhalten.
Weitere Volkskrankheiten in der Augenheilkunde sind das Glaukom und die Alters­
bedingte Makula-Degeneration. Auch für sie gilt: Je eher die Krankheit erkannt
und die Behandlung eingeleitet wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten, die
Sehkraft zu erhalten.
Nach einer KataraktOperation wurde
Leonhard Madondi aus
Ruanda glücklicher­weise
wieder unabhänig
und kann seinen Beruf
als Dekorateur weiter
ausüben
Bild: CBM
1.3.3 Auf Augenhöhe – weltweit Hilfe leisten
Zwei Jahre lang war Leonard Madondi aus Ruanda ganz auf die Hilfe anderer angewiesen: Er hatte auf beiden Augen Grauen Star (Katarakt) und war völlig blind.
In seinem Beruf als Dekorateur konnte der 65 Jahre alte Mann nicht mehr arbeiten,
dadurch war er von seinem Neffen und dessen Familie abhängig. In der von der
Christoffel-Blindenmission (CBM) geförderten Kabgayi-Augenklinik im Westen Ruandas wurde Leonard von Augenarzt Dr. Dirk Harder operiert. Vor seiner Behandlung
wirkt der 65-Jährige apathisch und traurig, er nimmt Personen nur dann wahr, wenn
er direkt angesprochen wird. Das ändert sich schlagartig nach der Operation des
rechten Auges: Leonard läuft stolz und alleine herum und erkundet das Krankenhaus.
Er genießt sichtbar diese neue Freiheit. Auch das linke Auge wird noch operiert und er
ist vor allem dankbar für die Unabhängigkeit, die er wieder gewonnen hat. Jetzt will er
etwas zurückgeben und dazu als erstes das Haus seines Neffen neu anstreichen.
Dr. Harder: „So eine Katarakt-OP ist für beide, für den Patienten und für den Arzt,
ein Segen: Der Patient kann danach wieder sehen und ich bin glücklich, weil ich
mich mit ihm freuen kann“. In Entwicklungsländern ist Grauer Star die häufigste
Blindheitsursache. Dabei genügt hier schon ein kleiner Eingriff, um erblindeten
Menschen zu helfen. Allerdings wissen viele Menschen nicht, dass eine Operation
ihnen das Augenlicht wieder gibt oder sie können sich die OP nicht leisten.
Das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) und die
Christoffel-Blindenmission (CBM) machen in der Woche des Sehens unter dem
Thema „Auf Augenhöhe – weltweit Hilfe leisten“ gemeinsam auf ihre Arbeit aufmerksam. Sie unterstützen Augenkrankenhäuser, mobile Kliniken und die Ausbildung von
ein­heimischen Augenärzten in der ganzen Welt. In Deutschland bieten die beiden Entwicklungshilfeorganisationen während der Aktionswoche Informationen zum Grauen
Star, zur Situation in Ruanda, zu Leonard Madondi sowie dem Augenarzt Dr. Harder.
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
9
VISION 2020 – Das Recht auf Augenlicht
Weltweit sind 39 Millionen Menschen blind und 246
Millionen sehbehindert. Rund 80 Prozent aller Seh­
behinderungen könnten vermieden oder geheilt werden.
Das Ziel der globalen Initiative VISION 2020: Vermeid­
bare und behandelbare Blindheit zu überwinden.
Mit dem Mustervortrag „Auf Augenhöhe – weltweit Hilfe leisten“ können Sie
die Besucher Ihrer Veranstaltung über Grauen Star und vermeidbare Blindheit
in Entwicklungsländern informieren. Die CBM und das DKVB bieten zudem
um­fangreich Materialien für Infostände und andere Veranstaltungen. „Das etwas
andere Kirchencafé“ ermöglicht zum Beispiel einen praktischen Einblick in das
Leben mit Grauem Star (siehe Punkt 3.2.2 Materialbestellung bei den Partnern
der Woche des Sehens).
1.4 Projektkoordinatoren der Woche des Sehens
HabenSieFragenzurWochedesSehens,dannkontaktierenSieuns.Wirberaten
SiegerneundfreuenunsüberIhreTeilnahme.
Carolina Barrera
c/oDeutscherBlinden-und
Sehbehindertenverbande.V.(DBSV)
Rungestraße19·10179Berlin
Telefon:030/285387-280
Fax: 030/285387-200
E-Mail: [email protected]
Patrick Taube
c/o Christoffel-Blindenmission
Deutschland e.V. (CBM)
Nibelungenstraße 124 · 64625 Bensheim
Telefon:0 62 51 / 131 - 284
Fax: 0 62 51 / 131 - 199
E-Mail: [email protected]
Neu ab August 2015:
c/o Christoffel-Blindenmission
Deutschland e.V. (CBM)
Stubenwald-Allee 5 · 64625 Bensheim
Telefon:0 62 51 / 131 - 284
Fax: 0 62 51 / 131 - 299
E-Mail: [email protected]
10
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
2 Mitmachen lohnt sich!
Bild: Woche des Sehens / Friese
In der Woche des Sehens haben Sie die Möglichkeit, ein größeres Publikum zu erreichen,
um gezielt über die Themen Augengesundheit
und die Auswirkungen von Sehbehinderung
und Blindheit in Deutschland und weltweit zu
informieren. Gleichzeitig ist die Aktionswoche
ein perfekter Anlass, um auf die Lage und die
Bedürfnisse betroffener Menschen aufmerksam
zu machen.
Die ergänzende bundesweite Pressearbeit sorgt
für eine breite Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit.
Den Redaktionen bietet die Kampagne profes­
sionell aufbereitete Hintergrundinformationen sowie Bild- und Audiomaterial. Mit
unseren Musterpressemitteilungen können Sie als Veranstalter Ihre Aktion in den
örtlichen Tageszeitungen und anderen Medien ankündigen (siehe Punkt 3.5 Presse­
arbeit).
Nachfolgend finden Sie eine Reihe „klassischer“ Veranstaltungsformen der
Woche des Sehens und Empfehlungen für deren Planung und Durchführung.
Ihrer Kreativität sind natürlich keine Grenzen gesetzt.
2.1 Simulationsfilme:
„Sehbehinderung im Alltag – So sehe ich!“
Fünf kurze Filme zeigen anschaulich, wie verschiedene
Augenkrankheiten zu ganz unterschiedlichen Auswirkungen
führen. Was das für den Alltag der Betroffenen bedeutet,
schildern diese Clips. Die Simulationsfilme sind mit Unter­
titeln ergänzt und somit auch für Menschen mit Hör­be­
hinderung geeignet. Sie stehen auf YouTube, Facebook und
unter www.woche-des-sehens.de/filme zur Verfügung.
Falls Sie über keine Internetverbindung verfügen, können wir Ihnen die Simulationsfilme auf DVD zusenden. Weitere Informationen finden Sie unter Punkt 2.1.1 Aktionen
mit den Simulationsfilmen der Woche des Sehens.
Sie können die Simulationsfilme auch auf Ihrer Internetseite platzieren.
Eine Anleitung zum Einbetten steht ebenfalls auf
www.woche-des-sehens.de/filme .
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
11
Verwendung des QR-Codes
Auf den Plakaten und Handzetteln finden Sie einen QR-Code
(quick response), der es Inhabern von Smartphones erleichtert,
direkt auf die Website der Woche des Sehens und damit auf die
Simulations­filme zuzugreifen.
Die Woche des Sehens stellt vielfältige kostenlose Materialien von
Informa­tionsbroschüren bis hin zu Simulationsbrillen zur Verfügung
(siehe Punkt 3.2 Materialbestellung).
2.1.1 Aktionen mit den fünf Simulationsfilmen der Woche des Sehens
Der Oberbegriff „Sehbehinderung“ umfasst ein breites Spektrum visueller Beeinträchtigungen. Je nachdem, welche Augenkrankheit die Betroffenen haben, nehmen
sie die Welt ganz unterschiedlich wahr. Selbst den Betroffenen fällt es schwer, ihre
Behinderung zu beschreiben.
Vergleich eines Seheindrucks ohne (li)
und mit (re) Retinitis Pigmentosa
Wir empfehlen folgende Einsatzmöglichkeiten:
• Organisieren Sie Fachvorträge rund um eine spezifische Sehbehinderung und
benutzen Sie den entsprechenden Simulationsfilm dazu.
• Laden Sie Menschen mit ähnlichen Sehbehinderungen zu Ihrer Filmvorstellung ein.
Nach Absprache können sie das Gesehene bestätigen bzw. ergänzen.
• Als Lehrer/in bzw. Dozent/in können Sie, je nach Zielgruppe, Unterrichtseinheiten
organisieren.
12
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
Bilder: Woche des Sehens / Gilson
Andererseits begreifen sehende Menschen die Einschränkungen manchmal nicht
und die Betroffenen geraten sogar in den Verdacht, eine Behinderung zu simulieren.
Was und wie kann ein Mensch z.B. mit Retinitis Pigmentosa sehen? Wie meistert
er den Alltag und auf welche Unterstützungen ist er angewiesen? Die Woche des
Sehens zeigt mit Hilfe dieser Simulationsfilme einige Facetten der Sehbehinderung.
• An Aktionsständen, in Wartezimmern, an Infoständen (z.B. bei einer Messe) können
Sie die Simulationsfilme im Hintergrund laufen lassen.
Die fünf Filme der Woche des Sehens finden Sie unter
www.woche-des-sehens.de/filme
2.2 „60 Se(h)kunden“ – Kinospot der Woche des Sehens
Ein einminütiger Film fast ohne Bilder, aber mit Audiodeskription (gesprochener
Bildbeschreibung) versehen, versetzt seine Zuschauer, die eigentlich Bilder erwarten,
einen Moment lang in die Lage eines blinden Menschen. Der Film kann von unserer
Internetseite www.woche-des-sehens.de/fuer-veranstalter/materialien herunterge­
laden werden und ist auf der bestellbaren DVD verfügbar.
Dieser Film eignet sich besonders gut als Einführung zu Sensibilisierungsaktionen
oder zu Vorträgen rund um die Themen gutes Sehen, Sehbehinderung und Blindheit.
2.3 Hörfilmvorführung
Ein Hörfilm ist mit einer Audiodeskription unterlegt, damit blinde Menschen auch
Zusammenhänge verstehen, die sich nicht aus den Dialogen erschließen. Ziel der
Vorführung soll sein, der sehenden Öffentlichkeit den Zweck und die Notwendigkeit
von Hörfilmen zu zeigen.
Für Ihre Woche-des-Sehens-Veranstaltung stellen wir Ihnen einen Informationsfilm
zur Verfügung, bei dem die erste Sequenz des Films „Der talentierte Mr. Ripley“
in drei Fassungen zu sehen ist: Zuerst ohne Bild mit Originalton, so wie blinde Menschen einen konventionellen Film erleben. Dann mit dem Originalton, zusätzlicher
Audiodeskription, aber ohne Bild, so wie blinde Menschen einen Hörfilm erleben.
Schließlich mit Originalton, Audiodeskription und Bild, damit die sehenden Zuschauer
Bild und Audiodeskription vergleichen können (Gesamtdauer: 13 Min.).
Bei Filmen mit Audiodeskription werden die Sprechpausen genutzt,
um zu erklären, was auf der Leinwand zu sehen ist bzw. welche Handlung sich gerade abspielt. Die Sehbehinderung wird durch zusätzliches
Hören kompensiert.
Ort der Vorführung können das Zelt eines Aktionsstands oder ein Raum in einer
Augenklinik während eines Tages der offenen Tür sein. Auch mit Kinobetreibern
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
13
kann man verhandeln, ob sie einen Saal dafür kostenfrei oder günstig zur Verfügung
stellen. Besonders bei der Vorführung in geschlossenen Räumen empfiehlt es sich,
anschließend einen thematisch passenden Hörfilm zu zeigen. Äußerst wirkungsvoll
ist es, wenn der Raum verdunkelt werden kann. In diesem Fall müssen sich die
sehenden Zuschauer bei der Vorführung ohne Bild tatsächlich auf den
Originalton und die Audiodeskription konzentrieren.
Sollten Sie einen gesamten Film mit Audiodeskription zeigen wollen, ist – neben der
Filmauswahl – die Frage der Verwendungsrechte zu klären. Bitte wenden Sie sich
hierzu an die Projektkoordinatorin in Berlin (siehe Punkt 3.1 Ihre Ansprechpartner auf
einen Blick).
Wir empfehlen folgende Vorbereitungen:
• Zwei Monate vorher sollte feststehen, wo die Hörfilmvorführung stattfinden soll.
Vom Ort und der erwarteten Zuschauerzahl hängt es ab, ob ein Monitor ausreicht
oder eine Projektionsleinwand benötigt wird. Wenn Sie die Räumlichkeit bestuhlen
wollen, achten Sie darauf, dass alle Zuschauer freien Blick auf das Bild haben.
• Denken Sie daran, dass für die Vorführung Strom gebraucht wird und beantragen
Sie gegebenenfalls die Stromversorgung (z. B. bei Aktionsständen).
• Vier Wochen vor der Veranstaltung sollte sichergestellt sein, dass die benötigte
Technik am Veranstaltungstag bereitsteht.
• Den Informationsfilm „Der talentierte Mr. Ripley“ bestellen Sie bitte bei der
Koordinatorin in Berlin (siehe Punkt 3.1 Ihre Ansprechpartner auf einen Blick).
Er wird spätestens am 1. Oktober ausgeliefert.
• Laden Sie die Mitglieder der Blindenvereine und der Partnerorganisationen
der Woche des Sehens so früh wie möglich ein.
• Senden Sie eine Woche sowie zwei Tage vor der Veranstaltung eine Presse­
mitteilung an die örtlichen Medien mit der Bitte um Veröffentlichung. Unter
www.woche-des-sehens.de/fuer-veranstalter/materialien und auf der DVD der
Woche des Sehens sind Musterpressemitteilungen zu finden. Schicken Sie
eine persönliche Einladung an die Pressevertreter.
• Auf der Internetseite der Hörfilm gGmbH www.hoerfilm.de finden Sie die Filmtitel,
die es bereits mit Audiodeskription gibt.
• In der Berliner Blindenhörbücherei können Hörfilme ausgeliehen werden. Die
Kontaktdaten sind: Berliner Allee 193-197, 13088 Berlin, Telefon: 0 30 / 8 26 31-11,
www.berliner-hoerbuecherei.de .
• Denken Sie daran, dass DVD-Player, Monitor und Beamer bei Dieben ungemein
beliebt sind und deshalb ständig bewacht werden sollten.
14
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
2.4 Fachvorträge
Fachvorträge sind besonders gut geeignet, um Themen wie Augengesundheit,
Früherkennungsuntersuchungen, Therapiemöglichkeiten in Deutschland und weltweit, Hilfsmittel, den Umgang mit blinden bzw. sehbehinderten Menschen etc. in das
Bewusstsein Ihrer Zuhörer zu rücken.
„Inklusive Bildung,
Studium und Arbeit“ war
2014 das Thema des
wissenschaftlichen
Symposiums in Cottbus.
Es war ein Beitrag des
Blinden- und Sehbe­
hindertenverbands
Brandenburg e.V. (BSVB)
Bild: BSVB / Haar
Informieren Sie über die Bedeutung guten Sehens in Deutschland und weltweit sowie über die Möglichkeiten zur Vorbeugung bzw. Früherkennung von Augenkrankheiten. Weisen Sie darauf hin, wie wichtig ein regelmäßiger Besuch beim Augenarzt ist.
Wir empfehlen folgende Vortragsideen:
• Augenärzte halten Vorträge, z. B. zum LowVision-Thema:
„Wenn die Brille nicht mehr reicht“.
• Betroffene Menschen schildern ihre Erfahrungen im Umgang mit der neuen
Lebenssituation und stellen die Tricks vor, die es ihnen ermöglichen, den Alltag
besser zu bewältigen.
• Mobilitätstrainer geben Tipps für die eigenen vier Wände oder referieren
zum Beispiel über das Thema: „Sicher durch den Straßenverkehr“.
• Vertreter der Selbsthilfe informieren über die vielfältigen Angebote ihres Vereins.
• Experten beraten zum Antrag auf einen Schwerbehindertenausweis, zu Sozial­
leistungen und Reha-Möglichkeiten.
• Vertreter einer regionalen PRO RETINA-Gruppe informieren z. B. über die
Altersbedingte Makula-Degeneration (AMD).
• Augenärzte informieren über den Stand der Forschung bei seltenen Augen­
krankheiten.
• Vertreter der Hilfswerke machen die Initiative „VISION 2020 – Das Recht auf
Augenlicht“ bekannt (siehe Punkt 1.3.3 Auf Augenhöhe – weltweit Hilfe leisten).
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
15
Um Ihnen die Arbeit zu erleichtern, finden Sie Mustervorträge auf einer
DVD, die Sie kostenlos zusammen mit anderen Informationsmaterialien
bei der Koordination in Berlin bestellen können. Diese Materialien können auch unter www.woche-des-sehens.de/fuer-veranstalter/materialien
heruntergeladen werden.
2.5 Tag der offenen Tür
Jedes Jahr beteiligen sich Augenarztpraxen, Augenkliniken und Unternehmen
an der Woche des Sehens. Sie öffnen ihre Einrichtungen zur Besichtigung für das
interessierte Publikum. Augenärzte präsentieren dabei die Möglichkeiten, Augenkrankheiten zu erkennen und zu behandeln.
An einem Tag der
offenen Tür in einer
Augenklinik können die
Besucher sich durch
den Operationsbereich
führen lassen und
eine OP-Demonstration
mitverfolgen
2.6 Telefon- bzw. Radioforen
Tageszeitungen und Radiosender bieten häufig Telefonforen an, in denen Experten
den Lesern und Hörern für Fragen zur Verfügung stehen. Das Thema „Vorsorge beim
Augenarzt“ wird bei vielen Redaktionen und ihren Lesern bzw. Hörern auf großes
Interesse stoßen. Während der Woche des Sehens könnten Sie daher zusammen
mit der regionalen Tageszeitung ein Telefonforum anbieten. Daneben besteht die
Möglichkeit, auch regionale Radiosender anzusprechen. Ihre Aktion profitiert auf
diese Weise von einem größeren Verbreitungsgebiet.
16
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
Bild: St Vincentius Kliniken
Unternehmen sensibilisieren ihre Mitarbeiter für die besonderen Bedürfnisse blinder
und sehbehinderter Kunden und Kollegen. Besonders attraktiv wird Ihre Veranstaltung durch ein ansprechendes Rahmenprogramm, bei dessen Gestaltung Sie viel
Spielraum haben.
Wir empfehlen folgendes Vorgehen:
• Geben Sie Ihrer Tageszeitung oder Ihrem lokalen Rundfunksender bereits im
Frühjahr Bescheid, damit der Termin langfristig eingeplant werden kann.
• Die genaue organisatorische Abstimmung erfolgt mit der beteiligten Redaktion.
Fachkräfte stehen für
Fragen über Augen­
erkrankungen, Sehhilfen
oder Unterstützungsan­
gebote für sehbehinderte
und blinde Menschen in
Deutschland sowie über
Hilfsprojekte für Betroffene
in den ärmsten Ländern
der Welt zur Verfügung
Bild: Woche des Sehens / Tigges
• Lassen Sie sich von den Koordinatoren der Woche des Sehens für die
einzelnen Themenbereiche jeweils einen Fachmann oder eine Fachfrau aus
dem Verbreitungsgebiet der Zeitung vermitteln.
Sollte die Redaktion keine Erfahrungen mit Telefonforen haben, ist Folgendes
zu beachten:
• Raumbedarf: Es sollte ein ruhiger und entsprechend großer Raum mit mehreren
Telefonanschlüssen zur Verfügung stehen.
• Zeitbedarf: Nicht länger als zwei Stunden, am besten vor- oder nachmittags.
• Ankündigung: Die Zeitung bzw. der Lokalsender sollte die Teilnehmer in einer
Vorberichterstattung vorstellen. Hilfreich sind eine kurze Erläuterung des
Fach­gebiets und der Funktionen, Fotos sowie die Durchwahl-Telefonnummern.
• Vor- und Nachberichterstattung: Bei Telefonforen in Zusammenarbeit mit einer
Lokalzeitung sollte es eine Vor- und Nachberichterstattung geben, in denen
die Woche des Sehens dargestellt wird. In der Nachberichterstattung sollten die
wichtigsten Beiträge in Rücksprache mit den Fachleuten erfasst werden.
Bitte verwenden Sie für Ihre Veranstaltung das Logo der Woche des
Sehens. Geben Sie dieses für die Berichterstattung unbedingt an Ihre
Tageszeitung weiter. So wird sicher­gestellt, dass sich die Marke „Woche
des Sehens“ kontinuierlich weiter etabliert und der Bekanntheitsgrad der
Kampagne gesteigert wird.
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
17
Das druckfähige Logo der Woche des Sehens finden Sie unter www.wochedes-sehens.de/presse/bildmaterial . Es ist auch bei den Koordinatoren erhältlich
(siehe Punkt 3.1 Ihre Ansprechpartner auf einen Blick).
2.7 Radiospot „Woche des Sehens“
„Was passiert, wenn Sie jetzt mal kurz die Augen schließen? Könnten Sie weiter das
tun, was Sie gerade machen?“ Das ist ein Textauszug aus unserem Radiospot.
Den gesamten Spot zur Woche des Sehens können Sie sich auf unserer Internetseite
unter www.woche-des-sehens.de/presse/audiomaterial anhören.
Was können Sie damit tun?
Lassen Sie die Besucher Ihrer Veranstaltung spontan innehalten: beim Laufen, beim
Essen oder beim Einschenken eines Getränks. Fragen Sie die Menschen, was ihnen
passieren würde, wenn sie genau jetzt die Augen schließen würden. Auf diese Art
und Weise sensibilisieren Sie die Besucher für die Situation und die Belange der
blinden Mitbürger/innen.
Aktuelle Hörfunkbeiträge zu den Themenschwerpunkten der diesjährigen Woche
des Sehens finden Sie ab September 2015 unter www.woche-des-sehens.de/
presse/audiomaterial .
2.8 Aktionsstände
2014 wurde im Rahmen
der Aktion zum „Tag des
weißen Stocks“ ein
Aktionsstand im Berliner
Hauptbahnhof einge­
richtet. Die Reisenden
hatten so die Gelegenheit,
den Umgang mit einem
Taststock auszuprobieren
18
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
Bild: Woche des Sehens
Sie können die Aktionswoche nutzen, um gemeinsam mit anderen Partnern der
Woche des Sehens auf die Themen Blindheit und Sehen aufmerksam zu machen
und gleichzeitig Ihre Organisation bzw. Ihren Verband vorzustellen.
Wir empfehlen folgende Vorbereitung:
• Besonders empfehlenswert sind gemeinsame Infostände an einem zentral
gelegenen Platz.
• Sie sollten mindestens drei Monate vor der Aktion Kontakt zu den Verantwortlichen
der anderen Partner der Woche des Sehens in Ihrer Region aufnehmen.
• Eine Genehmigung für die Standfläche können Sie beim jeweiligen Rathaus
(Bürgeramt) beantragen. Für den Aufbau von Lautsprechern muss oftmals eine
gesonderte Genehmigung eingeholt werden.
• Kündigen Sie die Aktion auf den Plakaten der Woche des Sehens an. Besonders
in Bäckereien, Apotheken, Drogerien oder anderen Geschäften können Sie auf
Anfrage meistens mit Zustimmung rechnen und die Plakate anbringen.
• Da das Wetter im Oktober wechselhaft sein kann, empfehlen wir den Aufbau von
Zelten bzw. Pavillons.
• Denken Sie rechtzeitig daran, dass Sie gegebenenfalls Strom benötigen. Anliegende Geschäfte sind in der Regel gern bereit, den Stromanschluss zu gewähren.
An öffentlichen Plätzen gibt es oft Stromanschlüsse, auch das muss mit der Stadtverwaltung geklärt werden.
Ermuntern Sie Ihre
Gäste, unter Anleitung
beispiels­weise ihren
Namen mit einer
Blinden­­schrift­
schreibmaschine
zu schreiben
Bild: DBSV
2.8.1 Einführung in die Brailleschrift an Ihrem Aktionsstand
Die Blindenschrift ist ein Medium, das in der Öffentlichkeit auf großes Interesse
stößt. Vertreter der an der Woche des Sehens beteiligten Blindenverbände können
Interessierte in die Brailleschrift einführen. Das kann an den Aktionsständen, im
Rahmen der Tage der offenen Tür, aber auch verbunden mit jeder anderen Aktion
der Partner durchgeführt werden. Stellen Sie Ihren Gästen einen Ansprechpartner
zur Seite, der die Punktschrift beherrscht und die Entstehung und den Aufbau der
Zeichen mittels eines Braille-Alphabetes erläutern kann.
Anwendungsbereiche lassen sich direkt an Gebrauchsgegenständen wie einer Fernsehzeitung in Blindenschrift oder der Braillezeile am Computer veranschau­lichen.
Blindenalphabete können von den Partnern der Woche des Sehens bezogen werden.
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
19
Eine interessante Präsentationsvariante ist, wenn ein blinder Mensch die Namen
auf der Griffeltafel oder mit einer Blindenschriftschreibmaschine schreibt. Notwendig
für diese Aktionen sind eine solche Maschine oder ein Computer mit Blindenschriftdrucker, eine angemessene Menge Blindenschriftpapier und ein Stromanschluss.
Die speziellen Drucker sowie entsprechende Programme und Treiber sind meist
von den örtlichen Blinden- und Sehbehindertenvereinen zu beziehen, die unter der
Telefonnummer 01 80 / 5 66 64 56 erreichbar sind (0,14 € / Min. aus dem Festnetz,
Mobilfunk max. 0,42 € / Min.).
• Verteilen Sie parallel dazu Blindenschriftalphabete, um den sehenden Menschen
die Chance zu geben, ihr persönliches Namensschild zu überprüfen und mehr über
die Punktschrift zu erfahren. Die Alphabete sind ebenfalls bei den Blinden- und
Seh­behindertenvereinen sowie bei der CBM (siehe Punkt 3.2.2 Materialbestellung
bei den Partnern der Woche des Sehens) erhältlich.
• Vier Wochen vor der Veranstaltung sollten der Ort feststehen, die Technik organisiert und ein oder mehrere blinde Menschen mit ausgezeichneten BrailleschriftKenntnissen gefunden sein. Planen Sie Sitzmöglichkeiten für alle ein, die die Aktionen über einen längeren Zeitraum begleiten. Vor allem Kinder beschäftigen sich
gern mit dieser „Geheimschrift“, bestuhlen Sie also ruhig etwas großzügiger.
• Bestellen Sie spätestens drei Wochen vor der Veranstaltung das Material (Broschüren zur Geschichte der Brailleschrift, Blindenschriftalphabete, Übungstexte etc.),
damit es rechtzeitig geliefert werden kann. Sie erhalten es kostengünstig z.B. bei
den Landesverbänden des DBSV. Denken Sie auch an die Anwendungsmaterialien
wie Zeitschriften in Brailleschrift etc.
• Eine Woche sowie zwei Tage vor der Veranstaltung sollte die Aktion in der Presse
angekündigt werden. Bringen Sie jetzt auch die Aktionsplakate der Woche des
Sehens an.
2.9 Aktionen im Dunkeln oder mit Simulationsbrillen
Aktionen im Dunkeln eignen sich besonders, um sehende Menschen für die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zu sensibilisieren. Nachfolgend werden
Aktionen genannt, die in den vergangenen Jahren erfolgreich waren:
• Das Dunkelrestaurant
• Frühstück im Dunkeln für Schulklassen
• Lesungen oder Musikaufführungen in einer Dunkelbar
• Dunkelcontainer und CBM-Erlebnismobil: Sie planen eine größere Veranstaltung in
der Innenstadt? Dann fragen Sie das CBM-Erlebnismobil an. In dem umgebauten
Bus können sehende Besucher aus­probieren, wie es ist, sich als blinder Mensch
mit einem Taststock fortzubewegen (siehe Punkt 3.2.2 Weitere Angebote der CBM).
20
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
Wir empfehlen folgendes Vorgehen:
• Wählen Sie frühzeitig einen Veranstaltungsort, der mit relativ geringem Aufwand zu
verdunkeln und an dem die notwendige Infrastruktur wie Kaffeemaschine, Kühlschrank, Geschirr etc. bereits vorhanden ist.
• Sorgen Sie für das erforderliche Material, das Sie zum Verdunkeln des Raumes
benötigen (Vorhänge, Klebeband etc.) und richten Sie ihn so her, dass Gästen wie
Kellnern eine gute Orientierung möglich ist. Überlegen Sie sich, was Sie im Dunkeln
anbieten möchten, und halten Sie dies in ausreichender Menge bereit.
• Klären Sie mit dem zuständigen Ordnungs- bzw. Bürgeramt, ob für Ihre Veranstaltung eine Schankgenehmigung nötig ist, und holen Sie diese gegebenenfalls ein.
• Laden Sie Prominente Ihrer Stadt und die Vertreter der örtlichen Presse ein. Eine
solche Veranstaltung ist aufwändig zu organisieren, aber der Erfolg wird Sie für Ihre
Mühe belohnen.
Auch wenn Sie keine Erfahrung in der Durchführung von Aktionen haben,
können Sie sich beteiligen – wir unterstützen Sie gerne!
Das Bild zeigt eine
Führung für sehende,
blinde und sehbehinderte
Menschen durch die
Kirche im Anschluss an
einen Dunkelgottesdienst
in Ludwigshafen
Bild: Woche des Sehens
2.10 Der besondere Gottesdienst (eventuell im Dunkeln)
Ein Gottesdienst kann eine gute Gelegenheit sein, sehr viele unterschiedliche Menschen zu erreichen und anschließend mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Einige dieser Gottesdienstbesucher haben mit den Themen „Blindheit“ und „Sehbehinderung“
kaum persönliche Erfahrung, andere kennen in ihrem Bekanntenkreis Menschen mit
Sehbehinderung und wiederum andere bemerken, dass ihre eigene Sehfähigkeit
abnimmt. Auch in einigen biblischen Geschichten geht es um das Thema „Sehen“.
Diese Geschichten können im Gottesdienst vorgelesen werden und anschließend
können Betroffene erzählen, was für sie Sehen bzw. Sehbehinderung bedeutet.
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
21
Wir empfehlen folgendes Vorgehen:
• Suchen Sie Menschen mit Sehbehinderung und Mitglieder aus der Gemeinde,
die Interesse haben, gemeinsam an einer solchen Gottesdienstvorbereitung und
-gestaltung mitzuwirken.
• Setzen Sie sich mit dem Pfarrer oder einer anderen zuständigen Person zusammen
und klären Sie, ob der Gottesdienst am Sonntag, den 11. Oktober 2015, zu diesem
Thema gestaltet werden kann.
• Suchen Sie gemeinsam Texte, Lieder, Gedanken und Gebete aus. Besprechen Sie,
wer an diesem Tag eventuell aus seinem Leben und von seinen Überzeugungen
berichten kann.
• Überlegen Sie, wie möglichst viele Menschen mit und ohne Sehbehinderung von
diesem Gottesdienst erfahren können.
• Zahlreiche Informationen über den Sehbehindertensonntag finden Sie in den
Materialien, die Sie unter www.sehbehindertensonntag.de herunterladen können.
• Sie können die Gemeinde-Mitglieder auffordern, die Simulationsbrillen der
Woche des Sehens während des Gottesdienstes aufzusetzen (siehe Punkt 3.2.1
Materialbestellung bei der Woche des Sehens).
• Die CBM bietet ebenfalls zahlreiche Materialien für Ihren Gottesdienst (siehe dazu
Punkt 3.2.2 Materialbestellung bei den Partnern der Woche des Sehens).
2.11 Veranstaltungen zu technischen Hilfen für blinde und
sehbehinderte Menschen
Wie kann man mehr Barrierefreiheit für Menschen mit Sehbehinderung erreichen?
Hier erläutern wir einige Aktionsbeispiele, die für Sie als Veranstalter interessant
sein könnten.
2.11.1 Smartphone-Workshop
Viele ältere Menschen befürchten zu alt zu sein, um mit Smartphones zurechtzukommen. Ein Smartphone-Workshop bietet den Teilnehmern eine gute Möglichkeit,
das Gerät auszuprobieren und dabei zu erfahren, wie sie die Anwendungen (Apps)
nutzen können.
Dieses Angebot richtet sich an betroffene und nichtbetroffene Menschen, die
gemeinsam ihre ersten Erfahrungen sammeln können. Ob es um die Grundein­
stellungen von Smartphones oder einen Erfahrungsaustausch unter App-Benutzern
geht – ein solcher Workshop kann thematisch ganz unterschiedlich ausgerichtet
sein, um verschiedene Zielgruppen anzusprechen.
22
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
Bild: DBSV / Friese
Farbe erkennen, eine
Lupe zur Verfügung haben,
Wegbeschrei­bungen,
Fahrplanansagen und
Vieles mehr ist mit dem
Smartphone möglich!
Wir empfehlen folgendes Vorgehen:
• Organisieren Sie rechtzeitig einen ruhigen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln
gut erreichbaren Seminarraum und überlegen Sie sich, welchen Themenbereich
Sie vorstellen möchten.
• Je nachdem, ob sich Ihr Workshop an Anfänger oder Fortgeschrittene richtet,
legen Sie die Teilnehmerzahl fest.
• Prüfen Sie, ob WLAN und Steckdosen vor Ort verfügbar sind und ob eventuell
Geräte ausgeliehen werden müssen.
• Gerne stellen wir einen Kontakt zu Veranstaltern bzw. Referenten her, die bereits
Erfahrungen haben.
2.11.2 Blinde Computernutzer surfen im Internet
Das Internet ist für die meisten Menschen ein visuelles Medium. Für die sehende
Öffentlichkeit ist es schwer vorstellbar, wie blinde Menschen damit umgehen können. Doch gerade für sie wird dieses Medium zu einem immer wichtigeren Kommunikations- und Informationsmittel. Am besten vermittelt man dies der Öffentlichkeit,
indem blinde Web-Surfer vorführen, wie sie das Internet nutzen. Dazu stellt man
einen Computer mit Sprachausgabe und Internetverbindung bereit.
Die Aktion ist bei Tagen der offenen Tür, in Augenkliniken, Vereinsheimen,
kommunalen oder kirchlichen Räumen, aber auch an den Aktionsständen und
bei Schulaktionen möglich.
Wir empfehlen folgendes Vorgehen:
• Acht Wochen vor der Veranstaltung sollten der Ort feststehen sowie ein oder
mehrere blinde Menschen mit guten Computerkenntnissen und eventuell eigenem
Computer gefunden sein. Bitte planen Sie Sitzgelegenheiten für alle ein, die die
Aktion über einen längeren Zeitraum begleiten.
• Lassen Sie den Bürgermeister oder einen Webdesigner über die Internetseiten
Ihrer Stadt surfen. Vielleicht sind regionale Firmen oder Tageszeitungen daran
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
23
Bild: DBSV / Lautenschläger
Ein blinder
Computernutzer zeigt
Schritt für Schritt, mit
welchen Hilfsmitteln er
im Internet surft und
welche Probleme dabei
auftreten können
interessiert zu erfahren, wie gut ihre Seiten von blinden und sehbehinderten
Menschen genutzt werden können.
• Formulieren Sie die Einladung als Angebot zur Unterstützung, um den InternetAuftritt sehbehindertenfreundlicher zu gestalten.
• Eine Woche sowie zwei Tage vor der Veranstaltung sollte die Aktion in der Presse
angekündigt werden. Jetzt ist es auch Zeit, die Woche-des-Sehens-Aktionsplakate
aufzuhängen.
• Computer sind bei Dieben heiß begehrt. Lassen Sie die Geräte deshalb nicht
unbeaufsichtigt.
Mit DAISY lassen sich
Hörbücher bzw. Hörzeitschriften strukturieren,
so dass der blinde
Nutzer darin blättern
kann, wie in einem
gedruckten Buch
24
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
Bild: DZB
2.11.3 Vorführung digitaler Hörbücher im DAISY-Format
Die Abkürzung DAISY steht für „Digital Accessible Information System“ (Digitales
System für den Zugang zu Informationen). Auf eine DAISY-CD passen Hörbücher bis
zu 40 Stunden Länge. Sie bietet umfassende hierarchische Navigationsfunktionen.
Der Benutzer kann wie in einem richtigen Buch blättern, es von der ersten bis zur
letzten Seite lesen oder von Kapitel zu Kapitel springen. Führen Sie der Öffentlichkeit
die Möglichkeiten der digitalen Hörbücher vor. Als Veranstaltungsort bietet sich u. a.
eine Hochschule an, denn gerade für blinde Studierende ist gut strukturierte Literatur
enorm wichtig.
Wir empfehlen folgendes Vorgehen:
• Acht Wochen vor der Veranstaltung sollte der Ort feststehen.
• Achten Sie darauf, dass Sie Hörbücher für die Demonstration verwenden, die über
eine Struktur in mehreren Hierarchiestufen verfügen.
• Stellen Sie sicher, dass zum Betrieb des DAISY-Abspielgerätes genügend Strom
oder Akku-Kapazität vorhanden ist. Mehr Informationen über DAISY finden Sie unter www.dbsv.org/infothek/daisy.
2.12 Blind oder sehbehindert mit öffentlichen Verkehrsmitteln
oder zu Fuß durch die Stadt
„Bitte Weg frei!“- Noppenund Rippenplatten können
mit einem Stock ertastet
werden und sind eine
wichtige Orientierungshilfe. Wer sie blockiert,
zwingt blinde und seh­
behinderte Menschen zu
gefährlichen Umwegen
Bild: Woche des Sehens / Ziebe
2014 führten die Organisationen der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe am Tag des weißen Stocks die erfolgreiche Aktion „Bitte Weg frei!“ durch, um auf
die Bedeutung von Bodenindikatoren aufmerksam zu machen. Auffällig war, wie
vielen Menschen unbekannt war, welche Funktion zum Beispiel Leitlinien haben.
Deshalb wird die Woche des Sehens diese Aufklärungsarbeit dauerhaft unter­
stützen. Für entsprechende Aktionen stellen wir Ihnen kostenlose Postkarten zur
Verfügung (siehe Punkt 3.2.1 Materialbestellung bei der Woche des Sehens).
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.weisser-stock.de.
Für die Aktion benötigen Sie:
• Simulationsbrillen, blickdichte Schals oder Schlafbrillen zum Augenverbinden
und Taststöcke.
• Auf jeden Fall sehende Unterstützung zum Beaufsichtigen und Absichern der
Selbstversuche. Ideal ist ein Mobilitätstrainer, der nicht nur beaufsichtigen, sondern
auch sachkundig Fragen beantworten kann.
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
25
Wir empfehlen folgendes Vorgehen:
• Klären Sie rechtzeitig, wo genau die Aktion stattfinden soll und sorgen Sie für
die notwendigen Genehmigungen.
• Überlegen Sie, wie viele „Bitte-Weg-frei!“-Aktionspostkarten Sie benötigen
und bestellen Sie diese rechtzeitig bei der Koordinatorin in Berlin oder über die
Internetseite der Woche des Sehens.
• Prüfen Sie, ob es Platz für einen Infotisch gibt und wenn ja, welche Informationen
Sie noch verteilen möchten (siehe Punkt 2.8 Aktionsstände und Punkt 2.15 Allgemeine Tipps für die Organisation Ihrer Veranstaltung).
Auch der Umgang mit Fahrkartenautomaten, die nur mit Touchscreen
bedient werden können, ist für blinde und sehbehinderte Menschen
problematisch. Lassen Sie ihre sehenden Gäste „blind“ ausprobieren,
welche Schwierigkeiten sich in der Handhabung ergeben.
2.13 Aktionen für Schüler/innen
Schüler einer 6. Klasse
beschrieben 2014 blinden
und sehbehinderten
Besuchern Gemälde
im Museum Schwerin
Folgende Aktionsideen waren in den vergangenen Jahren erfolgreich:
• Eine gemeinsame Unterrichtsstunde blinder und sehender Schüler
(z. B. Chemie, Physik, Sport oder Geometrie).
• Eine Lesestunde, in der blinde Schüler Brailleschrift vorlesen und dabei die
Schrift erklären.
• Eine Stunde Mobilitätstraining mit Augenbinde oder Simulationsbrille.
26
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
Bild: Museum Schwerin
Lehrer/innen in ganz Deutschland sind sehr daran interessiert, ihre Schüler/innen
über die Themen Sehen, Sehbehinderung und Blindheit zu informieren. Dabei
probieren sie zahlreiche Veranstaltungsideen aus.
• Der Besuch eines blinden Führhundehalters mit seinem Hund.
• Vorstellung von Blindenhilfsmitteln und Lehrmaterialien.
• Der Aufbau eines Dunkel-Parcours in der Turnhalle oder einem Café im Dunkeln.
• Sehtests durch Augenärzte und Augenoptiker.
2014 waren insgesamt
15 Lehrkräfte an den
CBM-Schulaktionen
beteiligt. Mehr als 290
Schüler/innen lernten im
Unterricht die Ziele der
Woche des Sehens
kennen
Bild: CBM
• Vorträge im Rahmen der Berufsfindung, z. B. von Augenärzten, Sonderschul- oder
Reha-Lehrer/innen, Hilfsmittelherstellern etc.
Wir empfehlen folgendes Vorgehen:
• Nehmen Sie mindestens drei Monate vor Kampagnenbeginn Kontakt zu einer
örtlichen Schule auf, um die Aktivitäten zu koordinieren (beachten Sie bitte die
Ferienzeiten).
• Informieren Sie – in Absprache mit der Schulleitung – die regionale Presse.
Bitte achten Sie darauf, dass Kinder nur mit Genehmigung der Eltern
fotografiert werden dürfen!
2.14 Weitere Aktionsmöglichkeiten
Nachfolgend beschreiben wir kurz einige Aktionsideen, die immer wieder erfolgreich
durchgeführt werden. Wir freuen uns über Ihre Ideen, Ihre Bilder und Berichte für den
nächsten Aktionsleitfaden.
• Mobilitätstraining mit Simulationsbrille: Ansprechpartner können
Reha-Lehrer/innen sein.
• Verhüllungsaktion: Eine stadtbekannte Persönlichkeit verhüllt auf einem
belebten Platz die Augen einer bekannten Statue, um auf die Bedeutung guten
Sehens hinzuweisen. In diesem Zusammenhang machen Sie auf die Kampagne
„VISION 2020 – das Recht auf Augenlicht“ aufmerksam und veranschaulichen,
dass gutes Sehvermögen nicht selbstverständlich ist.
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
27
• Vorstellung von Computerarbeitsplätzen für blinde Menschen: Kooperationspartner
können Hilfsmittelhersteller, Bildungseinrichtungen etc. sein.
• Gemeinsame Aktionen mit Sportvereinen: Tanzen im Dunkeln, Torballspiel
blinder Sportler gegen populäre Fuß- oder Handballer, Schachspiel gegen einen
Prominenten etc.
• Aktionen wie Tandemfahren als „blinder“ Passagier sorgen für Aufmerksamkeit
und sind bei der Presse sehr beliebt.
• Tischball (Showdown). Weitere Informationen sind unter www.dbsv.org/infothek/
sport/showdown zu finden.
• Sehkraft stärken mit Augengymnastik bzw. Sehübungen beim Augenspaziergang.
• Konzerte von Chören oder Bands blinder Musiker.
• Ausstellungen zum Thema Blindheit in Entwicklungsländern. Siehe Fotoausstellung
unter Punkt 3.2.2 Materialbestellung bei den Partnern der Woche des Sehens.
• Vorstellung von Blindenführhunden, deren Ausbildung und Können. Ansprechpartner sind Führhundehalter und Führhundeschulen oder Sabine Häcker in der DBSVGeschäftsstelle, Telefon: 0 30 / 28 53 87 - 289, E-Mail: [email protected] .
• Führungen durch Museen, historische Gebäude etc.
• Kostenloser Sehtest und Sehberatung bei Optikern.
• Kreative Workshops wie Holzbildhauerei, Parfum-Herstellung oder Musik machen
mit ungewöhnlichen Instrumenten.
28
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
Bilder: Woche des Sehens
Ob sehbehindert oder sehend, alle Teilnehmer des Workshops
im Kunstmuseum Bayreuth haben ganz verschiedene Werke
geschaffen und sehr viel Spaß dabei gehabt
2.15 Allgemeine Tipps für die Organisation Ihrer Veranstaltung
• Die richtige Auswahl des Veranstaltungsortes ist wichtig. Je nach Art der Aktion sollten Sie folgende Kriterien in Ihre Entscheidung mit einbeziehen: Liegt der
Ort zentral? Kommt Laufpublikum vorbei? Der Ort sollte nicht zu weitläufig sein
und nicht zu laut. Für viele Aktionen eignen sich Räume in Senioreneinrichtungen, Stadtteilzentren, Rathäusern, Hotels, Bibliotheken, Optikerläden, Gemeinde­
häusern, Arztpraxen oder sozialen Einrichtungen. Für größere Aktionen (z.B. Stadt­
aktionen) sind belebte Plätze passender.
• Reservieren Sie rechtzeitig den Raum für Ihre Veranstaltung, denn in vielen
Einrichtungen finden ständig Aktivitäten statt.
• Der Raum sollte möglichst barrierefrei gestaltet sein, das ist jedoch nicht immer
möglich. Gegebenenfalls kann man Stufen mit kontrastreichem Klebeband
markieren und sehbehinderten bzw. blinden Gästen Unterstützung anbieten.
• Ihre Veranstaltung wird facettenreicher, wenn Sie Partnerorganisationen der
Woche des Sehens – Blinden- und Sehbehindertenverbände, Hilfswerke sowie
Selbsthilfegruppen – ebenfalls einladen, sich mit einem Vortrag bzw. mit einem
Aktionsstand zu beteiligen. Sie können Ihr Programm damit abrunden.
• Aus organisatorischen Gründen sollten Sie mindestens drei Monate vor der
Aktion Kontakt zu den Vertretern der Woche-des-Sehens-Partner in Ihrer Region
aufnehmen. Wenden Sie sich an die Koordinatoren der Woche des Sehens, falls
Sie Beratung benötigen.
• Bedenken Sie, dass ältere Menschen unter Umständen auf Hilfe angewiesen
sind, um eine Veranstaltung besuchen zu können. Bieten Sie, wenn möglich, einen
Abholservice an.
• Wenn es zu Ihrer Veranstaltung passt, verteilen Sie unsere kostenlosen
Simulations­brillen an die sehenden Besucher, damit diese sich in die Situation
betroffener Menschen hineinversetzen können.
• Sinnvoll ist es, etwa zwei bis drei Wochen vor der Veranstaltung ein Treffen
der Partner mit Ortsbesichtigung zu vereinbaren, um die Details zu besprechen.
• Eine offizielle Eröffnung, zu der auch die Presse und VIPs Ihrer Stadt (z.B. Bürgermeister, Behindertenbeauftragter etc.) eingeladen werden sollten, ist am besten
um 11 Uhr anzusetzen.
Achten Sie bitte auf die Informationsmaterialien, die die Woche des
Sehens und ihre Partner unter Punkt 3.2 Materialbestellung anbieten.
Wir freuen uns auf Ihre neuen Aktionsideen und Tipps. Berichten Sie uns
über Ihre Veranstaltung – und wir lassen Ihre Erfahrungen in den Aktions­
leitfaden für die Woche des Sehens 2016 einfließen.
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
29
3 Serviceteil
3.1 Ihre Ansprechpartner auf
einen Blick
Ihre Ansprechpartner sind die Projektkoordinatoren der Woche des Sehens.
Sie stehen Ihnen bei Fragen, zur Unter­
stützung bei der Organisation Ihrer
Veranstaltung sowie bei der Suche nach
Veranstaltungspartnern gerne zur Ver­
fügung.
Für allgemeine Anfragen
Carolina Barrera
c/o Deutscher Blinden- und
Sehbehindertenverband e.V.
Rungestraße 19
10179 Berlin
Telefon:030 / 28 53 87 - 280
Fax: 030 / 28 53 87 - 200
E-Mail: [email protected]
Für Presseanfragen
Patrick Taube
c/o Christoffel-Blindenmission
Deutschland e.V.
Nibelungenstraße 124
64625 Bensheim
Telefon:0 62 51 / 131 - 284
Fax: 0 62 51 / 131 - 199
E-Mail: [email protected]
(Siehe Anmerkung auf Seite 10)
3.2 Materialbestellung
3.2.1 M
aterialbestellung
bei der Woche des Sehens
Folgende Materialien können Sie bei
der Anmeldung Ihrer Aktion unter www.
woche-des-sehens.de/fuer-veranstalter/
material-und-anmeldung bestellen.
30
www.woche-des-sehens.de
Für alle, die Materialien auslegen
möchten (z.B. in der Augenarztpraxis,
Augenklinik etc.):
Basispaket
• 2Plakate (Woche des Sehens)
• 25Broschüren (Woche des Sehens)
• 1Plakat mit Sehbehinderungs­
simulation
• 1Nachbestellfax
Weitere Materialien und ihre maximalen
Abgabemengen pro Bestellung bzw.
Lieferung: für alle, die eine Veranstaltung
durchführen möchten (z. B. Vorträge, Tag
der offenen Tür etc.):
Material mit Abgabebegrenzung
• 10Katarakt-Brillen • 1Simulationsbrillen-Set
(5 x AMD + 5 x RP)
• 5Tastsäckchen
• 1DVD mit Begleitmaterial
Material teilweise ohne Abgabe­
begrenzung
•Plakat (Woche des Sehens)
•Broschüren (Woche des Sehens)
gebündelt zu 25 Stück
•Handzettel (Woche des Sehens)
gebündelt zu 25 Stück
•„Bitte Weg frei!“- Postkarten
gebündelt zu 50 Stück
(max. 500 Stück)
•Plakat mit Sehbehinderungs simulation (max. 5 Stück)
•Broschüre VISION 2020
(max. 5 Stück)
•Luftballons (Tüte mit 25 Stück)
•Auswertungsbogen
•Nachbestellfax
WdS 2015
Bei Bedarf an mehr Material kon­tak­
tieren Sie bitte die Koordinatorin Carolina
Barrera in Berlin (siehe Punkt 3.1 Ihre
Ansprechpartner auf einen Blick).
Die Informationsmaterialien werden
im August und September versandt.
Alle Print-Materialien stehen vorab
bereits online zur Verfügung unter
www.woche-des-sehens.de/fuerveranstalter/materialien.
3.2.2 Materialbestellung bei
den Partnern der Woche
des Sehens
• Die Broschüre der DVBS-Gruppe
„Ruhestand“ sowie Informationen über
deren Aktivitäten erhalten Sie direkt
bei Christina Muth,
Telefon: 0 64 21 / 94 88 83,
E-Mail: [email protected].
• Tastbare Bilder (z.B. Tierbilder, Landkarten, Stadtpläne), die Veranstaltungsbesucher erfühlen sollen, während sie
eine Simulationsbrille tragen, können
Sie über die Deutsche Zentralbücherei
(DZB) in Leipzig bestellen.
Kontakt: Ilona Portleroy,
Telefon: 03 41 / 7 11 31 19.
• Tastbares Material und vieles mehr,
wie beispielsweise Hilfsmittel für den
Alltag oder Spiele für sehbehinderte
Menschen, können Sie auch über die
Deutsche Blindenstudienanstalt e.V.
(blista) in Marburg beziehen.
Telefon: 0 64 21 / 6 06 - 0,
E-Mail: [email protected].
• Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) hat ein Konzept
mit Anregungen zur Gestaltung eines
www.woche-des-sehens.de
Schulbesuchs erstellt, das Interessierte
in der Geschäftsstelle des BBSB bestellen können.
Kontakt: Waltraud Stangl,
Telefon: 0 89 55 / 9 88 - 23,
E-Mail: [email protected].
Folgendes Material können Sie bei
der Christoffel-Blindenmission (CBM)
kostenlos bestellen:
• Braille-Alphabete
• Flyer zur Einführung in das Braille-ABC
für Lehrer/innen
• CHRIS-Kinderhefte
• Flyer „Im Blick – Grauer Star in Entwicklungsländern“ für Erwachsene
• Broschüre VISION 2020 – mit Zahlen
und Fakten zu Blindheitsursachen in
Deutschland und weltweit
• Plakatausstellung „Wie Du und ich“
Die Ausstellung portraitiert mit eindrucksvollen Fotos sechs Menschen
mit Behinderungen, die durch die CBM
gefördert wurden. Die sechs Plakate
im Hochformat DIN A2 (59,4 x 42 cm)
verbleiben bei Ihnen.
• Für die Gestaltung eines Gottesdienstes
finden Sie unter www.cbm.de/
aktiv-werden/kirchengemeinden/
Unsere-Angebote-fuer-Ihre-Gemeinde413172.html Anregungen und Vorlagen zum Herunterladen. Ein weiteres
Angebot für Kirchengemeinden ist das
Magazin „Okuli“ mit Vorschlägen für
Gottesdienste, Konfirmandenarbeit und
Religionsunterricht.
WdS 2015
31
Folgendes Material können Sie bei
der Christoffel-Blindenmission (CBM)
ausleihen:
• Aktionskoffer „Blindheit verstehen“
Anhand von vielfältigem Anschauungs­
material ermöglicht der CBM-Aktions­
koffer „Blindheit verstehen“ eine Auseinandersetzung mit Blindheit bei uns
und in Entwicklungsländern.
Der Aktions­koffer enthält verschiedene
Blinden­hilfsmittel wie einen Taststock
und einen Klingelball. Augen­binden
ermöglichen es, Blindheit selbst
zu erleben. Mit den BlindenschriftSchreibtafeln und dem Blindenalphabet
(Klassensatz) können die Schüler selbst
lesen und schreiben üben.
Bitte reservieren Sie den Aktionskoffer
sechs bis acht Wochen im Voraus telefonisch. Sie zahlen nur die Rücksendekosten.
Infotafeln (20 x 20 cm), die Sie für einen
Zeitraum von ca. vier Wochen ausleihen
können. Sie tragen dabei lediglich die
Kosten für den Rücktransport.
Für nähere Informationen und Bestellmöglichkeiten besuchen Sie die Seite
www.cbm.de/material oder schreiben
Sie an: Marzena Gergens,
Telefon: 0 62 51 / 1 31 - 295,
E-Mail: [email protected].
Weitere Angebote der CBM
Für Vortragsveranstaltungen vermittelt
die CBM Referenten, die in spannenden
Fotoreportagen von ihrer Arbeit in einem
der weltweit 672 CBM-geförderten
Projekte berichten. Zudem können Sie
für größere Veranstaltungen das CBMErlebnismobil anfragen.
• Aktionspaket „Das etwas andere
Kirchencafé“
Es enthält 30 „Graue-Star-Brillen“,
30 Kochschürzen (als Kleidungsschutz
bei etwaigem Kleckern!) und eine Anleitung mit vielen Tipps zur Umsetzung,
Auswertung und Weiterarbeit an den
Themen Blindheit und Behinderung.
• Fotoausstellung „Wie Du und ich“
Die Ausstellung portraitiert mit eindrucksvollen Fotos 20 Menschen mit
Behinderungen, die durch die CBM
gefördert wurden. Sie erhalten
22 Fotos im Format 50 x 75 cm auf
Dibond-Platten mit dazugehörigen
32
www.woche-des-sehens.de
Bild: CBM
• Materialpaket „Schülerwerkstatt –
Schau mal!“ für Grundschulen
Diese Unterrichtsmaterialien richten
sich an Lehrkräfte zweiter bis vierter
Schulklassen, die das Thema „Blindheit
verstehen. Blindheit verhüten.“ mit ihren
Schülern behandeln möchten.
In einem umgebauten Bus können
sehende Besucher ausprobieren, wie
es ist, sich als blinder Mensch mit einem
Taststock fortzubewegen. Ausgestattet
mit einer Brille, die den Grauen Star
simuliert, sollen sich die Besucher in
dem zehn Meter langen Gang durch
Tasten und Hören zurechtfinden.
Für nähere Informationen besuchen Sie
die Seite www.cbm.de/aktiv-werden/
machen-sie-mit/Erlebnisgang-411206.html
oder kontaktieren Sie: Annette Keseberg,
Telefon: 0 62 51 / 1 31 - 283,
E-Mail: [email protected] .
WdS 2015
3.3 V
eranstaltungskalender auf
www.woche-des-sehens.de
Registrieren Sie Ihre Aktion unbedingt in
unserem Veranstaltungskalender, damit
örtliche Pressevertreter und Interessierte Sie auch finden und die Aktion
somit regen Zuspruch erhält. Für unsere
Auswertung ist es ebenfalls wichtig zu
wissen, wie viele Menschen sich an der
Kampagne beteiligen. Sollten Sie bei
der Eintragung Hilfe benötigen, wenden
Sie sich bitte an die Koordinatoren der
Woche des Sehens.
3.4 V
erlinkung Ihrer Homepage
mit unserer Internetseite
Wenn Sie selbst Betreiber einer Homepage sind, freuen wir uns, wenn Sie auf
Ihrer Seite einen Link zu www.wochedes-sehens.de setzen. Sie unterstützen
damit unseren Internetauftritt und verhelfen der Woche des Sehens zu noch
mehr Bekanntheit.
3.5 Pressearbeit
3.5.1 Musterpressemitteilungen
Auch in diesem Jahr erhalten Sie von
uns Musterpressemitteilungen, die Sie
individuell ergänzen können. Von unserer
Homepage www.woche-des-sehens.de/
fuer-veranstalter/materialien können
Sie ab August 2015 die Pressetexte
herunter­laden und an die regionalen
Medien verteilen. Gerne senden wir sie
auch per Mail oder Post zu.
www.woche-des-sehens.de
3.5.2 E
inige Tipps, damit Ihre
Veranstaltung Resonanz in
der Presse findet
a) Recherchieren Sie die Kontaktdaten
von Redakteuren Ihrer regionalen
Zeitungen, Radio- und eventuell Fernsehsender. Diese finden Sie im Impressum des jeweiligen Mediums oder
auf der entsprechenden Internetseite.
b) Nehmen Sie Kontakt zu den Redaktionen auf und fragen Sie nach dem
Ansprechpartner für Ihr Thema. Es
empfiehlt sich, folgende Informationen
zu vermerken:
• Name, Anschrift und E-Mail-Adresse
der Redaktion und des Redakteurs
• Erreichbarkeit, beste Anrufzeit etc.
• Zielgruppe des Mediums
• Verbreitung, Auflagenhöhe
• Erscheinungsweise (täglich,
wöchent­lich etc.)
• Ganz wichtig: der Redaktionsschluss! Bis wann muss dem Redakteur die Pressemitteilung vorliegen,
damit die Meldung rechtzeitig zu
Ihrer Veranstaltung erscheint?
c) Etwa vier Wochen vor dem Veranstaltungstermin nehmen Sie noch einmal
Kontakt zum jeweiligen Journalisten
auf und weisen auf die Aktion hin.
d) Etwa eine Woche vor der Veranstaltung (bitte unbedingt Redaktionsschluss beachten!) schicken Sie Ihre
Pressemitteilung an die örtlichen
Medien mit Bitte um Veröffentlichung
und Hinweis auf die Veranstaltung
sowie eventuell einer persönlichen
Einladung zu Ihrer Aktion.
WdS 2015
33
e) Benutzen Sie als Textvorlage unsere
Musterpressemitteilung und ergänzen
Sie diese mit Ihren individuellen Daten.
Vergessen Sie nicht Ihre Kontaktdaten
und geben Sie Ihre direkte Durchwahl
an. Bedenken Sie, dass Journalisten
unter Zeitdruck stehen. Vermeiden Sie
daher, dass diese sich zu Ihnen durchfragen müssen. Seien Sie ansprechbar
für Rückfragen. Der Projektkoordinator in Bensheim, Patrick Taube (siehe
Punkt 3.1 Ihre Ansprechpartner auf
einen Blick), hilft Ihnen bei Bedarf
gerne weiter.
Wir freuen uns, wenn Sie uns nach
Ihrer Veranstaltung die Bericht­
erstattung sowie Fotos (300 dpi)
mit dem Hinweis, wer darauf zu sehen
und wer Urheber des Fotos ist,
zukommen lassen.
Vielleicht haben Sie ja auch einen Hinweis auf Radio- oder Fernsehbeiträge.
Diese Materialien benötigen wir zur Dokumentation der Kampagne und nehmen
sie gerne in die Kommunikationsmittel
für die Woche des Sehens 2016 auf.
3.6 Spendenaktionen und
Spendenquittungen
Alle Partner der Woche des Sehens sowie alle Veranstalter können die Aktionswoche zur Durchführung von Spendenaktionen nutzen.
Unbedingt darauf zu achten ist, dass:
• die Spendenaktion nicht als Spenden­
aktion der Woche des Sehens ange­
sehen wird, weshalb auch das Logo
der Woche des Sehens und die Infor­
mationsmaterialien der Kampagne
nicht für den Spendenaufruf genutzt
werden dürfen,
• das Motto und die Inhalte des
Spenden­aufrufs mit den Zielen der
Kampagne in Einklang steht,
• Partner von Gemeinschaftsveranstaltungen nicht konkurrierende Spendenaktionen bei derselben Veranstaltung
durchführen.
• Denkbar ist, die Spendenaktion durch
den Verkauf von Essen und Getränken
bei Veranstaltungen zu fördern oder bei
kostenfreien Aktionsangeboten (z.B.
medizinische Massagebehandlungen,
Theater- oder Konzertvorführungen,
Lesungen etc.) zu Spenden aufzurufen.
Spendenquittungen
Für das Ausstellen von Spendenquittungen zeichnet allein derjenige verantwortlich, der zu Spendenaktionen aufgerufen
hat. Beachten sollten Sie dabei, dass nur
als gemeinnützig anerkannte Organisationen zum Ausstellen von steuerrechtlich
anerkannten Spendenquittungen berechtigt sind.
34
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
3.7 S
chirmherrschaft Ihrer
Veranstaltung
Als Schirmherr/in bezeichnet man eine
(meist prominente) Persönlichkeit, die
mit ihrem Namen bzw. mit aktivem
Werben eine Veranstaltung oder eine
gemein­nützige Organisation unterstützt.
Als Schirmherrin der Woche des Sehens
darf nur Gundula Gause bezeichnet
werden. Sollte eine Veranstaltung während der Aktionswoche einen eigenen
prominenten Paten haben, muss dies in
der Kommunikation klar von der Schirm­
herrschaft der Woche des Sehens abgegrenzt werden (richtig: „Schirmherr/in
der Veranstaltung XY ist …“).
Alle Materialien, in denen die Schirmherrin Gundula Gause erwähnt wird, sind
der Projektkoordination vorzulegen. Der
Kontakt für alle Anfragen an die Schirmherrin läuft ebenfalls über die Projektkoordinatoren. Hier erhalten Sie auch
das Grußwort und das Pressefoto der
Schirmherrin.
3.8 F
inanzielle Förderung von
Veranstaltungen
Das gemeinsame Auftreten der Wochedes-Sehens-Partner bei Veranstaltungen
und in den Medien ist ein erklärtes Ziel
der Kampagne. Durch die Kooperation
mehrerer Partner wird eine weit größere
Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit
erreicht, als sie ein einzelner Veranstalter
erlangen kann. Eine Gemeinschafts­
aktion bietet eine gute Gelegenheit, Ihre
Belange und Ziele einem breiten Publi­
kum zu präsentieren. Deshalb fördern
wir entsprechende Veranstaltungen
auch finanziell. Im Folgenden finden Sie
www.woche-des-sehens.de
die Richtlinien und Bedingungen für die
finanzielle Förderung einer Veranstaltung
im Rahmen der Woche des Sehens.
Lesen Sie die Hinweise zum Antrag
bitte gut durch und benutzen Sie das
ein­gelegte Formular, wenn Sie einen
Antrag auf Förderung stellen möchten.
3.8.1 Allgemeines
• Eine Förderung ist möglich, wenn sich
mindestens zwei der sieben Partner der
Woche des Sehens zusammenschließen.
• Eine regionale Veranstaltung kann
in der Regel mit bis zu 300 Euro
ge­fördert werden.
• Eine höhere Förderung ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich
(siehe folgenden Punkt 3.8.2 Kriterien
für die Förderung einer Veranstaltung
mit mehr als 300 Euro).
• Für jede Veranstaltung kann nur ein
Förderantrag eingereicht werden.
• Die Aktion muss während der Woche
des Sehens (8. bis 15. Oktober 2015)
stattfinden.
• Sie ist gegenüber Medien und Öffentlichkeit deutlich als eine Aktion im Rahmen der Woche des Sehens kenntlich
zu machen.
• Kostenloses Kommunikations­
material wird auf Bestellung zur Ver­
fügung gestellt. Dieses kann durch
individuelle Informationen ergänzt
werden.
• Bei geförderten Veranstaltungen ist es
Pflicht, die Woche des Sehens mit den
kostenlosen Materialien bekannt zu
machen.
WdS 2015
35
• Alle Partner beteiligen sich aktiv an der
Aktion. Das heißt, mindestens ein Vertreter jedes Partners ist vor Ort anwesend, betreut einen Informationsstand
oder Ähnliches.
• Wird eine Förderung bewilligt, dokumentieren die Veranstalter die Aktion
(durch Fotos, Pressemeldungen etc.)
und stellen das Material der Woche
des Sehens bis 5. November 2015
zur Verfügung.
• Das Budget ist limitiert. Die Förderanträge werden in der Reihenfolge des
Eingangs bearbeitet.
3.8.2 Kriterien für die Förderung
einer Veranstaltung mit mehr
als 300 Euro
Eine Veranstaltung kann unter den
folgenden Voraussetzungen mit mehr
als 300 Euro gefördert werden:
• Wenn mehr als zwei Partner der Woche
des Sehens sich an einer Veranstaltung
beteiligen.
• Wenn die Aktion besonders öffentlichkeits- und medienwirksam ist.
• Wenn prominente Teilnehmer vertreten
sind, z.B. Persönlichkeiten aus Politik,
Sport, Kunst oder Kultur.
Die Liste gibt einen Überblick über mögliche Beurteilungskriterien und nicht alle
genannten Punkte müssen erfüllt sein.
Grundsätzlich ist eine Absprache mit der
Projektkoordinatorin in Berlin erforderlich.
3.8.3 Druck eigener Informationsmaterialien
Natürlich kann jeder Veranstalter eigenes
Informationsmaterial wie Flyer, Handzettel oder Plakate herstellen. Das Logo der
Woche des Sehens soll jedoch verwendet werden, ebenso die Internetadresse
www.woche-des-sehens.de.
Wenn eine Förderung beantragt
wird, müssen sämtliche eigenen
Materialien mit der Projektkoordination abgestimmt werden.
Folgendes ist zu beachten:
Logo der Woche des Sehens
Das Logo der Woche des Sehens ist
farbig in druckfähiger Qualität über die
Projektkoordinatoren zu erhalten. Es darf
nicht verändert werden. Materialien, in
denen das Logo der Woche des Sehens
verwendet wird, müssen den Projektkoordinatoren zur Freigabe zugesandt
werden. Die Mindestgröße ist eine Breite
von 45 mm. Das Verhältnis von Höhe
und Breite darf nicht verändert werden.
Das Logo der Woche des Sehens ist gut
sichtbar auf Publikationen zu platzieren.
Verwendung des Titel-Motivs
Das Motiv der Woche des Sehens darf
frei verwendet werden, sofern die Quelle
„Woche des Sehens“ angegeben wird.
Die Bildrechte liegen bei der Woche des
Sehens.
Name und Slogan
Der Name „Woche des Sehens“ wird
in der Öffentlichkeit nicht abgekürzt.
Er kann mit dem Motto „blindheit.
verstehen. verhüten.“ erweitert werden.
36
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
Motiv 2015
Das Motiv steht als jpg-Datei zum Download auf www.woche-des-sehens.de zur
Verfügung.
Farben für Materialien
Blau der Woche des Sehens in
CMYK: 100 / 57 / 0 / 40
(100 % Cyan, 57 % Magenta, 0 % Gelb
und 40 % Schwarz).
Kontraste
Angenehme Farben bedeuten nicht
gleichzeitig gut erkennbare Farben. Farbund Helligkeitskontraste sind wichtig, damit Menschen mit Seheinschränkungen
die Informationsmaterialien gut lesen
können. Optimale Kontraste entstehen
zum Beispiel bei schwarzer Schrift auf
weißem oder gelbem Hintergrund. Auch
Blau auf Weiß und gelbe oder weiße
Schrift auf Schwarz oder Blau lassen
sich gut lesen.
Thema
Unter dem jährlich wechselnden Thema
(2015: „Auf Augenhöhe“) finden sich die
Schwerpunkte der Partner der Woche
des Sehens. In sämtlichen Publikationen
wird das Thema gemeinsam mit dem
Namen „Woche des Sehens“ genannt,
um einen einheitlichen Auftritt zu gewährleisten und das aktuelle Thema
publik zu machen (siehe Punkt 1.3 Unsere
Themen­schwerpunkte).
Schreibstil
Heilung und Hilfe stehen im Vordergrund,
nicht die Krankheit. Die Würde des Menschen soll gewährleistet sein. Deshalb
sprechen wir von Menschen mit Sehbehinderung oder von blinden Menschen,
nicht von Sehbehinderten oder Blinden.
www.woche-des-sehens.de
Typografie
Für Material der einzelnen Veranstalter
empfiehlt die Woche des Sehens serifenlose Schriften wie Arial oder Verdana.
Schriftgröße
12 pt oder größer. Keine Kursivschrift.
Großbuchstaben nur als Hervorhebung
verwenden, nicht für längere Texte.
Textstruktur
Linksbündig formatierte Texte erleichtern
das Orientieren. Aufzählungszeichen
und deutlich erkennbare Überschriften
fördern die Lesbarkeit.
Verwendung der Fotos
Die Bilder, die im Pressebereich der
Homepage der Woche des Sehens zum
Download bereitstehen, dürfen mit entsprechendem Bildnachweis verwendet
werden. Hilfestellung bei den Bildrechten
geben die Projektkoordinatoren.
WdS 2015
37
3.8.4 Fristen
Der vollständig ausgefüllte und von den
PartnernunterzeichneteAntrag auf FörderungmussderProjektkoordinatorin,
CarolinaBarrera,bis spätestens
3. September 2015 vorliegen.
3.8.6 Auszahlung der Förderung
Der Antragsteller stellt eine Rechnung
mit Nennung der Veranstaltung der
Woche des Sehens, der Bankverbindung, auf die das Fördergeld überwiesen
werden soll, sowie des Betrages der zu
überweisenden Summe.
DemAntragmusseineKostenaufstelDer Gesamt­betrag darf die Höhe der belungmitdenvoraussichtlichenAusgaben willigten Förderung nicht überschreiten.
sowieeinFinanzierungsplanbeigefügt
sein(Kostenvoranschlägez.B.fürRaum- Der Rechnung müssen die Original­
miete,Materialkostenetc.–siehedazu
belege beigefügt sein. Die zu bezahlenauchPunkt3.8.5Abrechnung).
den Rechnungen sollen den bewilligten
Kostenaufstellungen entsprechen.
Die Originalrechnungen und Belege
müssen spätestens am 16. November
Vorauszahlungen sind nicht
2015beiderWochedesSehens-Koordimöglich.
nation in Berlin vorliegen.
ZuspäteingegangeneRechnungen
könnennichtabgerechnetwerden!
3.8.5 Abrechnung
Es dürfen nur reine Veranstaltungskosten
abgerechnetwerden.DiesmüssenLeistungenvonFremdfirmensein.EineListe
mitdenförderfähigenKostenistbeider
KoordinationinBerlinerhältlich.
Jahrbücher, Ratgeber oder andere
Materialien, die bei den Partnern der
Woche des Sehens kostenpflichtig
zu erwerben sind, können nicht im
Rahmen der Förderung einer regionalen Veranstaltung abgerechnet
werden.
Für Rückfragen zu den Fördervoraus­
setzungen und dem Antrag steht Ihnen
die Projektkoordination in Berlin zur Verfügung (siehe Punkt 3.1 Ihre Ansprechpartner auf einen Blick).
Sämtliche Unterlagen müssen
spätestens am 16. November 2015
bei der Koordination der Woche
des Sehens in Berlin vorliegen.
Die Woche des Sehens
wird unterstützt von:
38
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
Für Ihre Notizen:
www.woche-des-sehens.de
WdS 2015
Die Partner der Woche des Sehens
Woche des Sehens
c/o Christoffel-Blindenmission
Deutschland e.V.
Nibelungenstraße 124
64625 Bensheim