Mai 1915 - Heimatmuseum Seelze

Mai 1915
Elf Tote aus Seelzer Dörfern
Elf Tote im Mai 1915, allein sechs davon aus
Seelze: in keinem Monat zuvor hatte der
Krieg so viele Opfer aus unseren Dörfern
gefordert. Mindestens fünf der jungen
Männer starben im Osten, von dreien
wissen wir, dass sie im Westen fielen.
35
Wilhelm Nordmeyer aus Letter < 1. 5. 1915
36
Paul Siebler, Arbeiter aus Seelze
< 2. 5. 1915 – 26 Jahre
37
Wilhelm Hengstmann, Gastwirt aus Seelze
< 6. 5. 1915 – 34 Jahre [Foto]
38
Fritz Wedekind, Arbeiter aus Seelze
< 12. 5. 1915 – 22 Jahre
39
Wilhelm Bähre aus Döteberg < 15. 5. 1915
40
Karl Hanke, Arbeiter aus Harenberg < 16. 5. 1915
41
Franz Freter, Kutscher aus Seelze
< 17. 5. 1915 – 20 Jahre [Foto]
42
August Battermann, Arbeiter aus Seelze
[Foto] < 17. 5. 1915 – 31 Jahre
43
44
August Kollmann aus Almhorst < 26. 5. 1915
G. Dettmering, Müllergeselle aus Harenberg
< 30. 5. 1915
45
August Baxmann, Maler aus Seelze
< 31. 5. 1915 – 25 Jahre
Ein regelrechtes Massensterben gab es am
7. Mai, als ein deutsches U-Boot das britische Passagierschiff „Lusitania“ (Foto oben
links) versenkte. Rund 1.200 Menschen fanden den Tod, darunter 128 US-Amerikaner –
was zu einem Konflikt mit den USA führte,
die nicht Kriegspartei waren.
Pfingsten „in Feindesland“
Am 23. Mai war Pfingsten. Heinrich Fierke,
ein Bruder von Lina Bremer aus Lathwehren,
schickte die abgebildete Postkarte „Pfingstausflug in Russland“ an seine
Schwester.
Fierke (auf dem
Foto ganz rechts) war zu dieser Zeit im
Baltikum, wo das deutsche Heer Ende April
einen erfolgreichen Angriff gegen die Russen durchgeführt und sich festgesetzt hatte.
Italien als neuer Kriegsgegner
Johann Tomzak aus Lathwehren schrieb am
26. Mai aus Frankreich an Familie Bremer
und ging am Rande auch auf den Kriegseintritt Italiens (Ende April) ein. Er nannte die
Italiener den „bösen Feind“ und gab seiner
Befürchtung Ausdruck, dass der Krieg nun
wohl noch länger dauern würde. Daneben
galt es zu berichten, dass er zum Unteroffizier befördert war und das Eiserne Kreuz 2.
Klasse erhalten hatte.
Kampf um die Loretto-Höhe
Heinrich Wissel schrieb am 31. Mai an die
Eltern in Velber über Kämpfe bei La Bassée
in Frankreich, an denen seine Einheit beteiligt war.
„Wir sind hier in eine Gegend geraten, wo
es mal wieder drunter und drüber geht. La
Bassée heißt der bekannteste Name dieser
Gegend. Ihr werdet wohl in der Zeitung
schon von gelesen haben. Es ist eine mittelgroße Stadt, jetzt natürlich nur noch
zum größten Teil ein Schutthaufen.“
Die Schlacht, von der
Heinrich Wissel schreibt,
wurde als Kampf um die
Loretto-Höhe („Lorettoschlacht“) bekannt.
Ein Cousin von Lina
Bremer schickte die
nebenstehende Postkarte
von der Gefangennahme
britischer Soldaten vor
der Loretto-Höhe 1915
nach Lathwehren.
Der Weltkrieg 1914-18