Prof. Dr. h.c. Dietmar von Hoyningen-Huene, Rektor a. D. Laudatio auf den Preisträger des Preises der Klimastiftung für Bürger Anrede, In diesem Jahr wird zum ersten Mal der Preis der Klimastiftung für Bürger verliehen. Die Kriterien der Preisverleihung sind: - Bezug zu den Stiftungsthemen und zu den gemeinnützigen Satzungszwecken in der Klimastiftung für Bürger - Bezug zu den Bürgern der Metropolregion Rhein-Neckar - Modellcharakter und Übertragbarkeit - Nutzen für das Klima, die Umwelt und die Bürger, insbesondere in der Metropolregion Rhein-Neckar - Praxisbezug und Nachhaltigkeit Der Jury gehörten die Vorstandsmitglieder der Stiftung Herr Zimmermann und Herr Ledig sowie Herr Kappenstein und ich selbst an. Die Mitwirkung in dieser Jury hat mir sehr viel Freude gemacht, da wir insgesamt 15 hochinteressante Bewerbungen erhalten haben. Sie reichten von Einzelinitiativen und kleinen Gruppen über Musterbeispiele kommunaler Aktivitäten bis zu bürgerschaftlichen Vereinen und Unternehmen. Einige der Bewerbungen haben - wie Herr Zimmermann bereits ausgeführt hat durchaus das Potenzial in der ganzen Region weitere Nachahmer zu finden und der Vorstand der Klimastiftung für Bürger wird auf diese Bewerber zugehen. Und nun möchte ich Sie nicht länger auf die Folter spannen und Ihnen verraten wer der diesjährige Preisträger ist. Die Jury hat sich nach intensiver Beratung einstimmig entschieden für das Projekt: “Der Stromspar-Check - Bürger helfen Strom sparen “ eingereicht vom Caritasverband Mannheim e.V. Lassen Sie mich kurz das Projekt beschreiben: Mit dem Stromspar-Check wird einkommensschwachen Haushalten geholfen Strom und damit Geld zu sparen. Im Rahmen des Projektes werden alle Haushalte, die sich für eine Beratung angemeldet haben, zweimal von Stromsparhelfern besucht. Beim Erstbesuch werden Strom-, Heizenergie- und Wasserabrechnungen des Haushaltes unter die Lupe genommen, eine Bestandsaufnahme der wichtigsten elektrischen Geräte und ein Verbrauchsmessung durchgeführt. Auf dieser Basis stellen die Stromsparhelfer ein individuelles Stromspar-Paket zusammen. Dazu gehören auch materielle Hilfen: schaltbare Steckdosenleisten, TV-Standby-Abschalter, Durchflussbegrenzer, Zeitschaltuhren oder Thermostopps. Diese bringen die Energiesparhelfer mit und installieren sie vor Ort. Am Ende des zweiten Beratungsgespräches präsentieren die Stromsparhelfer die Ergebnisse ihrer Verbrauchsanalyse sowie weitere Empfehlungen, wie die Haushalte mit einfachen Mitteln ihren Stromverbrauch weiter reduzieren können. Durch diesen Besuch der Stromsparhelfer wird ein Bewusstsein geschaffen, dass es sich lohnt Strom zu sparen. Im Rahmen des Projektes werden Langzeitarbeitslose als Stromsparhelfer geschult. Dadurch wird auch ein Beitrag zur Reintegration von Langzeitarbeitslosen in die Arbeitswelt geleistet. Die Auswahl der Teilnehmer erfolgt in enger Abstimmung zwischen dem Jobcenter Mannheim und dem Caritasverband. Bevor die Stromsparhelfer die Haushalte besuchen durchlaufen sie eine intensive Schulung. Dieses Projekt existiert seit Ende 2008 und es konnten bereits 2.845 Haushalte besucht werden. Insgesamt führten diese Besuche zu einer Reduzierung von 8.308.931 kWh Strom und zu einer Gesamteinsparung von 2.063.752 € ! Warum hat sich die Jury für dieses Projekt entschieden? Zum einen erfüllt dieses Projekt natürlich alle Auswahlkriterien hinsichtlich des messbaren Nutzens für das Klima, die Umwelt und die Bürger. Dieses Projekt hat einen hohen Praxisbezug und ist insofern nachhaltig als es Modellcharakter hat und problemlos auf andere Kommunen übertragen werden kann. Natürlich hat uns auch fasziniert, dass dieses Projekt eine wichtige soziale Dimension hat und Langzeitarbeitslose wieder in eine besonders sinnstiftende Tätigkeit eingebunden werden. Natürlich ergeben sich auch entsprechende Einsparungen für die Sozialkassen und diese Idee ist somit auch für andere Landkreise und Träger der Sozialkassen eine Umsetzungsüberlegung wert. Im Namen der Jury und im Namen des Vorstandes der Klimastiftung für Bürger gratuliere ich dem Preisträger sehr herzlich darf nun die Vertreter auf die Bühne bitten.
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