DAS PSALMENGEBET Das Psalmengebet ist seit zwei Jahrtausenden ein fester Bestandteil der Gebetspraxis im Judentum und Christentum. Psalmen werden gelesen, gemurmelt, gesungen, rezitiert und auswendig gelernt. Unzählbar sind die Nachdichtungen sowie die Inspirationen der Psalmen für Schriftsteller/ innen, Komponisten/innen und Künstler/innen. Bedeutsam sind die Psalmen vor allem, weil sie in klarer Sprache existentielle Grenzsituationen thematisieren. Sie greifen noch heute aktuelle Lebensfragen auf und laden ein, das eigene Leben in sie einzutragen. Wir möchten mit unserer Ausstellung diesen Dialog mit den Psalmen, ihrer Wirkungsgeschichte in Kunst, Literatur und Musik sowie ihre Bedeutung für uns selbst und unser Christsein aufnehmen, indem wir sie mit unserer eigenen Lebenserfahrung und Glaubenspraxis füllen. Die Ausstellung Lebens.Raum Psalmen besteht aus fünf „begehbaren“ Räumen. Lebens.Raum Psalmen EI N E AUSS T EL LU N G DER DUNKEL.RAUM stellt die Klage- und Fluchpsalmen in den Mittelpunkt. IM SOZIAL.RAUM geht es um die Frage nach Gerechtigkeit und Solidarität in den Psalmtexten. DER FREI.RAUM greift mit Psalm 23 die Frage des Gottvertrauens auf. DER WELTEN.RAUM wirft anhand der Schöpfungspsalmen einen Blick in Schöpfung und Universum. DER KLANG.RAUM widmet sich der Bedeutung der Psalmen in der jüdischen und christlichen Liturgie. ww e en.d alm s p m srau ben w.le AUSSTELLUNG IM KATHEDRALFORUM 10.09. – 08.10.2015 Hedwigskirchgasse 3, 10117 Berlin Öffnungszeiten: Mo – Sa 11.00 – 17.30 Uhr, So 11.00 – 12.00 Uhr Donnerstag, 10. September 2015 – 19.30 Uhr Eröffnung – Vortrag: Dr. Ulrich Kmiecik (Katho lisches Bibelwerk Berlin) Der Schrei nach Gerechtigkeit in den Psalmen Biblische Psalmen konfrontieren uns mit einer Welt voller Gewalt, Verfolgungen, Angst und Not. Sie halten Gott den Spiegel dieser Welt vor Augen und machen die Widersprüchlichkeit bewusst, die darin besteht, dass diese Welt doch als Welt Gottes eine gute und gerechte Welt sein soll. Anhand von Psalm 94 soll dies exemplarisch verdeutlicht werden. Mittwoch, 23. September 2015 – 19.30 Uhr Vortrag: Dipl.-Theol. Marlen Bunzel (Universität Erfurt) „Raumbilder in den Psalmen“ – Psalm 23 als Freiraum Die poetische Sprache der Psalmen ist voller Raumbilder, die in Beziehung zu Gott stehen. Mit der Lektüre und Auslegung von Psalm 23 wird ein Freiraum betreten. Mittwoch, 7. Oktober 2015 – 19.30 Uhr Vortrag: Dr. Yuval Lapide (Weinheim) „Wie liebe ich deine Weisung, den ganzen Tag sinne ich über sie nach.“ (Psalm 119,97) Von einem bibelfesten jüdischen Theologen, Dr. Yuval Lapide, werden wir in den Reichtum der Psalmen eingeführt und zugleich eine tiefgründige und ungewohnte, jüdische Auslegung der Psalmen hören. AUSSTELLUNG IN ST. MATTHIAS 10.10. – 05.11.2015 Goltzstraße 29, 10781 Berlin Öffnungszeiten: Sa 09.00 – 13.00 Uhr sowie vor und nach den Gottesdiensten jeweils eine halbe Stunde (www.st-matthias-berlin.de). Die Psalmenausstellung kann in Rücksprache mit dem Pfarrbüro auch außerhalb der Öffnungszeiten begangen werden. Tel. 030 - 216 30 57 Samstag, 10. Oktober 2015 – 19.30 Uhr Eröffnung – Ort: St. Matthias Begehen der Psalmen-Räume (PA Markus Bunzel), anschließend: Der „Dunkel.Raum“ in Psalm 88 – Vom Tod mitten im Leben (Dipl.-Theol. Marlen Bunzel) Musikalischer Rahmen: Ulrich Gembaczka Montag, 12. Oktober 2015 – 18.00 Uhr Ort: Franziskusschule – Bibelarbeit mit PA Markus Bunzel und Dr. Ulrich Kmiecik Für Multiplikatoren und Interessierte Samstag, 31. Oktober 2015 – 19.30 Uhr Ort: St. Matthias Abendlob – „Psalmen-Vertonungen verschiedener Traditionen“ Es singt das „Ensemble virga strata“ unter der Leitung von Prof. Jochen Großmann, Berlin. Donnerstag, 12. November 2015 – 19.30 Uhr Nachklang Ort: Konferenzetage I. Etage im Pfarrhaus Vortrag: Prof. Dr. Klara Butting (Woltersburger Mühle / Universität Bochum) Erbärmliche Zeiten – Zeit des Erbarmens Eine befreiungstheologische Lektüre der Psalmen Auf der Suche nach Gottes Hilfe geraten wir in Auseinandersetzung mit offenen Fragen der Gesellschaft. Beim Lesen und Beten der Psalmen lernen wir uns als Menschen kennen und ver stehen. Menschen, auf die es bei Gottes Veränderung der Welt immer neu ankommt.
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