sanatoriumKILCHBERG ANGEBOTE IN DER SPEZIALSPRECHSTUNDE • Differenzierte diagnostische Abklärung • Beratung bezüglich geeigneter Behandlungsmöglichkeiten • Konsiliartätigkeit für niedergelassene Hausärzte, Psychiater und Psychotherapeuten • Behandlung im ambulanten, teilstationären und stationären Rahmen • Spezifische Psychotherapie auf kognitiv-verhaltenstherapeutischer Basis • Differenzierte medikamentöse Therapie • Gruppentherapie Zwangsstörungen • Kurs Achtsamkeit bei Zwangsstörungen • Spezialisierte Paar- und Familiengespräche ORGANISATORISCHES UND ANMELDUNG Anmeldungen nehmen wir direkt oder über den zuweisenden Hausarzt, Psychiater oder Psychologen im Sekretariat des Ambulatoriums Kilchberg entgegen. FÜR WEITERE AUSKÜNFTE STEHEN GERNE ZUR VERFÜGUNG Dr. med. Christine Poppe Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Chefärztin Psychotherapie Dr. phil. Batya Licht Fachpsychologin für Psychotherapie FSP, Fachstelle Psychotherapie Genau, perfekt, zwanghaft Telefon 044 716 42 73 Sekretariat Ambulatorium Kilchberg Telefon 044 716 42 42 Zentrale [email protected] Spezialsprechstunde für Perfektionismus, Zwanghaftigkeit und Zwangsstörungen Sanatorium Kilchberg AG Alte Landstrasse 70 CH-8802 Kilchberg Telefon Telefax +41 44 716 42 42 +41 44 716 42 14 [email protected] www.sanatorium-kilchberg.ch 2015/10 sanatoriumKILCHBERG PRIVATKLINIK FÜR PSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE sanatoriumKILCHBERG Genau, perfekt, zwanghaft ZWANGHAFTIGKEIT Zwanghafte Menschen zeigen in allen Lebensbereichen ausgeprägte perfektionistische Züge, streben nach Struktur und Ordnung und fordern von sich und anderen die Erfüllung von starren Regeln und hohen moralischen Ansprüchen. Die Nichteinhaltung löst Ärger aus und kann zu Beziehungsschwierigkeiten sowie langfristig zu Beeinträchtigungen von Lebensqualität und psychischer Gesundheit führen. Perfektionismus, Zwanghaftigkeit und Zwangsstörungen gehören zu einem Verhaltensspektrum, das im gesunden Bereich beginnt und bei einer starken Ausprägung zu psychischen und zwischenmenschlichen Beeinträchtigungen führen kann. Abgesehen von Gemeinsamkeiten und Überschneidungen lassen sich auch Unterschiede feststellen, die für eine Behandlung bedeutsam sind. Im Rahmen einer Spezialsprechstunde bietet das Sanatorium Kilchberg differenzierte diagnostische Abklärungen und spezifische psychotherapeutische Behandlungen auf kognitiv-verhaltenstherapeutischer Basis und ergänzende medikamentöse Behandlungen an. PERFEKTIONISMUS Perfektionistische Menschen setzen sich selbst sehr hohe Standards und erleben sich in ihrem Selbstwert abhängig von Leistung und Erfolg. Sie streben nach Anerkennung und fürchten Kritik und Ablehnung. Trotz grosser Anstrengungen sind sie häufig mit dem Erreichten unzufrieden und kapitulieren irgendwann vor den eigenen Ansprüchen. Ein ausgeprägter perfektionistischer Stil kann die Lebensqualität beeinträchtigen und zum Risikofaktor für die Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Störungen (z. B.: Depressionen, Ängste, Zwänge, Essstörungen) werden. Therapeutisch geht es dann darum, sich selbst realistischere Standards zu setzen, diese in Verhaltensexperimenten zu überprüfen und den Selbstwert breiter abzustützen. Eine Behandlung hat zum Ziel, die Nachteile bewusst zu machen und einen flexibleren Umgang mit den Standards zu entwickeln, um so die Lebensfreude und den Zugang zu den eigenen Emotionen und Bedürfnissen zu fördern. ZWANGSSTÖRUNGEN Patienten mit Zwangsstörungen leiden unter wiederkehrenden Gedanken, Impulsen und Bildern, die sich ihnen gegen ihren Willen aufdrängen und die sie als unangenehm und sinnlos erleben. Hinzu kommen Zwangshandlungen. Dabei handelt es sich um ursprünglich zweckgerichtete Handlungsweisen, die in ritualisierter Form wiederholt werden, um eine innere Anspannung zu reduzieren, Schaden zu vermeiden oder ein gutes Gefühl herzustellen. Am häufigsten kommen Wasch-, Putz-, Kontroll- und Sammelzwänge vor. Wesentliches Behandlungselement ist das Expositionstraining mit Reaktionsmanagement, eingebettet in einen Gesamtbehandlungsplan. Dabei lernen die Betroffenen sich wieder mit den befürchteten Situationen zu konfrontieren, um so zu einer realistischen Neueinschätzung ihrer Befürchtungen und der eigenen Handlungsmöglichkeiten zu gelangen. Unterstützend können Antidepressiva aus der Gruppe der Serotoninwiederaufnahmehemmer eingesetzt werden. Zur Generalisierung der Behandlungserfolge und zum Schutz vor Rückfällen eignet sich die Teilnahme an einem Kurs Achtsamkeit für Zwangsstörungen. Achtsamkeit (mindfulness) ist ursprünglich ein Begriff aus der buddhistischen Tradition und wird als eine besondere Form der Aufmerksamkeitslenkung definiert. Achtsamkeit schult das nicht-bewertende Gewahrsein und Zulassen von Sinneseindrükken, Gedanken, Gefühlen und körperlichen Prozessen. Dadurch lassen sich automatisierte Abläufe unterbrechen und es entwickelt sich ein tieferes Verständnis für die eigenen Verhaltensweisen. Die Fähigkeit der inneren Distanzierung erleichtert die Vorbereitung und Durchführung von Expositionsübungen. Der Neigung von Zwangspatienten, sich selbst kritisch zu begegnen, setzt Achtsamkeit die Entwicklung von Mitgefühl, Akzeptanz und Selbstfürsorge entgegen.
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