An alle Kinder und Jugendlichen, die bei den OrangenAktionen 2015-2016 mitgemacht haben! Liebe Kinder, in den letzten Wochen war in vielen Städten und Gemeinden echt was los: Denn Ihr habt wieder tausende Orangen und Mandarinen verteilt und Spenden für Eure Freunde in der weiten Welt gesammelt! In diesem Brief erzählen Euch Kinder aus Äthiopien und dem Sudan, aus Nigeria und Rumänien, was eure Hilfe bewirkt hat. Vielen Dank für euren Einsatz! Viele liebe Grüße von Fritz Leng, Stefan Hoffmann und Andrea Kalmbach vom EJW-Weltdienst in Stuttgart. Hallo, mein Name ist Yetnayet, das ist übrigens ein Mädchenname. Wir heißen hier in Äthiopien halt anders als ihr in Deutschland! Ich bin 13 Jahre alt, wohne in der Stadt Hawasa im Süden des Landes und gehe noch zur Schule. Mathematik ist mein Lieblingsfach.Nach der Schule gehe ich manchmal auf den Markt, um meiner Tante beim Verkauf von Plastikschuhen zu helfen. Die tragen hier fast alle Leute, die nicht so viel Geld haben..Meine Mama ist gestorben, als ich 6 Jahre alt war. Und von meinem Papa weiß ich gar nichts.Ich bin so froh, dass ich mit meiner Tante und Oma in einer kleinen 2-Zimmerwohnung in einem Hinterhof wohnen kann. Meiner Oma geht es nicht so gut, sie hat eine Fußverletzung und muss gestützt werden. Der Plastikschuhverkauf bringt nicht sehr viel Geld ein. Pro Markttag verkauft meine Tante 3-6 Paar Schuhe, pro Paar verdient sie 2 Birr (ca. 10 Cent). Da sind wir so froh, dass wir vom YMCA eine Unterstützung bekommen. Ich habe gehört, dass das Geld dazu von euch aus Deutschland kommt. Vielen Dank, dass ihr uns helft und ich in die Schule gehen kann, zu Essen habe und nicht auf der Straße rumhängen oder betteln muss. Eure Yetnayet Selam, liebe Kinder und Jugendliche in Deutschland! Ich heiße Semon, wohne im Sudan und bin 11 Jahre alt. Eigentlich stammt meine Familie aus dem Süden des Landes. Aber meine Eltern, meine sieben Brüder und ich mussten vor 10 Jahren wegen Krieg fliehen. Nun leben wir hier in der Nähe der Hauptstadt Khartoum in dem Flüchtlingsgebiet Gabarona. Das heißt übersetzt: „Sie haben und gezwungen/verjagt.“ Ich bin echt froh, dass ich zusammen mit 400 anderen Kindern hier die Gabarona-Schule des YMCA besuchen kann. Jedes Kind, das in die Schule gehen möchte, wird aufgenommen. Wir bekommen hier sogar jeden Tage etwas zu essen und Wasser zum trinken. Unser Unterricht findet in einfachen Klassenzimmern oder unter einem Strohdach statt. Ich habe gehört, dass bei euch in Deutschland letztes Jahr viele Flüchtlinge (vor allem aus Syrien) Schutz gesucht haben. Da bin ich aber froh, dass ihr auch uns hier im Sudan nicht vergessen habt. Kürzlich war Fritz aus Deutschland da und hat uns erzählt, dass ihr Geld für uns gesammelt habt bei OrangenAktionen. Das ist eine echt gute Idee. Vielen Dank für eure Hilfe! Übrigens bekamen wir bei dem Besuch von den deutschen Freuden jeder eine Orange geschenkt! Liebe Grüße von den andern Kindern aus dem Sudan und von mir, Euer Semon Hi ihr in Deutschland, ich hätte es cool gefunden, wenn ihr an Weihnachten bei uns gewesen wärt! Wir hatten hier nämlich so ein richtig tolles Fest. Ich heiß Favour und bin ein Mädchen, 7 Jahre alt und wohne in Lafia. Das ist ne kleine Stadt in Nordnigeria. Unser Weihnachtsfest war richtig cool, weil der YMCA (das ist der CVJM hier) eine echt fetzige Party veranstaltet hat. Rund 150 Kinder sind gekommen. Wenn ihr dabei gewesen wärt, dann hätten wir zusammen Spiele spielen können. Oder noch besser, ihr hättet bei unserem Tanzwettbewerb mitmachen können – das hätte sicher lustig ausgesehen, wenn Du mit deiner Jungschar ein Team angemeldet hättest! Oder was auch cool war, waren Lieder und Musik – dann hättet ihr so richtig afrikanischen Rhythmus mitbekommen. Na ja, schade, dass das in 2015 nicht geklappt hat. Aber vielleicht dieses Jahr? Wir wollen nämlich wieder so ein Fest haben, zu dem alle Kinder kommen können – egal wie alt oder wie reich sie sind. Und da wir so offen für verschiedene Menschen sind, würdet ihr hier gut reinpassen! Denn das wichtigste ist ja, dass wir zusammen Spaß haben, Gott besser kennenlernen und zusammen feiern können. Und das ist den Leuten vom YMCA hier ja auch wichtig. Also, da passt doch alles, oder? Herzliche Grüße aus Nigeria, eure Favour Hallo liebe Kinder in Deutschland! Ich heiße Tatjana und wohne unter der Woche in Piatra Fontanele, einem Frauenkloster in den Ostkarpaten in Rumänien. Ich lebe mit meinen zwei Geschwistern und meinen Eltern in einem entlegenen Dorf. In unserem Dorf wurde leider die Schule geschlossen; da es kaum mehr Arbeit gibt, sind viele Menschen weggezogen. Meinen Eltern hat das große Sorge bereitet, als die Dorfschule geschlossen wurde, denn seither kann ich nicht mehr zur Schule gehen. Meine Eltern haben mit den Nonnen in Piatra Fontanele gesprochen, denn die Nonnen besuchen wir immer sonntags beim Gottesdienst. Die Nonnen haben angeboten, dass ich mit anderen Kindern aus den entlegenen Dörfern unter der Woche bei ihnen wohnen und dort die Schule besuchen kann. Das war ein guter Einfall, denn so kann ich nun wieder zur Schule gehen. Mein Traum ist es, Krankenschwester zu werden, dazu muss ich nun mal lesen und schreiben können. Bei den Nonnen im Kloster zu wohnen ist schön, sie sind lustig und abends spielen wir manchmal zusammen, malen etwas oder melken zusammen die Kuh vor dem Haus. Und an den Wochenenden freue ich mich, meine Eltern zu sehen und meine Geschwister zu besuchen. Danke, dass ihr das Internat für Kinder in Rumänien unterstützt, deshalb können andere Kinder und ich wieder zur Schule gehen. Liebe Grüße aus Rumänien, eure Tatjana Texte aufgeschrieben für euch von Fritz Leng (Äthiopien, Sudan), Stefan Hoffmann (Nigeria) und Andrea Kalmbach (Rumänien). Guck doch mal auf unsere Homepage, da findest Du noch mehr Infos über den EJW-Weltdienst und seine Partnerländer: www.ejw-weltdienst.de.
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