Geschäftsbericht 2014 Hungrig-Online e. V. Information und Kommunikation bei Essstörungen Seite 1 von 25 Hungrig-Online e.V. Information und Kommunikation bei Essstörungen www.hungrig-online.de [email protected] Postanschrift Hungrig-Online e.V. Ottilienstraße 28a 81827 München Spendenkonto BIC BYLADEM1ERH IBAN DE5476350000 0000003973 Sparkasse Erlangen Vorstand: Dr. phil. Maike Reim er, Sarah Krohn, Doris Hunnekuhl, Sarah Kürpick, Jessica Gahn Registergericht: eingetragen beim Amtsgericht Fürth | Vereinssitz: Erlangen | Registernummer: VR 21509 Inhalt 1 Gültigkeitsbereich ........................................................................................................ 3 2 Vorwort ........................................................................................................................ 3 3 Vereinsziele und Arbeitskonzept: Unsere Rolle im Versorgungsnetz für Essstörungen3 3.1 Information und Austausch ........................................................................................... 3 3.2 Selbsthilfe: Betroffene, Umfeld, Ehemalige ................................................................... 4 3.3 Das Darüber-Reden im Netz: Risiken und Regeln ........................................................ 4 4 Internetangebote des Vereins Hungrig-Online e. V. ..................................................... 5 4.1 Überblick .................................................................................................................. 5 4.2 Information unter hungrig-online.de.......................................................................... 6 4.3 Magersucht-online.de............................................................................................... 7 4.3 Bulimie-online.de ..................................................................................................... 8 4.4 Adipositas-online.info ............................................................................................... 8 4.5 Binge-eating-online.de ............................................................................................. 9 4.6 Kommunikationsangebot unter hungrig-online.de und yahoo ................................... 9 4.6.1 Überblick 9 4.6.2 Forum 11 4.6.3 Beraterforen 11 4.6.4 Mailinglisten 14 4.6.5 Chat 15 4.6.6 Virtuelle Selbsthilfegruppen (vSHG) 16 4.6.7 „Inselforen“ externer Partner 18 4.7 Treffen im echten Leben ........................................................................................ 18 5 Besondere Aktivitäten und Ereignisse ....................................................................... 19 5.1 Öffentlichkeitsarbeit: Veranstaltung ........................................................................ 19 5.2 Öffentlichkeitsarbeit: HO in den Medien ................................................................. 20 5.3 Supervision ............................................................................................................ 20 5.4 Technik-Neustart.................................................................................................... 20 6 Vereinsgeschehen ..................................................................................................... 21 6.1 Vereinsveranstaltungen 2014 ..................................................................................... 21 6.2 Mitgliedszahlen ........................................................................................................... 21 6.1 Verträge ...................................................................................................................... 21 6.1 Änderungsmitteilung zum Vorstand ............................................................................ 21 6.1 Änderungsmitteilung zur Satzung ............................................................................... 22 6.1 Änderungsmitteilung zur ladungsfähigen Anschrift...................................................... 22 7 Finanzielle Entwicklung ............................................................................................. 23 8 Ausblick ..................................................................................................................... 24 9 Anhang: Einnahmen-/Ausgabenrechnung 2014......................................................... 25 Seite 2 von 25 1 Gültigkeitsbereich Dieser Geschäftsbericht beschreibt die Aktivitäten des Vereins Hungrig-Online e. V. im Kalenderjahr 2014. 2 Vorwort „In diesem Geschäftsbericht wird beschrieben, was durch die Zusammenarbeit der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter online wie offline im vergangenen Jahr geleistet wurde. Für die Ideen, für das Engagement, die Verlässlichkeit, die Kontinuität und die Leidenschaft möchte ich diesen Menschen, die Hungrig-Online teilweise schon viele Jahre lang unterstützen, von ganzem Herzen danken. Wir sind sehr stolz und dankbar dafür, dass sie seit 15 Jahren Diskussions- und Beraterforen moderieren, Listen-E-Mails freischalten, Fragen beantworten, Werbung machen, das ehrenamtliche Personal managen, redaktionelle Inhalte erarbeiten und aktuelle Nachrichten veröffentlichen, kleine und größere technische Probleme lösen, die Arbeit des Vereins auf Veranstaltungen vorstellen, Presse-und Öffentlichkeitsarbeit machen oder im Hintergrund dafür sorgen, dass wir auch 2014 wieder eine Informations- und Kommunikationsplattform anbieten konnten, die mehr als 30 Millionen Mal aufgerufen wurde.“ Maike Reimer, 1. Vorsitzende 3 Vereinsziele und Arbeitskonzept: Unsere Rolle im Versorgungsnetz für Essstörungen 3.1 Information und Austausch Wir bieten die größte deutschsprachige Internetplattform zum Thema Essstörungen. Informationen und Aufklärung tragen dazu bei, dass an Essstörungen erkrankte Menschen früher und erfolgreicher behandelt werden. Wir sind für viele Betroffene die erste Anlaufstelle, wenn sie damit beginnen, sich mit ihrer Krankheit auseinanderzusetzen und nach Hilfe zu suchen. Mit praktischen Ratschlägen helfen wir akut oder längerfristig Essgestörten, ihren Alltag besser zu bewältigen und die Spätfolgen von Essstörungen (z. B. Osteoporose, Arbeitsunfähigkeit, Zahnschäden, Depressionen, Organschäden) zu reduzieren. Durch niederschwellige Informations- und Kommunikationsangebote bestärken wir sie darin, sich helfen zu lassen. Wir senken die Hürden bei der Suche nach Hilfe und machen Mut, sich der Essstörung und den Problemen, die sie verursacht, zu stellen. Seite 3 von 25 Durch den Austausch untereinander in unseren Kommunikationsangeboten profitieren Menschen, die erst kurze Zeit an Essstörungen leiden, von den Erfahrungen, die länger Erkrankte gemacht habe oder von der Hoffnung und Perspektive, die Ehemalige vermitteln können. Dazu bieten wir einen geschützten Raum, in dem sie sich, häufig zum ersten Mal überhaupt, zu ihrer Essstörung bekennen und die Krankheit als lösbares Problem erkennen können. So tragen wir dazu bei, dass sich Nutzer im „echten Leben“ Berater, Ärzte oder Therapeuten aufsuchen. Auch bei Schwierigkeiten oder Zweifeln in der Behandlung oder zur Nachsorge nach einem Klinikaufenthalt hilft der Austausch mit anderen. 3.2 Selbsthilfe: Betroffene, Umfeld, Ehemalige Wir sind „Experten/Expertinnen aus Erfahrung“: Alle unsere Ehrenamtlichen haben Essstörungen als ehemalige Betroffene oder Angehörige direkt erlebt. Wir haben Abstand zur Essstörungssymptomatik, psychische Stabilität sowie grundsätzliche Aufgeschlossenheit gegenüber professionellen Hilfsangeboten. Wir kennen den langen und von Rückschlägen gekennzeichneten Weg aus der Essstörung und zur Veränderung der Umstände, durch die sie entstanden sind. Wir wissen, dass das Darüber-Reden ein wichtiger und schwieriger Schritt ist, um Hoffnung und Motivation zu gewinnen und zu erhalten. Wir vermitteln, dass eine Essstörung eine Sackgasse ist und dass ein besseres Leben möglich und erstrebenswert ist. 3.3 Das Darüber-Reden im Netz: Risiken und Regeln Unsere Erfahrungen zeigen, dass der Austausch von Betroffenen zum Thema Essstörungen sehr hilfreich ist, aber auch einige Risiken birgt. Viele Betroffene sind lange Zeit hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, gesund zu werden, und der Angst, ihre Essstörung aufzugeben. Sie werden leicht verunsichert, wenn andere ihre Symptomatik „konsequenter“ leben, dünner oder kontrollierter sind als sie selbst – entweder weil sie sich angestachelt fühlen, ebenfalls dünn zu bleiben oder abzunehmen, oder weil sie das Gefühl bekommen, ihr Gewicht oder ihr Essverhalten seien „gar nicht so schlimm“. Außerdem sind Menschen mit Essstörungen oft in sehr schlechter seelischer und körperlicher Verfassung. Ihre Beiträge können Dinge enthalten, die in einem Selbsthilfeforum von den ebenfalls psychisch belasteten Laien nicht aufgefangen werden können und sie verunsichern oder verstören. Damit sind zum Beispiel Schilderungen sexuellen Missbrauchs oder selbstschädigenden Verhaltens gemeint, aber auch extreme Verzweiflung bis hin zu suizidalen Äußerungen. Seite 4 von 25 Wir gehen mit diesen Risiken wie folgt um: • In all unseren Kommunikationsangeboten gelten eine Reihe von Regeln. Vor allem sind genaue Angaben von Gewicht, Kleidergröße, Lebensmitteln, Essmengen, Brechhäufigkeiten o. Ä. untersagt, die zu einem Vergleich und zur Konkurrenz untereinander anregen könnten. • Alle Angebote sind moderiert, d. h., Beiträge werden entweder vor der Veröffentlichung oder kurz danach überprüft und ggf. verändert und in seltenen Fällen, falls notwendig, gelöscht. • Auch wenn die Kommunikation regelkonform bleibt, aber eine ungute Entwicklung nimmt (z. B. ansteckende Hoffnungslosigkeit, scharfer und unfreundlicher Tonfall, übermäßiges Kreisen um Essmengen etc.) können die Moderatorinnen sich einschalten, um konstruktive Impulse zu setzen. • Äußerungen, die auf Krisen und die Gefahr eines Selbstmordversuchs schließen lassen, werden von den Moderatorinnen angemessen beantwortet, um die Betroffenen an Hilfe im echten Leben zu verweisen und zu vermeiden, dass andere Nutzer negativ beeinflusst werden. • Wir unterstützen die Moderatorinnen mit einer betreuten Einarbeitungszeit, einem detaillierten Moderationsleitfaden, der auch Ausnahme und Krisensituationen behandelt, mit Inter- und Supervisionsmöglichkeiten sowie mit Schulungen online oder bei nationalen und regionalen Teamtreffen. • Wir diskutieren über die Regeln immer wieder teamintern, stellen sie auf den Prüfstand und versuchen, in grenzwertigen Einzelfällen die richtige Lösung zu finden. 4 4.1 Internetangebote des Vereins Hungrig-Online e. V. Überblick Unter der Internetadresse www.hungrig-online.de betreiben wir ein kostenloses Informations- und Kommunikationsportal zur allgemeinen Essstörungsthematik. Unsere Internetangebote sind für verschiedene Zielgruppen (Betroffene, Angehörige, Lehrer/Schule, Fachleute, Presse) gestaltet und bieten umfassende Informationen zu Essstörungen. Kostenlose Informationsportale mit Informationen über spezifische Krankheitsbilder betreiben wir unter folgenden Internetadressen: • www.magersucht-online.de • www.bulimie-online.de • www.adipositas-online.info • www.binge-eating-online.de Seite 5 von 25 Nutzer können auch Kommentare zu den Inhalten hinterlassen. Diese werden allerdings vor der Freischaltung überprüft, da sich häufig Betroffene mit Bitte um Hilfe dort melden, die dann auf die anderen Seiten aufmerksam gemacht werden. 4.2 • Information unter hungrig-online.de Auf den Internetseiten findet sich eine umfassende Adressdatenbank, in der man anhand von Postleitzahlen nach Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, Kliniken, Wohngruppen etc. suchen kann. • Zusätzlich veröffentlichen wir Berichte von Betroffenen über ihre Klinikaufenthalte. Nachdem wir bereits wiederholt von Klinikvertretern aufgefordert wurden, negative Berichte zu entfernen, achten wir darauf, dass die Klinikberichte sachlich bleiben und eindeutig eine individuelle Erfahrung darstellen. Seit dem Jahr 2014 können nun auch dezidiert Ansprechpartner und Anlaufstellen für Gehörlose in unserer Datenbank gefunden werden. Wir freuen uns, dass wir unser Angebot dahingehend ergänzen konnten. • Weiterhin stellen wir ein nach Kategorien sortiertes, kommentiertes Literaturverzeichnis mit aktuellen Rezensionen von Teammitgliedern und Nutzern zur Verfügung. 2014 wurde ein Rezensionsleitfaden erstellt, um interessierte Rezensenten beim Verfassen nützlicher, lesbarer und abgewogener Buchbesprechungen zu unterstützen. • In einem Lexikon erklären wir aktuell 133 Fachbegriffe zu Essstörungen, Ernährung und Therapie. • Wir bieten eine Linksektion für Migranten, die wir ständig aktualisieren und erweitern. • Für diejenigen, die eine Therapie ins Auge fassen, gibt es ein „Therapie-FAQ“ sowie ein „Therapie-mit-Kind-FAQ“. • Eine FAQ-Sektion klärt sowohl Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber als auch betroffene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über die jeweiligen Rechte und Pflichten bei einer Essstörung auf. Welche Vor- und Nachteile hat es für betroffene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, den Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin zu informieren? Wie kann im Betrieb mit der Essstörung umgegangen werden? Wann und wie erhält man einen Schwerbehindertenausweis? Was sind die Vor- und Nachteile? • Speziell für Lehrerinnen und Lehrer bieten wir Seiten mit Informationen und Unterrichtsmaterialien. Diese wurden 2010 durch das Angebot „Hungrig-Online macht Schule“ ergänzt, mit dem wir Primärpräventions- und Informationsarbeit vor Ort, also Seite 6 von 25 direkt an Schulen, leisten und die Erfahrungen aus zehn Jahren Online-Selbsthilfe auch über das Internet hinaus zugänglich machen. Wir bieten Informations- und Fortbildungsveranstaltungen für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer an, um sie mit dem Thema Essstörungen vertraut zu machen und sie dafür zu sensibilisieren. • In der Rubrik „Aktuelle Nachrichten“ stellen wir neue Forschungsergebnisse vor, berichten über internationale Nachrichten und informieren über Veranstaltungen zum Thema Essstörung. Wir freuen uns sehr, dass sich unsere Informationsseiten immer mehr zur Veröffentlichung und Vorstellung neuer Forschungsprojekte sowie als Plattform zur Rekrutierung geeigneter Probanden etablieren und das Portal von vielen Kliniken aktiv genutzt wird. 2014 wurden insgesamt 37 aktuelle Nachrichten veröffentlicht. • Für Medienvertreterinnen und -vertreter stellen wir Presse-Informationsseiten mit Zahlen, Fakten und Pressemitteilungen des Vereins Hungrig-Online e. V. bereit. Die diesjährigen Medienauftritte (Fernseh- und Radiobeiträge, Printmedien, Interviews usw.) und andere PR-Aktivitäten sind in Kapitel 5.1 und 5.2 aufgeführt. Immer werden wir von Produktionsfirmen, Fernsehsendern und Zeitschriftenredaktionen gebeten, Kontakt zu Betroffenen von Essstörungen herzustellen. Wir tun dies grundsätzlich nicht und haben 2011 eine entsprechende Stellungnahme für derartige Anfragen formuliert, in der wir als Alternative den Kontakt zu einer Ehemaligen aus dem Team anbieten. Meist wird dies jedoch leider nicht gewünscht. 4.3 Magersucht-online.de Magersucht-online.de ist das Informationsangebot des Vereins Hungrig-Online e. V. zu Magersucht (Anorexie, Anorexia nervosa). Es umfasst Informationen zum Krankheitsbild, zu Ursachen und Symptomen sowie den verschiedenen Therapieformen. Betroffene finden außerdem Hinweise auf mögliche Hilfsangebote vor Ort und können sich über verschiedene Formen der professionellen Unterstützung informieren. Magersucht-online.de wurde im Oktober 2012 mit dem HONcode-Siegel zertifiziert und erfüllt damit die Qualitäts- und Transparenzkriterien des HONcode. Die Auszeichnung wird nach einem detaillierten Zertifizierungsverfahren von der international anerkannten Health On The Net Foundation (HON) vergeben. Die Organisation wurde 1995 mit dem Ziel gegründet, die Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit medizinischer Informationen im Internet zu verbessern und sowohl medizinischen Laien als auch Fachleuten den Weg zu zuverlässigen, gesundheitsrelevanten Informationen zu erleichtern. Es werden z. B. Seite 7 von 25 klare Darstellungen der Verantwortlichen und Erklärungen zum Datenschutz gefordert. Außerdem verlangt der Kodex hohe Transparenz bezüglich Finanzierung, Werbepolitik und Motivation einer Webseite und dazu, welche Qualifikation die jeweiligen Verfasser von Inhalten haben. Nach 2010 und 2011 wurde magersucht-online.de auch 2012 mit dem Medisuch Zertifikat ausgezeichnet. Für 2015 streben wir eine Erneuerung der Zertifizierungen an. 4.3 Bulimie-online.de Bulimie-online.de ist das Informationsangebot des Vereins Hungrig-Online e. V. zu Bulimie (Bulimia nervosa). Auf den Internetseiten von bulimie-online.de gibt es ebenso wie bei magersucht-online.de umfassende Informationen zum Krankheitsbild der Bulimie, zu ihren Ursachen und Symptomen und den verschiedenen Therapieformen. Betroffene finden außerdem Hinweise darauf, welche Hilfe für sie möglich ist und wie und wo sie sich helfen lassen können. Nach magersucht-online.de wurde auch bulimie-online.de 2012 mit dem HONCodeSiegel ausgezeichnet und damit bestätigt, dass unsere Informationsseiten zu Bulimie die Qualitäts- und Transparenzkriterien des HONcode erfüllen. Wir freuen uns über die Verleihung des HONcode-Siegels an bulimie-online.de und sind stolz auf die Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit. 4.4 Adipositas-online.info Adipositas-online.info ist das Informationsangebot des gemeinnützigen Vereins HungrigOnline e. V. zum Thema Adipositas (Fettleibigkeit). Es wurde im Rahmen des EUProjekts “DIET AND OBESITY (Dietary and genetic influences on susceptibility or resistance to weight gain on a high fat diet)” erstellt. Der Verein Hungrig-Online e. V. nahm als Kooperationspartner der Universität Marburg an diesem EU-Projekt teil und erhielt zweckgebundene Zuschüsse. Wir bieten die entstandenen Inhalte auch über die Projektlaufzeit hinaus auf unseren Informationsseiten an. Adipositas-online.info wurde von einer Gruppe von Forscherinnen und Forschern aus verschiedenen europäischen Ländern gestaltet, um Betroffene, Angehörige, Eltern und Experten/Expertinnen über aktuelle Forschungsaktivitäten zu informieren. Dabei haben die involvierten Forscherinnen und Forscher festgestellt, dass es einen großen Bedarf an Informationen zum Thema Übergewicht im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter gibt. Mit Adipositas-Online wurde der Grundstein gelegt, die bisherigen Erfahrungen und neuesten Forschungsergebnisse interessierten Betroffenen, Angehörigen und Ärz- Seite 8 von 25 ten/Ärztinnen näherzubringen. Wissenschaftlicher Leiter des Projekts war Professor Dr. Johannes Hebebrand. Die Informationsseiten zu Adipositas ergänzen damit das Profil und die Positionierung des Hungrig-Online e. V. zur essstörungsbedingten Adipositas 4.5 Binge-eating-online.de Binge-eating-online.de ergänzt seit 2009 das essstörungsspezifische Informationsangebot des Vereins mit Informationen zum Thema Binge Eating Disorder (BED). Binge Eating wird als Essstörung bei der Prävention und Aufklärung oftmals zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. BED ist eine Essstörung, bei der die Betroffenen regelmäßig unter Essattacken leiden, die nicht willentlich kontrolliert werden können. In vielen Fällen führt BED zu starkem Übergewicht. 4.6 Kommunikationsangebot unter hungrig-online.de und yahoo 4.6.1 Überblick Auf www.hungrig-online.de betreiben wir ein offenes Kommunikationsangebot für Betroffene, ihre Angehörigen, interessierte Laien, Fachleute und Pressevertreterinnen und vertreter. Wir bieten: • ein moderiertes und nach Themen geordnetes Diskussionsforum, • zwei professionell betreute Beraterforen: „Fragen zur Ernährung“ und „Fragen an die Psychotherapeutin und Psychologin", • eine moderierte Mailingliste für Betroffene, • eine moderierte Mailingliste für Angehörige, • einen wöchentlich stattfindenden betreuten Themenchat, • professionell betreute virtuelle Selbsthilfegruppen, • „Inselforen“ anderer Anbieter. Die Angebote zeichnen sich durch je medienspezifische Chancen und Grenzen aus und ergänzen sich, sodass jeder Nutzer das für ihn passende Angebot auswählen kann. Zwei Beispiele: • Beiträge im Forum sind für die gesamte Netzgemeinde lesbar. Dies ermöglicht es auch stillen Mitleserinnen/Mitlesern, vom Austausch zu profitieren; allerdings möchten sich nicht alle Menschen so öffentlich und für jeden zugänglich äußern. Hier bietet sich ein Austausch im Chat und über Mailinglisten an, da diese einen etwas geschützteren Raum bieten. Seite 9 von 25 • Der asynchrone Austausch im Forum und auf den Mailinglisten ermöglicht, immer dann zu kommunizieren, wenn man möchte und kann; dafür muss man auf Antworten warten. Für den Chat muss man sich zu einem fixen Termin Zeit nehmen, dann aber erfolgt der Austausch fast synchron. Die Schriftlichkeit erfordert in jedem Fall ein hohes Ausmaß an Schreib- und Lesekompetenz. Fähigkeit und Neigung, sich differenziert schriftsprachlich auszudrücken, sind Voraussetzung für eine nutzbringende Teilnahme. Zwar hat sich im Internet eine Schriftlichkeit durchgesetzt, die weniger formalisiert ist als Schriftlichkeit außerhalb des Internets. Sie wird zum Teil auch zwischen Schriftlichkeit und Mündlichkeit angesiedelt und als verschriftlichte Mündlichkeit oder Oraliteralität bezeichnet. Verstöße gegen grammatikalische und Rechtschreibregeln, der Gebrauch von Mundart und Umgangssprache sowie Tippfehler werden in weit größerem Umfang geduldet oder sogar als normal angesehen. Dennoch kann es sein, dass sich Menschen, denen das Schreiben schwerfällt oder die sich von der starken Präsenz derjenigen, die sich damit leichttun, abgeschreckt fühlen, von den Angeboten ausgeschlossen sehen. Dies benachteiligt vor allem auch weniger gebildete Menschen. Leider sehen wir keine Möglichkeit, dies, so wie unsere Angebote zurzeit aufgestellt sind, zu beeinflussen. Abbildung 1: Ansicht der Forenstartseite Seite 10 von 25 4.6.2 Forum Das öffentliche Forum von Hungrig-Online e. V. ist das digitale Gegenstück zum schwarzen Brett und ermöglicht es registrierten Benutzerinnen/Benutzern, sich in thematischen Unterforen auszutauschen (siehe Abbildung 1). Das Geschriebene ist auch für unregistrierte Besucher einsehbar, hat also das Potenzial, auch stille Mitleserinnen/Mitleser zu erreichen. Das Web-Angebot des Hungrig-Online e. V. war 2014 weiterhin die größte deutschsprachige Online-Selbsthilfegruppe im Bereich Essstörungen: Wir freuen uns sehr, dass wir nach über 750 Neuanmeldungen mehr als 30.600 registrierte Forennutzer und nutzerinnen verzeichnen dürfen. Wie in Tabelle 1 ersichtlich, meldeten sich allerdings viele an, ohne aktiv im Forum mitzuschreiben (eventuell haben sich einige davon nur angemeldet, um am Chat teilzunehmen). Tabelle 1: Zahlen aus dem Forum Registrierte Nutzer 30.641 2014 neu registriert: 766 Davon: mind. 1 Beitrag: 14.171 (46,3 %) Davon: mind. 1 Beitrag 246 (32,1 %) Davon: mind. 3 Beiträge 10.410 (30 %) Wie aus Abbildung 2 hervorgeht, sinkt die Anzahl jährlicher Neuanmeldungen kontinuierlich. Ursachen dafür sind vermutlich vielfältig und liegen einerseits in der Entwicklung des Internets begründet, andererseits in der Natur und der Entwicklung unserer Angebote selbst. Derzeit werden teamintern Diskussionen darüber geführt, ob und wie darauf reagiert werden soll. 4.6.3 Beraterforen Zusätzlich zu den Selbsthilfemöglichkeiten bieten wir zwei Foren, in denen Fachleute ehrenamtlich auf Fragen von Betroffenen antworten: „Fragen zur Ernährung“ und „Fragen an die Psychotherapeutin und Psychologin“. In beiden Foren ist unser Ziel, innerhalb von 48 Stunden eine Antwort zu geben. Es ist jeweils nur eine Frage und eine Antwort möglich, kein länger ausgedehntes Beratungsgespräch, da wir die professionelle Verantwortung und Kontinuität nicht garantieren können, die eine solche Beratung erfordern würde. Teilweise stellen Interessierte auch mehrmals Fragen, um möglichst konkrete Antworten zu bekommen oder zusätzliche Aspekte anzusprechen. Seite 11 von 25 Abbildung 2: Entwicklung der Forumsnutzerzahlen und Neuanmeldungen Neuanmeldungen Registrierte Benutzer 100000 Registrierte Benutzer 90000 250 80000 70000 200 60000 50000 150 40000 100 30000 20000 Neuanmeldungen/Monat 300 50 10000 Sep 14 Sep 14 Sep 13 Sep 13 Sep 12 Sep 12 Sep 11 Sep 11 Sep 10 Sep 10 Sep 09 Sep 09 Sep 08 Sep 08 Sep 07 Sep 07 Sep 06 Sep 06 Sep 05 Sep 05 Sep 04 Sep 04 Sep 03 Sep 03 Sep 02 Sep 02 Sep 01 Sep 01 0 Sep 00 Sep 00 0 Beide Foren werden von einer Koordinatorin betreut, die die Aufgabenverteilung regelt, sich ggf. um neue Beraterinnen/Berater bemüht, deren Einarbeitung vornimmt und Ansprechpartnerin bei inhaltlichen und fachlichen Fragen ist. In beiden Foren achten wir darauf, dass die Antworten dem aktuellen Stand der Kenntnis über Entstehung und Behandlung von Essstörungen entsprechen. Die Beraterforen wurden auch 2014 kontinuierlich genutzt: Wie in Abbildung 3 dargestellt, lag die Anzahl der Fragen zwischen 0 und 16 pro Monat im Ernährungs-Forum, und zwischen 0 und 6 im Psychologie-Forum. Typischerweise kamen die Fragen von Nutzerinnen und Nutzern, die schon im öffentlichen Forum aktiv waren und dann spezielle Fragen hatten. In der Ernährungsberatung ging es oft darum, wie viel man beim Konsum welcher Menge von Lebensmitteln zunimmt oder wie man gesund zunimmt, ohne zu sehr oder zu schnell zuzunehmen. Manche Fragen behandelten aber auch sehr konkrete tiefergehende Inhalte wie Unverträglichkeiten, Art und Zusammensetzung einer geeigneten Ernährung, Wiedergewöhnung an Nahrung oder bestimmte selbst gesetzte Einschränkungen bei der Ernährung. Da sich häufiger Fragen inhaltlich gleichen, gibt es eine Datenbank mit alten Fragen, auf die verwiesen werden kann. Seite 12 von 25 Der pädagogische oder psychoedukative Teil der Antworten war erneut sehr hoch. Neben den im engeren Sinne ernährungswissenschaftlichen Kompetenzen benötigten die Beraterinnen ein großes Feingefühl und ein tiefes Verständnis der Ängste und Denkweisen von Menschen mit Essstörungen. Z. B. wurde die ungewöhnlich hohe Anzahl von 16 Anfragen im März maßgeblich von einer Nutzerin hervorgerufen, die wieder und wieder nachfragte, bei welchen Essmengen und Lebensmitteln sie wann wie viel zunehmen würde. Wichtiger als eine korrekte Antwort war, die krankheitstypischen Ängste der Nutzerin anzusprechen und ihr Mut zu machen, sich auf Zunahme und Kontroll-Reduktion einzulassen. Abbildung 3: Anzahl Anfragen in den Beraterforen Psychologie-Forum Ernährungs-Forum 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Im Psychologie-Forum waren die Themen sehr breit gestreut. Teilweise wurden spezielle Fragen nach Behandlungsformen oder Therapiemöglichkeiten gestellt, teilweise aber auch allgemeine Schilderungen von Essverhalten mit der Frage, ob es sich dabei wirklich um ein Problem handelte. Immer wieder tauchten auch Fragen zu geplanten oder laufenden Therapien auf: u. a. Gefühle gegenüber Therapeutinnen/Therapeuten, Gefühle und Gedanken bei nahendem Therapieende, Missverständnisse, Unzufriedenheit oder Unsicherheiten, ob bestimmte Themen angesprochen werden sollten. Die Rekrutierung von Fachkräften, die bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren, stellt eine große Herausforderung für die Beraterforen dar. Seite 13 von 25 4.6.4 Mailinglisten Zwei Mailinglisten – eine für Betroffene, eine für Angehörige – betreibt der Verein als Yahoo-Groups, es ist also eine Registrierung bei Yahoo erforderlich (die allerdings bei vielen Menschen ohnehin schon vorhanden ist). Auch die Listen werden moderiert, und die Zustimmung zu den Regeln ist erforderlich. Beiträge sind nur den Gruppenmitgliedern zugänglich, ein anonymes Mitlesen der gesamten Netzgemeinschaft ist nicht möglich. Um dieses von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern geschätzte Gefühl größerer Vertraulichkeit und Intimität zu steigern, ist ein stilles Mitlesen angemeldeter Nutzerinnen und Nutzer nur für begrenzte Zeit möglich: Erfolgt innerhalb von zwei Wochen keine Vorstellung, werden die Personen von den Moderatorinnen wieder aus der Group ausgetragen. Abbildung 4: Mailaufkommen Angehörigenliste 450 # verschickte E-Mails 400 350 2014 2012 300 250 200 150 100 50 0 In der Angehörigenliste sind derzeit 59 Personen registriert, in der Betroffenenliste 55 Personen. In den Abbildungen 4 und 5 sind die Anzahlen der verschickten Mails im Vergleich zum Jahr 20121 dargestellt. Auf der Angehörigenliste zeigt sich eine Zunahme, auf der Betroffenenliste eine Abnahme der Beitragshäufigkeit. Durch Veränderungen bei den Yahoo-Groups gab es 2014 einige Schwierigkeiten, da die Technik nicht immer zuverlässig funktionierte und die Umgewöhnung Zeit und Energie in Anspruch nahm. Zwischenzeitlich wurde über einen Umzug zu Google-Groups nachgedacht; inzwischen hat sich die Situation aber gebessert. 1 Für das Jahr 2013 liegen leider keine Zahlen vor. Seite 14 von 25 # verschickte E-Mails Abbildung 5: Mailaufkommen Betroffenenliste 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 2014 2012 Bericht der Moderatorinnen der Angehörigenliste „Auf der Angehörigenliste hat sich 2014 einiges getan. Einige Angehörige fühlten sich nicht mehr wohl beim Schreiben, weil ihnen das Vertrauen fehlte. Die in der Betroffenenliste eingeführte Regelung, dass sich Neuangemeldete innerhalb von zwei Wochen vorstellen sollen, wurde dann auch auf der Angehörigenliste eingeführt. Außerdem wurde Anfang des Jahres eine Mail an alle geschickt, in der alle, die weiter bleiben möchten, gebeten wurden, sich innerhalb von vier Wochen zu melden. Nach den vier Wochen wurden dann diejenigen, die sich nicht gemeldet hatten, ausgetragen. Und um wieder ein besseres Gefühl im Miteinander zu bekommen, wurden alle gebeten, sich erneut vorzustellen. Auch wenn nicht oft geschrieben wird, betonen die Angehörigen immer wieder, dass ihnen die Liste wichtig ist. Zu wissen, dass sie dort schreiben können, wenn sie das Bedürfnis haben, ist ihnen eine große Stütze. Auch wenn es oft Phasen gibt, in denen nichts geschrieben wird, erlebt man den Austausch im Vergleich zu den Betroffenen viel intensiver. Die Sorge um ihre Lieben ist immer deutlich zu spüren.“ 4.6.5 Chat Zu festgelegten Zeiten bieten wir einen Chat an, um sich schriftlich in Echtzeit auszutauschen. Der Austausch wird durch das dreiköpfige Chatteam moderiert. Durch die Eigenart des Chats, dass Geschriebenes im Moment des Abschickens unverzüglich für alle sichtbar wird, haben die Moderatorinnen keine Möglichkeit des vorgeschalteten Prüfens oder nachträglichen Löschens von Beiträgen. Das Moderatorenteam kann allerdings Nutzerinnen/Nutzer, die die Regeln nicht einhalten, für den Chat sperren. Das Chatprotokoll wird nicht gespeichert, die Kommunikation ist nur für die Dauer des Chats lesbar. Seite 15 von 25 Auch 2014 fand der Chat regelmäßig statt: Jeden Mittwoch wurde zu einem vorher vereinbarten Thema gechattet, das auch im Forum angekündigt wurde. Die Themen wurden von den Nutzerinnen und Nutzern oder durch das Chatteam vorgeschlagen. Der Chattermin wurde dieses Jahr auf Wunsch der Nutzerinnen und Nutzer um eine halbe Stunde nach hinten auf 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr verschoben. In der Regel treffen sich zwischen 6 und 12 Nutzerinnen und Nutzer zum direkten Austausch. Bericht der Moderatorinnen des Chats „Bei den Usern, die am Chat teilnehmen, kommen alle Arten von Essstörungen vor, sie sind unterschiedlich weit auf dem Weg raus aus der Essstörung, und das Alter streut etwa von 14 bis Mitte 40. Es gibt regelmäßige Chatter, die einander über mehrere Monate begleiten, aber auch Neuankömmlinge werden immer sehr freundlich aufgenommen. Neben selbst betroffenen Usern sind auch immer mal Angehörige dabei, was noch einmal ganz neue Blickwinkel in die Gespräche bringt. Der Austausch verläuft in der Regel sehr wertschätzend und unterstützend.“ 4.6.6 Virtuelle Selbsthilfegruppen (vSHG) Mit der ersten betreuten virtuellen Selbsthilfegruppe haben wir 2005 Pionierarbeit geleistet. Seither bieten wir jedes Jahr mindestens eine virtuelle Selbsthilfegruppe an, bei der sich eine feste Gruppe von maximal 12 Teilnehmerinnen/Teilnehmern und ein bis zwei professionelle Gruppenleiterinnen/Gruppenleiter in einem Unterforum treffen. Zu diesen Foren haben für die Laufzeit der Gruppe (in der Regel 12 Wochen, Verlängerung ist möglich) nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und Leiterinnen/Leiter Zugriff. Dadurch wird gewährleistet, dass die Gruppe in einem intimen und klar umgrenzten Rahmen kommunizieren kann. Dieses geschlossene Forum ist vergleichbar mit einem Gruppenraum, in dem sich reale Selbsthilfegruppen in regelmäßigen Abständen treffen. Die Leiterinnen und Leiter sind ausgebildete Fachkräfte mit Erfahrungen in der Leitung von Gruppen bzw. in der Arbeit mit essgestörten Menschen, mit denen der Verein einen Honorarvertrag abschließt. Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen übernehmen alle Aspekte der Organisation, z. B. Terminplanung, Leiterakquise und Betreuung, Ankündigung neuer Termine, technische Betreuung und Feedbackerfassung nach Gruppenende. Für die Teilnahme erheben wir einen Teilnahmebeitrag, der den Leiterinnen/Leitern in voller Höhe als Honorar ausgezahlt wird. Im Geschäftsjahr 2014 konnten zwei virtuelle Selbsthilfegruppen angeboten werden: Samech lief von Februar bis Mai mit acht Teilnehmenden, Aijin von Oktober 2014 bis Januar 2015 mit zehn Teilnehmenden. Während Aijin von zwei Leiterinnen betreut wurSeite 16 von 25 de, die schon frühere vSHGs geleitet hatten, wurde Samech von einer erfahrenen und einer neuen Leiterin betreut. Diese Konstellation versuchen wir für jede neue Leiterin zu ermöglichen. Erfreulicherweise hatten sich diesmal auch männliche Teilnehmer angemeldet. Die Warteliste umfasst derzeit 12 Personen (darunter auch einige, die bereits an einer früheren Gruppe teilgenommen haben). Eine ehemalige Gruppenleiterin hatte die Idee einer ähnlich organisierten virtuellen Einzelberatung, bei der sie gegen ein Honorar anonyme Beratung für Betroffene anbieten könnte. Diesen Vorschlag haben wir nach eingehender Diskussion abgelehnt, da wir den organisatorischen Aufwand als zu hoch einschätzten und der Schwerpunkt der Arbeit auf der Kommunikation von Betroffenen und Ehemaligen liegen soll. Virtuelle Selbsthilfegruppen: Feedbackauswertung Die Teilnehmenden verbringen meist täglich Zeit in der virtuellen Selbsthilfegruppe, im Schnitt circa eine Stunde. Die Dauer von 12 Wochen wird im Großen und Ganzen als angemessen empfunden, manche Teilnehmenden würden eine längere Laufzeit bevorzugen. Es gibt immer wieder Betroffene, die wiederholt an einer vSHG teilnehmen. „Ich würde mich jederzeit wieder anmelden, da ich den kleinen Rahmen zu schätzen wusste und von den Usern mehr Feedback kam als ‚Machst du Therapie?’“ „Ich hoffe, ich brauche nie mehr eine SHG! Sollte ich jemals wieder Probleme bekommen, so würde ich mich umgehend wieder anmelden.“ Besonders geschätzt werden die Anonymität und die leichte Erreichbarkeit: „Die Anonymität ist für mich sehr wichtig und die Möglichkeit, zu jeder Tageszeit schreiben zu können.“ „Bei einer ‚normalen‘ SHG würde ich vermutlich durch die Anwesenheit von untergewichtigen und normalgewichtigen Teilnehmern oder Übergewichtigen, die gerade abnehmen, zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu sehr getriggert werden und mich unwohl fühlen. Des Weiteren gibt es in meiner unmittelbaren Nähe sowieso keine SHG.“ „Vorteil für mich war eindeutig diese ständige Öffnungszeit, und nicht alle 2 Wochen auf Termin muss man für dieses Thema parat stehen, wenn es gerade mal nicht so parat ist.“ Ebenso ist die Unterstützung durch Profis, die die Gruppe anleiten, von Bedeutung: „Gerade die Möglichkeit, auch mal das Feedback eines Profis im Vergleich zu dem von Betroffenen oder Laien zu einem Problem oder Gedankengang zu bekommen, gab den Ausschlag zur Anmeldung.“ Eher schwierig wird die mangelnde Verbindlichkeit wahrgenommen: „Auffällig war der eigenartige Gruppenschwund bei beiden virtuellen Selbsthilfegruppen. Das war schon merkwürdig, dass die Teilnehmer immer weniger wurden. Aber das wird man wohl nicht beeinflussen können.“ Im Großen und Ganzen kann man das Feedback wohl in folgender Aussage zusammenfassen: „Ich finde es gut, dass es dieses Angebot gibt!“ Seite 17 von 25 4.6.7 „Inselforen“ externer Partner Als „Inselforen“ werden Unterforen bezeichnet, die von Beratungsstellen, Kliniken und anderen professionellen Institutionen selbstverantwortlich nach den Kommunikationsregeln betreut werden. • Offene Inselforen: Hier kann jeder mitlesen, und sowohl registrierte als auch unregistrierte Personen können Beiträge schreiben. Sie dienen vor allem dazu, Betroffene auf die Hilfs- und Beratungsangebote aufmerksam zu machen, unverbindlichen und niedrigschwelligen Kontakt zu ermöglichen und konkrete Fragen zur Einrichtung direkt zu beantworten. Derzeit betreiben folgende Institutionen ein offenes Inselforum: • o BiTE- Beratungsstelle im Therapienetz Essstörung o Parklandklinik o Jugendhilfe Bethel (WAZ) Geschlossene Inselforen: Der Austausch ist nicht öffentlich; nur registrierte Nutzer, denen der Zugang zum Inselforum gewährt wird, können Mitteilungen lesen und schreiben. Derzeit richten geschlossene Foren ihren Fokus auf die Betreuung und Nachsorge von Patienten mit Essstörungen im Anschluss an einen stationären Aufenthalt; Zugang zu den Inselforen haben nur ehemalige Patienten nach der stationären Therapiephase. Derzeit betreiben folgende Institutionen ein geschlossenes Inselforum: o Seepark Klinik, Bad Bodenteich o St. Agatha Krankenhaus Köln Niehl – Poststationäre Gruppe (intensiv betreute Übergangsphase, um die in der Klink erreichten Erfolge im Alltag zu stabilisieren und auszubauen) o St. Agatha Krankenhaus Köln Niehl – Ehemaligen-Gruppe (Austausch von Personen mit größerem zeitlichen Abstand zum Klinikaufenthalt) 4.7 Treffen im echten Leben Im Kommunikationsforum des Hungrig-Online e. V. wurde bereits vor vielen Jahren ein Unterforum „Hungrig-Offline“ eingerichtet, in dem „Treffen und Kontakte im echten Leben“ zur realen Selbsthilfe verabredet werden können. Auch 2014 wurde dieses Angebot genutzt, und es kam wie in jedem Jahr zu zahlreichen Treffen von Nutzerinnen und Nutzern vor Ort, die sich über den Austausch im Forum kennengelernt haben. Uns sind mehr als 30 Treffen bekannt, die auch wiederholt in denselben Städten stattfanden – zum Beispiel in Köln, München, Berlin, Tübingen, Berlin und Osnabrück. Bei einigen davon waren auch Teammitglieder von Hungrig-Online dabei. Seite 18 von 25 5 Besondere Aktivitäten und Ereignisse 5.1 Öffentlichkeitsarbeit: Veranstaltung „Hungrig-Online macht Schule" am 19. Februar 2014: Wie schon im Vorjahr war der Verein Hungrig-Online e. V., vertreten durch zwei langjährige Mitarbeiterinnen, an der Gestaltung der Sucht-Präventionstage am Gymnasium in Stolzenau beteiligt. In sechs achten Klassen stand jeweils eine Stunde für das Thema Essstörungen zur Verfügung. Auftritt auf der Jugendmesse YOU in Berlin vom 27. bis 29. Juni 2014: Als wir von den Veranstalter der Jugendmesse YOU angesprochen wurden und es gelang, eine Reduktion der Standgebühren herauszuhandeln, entschieden wir uns für ein Experiment: den ersten kommerziellen Messeauftritt des Vereins. Spontan wurden über 500 Euro gespendet, die die anfallenden Kosten (z. B. für W-Lan am Stand, Rollups, Standmöbel, Dekorationsartikel, Fahrtkosten usw.) zu über die Hälfte decken konnten. Wir danken den großzügigen Spenderinnen und Spendern! Außerdem danken wir Herrn Wechselberger, der die grafische Gestaltung der Rollups ohne Vergütung übernahm. Vier Teammitglieder stellten unsere Arbeit drei Tage lang an einem Stand vor, verteilten Flyer und suchten das Gespräch mit Jugendlichen, Lehrern und anderen Akteuren, die sich auf den Messeständen präsentierten. Es war eine großartige Gelegenheit, und wir haben viel gelernt. Bericht des Messeteams „Am Freitag war Schultag – es waren vor allem Schulklassen auf der YOU. Da wir uns in der Halle ‚Bildung, Karriere, Zukunft’ befanden, kamen auch die ein oder anderen, die fragten, ob sie bei uns eine Ausbildung oder ein Schulpraktikum machen könnten. Es kamen einige Lehrerinnen, und außerdem wurden wir, nach einem Blick auf die Rollups, mehrmals gefragt, ob wir Diättipps geben, was wir natürlich verneinten. Beeindruckend war ein Junge, der sich sehr für HO interessierte und aufmerksam den Flyer studierte. Obwohl er einen Kumpel dabei hatte, fragte er ganz offen, woran er denn erkennen würde, ob er ein Problem habe. Am Samstag kamen häufig Fragen ‚für eine Freundin’. Es kam auch ein Mädchen, das offensichtlich noch überhaupt nichts von Essstörungen gehört hatte – zu dem Stichwort ‚Essstörungen’ fragte es, ob man da zu viel esse. Als wir antworteten: ‚Oder zu wenig, oder gar nichts ...’, schaute das Mädchen doch sehr überrascht. Insgesamt fiel auf, dass unsere Flyer sehr gezielt mitgenommen wurden. Sie wurden nicht wahllos eingesteckt, sondern erst genauer angesehen und bei Interesse mitgenommen. Deshalb gehen wir davon aus, dass die Informationen auch an den richtigen Stellen ankommen. Insgesamt war der Aufwand in Bezug auf die Nachfrage unterm Strich sehr hoch.“ Seite 19 von 25 5.2 • Öffentlichkeitsarbeit: HO in den Medien „health@work“, ein Newsletter der GLC Glücksburg Consulting AG zum betrieblichen Gesundheitsmanagement, zitierte die Empfehlungen des Vereins für Arbeitgeber zum Umgang mit Mitarbeitern, die von Essstörungen betroffen sind: http://www.healthatwork-online.de/news/ • Am 19. Juni 2014 wurde im Deutschlandradio der Beitrag „Schön schwanger“ von Tabea Grzeszyk gesendet, der von den Herausforderungen der Schwangerschaft für Menschen mit Essstörungen handelte und ein Interview mit einem Teammitglied enthielt. • Für die „Deutsche Medizinische Wochenschrift“ wurde die Koordinatorin des Ernährungsberatungsforums zum Thema „Essstörungen in Hausarztpraxis“ interviewt. • In der Zeitschrift „Adipositas“ wurde das Buch „Wenn essen nicht satt macht“ durch Koordinatorin des Ernährungsberatungsforums rezensiert und Hungrig-Online e. V. vorgestellt 5.3 Supervision Um die Zusammenarbeit im Team zu verbessern und die Professionalität im Umgang miteinander und den Nutzern zu steigern, wurde von Mai bis Juni 2014 eine OnlineTeamsupervision durch die Supervisorin Emily Engelhardt durchgeführt. 5.4 Technik-Neustart Die technische Betreuung der Internetseiten des Vereins wurde im November des Jahres an einen neuen ehrenamtlichen Unterstützer übergeben. Aufgrund von wiederholten technischen Problemen war dessen erste Entscheidung, einen vollständigen Neustart mit neuer Software vorzunehmen. Zusammen mit den langjährigen technischen Unterstützern wurde – im Rahmen einer etwas verlängerten Weihnachtspause – zunächst das ganze Forum mit allen angemeldeten Nutzerinnen und Nutzern auf eine neue Software umgezogen. Leider konnten die bisher geschriebenen Threads nicht migrieren, sie bleiben aber noch für einige Zeit unter www.hungrig-online.de/forum_alt nachlesbar. Der Umzug der Info-Seiten unter hungrig-online.de, magersucht-online.de, adipositasonline.info und binge-eating.online.de wird als Nächstes in Angriff genommen. Wir danken für die großartige Arbeit, die der alte und der neue ehrenamtliche Support geleistet haben, und im Jahr 2015, beim Feinjustieren des Forums und dem Umzug der Infoseiten, noch leisten werden. Seite 20 von 25 6 Vereinsgeschehen 6.1 Vereinsveranstaltungen 2014 • Teamtreffen 24./25. Mai 2014 in Lübeck • Teamtreffen 25. Oktober 2014 in Ulm • Mitgliederversammlung 26. Oktober 2014 in Ulm 6.2 Mitgliedszahlen • Vereinsmitglieder: 89 (davon 10 Fördermitglieder) • Neue Mitglieder: 6 (davon 1 Fördermitglied) • Ausgetretene/Ausgeschlossene Mitglieder: 18 • Mitglieder auf der Vereinsliste: 76 6.1 Verträge • Leiterverträge virtuelle Selbsthilfegruppen: Es wurden Verträge mit Enja Kytir und Dorothea Ristau für die virtuelle Selbsthilfegruppe Samech und mit Sibylle Häfner-Raab und Barbara de Sousa Teixeira für Aijin geschlossen. • Supervisionsvertrag: Mit Emily Engelhardt wurde ein Vertrag über die Teamsupervision im Mai und Juni 2015 geschlossen 6.1 Änderungsmitteilung zum Vorstand Zwei der vier auf der Mitgliederversammlung 2013 durchgeführten Vorstandswahlen erwiesen sich bei der Änderungsmeldung an das zuständige Amtsgericht als ungültig. Darüber hinaus war Petra Supperl im November von ihrem Amt als Schriftführerin zurückgetreten. Daher wurden auf der Mitgliederversammlung am 26. Oktober in Ulm außer der Reihe Wahlen zum Schatzmeister, zur zweiten Vorsitzenden und zur Schriftführerin durchgeführt. Der Vorstand setzt sich nach diesen Wahlen wie folgt zusammen: • Vorsitzende: Dr. phil. Maike Reimer • Vorsitzende: Sarah Krohn • Schatzmeisterin: Doris Hunnekuhl • Schriftführerin: Sarah Kürpick • Pressereferentin: Jessica Gahn • Kassenprüferinnen: Alexandra Schneider und Regina Wittenberg Seite 21 von 25 Wir danken noch einmal allen ausgeschiedenen Vorstandmitgliedern für ihre großartige Arbeit. Vorstellung des neuen Vorstandsmitglieds Sarah Kürpick „Ich bin 2003 für kurze Zeit zu HO gestoßen. Nach längerer Abwesenheit bin ich 2007 in das Team gekommen. Zunächst war ich lange als Moderatorin tätig, habe zwischendurch in den Service sowie in die B-Liste hineingeschnuppert. Seit Anfang 2014 bin ich Forenkoordinatorin, eine Aufgabe, die mir sehr liegt und Spaß macht. Auf der Mitgliederversammlung im Herbst 2014 wurde ich zur Schriftführerin gewählt. Eine Aufgabe, die mir auch sehr liegt und Spaß macht. Korrespondenz mit dem Amtsgericht, Satzungsänderungen, Protokolle schreiben usw., also Fakten zu dokumentieren und mich an rechtlichen Rahmenbedingungen zu orientieren, kann ich definitiv besser und mache ich viel lieber als eine kurze Vorstellung über mich für den Geschäftsbericht zu schreiben. Daher noch kurz ein paar Fakten über mich: Ich bin 33 Jahre alt, habe eine zweijährige Tochter, und beruflich war ich lange in der Steuerberatung tätig und arbeite seit einiger Zeit in der Finanzabteilung der katholischen Kirche.“ 6.1 Änderungsmitteilung zur Satzung Die auf der Mitgliederversammlung 2013 beschlossene Satzungsänderung, dass in Zukunft ein Vorstandsmitglied den Verein allein vertreten darf, wurde bei der Änderungsmeldung an das zuständige Amtsgericht beanstandet: Die in der Einladung angekündigten Änderungen waren auf der Mitgliederversammlung um einem Punkt ergänzt worden. Da dieser nicht in der Einladung enthalten war, war auch der Beschluss diesen einen Punkt betreffend ungültig. Die Änderungen bezüglich der vorher angekündigten Punkte hingegen waren gültig und sind in der aktuellen Satzung umgesetzt. 6.1 Änderungsmitteilung zur ladungsfähigen Anschrift Die Postanschrift des Vereins wurde von Stuttgart nach München verlegt. Vereinssitz bleibt weiterhin Erlangen, da eine Ummeldung nicht erforderlich ist und mit weiteren Kosten verbunden wäre. Seite 22 von 25 7 Finanzielle Entwicklung Der Verein Hungrig-Online e.V. startete mit einem Jahresüberschuss aus dem Vorjahr in Höhe von 5.747,22 Euro in das Geschäftsjahr. Wie in allen vergangenen Jahren ist die größte reguläre Einnahmequelle der Betrieb unserer Inselforen mit 1.000 Euro. Die zweitgrößte Einnahmequelle mit 695,44 Euro ist das Partnerprogramm mit Amazon. Beide Einnahmequellen sind gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig. Die Einnahmen aus Spenden (584 Euro) und Mitgliedsbeiträgen unserer Fördermitglieder (353 Euro) belaufen sich auf insgesamt 937 Euro. Vielen Dank an alle Spender und Fördermitglieder! Der höchste Ausgabenposten 2014 betrifft die Organisation von Teamtreffen, d. h. Zahlungen für Raummieten, Essen, und Getränke. Es wurden zum Teil auch Fahrtkosten für Teilnehmerinnen und Teilnehmer bezuschusst, dies wird sehr zurückhaltend in Anspruch genommen, und die meisten Mitglieder übernehmen ihre Reisekosten selbst). In diesem Jahr fielen weiterhin 600 Euro für die Teamsupervision durch eine professionelle Leiterin an. Der zweitgrößte Posten war die Teilnahme an Tagungen und Konferenzen sowie die Mitgliedschaft in Fachverbänden, vor allem auch die Teilnahme an der Messe YOU. Über die Hälfte dieser Kosten wurde durch zweckgebundene Spenden wieder gedeckt; es ergeben sich dennoch deutlich höhere Kosten als in allen Vorjahren. Für den Betrieb unserer Internetseiten, also Serverkosten, Providergebühren und Lizenzkosten für Software, wurden 2014 1.499,80 Euro aufgewendet, was in etwa dem Betrag aus dem Vorjahr entspricht. Für die virtuellen Selbsthilfegruppen ergibt sich auf das Jahr 2012 isoliert gesehen ein Gewinn von 648 Euro. Dieser „Gewinn“ entsteht, da die Rechnungen der Leiterinnen der Gruppe Aijin erst im Jahr 2015 gestellt werden, die Teilnehmerbeiträge hingegen zu Beginn der Gruppenlaufzeit im November 2014 gezahlt werden. Für die Verwaltung des Vereinskontos fielen 2012 Kosten in Höhe von 32,72 Euro an. Eine Kassenprüfung durch die Kassenprüferinnen Alexandra Schneider und Regina Wittenberg fand am 25. Oktober 2014 ohne Beanstandung statt. Das Jahr wurde mit einem Kassenbestand von 5.273,39 Euro abgeschlossen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Verlust von 390,59 Euro. Seite 23 von 25 8 Ausblick In seinem 13. Jahr blickt der Verein auf eine lange und erfolgreiche Zeit zurück. Uns stehen aber für die Zukunft wichtige Herausforderungen bevor: • Zertifizierungen: Die Informationsmenge im Internet wächst rasant; im Web 2.0 kann jeder problemlos Inhalte online stellen. Siegel oder Zertifikate versprechen, in Bezug auf Gesundheitsinformation die Spreu von Weizen unterscheidbar zu machen. Die Zertifizierung durch HonCode und MediSuch sollen erneuert und erweitert werden. • Finanzplanung: Die Vereinsfinanzen stehen auf soliden Füßen. Dennoch zeichnen sich in den vergangenen Jahren eine Stagnation und teilweise auch ein Rückgang bei den bewährten Einnahmequellen ab. Um diesem Trend Einhalt zu gebieten, sollen bestehende Finanzierungsquellen ausgebaut werden (v.a. Inselforen, Fördermitgliedschaften, Amazon-Partnerprogramme und Spenden) sowie neue Quellen erschlossen werden (z.B. Krankenkassenförderung, Sponsorenwerbung) • Technik: Nach einer personellen Lösung für den kontinuierlichen und Krisensupport des Info- und Forenseiten muss mit höchster Dringlichkeit gesucht werden. • Positionierung von HO im veränderten Internet: In den vergangenen zehn Jahren ist die Grundkonzeption von HO gleich geblieben. Das umliegende Internet hingegen hat sich rasant verändert. Das Motto „Reden wir darüber!“ ist immer noch aktuell; allerdings gibt es inzwischen viele Orte, an denen Menschen miteinander reden können, auch über Essstörungen. Anonyme, informelle Kontakte zwischen Betroffenen und zu professionellen Einrichtungen sind immer einfacher geworden – auch durch die Entwicklung von Social Media wie Facebook und anderen. Unser Eindruck ist, dass sich dies auch in den Nutzerzahlen und dem Nutzerverhalten bemerkbar macht. Wir müssen unsere Alleinstellungsmerkmale überdenken und überlegen, wie wir uns unter den veränderten Bedingungen positionieren wollen. Auf diese spannenden Herausforderungen freuen wir uns, denn sie werden uns helfen, besser zu werden und dadurch weiterhin uns und anderen helfen zu können. Seite 24 von 25 9 Anhang: Einnahmen-/Ausgabenrechnung 2014 A. Ideeller Tätigkeitsbereich A1 Zuschüsse A2 Spenden A3 Mitgliedsbeiträge A3E Rücklastschriften Mitgliedsbeiträge A4 Spenden für die Messe YOU Steuerfreie Einnahmen gesamt 0,00 € 100,00 € 353,00 € -22,89 € € 484,00 € 914,11 € Einnahmen Ausgaben Überschuss - Verlust 0,00 € 30,72 € -30,72 € B. Vermögensverwaltung C. Wirtschaftliche Geschäftsbetriebe - Zweckbetriebe C1. hungrig-online.de, magersucht-online.de, bulimie-online.de, adipositas-online.info Einnahmen Ausgaben 695,44 € 1.499,80 € Überschuss - Verlust -804,36 € Einnahmen Ausgaben Überschuss - Verlust 1.080,00 € 432,00 € 648,00 € Einnahmen Ausgaben Überschuss - Verlust 1.000,00 € 0,00 € 1.000,00 € Einnahmen Ausgaben Überschuss - Verlust 0,00 € 719,45 € -719,45 € C5. Teilnahme an Tagungen u. Konferenzen, Mitgliedschaft in Fachverbänden Einnahmen C5A Teilnahme an Tagungen u. Konferenzen Ausgaben C5B Mitgliedschaft in Fachverbänden Ausgaben C5. Teilnahme an der Messe YOU Ausgaben Überschuss - Verlust C7. Sonderausgabe Teamsupervision 96,80 € -96,80 € - 95,00 € - 700,51 € -795,51 € - 600 € C2. Betrieb der virtuellen Selbsthilfegruppen C3. Betrieb der Inselforen C4. Mitarbeitertreffen und –schulungen, Mitgliederversammlung C6. Laufender Vereinsbetrieb Einnahmen Ausgaben Überschuss - Verlust 0,00 € 85,90 € -85,90 € Verlust zum 31.12.2014: 5.747,22 € 5.273,39 € 57,00 € -390,59 € D. Gewinn / Verlust 2014 D1 Jahresüberschuss 2013 D2 Kontostand 31.12.2014 D3 Kassenbestand 31.12.2014 München, den 22.02.2014 Doris Hunnekuhl , Schatzmeisterin Hungrig-Online e.V. Seite 25 von 25
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