Es gibt Schutz gegen Biberfraß

Rheinfelden: Es gibt Schutz gegen Biberfraß - badische-zeitung.de
14.02.16 12:36
11. Februar 2016
Es gibt Schutz gegen Biberfraß
Biberbeauftragte Bettina Sättele bietet Geschädigten Rat an / Nager wird am
ganzen Hochrhein immer wieder gesichtet.
Die Bäume einer Familie am Bachufer hat der Biber abgenagt. Foto: Gabriele Rasenberger
RHEINFELDEN. Nicht nur in der Schweiz gibt es Biber. Da er sich nicht an Landesgrenzen
hält, wird er auch immer wieder im Bereich des nördlichen Rheinufers gesichtet: in
Schwörstadt am Einstau und oberhalb des Kraftwerks, in Beuggen, in Rheinfelden direkt am
Rheinufer, im Linsenbach und im Großbach sowie in Wyhlen bei der Insel am Altrhein oder in
Grenzach am Rhein. Da Biber Vegetarier sind, kann es sein, dass sie an die Ernte der
Landwirte oder an Bäume in Gärten gehen. Biberbeauftragte Bettina Sättele versucht dann
zu helfen.
Während die Schweiz Betroffenen bei Schäden finanzielle Hilfe bietet, verzichtet BadenWürttemberg darauf. "Das Land hat keine Biber angesiedelt", nennt Sättele den Grund für
diese Entscheidung des Landes. So gibt es nur Maßnahmen, die Sättele den Betroffenen
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anbietet. Doch sie gibt zu bedenken, dass es gerade in der Landwirtschaft für Härtefälle
finanzielle Hilfen geben sollte. Sie kämpft jedenfalls dafür.
Es gibt Maßnahmen, die man treffen kann, damit der Biber nicht alles zerstört. So kann man
Bäume mit einem Mittel bestreichen, an das die Biber normalerweise nicht gehen. Reicht das
nicht, kann man einen Draht um den Baum ziehen. Für landwirtschaftliche Gebiete gibt es
auch die Möglichkeit, Elektrozäune zu ziehen. Diese eignen sich gut dafür, um die Fläche
vom Wasser her abzusichern, selbst dann, wenn bis dorthin ein großer Abstand ist. "Der
Biber kann weit laufen, wenn er Hunger hat", sagt Sättele. Dieses Material bekommt man
bei Sättele (siehe Kontakt).
Eine Familie in Rheinfelden, die ihren Garten nahe am Wasser hat, bekam einen Biber zu
Gesicht und fotografierte ihn. Die achtjährige Tochter war erstaunt über die Größe dieses
Nagers: "Der ist ja größer als ich", staunte sie, als sie seine ganze Länge bewundern konnte.
Da es in ihrem Garten sehr viele Äpfel gibt, sammelt die Familie diese und legt sie in einen
Korb auf der Terrasse. Das war natürlich gefundenes Fressen für den Biber, der sich über
diese Äpfel hermachte. Anscheinend freute er sich, diese so nah am Wasser zu bekommen.
Die Familie kann so einige Anekdoten über den Biber erzählen, den sie schon öfter sah.
Einmal ruhte er sich am Tage bei Sonnenschein im Garten aus, er fühlte sich anscheinend
unbeobachtet. Erst als er merkte, dass man ihn fotografieren wollte, verschwand er ins
Wasser. Die kleinen Bäume am Wasser hat er alle abgenagt. Das kann schnell gehen, ein
Biber schafft in einer Nacht bis zu 30 Zentimeter. Auch der Anstrich half wenig. Zunächst ließ
der Biber die Pflanzen in Ruhe, doch irgendwann war sein Hunger zu groß und er knabberte
die Bäume an. So wurde Draht um die Bäume gezogen. Der Biber war so schlau zu
versuchen, den Draht hochzuziehen und darunter hindurch zu kriechen. "Ich musste Heringe
von Zelten befestigen, damit der Biber nicht an die Bäume geht", so der Familienvater.
Man kann Maßnahmen ergreifen, damit der Nager nicht mehr an den Garten geht. So könnte
man direkt am Gewässer Weiden und anderes Buschwerk ansetzten. Zwar geht der Biber
auch an dieses Gehölz, doch das treibt dann umso besser aus, so entsteht eine Abgrenzung,
die so dicht ist, dass er nicht mehr durchkommt.
Das Nagetier ist schützenswert, es stabilisiert den Wasserhaushalt. Gerade Straßen sind für
Biber ein Problem, wenn er auf der Suche nach Nahrung ist. Sättele entwarf ein Schild, das
eingesetzt wird, wo Biber häufig über die Straße wechseln. Es sollten auch Flächen
angeboten werden, in denen sich der Biber ausbreiten darf, zum Beispiel in Feuchtgebieten.
Wer Schwierigkeiten mit dem Nager hat oder ihn zu Gesicht bekam, kann sich an die
Biberbeauftragte wenden.
Kontakt: Biberbeauftragte Bettina Sättele,
[email protected]
mobil 0174/3012 716, E-Mail: saettele-
Autor: Gabriele Rasenberger
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