Dem Biber auf der Spur - Kreisgruppe Nürnberger Land

Dem Biber auf der Spur
Exkursion der Bund Naturschutz-Kindergruppen in Schwaig
Seit 15 Millionen Jahren gibt es ihn, den Europäischen Biber. Vor knapp 150 Jahren
wurde der letzte Vertreter seiner Art in Bayern getötet. Sein Pelz, sein Fleisch sowie
ein Drüsensekret, das Bibergeil, waren die Hauptgründe, weshalb die Menschen ihm
nachstellen. Etwa 100 Jahre später, genauer gesagt 1966 wurden in Bayern einige Biber freigesetzt. Heute sind ihre Nachkommen an vielen Gewässern zu finden. Auch
im Nürnberger Raum hat sich der Biber
an verschiedenen Stellen neu angesiedelt.
Um mehr über dieses faszinierende Tier
und sein Leben zu erfahren trafen sich
die fünf Kindergruppen des Bund Naturschutz im Nürnberger Land, die Gruppen aus Altdorf/Winkelhaid, Burgthann,
Hersbruck, Lauf und Schwarzenbruck zu
einer gemeinsamen Exkursion in Schwaig.
Warum hat der Biber orange Zähne?
Was frisst der Biber? Baut er immer
Dämme? Wie sieht ein Biberbau aus? Das
waren Fragen, für die der Biberberater des
BN für Nordbayern Horst Schwemmer, Biberführerin Sabine Sperber und Christine
Ziegler, die die Veranstaltung organisiert
hatte, an drei Stationen den Kindern Rede
und Antwort standen.
An einem eindrucksvollen Biberpräparat – das Tier war vor wenigen Jahren
überfahren aufgefunden worden – konnte Im Kreis einer der Kindergruppen: Der präparierte
man die anatomischen Besonderheiten des Biber mit den in typischer Weise entrindeten
Bibers erkennen. Am Flussufer zeigten fri- Ästen
sche Nagespuren, wo die Tiere Äste abgetrennt und zu ihrem Futterplatz transportiert
hatten. Biber sind reine Pflanzenfresser. Während sie sich im Sommer von Kräutern,
Jungtrieben und Wasserpflanzen, aber auch von Feldfrüchten ernähren, bildet im Winter Baumrinde ihre Hauptnahrung.
Am Ufer der Pegnitz entdeckten die Kinder auch Biberbaue. In Schwaig handelte
es sich dabei um sogenannte Mittelbaue, zu erkennen an den aufgehäuften Ästen und
Stöcken, unter denen sich das Dach des Wohnkessels befindet. Auch eine Biberrutsche“,
”
also eine rinnenartige Einstiegsstelle ins Wasser, die regelmäßig von den Tieren benutzt
wird und an der dadurch kaum mehr Vegetation wächst, war zu sehen.
Biber sind dämmerungs- und nachtaktiv sowie ziemlich scheu. Die Tiere selbst bekam
man deshalb nicht zu Gesicht. Aber vielleicht kann die eine oder andere Kindergruppe
in der nächsten Zeit auch an ihrem Heimatort die Spuren dieses größten europäischen
Nagetiers finden.
Christine Ziegler