Den kompletten Beitrag lesen Sie in der am 22. Januar 2016 erschienenen Print-Ausgabe 1/2016 des BME-Magazins "BIP - Best in Procurement". Guter Geschmack verbindet Jungunternehmer und verrückte Genussmenschen: Richard Friedrich und Chris Goebel verwirklichen ihren gemeinsamen Sinn für Qualität und die Vision einer nachhaltigen Supply Chain in ihrem revolutionären Food-Startup Gewürzkampagne in Berlin. P arnon-Gebirge im Südosten der griechischen Halbinsel Peloponnes: Auf über 1 200 Meter Höhe baut Ilias Bakalis Oregano an. Eine spezielle Sorte, Origanum Hirtum, mit einem hohen Gehalt an ätherischen Ölen. Für Feinschmecker ein Hochgenuss. Richard Friedrich hat den Oregano-Produzenten auf einer Biofachmesse kennengelernt, im Sommer 2014 hat er ihn und seinen Betrieb besucht. Heute ist Bakalis einer der ausgesuchten Erzeuger, mit denen die Jungunterneh44 mer der Berliner Gewürzkampagne in verschiedenen Anbaugebieten der Welt zusammenarbeiten. Immer auf der Suche nach der besonderen Qualität: Pfeffer aus der Wyanad-Bergregion im Süden Indiens, Zimt von der Westküste Sri Lankas, Majoran aus Ägypten, Paprika von Mallorca. Die besten Gewürze der Welt suchen. Wir besuchen die beiden Gründer des Unternehmens in den Geschäftsräumen in der Marienstraße in Berlin. Chris Goebel ist als Geschäftsführer für sämtliche Aufgaben rund ums tägliche Geschäft zuständig und Richard Friedrich kümmert sich um den Einkauf und die Kommunikation. Die beiden beugen sich über einen Teller, auf dem sie Original Ceylon-Zimtstangen reiben und frisch verkosten. Ein verführerisches Aroma: süßlich und leicht scharf, mit Zitrusnoten – kein Vergleich mit handelsüblichem Zimt. Die Idee, die besten Gewürze der Welt zu suchen, deren Erzeuger persönlich kennenzulernen und jeden Kunden daran teilhaben lassen, entstand vor drei Jahren. Wobei die Jugendfreunde aus ganz verschiedenen Bereichen kommen. Friedrich studierte Maschinenbau und Fabrikplanung, Goebel ist Fachinformatiker und der frühere Mitstreiter Steven Lange, inzwischen nicht mehr dabei, ist Schauspieler. In der WG wurde damals sonntags regelmäßig mit Freunden getafelt und man war oft und gerne in der Welt unterwegs. „Wir wollten ein Unternehmen gründen, das uns alle begeistert“, sagt Friedrich. „Geschmack und die Welt bereisen, das war immer ein Thema bei uns.“ Gewürze aus der ganzen Welt und die Produzenten direkt vor Ort besuchen – die Geschäftsidee war geboren. „Gewürze aus dem Supermarkt, die unter einem Monopol laufen, sind austauschbar und haben uns nicht geschmeckt“, so Friedrich. Sie sagten sich, das muss doch besser gehen, wenn man die Handelskette verkürzt und im Einkauf der Ware nicht das Günstigste nimmt, sondern nach der besten Qualität Ausschau hält. Kerngedanke des Unternehmens (www. gewuerzkampagne.de) ist, Gewürze direkt beim Produzenten einzukaufen, ohne Zwischenhandel zum Konsumenten zu bringen und somit die Supply Chain transparent zu machen. „Der Kunde kauft Salbei und weiß, von welchem Feld, von welchem Bauer, aus welcher Region das Produkt stammt. Er weiß auch, anders als bei Regalware, wann es geerntet wurde“, erklärt Friedrich. Entscheidend sei die Produktqualität, das heißt, wie der Produzent zu seinem Erzeugnis steht, welchen Antrieb er hat. „Die Frage ist, wie viel Vertrauen wir geBIP 31 · 2015, 2016, 6. 7. Jahrgang Fotos: Ingo Schwarz, Gewürzkampagne BEI ... Richard Friedrich und Chris Goebel, Gewürzkampagne
© Copyright 2025 ExpyDoc