Mohammed, zehn Tage alt

Gottesdienst und Migration
Mohammed, zehn Tage alt
Martinstag 2015
Hinten: Ein Kreuz - erleuchtet
Vorne: Ein Säugling - schlafend
Seitlich: Ein Taufbecken – mit Kinderspielzeug ?
Sonst ragt der Altar in den Raum hinein.
Jetzt steht er an der Wand unter dem Kreuz, verpackt
hat Platz gemacht für provisorische Betten.
Keine Inschrift ist zu sehen,
nicht „ein Kind ist uns geboren“
nicht „ das Wort ward Fleisch“,
oder „Gott, du bist unsere Zuflucht für und für“
oder etwas anderes aus der Schrift.
Doch eine Aufschrift,
merkwürdig in der Kirche,
wenig fromm erscheinen sie
die Buchstaben auf dem Säuglingslätzchen:
„Ich darf kleckern, du nicht.“
Martinstag 2015
Der Zug bleibt vor der Tür in diesem Jahr.
Feiern können alle auch woanders,
den Mann, der seinen Mantel teilte
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Gottesdienst und Migration
mit dem Frierenden.
Denn hier ist Raum für:
Mohammed, zehn Tage alt.
Er muss nicht frieren,
darf schlafen
und kleckern.
Christfest 2015
Mohammed, zehn Tage alt
ist im Bild,
wenn es in diesem Jahr heißt:
„Und das habt zum Zeichen:
Ihr werdet finden das Kind
in Windeln gewickelt
und in einer Krippe liegen.“
Ein Bericht zur Kirche als Herberge am Martinstag 2015 von Nicole Schneidmüller-Gaiser steht auf
den Internetseiten des Kirchenkreises Hattingen-Witten: http://www.kirchehawi.de/gemeinden/hattingen/winz-baak/aktuelles/2015-11-feldbetten-stehen-im-altarraum/
So sieht die Kirche von Winz-Baak gewöhnlich aus: http://www.baukunstnrw.de/bilder/full/2205_058711.jpg
Meditation: Gudrun Mawick
Foto: ©Nicole Schneidmüller-Gaiser, Hattingen 2015
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