Szilvia Gellai (Karlsruhe) Netz-Helden an Nicht

Szilvia Gellai (Karlsruhe)
Netz-Helden an Nicht-Orten in der Gegenwartsliteratur
„Wie merkwürdig, dass man jetzt fast jeden Menschen überall erreichen kann, ohne zu
wissen, wo er ist. Es kommt einem vor, als ob selbst der Raum nicht mehr wäre, was er
einmal war“, stellt eine Kehlmannsche Figur im Roman Ruhm fest. In der Tat verändert die
Omnipräsenz technisch-kommunikativer Vernetzung unsere Raumerfahrung radikal. Ein
Phänomen, das zurzeit etlichen Autoren zu denken und zu schreiben gibt. Trotz
unterschiedlicher Akzente haben ihre Netz-Helden eines gemeinsam: An der Passage
zwischen Realität und Virtualität sind sie allein, da ein jeder Vernetzter um sich herum eine
Art kommunikative Insel eröffnet, deren Status zwischen Ort und Nicht-Ort im Sinne Marc
Augés oszilliert. Im Beitrag wird die These exemplarisch erläutert.
Autornotiz
Szilvia Gellai, Germanistik, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Dekanat der Fakultät für
Geistes- und Sozialwissenschaften des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)