Pressemitteilung - Kreis Siegen

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Kreis Siegen-Wittgenstein
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Pressemitteilung
25. August 2015
„Gesund in Siegen-Wittgenstein“:
Kreis bietet Stipendien für angehende Ärzte: Maximal vier Jahre 500 Euro im Monat
Der Kreis Siegen-Wittgenstein legt ein Stipendienprogramm für angehende Mediziner auf. Wer
seine Zwischenprüfung erfolgreich bestanden hat, kann sich um die Stipendien bewerben. Sie
sind mit 500 Euro pro Monat dotiert, maximal 4 Jahre lang. Das ergibt eine Fördersumme von
bis zu 24.000 Euro. Wer ein Stipendium in Anspruch nimmt, verpflichtet sich, sein Praktisches
Jahr im Kreis Siegen-Wittgenstein zu absolvieren, sofern dazu die entsprechenden
Möglichkeiten bestehen, und nach dem Studium die gleiche Zeit wie die Förderungsdauer im
Kreis Siegen-Wittgenstein als Arzt am Krankenhaus, in einer Praxis und/oder im
Gesundheitsamt zu arbeiten. Das Studium kann an einer deutschen Universität oder in einem
Mitgliedsland der EU, dessen Approbationen in Deutschland anerkannt werden, absolviert
werden.
Zusätzlich zum Stipendium bietet der Kreis schon während des Studiums eine Betreuung vor
Ort an, zum Beispiel bei der Suche nach geeigneten Einrichtungen für Praktika oder im
Praktischen Jahr sowie später bei der Wohnungssuche oder bei der Suche nach einer
Arbeitsstelle für den Ehepartner. Dabei wird der Stipendiat jeweils einen festen
Ansprechpartner haben.
„Mit den Stipendien wollen wir einen Beitrag leisten, die Versorgung mit Ärzten in SiegenWittgenstein auf Dauer sicher zu stellen“, erläutert Landrat Andreas Müller: „Unsere Hoffnung
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ist natürlich, dass die Ärzte, wenn sie erst einmal bei uns heimisch geworden sind, auch auf
Dauer bei uns bleiben werden.“
Bis zu vier Stipendien wird der Kreis gleichzeitig vergeben. Interessenten können sich ab
sofort darum bewerben. Die ersten Stipendien können schon zum neuen Sommersemester
vergeben werden, das Mitte April beginnt.
Sollten sich mehr als 4 Bewerber melden, muss eine Auswahl erfolgen. Dabei spielen
verschiedene Kriterien eine Rolle, „natürlich auch die Frage, wie die Chancen stehen, ob
jemand auf Dauer in Siegen-Wittgenstein bleiben wird“, erläutert der Landrat. Vor diesem
Hintergrund sei das Programm natürlich auch besonders für Medizinstudenten attraktiv, die
aus Siegen-Wittgenstein stammen und später gerne wieder in ihre Heimat zurückkommen
möchten.
Die Stipendien sind Teil des Programms „Gesund in Siegen-Wittgenstein“, das Reiner Jakobs
betreut. Dr. Grabe, Leiter des Fachservices Gesundheit und Verbraucherschutz des Kreises,
macht deutlich, wie wichtig solche Initiativen sind: „Bei uns wie in allen anderen
Flächenkreisen in NRW gilt: Ärzte und Patienten werden immer älter. Die einen gehen in den
Ruhestand, die anderen brauchen mehr Zuwendung. Und auf Grund des demografischen
Wandels fehlt es an Nachwuchsmedizinern.“
„In Zahlen ausgedrückt bedeutet das“, so Dr. Grabe, „dass wir nur noch in einem von fünf
Planungsgebieten in Siegen-Wittgenstein überhaupt Hausärzte haben, die jünger als 40 Jahre
alt sind. Die Anzahl der Hausärzte über 60 Jahre liegt zwischen 22 und 48 Prozent in den
unterschiedlichen Planungsbereichen. In einem Planungsbereich sind bereits ein Viertel der
Hausärzte älter als 65 Jahre.“
Im Rahmen von „Gesund in Siegen-Wittgenstein“ will der Kreis Siegen-Wittgenstein daran
mitarbeiten und Impulse setzen, um die Gesundheitsregion weiterzuentwickeln. Viele gute
Ansätze
gibt
es
bereits,
erläutern
Dr.
Grabe
und
Reiner
Jakobs.
Etwa
den
Weiterbildungsverbund, den der Siegener Allgemeinmediziner Dr. Michael Klock federführend
ins Leben gerufen hat. Er ermöglicht Ärzten, die komplette Weiterbildung zum Facharzt für
Allgemeinmedizin hier bei uns im Kreisgebiet zu absolvieren, ohne umziehen zu müssen.
Das Projekt „Gesundheitsregion Siegerland“, das Dr. Martin Mansfeld ins Leben gerufen hat,
wird bundesweit beachtet und auch gefördert. Es hat sich zum Ziel gesetzt, Ärzte
untereinander aber auch mit den Kliniken besser zu vernetzen und bearbeitet darüber hinaus
medizinische Fachthemen. Zukunftsweisend und ein Beispiel für die Kooperation der örtlichen
Kliniken ist auch die geplante Krankenpflegeschule, die das Marienkrankenhaus, das
Kreisklinikum und die Kinderklinik gemeinsam gründen wollen.
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„‚Gesund in Siegen-Wittgenstein‘ wird vom Gesundheitsausschusses des Kreises und von der
der Gesundheits- und Pflegekonferenz Siegen-Wittgenstein begleitet“ erläutert Landrat
Andreas Müller. „Diese Gremien werden auch weitere Themen- und Handlungsfelder
definieren und mögliche Handlungsoptionen ausarbeiten. Mit den jetzt vorgestellten
Stipendien für Mediziner haben wir einen ersten Baustein in die Praxis überführt, der uns ganz
konkret bei der Versorgung mit Medizinern helfen kann.“
Diese Pressemeldung finden Sie auch im Internet unter
http://www.siegen-wittgenstein.de.
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