C25854 Das internationale Fachmagazin der SCHAUMANN-Gruppe SCHWEINE 1 / 2015 54. Jahrgang Ausgabe SCHWEINE 1 / 2015 Sauen Ferkel Futter Hohe Wurfgrößen und was tun? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Ferkel füttern mit Perfektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Futtersäuren stark in Aufzucht und Mast . . . . 16 Schweine I Fütterung INHALT SCHWEINE 3 Wirtschaftlichkeit in der Schweineproduktion So rechnen sich Top-Leistungen 4 Ferkelerzeugung Ferkel füttern mit Perfektion 6 Aufzuchtfutter – das Futter optimal an den Bedarf anpassen 7 Betrieb Hofinger Erfolgreiche Ferkelproduktion mit innovativen Abferkelboxen 8 Schaumann-Wirkstoffe Leistungspotenziale natürlich ausschöpfen 10 Ceravital Bessere Futterverwertung und höhere Zunahmen 11 Betrieb Wichmann Wirtschaftliche Schweinemast mit Körnermaisschrot und Feuchtgetreide 12 Flüssigfütterung Fermentierung bringt mehr Gewinn IMPRESSUM: Erfolg im Stall das internationale Fachmagazin der SCHAUMANN-Gruppe 13 Hygiene Das SCHAUMANN-Fliegenbekämpfungsprogramm Herausgeber und Verlag: Verlagsgesellschaft für tierzüchterische Nachrichten mbH An der Mühlenau 4 · 25421 Pinneberg Tel. +49 4101 218 - 5600 · Fax +49 4101 218 - 5699 e-mail: [email protected] 14 Fermentierung Einsatz von Erbsen und Ackerbohnen – geht das? 16 SchaumaCid Futtersäuren stark in der Aufzucht und Mast Konzept: EWM, Euro Werbe- und Marketing GmbH, Pinneberg Gestaltung: Volker Hämmerling, Hamburg Druck: Beisner Druck FUTTER 15 Bonsilage GKS Maisganzkornsilage – Versuch der LfL Grub überzeugt Fotos: agrar-press.de, agrarfoto.com, istockphoto.com, fotolia.de, WEDA, Volker Hämmerling, Archiv So rechnen sich Top-Leistungen Die Preis- und Kostensituation in der Schweineproduktion ist angespannt. Durch Nutzung aktueller Produktionsreserven können die ökonomischen Einzelfaktoren jedoch noch weiter optimiert werden. Das Schaumann-Konzept bietet die richtige Lösung für jeden Betrieb. Dr. Hans-Peter Pecher ➤ Die wirtschaftliche Lage der Schweineproduktion ist den letzten Monaten geprägt von knappen Erlösen und allgemein steigenden Arbeits-, Umwelt- und Haltungskosten. Verschärft hat sich die Situation auch durch öffentlichen Druck aus verschiedenen Richtungen. Forderungen nach zusätzlichen Haltungsauflagen, Begrenzungen der Bestandsgrößen sowie negative Einstellungen zu den hohen Leistungen, besonders in der Ferkelproduktion, bringen zusätzliche Härte in die Diskussion. Zwar wird zum Beispiel über die Initiative Tierwohl versucht, einen finanziellen Anreiz für zusätzliche Haltungsänderungen mit oft „verdünnten“ Beständen zu schaffen, die Mittel sind aber begrenzt und auch zeitlich befristet. Um in diesem Umfeld als Schweineproduzent bestehen zu können, sind hohe Leistungen gesunder Tiere nach wie vor eine wichtige Voraussetzung zur Optimierung der Wirtschaftlichkeit. Die Auswirkungen einzelner ausgewählter Leistungsfaktoren aus der Ferkelproduktion und Schweinemast stellen weitere Leistungsreserven dar (s. Darst. 1). In der Ferkelproduktion sind das ein in den letzten Jahren enorm gestiegenes genetisches Leistungspotential sowie die darauf angepassten Managementmaßnahmen. Die große Anzahl lebend geborener Ferkel kann beispielsweise nur mit entsprechender Beifütterung der Ferkel und einer frühen Umstellung auf milchfremde Nahrungsquellen in eine hohe Absetzleistung umgesetzt werden. PANORAMA 2 EuroTier mit Schaumann-Gewinnspiel Traum-Preise überreicht Panorama I EuroTier EuroTier mit Schaumann-Gewinnspiel Traum-Preise überreicht „Gemeinsam zum Ziel“ – so lautete das Motto des Gewinnspiels, das Schaumann anlässlich der EuroTier 2014 in Hannover durchgeführt hat. ➤ Ein Highlight für alle Besucher des Schaumann-Messestandes, denn es gab attraktive Preise im Gesamtwert von 6.000 Euro zu gewinnen: Gutscheine für Traum-Reisen zu Traum-Zielen. Die glücklichen Gewinner schmieden bereits Reisepläne. „Erfolg im Stall“ wünscht viel Spaß und gute Erholung. Herzlichen Glückwunsch! ❚ Wirtschaftlichkeit in der Schweineproduktion Flüssige Prestarter für höhere Absetzleistungen Begeisterung in Tornesch: Den zweiten Preis, einen Reise-Gutschein im Wert von 2.000 Euro, überreichte Schaumann-Fachberater Jörg Kröger an Familie Hatje. Moderne Tränketechniken bieten neue Möglichkeiten, in der Abferkelbucht die Ferkel sowohl mit Sauenmilchersatz als auch mit flüssigem Prestarter automatisch zu versorgen. Da die Ferkel dazu bei der Sau bleiben, handelt es sich hier auch um eine tiergerechte Methode der Zusatzversorgung. So lassen sich höhere Absetzleistungen kostengünstig realisieren. Letztendlich „verdünnt“ jedes zusätzlich verkaufte Ferkel die festen Faktoren, so zum Beispiel die Futterkosten der Sau sowie die Arbeits- und Haltungskosten. Auch neue Managementmethoden wie die Erfassung des „FI LL 5“ (Ferkelindex Lebensleistung 5. Wurf) helfen, die Remontierungskosten in den Griff zu bekommen und das Leistungsniveau stabil zu halten. Ceravital optimiert Leistungsmerkmale Familienglück in Romrod: Schaumann-Verkaufsleiter Dr. Erich Walter (re.) überraschte das Ehepaar Kornblum nebst Tochter und Sohn mit dem ersten Preis, einem Reise-Gutschein im Wert von 3.000 Euro. Links im Bild: Schaumann-Fachberater Hartmut Fleischhauer. 2 Strahlender „Dritter“: Schaumann-Gebietsleiter Detlef Siegert (li.) überreichte einen Reise-Gutschein im Wert von 1.000 Euro an Dirk Nentwig (mitte), Anlagenleiter der AG Jückelberg mit Vorstandsvorsitzender Volker Sievers. SCHWEINE 1 / 2015 Den Schwerpunkt der wirtschaftlichen Einflussfaktoren in der Schweinemast bilden die Futterverwertung und die davon abhängigen Futterkosten. In der Mast sind in der Regel hohe Tageszunahmen bei einer bedarfsgerechten Fütterung immer mit einer besseren Futterverwertung verbunden. Einen neuen Ansatz zur Optimierung der Leistungsmerkmale in der Schweinemast bietet der Einsatz von Ceravital. Aktuelle Praxisdaten zeigen, dass durch Ceravital der Nährstoffaufschluss und damit die Zunahmeleistung, hier insbesondere auch die Futterverwertung, verbessert werden (siehe den Betriebsbericht zum Einsatz von Ceravital auf Seite 10). SCHWEINE 1 / 2015 1 Wirtschaftliche Bedeutung einzelner Leistungsfaktoren Erfolgsfaktoren für die Ferkelerzeugung. € je Zuchtsau (n. V. Seeger LEL 2012) 1 % Ferkelverluste 1 kg Ferkelverkaufsgewicht 4,- € 6,- € 38,- € 1 aufgez. Ferkel/Sau 1 Leertag 2,- € 46,- € 1x Umrauschen Erfolgsfaktoren in der Schweinemast. € je Mastschwein (n. Hilgers 2014) 2,16 € 2,50 € 2,65 € ± 1 % Ausschlachtung ± 1 €/100 kg Futterpreis ± 0,10 Futterverwertung 0,90 € ± 5 Masttage Fermentierung verringert Futterkosten Mit der Futterfermentierung bieten sich für manche Betriebe neue Möglichkeiten zur Optimierung der Futterkosten. Die dabei in großen Mengen gebildete Milchsäure sichert die Futterhygiene und stabilisiert die Verdauung der Schweine. Darüber hinaus wird die Protein- und Phosphorverdauung verbessert. Mit der Fermentierung können sogar kostengünstige Futterkomponenten wie Roggen und der Eiweißträger Rapsextraktionsschrot in höheren Anteilen ohne Leistungseinbußen eingesetzt werden. Bedingt durch das günstige Preisniveau hat sich die Verfütterung von Getreide in vielen Schweinemastbetrieben etabliert. Der Getreide-Zukauf gehört dort wie der Soja-Einkauf zum täglichen Geschäft. Aktuelle Auswertungen aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zeigen, dass der Getreide-Einsatz in der Schweinemast große ökonomische Vorteile bietet (s. Darst. 2). Unter diesen Rahmenbedingungen sichert nur ein hohes Leistungsniveau langfristig die Zukunft der Ferkelproduktion und Schweinemast. Schaumann bietet für jeden Betrieb individuelle, maßgeschneiderte Konzepte zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit. ❚ 2 Einfluss der Futtergrundlage auf die Wirtschaftlichkeit der Schweinemast (modifiziert nach Greshake und Mierkord; Rheinischer Erzeugerring für Mastschweine e. V., 2014) Futtergrundlage Tierzahl Stk. Verkauf Masttage/Schwein Schlachterlös €/kg Klassifizierung (Schlacht) IXP/kg Futter Futterkosten €/MS Biologische Leistungen Tageszunahmen g Futterverwertung 1: Verluste % Direktkostenfreie Leistung je Mastschwein € Alleinfutter Getreide Getreide und CCM Nebenprodukte 140.090 131.888 81.321 61.945 114 1,80 0,999 112 1,80 0,993 111 1,79 0,992 113 1,81 0,990 70,27 68,16 66,09 67,07 787 2,77 2,26 797 2,76 2,04 814 2,71 1,74 816 2,74 2,26 22,81 26,07 27,34 28,52 3 Schweine I Ferkelerzeugung Schweine I Ferkelerzeugung 1 Nutzungsdauer von erstbesamten Jungsauen aus 8 Betrieben mit 4 Genotypen mit mindestens einem Wurf 1.854 Jungsauen insgesamt; Erstbesamungsjahre 2007 und 2008 Durchschnittliche Wurfzahl/Sau 8 Ferkelerzeugung Genotyp T 7 6 Genotyp D 6,23 5 5,67 5,58 5,84 Genotyp H 6,10 Genotyp J 6,43 6,11 5,90 4 3 2 1 Hohe Wurfgrößen Betrieb 1 429 Sauen Betrieb 2 269 Sauen Betrieb 3 238 Sauen Betrieb 4 178 Sauen Betrieb 5 184 Sauen Betrieb 6 169 Sauen Betrieb 7 316 Sauen Betrieb 8 71 Sauen und was tun? 2 Verlängerte Ferkelwache während der Haupt-Abferkelperiode senkt die Verluste deutlich Steigende Wurfgrößen sind mit dem Risiko höherer Ferkelverluste verbunden. Mit einem sehr guten Management können jedoch große Würfe mit geringen Verlusten aufgezogen werden. Die Ferkelwache und die Beifütterung in der Abferkelbucht sind dabei wirksame Maßnahmen. Untersuchungen in einem Betrieb (700 Sauen, 1-Wochen-Rhythmus, 32 Sauen je Abferkelgruppe) Ferkelwache 5 Tage mal 4 Stunden (17 bis 21 Uhr) = 20 Stunden Ferkelwache 22 Ferkel “gerettet” (unterstellt 15 % Verluste = 3 Ferkel) = 19 Ferkel mehr 20 Stunden x 15,- Euro = 300,- Euro Kosten Prof. Dr. Steffen Hoy, Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Tierzucht und Haustiergenetik ➤ In den vergangenen Jahren wurden in vielen Ländern, darunter auch in Deutschland, die Wurfgrößen um 0,2 bis 0,3 gesamt bzw. lebend geborene Ferkel pro Jahr gesteigert. Im selben Zeitraum erhöhten sich die Ferkelverluste nicht oder sie nahmen sogar ab. Für die Ferkelerzeugerbetriebe ist die Anzahl aufgezogener Ferkel ein Merkmal von größter betriebswirtschaftlicher Bedeutung. Ferkelverluste dürfen auch bei steigenden Wurfgrößen nicht billigend in Kauf genommen werden und sind bei Werten deutlich über 15 % tierschutzrechtlich und auch ethisch bedenklich. Für die Ferkelerzeugerbetriebe besteht die Aufgabe somit darin, die Balance zwischen hoher Fruchtbarkeitsleistung der Sauen ohne extrem große Würfe und möglichst geringen Ferkelverlusten herzustellen. Auch in den Zuchtunternehmen von hochfruchtbaren Sauen wird mittlerweile die Wurfgröße im Zuchtwert nicht mehr so hoch gewichtet und dafür mehr Wert auf die „Haltbarkeit“ (= Nutzungsdauer) gelegt. Dennoch wird in vielen Betrieben die Wurfgröße zunächst noch zunehmen. Wo liegen die Grenzen der Zucht auf hohe Wurfgrößen? Wurfgrößen im Mittel von 17 gesamt bzw. 16 lebend geborenen Ferkeln und 32 bis 33 abgesetzten Ferkeln je Sau und Jahr sind tierschutzrechtlich grundsätzlich kein Problem, wenn... ■ 15 bis 16 funktionstüchtige Zitzen vorhanden sind, ■ die Ferkelverluste unter dem Durchschnitt der Betriebe liegen (z. Z. ca. 14,5 %), ■ so viel wie möglich Ferkel an der eigenen Mutter aufgezogen werden und demzufolge die Betreuung von Sau und Ferkeln überdurchschnittlich gut ist! Auswertungen aus 30 bzw. 35 deutschen Ferkelerzeugerbetrieben in 2011 und 2012 zeigen, dass es grundsätzlich möglich ist, hohe Wurfgrößen (16,2 gesamt geborene und 14,7 lebend geborene Ferkel/Wurf) mit Ferkelverlusten um 14 % zu verbinden. Eigene Analy4 19 Ferkel x 30,- Euro = 570,- Euro Gewinn = 270,- Euro (je Arbeitsstunde ca. 13,50 Euro) sen in Betrieben mit hochfruchtbaren Hybridsauen ergaben mit 5,6 bzw. 5,8 Würfen keine signifikant niedrigere Nutzungsdauer als bei Sauen anderer Genotypen (s. Darst. 1). Mit welchen Maßnahmen kann die Aufzuchtleistung verbessert werden? Zunächst ist die Schweinezucht selbst gefordert. Die Selektion der Jungsauen muss Zitzenzahl, Gesäuge-Qualität und Ausgeglichenheit der Würfe berücksichtigen. Dem Management kommt mit folgenden Schwerpunkten eine überragende Bedeutung zu: ■ zitzenschonende Gestaltung des Fußbodens im Abferkelstall (z. B. Gerade-Aufstallung mit einem speziellen Gussrost „unter der Sau“), ■ hohe Milchleistung in allen Zitzen und Fütterung der Sauen auf Milchleistung, ■ Ferkelwache während der Haupt-Abferkelperiode (zum Beispiel führt ein verlängerter Spätdienst zur Senkung der Ferkelverluste zwischen 0,9 % und 9,7 %), ■ geschicktes Umsetzen unmittelbar nach der Geburt zur Verbesserung der Aufzuchtchancen, ■ optimale Gestaltung des Stallklimas, ■ Einsatz von neuen Systemen der Ferkelbeifütterung in der Abferkelbucht. Ferkelwache und Beifütterung in der Abferkelbucht senken Ferkelverluste Die wirksamste und in allen Betrieben sofort umzusetzende Maßnahme zur Senkung der Ferkelverluste hochfruchtbarer Sauen ist die Durchführung einer verlängerten Ferkelwache während der Hauptabferkelperiode (zum Beispiel donnerstags bis 22 Uhr). Dadurch können mit hoher Effizienz die Verluste deutlich reduziert werden, was tierschutzrechtlich und ethisch notwendig, zugleich aber auch betriebswirtschaftlich sinnvoll ist (s. Darst. 2). SCHWEINE 1 / 2015 Eine weitere effiziente Maßnahme zur Senkung der Ferkelverluste und zur Verbesserung der Aufzuchtleistung ist die flüssige Beifütterung der Ferkel in der Abferkelbucht. In unserer Untersuchung am Institut für Tierzucht und Haustiergenetik der Justus-LiebigUniversität Gießen konnten 2.243 Ferkel einbezogen werden (1.099 mit und 1.144 ohne Beifütterung). Bei den Ferkeln ohne Beifütterung traten Ferkelverluste in Höhe von 22,5 % auf, die in dieser Höhe nicht typisch für den Betrieb waren. Dabei waren die Wurfgrößen überdurchschnittlich hoch (über 19 gesamt und 17 lebend geborene Ferkel je Wurf) und die Ferkelgeburtsgewichte vergleichsweise niedrig (unter 1,3 kg). Außerdem wurden alle Ferkel des Wurfes an der Sau belassen, um den Effekt der Beifütterung nachzuweisen. Mit der flüssigen Beifütterung konnten die Ferkelverluste um 7,1 % auf 15,4 % gesenkt werden (s. Darst. 3) und liegen trotz sehr hoher Wurfgrößen im Bereich der in Deutschland durchschnittlich auftretenden Verluste an Saugferkeln. Allerdings unterstützt das Verfahren nicht unbedingt die kleinsten Ferkel des Wurfes, die ohnehin Vitalitätsprobleme haben und bei denen die Verluste in beiden Gruppen (ohne bzw. mit Beifütterung) fast gleich waren (35,8 bzw. 31,5 %) (s. Darst. 4). Fazit Insgesamt ist die Ferkelbeifütterung mit kommerzieller Ferkelmilch eine sehr gute Lösung, um große Würfe erfolgreich aufzuziehen, ohne gegen Tierschutz-Vorgaben zu verstoßen. In Würfen mit diesem Verfahren sind sowohl die Ferkelverluste signifikant niedriger als auch die Wurf- und Absetzgewichte höher im Vergleich zu Würfen ohne diese Unterstützung. ❚ Quelle: Welp, 2013 3 Ferkelverluste in Würfen mit oder ohne Beifütterung in der Abferkelbucht Ferkelverluste % 24 22 22,5 20 p < 0,01 18 16 14 15,4 12 10 ohne Beifütterung n = 1.144 mit Beifütterung n = 1.099 Jans-Wenstrup und Hoy, 2015 4 Ferkelverluste bei Ferkeln mit unterschiedlichen Geburtsgewichten in Würfen mit oder ohne Beifütterung in der Abferkelbucht Ferkelverluste % ohne Beifütterung, n = 1.144 40 35 30 25 mit Beifütterung, n = 1.099 35,8 31,5 20 15 18,0 10 10,9 5 14,1 7,7 bis 1,05 kg n = 374 n = 305 1,1 bis 1,35 kg n = 366 n = 366 über 1,35 kg n = 404 n = 428 Jans-Wenstrup und Hoy, 2015 SCHWEINE 1 / 2015 5 Schweine I Betriebsbericht Schweine I Ferkelaufzucht Aufzuchtfutter Betrieb Hofinger Ferkel füttern mit Perfektion Erfolgreiche Ferkelproduktion – das Futter optimal an den Bedarf anpassen mit innovativen Abferkelboxen Die Fütterung von jungen Ferkeln ist unbestritten die Königsdisziplin der Schweinefütterung und stellt hohe Anforderungen an den Schweinehalter und seinen Fütterungsberater. Die Herausforderung liegt darin, den verschiedenen Ansprüchen gleichermaßen gerecht zu werden. Das Futter muss in erster Linie schmackhaft sein und beste Zuwachsleistungen erbringen, soll gleichzeitig aber auch darmschonend und sicher sein. Werden diese Ziele erreicht, ist die Basis für eine wirtschaftlich erfolgreiche Ferkelproduktion gelegt. Der Betrieb der Familie Hofinger liegt in Schnelldorf im Bezirk Schärding. Drei Generationen betreiben in enger Zusammenarbeit eine Schweineproduktion mit 100 Sauen und anschließender Mast. Anita Berger Dr. Christian Raffaseder ➤ Die Verdauung des jungen Ferkels erbringt in den ersten Lebenswochen eine beachtliche Leistung. Innerhalb kurzer Zeit muss von der alleinigen Nährstoffquelle Muttermilch auf feste Nahrung umgestellt werden. Diese gravierende Änderung des Verdauungsgeschehens stellt vor allem die Darmflora der Ferkel auf die Probe. Jeder störende Einfluss kann hier die sensible Keimflora aus dem Gleichgewicht bringen. Der Einsatz eines schmackhaften Absetzfutters mit hochverdaulichen Komponenten wie SchaumaLac 50 Plasma G bietet deutlich mehr Sicherheit und ist mittlerweile zum Standard geworden. Phasenfüttern auch in der Ferkelaufzucht Nach der sensiblen Absetzphase gilt das Hauptaugenmerk vor allem der leistungsgerechten Zuteilung aller nötigen Nährstoffe je Gewichtsabschnitt. Werden die Tiere zu knapp versorgt, verlieren sie an Leistung. Andererseits muss ein Luxuskonsum wertvoller Nährstoffe vermieden werden, um die Umwelt und die Geldbörse zu schonen. Es empfiehlt sich daher, nach dem Absetzfutter zwei weitere Phasenfutter bis 30 kg Lebendmasse zu füttern. Übergangsfutter Gerade in der Phase zwischen 12 bis ca. 20 kg Lebendmasse ist der Anspruch der Ferkel an den Nährstoffgehalt des Futters, insbesondere bei Lysin, noch besonders hoch. Gleichzeitig fällt in diesen Gewichtsbereich das Nachlassen der von der Mutter erworbenen Abwehrstoffe, während sich das eigene Immunsystem des Ferkels erst im Aufbau befindet. Unerwünschte Erreger haben es in dieser Phase daher besonders leicht, sich auszubreiten. Um das Ferkel in dieser Phase nicht zusätzlich mit einem radikalen Futterwechsel zu belasten, empfiehlt sich der Einsatz eines Übergangsfutters, das neben einer hohen Nährstoffdichte auch darmschonende Eiweiß- und Ballaststoff-Komponenten enthält. Schaumann stellt für diesen Gewichtsbereich das Produkt SchaumaLac 7,5 Vital vor. Neu: SchaumaLac 7,5 Vital Bei SchaumaLac 7,5 Vital handelt es sich um ein Ergänzungsfuttermittel mit 7,5 % Einmischrate, das speziell für die Ansprüche von jungen 6 Ferkeln entwickelt wurde. Neben dem Gehalt an Mineralstoffen enthält SchaumaLac 7,5 Vital Leinexpeller und Kartoffeleiweiß. Die natürlichen Ballast- und Schleimstoffe des Leins fördern die Darmtätigkeit in hohem Maße und unterstützen zusammen mit dem Probiotikum Bonvital die positive Darmflora. Kartoffeleiweiß weist mit 70 % einen sehr hohen Rohprotein- und Lysin-Gehalt auf und ist daher als Eiweißquelle für Ferkel bestens geeignet. Gemeinsam mit einer hohen Ergänzung an zugesetzten Aminosäuren werden mit SchaumaLac 7,5 Vital rohproteinreduzierte Ferkelmischungen hergestellt. Der Einsatz von Ceravital und Aminotrace sorgt für zusätzliche Sicherheit in der Wirkstoff versorgung. Ferkelaufzuchtfutter Hat das Ferkel ein Gewicht von ca. 20 kg Lebendmasse erreicht, ist die Darmflora in der Regel ausreichend an festes Futter gewöhnt und stabil. Nun wird die Basis für die spätere Leistung in der Mast gelegt. Für die Ausbildung von Muskelzellen wird ein ausgewogenes Aminosäuren-Muster benötigt. Wissenschaftliche Versuche haben gezeigt, dass in diesem Gewichtsbereich auch die Zulage der Aminosäure L-Valin Vorteile im Wachstum bringt. Die im Mineralfutter SchaumaLac Protect Top 5 zugesetzten fünf Aminosäuren sorgen für eine hochwertige Eiweißqualität bei gleichzeitig sehr geringem Rohproteingehalt der Mischungen. Der Einsatz von Futtersäuren (SchaumaCid Protect) zur Förderung der Futterhygiene und der tierischen Leistung ist an dieser Stelle unbedingt anzuraten. Zur Einstellung des Rohfasergehalts der Ration empfiehlt sich der Einsatz von Schaumann Faserkonzentrat. ➤ Vor wenigen Jahren entschloss sich Familie Hofinger einen neuen Abferkelbereich zu bauen und weitere umfangreiche Umbauten vorzunehmen. Vor dem Hintergrund der Diskussion über zukünftige Haltungsverordnungen entschied sich Familie Hofinger ein System zu verwenden, das auch in Zukunft allen Anforderungen Rechnung trägt. Die Arbeit erfolgt heute im neuen Abferkelstall mit einem zukunftsfähigen Aufstallungssystem, welches zurzeit in sechs Betrieben in ganz Österreich versuchsweise zum Einsatz kommt. Im März dieses Jahres besichtigten Schaumann-Mitarbeiter auf Einladung des Betriebes dieses innovative System. Abferkelbuchten Betriebsleiter Josef Hofinger stellte die Eckdaten des Betriebes vor. Die Ackerfläche beträgt rund 60 ha und wird für den Anbau von Mais, Gerste, Weizen und Kürbis genutzt. Die Ferkelproduktion verläuft im 3-Wochen-Rhythmus mit 4 Wochen Säugezeit. Die Fütterung basiert auf dem Einsatz von CCM, Getreide und Mais und erfolgt über eine Spot-Mix Anlage. Für die Fütterung und Rationsgestaltung übernimmt Josef Hofinger jun. die Verantwortung. Höhepunkt der Besichtigung war die Vorstellung der 33 neuen Abferkelbuchten. Seit ungefähr einem halben Jahr sind die 5,5 m² (2,2 m² x 2,5 m²) großen CombiBoxen von Schauer im Einsatz. Die Bucht ist in zwei wesentliche Bereiche eingeteilt: Zum einen in ein 0,7 m² großes verschließbares Ferkelnest mit Wärmelampe und in den Bereich für die Sau. Die Sauen werden zwei Tage vor und fünf Tage nach der Geburt in einem Schutzkorb fixiert, danach wird der Schutzkorb geöffnet, so dass sich die Sau in ihrem Bereich frei bewegen kann. Das Öffnen und Schließen des Schutzkorbes erfolgt über einen Hebel vom Ferkelnest aus. Somit ist ein Betreten des Sauen-Bereichs nicht erforderlich. Die Ferkel werden in den ersten beiden Lebenstagen zu ihrem Schutz während der Fütterung der Sau in den Ferkelbereich gesperrt. Ausschlaggebender Punkt für die Entscheidung zur CombiBox war die neue gesetzliche Bestimmung, dass sich die Sau ab 1.1.2033 nach Ende der „kritischen Lebensphase der Saugferkel“ frei in der Bucht bewegen können muss. Ein wichtiger Aspekt Die zwei Bereiche in der Bucht: Ein verschließbares Ferkelnest mit Wärmelampe und der Bereich für die Sau. Die Sau wird zwei Tage vor und fünf Tage nach der Geburt in einem Schutzkorb fixiert Eckdaten des Betriebes Josef und Edith Hofinger mit der 1. Sau im neuen Stall für die Familie Hofinger ist, dass dieses System das optimale Tierwohl für die Sauen und gleichzeitig die Schutzansprüche des Menschen und der neugeborenen Ferkeln vor der Sau gewährleistet. Familie Hofinger beobachtet aber auch weitere Vorteile. Die Sauen seien vitaler um den Geburtszeitpunkt herum und fressen mehr. Ebenso sei eine gute Ferkelgesundheit zu beobachten. Mit diesem System hat Familie Hofinger eine effiziente und produktive Lösung für eine tiergerechte und zukunftsfähige Haltung gefunden. Schaumann gratuliert der Familie Hofinger sehr herzlich zu dem hervorragenden Betrieb, den erzielten Leistungen und wünscht ihr für die Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg im Stall! ❚ Wenn der Schutzkorb geöffnet ist, kann sich die Sau frei bewegen Hochwertiges Futter mit dem Selbstmischkonzept Wissen, was man im Silo hat – für moderne, leistungsorientierte Ferkelerzeuger ist die Fütterung hofeigener Mischungen in der Ferkelaufzucht ein Baustein zum Erfolg. Die Bereitstellung aller notwendigen Komponenten wird bei zunehmender Betriebsgröße immer mehr zur Herausforderung. Der Einsatz von speziell abgestimmten „3 in 1“-Ergänzern kann hier Abhilfe schaffen. Die Anpassung der Rezepturen an die Bedürfnisse der Ferkel im jeweiligen Gewichtsbereich ist dabei zur Optimierung der Leistung und auch aus ökonomischer Sicht ein Muss. ❚ SCHWEINE 1 / 2015 SCHWEINE 1 / 2015 7 Schweine I Fütterung Schweine I Fütterung Schaumann-Wirkstoffe Leistungspotenziale natürlich ausschöpfen Höhere Aufzuchtleistungen und das verbesserte Wachstum moderner Genotypen erfordern eine bedarfsgerechte Versorgung der Sauen. Fundament- und Skelettentwicklung, Geburtsgewichte, Milchleistung und Wachstum lassen sich durch Einsatz spezieller Schaumann-Wirkstoffe positiv beeinflussen. Die Klauen tragen die Milch M. Sc. agr. Henrike Kaack, M. Sc. agr. Sabine Gabel ➤ Eine wichtige Rolle spielt die gezielte Nährstoff- und Energieversorgung in den verschiedenen Leistungsphasen der Sauen. Ein auf die Tragezeit abgestimmtes Futter und ein spezielles Laktationsfutter sollten selbstverständlich sein. Eine optimale Trächtigkeitsfütterung beeinflusst die Entwicklung der Geburtsgewichte der Ferkel, ihre Aufzucht sowie die Milchleistung der Sau. Die Zulage des Schaumann-Probiotikums Bonvital stabilisiert das hohe Leistungsniveau auf natürlichem Weg. Aktuelle Versuche über mehrere Reproduktionszyklen bestätigen die positiven Ergebnisse und Erfahrungen mit Bonvital in der Sauenfütterung (s. Darst. 1). Leistungssteigerung auf der ganzen Linie So verändert Bonvital die Milchzusammensetzung der Sauen nachweislich positiv. Vor allem der Milchfettgehalt hat sich signifikant erhöht, was in einer Steigerung des Energiegehalts um bis zu 0,7 MJ ME pro kg Milch sichtbar wird. Dies wirkte sich auch vorteilhaft auf die Entwicklung der Saugferkel aus. Die Lebendmassezunahmen der Ferkel waren über zwei untersuchte Laktationen um gut 6 % und damit signifikant gegenüber der Kontrolle erhöht. Entsprechend war der Lebendmassezuwachs pro Wurf beim Absetzen um 3 bis 5 kg höher als in der Kontrolle. Die Besiedlung des Darms mit Bonvital sorgt aufgrund einer hohen Nährstoff verwertung der Sau sowie einer günstigen Beeinflussung des Verdauungstrakts für eine gesteigerte Nährstoff-Effizienz. kurz gefasst Die bedarfsgerechte Versorgung der Sauen ist die Basis für eine rentable Schweineproduktion. Mit den genau abgestimmten Schaumann-Wirkstoffen lassen sich Leistungspotenziale besser und natürlich ausschöpfen. Laktierende Sauen, die für eine leistungsrechte Versorgung ohnehin schon hohe Futtermengen aufnehmen müssen, werden durch die Zulage des Fermentprodukts Ceravital optimal unterstützt. Das Schaumann-Probiotikum Bonvital stabilisiert zusätzlich das hohe Leistungsniveau. In den Schaumann-Mineralfuttern für Sauen kommen auch die organisch gebundenen Aminotrace-Spurenelemente erfolgreich zum Einsatz. 8 Die Sauen bauten durch die Bonvital-Zulage bei bereits gesteigerter Leistung rund 5 kg weniger Lebendmasse ab als die Tiere der Kontrollgruppe. Im Ergebnis sind die Sauen vitaler und widerstandsfähiger und somit optimal auf die nachfolgende Belegung und Trächtigkeit vorbereitet. Die Darmflora der Sauen hat sich ebenfalls verbessert. Unerwünschte Keime wie E. coli und Clostridien wurden signifikant gehemmt, jedoch die Besiedlung mit erwünschten Laktobazillen in der Darmflora gefördert. Die Konzentration von E. coli, die als Hauptverursacher des MMA-Komplex (Mastitis-Metritis-Agalaktie) bei Sauen gelten, war durch eine Zulage von Bonvital um ein Zehnfaches reduziert. Somit wird die Stabilität der Darmflora durch die Förderung nützlicher Bakterien begünstigt. Die Entwicklung von Schadkeimen wird unterdrückt. Die erhöhte Vitalität und die stabile Darmflora zeigten zudem signifikante Effekte auf den somatischen Zellzahlgehalt der Sauenmilch. Unterstützung der Nährstoff verwertung Darmgesundheit und eine hohe Nährstoff verfügbarkeit stehen in einem engen Zusammenhang. Eine hohe Futterverwertung kann nur unter für die Verdauungsenzyme optimalen Bedingungen erreicht werden. Ein gesundes Milieu im Magen-Darm-Trakt trägt somit auch zu einer Reduzierung der Futterkosten bei. Ein milchreicher Start in die Laktation und ein sicherer Laktationsverlauf gewinnen bei den ferkelreichen Würfen zunehmend an Bedeutung. Laktierende Sauen, die für eine leistungsgerechte Versorgung ohnehin schon hohe Futtermengen aufnehmen müssen, werden durch die Zulage des Fermentprodukts Ceravital optimal unterstützt. Dies spiegelt sich auch in der Entwicklung der Würfe wider: Homogenere Würfe, die höhere Tageszunahmen und eine bessere Futterverwertung realisieren, sind das Ergebnis, wie Darstellung 2 zeigt. Durch Zulage von Ceravital kann die Verwertbarkeit der Nährstoffe gesteigert und die antinutritiven Effekte der Nicht-Stärke-Polysaccharide (NSP) minimiert werden. In Futtermischungen, in denen Ceravital enthalten ist, stehen der Sau etwa 0,25 MJ ME pro kg Futter zusätzliche Energie zur Verfügung. So ergeben sich sowohl für die Ferkel als auch für die Sauen deutliche Vorteile. In Kombination mit dem Probiotikum Bonvital trägt Ceravital zu einer Verbesserung des Darmmilieus und der Nährstoff verwertung bei. SCHWEINE 1 / 2015 Ein weiterer entscheidender Baustein für die Regulation vieler Stoff wechselfunktionen ist die gezielte Versorgung mit Spurenelementen. In den Schaumann-Mineralfuttern kommen die organisch gebundenen Aminotrace-Spurenelemente erfolgreich zum Einsatz. Diese liegen in einer für den Organismus hochverfügbaren Bindungsform vor. So ist die gleiche Spurenelement-Versorgung mit etwa 25 bis 50 % geringeren Zulagemengen möglich. Das Resultat: eine sichere Versorgung bei erheblich reduzierten SchwermetallAusscheidungen. Die Fundamentstabilität und -gesundheit wird durch eine optimale Versorgung mit Aminotrace-Spurenelementen positiv beeinflusst (s. Darst. 3). Die Praxis belegt nicht nur eine verbesserte Klauengesundheit, sondern auch einen Rückgang der klauen- und fundamentbedingten Abgangsraten der Sauen. Des Weiteren spielen metallische Spurenelemente (Eisen, Zink, Mangan und Kupfer) eine wichtige Rolle in verschiedenen Reproduktionsprozessen. Für eine optimale Ausschöpfung des genetischen Potenzials, einen hohen Gesundheitsstatus sowie verminderte Schwermetall-Ausscheidungen der Schweine bieten die Schaumann-Wirkstoffe natürliche Lösungen für den Erfolg im Stall. ❚ 1 Leistungsstark mit BONVITAL Was bewirkt BONVITAL in der Sauenfütterung? Wurfzuwachs ■ 5 % höhere Lebendmasse-Zunahme der Saugferkel Milchzusammensetzung ■ Signifikant erhöhter Milchfettgehalt ■ 0,7 MJ ME mehr Energie pro kg Milch ■ Signifikant gesteigerter Proteingehalt der Milch Verbesserte Kondition der Sauen ■ Um 5 kg geringere Lebendmasseverluste während der Laktation Positive Darmflora ■ Fördert die erwünschten Laktobazillen ■ Unterdrückt die unerwünschten Clostridien ■ Senkt den Gehalt von E. coli um ein Zehnfaches SCHWEINE 1 / 2015 2 Ergebnisse zum Einsatz von CERAVITAL in der Ferkelaufzucht, LVZ Futterkamp 1. bis 14. Tag 1. bis 40. Tag Lebendmassezunahme, g/Tag 265 260 255 250 245 240 235 230 Lebendmassezunahme, g/Tag 500 490 480 470 460 450 440 430 +3% + 12 % CERAVITAL Kontrolle CERAVITAL Kontrolle 1. bis 14. Tag 1. bis 40. Tag Futterverwertung, g/g 1,42 1,40 1,38 1,36 1,34 1,32 1,30 1,25 Futterverwertung, g/g 1,45 1,40 1,35 1,30 1,25 1,20 1,15 1,10 - 2,1% -9% Kontrolle CERAVITAL CERAVITAL Kontrolle 3 Wirkungsschwerpunkte von AMINOTRACE-Spurenelementen Wachstumsleistung Fruchtbarkeit Stressstabilität Stoff wechselfunktionen Futtereffizienz Schwermetallausscheidung Fundamentstabilität Klauengesundheit Immunstatus Regenerationsfähigkeit Futteraufnahme 9 Schweine I Schweinemast Schweine I Betriebsbericht Ceravital Betrieb Wichmann Bessere Futterverwertung Wirtschaftliche Schweinemast und höhere Zunahmen mit Körnermaisschrot und Feuchtgetreide Mehr als 60 % der Produktionskosten in der Schweinemast entfallen auf die Fütterung. Futterkosten lassen sich durch Verbesserung der täglichen Zunahmen und der Futterverwertung deutlich reduzieren. Mit neuem Konzept auf der Erfolgsspur: Ulrich Wichmann aus Rodewald bei Nienburg hat seinen Betrieb vom ursprünglichen Gemischtbetrieb mit Milchviehhaltung, Rinderaufzucht und Schweinehaltung zu einer reinen Schweinemast umgebaut. Dr. Winfried Arnhold, Schaumann-Spezialberater, Dr. Martin Rimbach ➤ Hohe tägliche Zunahmen und eine gute Futterverwertung sind die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Schweinemast. Neben der bedarfsgerechten Versorgung gewinnt der Einsatz von Wirk- oder Zusatzstoffen (zum Beispiel organische Säuregemische, Probiotika und Enzyme) zunehmend an Bedeutung. Ceravital im Futter kann wesentliche Leistungskennzahlen deutlich steigern und Futterkosten senken. Einheimisches Getreide und Eiweißfuttermittel wie die Extraktionsschrote von Soja, Raps, Sonnenblumen, Leguminosen sowie auch Schlempen sind reich an Nicht-Stärke-Polysacchariden (NSP). Diese werden besonders von Jungtieren mit einem noch nicht vollständig entwickelten Verdauungstrakt schlecht oder gar nicht verwertet. Eine negative Folge kann Durchfall sein. Mit Ceravital hat Schaumann ein Fermentprodukt in Futtermischungen für Ferkel, Sauen und Mastschweine im Einsatz, das die Verwertung der im Futter löslichen und unlöslichen NSP-Fraktionen deutlich steigert. Diese werden besser verdaut und mikrobiell in kurzkettige Fettsäuren abgebaut, welche dem Tier als zusätzliche Energiequelle zur Verfügung stehen. Gleichzeitig wird auch die Kotkonsistenz verbessert. Höhere Absetzgewichte bei Ferkeln Darüber hinaus stabilisiert Ceravital das Magen-Darmsystem. Seine diätetische Wirkung beruht auf der besonderen Bioverfügbarkeit der enthaltenen wertvollen Nähr- und Wirkstoffe und dient den Darmbakterien als leichtverfügbares Nährmedium. Seine präbiotischen Eigenschaften fördern die Entwicklung der Magen- und Darmflora. Unerwünschte Schadkeime werden zurückgedrängt. 1 Inhaltsstoffe der Futterrationen Inhaltsstoffe je kg Futter (88 % TM) Gewichtsbereich Umsetzbare Energie Rohprotein Lysin Calcium Phosphor Vormast Endmast 19-65 13,4 17,2 1,2 0,75 0,50 > 65 12,6 14,5 0,93 0,70 0,50 kg LM MJ % % % % Zusammensetzung: Gerste, Weizen, Roggen, Soja- und Rapsextraktionsschrot, Weizenkleber, Weizenkleie, Mineralstoffe 2 CERAVITAL verbessert die Masttagszunahmen (MTZ, g/Tier und Tag) und den Futteraufwand (FVW, kg Zuwachs/kg Futter) Mastperiode Kontrollgruppe Zulage von CERAVITAL MTZ, g FVW 1: MTZ, g FVW 1: Vormast 752 2,40 800 2,14 Gesamt 835 2,78 860 2,66 10 In verschiedenen Wachstumsversuchen mit Schweinen wurde durch Einsatz von Ceravital eine Verbesserung der Lebendmassezunahme und des Futteraufwandes erreicht (s. auch „Erfolg im Stall Schweine“, Ausgabe 2/2014). Bei Sauen ließ sich durch Zulage von Ceravital die Milchleistung um circa 1 kg pro Tag steigern. Entsprechend stiegen die Absetzgewichte der Ferkel (s. „Erfolg im Stall Schweine“, Ausgabe 2/2013). Diese Mehrleistungen führten stets zu einer Erhöhung der Rentabilität. Ceravital in der Praxis Ein weiterer Praxisversuch mit 602 Mastschweinen (Danzucht x Pietrain) zeigte ebenfalls sehr gute Ergebnisse. Die Ferkel wurden mit einem mittleren Gewicht von 19 kg eingestallt, in eine Kontrollgruppe ohne und eine Gruppe mit Ceravital-Zulage eingeteilt und 105 Tage bis zu einem mittleren Mastendgewicht von 107 kg gemästet. Mittels Flüssigfütterung erhielten die Tiere eine kommerzielle Vorund Endmastmischung, bestehend aus Weizen, Gerste, Roggen, Soja- und Rapsextraktionsschrot, Weizenkleber und Weizenkleie (s. Darst. 1). 11 kg Futter pro Tier gespart In der Ceravital-Gruppe wurden die täglichen Zunahmen in der Vormast um 48 g auf 800 g verbessert. Über die gesamte Mastdauer lagen die Tageszunahmen um 30 g höher als in der Kontrollgruppe. Wie Darstellung 2 zeigt, unterschieden sich die Versuchsgruppen deutlich im Futteraufwand. In der Vormast verbesserte sich mit der Zulage von Ceravital die Futterverwertung um 11 % auf 1:2,14. Über die gesamte Mast war die Futterverwertung mit 1:2,66 um 4 % gegenüber der Kontrollgruppe verbessert. Die Magerfleischanteile von 57,4 % unterschieden sich nicht. Im Ergebnis könnten die Mastschweine der Ceravital-Gruppe bei gleichbleibendem Endgewicht 3 Tage früher ausgestallt werden. Pro Tier würden 11 kg Futter eingespart. Rentabilität erhöht Die monetäre Bewertung der verbesserten Leistungen zeigt eine Einsparung der Produktionskosten in Höhe von 3,50 € je Mastschwein. Basierend auf der Auswertung des Rheinischen Erzeugerringes werden die Verbesserung der täglichen Zunahmen mit 0,90 € je 5 Masttage und die Futterverwertung mit 2,65 € je 0,1 kg Futter bewertet. Die Erfahrungen zeigen: Auch auf einem hohen Leistungsniveau hat Ceravital in praxisüblichen Futterrationen gesteigerte Lebendmassezunahmen sowie eine verbesserte Futterverwertung erzielt. Die Produktionskosten reduzierten sich erheblich. Zur Effizienzsteigerung wird Ceravital erfolgreich im Schaumann-Schweineprogramm eingesetzt. Ihr Schaumann-Fachberater berät Sie gerne. ❚ SCHWEINE 1 / 2015 Ulrich Wichmann mit Schaumann-Fachberater Karsten Kruse vor einem der mit CCM befüllten Folienschläuche Klaus Lübken, Schaumann-Gebietsleiter ➤ Parallel zur innerbetrieblichen Umstrukturierung wurde ein Lohnbetrieb als zweites Standbein aufgebaut. Der Schwerpunkt der Lohnarbeiten liegt in der Ausbringung von Kompost und Wirtschaftsdünger. Die umgebauten Altgebäude bieten Platz für 700 Mastschweine holländischer Genetik, die in Großgruppen mit bis zu 70 Tieren aufgestallt werden. Zusätzlich wird ein Pachtstall mit 300 Plätzen genutzt. Großgruppen bieten sich nach Auffassung des Betriebsleiters gerade bei der Umnutzung von Altgebäuden an. Es kann somit problemlos auf die nicht immer optimalen Abmessungen der Gebäudehülle reagiert werden. Zur Verarbeitung von Feuchtgetreide und feuchtem Körnermais hat Ulrich Wichmann für den Lohnbetrieb eine mobile Walzenmühle mit Schlauchpresse angeschaff t, die auch im eigenen Betrieb zum Einsatz kommt. Silierung mit Bonsilage CCM Das Futter wird in bis zu 55 m lange Folienschläuche mit 1,6 m oder 2 m Durchmesser gepresst. Das biologische Siliermittel Bonsilage CCM wird zur Intensivierung der Silierung über eine Dosieranlage an der Mühle hinzugefügt. Bei Partien, die eine geringe Silierdauer haben sowie bei Feuchtgetreide setzt der Betrieb auf die Konservierung mit Säuren wie zum Beispiel Schaumasil Supra NK. Die Kosten des Verfahrens beziffert Ulrich Wichmann auf etwa 15 € pro Tonne Futtermittel für das Mahlen und den Folienschlauch. Damit, so ist sich der Betriebsleiter sicher, steht gerade Betrieben mit knapper Lagerkapazität eine preiswerte Alternative zum Trocknen bzw. zum Verkauf von Erntepartien zur Verfügung. Mit diesem Fütterungssystem konnten im letzten Jahr im Gewichtsbereich von 28 bis 120 kg Tageszunahmen in Höhe von 820 g sowie eine sehr gute Futterverwertung von 1:2,65 erreicht werden. Die Magerfleischanteile lagen bei 57 bis 59 %. In der Regel wird mit dem durchschnittlichen Verkaufserlös der Tiere die jeweilige Basisnotierung erreicht, sodass Ulrich Wichmann insgesamt mit dem Ergebnis zufrieden ist. Wir wünschen Familie Wichmann weiterhin viel Erfolg im Stall. ❚ Bedarfs- und kostenorientierte Fütterung Futterrationen im Betrieb Wichmann (Anteile in % der TM) Aktuell stehen im Betrieb Wichmann aus der Ernte 2014 Körnermais mit 31 % Feuchtegehalt sowie Gerstenschrot mit 18,2 % Feuchtegehalt im Schlauch zur Verfügung. Diese werden mittels Frontlader im Verhältnis 4:1 in die Flüssigannahme der Fütterungsanlage gegeben. Gemeinsam mit Schaumann-Fachberater Karsten Kruse wurden zwei Vormischungen aus Soja- und Rapsschrot, Schwergetreide und Mineralstoffen für die Anfangs- und die Endmast zusammengestellt (s. Darst.). Das in SchaumaLac M 100 CV ATG enthaltene Ceravital steigert die Futterverwertung und sorgt zusätzlich für eine Verbesserung der Fließeigenschaften. Die Darstellung zeigt die Trockenmasse-Anteile der Rationen in der Vor- und Endmast. Im Mastabschnitt zwischen 40 und 90 kg Lebendgewicht werden die Anteile der beiden Vormischungen gegeneinander verschoben. So sind die Schweine stets bedarfs- und kostenorientiert versorgt. SCHWEINE 1 / 2015 Vormast Endmast Gewichtsbereich kg 28-40 > 90 Mais (GKS) % 44,4 44,4 Gerste % 12,6 12,6 Weizen % 15,9 14,2 8,0 Roggen % 3,4 Sojaschrot % 17,1 9,6 Rapsschrot % 3,4 8,0 SCHAUMALAC M 100 CV ATG % 3,2 3,2 Inhaltsstoffe pro kg (88 % TM) Umsetzbare Energie MJ 13,3 13,1 Rohprotein % 17,1 15,4 Lysin % 1,1 1,0 11 Schweine I Fütterung Schweine I Fütterung (s. Bild 2). Der Betrieb muss die passenden Stromanschlüsse, eine Kaltwasserzuleitung und eine Futterleitung von der mobilen Anlage zur Flüssigfütterungsanlage stellen. Ein Rechner in der Technikeinheit kann die mobile Anlage so steuern, dass auch die Befüllung und der Fermentationsprozess automatisch ablaufen. Zur Verfütterung des Fermentbreies wird die Anlage über eine Steuerungsleitung an den vorhandenen Flüssigfütterungscomputer angeschlossen. Flüssigfutter Vom Verfahren überzeugt Fermentierung bringt mehr Gewinn Seit langem ist die Fermentierung in der Landwirtschaft ein bewährtes Verfahren zur Herstellung von Flüssigfutter. Schweinemäster profitieren von besserer Futterverwertung und höheren Leistungen durch Einsatz von SchaumaLac Feed Protect. Dipl.-Ing. agr. (FH) Dirk Breul, Schaumann-Gebietsleiter ➤ Jede Silierung bedeutet eine Fermentierung, das heißt sie beruht auf dem Prinzip der Vergärung von Kohlenhydraten zu Milchsäure. In „Erfolg im Stall“, Ausgabe 1/2013, wurde über die positiven Erfahrungen mit fermentiertem Futter in der Schweinemast berichtet. Ein Vorreiter ist der Betrieb Elsbecker in Coesfeld betreut von Schaumann-Fachberater Klaus Behmenburg. Nach einer Versuchsphase arbeitet Familie Elsbecker nun seit zwei Jahren erfolgreich mit fermentiertem Futter in der Schweinemast. Basis des Verfahrens ist der Einsatz von SchaumaLac Feed Protect. Die Anpassung der Fütterungsanlage erfolgte in der Weise, dass die Fermentierungsanlage weitestgehend automatisch läuft. Die Futterzusammensetzung variiert stetig. Somit kommen auch kostengünstige Rohstoffe zum Einsatz. Wie bereits in der Erfolg im Stall 1/2013 berichtet, bewirtschaftet Familie Elsbecker einen weiteren Betrieb auf dem ebenfalls Schweine gemästet werden, allerdings aus technischen Gründen mit Fertigfutter. Hier ermittelte der Erzeugerring eine Futterverwertung von 1:2,8. Bei den mit Ferment gefütterten Schweinen liegt sie bei 1:2,5. Zusammen mit den geringeren Futterkosten ergibt sich ein Vorteil bei den DKFL von 12,33 €! Die Ferkel werden in beiden Ställen immer zeitgleich aus dem gleichen Bestand im Rein-RausVerfahren eingestallt. Schaumann bietet mobile Fermentierungsanlage Um weitere Landwirte von dem Konzept der Fermentierung zu überzeugen, bietet Schaumann die Möglichkeit eine Testanlage kostenfrei zu nutzen. Diese kann innerhalb weniger Stunden betriebsbereit aufgestellt werden. Erste Erfahrungen mit der Anlage wurden im elterlichen Betrieb von Schaumann-Gebietsleiter Dirk Breul gesammelt. Paul Breul bewirtschaftet gemeinsam mit seinem Sohn in Sendenhorst einen Jungsauen-Aufzuchtbetrieb mit 45 ha Ackerbau. Auf 1.000 Stallplätzen werden Jungsauen für das German Genetic-Zuchtprogramm aufgezogen. Das gesamte Getreide wird im eigenen Betrieb verfüttert. Die mobile Schaumann Fermentierungsanlage besteht aus zwei 5.000 Liter fassenden Edelstahlbehältern (s. Bild 1), einer Technikeinheit sowie einem Heißwassertank mit Elektrodurchlauferhitzer 2 Einheit mit Heißwassertank und Elektro-Durchlauferhitzer Paul Breul stand der Fermentierung zunächst distanziert gegenüber. Fehler, die bisher bei der kontinuierlichen Fermentierung auftraten, werden noch heute in der Region diskutiert. Die Vorteile der Fermentierung im Batchverfahren überwiegen deutlich, hat Paul Breul festgestellt. In der vierwöchigen Testphase wurde täglich ein Fermenter mit einer Mischung aus Weizen und Rapsextraktionsschrot (50:50; über Big Bags), ca. 38 °C warmem Wasser und SchaumaLac Feed Protect befüllt. Nach einer Fermentierungszeit von 24 Stunden wurde das Ferment an die Jungsauen verfüttert. „Bei der ersten Mahlzeit haben die Schweine nicht, wie gewohnt, die volle Menge gefressen. Doch bereits beim dritten Mal war die Futteraufnahme mindestens gleich hoch“, erklärt Paul Breul. „Zunächst habe ich natürlich sehr auf die Tiere geachtet. Aber schon nach wenigen Tagen hat mich die Fermentierung überzeugt. Die Futteraufnahme war trotz des Einsatzes von Rapsschrot sehr gut, die Tiergesundheit merklich besser und der Kot deutlich trockener“, so der erfahrene Schweinehalter. Auch die Homogenität des Fließfutters (s. Bild 3) ist sichtbar verbessert. Schon nach wenigen Tagen stand für Paul und Dirk Breul fest, dass sie in eine Fermentierungsanlage investieren werden. zusätzlich mit unterschiedlichen Fermenten arbeiten wollen, haben wir zum Beispiel eine pH-Wert-Überwachung der Fermenter installiert, die normalerweise nicht erforderlich ist.“ Ohne diese „Sondertechnik“ und die Steuerungstechnik liegen die Investitionskosten bei unter 10.000 Euro. Paul und Dirk Breul sind davon überzeugt, dass bei einer gleichzeitigen Verbesserung der Effizienz (Futterverwertung, Futterkosten) die Leistungen in ihrem Betrieb durch die Fermentierung weiter gesteigert werden können. Ihr Schaumann-Fachberater unterstützt Sie gern bei der Umsetzung der Fermentierung auf Ihrem Betrieb. ❚ 3 Homogenes Fließfutter 4 Schaumann-Gebietsleiter Dirk Breul mit seinem Vater Paul Hofeigene Anlage problemlos installiert Als Fermenter wurden gebrauchte Weintanks aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) gekauft. Diese sind günstig und haben eine sehr gute Qualität. Da in den vorhandenen Gebäuden noch ausreichend Platz besteht, müssen die Behälter nicht isoliert werden. Die Fermenter werden von der vorhandenen Flüssigfütterung mit dem Ferment befüllt. Eine separate Wiegeeinrichtung für die Fermenter ist somit nicht notwendig. Aufgrund der gestiegenen Anforderungen war nach mehr als 20 Jahren jedoch eine Erneuerung der Steuerungstechnik nötig. „Wir möchten unsere Landwirte von der Fermentierung überzeugen und zeigen, wie einfach die technische Umsetzung ist“, so Schaumann-Gebietsleiter Dirk Breul. „Da wir Das SCHAUMANN-Fliegenbekämpfungsprogramm 1 Zwei 5.000-l-Edelstahlbehälter SCHAUMANN DIREKT SCHAUMANN-RADIKAL SCHAUMANN-MADENSTOP gegen Fliegen, Mücken und kriechendes Ungeziefer ■ sofort wirkendes lnsektizid auf biologischer Basis ■ frei von synthetischen Wirkstoffen und bestens für Bio-Betriebe geeignet ■ ausgezeichnete Knock-down-Wirkung Wirkstoff: Pyrethrine Verpackung: 1,0 l Flasche wirkt sofort gegen resistente Stallfliegen ■ im Spritz- oder Streichverfahren Wirkstoff: Azamethiphos Verpackung: 1 kg Eimer stoppt nachhaltig die Entwicklung der Fliegen im belegten Stall einsetzbar Wirkstoff: Cyromazin Verpackung: 500 g Dose oder 3 kg Eimer SCHAUMANN-CONTROL SCHAUMANN-FLIEGENKÖDER-GRANULAT wirkt sofort gegen alle fliegenden Schadinsekten ■ Langzeitwirkung im Spritz- oder Streichverfahren Wirkstoff: Cypermethrin Verpackung: 1.000 ml Flasche hohe Wirksamkeit neuartige Lockmittel und Fraß-Stimulanzien Wirkstoff: Acetamiprid Verpackung: 400 g Dose Handsprühmittel (gebrauchsfertig) ■ Stallspritzmittel ■ Stallspritzmittel SCHAUMANN-EFFEKT 4 Stallspritzmittel Insektizid mit Köderwirkung lang anhaltende Fliegenkontrolle (bis 4 Wochen) ■ Resistenzen sind nicht bekannt Wirkstoff: Imidacloprid Verpackung: 500 g Dose ■ ■ ■ Larvizid zur Madenbekämpung ■ ■ Fliegenködergranulat zum Auslegen ■ ■ Biozide sicher verwenden! Vor Gebrauch stets Kennzeichnung und Produkioninformationen lesen. 12 SCHWEINE 1 / 2015 SCHWEINE 1 / 2015 13 Schweine I Fütterung Futter I Maisganzkornsilage Fermentierung Bonsilage GKS Einsatz von Erbsen und Ackerbohnen – geht das? Maisganzkornsilage Versuch der LfL Grub überzeugt Vorteile, die überzeugen: Betriebe, die ihr Futter fermentieren, berichten von besserer Schmackhaftigkeit des deutlich homogeneren Flüssigfutters, höheren täglichen Zunahmen oder geringerem Futteraufwand in der Schweinemast. Dass mit Bonsilage GKS die Qualität von Maisganzkornsilagen angehoben und eine verbesserte Hygiene gewährleistet werden kann, bestätigen neue Versuchsergebnisse der LfL Grub. Dr. Ewald Kramer Dr. Ewald Kramer ➤ Die Fermentierung von Futter wird intensiv diskutiert. Denn in den meisten Fällen verbessert sich die Tiergesundheit so, dass viele Betriebe inzwischen eine Investition in eine Fermentationsanlage in Betracht ziehen. In der Praxis kommen bei der Fermentation vor allem Getreidekomponenten, Proteinfutter wie etwa Sojaextraktionsschrot oder auch industrielle Nebenprodukte zum Einsatz. Neuerdings setzen Betriebe auch auf Mischungen, basierend auf hofeigenem Getreide sowie Rapsextraktionsschrot. Die Vorgaben zum Greening der aktuellen EU-Agrarreform erfordern den vermehrten Anbau alternativer Kulturen. In diesem Zusammenhang ist davon auszugehen, dass zukünftig der Anbau alternativer Proteinfuttermittel wie zum Beispiel Erbsen und Ackerbohnen zunehmen wird. Deshalb stellt sich die Frage, ob diese Futtermittel auch in Rationen zur Fermentation problemlos eingesetzt werden können. In der ISF Schaumann Forschung wurden aus diesem Grund Versuche mit Flüssigfuttermischungen auf Basis von Getreide/Erbsenschrot sowie Getreide/Ackerbohnenschrot durchgeführt. Versuch mit SchaumaLac Feed Protect Getestet wurden folgende Mischungen: 50 % Weizen und 50 % Erbsenschrot sowie 80 % Weizen und Gerste mit 20 % Ackerbohnenschrot. Die Mischungen wurden auf einen TM-Gehalt von 25 % ein- 1 pH-Wert-Verlauf einer Mischung aus 50 % Weizen und 50 % Erbsenschrot nach 12- und 24- stündiger Fermentation bei 37 °C pH-Wet gestellt und im Labormaßstab für 24 Stunden bei einer Temperatur von 37 °C fermentiert. Die Ergebnisse belegen klar, dass eine Fermentation mit unterschiedlichen Anteilen von Erbsen- oder Ackerbohnenschrot sehr gut funktioniert. Der Zusatz von SchaumaLac Feed Protect führt dabei zu einer deutlich schnelleren pH-Wert-Absenkung. Bereits nach 12 Stunden wird in der Mischung aus 50 % Weizen und 50 % Erbsen ein pH-Wert von unter 4 erreicht, während der pH-Wert der Kontrolle zur selben Zeit noch bei über 5 liegt (s. Darst. 1). Die gleichen Tendenzen finden sich in der Variante aus 80 % Weizen und Gerste mit 20 % Ackerbohnenschrot. Hier führt der Zusatz von SchaumaLac Feed Protect nach 12 und 24 Stunden zu erheblich höheren Gehalten an Milchsäure. Diese erreichen 0,84 bzw. 1,22 % in der Frischmasse im Vergleich zu 0,24 bzw. 0,87 % in der Frischmasse bei der Kontrolle, wie Darstellung 2 bestätigt. Eine schnelle Ansäuerung während der Fermentierung hat große Vorteile. Zum einen werden pH-empfindliche Mikroorganismen, so beispielsweise E. coli-Bakterien, effektiv zurückgedrängt. Es entstehen weniger Substanzen wie Essigsäure und Ethanol, welche die Schmackhaftigkeit des Flüssigfutters verringern. Des Weiteren hat eine längere Verweildauer bei tiefen pH-Werten einen positiven Einfluss auf die Verfügbarkeit des nativ enthaltenen Phosphors. Im Ergebnis muss weniger Phosphor in anorganischer Form ergänzt werden. Mit SchaumaLac Feed Protect gelingt eine effektive Fermentation auch beim Einsatz alternativer Proteinfuttermittel wie Ackerbohnen- oder Erbsenschrot. Fragen Sie Ihren Schaumann-Fachberater. Er unterstützt Sie gern in allen Fragen zur Fermentation. ❚ 6,5 6,0 2 Milchsäuregehalte einer Mischung aus 80 % Weizen und Gerste und 20 % Ackerbohnenschrot nach 12- und 24- stündiger Fermentation bei 37 °C Kontrolle 5,0 Milchsäure, % in der FM 1,4 1,2 1,0 0,8 0,6 0,4 0,24 0,2 4,5 4,0 SCHAUMALAC FEED PROTECT 3,5 5 14 10 15 Stunden 20 25 Kontrolle SCHAUMALAC FEED PROTECT 1,22 0,84 0,87 Nachgewiesene Wirkung Die pH-Werte der Maiskornsilagen mit 67 % Trockenmasse lagen nach 90 Tagen bei 4,2 bis 4,5 und bei der mit 72 % Trockenmasse bei 4,4. Durch die in Bonsilage GKS enthaltenen heterofermentativen Milchsäurebakterienstämme wird ein Teil der Milchsäure im Gärverlauf zu Essigsäure umgebaut. Wie Darstellung 1 zeigt, stellte sich das für Bonsilage GKS charakteristische Gärsäuremuster in beiden Versuchsgruppen ein. Der Essigsäure-Gehalt konnte bei der behandelten Maisganzkornsilage (67 % TM) von 0,3 g pro kg TM auf 2,3 g pro kg TM erhöht werden. Auch bei der Versuchsgruppe mit 72 % Trockenmasse steigerte sich der Gehalt an Essigsäure von 0,3 g pro kg TM auf 0,9 g pro kg TM. Aufgrund des erhöhten Essigsäure-Gehalts wurde der Hefengehalt sehr stark gehemmt (s. Darst. 2). Variante pH-Wert Milchsäure % i. d. TM Essigsäure % i. d. TM Steigerung der Essigsäure 67 % Kontrolle BONSILAGE GKS 4,2 4,5 0,37 0,19 0,03 0,23 7,6 fache 72 % Kontrolle BONSILAGE GKS 4,4 4,4 0,16 0,15 0,03 0,09 3 fache TM 2 BONSILAGE GKS reduziert den Besatz an Hefen deutlich (Schäffler, 2014) Hefen, KbE/g FM 10.000 Kontrolle BONSILAGE GKS 1.000 100 10 1 67 % TM 72 % TM Maisganzkornsilage nach 90 Tagen Silierdauer und 10 Tagen aerober Lagerung: ASTA-Test (Schäffler, 2014) Mit 67 % TM: Mit BONSILAGE GKS behandelt (links) und Kontrolle (rechts) Aerobe Stabilität Nach 90 Tagen Silierdauer und 10 Tagen aerober Lagerung wurden die Proben zum Vergleich fotografiert. Bild 1 und 2 zeigen aussagekräftige Ergebnisse: Die Kontrolle war verschimmelt und mit Hefen besetzt. Die mit Bonsilage GKS behandelten Varianten waren frei von Schimmelspuren. Die mikrobiologische Untersuchung, bestätigte die sichtbaren und fotografisch dokumentierten Unterschiede. Die Hefen-Gehalte der mit Bonsilage GKS behandelten Maiskornsilage mit 67 % Trockenmasse waren um praktisch zwei Zehnerpotenzen niedriger als die Gehalte in den Kontrollsilos. Auch in der Silagegruppe mit 72 % Trockenmasse unterschieden sich die Hefenzahlen um eine Zehnerpotenz (s. Darst. 2). Ebenfalls war nach Beendigung der Prüfung auf aerobe Stabilität der Gehalt an Schimmelpilzen durch den Einsatz des Siliermittels Bonsilage GKS tendenziell niedriger. Mit 72 % TM: Mit BONSILAGE GKS behandelt (links) und Kontrolle (rechts) Das Fazit 30 12 Stunden ➤ Die Verfütterung von qualitativ hochwertigen und hygienisch einwandfreien Futtermitteln ist Voraussetzung für hohe Leistungen der Tiere. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Grub führte einen Versuch mit zwei Maisganzkornsilagen (mit 67 und 72 % Trockenmasse) durch. In der Versuchsgruppe wurde das Siliermittel Bonsilage GKS appliziert. Die Versuchssilos wurden gefüllt und 90 Tage gelagert. In der Kontrollgruppe blieb die Behandlung der Silagen mit einem Siliermittel aus. 1 Gärparameter der Maisganzkornsilagen nach 90 Tagen anaerober Lagerung (Schäffler, 2014) 24 Stunden SCHWEINE 1 / 2015 Bonsilage GKS optimiert den Gärprozess im Vergleich zu unbehandelten Silagen deutlich. Die im Zeitverlauf einsetzende Essigsäure-Bildung hemmt Hefen und Schimmel und steigert die aerobe Stabilität. ❚ SCHWEINE 1 / 2015 15 Schweine I Fütterung SchaumaCid Futtersäuren stark in der Aufzucht und Mast Spezielle Säurekombinationen hemmen auf biologischem Weg Schaderreger im Futter und fördern nachhaltig die Leistung. Schaumann-Futtersäuren sind auf Einsatzverfahren und Produktionsstufen genau abgestimmt. Dipl.-Ing. agr. Tim-Ove Kuhlmann ➤ In schweinehaltenden Betrieben werden verschiedenste organische Säuren und deren Kombinationen eingesetzt. Ziel ist es, die Leistung der Tiere zu steigern und die Futterhygiene zu verbessern. Die Wirkung der unterschiedlichen Säuren wie Ameisen-, Propion-, Milch-, Benzoe- oder mittelkettige Fettsäuren ist jedoch unterschiedlich stark. Auch in Form und Wirkungsort unterscheiden sich die Säuren voneinander. Kombinationen einzelner Säuren decken das Wirkungsfeld am besten ab. Ausgewogene Säuremischungen ermöglichen die Reduzierung der Einsatzmengen der einzelnen Säuren durch Nutzung synergetischer Effekte. Die leistungssteigernde Wirkung organischer Säuren beruht auf mehreren Faktoren. Dazu gehören eine Verbesserung der Futterhygiene, die Absenkung des pH-Werts im Magen, eine verringerte Invasionsrate spezifischer Keime, eine erhöhte Enzym-Aktivität mit positiver Entwicklung des Darmgewebes und eine höhere Nährstoff verwertung. Das SchaumaCid-Programm bietet Spezialsäuren für alle Einsatzbereiche bei Ferkeln, Sauen und Mastschweinen. Die Konservierung und Verbesserung der Hygiene der Futtermittel durch den Säureeinsatz schaff t optimale Voraussetzungen für eine leistungsstarke Produktion. Organische Säuren entfalten ihre keimreduzierende Wirkung nicht nur direkt im Futter sondern auch im Magen-DarmTrakt der Tiere. Somit werden Schadkeime wie Bakterien und Pilze sofort eingedämmt und gelangen gar nicht erst in den Tierkörper. Schutz für Ferkel und Sauen durch SchaumaCid Protect Nach dem Absetzen der Ferkel kann das Niveau der Milchsäure-Versorgung sinken. Eine Säuremischung wie SchaumaCid Protect, die dem Milchsäure-Bedarf des Ferkels entspricht, sichert die energetische Versorgung und damit die Aktivität der Darmzellen. SCHAUMACID-Futtersäuren sichern hohe Leistungen SCHAUMACID-Futtersäuren ■ Hygienisieren das Futter 16 Der durch die Fütterungsumstellung hervorgerufene Stress wird deutlich reduziert. Die schmackhafte Milchsäure fördert die Futteraufnahme (CCM-Effekt). Der pH-Wert im Magen sinkt. Ein niedriger pH-Wert im Magen ist essenziell für die Protein-Verdaulichkeit. Das dafür zuständige Enzym Pepsin wird bei einem pH-Wert von 2 rasch aktiviert. Bei einem erhöhten pH-Wert von über 4 erfolgt dies nur sehr langsam. Die Umwandlung von Pepsinogen in Pepsin erfordert einen pH-Wert von unter 5. Die Ausstattung der Säurekombination SchaumaCid Protect mit Ameisen-, Milch-, Propion-, Zitronen- und Sorbinsäure hat sich speziell in der Ferkelaufzucht hinsichtlich Gesunderhaltung und Leistungsstabilisierung bewährt. Auch in der Sauenfütterung empfiehlt sich die Kombination von Milchsäure mit weiteren Säuren. Die Sauen nehmen mehr Futter auf, sind vitaler und ihre Milchleistung steigt. Durchfälle und die damit einhergehende E. coli-Ausscheidung lassen sich deutlich senken. Somit werden Saug- und Absetzferkel besser vor Infektionen geschützt und ihre Tageszunahmen steigen. Spezielle Ansprüche beim Mastfutter – SchaumaCid M Zur Durchfallprophylaxe bei Mastschweinen wurde die Säurekombination SchaumaCid M entwickelt. Der hohe Anteil an Ameisensäure sowie die enthaltene Propion- und Milchsäure hemmen schädigende Keime und entlasten das Immunsystem. Pathogenen Keimen wie etwa E. coli wird das Nährstoffsubstrat entzogen. Das beugt Verdauungsstörungen vor. Enthält die Ration große Mengen an CCM, muss die Auswahl der Säuremischung darauf abgestimmt werden. Deshalb ist eine Kombination mit den Hauptbestandteilen Ameisen- und Propionsäure sinnvoll. Sie ergänzt den natürlichen Gehalt an Milchsäure optimal. Die sofortige Wirkung und dauerhafte Minimierung der Schadkeime sowie die effektive Verminderung der Invasionsrate von Salmonellen im Darmtrakt sorgen für Hygienesicherheit in der Mast. Schaumann-Säurekombinationen für alle Produktionsstufen Das SchaumaCid-Programm bietet Spezialsäuren für den Einsatz bei Ferkeln, Sauen, Mastschweinen und Geflügel sowie zur Flüssigfutterund Tränkewasserhygiene. Hoch wirkungsvolle Kombinationen aus organischen Säuren weisen eine stark antibakterielle Wirkung und gute Verträglichkeit auf. Die Produktreihe SchaumaCid Protect Granulat ist mit hochwirksamen mittelkettigen Fettsäuren ausgestattet. Für spezielle Anwendungen stehen weitere Säuremischungen zur Verfügung. Fragen Sie Ihren Schaumann-Fachberater. ❚ SCHAUMACID PROTECT Granulat Die einzigartige Säurekombination mit hohem Anteil an mittelkettigen Fettsäuren für hohe Flexibilität im Einsatz. Das Ergebnis: Effektive Hemmwirkung gegen grampositiveund gramnegative Bakterien Einsatzmengen von SCHAUMACID PROTECT Granulat ■ Senken den pH-Wert ■ Wirken antimikrobiell auf Schadkeime Ferkel 0,5 - 1,0 % ■ Optimieren die Magen-Darmflora Sauen 0,3 - 0,7 % ■ Erhöhen die Enzym-Aktivität Verbessern die Nährstoff verwertung Mastschweine 0,3 - 0,5 % ■ Geflügel 0,3 - 0,5 % SCHWEINE 1 / 2015
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