Das Fünfte Plenum des 18. Zentralkomitees – Ein Signal weiterer

Das Fünfte Plenum des 18. Zentralkomitees – Ein Signal weiterer Öffnung wäre auch
für Deutschland von großer Bedeutung
In Kürze wird das 5. Plenum des 18. Zentralkomitees unter anderem mit dem 13.
Fünfjahresplan die Weichen der chinesischen Wirtschaft für die kommenden fünf Jahre
stellen. In den letzten Monaten haben ein sich verlangsamendes Wirtschaftswachstum, die
Turbulenzen an den Börsen Chinas und die plötzliche Abwertung des Renminbi eine
Diskussion über die Zukunftsaussichten der chinesischen Wirtschaft ausgelöst. Ein beherzter
Umbau der Wirtschaft wird immer dringender. Erwartet wird ein klares Signal der
Beschleunigung von Reformen und der weiteren Öffnung, auch gegenüber ausländischen
Unternehmen.
Damit Chinas Weg gelingt, muss es in den folgenden Jahren deutlich mehr Investitionen aus
dem Ausland anziehen. Vor allem geht es auch um Investitionen im Bereich moderner
Industrieproduktion Das erfordert, dass China, wie etwa nach der Reise Deng Xiaopings in
den Süden im Jahr 1992 einen großen weiteren Öffnungsschritt unternimmt. Ausländische
Unternehmen müssen sich in China wieder willkommen fühlen. Hindernisse müssen aus
dem Weg geräumt werden. Das wichtigste: Herstellung eines fairen Wettbewerbs zwischen
ausländischen und inländischen Unternehmen, inklusive der Staatsunternehmen – auch um
diese effizienter und produktiver zu machen.
Im Hinblick auf weitere Öffnung der chinesischen Wirtschaft sind die Signale derzeit
widersprüchlich. Die chinesische politische Führung hat in einigen Bereichen Fortschritte
erzielt. Die 16. Konferenz der Zentralen Führungsgruppe der Partei zur umfassenden
Vertiefung der Reform vom 15. September war in weiten Strecken der weiteren Öffnung
gewidmet. Dies war ein wichtiges Signal. Unter Ministerpräsident Li Keqiang sind ferner
zahlreiche Genehmigungserfordernisse gelockert oder beseitigt worden. Offen ist, wie stark
die Staatsunernehmen reformiert werden sollen. Wir erleben außerdem Gegensignale: Neue
Sicherheitsgesetze, Regelungen für den Cyberspace und Nichtregierungsorganisationen, die
auch Interessenvertretungen der Wirtschaft und Wissenschaft mit betreffen können, könnten
sich zu handfesten Hemmnissen für ausländische Unternehmen und Investoren entwickeln.