LESERSERVICE Lassen Sie sich nicht täuschen Während die Körpersprache rund 55 % des Nachrichteninhaltes vermittelt, erreichen Sie – und Ihr Gegenüber – über Worte lediglich 7 %. Die Gründe: • • Die Körperhaltung ist ein Ausdruck des persönlichen Befindens. Sie hilft zu interpretieren, wie sicher und souverän Sie – oder Ihr Gegenüber – sich fühlen/fühlt. So spiegelt sich Fröhlichkeit beispielsweise in einer aufrechten, offenen Haltung wieder, Resignation dagegen in einer leicht gebeugten und in sich gekehrten, also optisch eher geschlossenen Haltung. Zur Körpersprache gehören nicht nur Bewegungen, Gestik, Mimik und Haltung, sondern auch (un)bewusste Handlungen. Durch Ihre Körpersprache verraten Sie also eine Menge über Ihre Gedanken und über Ihr Innenleben – aber auch über Ihre Ängste und Wünsche. In der folgenden Übersicht finden Sie Erläuterungen, was bestimmte Gesten, Mimiken und Handlungen bedeuten können. Bedenken Sie dabei jedoch, dass Sie immer auf das Gesamtauftreten Ihres Gegenübers achten müssen, wenn Sie dessen Körpersprache analysieren möchten. Schließlich können ... - bewusste Mimiken, Gesten und Handlungen bewusst angelernt sein, hinter einzelnen Bewegungen auch ganz banale Ursachen stehen (z. B. Ihr Gegenüber winkelt seine Beine im Sitzen extrem in Richtung Tür ab, weil er sonst unter dem Tisch keinen Platz für seine Füße findet) Übersicht: Das können Sie aus der Körpersprache ableiten 1. Körperhaltung Kopf Zur Seite geneigt Betont erhoben, erhöht Eingezogen, zwischen die Schultern gepresst Seitlich abgewendet Gesenkt Seitlich hin- und herwiegen Verzicht auf eigene Aktivität, Aufgeschlossenheit für Gesprächspartner, Internesse, Neugier, aber auch Nachdenklichkeit Kritische Distanz, auch Überheblichkeit, Unnahbarkeit, Angriffslust Unsicherheit, Schuldbewusstsein, auch hohe Stressbelastung Zurückweisung, Unmut, "Was-soll-das-Haltung" Verlegen, unsicher, niedergeschlagen, Demutshaltung, auch Selbstbeherrschung im inneren Dialog Unentschlossenheit Besuchen Sie uns im Internet unter: www.sekretaerinnen-service.de Arme und Hände Hände unterhalb der Gürtellinie Hände zwischen Gürtellinie und Brusthöhe Hände oberhalb der Brust Hände nach unten Handfläche senkrecht Handfläche nach oben Sicherheit und Zustimmung Weite Armbewegungen, Hände in die Hüfte gestemmt Hand in der Hosentasche Geöffnete Hand zum Gesprächspartner hin (mit der Innenseite nach oben) Fingerspitzen zusammenlegen Fingerkuppen einer Hand zusammenpressen Hände hinter dem Kopf verschränken Hände aufeinander gelegt (im Sitzen) Enge Armbewegungen, gekreuzte und verschränkte Arme vor der Brust Jegliches ins Gesicht fassen, wie Nase reiben, Mund wischen, Ohr zupfen, Kinn streicheln, über die Haare streichen Kleider zupfen, zurecht streichen Hände ballen, zusammengekrampft, Hand hält Handgelenk oder Unterarm fest Unbewusste Verkrampfung Nägel kauen Fingertrommeln Hektische Bewegungen Negative Aussage Neutrale Aussage Positive Bedeutung Negative Bedeutung Neutrale Bedeutung Positive Bedeutung Imponiergehabe Entspannung, aber auch Arroganz Geste des Dar- und Offenlegens Zuversicht Unterstreichen einer Aussage, sehr überzeugt sein Sehr selbstsicher, überlegen Ruhig, entspannt Abwarten, Ablehnung, Enttäuschung, Unwohlsein Nachdenklich, desinteressiert, ablehnen, zweifelnd Verlegenheitsgeste, man ist mit sich unzufrieden, Ablehnung Zorn, Feindseligkeit, totale Ablehnung (bei dieser Geste ist mit aggressiven Ausbrüchen zu rechnen) Furcht oder Ängste Verlegenheit Langeweile, Ungeduld Erregung Beine und Füße Sicherheits- und Zustimmungsbewegungen: Beine übereinander schlagen Aufbau eines Sympathiefeldes (zum Gesprächspartner hin) Die Füße verschränkt Selbstsicherheit durch Arroganz Beine geöffnet (im Sitzen) Positive Grundstimmung, innere Ruhe Breitbeiniges Stehen Selbstsicherheit bis hin zur Überheblichkeit Besuchen Sie uns im Internet unter: www.sekretaerinnen-service.de Mit den Füßen laufend wippen (im Stehen) Desinteresse, auch Arroganz Unsicherheits- und Ablehnungsbewegungen: Zweimal gekreuzte Beine Höchst unsicher (im Sitzen) Füße um Stuhlbeine geschlungen Halt suchen (im Sitzen) Füße unter den Stuhl gezogen Ablehnung Beine übereinander schlagen Abbau des Sympathiefeldes (vom Gesprächspartner weg) Einmal mit den Füßen wippen Unsicherheit (im Stehen) Fußspitzen Stark einwärts gerichtet Stark auswärts gerichtet Antriebsschwäche, geringe geistige Interessen Selbstüberschätzung und Anmaßung 2. Gang Gang Kleine, rasche Schritte Steifer Gang Rhythmisch betont, zackig Große, schnelle Schritte Weiche, federnde Schritte mit Hüftschwung Schritttempo Rascher Gang Geziert, affektiert Seelische Hemmungen, Mangel an Vitalität Bemühen um Selbstdisziplin, Wunsch, mit seinen Mitmenschen Schritt zu halten Zielstrebig, offen und natürlich Innere Ausgeglichenheit, positive Haltung Aktivität, Unternehmenslust, sicheres Selbstbewusstsein Gelassenheit, Umsicht, Verlässlichkeit Langsamer Gang 3. Mimik Die Mimik ist ein sehr ausdrucksstarkes Element der Körpersprache und dient dazu, Gefühlszustände auszudrücken, und zu verdeutlichen, welche Einstellung man zu seinem gegenüber hat. Gesichtsausdruck Besuchen Sie uns im Internet unter: www.sekretaerinnen-service.de Stirn runzeln, Augenbrauen heben Augenbrauen senken bzw. zusammenziehen Mundwinkel senken Lippen zusammengepresst Mund Gelöst, entspannt mit vollen Lippen Gespannt mit ausgestülpten Lippen Gespannt mit meist schmalen Lippen Verkrampft mit eingekniffenen Lippen Skepsis, Erstaunen, aber auch Arroganz, Entrüstung und Hilflosigkeit aus Angst Ärger, aber auch Nachdenklichkeit Abschätzende Reaktion, prüfend Verhaltener Zorn, oft bei Überraschungen peinlicher Art, wenn man sich getroffen fühlt und im Augenblick hilflos ist Positiv: freundlich, liebenswürdig Negativ: verlegen, befangen Positiv: prüfend, schmeckend Negativ: hämisch, begierig Positiv: verhaltend, abwartend Negativ: verschlossen, entsagend Positiv: durchsetzungsfähig, entschlossen Negativ: rücksichtslos, ungesellig 4. Stimme Stimme Kräftig und voll Schwach Durchsetzungsvermögen, Willensstärke Geringe Vitalität, mangelnde Energie, körperliche Schwäche Ausdruck der Gefühle, Empfindungen der Zuwendung oder der Abwehr Klangfärbung Lautstärke Starker Wechsel Gefühlsbetonte Lebenseinstellung, Neigung zu Effekten Unterentwickeltes Gefühlsleben Aufgeregtheit, Angst Neurotiker, die ständig erregt sind, weil sie mit ihren Problemen nicht fertig werden. Monoton Hohe Töne Schrill 5. Gestik Die Gestik wird vor allem zur Untermalung des verbalen Inhaltes benutzt. Sie wird umso akzentuierter, je stärker die Gefühle durch das gesprochene Wort angeregt werden. Da die Gestik nur in geringem Maße kontrolliert wird, bringt sie oft unbeabsichtigt Gefühlszustände zum Ausdruck. Gestik Darstellende Gestik Dinge werden verdeutlicht, die sonst nur mit Besuchen Sie uns im Internet unter: www.sekretaerinnen-service.de Untersteichende Gestik Habituelle "Nur-so-Gestik" Schwierigkeiten beschrieben werden können. Das gesprochene Wort wird optisch untermalt. Persönlichkeitsbezogene Ausdruckssprache als allgemeine Begleitung des gesprochenen Wortes Die Autorin: Claudia Behrens-Schneider berät und trainiert Sekretärinnen und Assistentinnen für die Herausforderungen in ihrem Alltag – auch auf dem Deutschen Sekretärinnen- und Assistentinnentag, den GWI alljährlich veranstaltet. Besuchen Sie uns im Internet unter: www.sekretaerinnen-service.de
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