Die Automatisierungsvorträge auf dem mav Innovationsforum (18. März 2015) im Rückblick mav Innovationsforum 2015 (ab Seite 33) Offizielles Verbandsorgan des Praxis bewährt! Industriemeisterverband Deutschland e.V. Verband betrieblicher Führungskräfte www.imv-deutschland.de www.yaskawa.eu.com www.automationspraxis.de die anwenderorientierte Fachzeitschrift für Führungskräfte in der Industrie Nr. 4 / April 2015 Aussteller-Umfrage zur Hannover Messe: Wo kann die Mensch-Roboter-Kollaboration sinnvoll eingesetzt werden? Kollege Roboter führt industrielle Revolution an Industrie 4.0 beinhaltet nicht nur eine zunehmenden Vernetzung und Digitalisierung der Produktion, sondern auch eine verstärkte Kooperation von Mitarbeitern und Robotern. Eine Umfrage der Automationspraxis unter Ausstellern der Hannover Messe (13.-17. April 2015) zeigt, wohin die Reise geht. „Auf der Hannover Messe wird die wichtige Rolle der Robotik im Kontext von Industrie 4.0 ein Schwerpunkt sein“, sagt Dr. Jochen Köckler. Vorstand Deutsche Messe AG. „Fabriken erhalten durch die neuen Roboter eine Wandlungsfähigkeit, die immer wichtiger wird, je mehr individuelle Kundenwünsche in die Serienproduktion einziehen.“ Für Ralf Steinmann, Geschäftsbereichsleiter Greifsysteme bei Schunk, ist die Mensch-Roboter-Kooperation (MRK) daher „ein zentrales Interview: Wolfgang Pomrehn, Produktmanager, Bosch Apas 2 Branchennews 3 Systemhaus des Monats 4 5-9 Handhabung & Montage 10-12 Branchenfokus Medizin 13-14 imv aktiv 15-17 Mensch & Roboter 18-19 Materialfluss & Intralogistik 20-21 Vision & Qualitätssicherung 22-23 Special Hannover Messe 24-32 mav Innovationsforum 33-64 Impressum Ganz neue Bereiche automatisieren Zu einer direkten Zusammenarbeit von Mensch und Roboter komme es dabei vor allem in Bereichen, die heute noch nicht oder kaum automatisiert sind, ergänzt Christian Felkel, Produktmanager LBR iiwa bei Kuka: „Ein Beispiel ist etwa die Motorenund Getriebemontage sowie die Endmontage im Automobilbau, wo der LBR iiwa bereits im Serienbetrieb tätig ist.“ Und auch bei Siemens ist der LBR iiwa schon im Serieneinsatz. Boschs automatischen Produktionsassistenten werde zunehmend für Aufgaben eingesetzt, bei denen der Apas Assistant Teilaufgaben an einem Montageprozess übernimmt und der Mensch in unmittelbarer Nachbarschaft den Arbeitsprozess abschließt, berichtet Produktmana- Werkzeug- und Formenbau INHALT Roboter verbinden Thema auf dem Weg zu Smart Factory.“ Denn um kundenindividuelle Produkte produzieren zu können, ohne dass dabei die Kosten in der Fertigung explodieren, müsse der Mensch Tätigkeiten übernehmen, deren Automatisierung nicht rentabel ist. Der Roboter wiederum unterstütze ihn mit untergeordneten Tätigkeiten. „Diese direkte Zusammenarbeit von Mensch und Maschine sorgt für eine neue Dimension in der Automatisierung, mit bis dato nicht gekannten Freiheiten und einem Maximum an Flexibilität“, bekäftigt Stäubli-Geschäftsführer Gerald Vogt. 2 Mensch und Roboter Hand in Hand: Für viele Automatisierungsspezialisten ist die Mensch-Roboter-Kooperation (MRK) ein zentrales Thema auf dem Weg zur Smart Factory ger Wolfgang Pomrehn. „Ein Beispiel dafür ist das Einsetzen von Teilen durch den Roboter und anschließendes Festschrauben durch den Menschen. Dadurch können Arbeitsplätze, die durch Taktzeitsteigerungen für Menschen nicht mehr leistbar sind, in Kombination mit dem Roboter erhalten bleiben.“ Auch Mittelständler im Fokus ABB hat seinen kollaborativen Montageassistenten Yumi speziell für die Bedürfnisse der Kleinteilmontage in der Elektronikindustrie entwickelt. So war Yumi bereits viele Monate in einer Fertigung in einem ABB-Niederspannungsbereich im Einsatz. Dort wurden zigtausende Notaus-Schalter und Doppelsteckdosen in enger Zusammenarbeit mit einem Mitarbeiter montiert. Zwei Yumi-Roboter und zwei Arbeiter fertigten in echter Kooperation bis zu zehn Teile in 220 Sekunden. Der zweiarmiger Yumi („you and me – wir arbeiten zusammen“) soll nach und nach auch in anderen Branchen zum Einsatz kommen. Die MRK sei dabei aber nicht nur ein Thema für Großkonzerne, betont Dieter Pletscher, Area Sales Manager bei Universal Robots: „Für uns stehen kleine und mittelständische Betriebe, die bislang nicht den Platz für große Industrieroboter hatten, klar im Vordergrund. Denn auch sie haben zahllose monotone, repetitive Arbeiten, die automatisiert werden können.“ Jan-Philipp Liersch, Product Manager Robot Systems Central Europe bei Mitsubishi Electric, sieht in der MRKTechnologie außerdem die Chance, Branchen zu erschließen, für die die Robotik bis heute noch kein Thema ist. „Gerade der medizinische Bereich, sei es Operationsassistenz, Laborautomation oder die Fertigung von individuellen medizinischen Produkten, kann so mit der Robotik ver- Anlagenbaukompetenz gebündelt traut gemacht werden.“ Die MRK ist also in aller Munde. Aber natürlich beinhaltet der Begriff Industrie 4.0 noch viel mehr. „Ob Condition Monitoring über Kraft-MomentenSensoren, intelligente Werkstückträger, Predictive Maintenance oder Machine-to-Machine-Kommunikation – am Stand von Schunk werden all diese Ideen konkret“, verspricht Steinmann. Stäubli-Geschäftsführer Vogt sieht das Thema Industrie 4.0 ebenfalls breit angelegt: „Von Simulation und Fernwartung über Health Monitoring des Roboters bis hin zur MaschineMaschine-Kooperation sind wir hier sehr gut aufgestellt. Hier profitieren Fortsetzung auf Seite 18 Special Hannover Messe ab Seite 24 Technik ins Bild gerückt Forum bereichert Reis in Kuka Industries integriert Fotowettbewerb Im neuen Bereich Kuka CEO Berninger: „An den Moulding Expo zur Motek Vom 5. bis 8. Mai 2015 wird die Moulding Expo in Stuttgart zum Treffpunkt des Werkzeug- und Formenbaus. Die Konradin Zeitschriften Automationspraxis und mav bereichern die Premiere der Messe mit einem Technologieforum in Halle 8. Hier präsentieren Experten an sechs Halbtagen zukunftsweisende Themen und erfolgreiche Praxislösungen. Am Donnerstag, dem 7. Mai, beleuchten Fanuc, Kuka, Liebherr und Erowa die Automatisierung. Auch beim Thema Werkzeug- und Spanntechnik (6. Mai) stehen Automatisierungsaspekte auf der Agenda (u. a. mit Schunk und AMF). Weitere Themen des Forums sind Simulation/Programmierung, Werkzeugmaschinen sowie Qualitätssicherung und Oberflächen. www.messe-stuttgart.de/ moulding-expo Industries bündelt Kuka seine Anlagenbaukompetenz und führt dort die Sparte Technology Solutions der Kuka Systems und die zugekaufte Reis Maschinenfabrik zusammen. Die Augsburger hatten sich Ende 2013 die Mehrheit beim Obernburger Robotikspezialisten gesichert. Nun ist man in Augsburg dabei, die Geschäftsprozesse sowie die Vertriebs- und Servicenetze zusammenzuführen und einen einheitlichen Marktauftritt zu gestalten. „An den persönlichen Ansprechpartnern sowie unserem Service für unsere Kunden ändert sich nichts“, betont Alwin Berninger, Sprecher der Geschäftsführung der Kuka Industries. Dr. Eberhard Kroth, vormals Sprecher der Geschäftsführung der Reis Group Holding, ist in der Geschäftsführung persönlichen Ansprechpartnern ändert sich nichts“ als Chief Technology Officer (CTO) für das auf Zellen spezialisierte Geschäft verantwortlich. Unter dem Dach von Kuka Industries werden die Stärken von Kuka Systems und Reis unter einem Dach vereint: Diese liegen insbesondere in der Lasertechnologie, dem Schutzgasschweißen, der Gießereitechnologie, dem Sondermaschinenbau für Reib- und Magnetarc-Schweißanlagen sowie in Fertigungstechnologien für Solarmodule und Batterien. Die verbleibende Kuka Systems wird sich zukünftig stärker auf Großprojekte konzentrieren, etwa im Automobilbau. www.kuka-industries.com Zur Motek 2015 startet die Automationspraxis den Fotowettbewerb „Automation im Fokus“. Anbieter und Anwender sind gleichermaßen aufgefordert, Fotos einzureichen, die die Automatisierungstechnik mit all ihren Aspekten wirkungsvoll ins Bild setzen. Das kann ein Blick ins technische Detail ebenso sein wie Aufnahmen, die Dynamik oder Präzision visualisieren. Neben der Technik soll aber auch die Emotion nicht zu kurz kommen. In den nächsten Ausgaben wird die Automationspraxis regelmäßig Finalisten vorstellen. Eine Präsentation der Fotos und die Siegerehrung finden dann Anfang Oktober auf der Motek statt. Einreichungen bitte an: [email protected]. Startfoto: Seite 18 www.automationspraxis.de/ fotowettbewerb Branche Nr. 4 / April 2015 Seite 2 Interview: Wolfgang Pomrehn, Produktmanager, Robert Bosch GmbH „Berühungslose Sicherheit hat die größte Akzeptanz“ Warum Bosch den automatischen Produktionsassistenten Apas entwickelt hat, wo er bereits eingesetzt wird und wie die Apas-Familie stückweise wächst, das erläutert Produktmanager Wolfgang Pomrehn im Gespräch mit der Automationspraxis. AP: Wie ist Bosch auf die Idee mit dem Apas gekommen? Pomrehn: Der Apas Assistant ist aus den Anforderungen der Fertigungswerke entstanden. Im Vordergrund stand anfangs der Wunsch nach flexiblen, einfach zu bedienenden Handhabungs- und Palettiersystemen, die ohne Schutzzaun mit dem Menschen zusammenarbeiten können. Die geforderte einfache Bedienbarkeit und die gewünschte Flexibilität haben aber am Markt erhältliche Systeme nicht geboten. Damit fiel der Startschuss zur Bosch-eigenen Entwicklung eines kamerageführten und roboterbasierten Produktionsassistenten. AP: Wo wird der Apas bei Bosch intern bereits eingesetzt? Pomrehn: Die Systeme sind bereits in verschiedenen europäischen Fertigungswerken im Einsatz. Ein erstes System ist auch schon nach China gegangen. Der Schwerpunkt liegt auf Tätigkeiten wie dem Umpalettieren und Chargieren von Bauteilen. Neu hinzugekommen ist das Be- und Entladen von Fertigungsautomaten in Chaku-Chaku-Linien. Im Gespräch sind zudem Anwendungen, bei denen leistungsgewandelten Mitarbeitern die enge Zusammenarbeit mit einem Apas Assistant die Arbeit erleichtert, so dass diese sich wieder voll in die Arbeitswelt integrieren können. AP: Wird Apas von den Kollegen als Assistent akzeptiert? Pomrehn: Die Geräte werden in den Werken gut angenommen. Mögliche anfängliche Skepsis wandelt sich schnell in Erleichterung. Denn der Apas Assistant wird gezielt dort eingesetzt, wo die Arbeitsbelastung sehr hoch ist. An anderer Stelle übernimmt er sehr unbeliebte Aufgaben, die von hoher Monotonie geprägt sind. So können sich die Menschen dort auf wertschöpfendere Tätigkeiten konzentrieren. AP: Was zeichnet den flexiblen Produktionsassistenten aus? Produktmanager Wolfgang Pomrehn: „Die Apas Family ist ein neuartiges Fertigungskonzept für die wandlungsfähige Fabrik von morgen. Ortsfeste und in ihrem Prozess starre Produktionssysteme können mit agilen Fertigungsinseln der Apas Family abgelöst oder ergänzt werden“ cherheitskonzept. Untersuchungen haben gezeigt, dass die berührungslose Zusammenarbeit mit einem Roboter die größte Akzeptanz findet. Außerdem ist der Apas Assistant ein vollständiges Automatisierungssystem mit 6-Achs-Industrieroboter, Greifer, 3D-Kamerasystem und einer Software, die alle Funktionalitäten unter einer grafischen Benutzeroberfläche vereint. Dadurch entfällt das umfangreiche Engineering. Pomrehn: Wie alle anderen Familienmitglieder ist der Apas Assistant auf Schnellfixierrollen gelagert und kann so flexibel an unterschiedlichen Produktionsorten eingesetzt werden. Der DreiFinger-Greifer ermöglicht ein vielseitiges kraft- und formschlüssiges Greifen. Der 3D-Kamerakopf mit integrierter Beleuchtung kann Objekte und den Arbeitsplatz im Raum erkennen. Das sorgt für eine hohe Abgreif-und Ablegegenauigkeit, was die Anforderungen an die Teilezuführung gering hält. Auf der dialoggesteuerten Bedienoberfläche lassen sich Sehen, Bewegen und Greifen ohne Programmierkenntnisse konfigurieren. AP: Und wie wird die Mensch-RoboterKollaboration (MRK) abgesichert? Pomrehn: Die sichere Zusammenarbeit ermöglicht eine von Bosch entwickelte Sensorhaut. Unter dem Kunststoffmantel, der einen 6-Achs-Industrieroboter umgibt, verbergen sich rund 120 kapazitive Sensoren, die in Verbindung mit einer Sicherheits-SPS ein zuverlässiges Sicherheitssystem bilden. Noch bevor sich Mensch und Maschine berühren, stoppt der Apas Assistant. Sobald der Mensch den Gefahrenbereich verlassen hat, setzt er seine Arbeit fort. AP: Wie grenzt sich der Apas Assistant von anderen MRK-Ansätzen von Kuka, ABB und Universal Robots ab? Pomrehn: Der erste wichtige Unterschied ist das einzigartige, berührungslose und dadurch sehr mitarbeiterfreundliche Si- AP: Wie viel kostet ein Apas Assistant? Pomrehn: Der Apas Assistant wird für 115 000 Euro angeboten. Inbegriffen sind Greifer, Sensorhaut, Kinematik, Steuerung, Gehäuse, Mobilität, Software und Kamera – also ein komplettes Automatisierungsgerät. AP: Gibt es schon erste externe Kunden? Pomrehn: Ja. Dazu zählen namhafte Unternehmen aus dem Automobilbereich ebenso wie Mittelständler. Aber natürlich stehen wir hier noch am Anfang. In dem Maße, wie Industrie 4.0 hier Fahrt aufnimmt, beginnen auch die produzierenden Betriebe, sich mit wandelbarer Automation und kollaborativer Robotik zu beschäftigen. AP: Der Apas Assistant mit dem ummantelten Roboter ist ja quasi der Urahn der Apas Family. Welche weiteren Familienmitglieder gibt es noch? Pomrehn: Neben dem Apas Assistant besteht die Apas Family aktuell aus dem Apas Inspector – ein mobiles optisches Prüfsystem mit einer hochauflösenden 3D-Highspeed-Kamera – und dem Apas Flexpress, ein mobiler Fügeautomat. Alle Familienmitglieder basieren auf einer mobilen Plattform, dem Apas base. Dieser enthält eine PC-basierte Steuerung mit einer standardisierten Connectivity und ein flexibles Zuführsystem. Wir bringen gerne auch kundenspezifische Prozesse auf diese Plattform. Der Roboter als Freund und Helfer Die Mensch-Roboter-Kollaboration ist nicht länger ein Nischenthema, sondern drängt in die allgemeine Aufmerksamkeit. Bestes Beispiel ist eine Werbekampagne, mit der sich BMW deutschlandweit mit Anzeigen und Plakaten als nachhaltiger Hersteller präsentierte. Zu sehen waren Mitarbeiter im US-Werk Spartanburg, die Hand in Hand mit einem Leichtbauarm von Universal Robots arbeiten. O-Ton des Automobilherstellers: „Warum wir mit Robotern im Team arbeiten? Weil es keine Folgen hat. Innovative Produktion ohne körperliche Belastung. Für uns der nächste Schritt ...“ Für Universal Robots ist diese BMWKampagne natürlich Gold wert. Aber auch der Robotik-Community kann kaum etwas Besseres passieren: Wenn nun sogar schon große Automobilkonzerne mit der Mensch-Roboter-Kollaboration werben, dann steht dem großen Siegeszug der Maschinenassistenten wohl nicht mehr viel im Weg. Das zeigt auch das Beispiel VW: Hier sorgte kürzlich ein Interview der "Welt" mit dem Personalvorstand Horst Neumann für Schlagzeilen. VW will die Fabriken stärker digitalisieren und roboterisieren: Damit will man nicht nur die Fertigungskosten senken, sondern auch und gerade unergonomische Arbeit abschaffen. Armin Barnitzke, stellvertretender Chefredakteur Bei der Golf-Produktion etwa sind fünf Prozent der Arbeitsschritte als „sehr anstrengend“ und 25 Prozent als „anstrengend“ für die Mitarbeiter definiert. Der Betriebsrat steht hinter der Initiative: „Auch wir sehen darin Chancen, gesundheitlich belastende Tätigkeiten auf Roboter zu verlagern.“ Der Roboter verliert also endgültig sein Image als Jobkiller und wird zum willkommenen Werkzeug für geplagte Mitarbeiter. Auf der Hannover Messe wird die Mensch-Roboter-Kollaboration daher ein ganz großes Thema sein: ABB feiert die Markteinführung seines zweiarmigen Roboterassistenten Yumi und auch Fanuc sowie Universal Robots haben interessante Neuigkeiten im Gepäck. Man darf gespannt sein. Eine Milliarde Euro investiert Fanuc baut Produktion aus ISSN 1863-401X Herausgeberin: Katja Kohlhammer Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH, Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany Geschäftsführer: Peter Dilger Verlagsleiter: Peter Dilger Chefredakteur: Holger Röhr (hr), Phone +49 711 7594-389 Stellv. Chefredakteur: Armin Barnitzke (ab), Phone +49 711 7594-425 Redaktionsassistenz: Gabriele Rüdenauer, Phone +49 711 7594-257, Fax +49 711 7594-1257, E-Mail: [email protected] Kramm: „Auch Forschung und Entwicklung werden gestärkt“ AP: Auf wie viele Mitglieder soll die Familie anwachsen? Pomrehn: Das interessiert mich auch. Aber im Ernst: es ist sicher wie im richtigen Leben. Familien werden ja auch nicht nur immer größer, weil die Generationen mit der Zeit wechseln. Der Apas Assistant, der Apas Inspector und der Apas Flexpress sind aber noch jung und haben noch ein langes Produktleben vor sich. Dafür steht der Name Bosch. ab Der CNC- und Robotikspezialist Fanuc expandiert in Japan und investiert massiv in neue Produktionsstätten im Industriepark Mibu-hanyuda. Noch in diesem Jahr soll mit dem Ausbau der Kapazitäten für CNC, Servomotoren und Servoverstärker begonnen werden. Bis April 2016 sollen die neuen Produktionsgebäude mit einer Fläche von 254 000 m² fertig sein. Die Produktion startet im Oktober 2016. Dank modernster Produktionsausstattung und hohem Automatisierungsgrad sollen dort pro Monat 10 000 CNC hergestellt werden. Bislang kann Fanuc monatlich bis zu 25 000 CNC fertigen. Die monatliche Produktionskapazität bei Servomotoren wird um 60 000 Einheiten (bislang: 125 000 Units/Monat) steigen, bei Servoverstärkern um 35 000 Einheiten (bisher: 84 000 Units/Monat). „Wir wachsen weltweit und erschließen uns neue Marktbereiche“, sagt Olaf Kramm, Geschäftsführer der Fanuc Deutschland. Insgesamt werde in Mibu-hanyuda rund eine Milliarde Euro investiert. www.bosch.com Hannover Messe Halle 17, Stand C42 www.fanuc.eu Hannover Messe Halle 17, Stand D24 AP: Welches Konzept steckt hinter der Apas Familie? Pomrehn: Die Apas Family ist ein neuartiges Fertigungskonzept für die wandlungsfähige Fabrik von morgen. Ortsfeste und in ihrem Prozess starre Produktionssysteme können mit agilen Fertigungsinseln der Apas Family abgelöst oder ergänzt werden. Das Besondere des Apas Assistant ist sein berührungsloses Sicherheitskonzept: Unter dem Kunststoffmantel verbergen sich rund 120 kapazitive Sensoren Editorial Layout: Vera Müller, Phone +49 711 7594-422 Anzeigenleitung: Dipl.-Oec. Peter Hamberger, Phone +49 711 7594-360 Auftragsmanagement: Matthias Rath, Phone +49 711 7594-323 Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 9 vom 1.10.2014 Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850, Fax +49 711 7594-15850, E-Mail: [email protected] Erscheinungsweise: monatlich (mit zwei Doppelnummern). Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel. Bezugspreis jährlich 48,00 € inkl. Versandkosten und MwSt. (Ausland: 51,00 €); Einzelheft 4,90 € inkl. MwSt. und zzgl. Versandkosten. Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf. Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils vier Wochen zum Quartalsende. Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz. Ein Teil dieser Auflage enthält „imv intern“, das Verbandsorgan für alle Mitglieder der IMV. Die Mitglieder bezahlen den Bezug im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith Partnership, The Court, Long Sutton, Hook, Hampshire RG29 1TA, Phone 1256 862589, Fax 1256 862182, E-Mail: [email protected] Switzerland IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstrasse 3, CH-8406 Winterthur Tel: +41 52 633 08 88, Fax: +41 52 633 08 99, e-mail: [email protected] Bank: Baden-Württembergische Bank Stuttgart, Konto 26 23 887, BLZ 600 501 01; Postbank Stuttgart, Konto 44 689–706, BLZ 600 100 70; Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Gewähr. 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Der neu strukturierte Bereich Global Engineering & Product Management bündelt unter Poguntke die Felder Portfoliostrategie, Standardentwicklung, Kundenkonstruktion, Technologie sowie Validierung. www.weiss-gmbh.de Isra Vision will expandieren Der Bildverarbeitungsspezialist Isra Vision bereitet sich auf die nächsten Wachstumsschritte vor und verstärkt den Vorstand mit einem international erfahrenen Experten für den Bereich Operations: Andreas Gerecke ist nun als Executive Director Group Operations für die weitere Optimierung der Produktionsprozesse sowie den gezielten Ausbau der Infrastruktur für das weitere Wachstum verantwortlich. Zu seinen Aufgaben gehören neben der Vorbereitung des Unternehmens auf die nächsten Umsatzdimensionen auch die Stärkung der Profitabilität und die Optimierung und Verstetigung des Cashflows. Gerecke verfügt über 25-jährige Erfahrung in internationalen Industrieunternehmen unter anderem als Chief Operating Officer bei einer Tochtergesellschaft der ABB Deutschland. www.isravision.com USK holt sich Glanz an Bord Die USK Karl Utz Sondermaschinen hat Gerhard Glanz zum Vorsitzenden der Geschäftsführung berufen. Glanz verfügt über viel Maschinenbau-Erfahrung und hat beispielsweise die Werkzeugmaschinenhersteller Union Chemnitz und Leifeld erfolgreich geleitet. Mit rund 100 Millionen Euro Umsatz ist die Utz-Gruppe einer der größten deutschen Anbieter für Sondermaschinen und Industrieanlagen der Montageautomation, Handhabungs- und Prüftechnik. Der neue CEO Gerhard Glanz wird bei der USK Karl Utz Sondermaschinen gemeinsam mit den weiteren Geschäftsführern Holger Kühne und Gerhard Bärtl die Verantwortung tragen und schließlich die operative Verantwortung für die gesamte Utz-Gruppe übernehmen. Eigentümer Thilo Utz will sich künftig hauptsächlich um die strategische Ausrichtung kümmern. www.usk-utz.de M.A.X. übernimmt Indat Über die Tochtergesellschaft NSM Magnettechnik hat die Firmengruppe der M.A.X. Automation 100 Prozent der Anteile am hessischen Robotikspezialisten Indat übernommen, dessen Automationslösungen (etwa Roboterzellen zum vollautomatischen Entgraten) gerade bei Automobilherstellern und Automobilzulieferern zum Einsatz kommen. Die Akquisition eröffnet M.A.X. die Möglichkeit, ganzheitliche Anlagensysteme einschließ- lich integrierter Robotik-Lösungen anzubieten. Außer zur NSM Magnettechnik ergeben sich Synergien zu weiteren Tochtergesellschaften. www.maxautomation.de IDS: Halbe Million Kameras Fast auf den Tag genau zehn Jahre, nachdem IDS seine erste Industriekamera auf den Markt brachte, verließ jetzt die 500 000ste Kamera die Produktion in Obersulm. Dabei handelt es sich um ein Modell der Serie CP Rev. 2, welche eine völlig neue Generation von Industriekameras repräsentiert. Sie verfügt über einen USB 3.0-Anschluss und ist konsequent auf leistungsstarke Sensormodelle ausgelegt. „In den nächsten Monaten wird IDS seine Produktionskapazitäten weiter ausbauen. Auf dem Firmengelände entsteht derzeit ein Neubau, mit dem wir unsere Produktionsfläche verdoppeln werden. Schon bald werden wir die einmillionste Kamera sehen", ist Torsten Wiesinger, Geschäftsführer von IDS, überzeugt. www.ids-imaging.de Vollautomatische Bauteilentnahme mit sehendem Roboter! ls a r e g Weni kunden 2 Se Scan pro Tünkers ausgezeichnet Tünkers Maschinenbau aus Ratingen ist einer von 20 Preisträgern im Wettbewerb NRW-Wirtschaft im Wandel. Die Geschäftsführer Olaf und André Tünkers (mitte und rechts) freuen sich über die Auszeichnung: „Wir sind sehr stolz, als Vorbild für den erfolgreichen Wandel des Standorts NRW zu stehen.“ Das Familienunternehmen Tünkers hat sich mit viel Einsatz zum Globalplayer für Automationstechnik entwickelt. Zudem sind die Ratinger Experten für Elektromobile, Ramm- und Ziehtechnik sowie Anleim- und Kaschiermaschinen. Getreu dem Motto „Erfindergeist serienmäßig“ entwickelt Tünkers gemeinsam mit den Kunden ständig neue, innovative Lösungen, die durch Effizienz und Zuverlässigkeit überzeugen. www.tuenkers.de Wechsel bei Micro-Epsilon Beim Sensorik-Spezialisten Micro-Epsilon wechselt die Firmenleitung. Nachdem Karl Wisspeintner bereits 2012 die Geschäftsführung an Prof. Dr.-Ing. Martin Sellen (li.) übergeben hat, traten nun seine Söhne Dr. Alexander Wisspeintner und Dr. Thomas Wisspeintner (Mitte) die Nachfolge von Johann Salzberger (re.) an. Salzberger war in Ortenburg 38 Jahre als Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing verantwortlich. Dr. Alexander Wisspeintner übernimmt nun die Bereiche Informationstechnologie, Softwareentwicklung und Organisation, Dr. Thomas Wisspeintner das Marketing, den Vertrieb und den kaufmännischen Bereich. Prof. Dr.-Ing. Martin Sellen bleibt für die Entwicklung und Produktion verantwortlich. www.micro-epsilon.de mehr online unter: www.automationspraxis.de/news Der intelligente „Griff in die Kiste“ mit ISRAs preisgekröntem System! 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Im beschaulichen Weiler im Allgäu produziert Rawe Electronic mit rund 200 Mitarbeitern elektronische Baugruppen und Systeme für die Medizintechnik, Industrieelektronik sowie die KFZ- und Nutzfahrzeugindustrie. „Wir bauen beispielsweise für einen Tier-2-Automobilzulieferer den Walzenantrieb zur Einstellung eines LEDScheinwerfers“, berichtet Nikolaus Boll, Prokurist und Leiter Projektmanagement: „Die ersten Serienstückzahlen konnten wir noch mit einer teilautomatisierten Fertigungsanlage produzieren. Aber als der Kunde dann die Großserie mit 800 000 Stück pro Jahr einläutete, war das nur mit einer hoch automatisierten Anlage zu stemmen.“ Hier kam der Roboterspezialist KTW aus dem nur 40 Kilometer entfernten Friedrichshafen ins Spiel. „Rawe suchte einen Sondermaschinenbauer aus der Nähe, da bei dem Projekt eine sehr enge Zusammenarbeit gefragt war“, so Reinhold Hess, technischer Leiter bei KTW. Gegen Ende des Projekts beispielsweise haben die KTW-Programmierer und der Softwareexperte von Rawe vier Wochen gemeinsam vor dem Bildschirm gesessen und an der Softwarelösung für die Datensammlung und -auswertung gearbeitet. „Denn unser Kunde forderte eine hundertprozentige Traceability bis hinunter auf das einzelne Bauteil“, ergänzt Boll. Daher wurde eine spezielle Datenbank aufgebaut, in der alle Produktions- und Chargendaten gesammelt werden. Hier wird bei jedem Montageschritt verglichen, ob der nächste Prozess noch ausgeführt werden darf oder nicht. Eine enge Zusammenarbeit gab es auch gleich zu Beginn: In einer umfangreichen Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse (FMEA) haben die In der Anlage arbeiten drei Epson Roboter Hand in Hand und bedienen 12 Montagestationen. Alle 15 Sekunden entsteht hier ein Scheinwerfer-Antrieb (links) Für die flexible Montage ist der Sechsachser mit einem flexiblen elektrischen Kraft-Wege-gesteuerten 2-Backen-Paralell-Greifer GEH der Zimmer Group ausgestattet (unten) Projektmitarbeiter beider Firmen alle Montageschritte analysiert. „Untersucht haben wir beispielsweise die Greifstrategien, wie man ein Teil am besten anfasst, um Beschädigungen auszuschließen“, so Boll. „Diese umfangreiche Arbeit hat sich definitiv gelohnt." Doch schon bevor das Projekt ins Detail ging, war Hess‘ Hirnschmalz gefragt: „Bereits in der Konzeptionsphase musste ich ganz schön tüfteln, wie wir die geforderte Taktzeit von 15 Sekunden erreichen können." Herausgekommen ist eine ausgefuchste Anlage, in der drei Roboter – ein Sechsachser vom Typ S5-A701S und zwei Scara-Roboter vom Typ G6-653S mit Steuerung RC 620+ und Bildverarbeitungssystem CV1 Vision – Hand in Hand arbeiten: Hess: „Die einzelnen Roboter bedienen dabei bis zu vier der 12 Stationen.“ Alle drei Roboter arbeiten an einem im Kreis geführten Längstransfer-System von Taktomat. Insgesamt sind somit 12 Stationen notwendig, bis die Baugruppe fertig montiert ist: Bei der Gesamtkonzeption hat Hess auch unkonventionelle Ideen umgesetzt. So ist einer der beiden Scara-Roboter unter anderem dafür zuständig, das an der Station 7 benötigte Schraubmo- denn hier sind flexible Montagebewegungen gefragt. Hess: „Insbesondere das Auflegen des Magneten auf die Abtriebswelle ist diffizil, denn man kann ihn nicht einfach vertikal aufsetzen, sondern muss ihn einfädeln.“ Dafür ist der Sechsachser auch mit einem flexiblen elektrischen Kraft-Wege-gesteuerten Greifer ausgestattet. Zu Beginn der Montage ist aber nicht nur ein flexibles Bewegen und Greifen, sondern auch eine Kontrolle durch Bildverarbeitung gefragt. Bei der Zuführung der Abtriebswelle beispielsweise wird via Durchlicht-Prüfung nicht nur die Lage der Teile erkannt, sondern auch eine Innenkonturkontrolle durchgeführt. Eine weitere Besonderheit ist die integrierte Handarbeitsstation. Boll: „Da muss ein Kabel hinter eine Lasche gedrückt werden. Das lässt sich nicht automatisieren.“ Allerdings war zu Beginn nicht klar, ob dies in der Taktzeit zu schaffen ist. „Heute wissen Steckbrief dul zu positionieren. „So konnten wir uns ein separates angetriebenes X-Y-Positioniersystem sparen." Das senkte die Anlagenkosten um einige Tausend Euro. Denn das ganze Projekt war äußerst spitz kalkuliert. Die Epson Roboter haben ihm die Arbeit stark erleichtert: „Die Roboter zeichnen sich durch eine einfache Programmierung aus. Zudem lassen sich die drei Roboter inklusive des integrierten Bildverarbeitungssystems von einer Softwareplattform aus steuern. Das vereinfacht uns das Engineering und spart Kosten, weil nur eine Steuerung benötigt wird.“ Einen Großteil der Montageschritte bedienen die beiden Scaras. Zu Beginn muss aber ein Sechsachser ran, Branche: Elektronik-Montage Aufgaben der Roboter: Drei Roboter handhaben Bauteile während eines 12-stufigen Montageprozesses Eingesetzte Roboter: Epson Sechsachser Typ S5-A701S und zwei Epson Scara-Roboter Typ G6-653S mit Steuerung RC 620+ und Bildverarbeitungssystem CV1 Vision Projektdauer: 7 Monate Besonderheiten: • 100%ige Traceability bis hinunter auf das einzelne Bauteil • integrierte Handarbeitsstation • auf der Anlage wird eine linke und rechte Variante produziert; Rüstzeit kleiner 30 Minuten • Bauteilkontrolle (Geometrie und Lage) mit Bildverarbeitungssystem Vorteile durch die Automation: • Taktzeit von 15 Sekunden erreicht • hohe Produktivität im 3-Schichtbetrieb (Verfügbarkeit > 95 %) • sehr schnelle Fehlerbehebung durch Fernwartung • geringer Platzbedarf • Anlage kann ohne großen Aufwand angepasst werden (Flexibilität durch Einsatz von Robotern mit Bildverarbeitung) In der Handarbeitsstation wird ein Kabel hinter eine Lasche gedrückt. Das lässt sich nicht automatisieren wir, dass die Mitarbeiter dies sogar in 8 bis 9 Sekunden schaffen.“ Das ist insofern wichtig, als der Bediener an der Station nicht nur die fitzelige Montage übernimmt, sondern am Bildschirm auch die Gesamtanlage im Blick hat und bei Bedarf die Zuführungen für Gehäuse, Abtriebswellen, Ringmagnete und Schrittmotoren auffüllt. Hess: „Die Zuführbunker sind aber so ausgelegt, dass die Anlage eine Stunde autark arbeiten kann." Auf der Anlage wird eine linke und rechte Variante produziert – jeweils sortenrein. „Die Rüstzeit bei Variantenwechsel ist kleiner 30 Minuten“, freut sich Hess. Damit die Anlage diese Kundenanforderung erfüllt, wurden die Werkstückträger für beide Varianten ausgelegt, so dass diese nicht gewechselt werden müssen. Nur sieben Monate hat das Projekt gedauert – von der Auftragsvergabe bis zum Live-Betrieb. Dabei lief die Inbetriebnahme dank der umfangreichen FMEA zu Beginn mit zwei Wochen wie am Schnürchen. Boll ist daher offen für weitere Projekte mit KTW. „Wer gute Arbeit abliefert, der darf bei uns wiederkommen.“ Hess will das aufgebaute Knowhow rund um das flexible Montagekonzept aber auch für andere Projekte nutzen: „Wir haben die Anlage so konzipiert, dass das Grundkonzept für andere Kleinteil-Montagen verwendet werden kann.“ KTW K. Weißhaupt GmbH www.ktw-friedrichshafen.de Epson Deutschland GmbH www.epson.de Hannover Messe Halle 17, Stand C13 Kollaborierende Roboterarme automatisieren beinahe alles > Einfache Programmierung > Schnelles Einrichten > Flexibler Einsatz > Kollaborierend und sicher > Schnellste Amortisationszeit der Branche Erfahren Sie mehr und entdecken Sie, was Roboter für Sie tun können: universal-robots.com Hannover Messe 13.-17.04 .15 Halle 17 Stand C26 Alle Preise sind Online-Preise -5,5% zzgl. 19% MwSt. und Versand. HEUTE BESTELLT, MORGEN BEI IHNEN! WWW.AUTOSEN.COM Jetzt den neuen Katalog auf www.autosen.com/katalog kostenlos anfordern. 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Hier arbeiten Roboter, Werkstückpositionierer, Handlingsysteme und manuelle Schweißtechnik Hand in Hand. Von der Blech- und Profilfertigung, über die Schweißerei und Lackiererei bis zur Kabinenmontage werden in Asbach-Bäumenheim pro Jahr ca. 18 000 Kabinen hergestellt. Dabei können die Kunden zwischen mehr als 20 000 Kabinenvarianten wählen. Die komplexe Fertigungslinie zum WERKZEUGWECHSLER. Nach dem Vorheften in den manuellen Stationen, verschweißen die 7-achsigen Roboter die Kabinen in den automatisierten Anlagen SCHNELL, PRÄZISE UND ZUVERLÄSSIG. Handlingsgewicht bis 1.000 kg Einfache Montage Die Offline-Programmierung mit der Roboplan-Software kann zeitgleich zur Produktion erfolgen: ein enormer Zeitvorteil Universell einsetzbar Verschweißen der Kabinen ist daher mit neuester Technik ausgestattet. Die Linie ist mehr als 70 Meter lang und besteht aus zwölf Stationen. In sieben Anlagen mit insgesamt 19 Robotern vom Typ QRC 350 sowie siebenachsigen QRC 410 und an sechs Arbeitsplätzen zum Handschweißen werden pro Schicht bis zu 23 Kabinen im MAG-Prozess geschweißt. Die teilweise automatische Transporttechnik sorgt für den reibungslosen Bauteiltransport zwischen den unterschiedlichen Fertigungsschritten. In der Fertigungslinie arbeiten die manuelle und automatisierte Schweißtechnik Hand in Hand: So werden die Kabinen zunächst in den manuellen Stationen geheftet, wo Schweißgeräte vom Typ Qineo Step 350 zum Einsatz kommen. Im An- GIFA schluss werden die Kabinen in den Roboteranlagen verschweißt. Hier bringen die Positionierer das komplexe Werkstück immer in eine für das Schweißen optimale Lage. So werden schwer zugängliche Stellen erreicht und eine optimale Schweißnahtqualität erzielt. Die WerkstückPositionierer bestehen aus jeweils zwei Stationen und sind mit einer standardisierten Wechselvorrichtung ausgestattet, die sich den unterschiedlichen Kabinenvarianten automatisch anpasst. Die verschiedenen Kabinenvarianten können daher ohne einen Vorrichtungswechsel und weitere Umbaumaßnahmen verschweißt werden. Dies reduziert Rüstaufwände auf ein Minimum. Alle Anlagen sind als Mehr-Stationen konzipiert, so dass die Roboter zwischen den Stationen hin und her pendeln können. „Aufgrund der hohen Anlagenverfügbarkeit von mehr als 97 Prozent können wir unseren Kunden die höchstmögliche Produktverfügbarkeit bieten“, erklärt Peter Baumgarten, der bei Fendt für Prozesse und Abläufe im Bereich Schweißautomation verantwortlich ist. An drei Anlagen zum Fertigschweißen der Traktorkabinen sind die Roboter mit einem Hightech-Lasersensor ausgestattet, der Toleranzen zwischen den programmierten Bahnen und der realen Position der Werkstü- cke ausgleicht. Die Brennerposition sowie die Prozessparameter werden dazu kontinuierlich angepasst. Die Offline-Programmierung der Anlagen erfolgt mit der Roboplan-Software. Während in der Anlage die Produktion läuft, kann gleichzeitig in Roboplan ein neues Programm erstellt werden. Hier werden an 3D-Modellen Schweiß-, Such-, Verfahrwege und Werkzeuge festgelegt. Das Programm wird dann in die Steuerung des Roboters übertragen und am Arbeitsplatz lediglich optimiert. Neben Roboplan dient die Process Data Monitoring-Software (PDM) zur Überwachung des Programmverlaufes, für Fehlermeldungen sowie zum Monitoring der Schweißparameter. Darüber hinaus ermöglicht die Remote Diagnostics- Software (RSM) eine Fernwartung der Roboter. Sowohl beim manuellen als auch beim automatisierten Schweißen vertraut Fendt seit vielen Jahren auf Technologien aus Haiger. Mittlerweile sind in Asbach-Bäumenheim mehr als 30 Cloos-Roboterzellen zum Schweißen im Einsatz. Die älteste Cloos-Roboteranlage bei Fendt ist bereits seit über 20 Jahren und mehr als 100 000 Betriebsstunden erfolgreich in Betrieb. Carl Cloos Schweißtechnik GmbH www.cloos.de Hannover Messe Halle 17, Stand C04 Halle 11, Stand F66 16.—20.06.2015 Düsseldorf Höhere Flexibilität in Produktion und Montage. Für schnelle und präzise Greifer- und Werkzeugwechsel an Robotern oder Portalen bietet IPR mit der TK-Serie eine umfassende Baureihe an automatischen Werkzeugwechselsystemen. Unsere Systeme lassen sich durch ein Anschlussbild nach ISO 9409-1 an nahezu alle Roboter direkt montieren und entsprechend kundenspezifischer Applikationen mit verschiedenen Modulen für Medien-, Signal- und Energieübertragung ausstatten. Erfahren Sie mehr: www.iprworldwide.com IPR – Intelligente Peripherien für Roboter GmbH Industriestraße 29 · 74193 Schwaigern T +49 7138 812-100 · F +49 7138 812-500 [email protected] www.iprworldwide.com M001_Werkzeugwechsler_92x270mm_4c_de.indd 1 05.03.2015 16:33:30 Hoffnungsträger auf hart umkämpftem, aber attraktivem Markt Hollow Wrist für Schutzgasschweißer Kawasakis neuer BA006N Schutzgasschweißroboter mit Hollow Wrist ergänzt die bestehende RA-Serie. Dank seiner Reichweite von 1445 mm und der Traglast von 6 Kilo eignet er sich für eine Vielzahl von Anwendungen – von kleinen Standard-Schweißzellen bis zu Schweißaufgaben in der Automobilindustrie, etwa im Innenbereich von Karosserien. Dank seiner Geschmeidigkeit agiert der BA006N auch in engen Arbeitsbereichen souverän – dafür sorgt das Hollow Wrist Design, das alle Medien im Roboterarm integriert. Zudem bietet der Schutzgasschweißer ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis. „Es macht den BA006N zum erklär- ten Hoffnungsträger auf einem hart umkämpften, aber attraktivem Markt, den Kawasaki nun wirksam angreifen kann“, so Senior Marketing und Sales Manager Carsten Stumpf. Auch die neuen Roboter-Allrounder der CX-Serie besitzen einen Hollow Arm (Achse 2–4), der die Anwendermedien innerhalb der Kontur des Roboters führt. Die Mittelklasse-Roboter eignen sich für Handhabung und Montage und besitzen eine Reichweite von 2699 Millimetern bei Traglasten von 110, 165 bzw. 210 Kilogramm. Dabei begnügen sich die CXModelle mit Abmessungen von rund 500 mal 600 Millimeter – ideal für die nachträgliche Integration in Fertigungs- und Montagelinien. Der BA006N mit Hollow Wrist ergänzt Kawasakis bestehende RA-Serie der Schutzgasschweißer Kawasaki Robotics GmbH www.kawasakirobot.de Hannover Messe Halle 17, Stand B26 DAMIT AUS VISIONEN ERFOLGE WERDEN. LET’S WORK TOGETHER ! VOM 13. – 17. APRIL AUF DER HANNOVER MESSE: HALLE 17, STAND D24 5 STARKE PRODUKTGRUPPEN – EIN GEMEINSAMES STEUERUNGSKONZEPT: ROBOTER CNC Steuerungen, Antriebe, Motoren und Laser ROBODRILL Bearbeitungszentren ROBOCUT Drahterodiermaschinen ROBOSHOT Elektrische Kunststoffspritzgussmaschinen WWW.FANUC.EU Roboter verbinden Nr. 4 / April 2015 Seite 8 Acht Roboterzellen produzieren Radhäuser, Schweller und A-Säulen Automobilteile im Sekundentakt geschweißt In nur 37 Sekunden vom Blechrohling zum fertigen Bauteil – dafür sorgen rund 20 ABB-Roboter im Wolfsburger Werk des Automobilzulieferers KWD. Sie werkeln in acht Schweißzellen und produzieren Radhäuser, Schweller und A-Säulen für einen deutschen Automobilhersteller. Insgesamt arbeiten 20 IRB 6640 und ein IRB 2600 in vier neuen Anlagen chainflex hält: 28 Mio. Hübe getestet ® Test Nr. 3105 online weitere Tests, Lebensdauer, Finder & Shop im Web Nachdem ein KWD-Mitarbeiter mehrere Blechrohlinge sowie ein bereits zuvor von einem Roboter beklebtes Teil in die Halterung eines Drehtisches eingelegt hat, sind die Schweißroboter an der Reihe: Im Inneren der Schweißzelle positioniert der Drehtisch die Rohlinge vor zwei Industrierobotern des Typs IRB 6640, die mehrere Schweißpunkte setzen und die Rohlinge so fest zusammenfügen. Anschließend entnimmt ein weiterer IRB 6640 das zusammengefügte Teil und positioniert es unter einer stationären Schweißzange, die weitere Schweißpunkte setzt. Abschließend wird das Bauteil zur Markierung unter einen Ritzpräger gefahren. Der ganze Vorgang dauert nur wenige Sekunden. Dann liegt das fertige Radhaus an der Ausgabestation. Automobilzulieferer KWD hat in acht neue automatisierte Schweißzellen investiert Neben Radhäusern fertigt der Automobilzulieferer KWD A-Säulen und Schweller für ein neues Modell eines deutschen Automobilherstellers. „Die dafür benötigten Teile ließen sich nicht auf unseren bestehenden Anlagen pro- duzieren“, sagt KWD-Produktionsleiter Randy Koch. Das Unternehmen investierte daher in acht neue automatisierte Schweißzellen. „In der Serienfertigung für Radhäuser, Schweller und A-Säulen wollen wir im Dreischichtbetrieb je rund 1400 Stück am Tag produzieren“, so Koch. Ein wichtiges Kriterium bei der Auftragsvergabe war daher die Einhaltung der Taktzeit. „Vom Einlegen der Rohlinge bis zum fertigen Bauteil sollten zum Beispiel an einer Station nicht mehr als 37 Sekunden vergehen“, erklärt Koch die Anforderungen an die Roboterzellen. Diese Taktzeit konnten die Ingenieure aus Friedberg dank intensiver Vorab-Simulationen garantieren. „Ein Pluspunkt für ABB“, sagt Guido Wittenberg, bei KWD verantwortlich für die technische Planung. „Die Konzepte anderer Anbieter lagen im Schnitt rund 10 Prozent über unserer Vorgabe.“ Die Schweißzellen überzeugten zudem durch ihre Kompaktheit. „Wir haben in unseren Produktionshallen wenig Platz“, erläutert Wittenberg. „Das raumsparende Design der Roboter kam uns sehr entgegen.“ Insgesamt arbeiten nun 20 IRB 6640 und ein IRB 2600 in den vier neuen Anla- Energieführen leicht gemacht: Roboter-Lichtwellenleiter chainflex CFROBOT 5.501übersteht mehr als 28 Mio. Hübe. Bewiesen in Test 3105 von über 600 parallel laufenden Versuchen im mit 1.750 m größten Testlabor für flexible Leitungen. Online berechenbar. Ab Lager, ab 1m, ohne Schnittkosten. Testinfos und Details zu den igus -Qualitätsstandards unter: igus.de/test3105 ® 2 ® ® plastics for longer life ... ab 24h! Flexibel mit Vakuum! Kostenlose Muster: Tel. 02203 9649-800 chainflex Garantie-Club: 18, 24 oder 36 Monate ® Besuchen Sie uns: Hannover Messe - Halle 17 Stand H04 Maximale Flexibilität in der Intralogistik: Vakuum-Lagengreifsysteme von Schmalz entladen Paletten sicher und beschädigungsfrei. Dank mechanischer Unterstützung greift das System auch die Palette zuverlässig. Weitere Informationen: www.schmalz.com/greifsysteme | Tel. +49 7443 2403-103 J. Schmalz GmbH, Aacher Str. 29, D-72293 Glatten, [email protected], www.schmalz.com Besuchen Sie uns auf der Hannover Messe, Halle 17, Stand E26 gen. Auch Sicherheitskomponenten wie Zutrittskontrollen, Einhausungen, Lichtschranken und Rolltore hat der schwedische Konzern geliefert, der als Systemlieferant für Planung, Konstruktion, Fertigung, Lieferung, Montage und Inbetriebnahme der Anlagen verantwortlich war. Einen weiteren Pluspunkt sammeln die Friedberger Roboter dank ihrer Präzision: „Wir bewegen uns als Automobilzulieferer innerhalb sehr enger Toleranzen“, sagt Koch. Die IRC5-Robotersteuerung ermöglicht aber ein millimetergenaues Arbeiten. Die Schweißpunkte sitzen bei jedem Teil an exakt der gleichen Stelle. Die Steuerung überwacht zudem die internen Lasten des Roboters, was das Risiko von Überlastsituationen reduziert und somit zu einer längeren Lebensdauer führt. „Mit Blick auf Wartungs- und Instandhaltungskosten war das für uns ein wichtiges Argument“, betont Wittenberg. Zufrieden ist KWD auch mit der Projektabwicklung. „Beeindruckend war die geringe Implementierungszeit“, sagt Koch. „Von der Lieferung der Anlagen bis zur Produktion des ersten Teils vergingen nur sechs Wochen.“ Da mit ABB bereits der dritte Roboterhersteller im Werk vertreten ist, waren zunächst insbesondere die Anlagenbediener skeptisch gewesen. Wittenberg: „Für die Kollegen bedeutet das anfangs einen erhöhten Schulungsaufwand und eine Umgewöhnungsphase.“ Durch umfangreiche theoretische Schulungs- und praktische Trainingsmaßnahmen wurde aber eine kurze Umstellungsphase sicher gestellt. ABB Automation GmbH www.abb.com/robotics Hannover Messe Halle 11, Stand A35 Nr. 4 / April 2015 Roboter verbinden Seite 9 Einsatzgebiete reichen von Haushaltsgeräten bis zu Wohnwagen Flexible Automation: Veränderungen im Produktionsablauf lassen sich einfach umsetzen Mit dem Roboter automatisch kleben, dichten und dämmen Kleinroboter verklebt Kunststoffteile zur vielseitigen Gewindeschraube SCAs Klebe- und Dosiertechnik eignet sich für unterschiedliche Anwendungen auch jenseits des Automobilrohbaus: von Schallisolierungen von Haushaltsgeräten mit spritzbaren Dämmmassen bis zum Abdichten von Traktorkabinen. „Früher kamen unsere Kunden vor allem aus der Automobilindustrie“, sagt Oskar Sörensson, Geschäftsbereichsleiter General Industry. „Hier liefern wir automatisierte Systeme und ganze Anlagen für den Rohbau, für Lackierstraßen oder die Endmontage.“ Mit Technik aus Bretten werden zum Beispiel Motorhauben konstruktiv verstärkt, Unterbodenschutz und Dämmungsmassen aufgetragen oder Scheiben eingesetzt. Doch auch in anderen Industriebereichen bestehe viel Potenzial, betont Sörensson. Anwendungsmöglichkeiten sieht er etwa bei Haushaltsgeräten, wo Backofenscheiben eingeklebt oder die Geräte gedämmt werden müssen. „Mit unserer Technik können Anwender Schallisolierungen in Form von spritzbaren Dämmmassen schnell und präzise auftragen“, versichert Sörensson. Das sei preisgünstiger als eingelegte Bitumenmatten – die klassische Variante der Dämmtechnik; Geräuschund Vibrationslevel blieben minimal. Weitere Anwendungen liegen im Traktoren-, Trailer- und Wohnwagenbau: Die Klebe- und Dämmtechnik muss für diese Einsatzzwecke hohen Belastungen im Dauereinsatz widerstehen, zum Beispiel in Fahrerkabinen Lärm und Vibrationen verringern oder Feuchtigkeit dauerhaft abhalten. Die Losgrößen seien hier meistens deutlich kleiner als in der Automobil-Großserienfertigung. „Wir entwickeln deshalb verstärkt Systeme für den manuellen Auftrag von Kleb- und Dichtstoffen und für kleinere Materialmengen“, so Sörensson. Dazu gehört unter anderem ein Ein- Schallisolierungen in Form von spritzbaren Dämmmassen lassen sich schnell und präzise auftragen und sind preisgünstiger als eingelegte Bitumenmatten stiegssystem für manuellen Klebstoffauftrag. Ebenfalls im Programm: eine komplett ausgestattete Kompaktzelle mit Fasspumpe, Dosierer, Steuerung, Roboter und optional Vision-System für automatisierte Applikationen etwa bei AutomobilZulieferern. SCA Schucker GmbH & Co. KG www.sca-solutions.com WKT stellt aus hochfesten faserverstärkten Kunststoffen widerstandsfähige, korrosionsbeständige und elektrisch-isolierende Teile her, die in elektrischer Energietechnik, Medizintechnik, Bahntechnik und Flugzeugbau zum Einsatz kommen. Ein Kuka Kleinroboter KR Agilus automatisierte in Geeste die Fügeprozesse für Kunststoff-Gewindeschrauben. Das Montieren und Verkleben verschiedener Kunststoffkomponenten steht bei WKT am Anfang eines jeden Produkts. Ein Beispiel ist das Zusammenfügen der drei Komponenten Mutter, Gewindestange und Unterlegscheibe zu einer vielseitig einsetzbaren Kunststoff-Gewindeschraube für diverse Gewindegrößen und -längen. Da duroplastischer Kunststoff nicht verschweißt werden kann, verbindet ein spezieller Kleber die Bauteile. Ein Arbeitsschritt, der höchste Präzision verlangt. Ziel von WKT war es daher, diesen Arbeitsschritt zu automatisieren, um die Fehlerquote auf null Prozent zu reduzieren und zudem die Bei Anfahren und Stopp erheblich exakter als andere Lösungen Robotik und Kleben vereint Kuka und Reis führen in der Robotstar VI-Steuerung alle wichtigen Klebe- und Robotik-Funktionen zusammen. „Bisher wurde der Roboter getrennt von Klebeparametern wie Pumpendruck, Ventilsteuerung, Heizung, Vorlauf, Spülschüssen und -mengen programmiert“, erläutert Dr. Volker Wünsch, Verkauf Technology Solutions bei Kuka Industries. „Neben dem höheren Zeitbedarf bei der Programmierung war daher auch die Reaktion stets etwas langsamer.“ In einer neuen Software- oberfläche bringt das Reispad nun alle Funktionen zusammen. Damit ist man beim Anfahren und beim Stopp erheblich exakter. Alle Beschichtungsparameter können sogar im laufenden Betrieb angepasst werden. Zudem wird bei einer Steigerung der Robotergeschwindigkeit automatisch auch die Dosiermenge des Klebers gesteigert. Kuka Industries www.kuka-industries.com Hannover Messe Halle 17, Stand G04 Da duroplastischer Kunststoff nicht verschweißt werden kann, verbindet ein spezieller Kleber die Bauteile terlegscheibe hinzugefügt. Dazu nimmt der Roboter die Scheibe auf und lässt sie über die Gewindestange auf die Mutter hinabrutschen. „Mit dem erfolgreichen Zusammenspiel von Roboter und Eindrehvorrichtung kann die Gewindeschraube innerhalb kürzester Zeit ohne aufwändige Umrüstung gefertigt werden“, so Wernemann. Mittels Kameratechnik ist der Roboter in der Lage, das Produkt selbstständig zu kontrollieren. Binnen Sekunden kann so die Präzision der Arbeit überprüft und zwischen Ausschuss oder Gutteil unterschieden werden, bevor der Roboter die fertige Schraube aus der Haltevorrichtung nimmt und in die Aushärtevorrichtung einlegt. Wernemann ist mit der Automatisierung zufrieden: „Der Roboter kann in unserer Produktion sehr individuell eingesetzt werden. So können wir Produktanpassungen oder Veränderungen im Produktionsablauf einfach umsetzen.“ Hinzu kommt der Einsatz der Kameratechnik, die zu 100 Prozent qualitätssichernd ist. „Eine Erfolgsquote, die mit manuellen Lösungen nicht erzielt werden könnte.“ Produktivität zu steigern. „Für das Fügen und Verkleben unserer Produkte brauchten wir eine Lösung, die projektbezogen eingesetzt werden kann. Im Kleinroboter aus Augsburg sahen wir den perfekten Produktions-Partner“, erläutert Geschäftsführer Thomas Wernemann. WKT entschied sich für den KR 6 R900 sixx mit einer Traglast von sechs Kilogramm und einer Reichweite von rund 900 Millimetern. Mit seiner Schnelligkeit und hohen Präzision kann der Agilus auch kleine Bauteile wie Unterlegscheiben schnell aber genau auf einem Bauteil platzieren. Zudem ist das kompakte System aus Roboter samt zugehöriger Steuerung KR C4 auf kleinstem Raum einsatzfähig. Ein Vorteil, von dem gerade kleinere Unternehmen profitieren. Die Inbetriebnahme bei WKT erfolgte im März 2014. Dort nimmt der Kleinroboter zunächst eine Vier- oder Sechskantmutter auf und positioniert sie in der Haltevorrichtung. Die anschließend aufgegriffene Gewindestange wird angefast, um 180 Grad gewendet und an der unteren Seite mit Kleber versehen. Das mit Kleber versehene Ende der Gewindestange wird dann kraftmomentgeregelt in die Mutter eingeschraubt. In einem letzten Schritt wird die Un- Kuka Roboter GmbH www.kuka-robotics.com Hannover Messe Halle 17, Stand G04 Besuchen Sie uns auf der HANNOVER MESSE 2015 vom 13.-17.04.2015 in Hannover Halle 17, Stand C04 Die komplette Produktfamilie für automatisiertes Schweißen und Schneiden Die Komplettlösung für das automatisierte Schweißen und Schneiden. Robotertechnik, Software, Sensorik und Positionierer aus einer Hand. Maximale Wirtschaftlichkeit durch höchste Effizienz und individuell skalierbares System. www.cloos.de Weld your way. Handhabung & Montage Nr. 4 / April 2015 Seite 10 Roboter übernimmt Platinen-Handling beim Kontaktieren von Leiterplatten Vollautomatisiertes Kleben statt Löten spart der Elektronikindustrie Kosten Kleben statt Löten – mit diesem Prinzip spart der Maschinenbauer Fichter in der Elektronikindustrie Energie und Material. Herzstück der vollautomatischen Variante ist ein Motoman-Handlingroboter von Yaskawa. Üblicherweise erfolgt das Kontaktieren von flexiblen Leiterplatten auf Steckerleisten, Platinen oder DisplayElementen mittels eines aufwändigen selektiven Lötprozesses. Fichter, Spezialist für Fügen, Kleben, Laserschweißen und Ultraschallschweißen, setzt stattdessen einen elektrisch leitfähigen Kleber ein und spart so Energie und Material. Die technische Umsetzung der Idee erforderte jedoch ein hohes technisches Knowhow: Ergebnis der mehrjährigen Entwicklungsarbeit ist eine kompakte Anlage mit 60 mal 80 Zentimetern Grundfläche. Durch die geringe Baugröße lässt diese sich einfach in Montagelinien integrieren. Außerdem ist die Anlage gut auf wechselnde Produkte umrüstbar. Im Betriebsablauf wird sie manuell mit Platinen und Leiterfilmen bestückt. In der Zelle trägt zunächst ein Jetventil den Leitklebstoff punktförmig auf jede einzelne Platine auf. Nach diesem Dosiervorgang wird der Leiterfilm auf dem Klebstoff positioniert. Abschließend presst die Maschine die Platine, wobei die Klebestelle mit einem elektrischen Heizelement ausgehärtet wird. Während des gesamten Prozesses sitzt das Teil auf einem Schiebeschlitten, der es in die jeweils richtige Position bringt. Je nach Anwendung und Durchsatz ist der Kleben- statt LötenProzess teil- oder vollautomatisch realisierbar. Die typische Zykluszeit beträgt bei der vollautomatischen Version rund 12 bis 15 Sekunden. Bei der teilautomatischen Lösung sind es 25 bis 35 Sekunden. Beide Versionen sind ausgelegt auf Bauteilgrößen bis zu 60 mal 100 Millimeter. Der zentrale Unterschied zwischen teil- und vollautomatischer Ausführung ist ein Knickarmroboter. An verschiedenen Punkten des Prozesses führt er bei der vollautomatischen Lösung selbstständig Handlingaufgaben aus, die sonst von Hand erledigt werden müssen: So greift sich der Roboter die Platine zu Beginn der Bearbeitung und legt sie exakt in die dafür vorgesehene Teileaufnahme des Schiebeschlittens. Später übernimmt er die Positionierung des Leiterfilms. Und nach der Bearbeitung legt der Roboter die Baugruppe in einem Schacht ab zur späteren Entnahme. „Roboter lassen sich viel flexibler nutzen als herkömmliche 2-Achs-Systeme“, begründet Sibylle Stiedl, zuständig für den Vertrieb, den Robotereinsatz. „Damit können sie insbesondere für neue Aufgaben eingesetzt werden, die bei Anschaffung der Anlage noch gar nicht feststanden.“ Dabei haben sich die Fichter-Experten für einen Sechsachser aus der MH-Serie entschieden. „Diese Roboter sind qualitativ sehr hochwertig bei relativ geringen Kosten“, begründet Stiedl, die bei Fichter auch das Controlling verantwortet, die Wahl. „Außerdem sind sie schnell und einfach zu programmieren.“ Innerhalb des breiten Motoman-Portfolios fiel die Wahl konkret auf den Roboter MH5. Dafür sprach vor allem seine kompakte Bauweise. Dabei bietet er eine Tragkraft von 5 kg sowie einen vergleichsweise großen Arbeitsraum von über 700 mm. Die Leitungen für Strom und Druckluft verlaufen bei den Robotern der MH-Serie innerhalb des Roboterarms. Diese integrierte Medien- und Luftzuführung maximiert die Anlagenzuverlässigkeit, verringert Störquellen und vereinfacht die Programmierung. In der vollautomatischen Ausführung der Zelle führt ein Knickarmroboter selbstständig Handlingaufgaben aus Yaskawa Europe GmbH www.yaskawa.eu.com Hannover Messe Halle 9, Stand F18 Für den MH5 sprach vor allem seine kompakte Bauweise KURZ NOTIERT Sprinter aus Carbon und Kunststoff Dank der Carbonfaser-verstärkten Führungskörper und der Polymer-Gleitführungen sind die Ultradynamic-Linearmotor-Module UM01 von Jung Antriebstechnik und Automation (JA2) echte Leichtgewichte. Sie übertrumpfen sowohl Pneumatikzylinder als auch viele klassische Linearmotor-Aktuatoren mit Kugelumlaufführungen. Ein Ultradynamic-Aktuator hat weniger als 50 g bewegte Masse, sprintet mit Beschleunigungen von über 250 m/s² (25 g) und benötigt für einen Verfahrweg von 160 mm nur 65 ms. Die UM01 eignen sich daher vor allem für Stop-and-Go-Anwendungen mit hohen Taktraten, etwa Ausstoßer, Vereinzeler und Gruppierer in hochautomatisierten Montage-, Sortier- und Prüfprozessen. www.ja2-gmbh.de Nahfeldfunk liest Vakuumdaten aus Smart Field Devices für die vernetzte Produktion entwickelt Schmalz: Neben Greifern mit integrierter Energie- und Zustandsüberwachung sind das Vakuum-Erzeuger, die Prozessdaten erfassen, analysieren und in die Leitebene kommunizieren. Das Compact Terminal SCTMi zum Beispiel bindet mehrere Ejektoren an einen Universalgreifer an. Das Vakuum-Terminal gibt es nun mit integrierter Nahfeld-Funktechnologie NFC. Damit lassen sich Prozess-Parameter über ein mobiles Endgerät auslesen und steuern, zudem kann der Anwender auf Fehlermeldungen sofort reagieren. www.schmalz.com Schwere Teile drehen und kippen Der Dreh-Kipp-Manipulator Centrick von Schreiber bringt Werkstücke bis 2000 kg stets in eine ergonomisch passende Arbeitsposition zum Montieren. Zwei spiegelbildlich angeordnete Gelenkarme kippen das Werkstück um eine virtuelle Achse, ohne dass sich der Schwerpunkt der Anordnung gravierend verschiebt. Dadurch bleibt die Aufstellfläche des Manipulators gering, und das Werkstück lässt sich an allen Seiten bearbeiten. Durch die geschickte Ausnutzung der Lastverhältnisse arbeitet Centrick sparsam und ist auch unter voller Beladung äußerst standfest. Mit Rollen lässt er sich sogar einfach an seinen Einsatzort schieben. www.schreiber-filderstadt.de Pressenmodul für den Roboterarm Ein neues Leichtbau-Pressenmodul von Promess eignet sich für den Einsatz direkt am Roboterarm. Mechanik und Elektrik wurden dafür speziell angepasst. Die Einheit besitzt ein Gehäuse aus Aluminium und erreicht mit dem Gestell ein Gewicht von nur 49 kg. Das geschlitzte Gestell ermöglicht die parallele Aufbiegung unter Nennlast, die Auffederung wird durch die Steuerung kompensiert. Das Fügemodul hat eine Nennlast von 25 kN, einen Hub von 350 mm und verfährt mit 200 mm/s. www.promessmontage.de mehr online unter: www.automationspraxis.de Elektrische Aktuatoren für Ihre Automation Elektrische Zylinder Elektrische Schlittenachsen Elektrische Greifer Elektrische Rotationsachsen Tisch-Roboter Kartesische Roboter » SCARA-Roboter Steuerungen IAI Industrieroboter GmbH • Ober der Röth 4 • 65824 Schwalbach/Taunus Tel.: 06196/8895 - 0 • Fax: - 24 • E-Mail: [email protected] • www.IAI-GmbH.de mit Schrittmotoren Nr. 4 / April 2015 Handhabung & Montage Seite 11 Präzises Einlegen des Ölkanal-Einsatzes in die Gussform bereitete das meiste Kopfzerbrechen Maßgeschneiderte Greifsysteme automatisieren Druckgussproduktion Das walisische Unternehmen Castalum stellt Hochdruck- und Pressformteile her. Für einen neuen VWAuftrag lieferte die Zimmer Group maßgeschneiderte Greifersysteme für die Roboterzellen. Seit über fünf Jahren sind die Rheinauer Hauptlieferant für Castalum und haben über 15 Systemlösungen in enger Zusammenarbeit realisiert. Die Druckgussproduktion findet in Welshpool vollständig in Fertigungszellen statt, wobei jede Zelle ein komplettes Fertigungsprogramm von der Metallschmelze über Spritzguss und Roboterhandling bis zur Fertigbearbeitung enthält und verpackungsfertige Teile liefert. 2012 konnte sich Castalum den bisher größten Auftrag in seiner Geschichte sichern. Das Projekt umfasste zwei Komponenten für eine globale Volkswagen-Plattform: Hergestellt werden recht große Gussteile mit einem Gewicht von 6 kg (für den Träger) und 3 kg (für die Abdeckung). Die Abdeckung sollte mit einer 2-fach-Guss-Form und der Träger als Einzelguss hergestellt werden. Der Träger sollte laut Kundenwunsch ferner einen Einsatz enthalten, um einen Ölkanal einzubringen und so die Zykluszeiten für die Innenbearbeitung zu reduzieren. Dies war der schwierigste Teil des Projekts. Die exakte Positionierung und Entfernung des Einsatzes mit perfekter Zeitsteuerung waren ausschlaggebende Faktoren, um hohe Ausschussmengen zu vermeiden. Andere Lieferanten waren an der Aufgabe gescheitert. chen, nachdem die Produktion der beiden Teile zuvor 12 Monate erfolglos versucht worden war. Die Greifexperten arbeiteten während des Projekts eng mit Castalum zusammen. Die Verantwortlichen loben insbesondere die technischen Fähigkeiten der Rheinauer zur Entwicklung eines maßgeschneiderten Greifers für diese äußerst spezifische Anwendung in einer rauen Gießereiumgebung. Vom Konzept bis zur Abnahme vergingen nur 18 Wochen, nachdem die Produktion der zwei Teile zuvor 12 Monate erfolglos versucht wurde Zimmer Group www.zimmer-group.de Hannover Messe Halle 17, Stand E38 KEEP IT SIMPLE. BUT SMART. DER EPSON LS Wenig investieren, viel gewinnen: Der Industrieroboter Epson LS punktet sowohl durch seine Leistung als auch durch die extrem günstigen Anschaffungs- und Betriebskosten. Zelle erfordert verlässliche und genaue Handhabungstechnik Darüber hinaus verlangte Castalum, dass die Zelle von nur einem Bediener gefahren werden sollte. Man war sich bewusst, dass die Zelle eine verlässliche und genaue Handhabungstechnik erfordern würde. Daher wandte man sich erneut an die Zimmer Group für die Lieferung von zwei maßgeschneiderten Greifersystemen für die beiden Roboter. Zu den Aufgaben des Primärroboters gehört die Aufnahme des Einsatzes und Einlegen in die Druckgussform, das Entfernen des Teils aus der Druckgießmaschine und die Beschickung für das Entgraten sowie schließlich das Be- und Entladen der Kühlvorrichtung. Der Robotergreifer zum Einlegen der Einsätze und Entnahme des Trägers aus der Form wurde mit zahlreichen Funktionen ausgestattet. Die integrierte Absteckung zum Positionieren an der Druckgussform sorgt im Zusammenspiel mit einem Achsausgleich für höchste Positionierungsgenauigkeit. Für das Positionieren des Einsatzes wurde der Roboter so programmiert, dass er nur über eine bestimmte Schublänge arbeitet. Bei Widerstand gegen die Schubbewegung, wird der Prozess angehalten. Zudem wurde ein zweiter Roboter installiert, der das abgegratete Gussteil aus der Presse entfernt, die Ausstoßvorrichtung zur kontrollierten Entnahme des Einsatzes belädt und das Rohgussteil in den Arbeitsbereich des Bedieners zuführt. Vom Konzept bis zur Abnahme vergingen nur 18 Wo- Inklusive Epson RC90 Steuerung und Entwicklungssoftware RC+. Mit seinen 4 Achsen kann der Epson LS mehr als lineare Bewegungen, er ist flexibel und einfach im Handling. Smart ist auch die Bestellung. Ganz einfach online unter epson-store.de/fa ENGINEERED FOR BUSINESS www.epson.de/scaralight Eps_Az_LS_Roboter_188x270_SSP.indd 1 29.09.14 08:26 Handhabung & Montage Nr. 4 / April 2015 Seite 12 Düsen und Komponenten müssen im Montageprozess genau identifiziert werden Handmontage von Inkubatoren für das Anzüchten von Zellen Injektordüsen mit RFID automatisch montiert Hub- und Drehmodul sorgen für ergonomische Montageplätze Um bei der Montage von Injektordüsen für Einspritzanlagen die Anforderungen an Präzision und Wiederholgenauigkeit zu erfüllen, müssen die Düsen und ihre Komponenten im Prozess genau identifiziert werden. Dazu setzt Sondermaschinenbauer Sonplas auf Turcks RFID-System BL ident und uprox+ Näherungsschalter. Die Montage von Injektordüsen ist komplex, denn die einzelnen Bauteile einer Düse (Spitze, Nadel oder Feder) können nicht einfach auf eine andere Düse getauscht werden, da die Komponenten exakt vermessen und aufeinander abgestimmt sind. Ende 2012 erhielt der Straubinger Sondermaschinenbauer Sonplas den Auftrag, zwei Maschinen zur Montage solcher Injektordüsen zu bauen. „Das Besondere an den Maschinen ist, dass wir vor jeder Montagestation immer messen und dann abhängig von dieser Messung das Werkstück bearbeiten“, erläutert SonplasVertriebsleiter Hermann Pankofer. So wird zum Beispiel die Feder des Injektors nicht einfach auf die Nadel gesteckt, sondern die Kraft der Feder erst vermessen und dann entsprechend der Messergebnisse aufgepresst. Das Ganze muss unter 1 Mikrometer genau passen, denn Stärke und Sitz der Feder wirken sich im Motor auf das Einspritzverhalten aus. Daher wird die Höhe der Feder bei einer definierten Gegenkraft geprüft. Das komplexe Zusammenspiel von Messungen und Montageprozessen erfordert, die entsprechenden Messdaten eindeutig zuordnen zu können. „Jedes Bauteil wird daher nachverfolgt, nicht nur die Injektordüse als Ganzes, sondern auch jedes Einzelteil für sich“, sagt Projektleiter Manuel Lehner. Um die Bauteile einer Düse zuzuordnen, fahren sie auf dem eigens für die Anlage optimierten Werkstückträger mit, der für jedes Injektorbauteil einen Platz bietet. An jeder einzelnen Station des Montagebands sitzen RFIDSchreibleseköpfe und uprox+ Näherungsschalter von Turck RFID-Reader lesen dann die Datenträger aus, die an jedem einzelnen Werkstückträger montiert sind. Dafür suchte Sonplas ein RFID-System, das platzsparend in der Maschine montiert werden kann. „Hohe Schreibleseabstände waren weniger das Problem, aber der Tag musste direkt auf das Aluminium des Werkstückträgers montiert werden können“, präzisiert Lehner die Anforderungen. Im Portfolio des Turck-RFID-Systems fand sich der ideale Tag: Die Datenträger TW-Q25L12,5-M-B128 – nicht viel größer als ein Daumennagel – erfüllen alle Vorgaben. Als Schreibleseköpfe sind elf Geräte in M18-Gewindebauform vom Typ TN-M18-H1147 in jeder Maschine verbaut. Zum Überprüfen der richtigen Werkstückträger-Position zum Lesen der Datenträger suchte Sonplas zudem induktive Sensoren als Initiatoren. Gefragt war ein kompakter Schalter mit hohem Schaltabstand auf Aluminium. Mit diesem Anforderungsprofil kam nur ein uprox+ Sensor in Frage. Denn andere Näherungsschalter schaffen es nicht, einen so hohen Schaltabstand auf Aluminium zu garantieren. In jeder der beiden Montagemaschinen verbaute Sonplas 56 Sensoren des Typs NI4U-EG08-AP6X. Sie erkennen die Werkstückträger am Band und steuern Stopp- und Positioniervorgänge, um einen Stau auf der Anlage zu vermeiden. „Dass der Turck-Sensor Aluminium so gut erkennt, war für uns ein großer Vorteil. Die Bearbeitung eines Werkstückträgers aus Stahl wäre viel aufwändiger gewesen“, so Lehner. Auch das Gewicht der Werkstückträger auf dem Transportband wäre bei einer Stahlausführung zu hoch gewesen. Die Prüfdaten an den einzelnen Messstationen werden über die RFIDSchreibleseköpfe mit der Identifikationsnummer auf den Datenträgern verknüpft und in einer Datenbank abgelegt. Mit dem BL67-Gateway gelangen die Daten über Profibus zur Datenbank der Maschine. „Die Herausforderung bei dieser Maschine lag darin, im Zusammenspiel der hochpräzisen Messungen mit den ebenso präzisen Montagen eine Toleranz unter einem Mikrometer einzuhalten. Und das wiederholbar in einer laufenden Produktionsanlage“, sagt Lehner: „Dabei müssen wir uns auf jede verbaute Komponente – und natürlich auch auf jeden Sensor – zu 100 Prozent verlassen können.“ Hans Turck GmbH & Co. KG www.turck.com Hannover Messe Halle 9, Stand H55 Für die Montage von Begasungsbrutschränken hat der Labortechnikanbieter Thermo Fisher Scientific mit Modulen von Roemheld eine ergonomisch gestaltete Fertigungslinie entwickelt. Neben der gesundheitsschonenden Arbeitsplatzgestaltung steht die Sicherung der Qualität im Vordergrund. Alle Arbeitsplätze bestehen aus einem elektronischen Hubmodell Shop-Floor, das mittels eines Handtasters hochund heruntergefahren wird, und einem Drehmodul, das über zwei Fußschalter bedient werden kann Die Inkubatoren des Typs Heracell Vios dienen dem Anzüchten von Zellen in Nährkulturen und werden in Universitäten, Forschungslaboren und der Industrie eingesetzt. Bei der Entwicklung der Montagearbeitsplätze arbeitete Thermo Fisher Scientific mit den Experten für Montage- und Handhabungstechnik aus Laubach zusammen. Deren Modulog-Programm umfasst zahlreiche Module, mit denen sich die optimale Lage von Montageobjekten herstellen lässt. Bei der Planung der Handmontage lag Betriebsmittelkonstrukteur Stefan Kämmerer besonders die Ergonomie am Herzen. Denn die frühere Inkuba- tor-Baureihe wurde zwar an höhenverstellbaren Tischen montiert, aber die rund 20 Kilogramm schweren Modelle mussten ohne Hilfsmittel von Hand gewendet werden. „Deshalb war die Vormontage der Innenbehälter körperlich anstrengend“, so Kämmerer. Das sollte bei der aktuellen Baureihe besser werden. Das an der Vorderseite offene Innengehäuse ist bei der 160-Liter-Schrankvariante etwa 700 mm hoch und 450 mm breit. In der Vormontage beklebt ein Mitarbeiter alle fünf Seiten mit Heizungsfolien, hierzu muss der Behälter mehrfach gedreht werden. Außerdem müssen ein Sensor und eine Halterung montiert werden. Der Vorgang dauert etwa 45 Minuten. Für die Montage der Begasungsschränke konzipierten Kämmerer und Pergande eine Linie aus vier ähnlichen, hintereinander angeordneten Montagearbeitsplätzen. Auf zwei von ihnen können auch die größeren Inkubatormodelle montiert werden. Alle Arbeitsplätze bestehen aus einem elektronischen Hubmodul ShopFloor mit 200 mm Hub, das über einen Handtaster hoch- und heruntergefahren werden kann, und einem Drehmodul. Dieses verfügt über Indexierungen, die in 45°-Schritten manuell gelöst werden können. Hierzu gibt es zwei Fußschalter, die dem Monteur das Lösen ermöglichen, ohne dass er um den längs liegenden Behälter herumgehen muss. Mit dem Ergebnis der Arbeitsplatzgestaltung sind alle Beteiligten zufrieden. Pergande lobt die Ergonomie ebenso wie die sichtlich verbesserte Produktqualität: „Durch die eindeutige Lagefixierung und das definierte Handling mit Hilfe der 45-Grad-Indexierungen ist die Gefahr von Beulen im Behälter spürbar gesunken.“ Römheld GmbH www.roemheld.de Hannover Messe Halle 16, Stand G18 Automatischer und flexibler Niveauausgleich Höhenausgleichseinheit sorgt für mehr Ergonomie Die Qualität eines Roboters zeigt sich in der Zusammenarbeit mit Menschen. Man and Machine www.staubli.com/robotik Roboter als Partner des Menschen. Roboter sollen Mitarbeiter nicht ersetzen, sondern einfach und intuitiv mit ihnen zusammenarbeiten. Ganz in diesem Sinne arbeiten Stäubli Roboter schnell, präzise und sicher, aber in erster Linie Hand in Hand mit Menschen. Stäubli Tec-Systems GmbH, Theodor-Schmidt-Str. 19, D-95448 Bayreuth/Germany, Tel. +49 (0) 921 883 0 Staubli ist eine Marke von Stäubli International AG und ist in der Schweiz und anderen Ländern registriert. © Stäubli, 2015 „Man and Machine“ ist eine registrierte Marke von Stäubli International AG 2015 13. – 17. April d B18 Halle 17, Stan Die HAE passt sich automatisch an individuelle Bedingungen an und schont so die Gesundheit der Mitarbeiter Eine Höhenausgleichs-Einheit (HAE) sorgt bei den Transfersystemen von Stein für einen automatischen Niveauausgleich zwischen unterschiedlichen Arbeitshöhen. Da die HAE höhenverstellbare Arbeitsplätze individuell anfährt, verbessert sie die Ergonomie des Montageplatzes. Beispielsweise können Mitarbeiter sitzend oder stehend montieren. Die HAE überwindet einen Höhenunterschied von maximal 400 Millimetern und ist in zwei Versionen erhältlich: Die fest eingestellte Hubhöhe ist geeignet, wenn die Arbeitsplatzbedingungen zwar unterschiedlich sind, aber konstant bleiben. Eine zweite flexiblere Variante passt sich stufenlos an variabel einstellbare Arbeitshöhen an. Darüber hinaus gleicht die Komponente baubedingte Höhenunterschiede im Boden der Montagehalle aus. Stein Automation GmbH & Co. KG; www.stein-automation.de Nr. 4 / April 2015 Branchenfokus Medizin Seite 13 Kompakte Einheit aus Handlingroboter und Werkstückspeicher Sonderpalettierer für die Montage pharmazeutischer Produkte Produktiv durch die Geisterschicht Sauber und gezielt zugeführt Schon seit Ende der 90er Jahre unternimmt der Medizintechnik-Hersteller Tontarra erste Schritte zur Automatisierung. Das zunächst eingesetzte Palettensystem hatte aber den Nachteil, dass man für eine Produktion von mehr als 12 Stunden eine sehr große Anzahl an Paletten mit Vorrichtungen benötigte. Mit der Flexcell Uno von Chiron fand man die ideale Lösung für das hauptzeitparallele Be- und Entladen. Ab 2008 wurde bei dem Hersteller chirurgischer Instrumente der erste fahrbare Roboter eingesetzt. Dieser bestückte drei Maschinen mit Paletten und eine Maschine mit Einzelteilen, welches die Anzahl der Vorrichtungen drastisch reduzierte. Durch die Einzelbestückung tauchte ein neues Problem auf: Da der Greifer nur bestimmte Formen fasste, und die Rohware sehr unterschiedliche Abmaße besaß, wären somit nur zwei bis drei Sorten von Instrumenten greifbar gewesen. Deswegen konstruierte Tontarra eine Rohware, welche von den Abmaßen für über 100 verschiedene Modelle passend ist. Auf der Suche nach der optimalen Lösung wurden 2013 und 2014 neue Chiron Maschinen mit Flexcell Uno angeschafft. Bei diesen Systemen ist es nun möglich, eine reine EinzelteilBestückung durchzuführen. Die Zellen besitzen einen Werkstückspeicher mit Tableaus, welcher hinter die Automatisierungszelle angebunden ist. Die Rohware wird hierbei auf die Tableaus gelegt, welche bis zu 16 Einzelteile fassen kann. Der Handlingroboter zieht eine der bestückten Paletten aus dem System, nimmt sich zwei Teile von dem Tableau und legt diese in die Vorrichtung der Maschine. Nach Abschluss der Zerspanung entnimmt der Handlingroboter die gefrästen Teile und legt diese wieder in dem Tableau ab. Dadurch war es möglich, mit einer Vorrichtung, die speziell für diese Maschi- Um pharmazeutische Produkte automatisiert zu montieren, setzt Gerresheimer auf einen Sonderpalettierer von IEF-Werner. Dieser erreicht kurze Taktzeiten, lässt sich unter Reinraumbedingungen betreiben und wurde reibungslos in die Produktionslinie integriert. Die Maschine hat ein integriertes Messsystem, das die Qualität der in der Geisterschicht produzierten Ware garantiert ne angefertigt wurde, über 24 Stunden durch zu fertigen. Die Maschine hat ein integriertes Messsystem, das die Qualität der in der Geisterschicht produzierten Ware garantiert. Ist ein Werkzeug verschlissen, erkennt das die Maschine und ersetzt das Werkzeug automatisch. Ein weiterer Vorteil der Flexcell Uno Zellen ist, dass man unterschiedliche Modelle fräsen kann; es ist also zum Beispiel möglich, zehn 3-mm-Stanzen und zehn 4-mm-Stanzen ohne Rüsten über Nacht zu fräsen. Der große Vorteil dieser Automatisierung ist, dass die Mitarbeiter in einem Einschichtmodell arbeiten und man trotzdem 2,5 Schichten produzieren kann. Durch die hohe Zahl der Einlegeteile, welche die Tableaus fassen, kann man, wenn es nötig ist, auch samstags und sonntags mannlos durchfertigen. Dabei sind nur geringe Nachbestückungen nötig. Tontarra Medizintechnik GmbH www.tontarra.de Gerresheimer produziert mit rund 11 000 Mitarbeitern in mehr als 40 Werken ein breites Angebot an pharmazeutischen Verpackungen sowie Produkte zur Verabreichung von Medikamenten. In Millionenauflagen produziert das Unternehmen hoch automatisiert sieben Tage pro Woche rund um die Uhr die verschiedenen kundenspezifischen Kunststoffsysteme. „Die komplette Fertigungskette vom Spritzgießen über die Montage und Prüfung bis zur Verpackung erfolgt in Reinräumen der ISO-Klasse 8“, sagt Eduard Maier, Projektleiter am Standort Wackersdorf. „Gerresheimer hat bereits mehrere unserer Sonderanlagen erfolgreich im Einsatz“, erklärt Stefan Deck, Produktmanager für Transfer- und Palettiersysteme bei IEF-Werner in Furtwangen. „Dabei handelt es sich um autarke Zuführ-, Montage- und Palettiersysteme.“ Für den Zusammenbau der Produkte mussten die Spezialisten bei der Palettierlösung noch einen Schritt weitergehen. Denn die Anlage sollte sich nahtlos in die bereits geplante Montagelinie einfügen und dabei an einen Rundschalttisch integrieren lassen. Der Palettierer soll Komponenten zeilenweise in Trays mit den Maßen 350 x 470 Millimeter einsetzen. „Für diese Anwendung werden spezielle Einmal-Trays gewählt“, betont Deck. Diese sind extrem dünn und nicht sehr formstabil, müssen aber trotzdem automatisch prozesssicher verarbeitet werden. „Das stellte eine Herausforderung in Bezug auf Stapelverhalten, Greifmöglichkeiten, Stabilität und auch Vereinzelbarkeit Die Schublade mit den Leertrays: Erst wenn diese geschlossen ist, kann der Sonderpalettierer starten dar“, erklärt der Produktmanager. Weiterhin musste ein schonendes Handling der medizinischen Komponenten gewährleistet sein – und das unter Reinraumbedingungen (Klasse 8). Die Schublade des Palettierers fasst 50 Leertrays und wird von einem Mitarbeiter bestückt. Aus dieser entnimmt eine servogesteuerte Entstapeleinheit das erste Tray, verfährt damit auf der Y-Achse und platziert es über ein Shuttle, wo es mit einer Abstreifeinheit gelöst wird. Das Shuttle positioniert es nun direkt unter einen Vierfach-Sauggreifer mit Dreheinheit. Dieser entnimmt vier Baugruppen aus dem Übergabenest, dreht diese um 90 Grad und setzt sie in das leere Tray zeilenweise ab – insgesamt werden so elf Zeilen mit je acht Baugruppen gefüllt. Währenddessen wird ein weiteres Tray vereinzelt und einem zweiten Shuttle übergeben, der dieses in eine Stapelposition fährt. Dort wird das leere Tray als Deckel auf die bestück- te Palette gesetzt. Dann wird das noch leere Tray ebenfalls befüllt und mit einem weiteren leeren Tray als Deckel versehen. Der Stapel, der nun aus einem leeren und zwei befüllten Trays besteht, wird auf eine Pufferbandstrecke gesetzt und direkt zur Verpackungsstation befördert. „Dafür haben wir unser Transfersystem Posyart gewählt“, erklärt Deck. Denn mit diesem flexiblen und präzisen Baukastensystem lassen sich so gut wie alle Aufgaben im Transfer-, Montage- und Logistikbereich lösen. „Für den Sonderpalettierer haben wir auf Kundenwunsch eine Siemens S7-Steuerung gewählt, die mit einem Bediengerät vom Typ TP700 ausgestattet ist“, erklärt Deck. Zudem kommt ein modularer Servoantrieb Sinamics S120 zum Einsatz. Zur Kommunikation mit der Anlage ist der Palettierer mit einer Profinet-Schnittstelle ausgerüstet. IEF-Werner GmbH www.ief-werner.de Schnelle Entnahme von COP-Kunststoffteilen Integrierte Spritzgusszelle Auf Basis einer vollelektrischen S-2000i 100B Roboshot-Spritzgießmaschine von Fanuc hat Hahn Automation seine Mastershot-Zelle für die schnelle Entnahme von COP-Teilen entwickelt. Nicht zufällig werden in der Mastershot-Zelle medizintechnische Teile gefertigt: Denn wo Qualität und Zuverlässigkeit bei kurzen Zykluszeiten gefragt sind, spielt die Zelle ihre Stärken aus. Gefertigt wird ein Spritzenkörper aus transparentem COP-Kunststoff, der oft als hochwertiger Glasersatz verwendet wird. Die hohe Integrationsdichte dieser Fertigungszelle ist auf den konsequenten Einsatz von Equipment aus Neuhausen zurückzuführen, ebenso wie auf das breite System-Knowhow von Hahn. Deren Entnahmegerät Proline wird von extrem schnellen Servomotoren angetrieben und von einer Power Motion-CNC gesteuert. Von den Gelben kommt auch die Roboshot S-2000i 100B inklusive CNC-Steuerung. Die Schließkraft der vollelektrischen Spritzgießmaschine beträgt 1000 kN. Das Zweifach-Werkzeug mit Servoabstreifplatte für diese Applikation steuert das Bahlinger Unternehmen Männer bei. Männer ist spezialisiert auf die Entwicklung und Fertigung von Präzisionsformen, Heißkanal- und Mikrospritzgieß-Systemen. Zum Konzept der Mastershot-Zelle gehört es, dass der Kunde hinsichtlich Ausstattung nichts selbst organisieren muss. Er bekommt das komplette System aus einer Hand – wenn er will. Fanuc Deutschland GmbH www.fanuc.eu Hannover Messe Halle 17, Stand D24 Produktivität erhöhen ohne Kostensteigerung. Produkte, Systeme und Dienstleistungen von ABB steigern die Produktivität und Energieeffizienz einer Vielzahl von Industrieprozessen. In arbeitsintensiven Anwendungsbereichen liefern unsere Roboter, Antriebe und Servomotoren Höchstleistungen – hygienisch einwandfrei, flexibel und stets zuverlässig. Automatisierungstechnik von ABB erhöht die Betriebszeit, optimiert die Produktqualität und verbessert die Sicherheit – und das bei gleichzeitiger Reduzierung des Material- und Energieverbrauchs. Interessiert? Besuchen Sie uns auf www.abb.de GIFA Düsseldorf 16.-20. Juni 2015 Halle 16, Stand A23 ABB Automation GmbH Telefon: +49 60 31 85-0 Fax: +49 60 31 85-297 E-Mail: [email protected] Branchenfokus Medizin Nr. 4 / April 2015 Seite 14 Medizintechnik-Produkte dauerhaft kennzeichnen – sicheres Greifen, ohne Spuren zu hinterlassen Hochpräzise Medizintechnikteile reproduzierbar fertigen Roboter beschriftet Keramikteile für künstliche Hüftgelenke mit Laser Automationseinstieg leicht gemacht Die dauerhafte Kennzeichnung medizintechnischer Produkte schafft Sicherheit bei Rückverfolgung und Haftungsfragen. Eine flexible, roboterbasierte Laseranlage von Zeltwanger kennzeichnet Produkte mit komplexen Geometrien und anspruchsvollen Werkstoffen vollautomatisch, schnell und sicher. Sistro fertigt hochpräzise Medizintechnikteile. Um die hohen Anforderungen der Kunden weiter bedienen zu können, wagten die Österreicher gemeinsam mit GF Machining Solutions den Einstieg in die Automation. Die flexible, roboterbasierte Laseranlage kennzeichnet Produkte mit komplexen Geometrien vollautomatisch, schnell und sicher Die neueste Anlage des Dußlinger Unternehmens kennzeichnet Keramikkugeln und -kalotten für Hüftgelenksimplantate mit einem Laser. Hierzu werden die Werkstücke von einem Sechsachs-Roboter aus einem Ein Vakuumgreifer aus abriebfestem Kunststoff entnimmt die Werkstücke aus dem Blister, richtet sie aus und bringt sie mit der zu beschriftenden Fläche in den Laserstrahl Werkstückträger entnommen und in den Laserstrahl gehalten, der diese mit Seriennummer, Herstellerlogo und Sicherheits-Prüfzeichen kennzeichnet. „Die komplexe Form der Kugeln und Kalotten stellt höchste Anforderungen an die Führung durch den Roboterarm“, betont Konstrukteur Ulli Koch. Eine intelligente Softwarelösung sorgt daher dafür, dass der Laserstrahl stets im richtigen Winkel auf das Werkstück trifft. Eine Kamera überprüft abschließend das Ergebnis und vergleicht es mit den Werten, die die SAP-Datenbank vorgibt. Erst bei vollständigem Vorhandensein aller Bestandteile wird das Teil als i.O. freigegeben. Eine Herausforderung war dabei die Greiferfunktion. Ein Vakuumgreifer aus abriebfestem Kunststoff entnimmt die Teile aus dem Blister, richtet sie aus und bringt sie mit der zu beschriftenden Fläche in den fixen Laserstrahl. Auch während der schnellen Bewegungen muss der Greifer sicher halten – und trotzdem dürfen nach dem Ablegen für den anschließenden Messprozess auf der auf Hochglanz polierten Werkstückoberfläche weder Abrieb noch Kratzer zurückbleiben – denn das würde die Haltbarkeit beeinträchtigen. Nur 12 Sekunden dauert der gesamte Prozess, um die vom Kunden geforderten großen Stückzahlen zu erreichen. Daher kann auch das Ein- und Ausfahren der Werkstückträger hauptzeitparallel erfolgen. Hierzu wurde der Zuführkanal laserdicht abgeschottet. Neben Greifen und Führen war auch das Ablegen der Kugeln auf dem Werkstückträger eine Herausforderung, denn der verfügbare Raum für den Roboterarm ist sehr knapp bemessen. Neun Varianten an hochglanzpolierten Keramikwerkstücken werden von der Maschine beschriftet. Hierzu bedarf es keiner großen Umrüstung. Lediglich zwei Programmumstellungen sind per Knopfdruck nötig, um auf eine größere Kugel, eine andere Kalotte oder einen anderen Werkstoff umzuschalten. Weitere, neue Werkstücktypen mit anderen Geometrien können im Teaching-Modus sehr einfach eingelernt werden. Die Maschine ist bereits die zweite, die die Dußlinger für die Beschriftung von künstlichen Hüftgelenksteilen aus Keramik gebaut haben. Eine weitere beschriftet Endoskope auf den Edelstahlflächen. Zeltwanger Automation GmbH www.zeltwanger.de Hannover Messe Halle 4, Stand E24 „Wir haben uns auf die Entwicklung und Herstellung von mechatronischen Systembaugruppen und Präzisionsteilen spezialisiert“, berichtet Günter Höfert, der als Miteigentümer seit sieben Jahren auch die Geschäftsführung innehat. Sistro beliefert als Zulieferer Luftfahrt, Präzisionsmaschinenbau, Dichtungstechnik und Medizintechnik. „Dabei gilt es, Techniken der Feinmechanik, Elektronik und Montage perfekt miteinander zu verbinden.“ Mit 62 Mitarbeitern auf 3000 m² Betriebsfläche bieten die Tiroler neben Fräsen, Drehen, Schleifen, Erodieren und Oberflächenfinish auch Dienstleistungen speziell für die Medizintechnik – etwa Reinigen, Sterilisieren und Verpacken. „Nachdem wir früher ausschließlich Prototypenbau betrieben haben, liegt unser Schwerpunkt mittlerweile in der Kleinserienfertigung von Präzisionsteilen mit Losgrößen von 100 bis 500 Stück pro Jahr“, so Höfert. „Dabei ist eine Genauigkeit von 3 bis 5 Mikrometer durchaus üblich. In diesem Bereich spielt neben den Maschinen und Werkzeugen auch das Knowhow rund um den Fertigungsprozess ein große Rolle." Noch vor sieben Jahren wurde bei Sistro einschichtig und mit einem Mann pro Maschine gefertigt. Sukzessive stellte Höfert auf Zweischicht-Betrieb und Mehr-Maschinenbedienung um. Zudem wurden seit 2007 erhebliche Investitionen in neue Fräs- und Erodiermaschinen getätigt. Zusätzlich entstand die Anfor- derung, die Produktion zu automatisieren – zumindest teilweise. „Wir wollten in das Thema Automatisierungstechnik langsam und kontinuierlich hineinwachsen“, so Höfert. Deshalb hat er sich entschieden, nicht in eine verkettete Anlage zu investieren. „Für uns war es der logische Schritt, eine sehr gute 5-AchsMaschine anzuschaffen, die unsere hohen Präzisionsanforderungen erfüllt und diese mit einem einfachen Palettenwechsler auszurüsten“, erklärt er. Zumal es bei einer Investition in Automation sehr wichtig sei, die Mitarbeiter mit einzubeziehen. Sistro suchte nach einer Lösung, mit der er schnell produktiv sein und gleichzeitig intern Knowhow im Bereich der Automatisierung aufbauen kann. Ziel war es, mit der neuen Anlage innerhalb kurzer Zeit den Wochenstundensatz von 72 auf zumindest 120 Stunden zu erhöhen. Höfert schaute sich mehrere Konzepte näher an. Die Auswahl fiel letztlich auf die Mikron HPM 450U, eine 5-Achsen-Fräsmaschine, die eine seitliche Automatisierung erlaubt und so ungehinderten Zugang von vorne. In Verbindung mit dem kompakten WPC 10-fach Palettenwechsler und einem ATC Werkzeugmagazin mit 220 Werkzeugplätzen entstand ein Paket, das genau Höferts Anforderungen entspricht: „Speziell die Kompaktheit und auch das ausgesprochen interessante Preis-Leistungsverhältnis hat uns überzeugt.“ Die Anlage wurde bewusst als Insellösung konzipiert, um einerseits Arbeitsabläufe klar zu trennen und andererseits Automatisierungsprozesse kennen zu lernen. Zum Testen der Automatisierungslösung hat Sistro ein sehr komplexes Bauteil ausgesucht, bestehend aus zwei Formhälften, die von der Geometrie her perfekt zueinander passen müssen. AUTOMATION für höchste Ansprüche Die Anlage wurde bewusst als Insellösung konzipiert, um einerseits Arbeitsabläufe klar zu trennen und andererseits Automatisierungsprozesse kennen zu lernen Besuchen Sie uns auf der Messe: Kawasaki Robotics GmbH [email protected] Halle 17 Stand B26 Tel. +49 (0)2131-3426-0 www.kawasakirobot.de Die Schließfläche unterliegt dabei sehr hohen Oberflächenanforderungen. Das Ergebnis der Probebearbeitungen war überzeugend. Durch die intelligente Thermokompensation ITC 5x konnte auch der Wärmegang der Maschine kontrolliert werden. Zwar dauert die Durchführung des Zyklus zirka 20 Sekunden, doch für Höfert steht Qualität vor Laufzeit: „Aufgrund der hohen Genauigkeiten, die wir mit der Mikron HPM 450U jetzt erzielen, kann die händische Läpp- und Polierarbeit um 50 Prozent reduziert werden.“ Und auch das Ziel, den Wochenstundensatz auf 120 zu erhöhen, wurde bereits nach lediglich zwei Monaten Betriebszeit erreicht. GF Machining Solutions GmbH www.gfms.com/de AZ_Kawasaki_188x133+3mm_Fach.indd 1 09.03.15 09:53 Informationen, Mitteilungen und Verbandsarbeit aktiv Offizielles Organ des Industriemeisterverbandes Deutschland e. V. IMV Siegen IMV Deutschland/bsw GmbH Miss Sauerland 2014 beim Fachvortrag „PC – Smartphone – Sicherheit“ Arbeitskreis „Meister treffen Meister“ – Erfahrungsaustausch zwischen den Industriemeistertagen Vor kurzem konnte die IMV Siegen 35 Teilnehmer im Bernhard Weiss Saal der IHK Siegen zum Fachvortrag „PC – Smartphone – Sicherheit" begrüßen. Unter den vielen Interessierten befand sich auch Janine Meurer „Miss Sauerland 2014" (Bild vorne 1. v.r.), aber dazu später mehr. Neuer Arbeitskreis der bsw GmbH „Meister treffen Meister“ für Sächsische Industriemeister. Der engagierte Informatiker Frank Gamboa (Bild vorne 2. v.r.), brachte den Teilnehmern verschiedene sicherheitstechnische Gefahren und Aspekte, zum Thema PC- und Smartphonenutzung, auf anschauliche Weise näher. Der Vortrag ging mit Zwischen- und Abschlussfragen der Teilnehmer über 2 Stunden. Deshalb hier nur einige knappe interessante Stichpunkte. Moderne Fernseher können „abhören", Biometrik (Fingerabdruck, Iriserkennung) ist leicht zu fälschen, Stromrechnung der NSA 1 Mio $ / Monat für Spionage, E-Mail ist kein „verschlossener Brief", sondern eine „Postkarte", wichtiger Datenknoten in Frankfurt mit 2,2 Terabit / sec. Datendurchsatz, Kundenkarten vom Einzelhandel dienen hauptsächlich der Datensamm- lung, das Passwort für den Start amerikanischer Atomraketen war jahrelang 00000000(8 Nullen)!!! Der interaktive Vortrag wurde noch von 2 Kurzfilmen „Falsche Apps / Smartphone Spion" und „Vernetzte Drucker / Kopierer werden von vermeintlichem Servicetechniker ausgelesen" unterstützend ergänzt. Die Teilnehmer waren teilweise sehr schockiert von den möglichen Gefahren, konnten aber viel Nützliches zum Thema erfahren und werden wohl nun etwas kritischer und überlegter mit der „Kommunikationstechnik" des 21. Jahrhunderts umgehen. Bild: Ingo Grüne Abschließend unterhielt sich der IMV-Vorstand mit Janine Meurer über ihre Zukunftspläne und lud sie spontan zur alljährlichen Familienfeier im November 2015 ein. Wer sich zukünftig für die Themen der IMV Siegen interessiert, kann uns auch gerne auf unserer Homepage: www.imv-siegen.de besuchen. Dort werden auch in Kürze dieser Artikel und 9 Sicherheitsratschläge von Herrn Gamboa stehen. Der sächsische Industriemeistertag hat spätestens mit seiner vierten Auflage im September 2014 und mehr als 130 Teilnehmern einen festen Platz im Kalender vieler Meister gefunden. Doch was passiert zwischen den jährlichen Industriemeistertagen? Der intensive und praxisnahe Austausch zwischen den Führungskräften aus der Produktion zu den Schwerpunktthemen Arbeitsrecht, Arbeitsschutz, Führen von Mitarbeitern und Konfliktmanagement ist die Basis für eine erfolgreiche Prozessoptimierung in den sächsischen Industrieunternehmen. Die bsw – Beratung, Service & Weiterbildung GmbH hat mit interessierten Unternehmen einen Arbeitskreis für Industriemeister, Schichtführer und weitere Führungskräfte aus der Produktion ins Leben ge- Ingo Grüne Landesverband NRW Praxisforum Elektromobilität Nach einem angenehmen ersten Kennenlernen und Austausch stellte Thomas Müller von der IG Metall Bezirksleitung Niedersachsen und SachsenAnhalt, das Thema vor und ordnete es in den Kontext der aktuellen Arbeit der IG Metall ein. Anschließend stellte Michael Pöllath von Arbeit und Leben Niedersachsen, ein gewerkschaftsnaher Bildungsanbieter, die Erfahrungen seiner Einrichtung mit der betrieblichen Weiter- Weitere Informationen: Gerd Richter Telefon 0371 5334610 E-Mail [email protected] Termin ä nderun Seminar IMV Deutschland 35 Experten und Interessierte trafen sich am 17. Dezember 2014 in Hildesheim im Praxisforum, um über das Thema „Berufsbegleitend Studieren in Niedersachsen am Beispiel Elektromobilität“ zu diskutieren. rufen. Dieser wird sich zwei Mal im Jahr treffen. Zur Auftaktveranstaltung am 14. Januar 2015 waren zwölf Meister aus sieben Firmen anwesend. Die erste Veranstaltung befasste sich mit dem Thema Arbeitsrecht und hier insbesondere mit den Pflichten von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, dem Umgang mit Leistungsstörungen, arbeitsrechtlichen Konsequenzen und Falldiskussionen. Die Arbeitskreismitglieder verständigten sich darauf, die Veranstaltungen abwechselnd im bsw und in einer Firma mit Besichtigung und anschließender Diskussion mit einem Produktionsverantwortlichen durchzuführen. Die 2. Veranstaltung des Arbeitskreises wird am 24. Juni 2015 stattfinden. bildung vor. Er ordnete dabei diesen Tätigkeitsbereich sowohl in einen zeitlichen Kontext und inhaltlich in unterschiedliche Schwerpunkte ein und zeigte den anwesenden Gästen Möglichkeiten der betriebsinternen Weiterqualifizierung ihrer Mitarbeitenden in der Erwachsenenbildung auf. So war insbesondere die Information über die Möglichkeit der Externenprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf ein interessanter Aspekt für die etwa 15 Gäste aus Wirtschaftsunternehmen und dem Arbeitskreis Bildung der IMV Deutschland. Servet Özcan, Betriebsrat bei der Alstom Transport GmbH, stellte eine 2007 erstmalig und 2013 neu getroffene betriebliche Vereinbarung zur Weiterbildung qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens vor. In der aktuellen Vereinbarung sieht das Programm vor, jährlich je sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ein Bachelorstudium, ein Masterstudium oder eine Aufstiegsfortbildung wie Meister oder Techniker freizustellen und neben der Übernahme der Weiterbildungsgebühren die Teilnehmenden mit einer monatlichen Zahlung finanziell zu unterstützen. Erfolgreiche Absolventen der Weiterbildung erhalten eine Wiedereinstiegsgarantie. Dieses betriebliche Förderprogramm wurde sehr intensiv mit g: Der IMV Landesverband NRW bietet am 20.06.2015 ein Seminar zu den Themen Arbeitsschutz und Arbeitsrecht an. Ort der Veranstaltung: Pantaleonskloster, Am Pantaleonsberg 10, Köln. Kosten, einschließlich Mittagessen, Getränke: 50,00 Euro. Eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen ist vorhanden. Arbeitsschutz Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV), Gefahrstoffverordnung (Die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) ist eine Verordnung zum Schutz vor gefährlichen Stoffen im deutschen Arbeitsschutz. Die Verordnungsermächtigung ist im Chemikaliengesetz (ChemG) enthalten. Seit 2005 ist auch das Arbeitsschutzgesetz gesetzliche Grundlage für die GefStoffV). Referent: Dipl.-Ing. J. Volker Ohlig, Präventionsabteilung Dienststelle Köln, Berufsgenossenschaft Holz und Metall. Arbeitsrecht Bewerbungsgespräche aus der Sicht der Arbeitgeber Schritte zur Kündigung (aus der Sicht des Arbeitgebers / Arbeitnehmers) Referent: Markus Riebel, Jurist und Personalreferent. Die Themen können auf Wunsch der TN (bei entsprechendem Vorlauf) auch abgeändert oder ergänzt werden. Karol Makiola Anmeldung bei Karol Makiola, E-Mail: [email protected] Fortsetzung auf Seite II April 2015 imv aktiv I Fortsetzung von Seite I IMV Velbert-Niederberg den Teilnehmenden diskutiert, wobei auch mögliche Verbesserungen der Vereinbarung identifiziert wurden. Als einen wichtigen Erfolgsfaktor für das Wahrnehmen von Weiterbildungsangeboten wurde die Motivation und Unterstützung der Mitarbeitenden diskutiert. Anschließend stellte Mitveranstalterin Monika Hartmann-Bischoff, Geschäftsführerin der Servicestelle Offene Hochschule Niedersachsen gGmbH, verschiedene Studienformate sowie eine Übersicht berufsbegleitend studierbarer Angebote in Niedersachsen vor (siehe Link www.offe ne-hochschule-niedersachsen.de). Frau Hartmann-Bischoff wies dabei auf die Ergebnisse der Erhebung der Qualifizierungsbedarfe beruflich qualifizierter Niedersachsen seitens der Servicestelle hin. Im Abschluss der Veranstaltung stellte Antje Blöcker das Projekt „Erfassung von berufsbegleitenden Ingenieurstudiengängen (Bachelor) mit dem Schwerpunkt Elektromobilität an Hochschulen in Deutschland und Bewertung hinsichtlich der Übertragbarkeit nach Niedersachsen“ vor. Frau Blöcker stellte in ihrer Präsentation das komplexe Themenfeld der verschiedenen Studienformate sowie verschiedene Bachelor-Studiengänge bundesweit und in Niedersachsen vor und fasste die Sachverhalte vor dem bundesweiten und niedersächsischen Kontext zusammen. Das Praxisforum Elektromobilität war ein spannender, intensiver Austausch mit allen Vortragenden und Teilnehmenden. Trochoidales Fräsen Denis Rusidovic von der Hoffmann Group berichtete über das zerspanende Bearbeitungsverfahren Trochoidales Fräsen. Verfahren Das Trochoidale Fräsen, auch bekannt unter Wirbelfräsen, Taumelfräsen oder Wave Milling wurde für die Herstellung von Nuten beim Hochgeschwindigkeitsfräsen entwickelt. Für dieses Verfahren muss immer ein Fräser eingesetzt werden, der kleiner als die Nut oder Tasche ist. Dabei wird die Nut immer kreisförmig oder halbkreisförmig pendelnd ausgeräumt, wobei der Kreismittelpunkt nach jeder Kreisbahn um die seitliche Eingriffsbreite in Nutrichtung verschoben wird. Es geschieht eine Überlagerung einer Kreisbewegung mit einer Linearbewegung. Dadurch wird das Nut- oder Taschenfräsen zu einem Konturfräsen. So kann man bei einer geringen Eingriffsbreite eine hohe Zustellung erreichen und eine hohe Ausnutzung der Schneidenlänge erlangen. Eigenschaften Es lassen sich in vielen Anwendungen gegenüber dem konventionellen Nut- bzw. Taschenfräsen deutliche Verbesserungen in punkto Werkzeugkosten, Aufspannung, Bearbei- tungszeiten und Belastung der Maschinenkomponenten erreichen. Das Potenzial des Trochoidalen Fräsens kann noch weiter ausgeschöpft werden, indem speziell für dieses Verfahren entwickelte Fräser und Spannfutter einsetzt werden. imv-aktiv April 09.04.2015 IMV-Treff Hagen 18.04.2015 Mitgliederversammlung Landesverband NRW Duisburg 23.04.2015 Vortrag: Fit ins Alter Velbert 29.04.2015 Vorstandssitzung Duisburg Stammtisch Gaststätte „Am Stern“ Duisburg Mai 07.05.2015 Vorteile Es können bis zu 3-facher Schnittgeschwindigkeit und doppelter Vorschub erzielt werden. Durch den kleineren Umschlingungswinkel kommt es zu einer geringeren Wärmeentwicklung. Da der Fräser die Nut oder Tasche nicht vollständig ausfüllt, sind ein Spänestau und erneutes Schneiden der Späne so gut wie ausgeschlossen. Das ist gerade bei Nuten bedeutsam, die im Verhältnis zu ihrer Breite tief sind. Beim konventionellen Fräsen wird hier wegen der beschriebenen Probleme mit niedrigen Vorschüben und Schnitttiefen gearbeitet. Üblich ist eine max. Frästiefe von 1,5xD. Beim Trochoidalen Fräsen ist das anders. Durch das Umgehen des Vollschnitts sind selbst ohne speziell entwickelte Fräser Schnitttiefen von 2xD möglich. Aufgrund der geringen radialen Kräfte können filigranere und dünnwandigere Bauteile hergestellt werden. Bodo Przebierala 07.05.2015 IMV-Treff Hagen 09.05.2015 LV NRW, Seminar Arbeitsschutz und Arbeitsrecht Köln 27.05.2015 Vorstandssitzung Duisburg 28.05.2015 Refa-Thema siehe: www.imvvelbert-niederberg.de Velbert 04.06.2015 IMV-Treff Hagen 13.06.2015 IMV Deutschland sammlung in Köln 20.06.2015 LV NRW, Seminar Arbeitsschutz u. Ar- Köln beitsrecht 24.06.2015 Vorstandssitzung 25.06.2015 Refa-Thema siehe www.imvvelbert- Velbert niederberg.de Juni Delegiertenver- Köln Duisburg Juli 02.07.2015 Stammtisch Gaststätte „Am Stern“ Duisburg 02.07.2015 IMV-Treff Hagen 29.07.2015 Vorstandssitzung Duisburg 30.07.2015 IMV-Treff Hagen Kontakt zu den IMV-Organisationen: www.imv-deutschland.de/organisation IMV Deutschland – Serie AK Bildung/Detlef-Michael Haarhaus Gesundheits-Check – Untersuchung beim Betriebsarzt – Rechte des Arbeitgebers Arbeitgeber wünschen sich gesunde und leistungsfähige Arbeitnehmer. Doch welche Fragen muss ein Arbeitnehmer beispielsweise im Vorstellungsgespräch oder auf einem Personalfragebogen wahrheitsgemäß beantworten? Wo sind die Grenzen, wenn der Arbeitgeber eine ärztliche Untersuchung verlangt? aktiv Offizielles Organ des Industriemeisterverbandes Deutschland e. V. Fragerecht des Arbeitgebers www.imv-deutschland.de Vorsitzender Otto Piehl Am Schenkenfeld 30 97209 Veitshöchheim Tel./Fax IMV 0931/4606738 [email protected] Stellv. Vorsitzende/imv-aktiv Regina Wenzl Am Burggraben 30 85049 Ingolstadt-Gerolfing [email protected] Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt des IMV dar. II imv aktiv April 2015 Fragen nach Erkrankungen sind nur ausnahmsweise zulässig. Der Gesundheitszustand eines Arbeitnehmers gehört nur dann zu den so genannten verkehrswesentlichen Eigenschaften eines Arbeitnehmers, wenn dem Arbeitnehmer nicht nur vorübergehend die Fähigkeit fehlt, die vertraglich übernommene Arbeit zu verrichten. Ist der Arbeitnehmer wegen eines nicht nur kurzfristig auftretenden Leidens für die angestrebte Tätigkeit nicht oder nur eingeschränkt geeignet, muss er dies auch offenbaren. Ähnlich verhält es sich mit der Frage nach der Schwerbehinderteneigenschaft. Die Frage ist wegen der bestehenden Benachteiligungsverbote als grundsätzlich unzulässig einzustufen. Ist aber der Bewerber für die angestrebte Tätig- keit aufgrund seiner Schwerbehinderung nicht geeignet, ist er gehalten, dies auch zu offenbaren. Die Frage nach einer bestehenden Schwangerschaft ist generell unzulässig und braucht von einer Bewerberin folglich nicht wahrheitsgemäß beantwortet werden. Gesundheits-Check beim Betriebsarzt Ärztliche Einstellungsuntersuchungen sind grundsätzlich zulässig. Eine Verpflichtung, sich einer solchen Untersuchung zu unterziehen, besteht zwar nicht, jedoch wird der Arbeitnehmer, der sich weigert, letztlich damit rechnen müssen, nicht eingestellt zu werden – es besteht gewissermaßen ein faktischer Zwang, sich untersuchen zu lassen. Etwas anderes gilt nur, wenn die Un- tersuchung gesetzlich vorgeschrieben ist, wie z. B. bei Jugendlichen unter 18 Jahren, beim Umgang mit Gefahrstoffen oder bei Arbeitnehmern mit besonderer Verantwortung (Busfahrer, Piloten). Wie sich aber nun verhalten, wenn ein Arbeitgeber eine gesetzlich nicht vorgeschriebene Untersuchung oder ein ärztliches Gesundheitszeugnis verlangt? Der Arbeitnehmer sollte sich der Untersuchung nicht generell verweigern, da der Arbeitgeber dann wahrscheinlich von der Einstellung absehen wird. Wichtig ist, vorher den Zweck und den Ablauf der ärztlichen Untersuchung zu erfragen, um sich gegebenenfalls gegen unzulässige Untersuchungen wehren zu können. Zulässig sind nur solche Untersuchungen, die zur Feststellung der Arbeitsfähigkeit notwendig sind. Des Weiteren ist der Arbeitnehmer nicht verpflichtet, die Untersuchung beim Betriebsarzt durchführen zu lassen. Das Recht, seinen Arzt frei wählen zu können, gilt auch im Arbeitsverhältnis. Abschließend stellt sich noch die Frage, was der (Betriebs-)Arzt dem Arbeitgeber von der Untersuchung mitteilen darf. Der Betriebsarzt unterliegt wie jeder Arzt der ärztlichen Schweigepflicht. Was diese mitteilen dürfen, hängt also davon ab, was der Bewerber ihnen erlaubt. Normalerweise gibt der (Betriebs-)Arzt nach der Untersuchung eine Einschätzung ab, ob der Bewerber gesundheitlich in der Lage ist, die angestrebte Arbeitstätigkeit auch auszuführen. Befunde dürfen aber nicht mitgeteilt werden. Arbeitnehmer sollten darauf achten, keiner generellen Aufhebung der Schweigepflicht zuzustimmen, da dann der Arzt die Untersuchungsergebnisse im Detail weitergeben kann. Die dargestellten Grundsätze gelten nicht nur im Vorfeld eines Arbeitsvertrages, sondern können auch auf laufende Arbeitsverhältnisse übertragen werden. Ledfuß Rechtsanwälte www.ledfuss.de IMV-Meldung in der Automationspraxis Eine weitere Meldung des Industriemeisterverbandes Deutschland e. V. finden Sie auf Seite 30. IMV Deutschland – bsw GmbH Lenze zertifiziert als „Best Place to Learn“ Zeitmanagement Ausbildung mit Gütesiegel Der Meister kommt aus dem Urlaub zurück. Er hat sich gut erholt und sich das Ziel gesetzt, gelassener zu werden. Vor allem will er seine Zeit effizienter nutzen und sich nicht mehr unnötig hetzen lassen. Mehr Aufgaben verteilen und auch mal konsequent „Nein“ sagen – das hat er sich fest vorgenommen. Als Meister will er sich auf das Wesentliche konzentrieren. Er geht an seinen Arbeitsplatz. Da steht schon der Bereichsleiter und meint, dass er ganz dringend einen Bericht über Ausfallzeiten an der XY-Maschine braucht – bis morgen natürlich. Dann klopft Fritz Jung und eröffnet, dass er in 6 Wochen für 2 Monate in Elternzeit gehen will. Schichtführer Wagner fragt, wie er die beiden Kranken in seiner Schicht ersetzen soll. Die Personalleiterin ruft an und teilt mit, dass morgen Nachmittag sich drei Bewerber vorstellen und der Meister als künftiger Vorgesetzter soll doch bitte dazu kommen und außerdem hat Azubi Henry während seiner Abwesenheit 1 Tag unentschuldigt gefehlt. Er möge sich bitte kümmern. Der Meister ordnet alle Informationen und macht sich Notizen. Dann schaltet er den PC an und findet 93 ungelesene E-Mails – davon 19 mit Dringlichkeitsvermerk. 36 der E-Mails hat er als Kopie erhalten. Nun muss er auch schon zur planmäßigen „Montag-Morgenrunde“. Hier treffen sich regelmäßig der Bereichsleiter und 6 Meister, um aktuelle Probleme in der Fertigung zu klären. Die Beratung begann mit 10 min Verspätung. Er muss erfahren, dass es zu Ausfallzeiten kam, weil notwendige Zulieferungen nicht rechtzeitig erfolgten. Dann diskutieren 2 Meister fast eine halbe Stunde über Detailfragen des Teiletransports zwischen diesen Bereichen, ohne zu einer Lösung zu kommen. Für die aktuelle Woche muss sein Bereich zusätzliche Aufgaben überneh- men, um die pünktliche Auslieferung eines wichtigen Kundenauftrags zu sichern. Was macht der Meister nun? 1. Bestätigung des Termins bei der Personalleiterin bezüglich der Vorstellungsgespräche. 2. Henry wird für den nächsten Tag zu einem persönlichen Gespräch bestellt. Dazu plant der Meister eine halbe Stunde Vorbereitungszeit. 3. Der Meister informiert seine Teamleiter über die geplanten Sonderaufgaben in der Folgewoche und über den Krankenstand und bittet um einen Lösungsvorschlag. 4. Der Meister bittet den Mitarbeiter an der XY-Maschine zu sich und beauftragt ihn, alle erforderlichen Informationen über die Ausfallzeiten zusammen zu stellen. Dazu übergibt er ihm eine vorbereitete Tabelle. 5. Der Meister verschiebt die E-Mails, die er als Kopie erhalten hat, zunächst in einen gesonderten Ordner. Dann liest er den Betreff und den Absender der restlichen Mails und erkennt, dass davon nur 10 wirklich wichtig bzw. dringlich sind. 6 beantwortet er sofort, 3 leitet er an Schichtführer/Mitarbeiter weiter und für ein E-Mail plant er sich übermorgen 1 Stunde ein, denn es handelt sich um wichtige strategische Fragestellungen. 6. Fritz Jung schickt er wegen der Elternzeit zunächst zur Personalabteilung. 7. Der Meister fordert den Bereichsleiter höflich auf, für mehr Disziplin und Struktur in der „MontagMorgenrunde“ zu sorgen. Was hätten Sie als Meister anders gemacht? Senden Sie Ihren Kommentar an: [email protected] Interessantes in Kurzform: Entdecke Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe in Deiner Nähe! Es gibt Plattformen, auf denen Auszubildende oder Mitarbeiter anonym ihren Betrieb bewerten. Sicherlich ganz interessant für Kollegen, die sich ein neues Tätigkeitsfeld und eine neue Firma suchen, aber auch für junge Kollegen, die eine Ausbildung beginnen möchten. Diese Plattform nennt sich Kununu und ist unter: www.kununu.com im Netz zu finden. Freude über die gelungene Zertifizierung: (v.l.n.r.) Ausbilder Christian Beyer, Vorstandsvorsitzender Christian Wendler, Leiter Education & Training Michael Beckmann, Nils Köstring, Marketingleiter AUBI-Plus, Ausbildungsleiter Bernd Kirsch, Ausbilder Thomas Czekanowski, Ausbilder Jürgen Hesse und Heiko Köstring, Geschäftsführer AUBI-Plus Der Spezialist für Antriebs- und Automatisierungstechnik Lenze hat in den letzten Jahren viel in die Modernisierung der Ausbildung investiert und seine Ausbildung nun als einer der ersten in Deutschland auditieren lassen: Lenze ist damit zertifizierter „Best Place to Learn“. Unternehmen müssen immer aktiver und attraktiver werden, damit sie im Wettbewerb um junge Schulabgänger ihre freien Ausbildungsplätze optimal besetzen können. Motivierter und fähiger Nachwuchs ist in Zeiten des Fachkräftemangels insbesondere in technischen Berufen sehr gefragt. Der Spezialist für Antriebs- und Automatisierungstechnik Lenze hat daher aus gutem Grund in den letzten Jahren viel in die Modernisierung der Ausbildung investiert und das „Land der Bewegung“ ausgerufen – eine Offensive, um Schülerinnen und Schüler sowie junge Talente für Technik im Allgemeinen und das Unternehmen im Speziellen zu begeistern. Nun hat Lenze als einer der ersten in Deutschland seine Ausbildung audi- tieren lassen und mit Bravur bestanden: Lenze ist damit zertifizierter „Best Place to Learn“. Das Audit wurde vom unabhängigen Recruiting-Unternehmen AUBI-plus aus Hüllhorst durchgeführt. Heiko Köstring, Geschäftsführer von AUBI-plus, sprach bei der Urkundenverleihung davon, dass es heute zu den größten Herausforderungen von Unternehmen gehöre, „talentierte und motivierte Nachwuchskräfte zu gewinnen, zu fördern und zu binden." Eine hervorragende Ausbildung sei dabei ein wesentlicher Aspekt. „Best Place to Learn“, dieses Gütesiegel ist recht neu in der deutschen Zertifizierungslandschaft. Die Verantwortlichen haben es sich zur Aufgabe gemacht, die betriebliche Ausbildung zu bewerten und damit die Ausbildung junger Menschen stetig zu verbessern. Diese wird für Unternehmen immer wichtiger, weil Firmen wie Lenze immer mehr für den eigenen Bedarf ausbilden müssen, damit keine Fachkräftelücke auftritt. 25 freie Plätze gibt es bei Lenze im Durchschnitt jedes Jahr, sagte Personalleiter Ralf Klem- me. Sehr gut ausgebildete Mitarbeiter bilden seiner Ansicht nach „den größten Rohstoff, den Deutschland zu bieten hat." www.Lenze.com/de IMV aktuell: IMV-Deutschland e.V. Die Delegiertenversammlung findet am 13. Juni 2015 in Köln statt. Veranstaltungsort ist die Industrie- und Handelskammer zu Köln. Anschrift: Camphausen-Saal Unter Sachsenhausen 10-26 50933 Köln Siehe auch unter www.imv-deutschland.de Kooperation zwischen Werkzeughersteller und Realschule MINT-Tage in Ebermannstadt: Schüler werden für Mathematik und Naturwissenschaften begeistert Der Werkzeughersteller Kennametal hat am 11. und 12. Februar 2015 in der Ausbildungswerkstatt am Standort Ebermannstadt zum wiederholten Male die MINT-Tage veranstaltet. MINT steht für Mathematik, Informationstechnologie, Naturwissenschaften und Technik und hat als Ziel die qualitative Verbesserung des mathematisch-technisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts an den bayerischen Realschulen. Die Realschule Ebermannstadt ist eine von 68 MINT21-Netzwerkschulen, die vom Bayerischen Freistaat speziell gefördert werden, und koordinierende Realschule des MINT21-Netzwerkes in Oberfranken. Die MINT-Tage sollen den Schülerinnen und Schülern Naturwissenschaften näher bringen und so die Wahl des Schulzweiges (mathematisch) erleichtern. Laut Otmar Bähr, Technische Ausbildung Kennametal Ebermannstadt, ist die Kooperation zwischen Kennametal und der Realschule Ebermannstadt besonders wertvoll für die Schülerinnen und Schüler. „Unsere Kooperation fokussiert sich auf mehrere Aspekte. Erstens: Die Schüler erhalten in einem Bewerberseminar prak- tische Unterstützung für den Bewerbungsprozess. Zweitens: Mädchen werden im Rahmen der MINT21-Initiative an bayerischen Realschulen besonders gefördert – und zwar durch Zusammenarbeit mit der ,Girls´-Day-Akademie' und beim ,Mädchen-Zukunftstag' (,Girls´ Day').“ Ein wesentliches Ziel dieser Mädchenförderung ist es, den quantitativen Anteil der Bewerberinnen in den technischen Berufen zukünftig deutlich zu steigern. „Der dritte Bereich", so ergänzt Bähr, „ist die Zusammenarbeit und Unterstützung der MINT21-Initiative der Realschule Ebermannstadt bei Unterrichtsprojekten wie zum Beispiel im Fach IT und beim MINT-Projekttag Natur und Technik der 6. Klassen. Ein wesentliches Ziel dieses Projekttages ist es, vor der Wahl der Wahlpflichtfächergruppe (WPG) einen Einblick in die naturwissenschaftlichen Fächer und die technischen Berufsmöglichkeiten zu bieten, um den Anteil der Schüler in der WPG I, also der mathematisch-naturwissenschaftlichen Wahlpflichtfächergruppe, zu steigern." Zusätzlich bietet die Unterstützung der Bestenförderung der Realschule Ebermannstadt, bei der Kennametal Hineinschnuppern in die Werkzeugkunde als Sponsor des Technik-Awards auftritt, einen weiteren Anreiz. Im Jahr 2014 beispielsweise wurde eine Betriebsbesichtigung bei Audi in Ingolstadt organisiert, die begeistert von den Schülerinnen und Schülern angenommen wurde. Für 2015 ist eine Tagesfahrt mit Übernachtung von 30 ausgewählten Schülerinnen und Schülern der 7. bis 9. Klassen mit herausragenden Leistungen in den MINT-Fächern ins Phaeno nach Wolfsburg geplant, die Kennametal finanziell unterstützt. April 2015 imv aktiv III Mensch & Roboter Nr. 4 / April 2015 Seite 18 Fortsetzung von Seite 1 wir heute sehr von der frühen Entscheidung, ein offenes Steuerungskonzept zu favorisieren.“ Aber auch die anderen Roboterexperten betonen die Offenheit ihrer Schnittstellen. Wichtig sei vor allem die Kombination der klassischen Automatisierungstechnik mit IT-Technologien wie Cloud und Big Data, so Kuka-Mann Felkel. Die Augsburger sehen sich hier als Vorreiter, da sie bereits in den 90ern eine PC-basierte Robotersteuerung entwickelt haben. „Mit dem LBR iiwa und seiner Javabasierten Steuerung Sunrise gehen wir nun einen Schritt weiter“, betont Felkel. Fanuc stellt sich gleichfalls den kommunikativen Herausforderungen, „zumal ein durchgehender Informationsfluss nicht erst mit der Industrie 4.0 die Basis für Fabrikautomatisierung ist“, so der technische Leiter Matthias Fritz. Die vernetzte Denkweise pflege man daher schon länger und sorge entsprechend für eine schnelle Kommunikation. Fritz: „Fanuc-Steuerungen arbeiten schon lange mit getrennten CPUs für die Verarbeitung von Betriebsdaten und Kommunikation. Die Unterstützung vieler Feldbusprotokolle, flexible Funktionen zu Anbindung von CNC und Robotern an Leitsysteme sind bei uns bereits Standard.“ ab Positioniersysteme Ansätze zur Mensch-Roboter-Kollaboration unter der Lupe Zertifizierte Sicherheit wird groß geschrieben Die Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) steht bei vielen Anbietern hoch im Kurs. Die Automationspraxis wirft einen Blick auf die verschiedenen Ansätze. „Mit unserem LBR iiwa bieten wir schon heute das passende Produkt für die Anforderungen der Produktion von morgen“, ist Christian Felkel, Produktmanager bei Kuka überzeugt. Herzstück des Roboters ist die in allen Gelenken verbaute Gelenkmo- Das Design des Leichtbau-Doppelarms Yumi ist so ausgelegt, dass Menschen nicht verletzt werden, auch wenn es zu einem Kontakt mit dem Roboter kommt Universal Robots hat mit Projekten bei VW (Foto) und BMW einigen Wirbel verursacht und erweitert nun seine Leichtbauarm-Familie um den UR3 mit 3 Kilogramm Traglast. Der UR3 eignet sich für die Tisch-Automatisierung. Er soll als dritte helfende Hand bei der Montage eingesetzt werden und dabei Aufgaben wie Polieren, Leimen und Schrauben übernehmen. Er besitzt eine 360°-Rotation an allen Drehgelenken sowie eine endlose Rotation an der Werkzeugschnittstelle menten-Sensorik. Zusammen mit der hoch performanten Kollisionserkennung kann der Roboter quasi als dritte Hand des Werkers agieren. Dabei sind alle Safety-Funktionen zweikanalig ausgelegt, um den Anforderungen der Maschinenrichtlinie zu genügen. „Der sensitive Leichtbauroboter LBR iiwa, der mit seinen sieben Achsen dem menschlichen Arm nachempfunden ist, ist daher für die Zusammenarbeit mit Menschen freigegeben“, betont Felkel. ABB stellt bei seinem kollaborativen Zweiarm-Roboter Yumi ebenfalls die Eigensicherheit heraus. Das Design des Leichtbau-Doppelarms sei so ausgelegt, dass Menschen nicht verletzt werden, auch wenn es zu einem Kontakt mit dem Roboter kommt – dafür sorgen gepolsterte Arme sowie die integrierte Kraft- und Drehmomentsensorik. Nicht zuletzt vermittele das Design ein Sicherheitsgefühl dank der menschenähnlichen Proportionen. Verschiedene Normen sind zu beachten Linearantriebe für Präzision, dynamisches Verfahren oder kraftvolles Bewegen: gen für anspruchsvolle Handhabungsaufgaben tausendfach erprobte Antriebskomponenten Sicherheit im Hinblick auf Qualität, Termine und Kosten ief- .de Herzstück des LBR iiwa ist die in allen Gelenken verbaute GelenkmomentenSensorik, die für Feinfühligkeit sorgt Diese integrierte Sicherheit ermögliche somit ein Arbeiten ohne Schutzgitter. „Der TÜV Süd hat bestätigt, dass Yumi die Sicherheitsnorm EN ISO 13849-1, die spezifischen Industrieroboternormen ISO 10218-1 und ISO 10218-2 sowie die Maschinenrichtlinie 2006/42/EC erfüllt“, so PerVegard Nerseth, Leiter des globalen Geschäftsbereichs Robotik bei ABB. Weitere Besonderheit: Yumi wird als Gesamtpaket angeboten, das neben dem Roboter auch austauschbare Greifhände, ein Teilezuführsystem, Force Control-Sensorik, ein Kamerasystem, Software und natürlich die Steuerung umfasst. Ebenfalls auf Leichtbau-Robotik setzt Universal Robots. „Wir haben mit dem UR5 bereits 2009 den ersten Leichtbauroboter auf den Markt gebracht, der für die Mensch-RoboterKollaboration geeignet ist“, betont Area Sales Manager Dieter Pletscher. Inzwischen wurden die Safety-Funktionen stetig weiterentwickelt: Der interne Kraftregler kann beim neuen Tischroboter UR3 so programmiert werden, dass er bei 50 Newtonmeter automatisch stoppt. „Außerdem kann der Roboterarm in zwei verschiedenen Modi der Sicherheitsfunktionen betrieben werden – einem normalen und einem reduzierten“, so Pletscher. Dafür werden acht Sicherheitsfunktionen durch das Sicherheitssystem UR Safety 3.0 überwacht, das durch den TÜV Nord zertifiziert und getestet wurde, unterstreicht Pletscher. Zertifizierung schafft Vertrauen Stäubli baut die Sicherheitsfunktionen seiner Robotersteuerung aus, um auch klassische Industrieroboter für die Mensch-Maschine-Kooperation zu öffnen. „Mit den wegweisenden Funktionen unseres Safetycontrollers CS9 werden wir die Mensch-RoboterKooperation erheblich vereinfachen“, verspricht Geschäftsführer Gerald Vogt. Dazu habe man nicht nur die überwachende Sicherheitssteuerung, sondern auch die Sicherheitsfunktionen selbst vom TÜV zertifizieren lassen: „Die Zertifizierung der Sicherheitsfunktionen bringt dem Anlagenbauer die notwendige Sicherheit. In der Vergangenheit war dies gerade für kleine und mittlere Unternehmen noch ein Hinderungsgrund beim Einstieg in die MRK.“ Schunk setzt ebenfalls auf zertifizierte Sicherheit: „Unser weltweit erstes zertifiziertes Safety-Greifsystem ermöglicht eine sichere Mensch-Maschinen-Kollaboration auf engstem Raum“, so Ralf Steinmann, Geschäftsbereichsleiter Greifsysteme bei Schunk. „Einzigartig ist, dass das Safety-Greifsystem im sicheren Betriebshalt kontinuierlich bestromt wird, so dass gegriffene Teile auch ohne mechanische Greifkrafterhaltung gehalten werden.“ Sobald die Schutzzone wieder freigegeben ist, schaltet der Greifer verzögerungsfrei in den regulären Betriebsmodus zurück. In Hannover will man das Safety-Greifsystem nun auch mit einer sicheren Kamera und einer sicheren Steuerung kombinieren. Fanuc ist mit dem grünen Collaborative Robot erst jüngst auf den Trend zur Mensch-Roboter-Kollaboration eingeschwenkt: Technische Details verraten die Japaner allerdings noch nicht. Vermutlich sorgen aber in alle Gelenke eingebaute Kraft-MomentenSensoren sowie die SicherheitszonenSoftware Dual Check Safety dafür, dass der Roboter sicher in der Nähe des Menschen arbeiten kann. Weil kein Leichtbauarm, sondern ein klassischer Industrieroboter in der grünen Hülle steckt, können die Neuhausener auch Anwendungen mit schwereren Lasten adressieren. Auch im automatischen Produktionsassistenten von Bosch werkelt ein Fanuc-Industrieroboter. Dieser ist für die sichere Zusammenarbeit mit dem Menschen mit einem Sensor-gespickten Kunststoffmantel umhüllt. Noch bevor sich Mensch und Maschine berühren, stoppt der Apas Assistant. Sobald der Mensch den Gefahrenbereich verlassen hat, setzt er die Arbeit fort. „Das Besondere am Apas Assistant ist der einzigartige, berührungslose Kollisionsschutz“, sagt Produktmanager Wolfgang Pomrehn.. Außerdem sei der Apas Assistant ein vollständiges Automatisierungssystem mit einem 6-Achs-Industrieroboter, einem Greifer, einem 3D-Kamerasystem und einer Software, die alle Funktionalitäten unter einer konfigurierbaren grafischen Benutzeroberfläche vereint. Einfache Bedienung ist wichtig Auch bei Mitsubishi Electric wird die Mensch-Roboter-Kooperation (MRK) mit vielen Entwicklungen vorangetrieben, berichtet Jan-Philipp Liersch, Product Manager Robot Systems Central Europe. „Der Bereich der Assistenz in der Fabrikation wird in den nächsten Jahren von vielen Innovationen geprägt sein.“ Vor allem die Detektion von Menschen, bevor eine Berührung entsteht, werde die Leistungsfähigkeit steigern können. Ein weiteres Thema sei die einfache Programmierung und Inbetriebnahme. Liersch: „Denn selbst bei dem menschlichsten Verhalten eines Roboters wird der Mensch dem Roboter immer sagen müssen, was zu tun ist. Nur dann kann ein Roboter mit seinen technischen Vorteilen einem Menschen in der Produktion assistieren.“ Kuka: Halle 17, Stand G04 ABB: Halle 11, Stand A35 Universal Robots: Halle 17, Stand C26 Stäubli: Halle 17, Stand B18 Schunk: Halle 17, Stand D26 Fanuc: Halle 17, Stand D24 Bosch: Halle 17, Stand C42 Mitsubishi: Halle 17, Stand B38 Nr. 4 / April 2015 Mensch & Roboter Seite 19 MZ04 Fotowettbewerb: 5-Finger-Greifhand Automation im Fokus: Mit dieser Aufnahme der mechatronischen 5-Finger-Hand SVH von Schunk läutet die Automationspraxis den Fotowettbewerb „Automation im Fokus“ ein. Mithilfe von neun Antrieben können die fünf Finger der für die Servicerobotik konzipierten Greifhand unterschiedliche Greifoperationen ausführen. Elastische Flächen an den vorderen Fingergliedern gewährleisten dabei den zuverlässigen Halt der gegriffenen Objekte, sogar einer Nadel (Bild). Da die Steuer-, Regel- und Leis- tungselektronik komplett in die Handwurzel integriert ist, lassen sich kompakte Lösungen realisieren. Für den mobilen Einsatz ist die Energieversorgung auf 24 V DC ausgelegt. Schunk GmbH & Co. KG www.schunk.com Hannover Messe Halle 17, Stand D26 Haben Sie auch Vorschläge für den Fotowettbewerb? Bitte senden Sie Ihre Bilder an [email protected]. Die Preisverleihung findet auf der Motek 2015 statt. Forschungsprojekt Manuserv Mensch-Roboter-Kooperation zertifiziert durch Berufsgenossenschaft Kann das der Roboter machen? Schutzzaunloser Roboter entlastet Mitarbeiter bei Automobilmontage Das RIF Institut für Forschung und Transfer in Dortmund entwickelt eine Entscheidungshilfe, mit der Unternehmen abschätzen können, ob die Übertragung einzelner Handgriffe oder Arbeiten auf Roboter in konkreten Arbeitssituationen sinnvoll ist oder nicht. Das Projekt Manuserv kombiniert dazu moderne Analyseund Simulationsverfahren. „Ziel des Projekts ist es, ein System zu schaffen, das es auch mittelständischen Unternehmen mit vielen Handarbeitsplätzen und kleinen Serien erlaubt, den Einsatz von Robotern für Teile ihrer Produktion konkret zu planen“, so Projektleiter Frank Heinze. Dazu werden die Arbeitsabläufe mit modernen Verfahren aus den Arbeitswissenschaften analysiert. Über eine Datenbank wird dann abgeglichen, ob es für einzelne Handgriffe und Aufgaben bereits passende Roboterkomponenten auf dem Markt gibt. Sind die Komponenten verfügbar, dann wird mit Simulationssoftware anschaulich dargestellt, wie ein Robotereinsatz konkret aussehen würde. „Wir können mit unseren Simulationsmodellen sowohl die Bewegungen der Roboter als auch die der Menschen darstellen“, sagt RIF-Vorstand Prof. Dr.-Ing. Jürgen Roßmann. Das virtuelle Testbed nutzt dafür vorhandene Daten: aus der Steuerung der Roboter ebenso wie aus Arbeitswissenschaft und Ergonomie. „Virtuelle Menschen werden von RIF schon seit langem für die Planung von Arbeitsplätzen – ob in Fabriken oder Raumstationen – genutzt.“ Im virtuellen Testbed kann die Arbeit der Roboter in den realen Arbeitsabläufen simuliert werden. „Damit können Produktionsplaner relativ rasch und unkompliziert überprüfen, welche Prozesse für eine Automatisierung durch Roboter wirtschaftlich interessant wären“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Bernd Kuhlenkötter von der Technischen Universität Dortmund. RIF e.V. www.rif-ev.de Hannover Messe Halle 16, Stand A10 Audi hat im Stammwerk Ingolstadt erstmals einen Roboter im Serieneinsatz, der Hand in Hand mit dem Menschen arbeitet – ohne Sicherheitsabsperrung und angepasst an den Arbeitstakt des Mitarbeiters. Für die Mitarbeiter der A4/A5/Q5 Montage im Ingolstädter Audi-Werk bedeutet die direkte Kooperation zwischen Mensch und Roboter eine enorme Erleichterung: Bislang mussten sie sich in Materialboxen beugen, um die Kühlmittelausgleichsbehälter zu greifen. Ein auf den ersten Blick einfacher Arbeitsschritt, der bei häufiger Wiederholung jedoch schnell zu Rückenbeschwerden führen kann. Diesen Arbeitsumfang übernimmt von jetzt an der Roboter, intern als Part4you (Produktions-Assistent reicht Teil) bezeichnet. Er arbeitet mit den Audi-Mitarbeitern Hand in Hand und ist mit einer Kamera sowie einem integrierten Saugnapf ausgestattet. Damit holt er Bauteile direkt aus den Ladungsträgern und reicht sie dem Mitarbeiter – ohne Schutzabtrennung, zur richtigen Zeit und in einer ergonomisch optimalen Position. „In einer Produktion mit zunehmender Variantenvielfalt ist Part4you eine wichtige Unterstützung für den Mitarbeiter. Er wählt für ihn das korrekte Bauteil aus und hält es bereit. Somit sind weite Greifwege oder umständliches Bücken nicht mehr nötig. Der Roboter wird zum Fertigungsassistenten, der sich dem Takt des Menschen anpasst – und nicht umgekehrt“, sagt Johann Hegel, Leiter Technologieentwicklung Montagen. Dank einer weichen Schutzhaut mit integrierter Sicherheits-Sensorik besteht keine Gefahr für den Mitarbeiter. Weil Part4you die Sicherheitsvorgaben für kooperierende Robotersysteme erfüllt, hat das intelligente System das entsprechende Zertifikat der Berufsgenossenschaft erhalten. Mit einem baugleichen Roboter, der mit einer Klebedüse statt mit einem Saugnapf ausgestattet ist, arbeiten die Ingolstädter Audi-Mitarbeiter im A4-Karosseriebau bereits seit 2013 zusammen. Dort unterstützt der Roboter den Mitarbeiter beim Auftragen von Klebenähten. Statt den Kleber selbst auf die Karosserieteile aufzutragen, muss der Mitarbeiter diese nur noch bereitlegen und den Vorgang starten. Audi plant bereits weitere Einsatzmöglichkeiten von Mensch-RoboterKooperationen, auch an den internationalen Produktionsstandorten. Denn für Produktionsvorstand Dr. Hubert Waltl eröffnet die MenschRoboter-Kooperationen ganz neue Möglichkeiten: „Sie gibt uns die Chance, anstrengende Routinetätigkeiten zu automatisieren und ergonomisch ungünstige Arbeitsplätze zu optimieren.“ Eine menschenleere Fabrik werde es aber auch zukünftig nicht geben. „Der Mensch wird weiterhin die Entscheidung über die Fertigungsvorgänge treffen.“ Peter Mosch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender, ergänzt: „Wir sehen die Chancen, die die voranschreitende Vernetzung von Mensch und Maschine mit sich bringt. Entscheidend für uns ist, wie diese Entwicklung gestaltet wird. Zu begrüßen ist sie für uns dann, wenn sie weder Arbeitsplätze gefährdet, noch dazu führt, dass der Mensch entmündigt wird.“ Audi AG www.audi.de Hannover Messe Halle 2, Stand C40 Der Roboter wählt für den Mitarbeiter das korrekte Bauteil aus und hält es bereit. Somit sind weite Greifwege oder umständliches Bücken nicht mehr notwendig Extrem schnell und kompakt Intelligente Kabelführung durch hohles Handgelenk Großer Arbeitsbereich durch kompakte Bauform Hohe Produktivität dank kurzer Zykluszeiten NACHI Europe GmbH Bischofstraße 99 47809 Krefeld Tel. 02151-650460 Fax 02151-6504690 www.nachi.de www.nachirobotics.eu Materialfluss & Intralogistik Nr. 4 / April 2015 Seite 20 Kamera liefert 3D-Bild der Umgebung – Industrie-PC errechnet aus Steuerungsdaten Die auf einem Industrie-PC ausgeführte Bildverarbeitungssoftware generiert aus den 3D-Kameradaten eine Skelettstruktur, deren Bewegung analysiert wird Mobilroboter reagiert auf Gesten Das von Bär Automation gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie entwickelte Warentransportfahrzeug Fifi zeigt, dass die vom Smartphone bekannte Gestensteuerung weit mehr als eine Spielerei sein kann. Das Sehzentrum des autonomen Fahrzeugs bildet ein Industrie-PC von B&R. Fifi ist ein batteriebetriebenes Warentransportfahrzeug, das mit einer 3D-Kamera in der Lage ist, Menschen und deren Handbewegungen zu erkennen und in Fahrbefehle umzusetzen. Die Kamera mit Infrarottiefensensor liefert ein 3D-Bild der Umgebung. Die Software extrahiert daraus eine Skelettstruktur der Personen im Sichtbereich, analysiert deren Armbewegungen, vergleicht sie mit vordefinierten Gesten und erzeugt entsprechende Steuerbefehle. „Dies erfordert einen leistungsfähigen Rechner für die Verarbeitung der Algorithmen“, sagt der Steuerungsfachmann Dominik Merkel. „Darüber hinaus muss sich der PC wegen des Batteriebetriebs durch eine geringe Energieaufnahme auszeichnen und sehr kompakt sein.“ Mit dem Automation PC 910 haben die Entwickler die passende Lösung gefunden. Aus dem großen CPU-Programm haben sie ein CPU-Board gewählt, dessen Herz ein Intel Core-i7 mit vier Kernen ist. Als Visualisierungsplattform wird ein Automation Panel 900 Multitouch mit 15-ZollBildschirm eingesetzt. Bei Bedarf kann Fifi auch mit einem zweiten Panel ausgestattet werden. In beiden Fällen sind die Visualisierungsgeräte über SDL (Smart Display Link) mit dem Vision-Rechner vernetzt. Auf Basis der von der Bildverarbeitung erzeugten Steuerbefehle, bewegt die untergeordnete Steuerung die entsprechenden Achsen des Fifi. Ein Laserscanner überwacht den Fahrbereich und verhindert Kollisionen mit Personen und Hindernissen. So kann das Fahrzeug ohne Programmierung, Parametrierung oder Anlernphase gelenkt werden. Fünf verschiedene Betriebsmodi gewährleisten Flexibilität Noch mehr Flexibilität gewährleisten die fünf verschiedenen Betriebsmodi: Im Rangiermodus wird Fifi durch Gesten gesteuert, wobei eine Feinpositionierung zur Aufnahme von Logistik-Ladungsträgern möglich ist. Der Folgemodus lässt Fifi dem Nutzer auf den Fuß folgen, so dass er seine Hände für andere Tätigkeiten frei hat. Sind größere Warenmengen zu transportieren, können mehrere Fahrzeuge einem führenden Fifi im Clustermodus hinterherfahren. Für den konventionellen Betrieb als FTS steht der Linienfolgemodus zur Verfügung. Damit kann der Nutzer das Fahrzeug an ein vorprogrammiertes Ziel schicken. Der fünfte Modus, der Hybridmodus, stellt eine Kombination aus Folge- und Linienfolgemodus dar. Das Fifi folgt der Strecke einer Leitlinie und hält konstanten Abstand zum Nutzer. „Durch diese Betriebsmodi ist das Fifi nicht auf eine bestimmte Anwendung beschränkt. Prädestiniert ist das Fahrzeug aber sicherlich für den Einsatz in der Intralogistik und amortisiert sich dort schnell in vielen Einsatzbereichen – vom Wareneingang über die Kommissionierung bis zur Verpackung und dem Warenausgang“, sagt Geschäftsführer Ralf Bär. In einem Pilotprojekt bei einem deutschen Automobilhersteller hat Fifi bereits den ersten Praxistest in der Kommissionierung erfolgreich bestanden. Während der Kommissionierer Waren aus einem Regal entnimmt, fährt Fifi im Hybridmodus automatisch neben ihm auf einer Spur her und bleibt immer auf seiner Höhe. Dadurch hat der Arbeiter die Hände frei und muss weniger Wegstrecken zurücklegen. Ist der Kommissionierungsvorgang abgeschlossen, führt der Nutzer Fifi zu einem Übergabepunkt. Ein Transponder im Boden veranlasst, dass das Fahrzeug automatisch in den Linienfolgemodus wechselt und die Ware wie ein FTS an den Zielort bringt. „In dieser Testanwendung hat sich gezeigt, dass das Konzept absolut industrietauglich ist und von den Mitarbeitern schnell akzeptiert wird“, berichtet Bär. „Die Forderung nach wandlungsfähigen Produktionsanlagen sowie die demographische Entwicklung werden dazu führen, dass solche Assistenzsysteme in immer mehr Bereichen zu finden sein werden.“ Bär denkt daher bereits über Varianten nach. „Die Realisierung zusätzlicher Fähigkeiten, wie einer Hubfunktion inklusive der Erweiterung der Gestensteuerung, ist auch dank der leistungsfähigen B&R-Industrierechner absolut machbar.“ B&R Industrie-Elektronik GmbH www.br-automation.com Hannover Messe Halle 9, Stand D28 Fahrzeuge sehr beweglich Niedrige Kosten, hohe Flexibilität Baukasten für den Transport Mobiler Helfer navigiert clever Unter dem Namen Donkeymotion bietet Imetron einen Systembaukasten für flexible Flurfördergeräte. Dank der Mecanum-Räder können die Fahrzeuge auf der Stelle drehen, seitlich oder diagonal fahren. Diese Beweglichkeit spart Platz und ermöglicht es, auch schmale Gassen in der Fertigung oder im Lager zu befahren. Durch die standardisierten Komponenten des Baukastens lassen sich individuelle Transportlösungen mit geringem Konstruktionsaufwand aufbauen. Die kompakten Antriebsein- WIR SORGEN FÜR SPANNUNG. Ha nn over 2015 13.04.-17.04. d B02 an St , 17 le al H Smart Robotx und Adept haben im Oktober 2014 eine strategische Partnerschaft geschlossen „Automatisch geht’s am besten“ Machen Sie jetzt Ihre Werkzeugmaschinen fit für mannlose Schichten. Mit der AMF Low-Cost-Automatisierung beladen und spannen Sie vollautomatisch. Dass das nicht die Welt kostet, rechnen wir Ihnen gerne jederzeit vor. Los geht‘s! Fragen Sie auch nach unseren vielfältigen Spannlösungen. ANDREAS MAIER GmbH & Co. KG, Fellbach Noch heute kostenlosen Katalog anfordern! www.amf.de Dank der MecanumRäder können die Fahrzeuge auf der Stelle drehen, seitlich oder diagonal fahren heiten Mecanumdrive gibt es in zwei Baugrößen, als Standard und als High-Load-Variante für Fahrzeuge bis 10 Tonnen Zuladung. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. Bei Werkzeugwechselwagen kann das Mecanum-Fahrwerk seine Stärken in der millimetergenauen Positionierung ausspielen. Mobile Montageplattformen ermöglichen die ergonomische Ausrichtung der zu montierenden Produkte ohne zusätzliche Drehtische. Fahrzeuge zum innerbetrieblichen Materialtransport, z. B. Paletten-Shuttle, können platzsparend seitlich einparken, um die Last abzusetzen. Imetron Gesellschaft für industrielle Mechatronik mbH www.donkey-motion.de Hannover Messe Halle 17, Stand F73 Der Schweizer Mobile-Robotik-Spezialist Smart Robotx setzt mit seinem Lynx SRX II auf autonome Transportsysteme der neuesten Generation von Adept. Dank intelligenter Technologie navigieren die SRX II Roboter autonom und sicher durch den Arbeitsraum – ohne Eingriff in die Infrastruktur. Das Basissystem aus mobilen Robotern mit Aufbau, Be-/ Entladestationen, Batterieladedock, Steuerung und Applikationssoftware, ist robust und schnell einsetzbar. Aufgrund der vergleichsweise niedrigen Anschaffungskosten und der hohen Flexibilität können die Lynx SRX II auch in Bereichen eingesetzt werden, in denen bisher kaum über autonome Helfer nachgedacht wurde. Neben Logistik und Produktion beispielsweise auch für Bereiche wie Chemie, Pharma, Krankenhäuser oder Labors. www.adept.de www.smart-robotx.ch Nr. 4 / April 2015 Materialfluss & Intralogistik Seite 21 Materialhandling in der Anarbeitung spürbar beschleunigt Doppelspur-Transfersysteme Automation optimiert Stahl-Materialhandling Werkstückträger transportiert Mit einer Automatisierung hat der Stahldistributor Schmolz + Bickenbach das Materialhandling in der Anarbeitung spürbar beschleunigt. Neben vier manuellen Bearbeitungsmaschinen wurde eine vollautomatische Sägezelle mit integriertem Sortierroboter an ein raumoptimiertes Remmert-Brückenlager angeschlossen. Damit erfolgt das Handling vier mal schneller. Und die Maschinenauslastung stieg um ein Drittel. „Es erstaunt mich immer wieder, wie schnell und effizient wir arbeiten, seitdem wir ein Automatiklager mit angeschlossener Sägezelle betreiben“, erzählt Prokurist Ralf Krumm. Neben der Distribution von Stahlprodukten verantwortet man am Standort Bielefeld auch umfassende Anarbeitungsleistungen für Kunden. Um diese schnell realisieren zu können, ist das Unternehmen auf eine effiziente Bevorratung und Produktion angewiesen. Rohre und Stäbe werden daher in dem neuen Lager platzsparend in Türmen bevorratet. Früher lagerten die unterschiedlichen Stahlmaterialien in Hürden, die sich auf die gesamte Halle verteilten. Mittelpunkt der neuen Lösung ist ein Brückenlager. Auf 590 m² Grundfläche stehen hier 667 Lagerplätze zur Verfü- Gemeinsam mit dem Sägenhersteller Amada entwickelte Remmert den Sortierroboter Amasort gung. Das Lager erstreckt sich über 23 Gassen, die auf zwei Regalblöcke verteilt sind. Zwischen den Blöcken befindet sich ein Hallentor, durch das der An- und Abtransport des Materials erfolgt. Die Platzersparnis durch das raumoptimierte Langgutlager beträgt etwa 20 Prozent. Dieser Platz wird heute für weitere Anarbeitungsschritte genutzt. Zudem wurde eine hochmoderne Sägezelle integriert. Sie besteht aus einem Einzelstab-Handling (Pick-System) und einer Bandsäge. Das Pick- System entnimmt den Stahl aus den Kassetten und führt ihn der Säge zu. Nach der mannlosen Bearbeitung sorgt es für die Rücklagerung des Restmaterials. Gesteuert wird die Säge – wie alle Lagerprozesse – über die Logistiksoftware Pro FMS Enterprise Sägen mit Schnittstelle zu SAP. Ein entscheidendes Kriterium war auch die automatische Absortierung der Zuschnitte. Gemeinsam mit dem Sägenhersteller Amada entwickelte Remmert deshalb im Zuge des Projektes den Sortierroboter Amasort. Die modulare Automationslösung besteht aus einem hydraulischen Portalgreifer, Fördertechnik und einem 6-Achs-Roboter. Sie ermöglicht die vollautomatische Absortierung von bis zu 100 kg schweren Sägezuschnitten. Schmolz + Bickenbach kann so sogar über Nacht große Stahlmengen mannlos bearbeiten und verpacken. Der Durchsatz am Standort Bielefeld stieg dadurch erheblich. Darüber hinaus werden vier weitere Sägen mit Werkstoffen aus dem Brückenlager versorgt. Das Materialhandling erfolgt im Gegensatz zur automatisierten Sägezelle per Kran, die Absortierung übernehmen Mitarbeiter. „Durch das neue Langgutlager haben sich auch in diesem Bereich die Prozessabläufe entschieden verbessert“, so Borgmann. „Wir planen jedoch, künftig die manuelle Bearbeitung zurückzufahren. Denn dank Remmert verfügen wir nun über ausreichend Kapazitäten, um die vollautomatische Anarbeitung Schritt für Schritt auszubauen.“ Friedrich Remmert GmbH www.remmert.de Transfersystem der Baureihe MTS 3 für geringere Gewichte Schnaithmanns modulare Doppelspur-Transfersysteme der Reihe MTS 3 werden in der Montagetechnik zum Puffern, Speichern, Entkoppeln und Transportieren von Werkstückträgern eingesetzt. Die Werkstückträger sind für Gewichte bis 200 kg und Geschwindigkeiten von 12 m/min geeignet. Kundspezifische Werkstückträger können verwendet werden. Als Transportmedium dienen Gurtbänder, Zahnriemen, Staurollenketten, Duplexketten oder Scharnierbandketten. Neben Bändern stehen Module für die Kurven- und Umlenkungstechnik, zur Vereinzelung, Positionierung und Stauregulierung sowie Hebeeinrichtungen bereit. Schnaithmann Maschinenbau GmbH www.schnaithmann.de Lasermarkierer plus Code-Leser sichern Turbolader-Rückverfolgbarkeit Kennzeichnen und Gegenlesen In einer vollautomatischen Montageanlage für Turbolader hat Hahn Automation ein Lasermarkiersystem und einen QR-Code-Leser von Keyence installiert, um die Rückverfolgbarkeit der Kfz-Motorkomponenten sicherzustellen. Hahn baut in Rheinböllen vollautomatisierte Montage- und Prüfanlagen für Automobilzulieferer, Haushaltsgeräte-Produktion und die Medizintechnik. Das modulare Mastercell-Konzept sorgt dabei für die geforderte Flexibilität der Anlagen. Auf dieser Basis hat Hahn für einen Hersteller von Kfz-Motorkomponenten eine vollautomatische Linie zur Endmontage von Turboladern realisiert. In den einzelnen Stationen werden die Turbinengehäuse mit dem Krümmer, die Rumpfgruppe und der Aktuator zusammengeführt, ausgerichtet, montiert, per Laserschweißen verbunden, eingestellt und geprüft. Im Anschluss an die Montage kennzeichnet ein Lasermarkiersystem MDV9900A die fertigen Baugruppen mit einem QR-Code. Die von der Maschinensteuerung generierten und vom MD-V9900A erzeugten Codes werden in einer Datenbank abgelegt. Im nächsten Schritt werden die Markierungen von einem QR Code-Leser gegengelesen. „Damit stellen wir sicher, dass die Beschriftungsqualität stimmt und der Code alle gewünschten und dokumentierten Informationen enthält“, erklärt Florian Köser, Leiter Marketing bei Hahn. Zum Einsatz kommt ein Codeleser SR-D 100, der sich durch hohe Lesegeschwindigkeit auch bei widrigen Umgebungsbedingungen auszeichnet. Mit dem QR-Code stellt der Turboladerhersteller die vollständige Rückverfolgbarkeit der gefertigten Bautei- Wandelbare Automation – APAS family Das MD-V9900A bringt auch auf gewölbten Oberflächen lesbare Kennzeichnungen auf le sicher. Köser: „Die Turbolader können einzelnen Produktionschargen zugeordnet werden – das ist wichtig zum Beispiel für die Gewährleistung.“ Bei der Auswahl von Kennzeichungsund Lesegerät waren drei Faktoren maßgeblich: Zykluszeit, Markierqualität und Integrationsfähigkeit. Auch die Kosten spielten natürlich eine Rolle. Bevor die Entscheidung für Keyence fiel, prüften die Verantwortlichen in Vorversuchen auch Geräte von anderen Herstellern. Mit der Wahl ist man in Rheinböllen rundum zufrieden. „Die Integration in unsere Montage- und Prüfanlagen ist sehr einfach und die Ergebnisse sind sehr gut.“ Keyence Deutschland GmbH www.keyence.de Hannover Messe Halle 7, Stand A49 Flexible Automatisierung für die Fabrik der Zukunft. Mit den standardisierten Produktionsassistenten APAS assistant, APAS inspector und APAS flexpress unterstützen wir Sie auf dem Weg in die intelligente Produktion von morgen. www.bosch-apas.com Vision & Qualitätssicherung Nr. 4 / April 2015 Seite 22 Automation holt mehr Leistung aus Produktionsanlagen heraus Vision optimiert Anlageneffektivität Mit spezieller Software und optischer Inspektion steigert Strelen Control Systems die Anlageneffektivität (OEE) in der Nahrungsmittel-, Verpackungs- und Pharmaindustrie. Die Systemlösungen messen, regeln und überwachen Produktionslinien in Echtzeit und permanent. Ziel der Strelen-Ingenieure ist es, Kosten durch ungeplante Produktionsunterbrechung, reduzierte Geschwindigkeit oder Ausschuss zu senken oder ganz zu vermeiden. Dafür haben sie integrierte Softwarelösungen und optische Inspektionssysteme entwickelt, die Produktions- und Verpackungsprozesse lückenlos überwachen und vollautomatisch und kontinuierlich die Anlageneffektivität (OEE) ermitteln, aufzeichnen und auswerten. Diese permanenten Pulsmesser der Produktionsanlagen ermöglichen umgehende Fehlerkorrektur und verringern so Ausschuss oder Maschinenstillstand. Die OEE-Software ist modular aufgebaut und lässt sich an spezifische Produktionsbedingungen anpassen. Die Module bestehen aus OEE-Berechnung, Kennzahlen-Schnittstelle, MESInterface, Produktzähler und dem Qualitätsmodul, das die tatsächliche Qualität der produzierten Stücke ermittelt. Zu den optischen Inspektionswerkzeugen gehören der Safe Ident Slab Control zur dreidimensionalen Messung von Transportbändern, das Safe Ident Packaging, eine optische Pro- duktionskontrolle zur Inspektion der Endverpackung, die Safe Ident Verschlusskontrolle zur Überprüfung von Verschlüssen auf Flaschen, Dosen oder Kartons, und die Remote Bakery Product Inspection, ein Tool für Qualitätsanalyse und Optimierung der Krumenstruktur bei Backwaren. Bei allen Safe Ident-Inspektionswerkzeugen werden neueste Methoden industrieller Bildverarbeitung genutzt. Die Systeme sind vor allem bei Nahrungsmittelherstellern in Deutschland und Asien im Einsatz. Auch in der Verpackungs-, der Pharmaindustrie und der Teilefertigung sind Systeme bereits installiert. Strelen Control Systems GmbH www.strelen.com Bildverarbeitungs-Systeme überwachen die Produktion von Nahrungsmitteln und die Verpackung von Waren und verbessern automatisch die Anlageneffektivität Messe im Mai steht im Fokus von Sensorik und Messtechnik Sensor+Test und Control sind auf Erfolgskurs „Die Control 2015 ist stramm auf Erfolgskurs“, vermeldet stolz Messeveranstalter Paul Schall. Schon Monate vor der 29. Ausgabe der internationalen Fachmesse für Qualitätssicherung waren 97 Prozent der Hallenflächen fest gebucht. Die 29. Control wird vom 5. bis 8. Mai 2015 in Stuttgart auf über 50 000 m² das Angebot von rund 900 Ausstellern aus ca. 30 Nationen zeigen. Eine starke Zunahme an Ausstellern gebe es insbesondere im Segment der industriellen Bildverarbeitung und Visionssystemen, so Projektleiterin Gitta Schlaak. Hier habe die internationale G3-Initiative für Standardisierung die Voraussetzung geschaffen, um die vor allem für die Systemintegration notwendige Schnittstellen-Standardisierung voranzutreiben. Auch im Rahmenprogramm spielt die Vision-Technologie eine tragende Rol- le. So beleuchtet die Fraunhofer-Allianz Vision in Halle 1, Stand 1502, die industrielle Bildverarbeitung als Schlüsseltechnologie für die Industrie 4.0. Zudem richtet die Fraunhofer-Allianz Vision die 11. Sonderschau Berührungslose Messtechnik aus (Halle 1, Stand 1602). Ergänzt wird das Ganze durch das Event-Forum des Fraunhofer IPA (Halle 7, Stand 7504). Hier steht die Multisensorik in der Messund Prüftechnik im Fokus. Auch bei der Sensor+Test (19. bis 21.5.2015 in Nürnberg) ist Holger Bödeker, Geschäftsführer der veranstaltenden AMA Service, optimistisch, die guten Zahlen von 2014 zu erreichen. Vergangenes Jahr verzeichnete die Nürnberger Messtechnik-Messe mit 7983 Fachbesuchern eine leichte Zunahme und legte bei den Ausstellern auf 575 sogar deutlich zu. Diesjähriges Schwerpunkt-Thema ist die Umweltmesstechnik. „Denn das präzise Monitoring von Umgebungsbedingungen ist eine immer wichtigere Aufgabe für Sensorik, Messund Prüftechnik“, so Bödeker. Im Fokus steht vor allem die Luftgütemessung. Zur Umweltmesstechnik gibt es in Halle 12 ein Sonderforum sowie Vorträge im Vortragsforum der Messe. Auch auf den parallel stattfindenden wissenschaftlichen AMA-Kongressen spiele die Gasmesstechnik ebenfalls eine wichtige Rolle, betont Bödeker. Hinzu kommen Themen wie Sensoren für die Medizintechnik, Mikro- und Nanotechnologien für die Sensorik, adaptive Optik in der Messtechnik oder Fortschritte in der Durchflussmesstechnik. www.control-messe.de www.sensor-test.de Blick in die Smart Electronic Factory Industrie 4.0 in der realen Fabrik: Fehler erkannt, Problem gebannt Elektronik-Fabrik analysiert Qualitätsdaten automatisch Erste Schritte in Richtung Industrie 4.0 geht der Elektronik-Fertiger Limtronik in Zusammenarbeit mit dem MES-Anbieter Itac Software. In der Smart Electronic Factory in Limburg lernen Maschinen aus Fehlern und sollen sich künftig selbst optimieren. Die Demonstrationsplattform Smart Electronic Factory ist in der realen Elektronikfabrik von Limtronik implementiert. Realisiert wird das Projekt von einem Konsortium aus mittelständischen Softwarehäusern wie Itac, In-integrierte Informationssysteme und Dualis sowie internationalen Data-Analytics-Spezialisten wie Warwick und Actuate. Auch Forschungseinrichtungen wie die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) beteiligen sich. „Der Fokus unserer Smart Electronic Factory liegt im ersten Schritt darauf, Algorithmen zu entwickeln, die qualitätsbeeinflussende Faktoren aus der Datenflut einer Fabrik automatisch ermitteln können“, erklärt Limtronik-Geschäftsführer Gerd Ohl. Mittels der stetigen Analyse von Maschinen- und Prozessdaten sollen künftig eine automatische Fehlerursachenerkennung und ein intelligenter Big Data Analytics-Regelkreis entstehen. „In unserer Smart Electronic Factory werden bereits heute für jeden primären Fertigungsschritt Maschinen-, Prozess- und Qualitätsdaten eigenständig erfasst und analysiert. Durch Korrelationsanalysen kann ein automatischer Rückschluss auf die prozessbezogene Fehlerursache erfolgen“, erklärt Ohl: „Die automatische Fehleranalyse mündet in der ständigen Behebung der Ursachen und Prozessfehler, bevor sich diese auf die Produktion auswirken können.“ Die Smart Electronic Factory wird Schritt für Schritt weiter ausgebaut. Der Endausbau zeigt die selbstlernende Maschine im Sinne der Industrie 4.0. Diese wird unter dedizierten Bedingungen Fehlerursachen identifizieren und geeignete Maßnahmen zu deren Vermeidung einleiten. Limtronik GmbH www.limtronik.de Hannover Messe Halle 7, Stand A04 OCR- und Barcode-Funktionen verbessert Kontrollabläufe schnell umsetzen Mit Microscans Autovision-Suite können auch unerfahrene Benutzer schnell komplexe Kontrollabläufe umsetzen. Mit der OCR-Funktion Intellitext in der Version 3.0 kann nun auch schlecht lesbarer Text entziffert werden, wie auf Etiketten und Verpackungen aufgedruckte Datum- und Chargenangaben. Die neuen Überprüfungsfunktionen für Barcodequalität gewährleisten eine dauerhafte Lesbarkeit von Codes entlang der Lieferkette. Neu ist zudem die Web-Be- nutzeroberfläche Cloudlink, über die Anwender die Kontrollergebnisse via Browser anzeigen können. Alle Smart-Kameras von Microscan, darunter die neue Vision Mini Xi mit integriertem Ethernet, basieren auf der gleichen Bildverarbeitungssoftware-Plattform. So können Jobs unkompliziert zwischen verschiedenen Kameras übertragen werden. Microscan Systems Inc. www.microscan.com Kompakte Smart-Kamera senkt Einstiegshürden CAM__SC=547.135 CAM__SC=839.472 CAM__SC=432.576 CAM_SC= 532.224 CAM__SC=538.473 =95,628 d=26,952mm d=2,739µm Print Quality = O.K B I LDVERAR B EITU NG F Ü R I H R E AU F GA B E N ST E L LU N G Entdecken Sie den neuesten Stand der Bildverarbeitung bei Europas größtem Technologielieferanten. Profitieren Sie von den Spitzenprodukten führender Hersteller, unserer Kompetenz und einem Service, der Sie stärker macht. Imaging is our passion. Telefon +49 89 80902-0 ∙ www.stemmer-imaging.de CAM__SC=352.893 CMYK Match = O.K HANNOVER MESSE, Hannover, 13. - 17. April 2015, Halle 17, Stand B15 (Application Park Industrial Automation) Einfach wie ein Sensor Datalogics Smart Kameras der P-Serie bieten die Funktionalität einer Smart-Kamera im kompakten Format eines Vision-Sensors. Die integrierten Objektive und Beleuchtungen lassen sich einfach und modular austauschen. Fünf Brennweiten und sieben Beleuchtungs-Varianten ergeben insgesamt 70 verschiedene Kombinationen, was für eine hohe Flexibilität sorgt. Die P-Serie ist in zwei Auflösungen erhältlich: VGA und 1,3 MP. Die Smart-Kamera ist mit der Impact Lite Software für eine schnelle Programmierung ausgestattet. Dank der einfachen Implementierung ebnen die kosteneffizienten P-Serie-Kameras den Einstieg in die Bildverarbeitung. Die P-Serie ist modular aufgebaut Datalogic S.p.A www.datalogic.com Nr. 4 / April 2015 Vision & Qualitätssicherung Seite 23 Universeller Verkabelungskopf mit zwei Fingern sorgt für Flexibilität Mit Lasertriangulation Fehler vor dem Entstehen entdecken Roboter verkabelt Leuchten mit Kamera-Unterstützung 3D-Bildverarbeitung prüft Autositze Der Roboter Syndy der italienischen System Robot Automazione (SRA) verkabelt elektrische Leuchten vollautomatisch, präzise und zuverlässig. Leichte Geometrieabweichungen korrigiert der Kawasaki-Arm dank eines Bildverarbeitungssystems mit Kameratechnik von AVT. SRA aus Visano hat langjährige Erfahrung in der Entwicklung von Automatisierungssystemen für die Beleuchtungsindustrie. Das jüngste System Syndy basiert auf einem Sechsachs-Roboter von Kawasaki. Das System rollt Elektrokabel aus, schneidet sie, entfernt die Isolierung und verbindet vollautomatisch. Hierzu ist der Arm mit einem speziell entwickelten Verkabelungskopf ausgestattet. Diese robuste und universelle Roboterhand verfügt über zwei Finger, mit denen sie im selben Arbeitsvorgang die beiden gängigsten Verbindungsklemmen verkabeln kann – nämlich den Push-In-Steckverbinder und die IDC-Klemme. Dadurch haben Leuchtenhersteller weiter die volle Freiheit bei der Auswahl ihrer Komponenten. Manta G-046B Monochrom-Kamera. „Wir haben uns diese Kamera ausgesucht aufgrund ihrer hohen Bildqualität und vor allem der hohen Bildrate, die wir für eine schnelle Bilderfassung und -analyse brauchen“, erklärt Marino Chiappa, Sales Manager bei SRA. Die robuste Manta G-046B bietet eine XGA-Auflösung (780 x 580 Pixel) und liefert 67 Bilder pro Sekunde bei voller Auflösung. Dank des Gigabit Ethernet Interfaces wird die Entfernung zwischen der Kamera und dem Host-PC problemlos mit einem Kabel überbrückt. Die Kamera ist mit einem 16-mm-Objektiv von Tuss Vision und einem grünen Bandpassfilter von Midwest Optical Systems ausgestattet. Das Objekt wird nämlich durch einen grünen LED-Ringblitz beleuchtet. Im Zusammenspiel mit dem Filter erhöht diese Beleuchtung den Kontrast. Zudem wird so sichergestellt, dass das Objekt unabhängig von wechselnden Umgebungslichtverhältnissen immer korrekt beleuchtet wird, da der Roboter nicht in einer geschlossenen Kabine eingeschlossen ist. Die Bildauswertung erfolgt mit Hilfe der CognexSoftware Visionpro. Der Roboterarm ist mit einem speziell entwickelten Verkabelungskopf mit zwei Fingern sowie einem Kamerasystem ausgestattet Das Objekt wird durch einen grünen LED-Ringblitz beleuchtet. Das erhöht den Kontrast und stellt sicher, dass das Objekt unabhängig von wechselnden Umgebungslichtverhältnissen immer korrekt beleuchtet wird Das zu verkabelnde Modul wird vor dem Roboter auf einem Arbeitstisch positioniert. Der Träger für das Werkstück wird mit Hilfe von Magnetbefestigungen auf einem Lochraster verankert. Dies lässt sich einfach, schnell und ohne Werkzeug von einem Mitarbeiter erledigen. Syndy kann mit einem Bildverarbeitungssystem ausgestattet werden. Die Kamera prüft dann, ob die Leuchte korrekt positioniert ist und ob alle zu verkabelnden Stecker vorhanden sind. Sollte das System eine Abweichung vom Referenzmuster feststellen, werden die Fehler auf dem Bildschirm angezeigt. Der Vorgang kann nicht gestartet werden, solange das Problem nicht gelöst wurde. Diese Prüfung im Vorfeld stellt sicher, dass die vorprogrammierten Positionen des Roboters auf die zu verarbeitende Leuchte abgestimmt sind. Die Top-Version des Systems überprüft sogar während des Arbeitsvorgangs die Position jeder einzelnen Komponente und passt das Verkabelungsprogramm dynamisch an. Das Auge des Vision-Systems ist eine Zu Syndys Aufgaben gehört nicht nur die Verkabelung, sondern auch das Testen der elektrischen Verbindungen. Der Roboter wird bei vielen Herstellern bereits erfolgreich eingesetzt. Allied Vision Technologies GmbH www.alliedvisiontec.com Mit dem Systemintegratoren Gips Vision hat Stemmer Imaging ein Bildverarbeitungssystem zur 3D-Inspektion von Schaumstoffblöcken für Autositze realisiert. Die Kontrolle vor dem Spritzgießen spart Kosten und Ressourcen. Zum Einsatz kommt das Dakota getaufte System bei der Herstellung von Schaumstoffteilen aus Polyurethan. „Diese Anlagen sind bereits weltweit im Einsatz und haben sich als schnelles 3D-System für die Qualitätskontrolle von im Spritzgussverfahren Die Einsatzteile bestehen aus verschiedenen Materialien und weisen unterschiedliche Größen, Stärken, Farben und Formen auf. Verwendet werden unter anderem Metalldrähte, Plastikclips oder Schaumblöcke. Dabei lässt sich das System an unterschiedliche Formen und Träger sowie Geschwindigkeiten der Fertigungslinie anpassen. „Ein System in den USA prüft Formen mit einer Größe von 1700 Millimeter, das entspricht einer kompletten Rücksitzbank, auf einer Fördereinrichtung, deren Geschwindigkeit 14 Meter pro Minute beträgt“, nennt Equoy ein Beispiel. Das Konzept ist aber keineswegs auf den Automobilbereich beschränkt. „Es eignet sich auch für andere Anwendungsbereiche.“ Rein mechanisch ist es dafür flexibel genug: Erst kürzlich wurde Dakota in eine Drehtisch-Fertigungslinie eingebaut, bei der die einzelnen Produktionsschritte über einen Kreisförderer miteinander verknüpft sind. Stemmer Imaging GmbH www.stemmer-imaging.de Hannover Messe Halle 17, Stand B15 FAST BUT SERIOUS Die neue USB 3 uEye CP Unglaublich schnell, unglaublich zuverlässig, unglaubliche Sensoren hergestellten PU-Schaumstoffblöcken erwiesen“, freut sich Frédéric Equoy, Gründer und Geschäftsführer von Gips Vision. Im Fall der Autositze werden vor dem Spritzvorgang bestimmte Einsatzteile von Hand in die Spritzgussformen eingelegt. „Diese Feinarbeit lässt sich nicht automatisieren“, so Equoy. „Angesichts der hohen Produktionsgeschwindigkeit kommt es bei diesem manuellen Arbeitsgang häufig zu Fehlern, die zu unvollständigen Spritzgussteilen oder Produkten mit falsch positionierten Einsatzteilen führen.“ Die schwerwiegenden Mängel des Endprodukts sind aber nach dem Erstarren des Schaumstoffs nur schwer zu erkennen. Das 3D-Prüfsystem Dakota entdeckt Fehler, noch bevor sie entstehen. „Dakota überprüft vor der Füllung der Spritzgussform, ob alle eingesetzten Teile vorhanden sind und sich an der richtigen Stelle befinden“, so Equoy. „Nur wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, gibt das System die Form frei.“ So vermeidet das VisionSystem die Fertigung fehlerhafter Schaumstoffteile sowie Materialverschwendung – denn bei fehlerhaften Teilen kann der einmal verfestigte Schaumstoff nicht erneut verwendet werden. Zudem macht Dakota eine visuelle Überprüfung des fertigen Schaumstoffteils überflüssig und spart somit Arbeitszeit. Grundlage der Prüfanlage ist ein 3D-Bildverarbeitungssystem auf Basis der Lasertriangulation. Die Spritzgussform wird dabei durch eine Laserbeleuchtung von Z-Laser gescannt. Eine Hochleistungskamera von Automation Technology nimmt pro Sekunde bis zu 1000 der so entstehenden Laserprofile mit einer Breite von 2000 Pixeln auf. So werden aus den Laserprofilen Höhenangaben ermittelt und ein 3D-Bild der Spritzgussform samt der genauen Position der Einsatzteile erzeugt. Träger für Träger prüft Dakota so die Bau- und Einsatzteile, die in das Schaumstoffteil eingegossen werden. Die Prüfanlage arbeitet mit einem 3D-Bildverarbeitungssystem auf Basis der Lasertriangulation USB 3.0 PLUG & PLAY BILDSPEICHER PIXELVORVERARBEITUNG TRIGGER & FLASH SCHRAUBSTECKER GPIOs SOFTWARE SUITE Erfahren Sie mehr über die neue Generation USB 3 uEye CP unter www.ids-imaging.de/usb3 www.ids-imaging.de Integrierte Automation Nr. 4 / April 2015 Seite 24 Adressvergabe aus dem Engineering in die Automatisierungsgeräte verlagert Webportal für Servicetechniker und Bedienpersonal Mit Digitalisierung zu mehr Produktivität in der Industrie Die Digitalisierung hat sich zum entscheidenden Wachstumshebel in nahezu allen Branchen der Industrie entwickelt, betont Anton S. Huber, CEO der Division Digital Factory bei Siemens: „Heute sind echte Effizienzsprünge nur noch zu erreichen, wenn wir Systeme und Prozesse entlang des gesamten Produkt- und Produktionslebenszyklus eng miteinander verzahnen und optimieren.“ Mit Ansätzen wie Totally Integrated Automation (TIA), Integrated Drive Systems (IDS), Ausbau der Industriesoftware sowie datenbasierte Services will Huber daher den Weg in die Industrie 4.0 ebnen. Unter dem Begriff „Digital Enterprise“ biete man eine zukunftsfähige Software-Plattform, um die umfänglichen Die Digital Enterprise Software Suite ist Siemens' Antwort auf die Anforderungen von Industrie 4.0 Anforderungen von Industrie 4.0 in den kommenden Jahren erfüllen zu können. „Der komplette Produkt- und Produktions-Lifecycle lässt sich bereits heute durchgängig integrieren“, erklärt Huber. Besondere Aufmerksamkeit richtet Siemens dabei auf die Verschmelzung der virtuellen mit der realen Welt: „Die digitale Fabrik ist keine Vision mehr. Unsere Softwarelösung Teamcenter fungiert als zentraler Data Backbone.“ Ein wichtiger Schritt zur digitalen Fabrik ist die vereinfachte Verwaltung in Auf Auftragsdokumentation von Maschinen mobil zugreifen industriellen Netzwerken. Im Rahmen des Projekts Effortless Communcation verlagert der Konzern daher die Vergabe von Adressen aus dem Engineering in die Automatisierungsgeräte. So können sich Geräte selbst eindeutige Adressen automatisch zuweisen, ohne dass eine zentrale Instanz wie ein Adress-Server erforderlich ist. Darüber hinaus vereinfacht das System den Einsatz von Fernwartungsservices und erhöht deren Sicherheit. Auch in der Antriebstechnik stehen die Zeichen im Rahmen der Integrated Drive Systems auf Integration. „Nahezu jede Siemens-Antriebskomponente lässt sich nahtlos in jedes Antriebssystem, jede Automatisierungsumgebung und in den gesamten Lebenszyklus der Anlage integrieren“, verspricht Peter Herweck, CEO der Division Process Industries and Drives. Simotics-Reluktanzmotoren mit maximaler Energieeffizienz und höchster Dynamik, eine neue Achshöhe der Niederspannungsmotoren Simotics FD sowie die modularen Hochspannungsmotoren Simotics HV M erweitern das umfangreiche IDS-Portfolio nochmals. Siemens AG www.siemens.de Hannover Messe Halle 9, Stand D35 Compliant Robot Technology GmbH LET YOUR ROBOT DO THE SENSITIVE JOBS FerRobotics your expert in flexible automation Halle 17 / Stand F02 Das Manufacturing Execution System (MES) Hydra eignet sich als zentrale Informations- und Datendrehscheibe in der Produktion Montage bis zum Servicemanagement. Für das operative Instandhaltungsund Wartungsgeschäft gibt es die Lösung AMS Servicemanagement. Hiermit können Anwender sämtliche Wartungs-, Reparatur- und Umbauaufträge inklusive der Ersatzteilbeschaffung und Personaleinsatzplanung durchgängig organisieren. Der Verbund aus Auftragsmanagement, Servicemanagement und Auftragsdokumentation stellt sicher, dass Maschinen- und Anlagenbauer ihre Haftungsrisiken beherrschen. AMS Solution AG www.ams-erp.com Hannover Messe Halle 7, Stand E40 Ständige Synchronisation mit einem zentralen System ist unabdingbar Zentrale Infodrehscheibe für die Dezentralisierung Dezentralisierung in der Organisation ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die Industrie 4.0 – aber ohne ein Manufacturing Execution System (MES) als zentrale Datendrehscheibe funktioniert das Ganze nicht, betont MPDV. Eine Flexibilisierung von Prozessen kann nur mit einer Dezentralisierung einhergehen, da ansonsten die Komplexität einer hierarchischen Fertigungssteuerung nicht mehr beherrschbar wäre. Daher halten immer mehr selbstregelnde Systeme Einzug in die Fabrikhallen. Dabei geht es nicht immer um intelligente Maschinen, sondern häufig um intelligente Prozesse und mehr Entscheidungsfreiheit für die Mitarbeiter. Ein einfaches Beispiel einer selbstregelnden Anwendung ist Kanban. Teile werden hier nur dann gefertigt, wenn sie benötigt werden. Der Auslöser zur Nachproduktion kommt dabei aus dem Feld und nicht aus der zentralen Planung. Durch die Erweiterung um eine elektronische Komponente zum E-Kanban werden die Abläufe transparent. FER ROBOTICS www.ferrobotics.com Über ein Webportal ermöglicht es der Softwarehersteller AMS Servicetechnikern und Maschinenbedienern, mobil auf die technische Auftragsdokumentation von Maschinen und Anlagen zuzugreifen. Mit Tablets oder Notebooks kann man sich durch die gesamte Anlage bis in das letzte Bauteil hineinbewegen und service-relevante Informationen wie Wartungsanleitungen aufrufen. Die technische Auftragsdokumentation ist Teil des Auftragsmanagementsystems ams.erp, mit dem Maschinen- und Anlagenbauer den kompletten Lebenszyklus ihrer Produkte steuern können – von der Konstruktion über Produktion, Einkauf und Auch ein Transportmanagement kann dezentral organisiert werden. Hierzu bekommt der Werker an der Maschine bzw. am Arbeitsplatz die Möglichkeit, Transportaufträge zu generieren: z. B. eine volle Palette soll abgeholt und eingelagert werden. Auch die Anlieferung von Rohmaterial oder eines Werkzeugs ist mit solch einem dezentralen Ansatz möglich. Durch ein intelligentes Verteilungsverfahren und die Entscheidungsfreiheit der Transporteure wird sichergestellt, dass kein zentraler Eingriff nö- tig ist. Koppelt man das Ganze mit einem fahrerlosen Transportsystem, können die Transportaufträge sogar automatisch abgearbeitet werden. Kombiniert man nun E-Kanban mit einem Transportmanagement, so reduziert sich der Aufwand weiter. Zur Unterstützung können wiederbeschreibbare RFID-Tags verwendet werden, die Informationen über den Kanban-Kreislauf sowie über das Material im Behälter dezentral speichern. Alternativ ist die Kennzeichnung der Behälter mit einem Barcode möglich, wobei alle zugehörigen Informationen dann zentral im System gespeichert werden. Unabhängig von der Anwendung und deren Automatisierungsgrad ist die ständige Synchronisation mit einem zentralen System unabdingbar – aus Transparenzgründen und um kritische Situationen möglichst früh erkennen zu können. Ein System, das viele dezentrale Prozesse synchronisieren soll, muss dazu einerseits über ein breites Feld an Informationen verfügen und andererseits echtzeitfähig sein, um die Infos auch nutzen zu können. Das Manufacturing Execution System Hydra erfüllt diese Anforderungen und eignet sich daher als zentrale Datendrehscheibe in der Produktion. Das Wissen über die Maschinen und Werkzeuge, das Material, die Aufträge sowie das Fertigungspersonal befähigt ein MES, zentrale Synchronisationsaufgaben zu übernehmen. Andererseits kann ein solches System auch dezentrale Planungsszenarien überwachen und synchronisieren. Spätestens wenn es darum geht, alle in der Fertigung erfassten Daten zu verdichten und an ein überlagertes ERP-System zurückzumelden, wird deutlich, dass eine dezentrale Organisation zwar von Vorteil sein kann, ab einem gewissen Punkt eine zentrale Instanz jedoch unverzichtbar ist. MPDV Mikrolab GmbH www.mpdv.de Hannover Messe Halle 7, Stand A12 Nr. 4 / April 2015 Integrierte Automation Seite 25 Die intelligente Produktion von morgen bereits heute im Einsatz Modell einer realen Anlage verdeutlicht Dezentralisierungsvorteile Flexible Fertigung für I/O-Module Schleusenanlage wird verteilt automatisiert Die Zukunftsvision der Industrie 4.0 setzt Phoenix Contact bei der Herstellung von I/O-Modulen der Familie Axioline bereits um. Denn das Unternehmen hat erkannt, dass aufgrund der stetig steigenden Artikelvarianz bei gleichzeitig sinkenden Losgrößen eine alternative Fertigungsstrategie notwendig ist: weg von starr verketteten Maschinen, hin zu flexibel nutzbaren Systemen. Freigeben im Ablauf-Editor des Leitsystems per Plug & Work an das Bandumlaufsystem angedockt werden. So lassen sich Anlaufszenarien neuer Artikel besser abbilden. Zudem kann der Hersteller durch eine gezielte Kapazitätserhöhung kurzfristig auf steigende Absatzmengen reagieren. Darüber hinaus sind technologische Weiterentwicklungen von Produktionsprozessen schnell umsetzbar, indem lediglich einzelne Pro- anlage ausgeführten Prozesse. Die vor Ort tätigen Mitarbeiter können die Prozessabläufe in Abhängigkeit von der Artikelvariante selbst anpassen, parametrieren oder sogar neue Artikelvarianten anlegen – ganz ohne Programmierkenntnisse. In Zukunft ist angedacht, die Prozesse bei unterschiedlichen Artikelvarianten weitgehend automatisch zu parametrieren. Dazu werden die digitalen Informationen über das herzuI/O-Module mit hoher Varianz können auf dem flexiblen Produktionssystem wirtschaftlich hergestellt werden. Der flexible Werkstückträger kann unterschiedliche Artikel und deren Varianten aufnehmen Am Modell einer realen Schleusenanlage veranschaulicht Pilz die Vorteile dezentralisierter Automatisierungssysteme. Der Demonstrator im Maßstab 1:25 zeigt, wie sich auch komplexe Anlagen in selbstständig arbeitende Einheiten zerlegen lassen. Das reduziert Aufwände für Engineering, Inbetriebnahme und Wartung. Brücken und Schleusenanlagen sind wichtig für Hollands Waren- und Güterverkehr und müssen daher optimal automatisiert sein. Für die Umstellung auf moderne Steuerungstechnik hat sich die Provinz Zuid-Holland für das Automatisierungssystem PSS 4000 von Pilz entschieden. Vor dem Durch den modularen Aufbau des PSS universal PLC lassen sich bei Änderungen die Funktionen der Schleusenanlage flexibel anpassen. Das Automatisierungssystem macht die Programmierung sowohl von der Hardware als auch von der Vernetzung unabhängig: Ein- und Ausgänge im Programm sind reine Variablen, den konkreten Bezug zur Hardware stellt man dann her, wenn diese tatsächlich bekannt ist. Damit kann man Programme wesentlich früher schreiben und jederzeit wiederbenutzen. Mit dem grafischen Programm-Editor PAS multi lassen sich Funktionen zudem schnell und intuitiv konfigurieren – auch ohne spezielle Programmierkenntnisse. Dabei ermöglicht eiMit dem Automatisierungssystem PSS verschmilzt Pilz Automation und Sicherheit. Dazu gehört auch eine Software für die schnelle und intuitive Konfiguration – auch ohne spezielle Programmierkenntnisse Alle Arbeitsplätze, Montage-/Prozesszellen, Montagemaschinen und Prüfzellen lassen sich dabei an ein verkettetes, skalierbares Fertigungssystem ankoppeln. Ein beliebig erweiterbares Werkstückträger-Umlaufsystem erlaubt die flexible Vernetzung sämtlicher Produktionsressourcen zu einem Fertigungssystem. Mit der Bereitstellung von Strom, Druckluft und einer Datenschnittstelle zum Leitsystem über Docking-Stationen können sowohl für die im unternehmenseigenen Maschinenbau entwickelten Fertigungszellen als auch zugekaufte Anlagenteile in das System eingefügt werden. Weil die prozessbezogene Parametrierung der angebundenen Anlagenteile dezentral in deren interner Zellensteuerung hinterlegt ist, können sie durch einfaches Integrieren und zessmodule ausgetauscht werden. Das Werkstückträger-System eröffnet ferner große Freiheitsgrade bei den zu bearbeitenden Artikeln, da es eine flexible Nutzung für unterschiedliche Artikel und deren Varianten erlaubt, ohne dass mechanische Anpassungen notwendig sind. Zur Realisierung der Anforderungen an die Flexibilität und Plug & WorkFähigkeit der Axioline-Anlage kommt ein selbst entwickeltes Leitsystem zum Einsatz, das alle für die Losgröße-1-Produktion benötigten Produktund Fertigungsdaten zusammenführt, verwaltet und verteilt. Über Schnittstellen-Module lassen sich Systeme wie ERP, PLM und MES bis zur Maschinensteuerung einbinden. Auf der anderen Seite übernimmt das Leitsystem die Koordination und Steuerung der in der Produktions- stellende Produkt als Grundlage verwendet. Durch die Dokumentation sämtlicher Bauteil-, Prozess- und Prüfdaten lässt sich die Fertigungshistorie eines einzelnen Artikels langfristig nachvollziehen. An Terminals werden die Anlagenparameter, Auftragsdaten und weiteren Informationen visualisiert sowie manuelle Prozesse über WerkerAssistenzsysteme optimal unterstützt. Die flexiblen Prozessabläufe ermöglichen eine Ressourcen-schonende Herstellung, indem Artikel automatisch ausgeschleust werden, wenn sie beispielsweise aufgrund defekter Elektronikbauteile nicht die Qualitätsansprüche erfüllen. Phoenix Contact GmbH & Co. KG www.phoenixcontact.de Hannover Messe Halle 8, Stand D28 eigentlichen Projekt wurden mit dem naturgetreuen Hardwaremodell im Maßstab 1:25 sämtliche relevanten Funktionen des Schleusenkomplexes getestet. Das Steuerungssystem PSS universal PLC koordiniert sämtliche Funktionen der Schleusen- und Brückenanlage. Die Bedienzentrale des Komplexes ist in acht Bedienstellen unterteilt, die Brückenwärtereinheiten. Von hier aus werden alle Brücken und Schleusen der Region gesteuert, wobei die Daten sicher über E/A Module übertragen werden. Das Steuerungssystem überwacht dabei permanent alle sicherheitsrelevanten Funktionen, die redundant ausgelegt sind. Business Intelligence analysiert Datenberge Fertigungsdaten lassen sich kreativ erkunden B&R hat sein Prozessleitsystem Aprol um eine Komponente für Business Intelligence (BI) erweitert. Damit kann eine große Menge an Fertigungsdaten (Big Data) gesammelt, analysiert und aufbereitet werden. Denn die in Produktionsanlagen anfallenden Datenmengen sind in den vergangenen Jahren sprunghaft gestiegen. Bei größeren Anlagen bewegen sich die Datenberge schnell im Giga- oder gar Terrabyte-Bereich. „Ohne automatisierte Analyse und Auswertung können auf Basis dieser Daten keine fundierten Entscheidungen getroffen werden“, so Business Manager Martin Reichinger. Dabei gehe es um die Erkennung von Mustern in großen Datenmengen. So lassen sich zum Beispiel die Vibrationen einer Maschine über verschiedene Zeiträume vergleichen und sogar die zukünftige Entwicklung prognostizieren. Das erleichtert die Optimierung der Produktionsprozesse und verhindert Ausfälle. Die Nutzung der Reporting-Funktionen ist dabei nicht auf eine einzige Zielgruppe beschränkt. Reports und Auswertungen können individuell zusammengestellt werden und sind jederzeit modifizierbar. Das Zusammenstellen individueller Berichte geschieht durch Dragand-drop. So kann sich ein Manager stark zusammenfassende Kennzahlen anzeigen lassen, wohingegen ein Verfahrenstechniker detailliertere Informationen zum einzelnen Prozess abruft. B&R Industrie-Elektronik GmbH; www.br-automation.com; Hannover Messe Halle 9, Stand D28 PNEUMATISCH. ELEKTRISCH. DER GREIFER. Der Zimmer GPP/ GEP5000 + Austauschgenauigkeit + Höchste Präzision + Verschleißfestigkeit + Korrosionsbeständigkeit + IP - Schutz IP64 / IP67 + Höchste Greifkraft + Höchste Leistungsdichte THE KNOW-HOW FACTORY www.zimmer-group.de Halle 17 Stand E38 ne umfangreiche Bibliothek an Sicherheits- und Standard-Bausteinen eine hohe Wiederverwendbarkeit. In Zuid-Holland werden die lokalen dezentralen Brückenwärtereinheiten und die insgesamt aktuell fünf Bedienstellen über das sichere Ethernetprotokoll Safety Net p vernetzt. Der Einsatz des Steuerungssystems PSS universal erhöhte nicht nur die Sicherheit, sondern auch deren Wirtschaftlichkeit. Heute verlassen Schiffe in nur fünf Minuten die Schleuse, bis zu 800 Schiffe täglich können so durchgeschleust werden. Pilz GmbH & Co. KG www.pilz.com Hannover Messe Halle 9, Stand D17 Integrierte Automation Nr. 4 / April 2015 Seite 26 Offene Schnittstelle ermöglicht Roboterbetrieb über Fremdsteuerung Maschinen- und Robotersteuerung arbeiten Hand in Hand Mit der Echtzeit-Schnittstelle Unival drive lassen sich alle Stäubli-Roboterkinematiken über Fremdsteuerungen betreiben. Bei Manz in Reutlingen hat man mit dieser Integrationslösung beste Erfahrungen gemacht. Der Maschinenbauer Manz fokussiert sich auf die drei Geschäftsbereiche Solar, Display und Battery und setzt in seinen Anlagen traditionell Roboter aus Bayreuth ein. „Wir verwenden in unseren Hightech-Anlagen nur die besten am Markt verfügbaren Der Hightech-Maschinenbauer Manz setzt in seinen Anlagen traditionell Roboter von Stäubli ein Hannover Messe Halle 23 Stand C 45 Komponenten und integrieren deshalb im Roboterbereich schon seit rund 20 Jahren bevorzugt Stäubli-Maschinen“, so Stefan Bez, Gruppenleiter Entwicklung Mechatronik. Dabei setzt man die Roboter aber nur mit der eigenen Steuerungsplattform Aico control ein. Denn nachdem die Reutlinger viel Aufwand in die Entwicklung einer eigenen Steuerungsplattform gesetzt haben, wollten sie diese natürlich durchgängig nutzen. Das hat auch mit Effizienz zu tun, denn alle Manz-Programmierer sind mit der hauseigenen Steuerung bestens vertraut. Deshalb nutzte Manz die Roboter konsequent mit der eigenen Steuerung. Allerdings zu Beginn mit einem großen Wermutstropfen: „Es war ein sehr großer Aufwand, unsere Steuerung mit den Roboter Kinematiken zu verheiraten. Die Integration war sehr mühevoll und zeitintensiv. Und setzten UM WIRTSCHAFTLICH Hand-, Roboterausführung TOX®-Zangen ZU ARBEITEN. TOX® Zangenprogramm Handzangen Roboterzangen Maschinenzangen Antriebsvarianten pneumohydraulisch hydraulisch elektromechanisch Entwickelt zum Fügen Stanzen Einpressen TOX®-Netzwerk Monitoring Controls TOX® PRESSOTECHNIK GmbH & Co. KG Riedstraße 4 D-88250 Weingarten Tel. 0751 5007-0 Fax 0751 52391 www.tox-de.com rungen in Echtzeit miteinander. Während Aico Control als übergeordnete Anlagensteuerung insbesondere für Funktionen, Bahnplanung sowie resultierende Fahrbefehle zuständig ist, übernimmt die untergeordnete Robotersteuerung die Regelalgorithmen der Achsen wie Synchronisation und Achsentkopplung sowie die Ansteuerung der Antriebe. Zudem bleiben sämtliche Sicherheitsfunktionen mit Unival drive voll erhalten. „Wir profitieren bei der Unival driveLösung auch von einem signifikant reduzierten Aufwand bei der Integration der Roboter innerhalb unserer Anlagen“, so Bez. Man könne kundenspezifische Anlagen schneller ausliefern, und auch die Inbetriebnahme beim Anwender gehe schneller vonstatten. Weiterer Vorteil: „Im Servicefall kann jeder Techniker schnell Störungen beheben, da er die Aico-Steuerung bis ins letzte Detail kennt.“ Stäubli Tec-Systems GmbH Robotics www.staubli.com Hannover Messe Halle 17, Stand B18 Interview: Prof. Claus Oetter, VDMA Software Intelligente Antriebspakete und modulare Software „Smartphones prägen Erwartungshaltung“ Schnelle Inbetriebnahme in Minuten Den Einfluss der Standard-IT auf den Maschinenbau erläutert Prof. Claus Oetter, stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbands Software im VDMA, im Gespräch mit der Automationspraxis. Wichtig findet er vor allem das Thema Usability. PRODUZIERT, wir dann einen anderen Robotertyp ein, begann der komplette Aufwand von vorn“, so Bez. Daher war der Wunsch nach einer offenen Schnittstelle zur Ansteuerung der Roboter nur allzu nachvollziehbar. Mit der Entwicklung von Unival drive kamen die Bayreuther dem Wunsch von Manz und weiteren Maschinenherstellern nach einer offenen Echtzeit-Schnittstelle nach. OEM und Maschinenhersteller können damit alle Roboter als Standardmaschinen für Handlingaufgaben einsetzen und dabei ihre Maschinensteuerung für Programmierung und Betrieb nutzen. „Wir setzen mit Aico Control auf die Stäubli Robotersteuerung auf und programmieren Roboter und Anlage durchgängig über unsere eigene Plattform“, erklärt Bez. „Einfach gesagt, steuern wir mit dem Aico-Controller über den Antriebsbus Sercos 3 die sechs Roboterachsen mit ihren sechs Drives und können über den SercosKnoten auch auf alle Roboter-I/Os zugreifen. Eine perfekte Lösung, die denkbar einfach funktioniert.“ Dabei kooperieren die beiden Steue- AP: Stark im Kommen sind modulare Baukästen und App-Ansätze. Was ist der Vorteil einer stärkeren „App“isierung der Maschinensoftware? Oetter: Die Verbreitung von Tablets und Smartphones prägt in zunehmendem Maße die Erwartungshaltung der Nutzer in Bezug auf Bedienung und Gestaltung von Anwendungen – auch im industriellen Sektor. Der Faktor Mobilität ist dabei essenziell, um neue mobile Gesamtstrategien zu erschließen, welche die Veränderungen der Arbeitsprozesse mit sich brinProf. Claus Oetter, VDMA: gen. Die Folge davon ist in der Tat eine starke Modularisierung der Systeme. Dies betrifft vor „Usability-Spezialisten allem die Backends der weit verbreiteten mono- müssen fester Bestandteil des gesamten Engineringlithischen Systeme. An dieser Stelle wird und muss es in der Zukunft große Aufräumaktionen Prozesses werden“ geben. Diese sind meiner Meinung nach auch dringend notwendig, wenn nicht sogar schon lange überfällig. AP: Wo sind noch Hürden für solche Konzepte? Oetter: Ich würde es nicht als Hürden, sondern als Herausforderungen sehen. Um das Potenzial von Apps auszunutzen, sind bei der Entwicklung die unterschiedlichen Aspekte wie die Marketing- und Produktstrategie, Unternehmensziele sowie die Nutzer mit ihren Erwartungen und Zielen in die AppEntwicklung einzubeziehen. Nur so gelingt es, Apps gezielt und nahtlos in Produkte und Prozesse einzubinden. In die Entscheidung sollten Unternehmen die Eigenschaften des spezifischen Nutzungskontexts genauso einbeziehen wie die Frage, welche Szenarien sich besser mit etablierten Anwendungen abbilden lassen und welche Bereiche oder Schnittstellen von Apps profitieren können. Ebenso gilt es, die Zielplattformen auszuwählen und durchaus selbstkritisch das vorhandene Umsetzungs-Knowhow einzuschätzen. AP: Wie stark wird der IT-Einfluss im Maschinenbau noch werden? Wird es künftig eine Art Android für Maschinen geben? Oetter: Ich denke, es wird nicht die eine Lösung für den Maschinenbau geben. Je nach Anwendungsfall könnten auch proprietäre Ansätze die richtige Wahl sein. Viel wichtiger ist, den Kunden stärker als bisher in die Entwicklung der Produkte mit einzubeziehen. Stichwort hier ist Human Centred Design. Usability-Spezialisten gehören von Anfang an in die entsprechenden Entwicklungsprojekte integriert und müssen fester Bestandteil des gesamten Enginering-Prozesses werden. Nur so kann ich in Zukunft meine Produkte im Markt erfolgreich platzieren. VDMA Fachverband Software; http://sw.vdma.org Hannover Messe Halle 7, Stand E40 An konkreten Beispielen verdeutlicht Lenze sein Versprechen vereinfachter Engineeringprozesse. Dank modularer und standardisierter Software sowie intelligenter Antriebspakete lässt sich ein Rollenförderer in drei Minuten, ein Gurtförderer in fünf Minuten und ein Portalroboter in sieben Minuten in Betrieb nehmen. Mit der Application Software Toolbox Fast bieten die Hamelner eine breite Palette an wiederverwendbaren Softwarebausteinen für Motion-Funktionen. Neuzugang sind komplette Module für die Robotik. Daher kann mit den Fast-Modulen ein Portalroboter innerhalb von sieben Minuten in Betrieb genommen werden. Bei den intelligenten Antriebspaketen steht ebenfalls die Anwendung im Vordergrund: Maßgeschneidert auf die Anforderung der horizontalen Fördertechnik ist eine Kombination aus dem g500-Getriebe und dem Lenze Smart Motor – auch hier ist die Handhabung denkbar einfach. Lediglich drei Minuten dauert es, um damit einen Rollenförderer in Bewegung zu setzen: dank Smartphone und SmartMotor-App. Weiteres Beispiel ist eine Maschinenzuführung aus Inverter und Drehstrommotor MF. Der Gurtförderer lässt sich hier auf verschiedenen Wegen innerhalb von fünf Minuten ans Laufen bringen. Lenze SE www.lenze.com/de Hannover Messe Halle 14, Stand H20 Lenzes vorgedachte Lösungen erleichtern die Realisierung von Maschinenkonzepten Kommunikation zwischen CPU und Antrieben via Ethercat Motion Control und SPS vereint Mit der SLIO CPU iMC7 bringen Vipa und Yaskawa eine erste gemeinsam entwickelte Produktfamilie heraus: Diese setzt Motion ControlFunktionen unmittelbar in der SPSSteuerung um. Die Familie besteht aus drei Einzelprodukten: Vipas SLIO CPU iMC7 und dem Programmierund Konfigurationstool Speed 7 Studio sowie Yaskawas Sigma-7 Servoantriebsserie. Die Kommunikation zwischen der SLIO CPU und den Antriebsmodulen erfolgt über Ethercat. Mit Hilfe der Vipa Set Card (VSC) wird in der CPU die Motion Control-Funktionalität konfiguriert. Dabei sind die Sigma-7 Antriebsmodule im Speed 7 Studio unmittelbar aus dem integrierten Hard- warekatalog abrufbar und per Drag & Drop in die Hardwarekonfiguration übertragbar. Die Sigma-7 Servoantriebslösungen umfassen Motorenleistungen von 50 W bis 15 kW für Rotationsund Linearmotoren für Spitzenlasten bis 7560 N. Die optimierte Motorenkonstruktion führt zu verbesserter Kühlung, was etwa 20 % Energie spart. Die Positionierungsgenauigkeit beeindruckt mit einer Auflösung von 16 Mio. Impulsen pro Umdrehung mit einer 24-bit Auflösung. Yaskawa Europe GmbH www.yaskawa.eu.com Vipa GmbH; www.vipa.de Hannover Messe Halle 9, Stand F18 Nr. 4 / April 2015 Integrierte Automation Seite 27 Komponenten mit digitalem Gedächtnis melden sich selber an Maschinendaten über Signalsäulen einsammeln und auswerten Virtuelles Anlagen-Abbild vereinfacht Engineering-Prozesse Funknetz schafft Fabriktransparenz Engineering-Prozesse beschleunigen und Automatisierungskomponenten ein digitales Gedächtnis verpassen: Daran arbeitet Festo mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft im Rahmen des Verbundforschungsprojekts OPAK. Da Produktionsanlagen immer komplexer werden und der Aufwand für Planung und Inbetriebnahme zunimmt, arbeiten die OPAK-Partner daran, diese Komplexität beherrschbar zu machen. Konkret beschäftige man sich mit zwei Themen, erklärt Dr. Volker Nestle, Leiter Future Technologies bei Festo: „Zum einen vereinfachen wir den Engineering-Prozess. Zum anderen entwickeln wir Komponenten, die über ein digitales Gedächtnis verfügen – der erste Schritt auf dem Weg zu intelligenten Komponenten für Industrie 4.0.“ Um den Engineering-Prozess effizienter zu gestalten, wird in OPAK ein virtuelles Abbild der Produktionsanlage erstellt. So können schon in der Planungsphase alle Abläufe und Funktionen simuliert und getestet werden – noch bevor die Anlage physisch entsteht. Der Entwickler muss sich nicht mit abstrakten Befehlen bei der Programmierung von Steuerungen auseinander setzen. Das Engineering-System führt bei der Planung eine Plausibilitätsprüfung durch, so dass nur die Komponenten und Kombinationen ausgewählt wer- Im Rahmen von OPAK wurden Komponenten entwickelt, die in ihrem Controller alle zum Betrieb benötigten Informationen mitbringen und über anpassungsfähige Schnittstellen verfügen den können, die technisch sinnvoll sind. „Dadurch steht für den Entwickler die eigentliche Automatisierungsaufgabe im Mittelpunkt. Die detaillierten Schritte für die technische Umsetzung laufen im Hintergrund ab“, erklärt Nestle. Die Voraussetzung, um ein solches virtuelles Abbild einer Produktionsanlage schaffen zu können, sind Komponenten, die in ihrem integrierten Controller alle zum Betrieb benötigten Informationen mitbringen. In Kombination mit anpassungsfähigen Schnittstellen, die den Aufwand für Montage, Konfiguration und Systemintegration reduzieren, werden die Komponenten so fähig für Plug and Produce: Ähnlich der USBSchnittstellen am PC sollen sich in der Fabrik der Zukunft auch einzelne Komponenten selbst in der Produktionsanlage anmelden. Ein erstes Ergebnis der Arbeiten im Projekt OPAK ist der Prototyp eines integrierten Stopper-Moduls. Es fasst sowohl die benötigte Aktorik als auch die Sensorik und Steuerung für einen Stopp von Werkstückträgern an einem Transportband zusammen. Über eine standardisierte Schnittstelle steht die Funktion des Stopper-Moduls für andere Systeme zur Verfügung. Nestle: „Die Vision ist eine Produktionsanlage, die komplett als virtuelles Abbild existiert. Einzelne Komponenten oder Anlagenteile können dadurch sehr einfach verändert oder ausgetauscht werden, denn alle Abläufe lassen sich vor der physischen Umsetzung virtuell testen.“ Festo AG & Co. KG www.festo.com Hannover Messe Halle 15, Stand D07 Mit dem Wireless Information Network (WIN) von Werma können Firmen die Transparenz in der Fertigung verbessern, in dem sie Maschinen, Anlagen und manuelle Arbeitsplätzen via Funk fernüberwachen: Per Plug & Play wird dazu ein Sender in eine Kombisign-Signalsäule eingesetzt. Dieser sendet die Zustände der Signalsäule zu einem Empfänger. Die Daten werden in einer SQL-Datenbank gespeichert und lassen sich am PC mit der Win-Software auswerten. Mit dem neuen Ethernet-Empfänger RFID zur Werkzeughandhabung IT-Welt und SPS verschmelzen IO-Link öffnet Tor für Industrie 4.0 Den mit Open Core Engineering gestarteten Brückenbau zwischen der SPS- und der IT-Welt treibt Bosch Rexroth weiter voran. So wurde der Webconnector als Universal-Dolmetscher zwischen Hochsprachen und Internet-Dialekten auf der einen Seite und der SPS-Maschinensteuerung auf der anderen Seite entwickelt. Dieser überträgt Webtechnologien wie WebSocket, Java Virtual Machine und HTML5 auf Motion-Logic-Systeme. Damit können Steuerungen und Antriebe mit Web-Anwendungen direkt Informationen austauschen. Zudem verschmelzen die Lohrer mit der Steuerungsvariante Indramotion MLC ein SPS-basiertes Motion-LogicSystem und die Windows-Welt auf einem Industrie-PC. Auf einer Hardware können Maschinenhersteller so IT-Programme (etwa für Analyse-, Mess- und Qualitätsdaten) und echtzeitbasierte Bewegungssteuerung kombinieren. Das Motion-Logic-System und Windows 7 sind dabei parallel installiert, arbeiten völlig unabhängig voneinander und tauschen Informationen extrem schnell aus. Wie alle Indramotion-Varianten erlaubt auch die PC-Lösung den Zugriff der Hochsprachen auf Kernfunktionen der Steuerung durch die Schnittstellentechnologie Open Core Interface. Damit können beispielsweise Hersteller die Software Labview sowohl für die Programmierung des Messprozesses als auch für die Bewegungssteuerung nutzen – ohne eine Zeile SPS-Code scheiben zu müssen. 29. Control Internationale Fachmesse für Qualitäts- Bosch Rexroth AG www.boschrexroth.de Hannover Messe Halle 23, Stand C19 Steuerungen und Antriebe öffnen sich für Internet- und IT-Hochsprachen Werkstoff-Prüfung Analysegeräte Optoelektronik Auf „IO-Link als Enabling-Technologie für die Industrie 4.0“ setzt Balluff. Gezeigt wird beispielsweise, wie der Einsatz von IO-Link die Installation einer Anlage vereinfacht, Kosten spart und intelligente Diagnose- und Parametrierungskonzepte schnell Realität werden lässt. Zudem treiben die Neuhausener das Thema RFID voran. So verspricht Mould ID mehr Effizienz und Transparenz bei der Werkzeughandhabung von Spritzgießmaschinen. Die universelle RFID-Komplettlösung lässt sich nachrüsten und kommt ohne Eingriffe in die Maschinensteuerung aus. So halte die Industrie 4.0 auf einfache Weise Einzug in die Produktion. Ein anderes Thema ist Sensor Precision mit Sensoren für die Bereiche Semicon und Life Science. Hier geht es um Bauformen, die nicht nur durch ihren Miniaturisierungsgrad, sondern auch durch große Leistung auf allerkleinstem Raum punkten. Balluff GmbH www.balluff.com Hannover Messe Halle 09, Stand F53 DC 24 V intelligent absichern. Mit IO-Link Messtechnik Sensor Precision: Mini-Sensoren, die durch große Leistung auf kleinem Raum punkten Werma Signaltechnik GmbH + Co.KG www.werma.com Anzeige_Automationspraxis_03_2015 sicherung Universal-Dolmetscher – PC vereint Windows und Motion Control kann man nun sogar auf einen kostspieligen PC in Fertigungsnähe verzichten. Neu ist zudem die Win-Hardware Slave Control: Sie kann nicht nur Daten senden, sondern auch Maschinen und Anlagen steuern. Aus der WinSoftware heraus kann man so über die Hardware Slave Control Maschinen in der Fertigungshalle zum Energiesparen abschalten. QS-Systeme Sie wollen die Ausfallzeiten Ihrer Anlage so gering wie möglich halten? Die intelligente Stromverteilung ControlPlex® unterstützt Sie dabei. Ab sofort ist ControlPlex® auch mit IO-Link verfügbar. Damit haben Sie die DC 24 V-Steuerspannung immer im Blick und voll im Griff. ControlPlex® IO-Link macht Ihre Anlage noch wirtschaftlicher durch: O Einfache Realisierung eines Energiemanagements O Erhöhung der Maschinenverfügbarkeit O Geringeren Verdrahtungsaufwand 05. – 08. Haben Sie ein konkretes Projekt? Sprechen Sie mit uns. Wir freuen uns auf den Dialog mit Ihnen. MAI 2015 STUTTGART www.control-messe.de er ns auf d n Sie u e h c e u s s Be er-Mes Hannov April 2015 7. 1 .3 1 59 vom Stand A , 1 1 e Hall E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH Industriestraße 2-8 . 90518 ALTDORF DEUTSCHLAND Tel. 09187 10-0 . Fax 09187 10-397 E-Mail: [email protected] . www.e-t-a.de Integrierte Automation Nr. 4 / April 2015 Seite 28 Ziel: Auf Veränderungen reagieren und diese vor dem Praxiseinsatz erproben KURZ NOTIERT 3D-Simulation optimiert Materialfluss Faurecia Autositze beliefert unter anderem VW, BMW und Daimler mit Komplettsitzen und benötigt dafür reibungslose Abläufe. Eine zentrale Komponente bilden dabei Lösungen der Visual ComponentsFamilie zur 3D-Simulation der Materialflüsse. Für die Implementierung und Weiterentwicklung ist Dualis IT Solution zuständig. „Die Simulation ist in unserem Haus bereits seit Jahrzehnten eine fest installierte Größe. Bevor wir uns für Visual Components entschieden, setzten wir eine andere Software ein, die jedoch nicht mit unseren Anforderungen wuchs“, erklärt Hartmut Beisner, Manufacturing Support Function bei Faurecia Autositze. Daher wurde eine flexible Software gesucht, die die Kombination aus Mitarbeitern und Prozess abbildet – auch unter sich verändernden Bedingungen. Die Simulationssoftware 3D Create und 3D Realize wird beispielsweise zur Erstellung und Vereinheitlichung von Produktionslayouts zum Einsatz Die Simulation des Materialflusses versetzt Faurecia in die Lage, auf Veränderungen zu reagieren und diese vor dem Praxiseinsatz zu erproben gebracht. Die 3D-Simulationen setzen bereits in der frühen Planungsphase an und bilden die Materialflussversorgung und die interne Logistik ab – einher gehend mit virtueller Anlagenvalidierung und Vertriebsunterstützung. „In Zeiten immer kürzer werdender Produktzyklen und individueller Anforderungen ist es existenziell, zu jeder Zeit flexibel im Produktionsprozess agieren zu können. So kann es vorkommen, dass Maschinen erwei- tert, zurückgebaut oder herausgenommen und für andere Projekte eingesetzt werden“, erklärt Beisner. „Bedienen zwei Mitarbeiter mehrere Anlagen und Stationen, darf es nicht zu Überschneidungen kommen. Daher ist die Validierung der Prozesse mittels Simulation eine wichtige Stellschraube.“ Dualis GmbH IT Solution www.dualis-it.de Hannover Messe Halle 7, Stand A04 Portal-Roboter mit flexiblem Greifer und optischer Kamera-Überwachung Integrierte Sicherheit vereinfacht Konstruktion der Platinenbestückung Da Systecs Windows-Software Xemo NC besonders effektiv mit der neuen Ethernet-Schnittstelle der Xemo-Steuerungen zusammenarbeitet, lassen sich Daten zwischen PC und Steuerung wesentlich schneller austauschen als bisher über USB. Basis dafür ist die neue Hauptplatine der Steuerungen auf Basis eines ARM-Cortex-M4-Prozessors, der die Xemo-Steuerungen etwa zehn Mal schneller rechnen lässt. Xemo NC macht aus Xemo-Xemo-Schrittmotorsteuerungen quasi ein CNC-Bearbeitungszentrum für Anwendungen in 2,5 Dimensionen wie Kleben, Dosieren, Fräsen, Schneiden, Schweißen und Bohren. Das Programm verarbeitet G-Code-Daten, die zuvor mit CAD- oder CAM-Tools erstellt worden sind. Auf der ergonomischen, für Touchscreens geeigneten BedienOberfläche stehen alle Funktionen auf einen Blick ohne verschachtelte Menüstruktur bereit. www.systec.de Dezentrale Installation vereinfacht Das Murrelektronik Aktuator-Sensor-Interface (MASI) ist eine einfache und kostengünstige Lösung zum Anschluss von Aktoren und Sensoren in der unteren Feldebene. Die digitalen I/O-Module MASI 67/68 sind vollvergossen und erfüllen die Schutzart IP68. Sie eignen sich für Abfüll- und Verpackungsanlagen ebenso wie für Maschinen- und Anlagenbau, Lager- und Fördertechnik, Montage- und Handhabungstechnik und die Automobilindustrie. MASI 68-Installationen werden über Gateways einfach in übergeordnete Feldbussysteme integriert. Die konkrete Anlageninstallation wird so Feldbus-unabhängig. Es gibt unterschiedliche MASI 68-Module, mit vier und acht Steckplätzen, als Ein- und Ausgangsmodule sowie in gemischten Varianten. Viele Module sind Erweiterungsmodule, so können neue Baugruppen oder Komponenten ohne Aufwand integriert werden. www.murrelektronik.com Via Smartphone Zeitschaltuhr bedienen Die Bestückung von Platinen fordert die exakte Positionierung unterschiedlichster Bauteile sowie eine hohe Flexibilität. Mit Automatisierungskomponenten von Omron entwickelte ASS Luippold einen Portal-Roboter, der mit einem flexiblen Greifer und optischer Überwachung Kfz-Platinen mit Heatsink-Wärmeleitpads versieht. Aus Omrons Baukasten mit Steuerungen, Motion Controllern, Kameratechnik und Sensoren konnte ASS die nötigen Bausteine zusammenstellen, um die Positionen für den exakten Griff der Wärmeleitpads ebenso exakt bestimmen zu können wie die Ablegestelle auf der Platine. Denn die Pads müssen exakt an der richtigen Stelle aufgebracht werden, um den optimalen Wärmeabfluss bzw. die spätere Bauteilbestückung sicherzustellen. Zudem sollte die Anlage problemlos auf andere Pad-Größen umstellbar sein und die spätere Einbindung in eine automatische Fertigung erlauben. Im aktuellen Betrieb wird das Gerät zwar noch von Hand über eine Kassette mit Platinenstapel versorgt, für eine spätere automatische Bandeinbindung ist aber die Übergabeschnittstelle schon vorgesehen. Die bestückten Folienträger laufen über eine LED-Durchlichtbeleuchtung zur Abzugskante und werden dort vom Greifsystem aufgenommen. Der modulare Greifer sitzt zusammen mit der Kamera am Roboterarm. Damit ist der freie Blick ins Arbeitsfeld sichergestellt. Per 4-Achssteuerung wird der Greifer nach den Vorgaben der Kamera-Auswertung positioniert und nach der Drehung in der Z-Achse nachjustiert. Die Kamera kann mit den zum Objekt passenden Objektiven ausgerüstet werden. Das erlaubt die sichere Lageerkennung auch bei unterschiedlichsten Komponenten. Je Zyklus werden Ethernet-Schnittstelle beschleunigt Datenaustausch Fingergesten statt Knöpfe, Taster oder Einstellräder: Für seine neuen Zeitschaltuhren 12.51 und 12.81 nutzt Finder Smartphones, um die Geräte zu programmieren. Die beiden Zeitschaltuhren für die Normschiene lassen sich mit der Smartphone-App intuitiv konfigurieren. Ist die Arbeit erledigt, wird der Datensatz über die Nahfeld-Funktechnik NFC in die Zeitschaltuhren übertragen – und zwar durch bloßes Auflegen des Smartphones auf das Gerätegehäuse. Die Datenübertragung funktioniert auch ohne Stromversorgung an den Zeitschaltuhren, weil das Smartphone per Induktion dafür sorgt, dass der NFC-Chip auf Empfang geht. Folglich kann eine Zeitschaltuhr nach dem Auspacken komfortabel im Büro konfiguriert werden – und wird gleich fertig programmiert in den Schaltschrank eingebaut. www.finder.de Besonders leise Energieführung Der austauschbare, modulare Greifer sitzt zusammen mit der Kamera am Greifarm des Portalroboters Bei der Steuerung entschied sich ASS für einen NJ-Motioncontroller mit integrierter Sicherheitstechnik bis zu drei Platinen für die Bestückung bereitgestellt, die Positionen der Platinen bzw. die Montageorte der Pads werden per Kamera erkannt und die Pads lagerichtig abgelegt. Danach bewegen sich die Platinen weiter in die Presse zur endgültigen Fixierung. Ein Stapler legt sie dann in die Entnahmekassette ab. Bei der Steuerung entschieden sich die Kelterner für einen NJ-Motioncontroller mit integrierter Sicherheitstechnik. Die Programmierung läuft unter der Sysmac-Studio-Oberfläche und erlaubt die einfache Konfigurierung der 4-Achssteuerung sowie die Einbindung der Kamera-Aus- wertung. Als Mensch-MaschinenSchnittstelle vor Ort dient ein 7-ZollDisplay der NB-Serie. „Ein wichtiger Punkt, der gerade auch bei unseren Spezialanlagen hilft, die Kosten zu senken, ist die integrierte Sicherheit in der SPS“, betont ASS-Geschäftsführer Michael Luippold. Dadurch sei das Sicherheitskonzept für die Anlage einfacher und schneller umzusetzen. Die Kamera-Auswertung basiert auf dem Bildbearbeitungssystem Xpecta FH, das sich für Fertigungsanlagen mit hoher Geschwindigkeit eignet. Die über das praxisorientierte Programm möglichst einfach gehaltene Einrichtung auf neue Objekte kommt ebenfalls der Variabilität zugute. Omron Electronics GmbH www.industrial.omron.de IEF-Werner hat mit der Baureihe Noiseless ein besonders leises Führungssystem für Energieketten entwickelt. Dämpfungselemente senken Geräusche um bis zu 20 Dezibel. Das ermöglicht den Mitarbeitern an den Maschinen ein konzentrierteres und angenehmeres Arbeiten. Das Noiseless-System kommt bei verschiedenen Positioniersystemen zum Einsatz – etwa in Pick-&-Place-Anwendungen, in der Messtechnik oder als Be- und Entladehandling an Werkzeugmaschinen. www.ief-werner.de Spielfreie Präzisionsgetriebe Sumitomo (SHI) Cyclo Drive bringt mit Fine Cyclo D eine verbesserte Generation seiner Präzisionsgetriebe. Mit ihrer hohen Kipp- und Verdrehsteifigkeit bei einem kompakten Design und geringen Hystereseverlusten zielen diese auf anspruchsvolle Aufgaben in der industriellen Robotik, der Automation und im Werkzeugmaschinenbau. Im Vergleich zur Vorgängerserie wurde das maximal zulässige Kippmoment um bis zu 45 Prozent verbessert, das maximale Spitzendrehmoment um bis zu 24 Prozent. Fine Cyclo D ist in fünf Baugrößen mit den einstufigen Übersetzungen 59:1, 89:1 und 119:1 erhältlich. Das modulare Konzept der Fine-Cyclo-D-Getriebe für den Anschluss an der Antriebsseite ermöglicht kundenspezifisch optimierte Lösungen. www.sumitomodrive.com mehr online unter: www.automationspraxis.de Nr. 4 / April 2015 Komponenten Seite 29 Dauerhafte Stabilität und Widerstand gegen abrasive Stoffe gefordert Robuste Energiekette für Steinsägen Block- und Riegelsägen von Kirschner dienen zum automatischen Aufspalten von Steinriegeln. In der industriellen Verarbeitung laufen sie in der Regel im Mehrschichtbetrieb. Die Versorgung der Achsen über Energiezuführungen von Igus funktioniert trotz der widrigen Betriebsumgebungen über viele Jahre zuverlässig. „Wir setzen in unseren Steinsägen schon seit mindestens zehn Jahren auf Kunststoff-Energieketten“, erläutert Alexander Ritzka, Maschinenbauer bei Kirschner Maschinen- und Metallbau. In den Block- bzw. Riegelsägen kommt die besonders robuste E-Kette E4.80 von Igus zum Einsatz. Im Sommer 2014 hat der Sondermaschinenbauer zwei solcher Sägeanlagen beim Natursteinwerk Hemm Stone installiert. „Wir bauen vor allem Muschelkalk ab“, so der Leiter Projektgeschäft Christian Gruber. Der Muschelkalk kommt als widerstandsfähiger Bodenbelag im Außenund Innenbereich, bei der Fassadengestaltung sowie im Garten- und Landschaftsbau zum Einsatz. Auf der Blocksäge werden die abgebauten Steine angeschnitten, so dass eine gerade Fläche entsteht. So werden die Steine für die Weiterver- arbeitung auf der Riegelsäge oder den Mehrplattensägen vorbereitet. „Der Vorteil dieser Sägetechnik ist, dass wir den Rohstoff sehr viel besser verwerten und wirtschaftlicher schneiden können“, sagt Gruber. Während früher maximal zwei Blöcke auf einmal bearbeitet wurden, können heute bis zu zehn Blöcke auf der Anlage geschnitten werden. Drehzahlgeregelte Antriebe sorgen für eine konstante Schnittgeschwindigkeit des Sägeblatts. Die Energieversorgung der X-, Y- und Z-Achsen erfolgt über beidseitig zu öffnende, vollstegige E4.80. Die Verfahrwege der X-Achse betragen 30 Meter, der Y-Achse 5 Meter und der Z-Achse 2,5 m. Während es sich bei den ersten beiden Achsen um eine freitragende Anwendung handelt, geht es bei der Zustellachse um eine stehende Anwendung. Speziell auf den X-Achsen lastet viel Gewicht auf der Kette. Neben Steuerleitungen sind schwere Wasser-, Schmiermittel- und Hydraulikschläuche verbaut. Besonders überzeugen in dieser Anwendung die Innenaufteilungsmöglichkeiten; sie sorgen für ein sicheres Führen der Leitungen und Schläuche und verlängern ihre Lebensdauer. Auf dem langen Verfahrweg verfährt die Energiekette darüber hinaus in einer besonders robusten Führungsrinne aus Stahl. Neben dem Thema der dauerhaften Stabilität geht es beim Steinsägen auch um den Widerstand gegen abrasive Stoffe. Beim Schneiden fallen extrem viel Staub sowie kleinere und größere Gesteinsbrocken an. Dazu kommt Spritzwasser, das sich seinen Weg sucht. Die E-Kette E4.80 ist aufgrund ihrer Konstruktion daher besonders für Anwendungen mit hohem Schmutzanfall geeignet. Auf den 30 Metern Verfahrweg der X-Achse legt sich das Obertrum der Energiekette auf dem Untertrum ab. Eine hohe Verschleißzugabe zum einen sowie breite Auflageflächen zum anderen sorgen dafür, dass die ausgeübten Kräfte großflächig verteilt werden. Dazu kommen die glatten Konturen. Aufgrund des geringen Abriebs werden langfristig Schläuche und Leitungen im Innern der Kette geschont. Ritzka ist daher zufrieden: „Wir setzen die robuste Energiekette vom ersten Tag an in unseren Anlagen ein. Unsere Erfahrungen sind mehr als gut. Bis zum heutigen Zeitpunkt sind keinerlei Reklamationen von Kunden zu verzeichnen. Es gibt keine Stillstandszeiten zu verzeichnen.“ Igus GmbH www.igus.de Hannover Messe Halle 17, Stand H04 Historienspeicher zählt dabei die Anzahl der bisherigen Überstromauslösungen Die Energieversorgung der X-, Y- und Z-Achsen erfolgt über beidseitig zu öffnende, vollstegige E4.80. Die Verfahrwege der X-Achse betragen 30 Meter, der Y-Achse 5 Meter und der Z-Achse 2,5 m ENERGIE EINSPAREN HUBSPINDEL. Das Herzstück eines Spindelhubgetriebes. Robuste Bauweise SCHONEND TRANSPORTIEREN in einer Vielzahl von Kombinationen zur VERSCHLEISS VERRINGERN Bewegung großer Lasten bis 50 Tonnen. NEFF BEWEGT! Im Großanlagenbau ist eine durchgängige Diagnosefähigkeit von der Leittechnik bis in die Feldebene eine wichtige Voraussetzung für die störungsfreie Produktion. Ein intelligentes Stromverteilungssystems von ETA sammelt daher bei der Herstellung von Baustoffen wertvolle Infos für die Instandhaltung und das Energiemanagement. Kernstück der Anlage sind S7-Steuerungen, die alle Einzelprozesse wie die Aufbereitung des Rohmaterials oder die Klinker- und Zementproduktion steuern. Die gesamte Produktion wird von einem zentralen Leitstand aus überwacht und läuft rund um die Uhr. Für die Automatisierungskomponenten wie SPS, Durchfluss- und Füllstandsensoren, Magnetventile und die Profibus-Module stellt ein primärgetaktetes Schaltnetzteil die DC 24 V-Steuerspannung zur Verfügung. Das Stromverteilungssystem Controlplex SVS201-CP besteht aus dem Power Board Typ SVS201-PWR mit bis zu 24 Steckplätzen für die elektronischen Sicherungsautomaten vom Typ ESX50D-S zur selektiven Absicherung der DC 24 V-Lasten. Der Typ ESX50D-S beinhaltet eine integrierte Strombegrenzung, die bei Kurzschluss im Lastkreis dafür sorgt, dass die Ausgangsspannung des Netzteils stabil bleibt und alle 24 V-Komponenten störungsfrei weiterarbeiten. Die Nennstromeinstellung im Bereich 1A…10A erfolgt direkt am ESX50D-S oder über die SPS, alle anderen Parameter wie das Überlastverhalten oder spezielle Ein- 24 V-Stromverteilungssystem Controlplex mit Profibus-Schnittstelle schaltsequenzen werden direkt über die Konfigurationstools der S7-Steuerung festgelegt. Der Kommunikationscontroller CPC10-PB wirkt dabei als Bindeglied für die Ankopplung an die S7-Steuerung mit integriertem Profibus-DP Master. Bei den einzelnen Anwendungen in der Zementproduktion werden über Profibus-DP die DC 24 V-Systemspannung sowie Laststrom und Lastspannung permanent übertragen. Zusätzliche Statusmeldungen je Stromkreis, ob Überlast oder Kurzschluss vorliegt, bieten eine wichtige Info für die Instandhaltung. Bei den langen Leitungen z. B. der Fördertechnik kommt es immer wieder zu Kurzschlüssen, die oft nur zeitweise bei gewissen Betriebszuständen auftreten. Der im Controlplex-System integrierte Historienspeicher zählt dabei die Anzahl der bisherigen Überstrom- auslösungen und zeigt zusätzlich den Grund der Überstromauslösung in Form einer Kurzschluss- oder Überlastmeldung an. Für den Service-Techniker bedeutet dies eine wertvolle Unterstützung bei der schnellen Fehlerlokalisierung und dem zielgerichteten Neuanlauf der Anlage. Die kontinuierliche Messung der Lastströme und Lastspannung wird zusätzlich für die permanente Auswertung des Energieverbrauchsverhaltens der Produktionsanlage genutzt. Dies ist vor allem im Hinblick auf die Einführung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001 und der kontinuierlichen Energiedatenerfassung relevant. E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH www.e-t-a.de Hannover Messe Halle 11, Stand A59 NEFF Gewindetriebe GmbH | Karl-Benz-Str. 24 | 71093 Weil im Schönbuch | www.neff-gewindetriebe.de Immer dem Fehler auf der Spur: Intelligente 24 V-Stromverteilung SCHAFFT’S QUALITAT MARKE SCHWARZWALD www.stein-automation.de Komponenten Nr. 4 / April 2015 Seite 30 Einbauvolumen verkleinert und roboterspezifische Anpassungen realisiert Leistungsdichte gesteigert: Co-Engineering optimiert Motoren Mit Hilfe der Synchron-Servomotoren der Baureihe AKM von Kollmorgen hat Kuka die präzise, wendige und schnelle Kleinroboter-Serie KR Agilus entwickelt. Die kleinen und leistungsdichten Motoren wurden im partnerschaftlichen CoEngineering für die anspruchsvolle Aufgabe angepasst. Die Agilus-Kleinroboter sind mit Traglasten bis sechs Kilogramm zugeschnitten für die Automatisierung von Prozessen in Verpackung, Elektronik, Lebensmittel und Pharma. „Wir haben unsere AKM-Servomotoren speziell auf die Belange von Kuka abgestimmt und leisten damit einen wichtigen Beitrag für kurze Zykluszeiten und hohe Präzision“, erklärt Vertriebsleiter Theo Loy. Insbesondere das Verhältnis von Drehmoment und Volumen hatte die Augsburger überzeugt, die für den Kleinroboter einen Motorenhersteller suchten, der speziell angepasste Motoren mit sehr hoher Leistungsdichte liefern kann. „Kuka braucht zwar keinen Motor von der Stange, es war aber auch nicht Ziel, eine Neuentwicklung mit allen damit verbundenen Risiken zu starten.“ Bei Handhabungsaufgaben, insbesondere Pick and Place, beweisen die Kleinroboter ihre Stärke Das Projekt entwickelte sich schnell weiter in Richtung eines partnerschaftlichen Co-Engineerings. So ist der kleinste Servomotor aus der AKM-Reihe zwar bereits sehr klein, sollte aber noch schlanker werden, um im Handgelenk des Roboters Platz zu sparen. Heute gleicht der AKM1 im KR Agilus nur noch im Inneren seinem Pendant aus dem Standardprogramm. Zudem werden die Motoren für die Roboterschmiede in optimierten Fertigungszellen produziert – mit angepassten Testabläufen, Qualitätsverfahren sowie spezifischen Ver- packungen, in denen die Motoren direkt an die Linie von Kuka gehen. Die Antriebsspezialisten haben für das Projekt sogar die EngineeringKompetenz der Lieferanten mit ins Boot geholt. Zum Beispiel für eine angepasste Motorbremse, die für die Safeoperation-Funktionalität des KR Für Kuka wurden die Außenabmaße der AKM-Motoren noch ein Stück kleiner: Die AKM-Serie steht für beschleunigungsstarke Permanentmagnet-Motoren, mit denen sich Maschinen dank 28 Gehäuse- und Baulängenkombinationen kompakt konstruieren lassen Agilus sowohl eine Haltebremse, als auch eine Notstoppbremse sein soll. Loy: „Für diesen speziellen Einsatz haben wir mit unserem Bremsenlieferanten eine gute Lösung gefunden.“ Kollmorgen Europe GmbH www.kollmorgen.com Automatisch eine geordnete Aufbewahrung des Anschlusskabels Optionen zur Potenzialvervielfältigung und Modularisierung unterstützen Trend zu Miniaturisierung Roboterkabel sauber aufgerollt Steckverbinder versorgt Kleinroboter Sumcabs automatisches Kabel-Rückzugsystem MTPReel verbessert die Arbeits- und Sicherheitsbedingungen im Produktionsumfeld, speziell beim Robotereinsatz. Nach dem Gebrauch des Programmierhandgeräts stellt MTPReel eine geordnete Aufbewahrung des Anschlusskabels automatisch sicher und verhindert so Kabelbeschädigungen und Stolperfallen. Die Auszugslänge des Anschlusskabels ist standardmäßig in einer Länge von 10 und 20 m verfügbar, es sind jedoch auch individuell Längen nach Kundenwunsch realisierbar. Unterstützt werden Robotersteuerungen von Kuka, Fanuc, ABB, Yaskawa, Kawasaki und Panasonic. Eingesetzt wird das System unter anderem bei namhaften Automobilherstellern wie Daimler, BMW, Porsche, Ford, Audi und VW. Neben den benannten Robotersteuerungen wird das MTPReel auch für viele mobile Handbedienge- In Kukas Kleinroboter KR Agilus sorgt Hartings Steckverbinder HanYellock für die sichere Übertragung von Leistung, Signalen und Daten – platzsparend, montagefreundlich und kommunikationsfreudig. Das Kabel-Rückzugsystem MTPReel verhindert Kabelbeschädigungen und Stolperfallen räte eingesetzt wie z. B Siemens HMIPanels in nahezu allen Ausführungsvarianten (HMI 177, 277, HT6, HT8). Sumcab Specialcable GmbH www.sumcab.de Hannover Messe Halle 17, Stand C14 Wissen Sie, dass.... - lebensbegleitendes Lernen für uns nicht nur Pflicht, sondern selbstverständlich ist - die Stellung, das Ansehen und das Vorwärtskommen des Meisters in der Industrie Grundlagen unserer Aktivitäten sind - es eine unserer Aufgaben ist, die Interessen des Meisters zu vertreten - wir nicht die geschlossene, sondern die offene Tür sehen, damit unsere Mitglieder einen Schritt voraus sind. Warum zögern Sie noch? Werden Sie Mitglied im Industriemeisterverband Deutschland e.V. Der Verband betrieblicher Führungskräfte. Es lohnt sich. Name, Vorname ..................................................................... .......... Straße, Hausnr. ................................................................................ PLZ, Ort ........................................................................................... Ausschneiden und im frankierten Umschlag an IMV-Deutschland Geschäftsstelle Dietmar Fey Vor dem Wald 9, 57299 Burbach oder per E-Mail an: [email protected] Zuverlässige Schnittstellen sind unverzichtbar für ein harmonisches Zusammenspiel der Funktionseinheiten eines Roboters. Die Industriesteckverbinder der Baureihe Han eignen sich wegen ihrer Robustheit ideal für das industrielle Umfeld. Aufgrund der Flexibilität fügen sie sich zudem gut in typische Einbausituationen an Robotern ein: In Steuerschränken oder am Roboterfuß sichern sie die Kommunikation mit der Peripherie z. B. mit den Servo-Antrieben. Für die Robotik eignet sich die Platz sparende Reihe Han-Yellock. Dank des rationalen Designs lassen sich viele Steckverbinder nebeneinander positionieren. Die Verriegelungsmechanismen sind in das Gehäuse integriert. Ein Han-Yellock passt daher auf einen schmalen Roboterfuß ebenso gut wie in einen kompakten Steuerschrank. Interessant sind die vielfältigen Ausstattungsmöglichkeiten: Mit einem Sortiment von über 30 Standard-Einsätzen in den Baugrößen Han-Yellock 10, 30 und 60 wird die ganze Vielfalt unterschiedlicher Strom- bzw. Spannungs-, Daten- und Signal-Übertragungsmöglichkeiten realisierbar. Die Steckverbinder der Reihe können sowohl starke Motoren in Robotergelenken versorgen als auch sensible Daten für die Steuerung übertragen. Eine einzigartige Option ist die Potenzialvervielfältigung. Zum Zubehör gehören Module für Brücken von ein bis fünf Kontakten. Eine Reihenklemmen-Verdrahtung von Aktoren, Manipulatoren oder Sensoren entfällt. Das spart Platz und Kabel. Via Adapter steht für den Han-Yellock fast das gesamte Han-Modular-Pro- gramm zur Verfügung. Typische Module sind das Han DDD, das Han CD und das Han E Modul sowie die Ethernet-Schnittstelle Han Gigabit Modul. Der modulare Aufbau des Steckverbinders erhöht so die Kommunikationsfähigkeit und universelle Einsetzbarkeit von Robotern. Einen großen Trumpf kann der HanYellock bei der Montage im Feld ausspielen. Dank der steckbaren Verbindung wird für die Installation von Robotern kein geschultes Personal benötigt. Durch die eindeutige Codierung des Steckverbinders ist ein Vertauschen ausgeschlossen. Der Han-Yellock 30 dient zum Beispiel zur Versorgung von Motoren in den Gelenkarmen von Pick-andPlace-Robotern. Als Kontakteinsatz bietet sich der Monoblock 30 mit 25 Kontakten und einem Bemessungsstrom von 16 A an, der sich durch ei- ne sehr hohe Packungsdichte auszeichnet. Neben dem Han-Yellock 30 bleibt am Roboterfuß noch genügend Platz für einen Steckverbinder, der Signale und Daten überträgt. Speziell auf kleinem Bauraum bietet sich der kompakte Han-Yellock 10 als Lösung an. In ihm finden alle Kontakteinsätze für die Standard-Baugröße 3 A Platz. Eine Optionen ist der Kontakteinsatz Han Q High Density, über den bis zu 21 Signale übertragen werden können. Harting KGaA www.harting.com Hannover Messe Halle 11, Stand C13 Neben einem Han-Yellock 30 zur Leistungsübertragung bleibt am Fuß des Roboters genügend Platz für einen weiteren Steckverbinder zur Übertragung von Signalen und/oder Daten Modular bestückter Han-Yellock 60. Darin eingesetzt von oben nach unten: Han EEE Modul zur Leistungsübertragung (16 A/500 V); DDD Modul für Ströme bis 10 A oder Signalübertragung sowie das High Density Modul für die Signalübertragung bei hoher Kontaktdichte Nr. 4 / April 2015 Komponenten Seite 31 10 Millionen Rotationen und Biegebewegungen und Torsion von bis zu 1000°/m Auf Biegen und Brechen: Robotik stellt Kabel vor Belastungen Roboter sind im Industrieeinsatz wahre Marathonläufer. Kabel und Verbindungselemente müssen deren Rotationen und Biegebewegungen millionenfach mitmachen – mit Torsionen von bis zu 1000°/m und extrem engen Biegewinkeln. Auf Grund der extremen Rotationsund Biegebewegungen müssen die Leitungen hochflexibel sein, einen sehr kleinen Biegeradius haben und hohen Torsionsbelastungen standhalten. Dazu kommt ein hoher Anspruch an die Langlebigkeit der Komponenten, die 10 Millionen Zyklen überstehen müssen. Ein weiteres Problem ist das eingeschränkte Platzangebot: verschiedene Leitungen müssen auf kleinstem Raum verlegt werden. Daher werden in der Robotik häufig Hybridkabel eingesetzt, die mehrere Leitungen in einer Außenhülle zusammenfassen. Allerdings treffen hier dann Hochspannungsleitungen für die Energiezufuhr auf engstem Raum mit Datenleitungen zusammen. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die elektromagnetische Ver- Leitungen und Kabel sind in der Robotik starken Belastungen ausgesetzt träglichkeit (EMV) und die Schirmkonzepte. Trotz mehrerer Kabelstränge, Abschirmungs- und Füllmaterialien müssen aber auch diese Hybridkabel eine hohe Flexibilität und Stabilität gegenüber der Dauerbelastung aus Rotationen und Biegewechselbewegungen bieten. Daher ist es wichtig, die unterschiedlichen Optionen beim Aufbau eines Kabels genau zu kennen und die damit verbundenen Belastungen im Praxistest zu erforschen. Robotikunternehmen arbeiten daher gerne mit Herstellern zusammen, die neben einer großen Auswahl an Stan- dardprodukten auch individuelle Sonderleitungen entwickeln und fertigen können. Lapp Muller befasst sich seit über 15 Jahren intensiv mit dem Thema. Zu den Kunden gehören unter anderem Comau und Hyundai, Imeca, Cimlec, Samsung, Nelson Bolzenschweiß-Technik und Dürr. Eine besondere Herausforderung bei der Produktion von Roboterkabeln ist die geringe Kabellänge, die Kunden benötigen – bei anderen Kabelarten betragen die Mindestmengen oft mehrere Kilometer. Lapp Muller kann Sonderkabel auch mit einer Länge von 100 Metern in acht Wochen entwerfen und produzieren, denn das Werk ist auf geringe Losgrößen ausgerichtet. Um zu ermitteln, wie Standardprodukte oder neu entwickelte Kabel auf die Dauerbelastung bei bestimmten Bewegungsabläufen reagieren, sind Tests in praxisnahen Anwendungen unerlässlich. Eine Schleppkettenanlage testet daher die Kabel bei permanenten Biegewechselbewegungen mit variabel einstellbarem Radius. Die Torsions-Testanlagen simulieren Rotationsbewegungen, für die maximale Drehwinkel von ± 720° eingestellt werden können. Und eine Kombi-Testanlage kann anwendungsnahe Bewegungen nachstellen, indem sie kombinierte Biegewechsel- und Drehbewegungen ausführt. Nur wenn die Kabel diese Folterkammer unbeschadet überstehen, sind sie für den Einsatz in der Robotik geeignet. U.I. Lapp GmbH www.lappkabel.de Hannover Messe Halle 11, Stand C03 Elektrisch Clinchen Zange mit Servokompaktantrieb zum Durchsetzfügen von Stahl- und Aluminiumblechen. Spezialkabel beinhaltet alle nötigen Elemente wie Kupfer, LWL, Wasserschlauch, Luftschlauch und Kevlar Spezialkabel versorgt Rohrroboter Die Inspektion von Rohrleitungssystemen in Industrieanlagen wie Kernkraftwerken oder Öl- und Gasraffinerien stellt die Roboter von Inspector Systems vor besondere Herausforderungen. Helukabel hat für solch einen flexiblen Ultraschallprüfroboter ein Spezialkabel entwickelt, das seine Medien-Versorgung sicherstellt. Inspector Systems hat sich auf Kanalroboter zur Inspektion und Bearbeitung von Rohrsystemen spezialisiert. Die Roboter erkunden Bereiche von Rohrleitungen, in die kein Mensch mehr vordringen kann. In den USA beispielsweise sollen die Gasleitungen bei der GE Hitachi etwa einmal im Jahr überprüft werden. Der Inspektionsroboter inspiziert die Innenwände der Rohrleitungen auf einer ungefähren Länge von jeweils 100 Metern zwischen zwei Anschlüssen auf entstandene Lecks, Bruchstellen oder defekte Schweißnähte. „Der kabelgebundene Inspektionsroboter sollte sowohl vertikal als auch horizontal sowie durch Bögen fahren können und dabei wasserdicht sein. Die Wandstärkenprüfungen sollten per Ultraschall durchgeführt werden“, beschreibt der Geschäftsführer der Inspector Systems Rainer Hitzel die Besonderheiten. Für die Fortbewegung des Roboters treibt ein elektrischer Motor mehrere Antriebselemente an, an denen Räder angebracht sind. Tritt der Roboter seine Inspektion an, werden die Räder pneumatisch an die Rohrinnenwand gepresst, um sich dort abzurollen und somit in Schrittgeschwindigkeit fortbewegen zu können. An der Roboterspitze befindet sich eine Industriekamera, die ihre Erkenntnisse zum Leitstand überträgt. Die Versorgung des Roboters mit Energie, Daten und Druckluft übernimmt ein Spezialkabel aus Hemmingen. Es beinhaltet alle nötigen Elemente wie Kupfer, LWL, Wasserschlauch, Luftschlauch und Kevlar. Der Inspektionsroboter im Rohrinnern: Bei einem Notfall lässt sich das Gerät am Kabel aus dem Rohr ziehen Elektro-Clinchzange TÜNKERS® GmbH • Am Rosenkothen 4-12 • 40880 Ratingen www.tuenkers.de • [email protected] Weitere Informationen: 9.tuenkers.com „Über eine Empfehlung, die uns als Spezialist für Sonderleitungen lobte, kam Inspector Systems auf uns zu“, erinnert sich Mirko Böker, Produktverantwortlicher für Spezialkabel und Kanalroboter-Leitungen. Und auch wenn diese Art der Einkabellösung, die einen Kilometer lang sein sollte, für die schwäbischen Entwickler Neuland war, „dauerte es von der Anfrage bis zur Auslieferung nur zehn Wochen“, so Böker. Das Kabel ist nicht nur ein echtes Multitalent, sondern auch ein Schwergewichtler. Man hat eine Leitung mit Kevlarfäden versehen, die den Roboter bei einem Ausfall herausziehen kann. Kevlar hat eine sehr hohe Zugkraft und schließt die Gefahr aus, dass die als Notfallkette dienende Leitung reißt. Zudem ist in den Spezialadern des Kabels die Versorgung der Steuerungsmodule sichergestellt. Es enthält eine Busleitung zur Datenübertragung sowie einen biegsamen Lichtwellenleiter (LWL). „Dieser forderte uns besonders heraus: Ein trommelbares LWL-Kabel in die Einkabellösung hineinzubringen, ist sehr schwierig“, sagt Böker. Der orangene Außenmantel ist aus einem speziellen Polyurethan (PUR) gefertigt und damit sehr abriebfest. Der Kanalroboter muss unter schweren Bedingungen arbeiten, die oft Ecken, Kanten und eine robuste Umgangsweise des Personals bereithalten. PVC würde diesen Belastungen nicht lange standhalten. „Mittlerweile haben wir bei diesem Kunden vier Leitungstypen in vier Anlagen realisiert“, sagt Böker stolz. Zudem verweist er noch auf eine weitere interessante Entwicklung für einen Kanalroboter von Proskasro: „Bei dieser Zwillingsleitung haben wir es geschafft, zwei nebeneinander liegende PUR-Elemente miteinander zu verschweißen.“ Aus Platzgründen wurde bei dem Kanalroboter der Spülschlauch an die Seite des Versorgungskabels geschweißt. „Für solche und alle anderen Anwendungen, die sich nicht mit Kabeln aus dem Standardkatalog realisieren lassen, gibt es unsere Abteilung für Spezialkabel“, erklärt Böker. Helukabel GmbH www.helukabel.de Hannover Messe Halle 13, Stand C98 MTPReel®eine smarte Lösung Rückzugsysteme für ProgrammiergeräteAnschlusskabel Kabelbeschädigung oder Stolperfallen gehören der Vergangenheit an. Das automatische Kabel-Rückzugsystem MTPReel® ist die innovative Lösung von sumcab speziell für Anschlusskabel der Programmierhandgeräte von Industrierobotern. SUMCAB Specialcable GmbH Allmendstraße 5/1, 74629 Pfedelbach - Germany Telefon: 07941 / 646 70 0, Fax: 07941 / 646 70 10 E-Mail: [email protected], www.sumcab.de e uns auf Besuchen Si Messe: der Hannover d C 14 Halle 17 Stan 5<333=7=>3.<33 Hannover Hydrogen+ Fuel, Cells+ Batteries 13. – 17.04. siemens.de/oem-solutions Effiziente Maschinen haben System Totally Integrated Automation – einzigartige Durchgängigkeit mit echtem Mehrwert ! "# # $# $ %& ' ( ) ( !"# 1 1 1 1 1 1 1 23 4 55$$ # . # 0 # .607*5 5$ # # 8.9 :# .9 ( ( / ) $!/# $ !#) ; $"%&" ' () * +' *$ + , - ) . $ / / ) ) 0 siemens.de/oem-solutions Marktführer präsentieren ihre Innovationen 2015 Promotion Nr. 4 / April 2015 Seite 34 Ohne produktive Werkzeuge und Maschinen werden sich die Potenziale nicht nutzen lassen Effiziente Fertigung braucht mehr als Industrie 4.0 Eine wesentliche Aufgabe für die Fertigung von morgen ist die weitreichende Individualisierung der Produkte. Sie führt dazu, dass die Bauteile bei hoher Variantenvielfalt in kleinen Losgrößen produziert werden müssen. Ein häufig propagierter Lösungsansatz, mit dieser Herausforderung umzugehen, ist Industrie 4.0 – ein Begriff, unter dem Vieles verstanden wird. Letztendlich beschreibt Industrie 4.0 die vollständige Vernetzung sowie die Rückführung und Nutzung von Informationen in allen Ebenen des Unternehmens. Für den Produktionsbereich bedeutet Industrie 4.0 vor allem die Rückführung von Informationen aus der Fertigung in die Fertigungsplanung und -steuerung (Bild 1). Dadurch wird die Transparenz über den aktuellen Zustand in der Fertigung erhöht und es besteht die Möglichkeit, schnell und teils auch automatisiert auf Störungen, wie zum Beispiel Maschinenausfälle, und Fehler, wie zum Beispiel Formfehler an den Bauteilen oder Lunker in Gusswerkstücken, zu reagieren. Umplanung bei Produktionsstörungen Wenn der aktuelle Zustand der Maschinen und der Arbeitsvorrat an den Maschinen in der Fertigungsplanung und -steuerung in Echtzeit zur Verfügung steht, kann schnell auf mögliche Störungen reagiert werden. Allerdings braucht es Methoden und Strategien, wie auf die Störung reagiert werden soll. Wird der reguläre Fertigungsablauf gestört, z. B. aufgrund eines Maschinenausfalls, ist es erforderlich, die Fertigung der Bauteile neu zu planen, damit die Lieferfristen eingehalten werden DER AUTOR können. In der Regel gibt es heute für ein Bauteil einen festen Arbeitsplan, der auch die Nutzung von bestimmten Fertigungseinrichtungen vorsieht. Um eine schnelle und automatisierte Umplanung zu ermöglichen, sind alternative Arbeitspläne erforderlich, die alternative Fertigungsrouten beinhalten. Das heißt, dass ein Bauteil bei einem Maschinenausfall „umgesteuert“ werden kann und dann eine andere als die ursprünglich geplante Fertigungsroute nimmt (Bild 2). Das IFW hat eine Web-basierte Software entwickelt, die genau dieses ermöglicht. Über einen Datenlogger sind die Maschinen in ein Datennetzwerk eingebunden und liefern aktuelle Informationen zu Bauteil, Prozess und Maschinenzustand in die Planung und Steuerung. Ein Maschinenausfall wird folglich sofort sichtbar. Über die alternativen Arbeitspläne kann nun automatisiert umgeplant werden, und es werden direkt die Folgen der Umplanung sichtbar. Zum Beispiel kann die Nutzung alternativer Fertigungsrouten eine zeitliche Verschiebung der Abläufe bedeuten. Dies da die Bearbeitungszeit an einer alternativen Maschine anders sein kann. Wesentlich bei einer automatisierten Umplanung ist die Rückführung der Informationen aus der Fertigung. Sie schafft Transparenz und ermöglicht so überhaupt erst komplexe Umplanungen. Bild 1: Rückführung von Informationen aus der Fertigung in die Fertigungsplanung und -steuerung ist ein Kern für Industrie 4.0 für die Produktion (Grafiken: IFW) Alternative Routen Optimierung durch Informationsverarbeitung Ein Qualitätskriterium für spanend gefertigte Bauteile ist die Formgenauigkeit. Beeinflusst wird diese durch die Abdrängung zwischen Werkzeug und Werkstück. Die Abdrängung wiederum hängt über die Systemsteifigkeit von den Prozesskräften ab. Das bedeutet im Umkehrschluss, wenn die Prozesskräfte und die Systemsteifigkeit bekannt sind, kann die Abdrängung und damit auch die Formgenauigkeit prognostiziert werden. Die Herausforderung ist, die Kräfte im Prozess zu messen. Hierbei gibt es zwei grundlegende Besonderheiten: Der Einsatz von Kraftmesssystemen im Kraftfluss der Maschine geht normalerweise mit einem Verlust der Steifigkeit einher, was für die Anwendung der Maschine nicht gewünscht ist. An der steifen Maschinenstruktur können keine Verformungen gemessen werden, da die Dehnungen zu gering sind. Eine am IFW entwickelte Lösung besteht nun darin, in die Maschinen- · Dr.-Ing. Jens Köhler, Oberingenieur am Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen von Prof. Dr.-Ing. Berend Denkena, Leibniz Universität Hannover Informationsrückfluss · Bild 2: Liegt eine Störung an einer Maschine vor, kann über alternative Arbeitspläne der Fertigungsablauf automatisiert geändert werden, so dass Liefertermine und Qualitätsanforderungen eingehalten werden struktur an bestimmte Stellen Kerben einzubringen und in diesen Kerben Mikrodehnungssensoren einzusetzen. Im Kerbgrund kommt es bei mechanischer Belastung zu einer Spannungsüberhöhung und damit einhergehend auch zu einer Dehnungsüberhöhung, welche gemessen werden kann. Über die gemessenen Dehnungen können wiederum die Prozesskräfte und in einem weiteren Schritt die Abdrängung berechnet werden. Die Prozessparameter können daraufhin einfach im NCProgramm korrigiert werden. Der Zusammenhang zwischen Werkzeugabdrängung und Vorschubgeschwindigkeit kann in einem weiteren Schritt in einem Modell abgebildet werden. Berechnet wird dabei, welche Vorschubgeschwindigkeiten zu geringen Werkzeugabdrängungen und damit auch zu geringeren Formabweichungen am Bauteil führen. Das Modell ermittelt so für die jeweiligen Werkzeuge und Werkstücke einen Grenzwert für die Vorschubgeschwindigkeit. Mit diesem ist es möglich, einen Prozess hinsichtlich der Formgenauigkeit zu optimieren. Der automatisierte Prozess läuft dann wie folgt ab: Während der Bearbeitung werden die Dehnungen gemessen, die Kräfte berechnet und die Formgenauigkeit bestimmt. Liegt diese außerhalb der gegebenen Toleranzen, werden die Prozessparameter im NC-Programm, zum Beispiel die Vorschubgeschwindigkeit, automatisiert so angepasst, dass das nächste Bauteil hinsichtlich der Formgenauigkeit innerhalb der Toleranzen liegt. Der wesentliche Vorteil dabei ist, dass diese Optimierungsschritte automatisiert ablaufen können und der Fertigungsplaner nur einen Startwert vorzugeben braucht. Dies, ohne die optimale Vorschubgeschwindigkeit kennen zu müssen. Informationsrückführung bietet ökonomische Potenziale Die Rückführung von Fertigungsdaten in die Fertigungsplanung und -steuerung schafft Transparenz und bietet das Potenzial, die Abläufe in der Fertigung zu optimieren. Dieses ist ein wesentlicher Schritt für eine effiziente Fertigung und bietet auch große ökonomische Potenziale. Weitere Potenziale liegen im Fertigungsprozess selbst. Im Folgenden wird anhand des Ratterns und der Schneidkantenverrundung gezeigt, Nr. 4 / April 2015 Promotion Seite 35 Qualitätsoptimierung Werkzeuge mit Freiflächenfase Bild 3: Nutzung von Fertigungsdaten zur Qualitätsbewertung und -optimierung Bild 4: Der Einsatz von Werkzeugen mit Freiflächenfasen reduziert Ratterschwingungen im Fräsprozess Gedämpfte Spindel Schneidkantenverrundung Bild 5: Eine aktiv gedämpfte Spindel vermeidet Ratterschwingungen wie durch Modifikationen am Werkzeug und an der Werkzeugmaschine die Produktivität der Prozesse signifikant erhöht werden kann. Ratterschwingungen beschränken die Produktivität Bei der Bearbeitung von dünnwandigen Bauteilen oder beim Einsatz von lang auskragenden Werkzeugen sind Ratterschwingungen ein weit verbreitetes Problem. Wenn keine anderen Maßnahmen ergriffen werden können, muss letztlich die Schnitttiefe so weit reduziert werden, dass keine Ratterschwingungen mehr auftreten. Dadurch wird die Produktivität des Prozesses massiv gemindert. Allerdings gibt es durch Modifikationen des Werkzeugs sowie an der Werkzeugmaschine Möglichkeiten, Ratterschwingungen zu vermeiden und die Produktivität noch zu erhöhen. Bild 4 zeigt ein dünnwandiges Bauteil, das durch Flankenfräsen mit einem Roboter bearbeitet wurde. Im linken Teil des Bildes wird der Einsatz eines scharfkantigen Werkzeugs dargestellt. Ab einer bestimmten Schnitttiefe treten Ratterschwingungen auf, die sich deutlich auf der Bauteiloberfläche abzeichnen. Im schlimmsten Fall können durch Ratterschwingungen sogar Maschinenschäden entstehen. Wird allerdings ein Werkzeug eingesetzt, das eine Freiflächenfase, auch Stützfase genannt, aufweist (rechts im Bild), treten bei gleichen Prozessparametern keine Ratterschwingungen auf. Die Freiflächenfase, die eine Fasenlänge von wenigen zehntel Millimetern besitzt, führt zu einem Kontakt zwischen Bauteil und Freifläche des Werkstücks, so dass der Prozess gedämpft wird. Neben dieser passiven Dämpfung kann ein Prozess auch aktiv gedämpft und so Ratterschwingungen vermieden werden. Bild 5 zeigt eine neu entwickelte Spindel für eine Werkzeugmaschine. Wesentlicher Unterschied zu einer klassischen Werkzeugmaschinenspindel ist der integrierte Aktor. Über Wirbelstromsensoren werden Schwingungen der Spindelwelle detektiert, die aus dem Zerspanprozess resultieren. Über einen elektromagnetischen Aktor können diese Schwingungen aktiv gedämpft werden, indem der Schwingung eine Gegenkraft entgegengesetzt wird. Im linken Teil von Bild 5 ist das Potenzial der aktiven Dämp- fung dargestellt. Während eines Fräsprozesses, bei dem eine Ratterschwingung vorliegt, wurde die aktive Spindeldämpfung eingeschaltet und die Ratterschwingungen eliminiert. Folglich muss die Produktivität nicht reduziert werden. Schneidkantenverrundung – wenige Mikrometer entscheiden über die Leistungsfähigkeit des Werkzeugs Verrundete Schneidkanten an Zerspanwerkzeugen beeinflussen signifikant den Werkzeugverschleiß. Untersuchungen am IFW zeigen, dass die Standzeit der Werkzeuge um bis zu einem Faktor von drei, bei gleich bleibenden Prozessparametern, erhöht werden kann. Allerdings zeigen die Arbeiten auch, dass eine falsche Verrundung der Schneidkante, zum Beispiel Wasserfall- statt Trompetengeometrie, zu einer Verringerung der Standzeit gegenüber einem unverrundeten Werkzeug führt. In der Herstellkostenbetrachtung spielen die Werkzeugkosten nur eine untergeordnete Rolle, vielmehr ist es wichtig, dass die Maschinenbelegungszeit gering ist. Der Standzeit- Bild 6: Eine geeignete Schneidkantenverrundung beeinflusst das Verschleißverhalten positiv, so dass die Prozessparameter erhöht und Bearbeitungszeiten deutlich reduziert werden können vorteil von verrundeten Werkzeugen kann auch genutzt werden, um die Produktivität bei gegenüber scharfkantigen Werkzeugen gleich bleibender Standzeit zu erhöhen. Bild 6 zeigt beispielhaft die Vorteile: Ein verrundetes Fräswerkzeug kann bei deutlich erhöhten Prozessparametern eingesetzt werden. Zusätzlich werden Schneidkantenausbrüche, die zu einem spontanen Versagen des Werkzeugs führen können, vermieden. Dadurch konnte in dem Beispiel die Bearbeitungszeit eines Musterbauteils um 55 % reduziert werden. Zusammenfassung Industrie 4.0 ist ein Schlüsselfaktor für die deutsche Industrie. Durch die neuen Möglichkeiten wird eine bislang nicht bekannte Transparenz in der Fertigung geschaffen. Diese ermöglicht eine Optimierung der Fertigungsabläufe und Prozesse. Um dies auch tatsächlich nutzen zu können, sind allerdings auch effiziente Werkzeugmaschinen und Zerspanwerkzeuge erforderlich. So können durch Werkzeuge mit Freiflächenfasen und durch aktiv gedämpfte Spindeln die Schnitttiefe – und damit auch die Zerspanleistung – deutlich erhöht werden. Auch Schneidkantenverrundungen bieten neben der Erhöhung von Standzeiten das Potenzial zu einer erhöhten Produktivität. Für eine wirklich effiziente Fertigung bieten die unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“ bekannten Ansätze zwar eine gute Grundlage, ohne produktive Werkzeuge und Maschinen werden sich die Potenziale in der Fertigung allerdings nicht nutzen lassen. Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen, Leibniz Universität Hannover www.ifw.uni-hannover.de Promotion Nr. 4 / April 2015 Seite 36 uniVAL ermöglicht Betrieb von Stäubli Robotern über Fremdsteuerungen Integrierte Lösung Die Automation von Werkzeugmaschinen hat Hochkonjunktur. Stäubli hat sich bereits vor Jahren der besonderen Anforderung der Roboterintegration im Maschinenumfeld angenommen und verfügt heute über ein perfekt geeignetes Roboterportfolio für das Be- und Entladen. Das Beste dabei: Mit uniVAL lassen sich alle Stäubli Kinematiken über Multiachssteuerungen und neu auch über SPS betreiben. boter, die die Integration drastisch vereinfachen sollte. Mit der Entwicklung der patentierten Ready-to-plug-Lösung uniVAL kam Stäubli dem Wunsch der Maschinenhersteller nach einer offenen EchtzeitSchnittstelle zu deren Steuerungen nach. Heute lassen sich alle Stäubli Roboter als Standardmaschinen für das Be- und Entladen sowie weitere Arbeitsschritte einsetzen. Programmierung und Betrieb der Roboter laufen dabei komfortabel über die Werk- Stäubli Roboter TX90XL automatisiert Rundtakt-Werkzeugmaschine (links) Steuerungen. Die Programmierung der Roboter erfolgt dabei besonders anwenderfreundlich über angelegte Funktionsbausteine. Die sehr gute Stäubli Bahnplanung bleibt dabei im Hintergrund stets aktiv. Von der einfachen steuerungstechnischen Integration über uniVAL drive oder uniVAL plc profitieren Maschinen- und Roboterhersteller sowie Anwender gleichermaßen. Die Vorteile für Maschinenhersteller liegen auf der Hand: Sie können die einheitliche Programmier- und Bedienumgebung ihrer Steuerung für den Roboterbetrieb nutzen, ohne sich mit einer fremden Programmieroberfläche auseinandersetzen zu müssen. Ein Mehrwert, der sich auch im Servicefall schnell bezahlt macht. Präzisionsroboter für härteste Einsatzbedingungen Der Wunsch der Werkzeugmaschinenhersteller nach Integration der Robotersteuerung in den Motioncontroller ihrer Maschinen ist nur zu verständlich, denn natürlich will sich kein Anwender in der spanenden Fertigung mit unterschiedlichen Steuerungen für Werkzeugmaschine und Roboter auseinandersetzen. Bedienkomfort ist gefragt, und hier ist eine integrierte Lösung auf Basis einer einheitlichen Steuerungsplattform nicht zu toppen. Um diesem Wunsch nachzukommen, sind einige Maschinenhersteller bereits vor Jahren dazu übergegangen, Roboter auch steuerungsseitig in den Motioncontroller der Werkzeugmaschine zu integrieren. Zwar durften sich die Anwender in solchen Fällen über die einheitliche Bedienoberfläche für Werkzeugmaschine und Roboter freuen, doch der Aufwand für solche Lösungen war enorm. Da reifte der Wunsch nach einer offenen Schnittstelle zur Ansteuerung der Ro- zeugmaschinensteuerung oder SPS. Voraussetzung dafür ist die uniVALSchnittstelle, die optional für jedes Stäubli Robotermodell verfügbar ist. Maschinensteuerung und RoboterController arbeiten Hand in Hand Heute gestaltet sich die Integration der Robotersteuerung in den Motioncontroller der Werkzeugmaschine oder eine SPS denkbar einfach. Soll die Robotersteuerung über eine Multiachssteuerung erfolgen, kommt uniVAL drive zum Einsatz. Dabei setzt die Werkzeugmaschinensteuerung über uniVAL drive auf die Robotersteuerung auf und kann so über Bussysteme wie Sercos3, Ethercat, Powerlink oder Profinet die Roboterachsen mit ihren Drives ansteuern. Eine perfekte Lösung, die denkbar einfach funktioniert. Dabei kooperieren die beiden Steuerungen in Echtzeit miteinander. Während die Maschinensteuerung für übergeordnete, applikationsspezifische Funktionen, inverse Kinematik und Bahnplanung sowie resultierende Fahrbefehle zuständig ist, übernimmt die untergeordnete Stäubli Robotersteuerung weiterhin die Regelalgorithmen der Achsen wie Synchronisation und Achsentkopplung sowie die Ansteuerung der Antriebe. Ein entscheidender Vorteil dieser integrierten Lösung ist die Kombination der Stärken beider Steuerungswelten, sprich der kompletten Robotikkompetenz von Stäubli in Kombination mit der Durchgängigkeit der eigenen Steuerungsplattform. uniVAL plc und uniVAL drive: Lösungen mit vielen Vorteilen Die neueste Entwicklung aus dem Hause Stäubli heißt uniVAL plc. Diese Lösung mit vordefinierter Schnittstelle erlaubt den Betrieb der Roboter über speicherprogrammierbare Für die Endanwender bietet die integrierte Steuerungslösung ein Maximum an Bedienkomfort sowie weitere Vorteile in punkto Maschinenauslastung. Die einfache Bedienung erlaubt einen besonders effizienten Einsatz der Maschinen und trägt somit dazu bei, teure Maschinenstillstandszeiten weiter zu reduzieren. Auch für Stäubli zahlt es sich heute aus, dass man dem Kundenwunsch nach einer offenen Schnittstelle zu Fremdsteuerungen nachkam. Führende Maschinenhersteller sehen in der offenen Schnittstelle einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil, der den Robotern ein noch breiteres Einsatzspektrum erschließt. Noch vor der steuerungstechnischen Weiterentwicklung durch die Echtzeitschnittstelle uniVAL drive hat Stäubli die komplette Roboterpalette auf Einsätze an und in Werkzeugmaschinen bestens vorbereitet. Dort wo Staub, Späne und Kühlschmierstoffe für härteste Einsatzbedingungen sorgen, garantieren diese Premiumroboter aufgrund einzigartiger Konstruktionsmerkmale prozesssichere Lösungen. Für das Be- und Entladen muss sich ein Stäubli TX90L weit in den Arbeitsraum des Bearbeitungszentrums strecken (oben) Bereits die Standard-Sechsachser der TX-Baureihen zeichnen sich durch eine voll gekapselte Bauweise aus. Sie erfüllen die Schutzart IP 65 und punkten zudem mit innenliegenden Kabeln und Versorgungsleitungen. Eine aufwändige Handgelenkskonstruktion verhindert das Eindringen von Schmutz, Staub, Flüssigkeiten und Spänen. Hinzu kommen eine überaus kompakte Bauweise mit schlanker Struktur. Bei der konstruktiven Auslegung der Hauptachsen haben die Entwickler zudem große Sorgfalt darauf verwendet, den Robotern komplexe Bewegungsprofile mit minimalem Platzbedarf zu ermöglichen. Für Einsatzfälle, bei denen die Roboter im Maschineninneren permanent der Beaufschlagung von Kühlschmierstoffen ausgesetzt sind, rät Stäubli zur Verwendung der besonders geschützten Roboter in HE-Bauweise. Durch Verwendung der Stäubli Überdruckeinheit lässt sich die Schutzartklassifizierung IP 65 noch steigern. Eine weitere Stäubli Innovation erweist sich hier als besonders nützlich: die vertikale Kabeldurchführung. Sämtliche Anschlüsse befinden sich vor Kühlschmierstoffen und Spänen geschützt unter dem Roboterfuß. Dank der intensiven Entwicklungsarbeit der vergangenen Jahre kann Stäubli Robotics heute prozesssichere, vollintegrierte Lösungen für die Automation von Werkzeugmaschinen anbieten, mit denen sich eine Reihe von Vorteilen erschließen lassen. Stäubli Robotics Deutschland www.staubli.com DER AUTOR Gerald Vogt, Geschäftsführer, Stäubli Robotics Deutschland Nr. 4 / April 2015 Promotion Seite 37 Effizienzsteigerung von Werkzeugmaschinen Doppelpass zwischen Spanntechnik und Greifsystemen Die Erfolge der automatisierten Maschinenbeladung sind beachtlich: Selbst bei der Fertigung von Kleinstserien und Einzelstücken ist es zwischenzeitlich möglich, rüstzeitbedingte Stillstandzeiten spürbar zu reduzieren und die Maschinen mit minimalem Personalaufwand voll auszulasten. Dabei kommt es auf ein perfekt abgestimmtes Zusammenspiel von Greifsystemen und Spannmitteln an. Das Modulprogramm von Schunk ermöglicht maßgeschneiderte Lösungen. Für die automatisierte Maschinenbeladung gibt es zwei wesentliche Varianten: Bei großen Serien, aber auch bei sehr langen Bearbeitungszeiten hat sich der automatisierte Werkstückwechsel etabliert. Dabei werden die Werkstücke in der Regel per Roboter oder Portal unmittelbar in ein Kraftspannmittel, beispielsweise einen Kraftspannblock, ein kraftbetätigtes Mehrbackenfutter oder auf hydraulisch bestätigte Sonderspannmittel eingewechselt. Bei kleinen und mittleren Serien wiederum wird heute meist der automatisierte Spannmittelwechsel favorisiert. Mithilfe von Nullpunktspannsystemen lassen sich ganze Spannvorrichtungen innerhalb weniger Sekunden referenzgenau in der Maschine fixieren, positionieren und spannen. Wandlungsfähige Kraftspannmittel Einen Maßstab in punkto Kompaktheit, Spannkraft und Präzision setzen die leistungsdichten Schunk TANDEM plus Kraftspannblöcke, die vor allem in der hochproduktiven Serienfertigung gefragt sind. Ihr einteiliger, steifer Grundkörper, eine Keilhakenkinematik sowie lange, geschliffene Backenführungen sorgen auf engstem Bauraum für konzentrierte Spannkräfte von bis zu 55 kN. Zugleich gewährleisten sie eine exzellente Wiederholgenauigkeit von bis zu 0,01 mm. Damit sind sie auch für anspruchsvollste Fräsbearbeitungen mit hohem Zeitspanvolumen, hohen Zyklenzahlen und minimalen Toleranzen ideal geeignet. Um bei der automatisierten Beladung eine maximale Prozessstabilität zu gewährleisten, lässt sich ab Baugröße 100 die Position der Spann- DER AUTOR Uwe Weil, Leiter Schulung und Produkttraining, Schunk GmbH & Co. KG Wandlungsfähige Spannmittel und Greifsysteme ermöglichen flexible und hocheffiziente Prozesse in der modernen Fertigung Schunk Schnellwechselmodule gewährleisten einen prozessstabilen Greiferwechsel in Sekundenschnelle backen über den kompletten Backenhub hinweg detektieren. Besonders vielseitig nutzbar werden die Spannblöcke in Kombination mit dem Schunk Backenschnellwechselsystem BWM. Unabhängig von der Einbaulage können die Spanner in weniger als 30 Sekunden mit einer Wechselwiederholgenauigkeit von 0,02 mm auf einen neuen Backensatz zur Außenspannung umgerüstet werden. Ebenso überzeugende Werte bei Rüst- identische Adapter sowohl für die Betätigung des Kraftspannfutters als auch für die Betätigung von HydroDehnspannmitteln und mechanischen Spannmitteln genutzt wird. Dabei ist keine Verbindung zur Hydraulik oder zum Spannzylinder erforderlich. Schunk Hydro-Dehnspanndorne und -futter sind eine wirkungsvolle Lösung, um bei automatisierter Beladung die Rüstzeiten zu minimieren, Werkstücke automatisch zu zentrie- „Indem Spannmittel und Greifsysteme präzise aufeinander abgestimmt werden, entstehen enorme Synergieeffekte bei der automatisierten Beladung.“ Uwe Weil, Leiter Schulung und Produkttraining, Schunk GmbH & Co. KG zeit und Backen-Wechselwiederholgenauigkeit liefert das Schunk 3-Backen-Kraftspannfutter ROTA THW. Es wurde gezielt auf das hohe Prozesstempo, die Präzision und die Flexibilität moderner Multitasking-Maschinen abgestimmt. Doch damit nicht genug: Für besonders anspruchsvolle Bearbeitungen hat Schunk eine Schnittstelle zu werkstückspezifisch konstruierten Schunk Hydro-Dehnspannlösungen geschaffen. Im fliegenden Wechsel und ohne dass ein kompletter Futterwechsel erforderlich ist, kann zwischen Backenspannung und HydroDehnspannmittel variiert werden. Die Lösung wurde so ausgelegt, dass der ren und mit einer Wiederholgenauigkeit von bis zu 0,003 mm zu spannen. Das Prinzip des schnellen Umrüstens lässt sich auch beim Werkstückhandling nutzen. Mit derzeit 22 Baugrößen und über 2000 Varianten bietet Schunk die weltweit größte Variantenvielfalt bei Schnellwechselsystemen für Greifsysteme. Während ein geübter Bediener fürs händische Umrüsten eines pneumatischen Effektors zwischen zehn und 30 Minuten benötigt, reduzieren Schunk Schnellwechselsysteme den gleichen Vorgang auf wenige Sekunden. Je nach Anwendung kann dieser Vorgang komplett auto- matisiert erfolgen. Wem das zu umfangreich ist, kann Schunk Greifmodule mit Schnellwechselfingern ausstatten und auf diese Weise unterschiedliche Greifszenarien realisieren. Kompletter Spannmittelwechsel mithilfe von Nullpunktspannsystemen Nicht zuletzt aufgrund des Erfolgs von Nullpunktspannsystemen gewinnt in jüngerer Zeit auch der automatisierte Spannmittelwechsel rasant an Bedeutung. Mithilfe des extrem leistungsdichten Schunk Nullpunktspannsystems VERO-S lassen sich komplette Spannvorrichtungen voll automatisch referenzgenau in der Maschine fixieren, positionieren und spannen. Ein patentiertes Antriebskonzept, bestehend aus Eil- und Spannhub, verleiht dem Nullpunktspannsystem Einzugskräfte von bis zu 40 000 N und Haltekräfte von bis zu 75 000 N. Die Module nehmen auch extreme Querkräfte zuverlässig auf, ohne dass das Werkstück seine Position verändert oder verschleißträchtige Vibrationen an der Werkzeugschneide entstehen. Der eigentliche Rüstvorgang findet hauptzeitparallel und damit besonders wirtschaftlich außerhalb der Maschine statt. Als Werkstückträger kommen meist Spannpaletten oder Spanntürme zum Einsatz, die an der Unterseite Dieser Hydro-Dehnspanndorn ist direkt auf dem Schunk Kraftspannfutter ROTA THW platziert und ermöglicht eine hochpräzise Spannung. Der Schunk Beladegreifer wiederum ist mit Kunststoffbacken ausgerüstet, um die Oberfläche der Präzisionsteile zu schonen über eine einheitliche Schnittstelle zum Nullpunktspannsystem verfügen und mit unterschiedlichsten Spannmitteln ausgerüstet werden können. Sind die Werkstücke gespannt, werden die Paletten oder Spanntürme magaziniert und sukzessive auf die Maschine eingewechselt. Spezielle Komponenten, wie das Schunk Palettiermodul VERO-S NSA plus wurden gezielt für die robotergestützte Maschinenbeladung entwickelt. Sie bauen extrem flach, können unmittelbar in den Maschinentisch integriert werden und lassen im Maschinenraum jede Menge Platz fürs Werkstück und für die Achsbewegungen. In Kombination mit der störkonturminimierten Schunk Leichtbaukupplung VERO-S NSR sind besonders niedrige Aufbauten aus Spannstation und -palette realisierbar. Schunk GmbH & Co. KG www.schunk.com Promotion Nr. 4 / April 2015 Seite 38 Automatisierung in Deutschland bietet noch reichlich Potenzial Mit wenig viel bewegen In Deutschland bestehen noch erhebliche Potenziale für wirtschaftlichere Produktionsverfahren. Die heimische Industrie ist zwar führend in der Entwicklung von Automatisierung, aber abgeschlagen bei deren Einsatz. Hierdurch ergibt sich die paradoxe Situation, dass Deutschland sowohl Entwicklerland als auch Entwicklungsland ist – und das auf dem gleichen Gebiet. Warum ist das so, und weshalb muss sich diese Situation ändern? Der Ausbau der Automatisierung muss sich stets am tatsächlichen Bedarf der Unternehmen, ganz gleich welcher Größe, orientieren und sollte gleichermaßen einfach wie flexibel sein. Mit Blick auf diese Anforderungen bietet Fastems eine große Bandbreite an Automationslösungen und verfolgt dabei eine Triple P-Strategie. Triple P (Parts, Pallets, Processes) steht für ein umfassendes Lösungsspektrum in den Bereichen Werkstück- und MaschinenpalettenHandling sowie intelligenter Prozessplanung und -steuerung. Ein gutes Beispiel für eine einfache, aber effiziente Automatisierungslösung im Bereich Part-Handling ist die Entwicklung des HALTER LoadAssistant. Bei diesem universellen System handelt es sich um einen Ro- MMS5 ist mehr als eine übergeordnete Steuerung, die bereits heute viele Ziele von Industrie 4.0 realisiert Die FPC-Familie umfasst Palettengrößen von 400 bis 1250 mm und ist für Lasten von 750 bis 7500 kg ausgelegt. Alle FPC eignen sich zur Anbindung von bis zu drei identischen Werkzeugmaschinen und können bei Bedarf um zusätzliche Container erweitert werden boter zur Be- und Entladung von Werkstücken an CNC-Werkzeugmaschinen mit einem rotierenden Beladungssystem. Zur einfachen Steuerung des LoadAssistant, aber auch von Roboterzellen, empfiehlt sich Fastwizard. Die intuitive Software gibt dem Anwender z. B. anhand einfacher Symbole Schritt für Schritt Anweisungen zur Steuerung einer Roboterzelle, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Für die einfache Integration in bestehende Fertigungsprozesse hat Fastems im Bereich Werkstückhandling Der HALTER LoadAssistant als universelles Handlingsystem wurde erstmals auf der AMB 2014 vorgestellt ein ideal aufeinander abgestimmtes Baukastensystem für Portallader bestehend aus Bewegungs- und Greifermodulen, Steuerungen, Werkstückmagazinen sowie Handling-, Funktions- und Maschinen-Modulen entwickelt. Einstieg in die Automatisierung Für das zweite „P“ in Triple P (Pallets), bietet sich der Flexible Palettencontainer (FPC) als gleichsam einfacher wie wirtschaftlicher Einstieg in die Automatisierung an. Der FPC ist ein kompaktes Flexibles Fertigungssystem (FFS) für horizontale Bearbeitungszentren (BAZ), das bereits vorkonfiguriert und getestet in einem Container ausgeliefert wird und somit binnen weniger Tage einsatzbereit ist. Für Reinhold Pöschko, Fertigungsleiter der Zwick GmbH & Co. KG, zählt vor allem die Flexibilität des FPC. Die Firma Zwick, ein Weltmarktführer bei der statischen Materialprüfung und führend bei dynamischen Prüfsystemen, erwarb zunächst einen FPC-750 zur Automatisierung eines horizontalen BAZ von Starrag-Heckert (HEC 400 D). „Der FPC ist kompakt und lässt sich sehr gut, auch nachträglich, in bestehende Fertigungskonzepte integrieren. Soll ein BAZ ersetzt werden, kann der FPC einfach an die neue Maschine angebunden werden“, beschreibt der Fertigungsleiter einen besonderen Vorteil des Systems im Vergleich zu einem Rundspeicher oder Palettenpool. Mittlerweile hat Zwick im Zusammenhang mit dem Kauf von weiteren Maschinen (darunter eine Heller H 2000 und zwei H 4000) einen zusätzlichen FPC-750 sowie zwei FPC-1000 im Einsatz. Mit dem System sind selbstverständlich auch produktive mannlose Nachtschichten möglich. Komplexes, vielseitiges FFS Hohe Produktivität bei sehr hoher Teilevielfalt und kleinsten Losgrößen bis hin zu Einzelteilen, ist ein Spagat, den auch das Unternehmen Multivac meistern muss. Der weltweit führende Hersteller von Verpackungsmaschinen hat in den letzten Jahren daher kontinuierlich in mehrere Multi-Level-Systeme (MLS) von Fastems investiert. Vor allem beim Thema Fertigungs- respektive Bearbeitungsflexibilität zeigt Multivac, welche enormen Potenziale diese Lösungen bieten. An einem der jüngsten MLS mit 102 Palettenplätzen sind eine Heller FP 4000, zwei Heller MC 8000 und eine Grob G550 angebunden. Mit der Integration von Maschinen unter- MLS sind vielseitige FFS, die in zahlreichen unterschiedlichen Konfigurationen verfügbar sind, von einer Bearbeitungszelle mit einer Werkzeugmaschine bis hin zu einem komplexen FFS mit Maschinen unterschiedlicher Hersteller und Typen. Die platzsparenden Systeme ermöglichen außerdem die Integration z. B. von Roboterzellen, Waschmaschinen oder Messzellen schiedlicher Hersteller und Typen wurde eine vielseitige Automatisierungslösung realisiert, die dem Unternehmen eine gleichsam hochproduktive wie in jeder Hinsicht flexible Fertigung ermöglicht. Auf dem Weg zu Industrie 4.0 Die Praxis zeigt: Automatisierung muss nicht nur einfach, sondern immer auch flexibel sein und ist somit ein entscheidender Faktor für hohe Wirtschaftlichkeit. Allerdings können die meisten Lösungen nur so gut sein, wie es die Intelligenz dahinter zulässt. Aus diesem Grund hat sich Fastems seit Beginn an auf die eigene Softwareentwicklung konzentriert. Das jüngste Ergebnis: eine Steuerung, mit der schon heute die Ziele von Industrie 4.0 Realität werden. MMS5 ist mehr als eine Leitwarte zwischen Automatisierungssystem und Maschine, da die Steuerung nicht nur eine NC-Programm- und Werkzeugverwaltung integriert, sondern auch die Ressourcenplanung übernimmt. Die MMS5 ermöglicht somit eine vorausschauende Produktionsplanung und trifft auf Wunsch auch eigene Planungsentscheidungen, wenn Fertigungsabläufe unvorhergesehen gerändert werden müssen. Wie weit die Erfahrungen von Fastems im Hinblick auf IT-Entwicklungen zurückreichen, zeigt zudem die Kundenbetreuung. Bereits seit 1990 nutzt Fastems hier den eigenen Remote-Service, um weltweit eine hohe Verfügbarkeit aller installierten Systeme sicherzustellen. Mehr als 80 % aller Probleme lassen sich auf diese Weise schon binnen kürzester Zeit beheben. Fastems Systems GmbH www.fastems.com www.fastems-systems.de DER AUTOR Bernd Grieb, Geschäftsführer, Fastems Systems GmbH Nr. 4 / April 2015 Promotion Seite 39 Flexible Automatisierungslösungen für kleine Serien Standardisierte Modularität Cellro, als Anbieter innovativer Automatisierungslösungen, begegnet dem in der zerspanenden Industrie fortwährenden Bedürfnis nach mehr Flexibilität mit dem Konzept der standardisierten Modularität. Dies erlaubt es auch Herstellern mit kleinen und mittelgroßen Produktionsserien, gewinnbringend zu automatisieren. Die Automation kann mit Hilfe eines standardisierten und breit aufgestellten Modulbaukastens jederzeit und zu geringen Kosten an die wechselnden Produktionsbedingungen des Kunden angepasst werden. Die Welt der industriellen Fertigung befindet sich in einem radikalen Umbruch. Niedriglohnländer bilden eine stets größere preisliche Konkurrenz, während sich der Markt kontinuierlich von Massenproduktion zu Individualfertigung wandelt (zunehmende Personalisierung). Dies fordert insbesondere von europäischen Produzenten ein gesteigertes Maß an Flexibilität (schnelle Fertigung kleinster Losgrößen) und einen besonderen Fokus auf Qualität. All dies zu einem möglichst konkurrenzfähigen Preis. großer Zerspaner – erst recht unter den Gesichtspunkten des oben beschriebenen Wandels. Während Großserien eine relative (langjährige) Planungssicherheit und ein fest definiertes Aufgabenspektrum bieten, können Produzenten kleinerer Serien oftmals nur schwer vorhersehen, welche Aufträge und damit Herausforderungen sie in den folgenden Monaten erwarten. Eine flexible Lösung, die mitwächst Dies stellt besondere Anforderungen an das Design der jeweiligen Automatisierungslösung. Bei der Großserienfertigung rechnet sich meist ein starker Fokus auf produktspezifische Effizienz. Das heißt, die Automatisierungslösung kann individuell für ein spezielles Produkt bzw. eine spezielle Produktfamilie entworfen und gebaut werden. Im Gegenzug bedeutet dies Flexibles Palettenhandling mit Hilfe der Skid Plattform Automatisierung ist unerlässlich Traditionelle Fertigungsmethoden stoßen in diesem Zusammenhang schnell an ihre Grenzen. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, gilt es, alle zugehörigen Prozesse kontinuierlich zu optimieren und somit die jeweiligen Produktionszeiten und -kosten bei gleicher oder sogar verbesserter Qualität zu verringern. Automatisierung spielt hierbei eine entscheidende Rolle, insbesondere der Einsatz von industriellen Roboterlösungen. Im Bereich der Zerspanung sorgen letztere für eine durchgehende Auslastung des Maschinenparks, kürzere Taktzeiten und geringeren Ausschuss und helfen somit, die Produktivität zu steigern und Kosten zu senken. Besondere Anforderungen für Kleinserienfertigung Von Robotern unterstützte Produktionslinien werden oftmals fälschlicherweise allein mit Großserienfertigungen, wie z. B. in der Automobilindustrie, in Verbindung gebracht. Deren Anforderungen und Rahmenbedingungen sind jedoch grundverschieden zu denen kleiner bis mittel- DER AUTOR Gregor Großhauser, Head of Marketing & Training, Cellro B.V. zesse weitestgehend vereinfacht. All dies ermöglicht es, flexible und hochwertige Automatisierungslösungen für kleine und mittelgroße Zerspaner bezahlbar zu machen. Der Einsatz von Standardmodulen bietet darüber hinaus den Vorteil eines bewährten Produktprogramms, welches für mehr als einen einzelnen Kunden Mehrwert bietet. Standardisierte Modularität Xcelerate X20 mit Spanneinheit zur automatischen Bestückung von Paletten jedoch auch, dass die entsprechende Automatisierung ausschließlich für die Fertigung dieser Produkte einsetzbar ist. Anschaffungskosten und Funktionalität mögen hierdurch optimiert werden, der Restwert der Automatisierung geht jedoch gegen null. Kleinserienlösungen hingegen erfordern eine möglichst große Flexibilität und breite Einsetzbarkeit, da es sowohl unrentabel als auch impraktikabel ist, die Automatisierung bei jeder Änderung des zu fertigenden Produkts neu anzuschaffen. Modularität ermöglicht vielseitigen Einsatz Die Lösung hierfür: Modularität. Anstatt die Automatisierung als ein gan- zes, unveränderliches System zu betrachten, wird sie stattdessen aus verschiedenen, wiederverwendbaren Modulen entsprechend den Bedürfnissen des Kunden zusammengestellt und angepasst – ein simples Baukastensystem also. Bei Veränderungen in der Produktion muss nicht länger die gesamte Automatisierung ausgetauscht werden, sondern lediglich einzelne Module. Dies spart Zeit und Geld und erhöht die Lebens-/Einsatzdauer des Systems. Die Track Plattform – allzeit um weitere Module und Maschinen erweiterbar Langfristige Rentabilität Bezahlbare und verlässliche Standards Durch Modularität allein wird Automatisierung jedoch noch nicht direkt für den durchschnittlichen Zerspaner rentabel. Auf Grund der zu gewährleistenden Kompatibilität können modulare Systeme sogar komplexer und somit in Bezug auf die ursprünglichen Anschaffungskosten ein wenig teurer sein als konventionelle Lösun- gen. Dieser vermeintliche Kostennachteil gleicht sich allerdings in der Regel nach den ersten Anpassungen an die sich mit der Zeit verändernden Produktionsbedingungen wieder aus. Die signifikant geringeren Umrüstkosten sorgen somit für eine langfristig höhere Anlagenrentabilität (ROI). Für einen weiteren Kostenvorteil sorgt zudem eine möglichst weitreichende Standardisierung. Hierdurch werden die entstandenen Entwicklungskosten über eine Vielzahl von Kunden verteilt, die Herstellungskosten auf Grund größerer Stückzahlen gesenkt und die einhergehenden Pro- Die Basis des Cellro Produktprogramms bilden eine Reihe von Hardund Software-Plattformen (Xcelerate, Skid, Track etc.). Diese Plattformen bestehen jeweils aus einem festen Kern und einer Vielzahl von Standard-Modulen, welche darüber hinaus mit kundenspezifischen Modulen ergänzt werden können. Hieraus können in kurzer Zeit verschiedenste, den Bedürfnissen des Kunden entsprechende Automatisierungslösungen zusammengestellt werden. Um den Einstieg weiter zu vereinfachen und den Standardisierungsgrad weiter zu erhöhen, bietet Cellro zudem drei Produktlinien mit einer Auswahl von zum Teil vollständig vorkonfigurierten Automatisierungslösungen: Lean, Smart und Flexible. Alle Cellro-Lösungen bleiben jederzeit flexibel anpassbar und bieten somit eine langfristig hohe Rentabilität. Cellro B.V. www.cellro.com Promotion Nr. 4 / April 2015 Seite 40 Für jedes Fertigungsprofil gibt es eigene Automationsideen Drinnen oder draußen „Alles integriert“ oder „alles modular“ – wo der Roboter in oder an einer Bearbeitungsmaschine positioniert wird, ist nicht nur eine Frage der Stückzahlen. Was Anwender wie Systemintegratoren gleichermaßen schätzen, sind übersichtliche, möglichst wenig komplexe Lösungen. Im Fall einer zu automatisierenden Bearbeitungsmaschine gibt es zahlreiche Lösungen. Damit einher geht die Frage: Welches Konzept bietet im vorgegebenen Kostenrahmen die gewünschte Flexibilität? Kleine oder große Stückzahlen, viele oder wenige vorhersehbare Änderungen, breites oder schmales Fertigungsprogramm – am Ende wird es ein Kompromiss sein, einer in den technische Argumente ebenso wie Erfahrungen einfließen. Nicht von der Hand zu weisen ist das Argument von Karl Vlahek, Geschäftsführer M-Tool, der für eine autonome, beigestellte Roboterzelle plädiert: „Einen Roboter von Bearbeitungsmedien frei zu halten, dankt er mit zuverlässigem Betrieb und langer Lebensdauer.“ Hinsichtlich Größe und Traglast oder gar Robotertyp gibt es bei einer beigestellten Zelle keine Beschränkungen. Generell streben Systemintegratoren einen standardisierten Aufbau an, sind aber frei in der Ausstattung. Ob die Zelle dann fest mit der Werkzeugmaschine verbunden wird, ob sie so angeordnet wird, dass sie auf die Seite geschoben werden kann oder ob sie frei vor eine Maschine platziert wird, hängt vom Einzelfall ab. Im Inneren einer Werkzeugmaschine ist ein Roboter ein Einzweck-Automat. Seine Aufgabe beschränkt sich so gut wie immer auf das Be- und Entladen. Dass ein integriertes Konzept durchaus flexibel ist, zeigt die RobodrillPlus, eine automatisierte Produktionszelle, die Häberle entwickelt hat. Die Flexibilität resultiert hier aus einer variablen Speichereinteilung. Die fünf Ebenen lassen sich Etage für Etage entweder für Werkzeuge oder für gespannte Werkstücke auf einheitlichen Werkstückträgern einrichten – und bei Bedarf tauschen. Auch bei integrierten Lösungen, wenn der Roboter also im Maschinengehäuse sitzt, lassen sich hauptzeitparallel andere Aufgaben vom Roboter erledigen. Entstehen im Bearbeitungsraum Staub oder Emulsionsnebel, sind optische Prüfungen nur eingeschränkt möglich. Durchaus denkbar: mechanische Prüfungen, Entgrat- oder Markieraufgaben. In beigestellten Robotern ist die Aufgabenverteilung sehr viel einfacher. Für diese Aufgaben greift M-Tool auf standardisierte Module zurück. „Diese Module vernetzen wir auf möglichst niedriger Ebene“, sagt Vlahek. Das macht nicht nur die Implementierung einfach, sondern auch spätere Änderungen. Durch das Modulkonzept ist eine solche Zelle einfach im Aufbau. Wenige Signale reichen für die Kommunikation. Eine übergeordnete Visualisierung fasst die Informationen für den Bediener zusammen. Standardisiert bis hin zum Robotertyp sind die Handlingzellen, die WMS Engineering für einen Hersteller von Landmaschinen konzipiert und gebaut hat. Hier war das Auswahlkriterium: Die Zelle soll an jede Bearbeitungsmaschine passen. Dafür stehen die Boxen auf Plattformen, die sich mit dem Stapler verfahren lassen. Auch das Innenleben der Zellen ist ausschließlich aus Standardeinheiten und Modulen aufgebaut – bis hin zum immer gleichen Robotertyp, einem M-710iC. Pluspunkt für das Konzept war sicherlich die modulare, Die RobodrillPlus ist eine Maschine mit integrierter Automation und viel Flexibilität für kleinere Stückzahlen in der Lohnfertigung „kranhaken-fertige“ Lösung. Und damit die Inbetriebnahmezeiten so kurz wie möglich bleiben, werden die Zellen bei WMS fix und fertig aufgebaut und getestet. Gerd Häberle hat ein schlagkräftiges Argument für die integrierte Lösung: „Die RobodrillPlus ist ein fertiges und „Ohne Zuverlässigkeit taugt die größtmögliche Flexibilität nichts.“ Jürgen Barth, Key Account Manager, Fanuc Deutschland Den Roboter über die CNC-Oberfläche zu bedienen, gehört bei Fanuc zum Konzept – ganz gleich, ob der Roboter vor, in oder auf der Maschine arbeitet (Bilder: Fanuc) inzwischen erprobtes System, das sehr schnell in Betrieb gehen kann.“ Seine automatisierte Produktionszelle ist von Haus aus eine integrierte Fertigungseinheit, die komplett erstellt wird. Das flexible Element der RobodrillPlus ist ausnahmsweise einmal nicht der Roboter, sondern das Konzept der Werkstück- und Werkzeugbeschickung. Und noch ein großes Plus verbucht die Häberle-Lösung: Das gesamte Fertigungssystem, bestehend aus Werkzeugmaschine (Robodrill), Roboter (LR Mate 200iD) und Werkzeug-/Werkstückspeicher, steuert der Maschinenbediener einzig über das CNC-Bedienfeld. Im Gegensatz zur integrierten Lösung bieten beigestellte Zellen den Vorteil, dass man eine Maschine nachträglich automatisieren kann. Je nach Produktionskonzept ist dann auch eine stufenweise Automation möglich. Man denke nur an die Materialzu- und -abfuhr. Wie M-Tool mit einer Anlage für einen Automobilzulieferer gezeigt hat, reicht es in der Phase des Produktionsanlaufs die Trays mit Rohlingen per Transportwagen an die Übergabestation der Zelle zu bringen. Problemlos ist eine spätere Automation, beispielsweise über ein Förderband. Grenzen hinsichtlich Losgrößen oder Stückzahlen für eine bestimmte Art der Automation zu definieren, ist kaum möglich. Zu vielfältig sind die Einflussfaktoren bis hin zur Fertigungsphilosophie der Anwender. Am ehesten werden die Unterschiede in den Bedarfsprofilen von Lohnfertigern und Serienproduzenten deutlich. Losgröße 1 verlangt eben andere Rahmenbedingungen als Losgröße 1000. Man muss nur in eine Lohnfertigung schauen, wie sie CNC Häberle selbst betreibt. Wenn in Kürze eine RobodrillPlus in der eigenen Lohnfertigung in Betrieb geht, sind Prototypen oder Werkstücke für Kleinserien auf der Maschine. Ab zwei Werkstücken, so Häberle, sei eine Automation sinnvoll – und das auf engstem Raum. Grundsätzlich sind bei der Größe nach oben kaum Grenzen gesetzt. In der von Mazak vor rund zehn Jahren vorgestellten e-Bot Cell 720 arbeitet ein Fanuc-Roboter des Typs M-900iA in der Version mit 350 kg Traglast. Diese Fertigungszellen aus Drehzentrum und Beladeroboter bearbeiten Gussteile bis 140 kg. Ziel der Automation war ein vollautomatischer Betrieb und zwar rund um die Uhr. Die Namensgebung der Zelle weist darauf hin. 24 Stunden mal 30 Tage ergeben 720 Stunden. Ihren „Probelauf“ hatte die e-Bot Cell 720 mit einem etwas kleineren Roboter, einem R-2000i. Fanuc Deutschland GmbH www.fanuc.eu DER AUTOR Jürgen Barth, Key Account Manager, Fanuc Deutschland GmbH Nr. 4 / April 2015 Promotion Seite 41 Vollautomatisiertes Strahlentgraten reduziert die Durchlaufzeit und erhöht die Prozesssicherheit Effizienter entgraten bei höherer Teilequalität Wer Innengrate aus schwierigen Gehäusegeometrien sicher entfernen möchte, kommt meist um eine Strahlanlage nicht herum. Das bisherige manuelle Beladen führte dabei zu eher mäßigen Ergebnissen. Das in der Medizintechnik getestete System zum vollautomatisierten Werkstückhandling für Strahlanlagen von HandlingTech macht das Entgraten deutlich effizienter und erhöht die Qualität. Mit dem Strahlentgraten wird sichergestellt, dass auch innenliegende Grate, zum Beispiel in Gehäuseteilen, die mit mechanischen Werkzeugen wie etwa Schaber nicht erreichbar sind, zuverlässig entfernt werden. Solche Prozesse laufen bislang in separaten Strahlkabinen ab, in denen ein Werker die Werkstücke manuell mit Strahlhandschuhen greift und in dem Mediumstrahl bearbeitet. Da dazu die Werkstücke aus dem Fertigungsfluss genommen werden müssen und diese Arbeiten besonders belastend für den Mitarbeiter sind, gibt es bereits seit geraumer Zeit immer wieder Ansätze, solche Prozesse zu automatisieren. Der wesentliche Aspekt für eine Automatisierung war jedoch, dass mit mechanisch geführten und gesteuerten Abläufen eine kontinuierlich gleichbleibend hohe Qualität erreicht wird. Da aber die abrasiven Medien jegliche mechanische Kinematik im Arbeitsraum einer Strahlkabine extrem belasten, sprich verschleißen, waren Automationsversuche bislang meist nur von mäßigem Erfolg gekrönt. Die realisierte Automation der HandlingTech Automations-Systeme GmbH verfolgt einen neuen Ansatz. Im weitesten Sinn – ähnlich wie bei der manuellen Werkstückhandhabung – erfolgt das Handling ebenfalls von außen. Aber eben nicht mehr von einem Werker, sondern von einem Industrieroboter. HandlingTech nutzt schon seit 1994 in vielen Hundert realisierten Applikationen die Flexibilität von Knickarm-Industrierobotern, um Bearbeitungsprozesse zu automatisieren. Die modularen ROBAX-Zellen, für die HandlingTech den iF product design award 2011 und den Fanuc Award Automatica 2012 erhielt, sind prädestiniert zur Adaption an Bearbeitungsmaschinen. DER AUTOR Volker Renz Vertrieb, HandlingTech AutomationsSysteme GmbH Schleuse ermöglicht Handhabung von außen Eine speziell entwickelte Schleuse ist das Herzstück der Anlage, diese ermöglicht die Anbindung des Roboters an die Strahlanlage. Damit ist der Roboter in der Lage, die Werkstücke von außen in die Strahlkabine einzuführen und dort im programmierten Ablauf handzuhaben. Die Schleuse besteht im Wesentlichen aus einer dicht schließenden Kupplung. Diese verhindert, dass Strahlgut aus der Strahlkabine in die Roboterzelle gelangt. Während dem Einund Ausfahren sorgt zudem Sperrluft dafür, dass kein Strahlgut austritt. Außerdem wird der Greifer, um Verschleppungen zu vermeiden, beim Ausfahren aus der Schleuse von einem zugeschalteten Air Nozzles (Luftdüse) gereinigt. Die Freiheitsgrade des Roboters sowie die neu entwickelte, flexible Schleuse erlauben dabei das Abfahren komplexer Konturen. Die ROBAX-Standardzelle wurde für ihre harmonische Formgebung mit dem iF product design award 2011 und dem Fanuc Award Automatica 2012 ausgezeichnet (links) Automationslösung für das Strahlen von Werkstücken auf der Basis der ROBAX-Zelle von HandlingTech Automations-Systeme GmbH (oben) Ein großer Vorteil der ROBAX-Zellen ist, dass sich der für das Teilehandling benötigte Roboter auch über Kopf installieren lässt. „Dies ist nicht etwa deshalb notwendig, um Ablagerungen zu vermeiden, schließlich verhindert unsere Schleuse die Verschleppung der Strahlmedien aus der Strahlkabine. Vielmehr wird eine Überkopfinstallation dann gewählt, um beispielsweise Platz zu schaffen für die Zuführung von Werkstückpaletten, wenn eine solche Anlage direkt in den Fertigungsprozess integriert wird“, erklärt Hutzel. Vielfältige Einsatzmöglichkeiten Ergänzend dazu hat HandlingTech den Robotergreifer sowie die Strahlkabine entsprechend modifiziert. Im Fall der Greifer handelt es sich hierbei hauptsächlich um zusätzlich angebrachte Manschetten beziehungsweise Abstrahlbleche die verhindern, dass sich Strahlmedien ablagern können. Die Strahlkabine ist zusätzlich mit seitlichen Scheiben ausgestattet, die das Teachen der Roboterbewegungen erleichtern. Außerdem erlauben ansteuerbare Ventile, anstatt der normalerweise vorhandenen hand- verstellbaren Ventile, dass auch Prozessparameter wie Strahldrücke oder Strahlgutvorbeschleunigungen exakt einstellbar und programmierbar sind. Dies trägt neben der definierten Werkstückmanipulation wesentlich zur Prozessoptimierung bei. „Die über die Robotersteuerung ansprechbaren Ventile reduzieren erheblich den Rüstaufwand bei Werkstückwechsel“, ergänzt Jörg Hutzel, Geschäftsführer der HandlingTech Automations-Systeme GmbH. Eine in der Serienfertigung laufende Anlage zum vollautomatisierten Strahlentgraten bestätigt mit den dadurch möglichen optimierten Strahlprozessen eine hohe und dauerhaft konstante Qualität der Werkstücke. Darüber hinaus konnte mit der Anlage der Durchsatz signifikant erhöht werden. Das von HandlingTech entwickelte Konzept für automatisiertes Strahlentgraten hat zudem seine Serienreife in einem hoch anspruchsvollen Sektor, bei der Entgratung von Kom- ponenten für Dental-Instrumente in Zusammenhang mit abrasivem Korund, bewiesen. Weitere Einsatzfelder reichen vom Hartmetallschneidkörper für Präzisionswerkzeuge über Schmuckindustrie bis zur Medizintechnik mit Implantaten und Werkstücken für die Automotive-Industrie in der Großserie. Neben dem Strahlen mit abrasiven Strahlmedien zum Entgraten eignen sich die Anlagen auch dazu, Oberflächen zu reinigen, zu veredeln, zu verdichten oder tribologisch wirksam zu modifizieren. Die Vielzahl der heute angebotenen Strahlmedien, mit unterschiedlichsten Charakteristiken, setzt den Anwendungsmöglichkeiten dieses Verfahrens kaum Grenzen. Außerdem erlaubt die Modularität der ROBAXZellen nahezu jegliche Applikation. Dazu gehört auch, dass HandlingTech weitere dafür benötigte Komponenten, wie etwa die Palettierung in ebenfalls bewährten und weitgehend standardisierten Lösungen anbietet. HandlingTech Automations-Systeme GmbH www.handlingtech.de Promotion Nr. 4 / April 2015 Seite 42 Roboterbasierte Automatisierungslösungen von Yaskawa Kapazitäten wirkungsvoll erhöhen Mit neuen Motoman-Roboter-Modellen und Steuerungen der aktuellen Generation erweitert Yaskawa die Möglichkeiten roboterbasierter Automatisierungslösungen. Was das in der Praxis bedeutet, zeigt insbesondere ein Blick auf beispielhafte Anlagensysteme für die Automation von Werkzeugmaschinen und Bearbeitungszentren. Die 2014 vorgestellte Steuerungsgeneration DX200 von Yaskawa erweitert nicht nur das Vorgänger-Modell DX100 um Safety-Features und neue Funktionen. Sie ermöglicht auch den Einsatz neuer Manipulatoren. So zum Beispiel die Handhabungsroboter Motoman MH12 und MH24: Mit ihrer hervorragenden Präzision und hohen Taktzahlen versprechen die 6-Achsroboter bei einer Vielzahl von Anwendungsbereichen Höchstleistungen – beispielsweise beim Handling oder der Maschinenbestückung. Die interne Medienführung und das hole Handgelenk gewährleistet bei beiden Modellen eine deutlich verringerte Störkontur. Motoman MH12: Schlankes Design Mit dem Motoman MH12 präsentiert Yaskawa das schnellste Modell in seiner Klasse. Der Hochgeschwindigkeitsroboter ist auf eine Tragkraft von bis zu 12 kg ausgelegt. Um die interne Medienführung zum Greifer zu verbessern, hat der Roboterhersteller das hohle Handgelenk des dynamischen 6-Achsers von 42 auf 50 mm erweitert. Damit sinkt die mechanische Belastung der Kabel deutlich. Eventuelle Verbindungsstörungen werden eliminiert und die Programmierung und Wartung des Roboters so vereinfacht. Das schlanke, stromlinienförmige Design des Knickarmroboters verringert nicht nur Störkonturen zwischen Maschine und Werkstück. Es ist auch konsequent platzsparend und erlaubt so das Handling in engen Räumen sowie eine hohe Roboterdichte. Darüber hinaus bietet Yaskawa für den MH12 die Funktion „Servo-Float“, mit der der Roboter „weichgeschaltet“ werden kann. Dies ermöglicht beispielsweise bei Kunststoff-Spritzgussmaschinen das sichere Greifen des Werkstücks, das einschließlich Mit dem Motoman MH12 präsentiert Yaskawa das schnellste Modell in seiner Klasse. Der Hochgeschwindigkeitsroboter ist auf eine Tragkraft von bis zu 12 kg ausgelegt (Bilder: Yaskawa) Bei einem Automobilzulieferer übernimmt ein Motoman HP20D die Beladung eines vierspindligen Drehzentrums. Er bestückt die Beladeeinrichtung der Werkzeugmaschine mit zwei Rohlingen des Roboterarms vom Stößel zurückgedrückt wird. Motoman MH24: starker Oberarm Störkonturen durch von außen geführte Medienkabel gehören beim MH24 der Vergangenheit an. Möglich macht dies der hohle obere Arm des 6-achsigen Universalroboters mit einem Durchmesser von 50 mm. Trotz der hohlen Konstruktion zeigt sich der Hochgeschwindigkeitsroboter ausgesprochen leistungsstark. Er verfügt über eine Tragkraft von 24 kg und ein stromlinienförmiges Design, das eine geringe Installationsfläche erfordert. Damit ist der MH24 vielseitig einsetzbar. Die hohe Verfügbarkeit des Motoman-Roboters ist nicht nur dank der internen Medienführung gewährleistet, die die Lebenszeit des Medienschlauchpakets deutlich verlängert. Zusätzlich bietet Yaskawa für dieses Modell auch eine präventive Wartungsfunktion für Getriebemotoren und Hardware. Darüber hinaus sind optional neue Sicherheitsfunktionen wie beispielsweise die Überwachung der Roboter- und Werkzeug-Position für Bewegungseinschränkungen oder ein externes Medienpaket für Feldbus-Kabel erhältlich. CNC-Robotik-Lösung mit Motoman ES165D Ein Beispiel aus der Praxis: Der griechische Systemintegrator Gizelis Robotics hat eine CNC-Robotik-Zelle mit unbegrenztem Speicher entwickelt. Wegen seiner außergewöhnlich hohen Bahngenauigkeit kommt dabei ein Motoman ES165D zum Einsatz. Die Lösung ersetzt eine elektronisch gesteuerte CNC-Werkzeugmaschine (Computerized Numerical Control) durch einen Roboter. Dieser nutzt die gängige Automatisierungs-Software Powermill. Er kommuniziert dabei mit einem PC, von dem er auch alle Programminformationen bekommt. Anders als bei herkömmlichen CNC-Robotik-Anlagen ist die Speicherkapazität damit beliebig erweiterbar. Durch die Offline-Programmierung am PC sind die Stillstandszeiten des Roboters zudem minimal. Diese Vorteile lassen sich bei der automatisierten Bearbeitung von vielfältigen Materialen nutzen wie zum Beispiel Stahl und Edelstahl, Marmor etc. Zusätzliche Achsen ermöglichen auch die Bearbeitung von sehr großen Teilen. Voraussetzung für die Umsetzung komplexer Bearbeitungsaufgaben ist eine sehr hohe Bahngenauigkeit des Roboters. Deshalb hat sich Gizelis für einen 5-achsigen Motoman ES165D von Yaskawa entschieden. Als einziges Modell erfüllt der Roboter die hohen Anforderungen bereits in der Standard-Version. Er ist ausgestattet mit Spindel, automatischem Werkzeug-Wechsler und integrierter Schmierung. Zur Kalibrierung reicht es aus, die Länge des Werkzeugs zu vermessen. Die Software leitet die notwendigen Koordinaten selbstständig daraus ab. Die Umstellung auf neue Werkzeuge ist entsprechend einfach. So eignet sich die Zelle ideal für die unkomplizierte Herstellung von Prototypen. Die neu entwickelte Roboterzelle von Gizelis Robotics ist das Ergebnis der von der EU geförderten Initiative COMET (COmponents and METhods for adaptive control of industrial robots). Bei dem auf 30 Monate angelegten Projekt arbeiten Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen aus acht Ländern an innovativen Ideen zur Effizienzsteigerung in der Produktion. Ziel sind Kosteneinsparungen von durchschnittlich 30 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Werkzeugmaschinen. Yaskawa Europe GmbH www.yaskawa.eu.com DER AUTOR Der Handhabungsroboter Motoman MH24 ist mit seinem hohlen oberen Arm vielseitig einsetzbar (rechts) Matthias Trenner, Area Sales Manager West, GI Robot & Products, Yaskawa Europe GmbH, Robotics Division Nr. 4 / April 2015 Promotion Seite 43 Kuka Leichtbauroboter ermöglicht flexible Werkzeugmaschinenautomation Hand in Hand für maximale Flexibilität Neue Anforderungen an die Produktion von morgen machen branchenübergreifend neue Produktionskonzepte nötig. Als eine der entsprechenden Schlüsseltechnologien erweist sich dabei die Automatisierung über Industrierobotik – jedoch nicht mehr nur in der Vollautomatisierung. Vielmehr wird ein gleitender Automatisierungsgrad über alle Branchen hinweg an Bedeutung gewinnen. Mensch und Roboter arbeiten Hand in Hand und ergänzen sich mit ihren komplementären Fähigkeiten ideal. Bei einem Blick auf die Alterspyramide in Deutschland wird schnell deutlich, dass von einer Pyramide keine Rede mehr sein kann. In den nächsten 20 bis 25 Jahren ist die sogenannte Baby-Boomer-Generation (geboren 1955 bis 1975) größtenteils im Ruhestand, eine Nachbesetzung ist bedingt durch die niedrigeren Geburtsraten nicht möglich. Ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften zeichnet sich daher schon heute deutlich ab. Die Lösung: eine automatisierte Produktion. Zum demografischen Wandel kommen aber erschwerend auch veränderte Anforderungen an die Produktion von morgen dazu: die Variantenvielfalt steigt, Produktlebenszyklen werden immer kürzer, Märkte immer volatiler. Das stellt Unternehmen über alle Branchen hinweg vor neue Herausforderungen in der Produktion. Gleitender Übergang zwischen Handarbeit und Vollautomatisierung Produktion in Europa bedeutet heute oft Vollautomatisierung, bei der der Mensch im Wesentlichen bei der Planung und Instandhaltung flexibler Automatisierungslösungen eine Rolle spielt, nicht aber in der Produktion selbst. In vielen Fällen ist jedoch ein gleitender Automatisierungsgrad sinnvoll, um den Anforderungen an Stückzahl- und Variantenflexibilität Rechnung zu tragen. Ein Teil der Aufgabe wird dabei von flexiblen Industrierobotern erbracht, ein anderer Teil vom Menschen. Mensch und Roboter arbeiten Hand in Hand und ergänzen sich mit ihren komplementären Fähigkeiten optimal. DER AUTOR Christian Felkel, Product Manager, Kuka Roboter GmbH Gelenkmomentensensoren in die Mechanik integriert und in sicherer Technik redundant ausgeführt sind. Durch seine Sensitivität schlägt der LBR iiwa ein neues Kapital in der MenschRoboter-Kollaboration, also der direkten Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter, auf. Er agiert als „dritte Hand“ des Bedieners und kann direkt und ohne Schutzzaun mit dem Menschen gemeinsam arbeiten. So kann er den Menschen bei nicht ergonomischer und schwerer Arbeit entlasten. Mobile Lösung als Entlastung für den Menschen Der Kuka flexFELLOW, ein LBR iiwa auf einer mobilen Plattform, ist als Springerkonzept in der Produktion einsetzbar. Durch die sensitiven Eigenschaften des LBR iiwa und die Flexibilität des Konzeptansatzes kann der mobile Helfer gemeinsam mit dem Werker Seite an Seite – ohne Sensitiv und nachgiebig: der Leichtbauroboter LBR iiwa Der LBR iiwa – eine völlig neue Robotergeneration Doch dazu bedarf es einer neuen Generation von Industrierobotern: Der Roboter muss zum einen sensitiv und nachgiebig, aber dennoch mit einer Mechanik und Antriebstechnik für den industriellen Einsatz ausgestattet sein. In der direkten Zusammenarbeit mit dem Menschen müssen Verletzungen des Menschen durch den Roboter sowohl im freien transienten Kontakt als auch im quasi statischen Kontakt in jedem Fall vermieden werden. Der Roboter muss glatte, möglichst großflächige Strukturen aufweisen und darf keine Klemmstellen besitzen. Bei Quetsch-/Klemmgefahr muss er die Kräfte sicher messen und begrenzen sowie in einen Nachgiebigkeitsmodus schalten können, bei freien Fahrten im übrigen Bereich muss die Geschwindigkeit so begrenzt werden können, dass keine Verletzungen bei dynamischer Bewegung entstehen. Der Kuka Leichtbauroboter LBR iiwa bringt alle Grundvoraussetzungen mit, um als Montageassistent in der Zusammenarbeit mit dem Menschen eingesetzt zu werden. Das zeigt auch der Name des Leichtbauroboters: das Akronym iiwa steht für intelligent industrial work assistant – den intelligenten Helfer für zukunftsweisende Produktionskonzepte. Der LBR iiwa ist sensitiv, nachgiebig, präzise, flexibel und mit einer Mechanik und Antriebstechnik für den industriellen Einsatz ausgestattet. Mit ihm können feinfühlige und komplexe Monta- geaufgaben automatisiert werden, bei denen der Einsatz von Robotern bisher nicht möglich war. Mit sieben Achsen dem menschlichen Arm nachempfunden Der LBR iiwa ist mit sieben Achsen dem menschlichen Arm nachempfunden und kann in Positions- und Nachgiebigkeitsregelung betrieben werden. Diese, kombiniert mit integrierter Sensorik, verleiht dem Leichtbauroboter eine programmierbare Feinfühligkeit. Seine hoch performante Kollisionserkennung und eine integrierte Gelenkmomentensensorik in allen Achsen prädestinieren den LBR iiwa für feinfühlige Fügeprozesse und ermöglichen den Einsatz einfacher Werkzeuge. Aufgrund seines geringen Gewichts, seiner sieben Achsen und der schlanken Bauform ist er ideal für enge Einbausitua- Mit dem LBR iiwa können feinfühlige und komplexe Montageaufgaben automatisiert werden, bei denen der Einsatz von Robotern bisher nicht möglich war (oben links) tionen geeignet und lässt sich sehr leicht in Produktionsanlagen integrieren. Nicht zuletzt prädestiniert ihn sein einzigartiges Verhältnis von Traglast zu Eigengewicht für den flexiblen industriellen Einsatz: Bei einem Eigengewicht von 29,5 kg verfügt der Leichtbauroboter über eine Traglast von 14 kg. Der LBR iiwa ist der erste in Serie gefertigte industrietaugliche Leichtbauroboter, der für eine direkte Zusammenarbeit von Mensch und Roboter geeignet ist. Er erfüllt die Anforderungen des Performance Level „d“ mit Struktur Kategorie 3 und ist der weltweit einzige Roboter, bei dem die Der Leichtbauroboter ermöglicht nicht nur ein Nebeneinander von Mensch und Roboter, sondern zeigt neue Wege in der direkten und unmittelbaren Zusammenarbeit, der Mensch-Roboter-Kollaboration, auf (oben) trennende Schutzzäune – arbeiten. Die sichere Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) trägt dazu bei, dass industrielle Produktionsprozesse effizienter werden. Die Applikation ist zudem ortsflexibel und der Werker hat damit die Möglichkeit, den Kuka flexFELLOW an jeden gewünschten Arbeitsplatz zu schieben und diesen dort etwa Werkzeugmaschinen bestücken zu lassen. Für den Werker entfallen damit Wartezeiten während des Bearbeitungsprozesses, und er kann sich ganz auf andere Aufgaben konzentrieren wie zum Beispiel die Qualitätsprüfung der Bauteile. Kuka Roboter GmbH www.kuka-robotics.com Promotion Nr. 4 / April 2015 Seite 44 Komplexität in der Automation beherrschen Methodische Workshops und ein modularer Baukasten In der Fertigung ist die Komplexität in den letzten Jahren durch Faktoren wie Variantenvielfalt, neue Technologien, kürzere Durchlaufund Entwicklungszeiten, IT-Komplexität usw. massiv angestiegen. Komplexität kann Kosten, Zeit und Stress bedeuten, kann aber gleichzeitig ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein, wenn sie beherrscht wird. Technisch ist sehr viel möglich und theoretisch gibt es bei der Auslegung der Fertigung bzw. im Speziellen der Automation wenig Grenzen. Wird die Automation aber zu komplex, hat das massive Nachteile zur Folge. Zum Beispiel eine höhere Grundinvestition, es sind besser ausgebildete Mitarbeiter erforderlich, mehr Wartungsund Instandhaltungskosten, eine höhere Ausfallwahrscheinlichkeit, mehr Pro-HMI – Komplexitätsreduzierung durch eine einheitliche, intuitive Bedienoberfläche (oben) Der Promot Modulbaukasten ermöglicht individuelle Anlagen aus erprobten, standardisierten Modulen (unten) flächen zur Verfügung. Für Handhabungssysteme waren diese Bedienkonzepte bisher nicht verfügbar. Mit der Software Pro-HMI schließt Promot Automation diese Lücke. Die individuellen Anforderungen aus Sicht des Bedieners, aus Sicht der Instandhaltung sowie aus Sicht der Qualitätssicherung sind in der Entwicklung der Software berücksichtigt. Das Ergebnis ist eine grafisch unterstützte Bedienoberfläche, die durchgehend bei Portalrobotern, Roboterzellen und dem flexiblen Fertigungssystem Palmaster angewendet wird. Der Anlagenbediener muss zwischen den einzelnen Anlagen nicht umdenken. Die modulare Software Pro-HMI verfügt auch über eine intuitive, grafische Unterstützung. Die Bedienung ist einfach durchzuführen, Stillstandzeiten werden minimiert und die Produktivität wird maximiert. Individuelle Anlagenkonfiguration aus dem Baukasten (links) Komplexität nimmt einen immer größeren Stellenwert ein. Das Ziel muss dabei sein, diese methodisch zu erfassen und zu nutzen: Theoretisch können sehr viele Komplexitätsfelder betrachtet und optimiert werden. Zum Beispiel das Produkt- und Dienstleistungsportfolio, die Kunden, Maschinen und Technologien, Standorte, Organisation, IT, Mitarbeiter usw. In der Fertigung bleiben aber oft wenige Bereiche übrig, die tatsächlich beeinflusst werden können. Das kann zum Beispiel die CAM-Prozesskette sein, das Werkzeugmanagement, die Automation, der Materialfluss oder die Fertigungs-IT. Das Komplexitätsoptimum Es gibt für jeden Fertigungsprozess ein Optimum der Komplexität – mit den geringsten Kosten pro Teil. Dieses Optimum setzt sich aus vielen einzelnen Elementen zusammen. Zum Beispiel kann es Sinn machen, eine einfache Maschine mit einer einfachen Automation und einer komplexen Vorrichtung zu kombinieren. Genauso gut kann eine komplexere Maschine mit einfacher Vorrichtung und komplexen Werkzeugen zum Ziel führen. Das Optimum an Komplexität hängt von kundenspezifischen Rahmenbedingungen ab. Stress für die Mitarbeiter und die Systemlieferanten. Und vor allem bietet ein zu komplexes System keinen Vorteil bei den Kosten pro Teil. Promot begegnet dieser Aufgabenstellung durch methodische Maßnahmen in der Analysephase, der Produktkonfiguration, der Projektabwicklung und der Anlagenbedienung im Betrieb. Dies alles, um ein Optimum der Kosten pro Teil zu erreichen. Der Promot-Workshop In der Auslegungsphase kommt der Promot Workshop zum Einsatz. Im Rahmen von 1- oder 2-tägigen Kundenworkshops wird die Ist-Situation analysiert, Pläne und Varianten aufgesetzt, bewertet und am Ende eine Empfehlung bzw. Vision für den Bereich erstellt. Ein Hauptelement in der Analysephase ist neben der Bedarfsanalyse vor allem die Teileanalyse. Man erkennt aus der Teileanalyse die Jahreskapazitäten, Losgrößen, Werkstückdimensionen, Exoten und vieles mehr. Ergänzend zur Teileanalyse wird für jede Teilefamilie eine Maschinen-, Vorrichtungs- und Personalanalyse erstellt. Meist eines der schwierigsten Themen ist die Werkzeuganalyse. Wie groß sollen die Werkzeugmagazine der Maschine sein? Macht ein zentrales Werkzeug- magazin Sinn? Es gibt daher hierfür unterschiedlich aufwändige Ansätze. Kosten pro Teil entstehen nicht nur in der Zerspanung selber, sondern auch entlang der gesamten Prozesskette. Ein immer wichtigeres Element ist der Datenfluss, da in vielen Unternehmen die IT mittlerweile schon sehr komplex geworden ist. Anhand eines Datenflussbilds erstellt Promot einen Überblick und definiert notwendige Schnittstellen. Oft wird erst bei dieser Betrachtung klar, was die einzelnen Aufgaben und Planungshorizonte der Feinplanung, eines MES-Systems oder eines Leitrechners sind. Schließlich sind die Kosten pro Teil das Kernelement. Diese müssen für die möglichen Varianten bewertet werden. Alle Analysedaten sind Basis und Input für die methodische Auslegung der Automation. Der Automationsbaukasten Produktseitig hat man sich bei Promot Automation intensiv mit Komplexitätsmanagement, Produktarchitekturgestaltung, Sortimentsgestaltung usw. beschäftigt. Die passende Antwort auf Produktkomplexität ist der Promot Modulbaukasten, auch für die innere Komplexität – Promot intern – in der Konstruktion und Fertigung. Die standardisierten Baukastenelemente stehen für Grundgestelle, Bewegungsmodule, Greifmodule, Zusatzstationen, Werkstückmagazine, Steuerungsmodule, Softwaremodule und Dienstleistungen zur Verfügung. Bevor ein neues Element ein Baukastenelement wird, durchläuft es bei Promot einen Versuchsbereich. Promot-Kunden haben damit die Sicherheit, dass nur erprobte und geprüfte Komponenten verbaut werden. Trotz der individuellen Anlagenkonfiguration, bleibt durch die Verwendung der Baukastenelemente der Komplexitätsgrad überschau- und beherrschbar. Komplexität im Betrieb Im Betrieb kommt vor allem der Bedienung und Software große Bedeutung zu. Für die Bedienung von Drehund Fräsmaschinen stehen von den Steuerungsherstellern schon lange anwendungsspezifische Bedienober- Methodisch Komplexität beherrschen Durch den Promot-Workshop, dem Promot Modulbaukasten, dem Promot-Projektmanagement und der Promot Pro-HMI ist es gelungen, sich dem Thema Komplexität methodisch zu stellen. Und das in der Analysephase, der Anlagenkonfiguration, der Projektabwicklung und im Betrieb. Promot Automation GmbH www.promot.at DER AUTOR Thomas Freinbichler, Vertriebsleiter Paletten- und Werkzeughandhabung, Promot Automation GmbH Nr. 4 / April 2015 Promotion Seite 45 Flexible, zerstörungsfreie Werkstoffprüfung (NDT) durch Radioskopie Robotergestütztes Inlineröntgen mit HeiDetect Die industrielle Radioskopie ist die einzige Methode für die zerstörungsfreie Messung des Inneren komplexer Werkstücke. Die vollautomatischen Röntgenprüfanlagen der Serie HeiDetect liefern einen wesentlichen Beitrag zu einer perfektionierten Prozesskette für die Serienfertigung. Bei der industriellen Radioskopie emittiert eine Röntgenquelle Strahlung, die die Prüfobjekte durchdringt. Die Reststrahlung erstellt ein Schattenbild des Prüfkörpers an einem gegenüberliegend angebrachten Detektor. Defekte, beispielsweise ein Lufteinschluss, werden somit erkennbar. Bei der vollautomatischen Radioskopie werden mit einem Ma- eine einzigartige, schnelle und flexible zerstörungsfreie Röntgenprüfung von Werkstücken. Eine Röntgenprüfanlage von Erhardt + Abt kann mit unterschiedlichen Röntgensystemen bestückt werden. Somit ist eine Leistung von bis zu 80 kW möglich. Der außergewöhnliche Nutzen für die Anwender ist die enorme Taktzeitverkürzung durch extrem verkürzte Belichtungszeiten. Dabei sind Belichtungszeiten von bis zu 5 Millisekunden realistisch. Durch die leistungsfähige Bildverarbeitung lassen sich Gießfehler wie beispielsweise Lunker, Poren, Nester Dragonfly HeiDetect Wheel nipulationssystem Prüflinge automatisch positioniert und Bilddaten erzeugt. Diese werden dann im Anschluss mit einer Software zur Defekterkennung ausgewertet. Nach definierten Kriterien werden detektierte Defekte bewertet und die Prüflinge aufgrund dieser Bewertung automatisch ausgeschleust oder zur weiteren Verarbeitung übergeben. Das neu geschaffene Anwendungsspektrum der Röntgenprüfanlagen der Maschinenserie HeiDetect umfasst referenzfreie und referenzbasierende Prüfungen von z. B. Leichtmetallrädern bis 26 Zoll, Fahrwerksteilen, Bauteile für die Luft- und Raumfahrt oder die Prüfung von Schweißnähten an Schweißbaugruppen. Auch Teile aus Kunststoff und Composite können überprüft werden. Die neu entwickelten 2D-/3D-Prüfanlagen setzen weitere Maßstäbe: Die Prüfanlagen von Erhardt + Abt ermöglichen durch Einsatz eines Roboters und durch den Einsatz einer leistungsfähigen Röntgentechnologie DER AUTOR Michael Frieß, Technischer Leiter, Erhardt + Abt Automatisierungstechnik GmbH und Fremdkörper erkennen und klassifizieren. Defekte sind ab einem Bereich von 3 % der durchstrahlten Wandstärke erkennbar. Großflächige Oxide können ab einer Größe von 1 % der Wandstärke detektiert werden. Die aufbereiteten Bildergebnisse werden in Echtzeit an die Produktion übermittelt und ermöglichen Trendverfolgung und kontinuierliche Produktqualitätsoptimierung mit dem Ziel, den Produktionsausschuss zu minimieren. HeiDetect Wheel 2.0 Bereits die erste Generation der Röntgenprüfanlage ermöglichte, durch die vollständige strahlengeschützte Einhausung, die völlige Integration der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung (NDT) in den Fertigungs- bzw. Herstellprozess. Auf dieses bewährte Konzept baut die Generation 2.0 auf. Das Hauptmerkmal der neuen Generation ist der jetzt integrierte Kuka Roboter in der Röntgenkabine und die neuartige DRAGONFLY-Technologie. Der Roboter stellt mehr Freiheitsgrade zur Verfügung als das zuvor verwendete Portalhandling. Die DRAGONFLYTechnologie in Kombination mit einer Hochleistungsröhre ermöglicht es nun, hochaufgelöste Röntgenbilder während der Bewegung des Bauteils aus unterschiedlichen Perspektiven zu erstellen. Modularer Aufbau des Maschinenkonzepts Kundenspezifische Kriterien der Prüfergebnisse können für verschiedene Bildregionen unabhängig voneinander definiert werden. Beginnend bei einer modular erweiterbaren Grundausstattung, stehen dem Kunden alle Optionen bis zur High-End Version zur Verfügung. Die komplette Bedienung der Prüfanlage aus einem entfernten Leitstand ist realisierbar. Mit individuellen Zusatzoptionen können bis zu acht Anlagen von einem Bedienplatz aus angesteuert werden. Weitere Funktionen wie beispielsweise Lasern und Labeln können in den Fertigungsablauf problemlos integriert werden. Die Anbindung an ein bestehendes Betriebsdatenerfassungssystem (BDE) kann ebenfalls erfolgen. HeiDetect Flex CT HeiDetect Flex CT ist eine vollautomatische Röntgenprüfanlage für Werkstücke. Die Anlage besteht im Wesentlichen aus einem 7-Achs-System, aufgebaut auf einem Granitunterbau und ebenfalls einem Roboter. Glasmaßstäbe und der Aufbau des Achssystems ermöglichen eine hohe Genauigkeit und eine sehr gute Temperaturstabilität. Dadurch kann eine absolut genaue und reproduzierbare Vermessung der Werkstücke durchgeführt werden. Der Verkettung HeiDetect Wheel 6-Achs-Roboter bietet eine hohe Flexibilität hinsichtlich der Prüfteile. Durch den Einsatz eines Roboters kann die Anlage auch inline betrieben werden. Der Roboter kann je nach Prüfaufgabe, das Beladen des Achssystems oder die Positionierung der Prüflinge im Strahlengang übernehmen. Mit der Bilderfassungsund Auswertesoftware ISAR für 2D-Prüfungen und PIDA für 3D-Prüfungen sowie dem Detektor XEye ist eine referenzlose, parametrierbare Auswertung der Aufnahmen möglich. Die Auswertesoftware ISAR und PIDA sowie der Detektor XEye sind erprobte und bewährte Entwicklungen des Fraunhofer-Entwicklungszentrums für Röntgentechnik (EZRT), dem Entwicklungspartner von Erhardt + Abt. Im Gegensatz zu herkömmlichen taktilen Koordinatenmessverfahren werden bei der Computertomographie alle Oberflächenpunkte eines Objekts gleichzeitig angetastet, einschließlich verborgener Merkmale, die mit anderen Messverfahren nicht zerstörungsfrei gemessen werden können. HeiDetect Inline CT Durch fertigungsintegrierte Messund Prüfsysteme lassen sich Qualitätsabweichungen bereits bei ihrer Entstehung erkennen und möglichst früh und damit kostenoptimal korrigieren. Der geringe Flächenbedarf und die vollständige Einhausung ermöglichen eine Integration des Prüfprozesses in den Fertigungsprozess. Flexibilität wird durch die Anpassung eines Waren- bzw. Werkstückträgers erreicht. Die Anlagen von Erhardt + Abt sind sowohl als Inseloder als Inlinelösung erhältlich. Eine Einbindung in alle gängigen Fördersysteme ist problemlos möglich. Die klassische Anwendung der industriellen röntgenbasierten 2D/3D-Computertomographie ist die Prüfung und dreidimensionale Messung von Gussteilen aus Metall, Kunststoff und Composites. Jedoch eröffnet die hochauflösende Röntgentechnik in der Kombination mit einem Industrieroboter nun auch eine Vielzahl neuer Anwendungen. Erhardt + Abt Automatisierungstechnik GmbH www.roboter.de Promotion Nr. 4 / April 2015 Seite 46 Das neue Liebherr PHS 10000 – auch für den Schwerlastbereich Effektive Automation für kleine Losgrößen Die Palettenhandhabungssyteme PHS von Liebherr sind ein bewährtes Automationstool, um Kleinserien und Einzelteile wirtschaftlich und effizient zu fertigen. Um Anwendern im Transportlastbereich von über 10 000 kg dieselben Vorteile zu bieten, die ein Palettenhandhabungssystems in niedrigeren Gewichtsklassen ermöglicht, hat Liebherr eine Geräteklasse mit einer Traglast von bis zu 13 000 kg entwickelt. Sonderanwendungen von bis zu 16 000 kg sind möglich. Palettenhandhabungssyteme verlagern das Rüsten der Werkstücke von der Maschine auf einen separaten Rüstplatz und speichern zusätzlich die vorgerüsteten Werkstücke in einem zwischengeschalteten Speichersystem. Dadurch wird das Rüsten und Bearbeiten von der Maschine entkoppelt. Die im System gespeicherten vorgerüsteten Werkstücke gleichen kurze und lange Maschinenlaufzeiten aus und ermöglichen mannarme oder mannlose Schichten. Unterstützt von einer intelligenten Zellsteuerung, die die Auftragsplanung und das Ressourcen-Management übernimmt, können die Stückkosten dabei um mehr als 20 Prozent reduziert werden. Stückkostenreduzierung Stückkosten Stückkosten Stückzahl Stückzahl 1 Maschine mit Palettenwechsler und PHS 2 Maschinen mit Palettenwechsler • optimale Maschinenauslastung Fahrwagen PHS 10000 • geringere Gesamtinvestitionskosten • reibungslose Abläufe durch maßgeschneiderte Zellsteuerung • Minimierung der Umfeldlogistik Die Stückkosten lassen sich um mehr als 20 % reduzieren Ein weiterer Aspekt betrifft die Verfügbarkeit der eingesetzten Produktionsmittel. Der manuelle Transport von Vorrichtungen und/oder Paletten in dieser Gewichtsklasse birgt durch den Mitarbeiter eine erhöhte Beschädigungsgefahr – für die Vorrichtungen beim Transport selbst als auch für die Be-/Entladeplätze an den Maschinen. Bei Vorrichtungen im fünfstelligen Investmentbereich ist das ein nicht zu unterschätzender Aspekt. Anlagenbeispiel Mit dem PHS 10000, in Kombination mit entsprechenden Rüstplätzen und bei Bedarf auch durch Integration eines Materialhandlings, lassen sich alle Anforderungen an ein modernes Palettenhandhabungssystem jetzt auch für schwere Bauteile abdecken. Stückkostenreduzierung von über 20 % Effizienzsteigerungen und eine einfache Bedienung sind die Ziele eines intelligenten Automationskonzepts. Dies ist unabhängig von Teilegröße und Gewicht. Ob Kleinteile oder große Werkstücke, die Aufgabenstellung ist immer dieselbe: Wie kann man die Maschinenauslastung erhöhen und gleichzeitig den Personaleinsatz reduzieren – dies immer mit dem Ziel, die Stückkosten merklich zu senken? Dies gilt sowohl für eine Serienfertigung als auch genauso für die Fertigung von Kleinserien. Für Kleinserien bis hin zur Losgröße 1 haben sich für die Automation von Bearbeitungszentren Palettenhandhabungssyteme als geeignete Lösung bewährt. Große Nachfrage nach großen Bauteilen In den letzten Jahren ist der Bedarf an Großanlagen weltweit gestiegen. Insbesondere im Bereich Energieerzeugung mit Windkraftanlagen, Diesel oder Gasturbinen, Wasserkraftanlagen und Pumpen für die Erdöl- und Gasindustrie. Die dafür benötigten Bauteile werden immer schwerer und größer. Das gilt auch für die Maschinen, die zur Fertigung dieser Teile eingesetzt werden. Mit steigendem Bedarf wächst aber auch der weltweite Druck an eine kostengünstige Fertigung. Die Vorteile von Handlingsystemen werden erfahrungsgemäß hierbei nur begrenzt ausgenutzt. Bis jetzt werden diese Bauteile häufig auf nicht oder nur teilautomatisierten Maschinen gefertigt. Bei dieser Art von Fertigung sind bei kleinen Bauteilen Nachteile wie Maschinenauslastung und Personalbedarf bereits bekannt. Bei schweren Bauteilen kommt noch ein weiterer nicht zu unterschätzender Aspekt ins Spiel: die Umfeldlogistik. Das bedeutet, dass der erforderliche Transportauf- wand und die damit verbundenen Beschädigungsrisiken bei großen und schweren Werkstücken relativ hoch sind. Risiko durch aufwändige Transportlogistik Um eine Vielzahl unterschiedlicher Bauteile fertigen zu können, wird eine entsprechende Anzahl von Vorrichtungen benötigt. Diese teils über zehn Tonnen schweren Bauteile müssen jeweils an die Maschine zuund abgeführt werden. Dazu ist bei einer konventionellen Fertigung ohne Palettenhandlingsystem eine umfangreiche Transportlogistik erforderlich. Die mehrere Tonnen schweren Vorrichtungen müssen durch Gabelstapler und Hallenkräne gehandelt und separat zwischengelagert werden. Der dafür erforderliche Bedarf an Ausrüstung und entsprechendem Investment sowie die erforderliche Manpower ist erheblich. Zudem benötigt ein Teil der Werkstücke auf Grund der Komplexität mehrere unterschiedliche Aufspannungen, was die erforderlichen Transportaufgaben noch verschärft. Die Vorteile des neuen PHS 10000 Das neue Schwerlast-Palettenhandhabungssystem PHS 10000 von Liebherr senkt dieses Risiko und kann für die Fertigung von schweren Bauteilen jetzt auch die Vorteile nutzen, die bereits in niedrigeren Gewichtsklassen gelten. Die im System gelagerten Vorrichtungen und Paletten können bedarfsgerecht an zentralen Rüstplätzen zur Verfügung gestellt werden. Somit entfallen umfangreiche und zeitintensive Transportvorgänge durch externe Logistik. Die Transportlogistik wird dadurch erheblich minimiert. Der Transport zu den Maschinen und Rüstplätzen erfolgt schonend durch den Transportwagen und vermeidet Beschädigungen. Unter Berücksichtigung einer erhöhten Maschinenauslastung und der zusätzlichen Vorteile durch die verbesserte Umfeldlogistik sind auch bei diesen Systemen Stückkostenreduzierungen im Bereich von über 20 Prozent zu erwarten, sind sich die Automatisierungsexperten sicher. Bewährte Liebherr-Technik Um eine hohe Verfügbarkeit und Wartungsfreundlichkeit zu gewährleisten, hat Liebherr neben den bereits bei den Gewichtsklassen von bis zu 6500 kg bewährten Komponenten beim Fahrwagen auf die Konzernkompetenz zurückgegriffen und setzt auf die bereits tausendfach bewährte Seiltechnik. Die Hubeinheit wird über Seiltrommeln bewegt. Durch die beim Flaschenzug bekannten Vorteile ist neben der Reduzierung der Motorgröße ein kompaktes, äußerst belastbares und verschleißarmes Hubsystem im Einsatz. Die Bauteile stammen aus dem Konzernbaukasten und sichern so die kurzfristige Verfügbarkeit. Die Synchronisation der beiden Antriebsseiten übernehmen Siemens-Servomotoren im Gantry-Betrieb in Kombination mit einem unabhängigen Wegmess-system. Damit ist neben einem synchronen Lauf beider Hubmotoren auch eine automatische Kompensation der Seildehnung verbunden. Liebherr-Verzahntechnik GmbH www.liebherr.com DER AUTOR Stefan Jehle, Vertriebsleiter Automationssysteme, Liebherr-Verzahntechnik GmbH Nr. 4 / April 2015 Promotion Seite 47 Roboterbasierte Lösung bietet schnellere Investitionsrendite und nachhaltigen Wettbewerbsvorteil Mit FlexMT Werkzeugmaschinen einfach und flexibel bedienen ABB ist ein führender Anbieter von Industrierobotern, modularen Fertigungszellen und Service. Der starke Fokus auf Lösungen hilft Herstellern die Produktivität, Produktqualität und Arbeitssicherheit entscheidend zu verbessern. ABB hat weltweit mehr als 250 000 Roboter installiert, davon etwa 40 000 im Bereich der Maschinenbedienung. Mit der Entwicklung von FlexMT setzt ABB einen neuen Maßstab im Bereich von standardisierten Lösungen zur roboterbasierten Werkzeugmaschinenbedienung. Speziell mittelständischen Unternehmen wird dank der Standardisierung von FlexMT die Automatisierung erleichtert und die Investitionssicherheit erhöht. Mit der FlexMT-Zelle lassen sich Inbetriebnahme- und Umrüstzeiten erheblich reduzieren. FlexMT ist sowohl für kleine und mittlere Losgrößen als auch für die Großserienproduktion die ideale Lösung. Durch den Einsatz der Bildverarbeitungs- und Bediensoftware PickMT wird eine signifikant schnellere Umrüstung der Anlage im Vergleich zu konventionellen Lösungen ermöglicht. PickMT beinhaltet eine intuitive Benutzerführung, die es dem Anwender erlaubt, in wenigen Minuten neue Teile einzulernen. Außerdem hat der Anwender die Möglichkeit, durch Auswahl im Menü das Standard-Roboterprogramm zu konfigurieren. Auch das Einbinden von Optionen funktioniert einfach und effizient. Innerhalb weniger Minuten kann so von einem Bauteil auf ein anderes umgestellt werden. Dem Integrator werden durch die Steuerung und das Roboterprogramm keine Grenzen bei der Integration von eigenen Lösungen gesetzt. Die Auslastung der Werkzeugmaschine wird durch den Einsatz der FlexMT planbar und maßgeblich erhöht. Allgemein liegt die Spindelauslastung einer manuell bedienten Werkzeugmaschine bei ca. 60 %. Mit dem Einsatz von FlexMT kann diese Auslastung auf ca. 90 % erhöht werden. Dies reduziert die Amortisationszeit der Gesamtanlage deutlich und sorgt für höhere Renditen bei der Investition. FlexMT ist durch das integrierte Förderbandsystem so ausgelegt, dass DER AUTOR Frank-Peter Kirgis, Global Business Line Manager – Base Applications, ABB Automation GmbH Intelligentes PickMT-Kamerasystem mit dazugehöriger Beleuchtung. Bedienerfreundliches System bestehend aus SmartCamera, Objektiv, Kabel, Kalibrier-Kit und Software FlexMT ist eine standardisierte Lösung, die auf Flexibilität, Einfachheit und Robustheit ausgelegt ist mehrere Werkzeugmaschinen von einer einzigen Person bedient werden können. Gut geplant In der Planungsphase einer FlexMTAnlage greifen die Experten von ABB auf RobotStudio zurück, um eine sichere und effiziente Automatisierungslösung zu finden. RobotStudio, die Simulations- und Offline-Programmiersoftware von ABB, ermöglicht die Roboterprogrammierung vom PC aus. RobotStudio leistet einen entscheidenden Beitrag, die Wirtschaftlichkeit von Robotersystemen zu erhöhen, denn Schulungen, Programmierungen und Prozessoptimierungen können am PC durchgeführt werden. Daraus ergeben sich zahlreiche Vorteile: Risikominimierung, kürzere Anlaufzeiten, schnellere Produktwechsel und erhöhte Produktivität. RobotStudio basiert auf dem so genannten Virtual Controller, einer exakten Kopie der Originalsoftware, die den Roboter in Produktionsprozessen steuert. So sind realistische Simulationen am PC möglich, denn zum Einsatz kommen exakt die Daten und Konfigurationen, die auch in der realen Produktion zum Einsatz kommen. Unter Berücksichtigung von z. B. Teilegrößen, Bearbeitungszyklen in der Werkzeugmaschine, Nachbearbeitungen oder Prüfungen der Fertigteile, wird die Gesamtanlage von erfahrenen ABB-Experten simuliert. Dabei wird auch die Größe des Roboters, entweder der IRB 2600 mit 20 kg Handhabungskapazität oder der IRB 4600 mit 60 kg Handhabungskapazität, ausgewählt. Die Position der Roboterzelle zur Werkzeugmaschine wird auf Grundlage bestehender Geometrien bestimmt. Außerdem können Erweiterungen wie Sicherheitselemente ausgewählt werden. Notwendige Optionen, wie Entgratwerkzeuge (Fräser oder Feile), Umgreifoder Wendestation sowie eine mögliche Markiereinheit für die Fertigteile können individuell gewählt werden. In Kombination mit der Simulation in RobotStudio lassen sich so die optimale Auslastung und Nutzung der Roboterzelle bestimmen. Projektierung – einfach und schnell Die Projektierung einer Lösung wird durch die strukturierte Vorgehensweise zum Kinderspiel. FlexMT bietet eine klare Anlagenphilosophie mit geringem Risiko für Bedienfehler sowie diverse Hilfsmittel zur vereinfachten Inbetriebnahme und für die laufende Produktion. Dies gibt dem Projektingenieur die notwendige Sicherheit für die Umsetzung der Automatisierung. Der Austausch mit dem Anbieter der Werkzeugmaschine und dem Anwender sind essenziell für den optimalen Einsatz der Lösung und gewährleisten den Erfolg der Investition. Effiziente Installation Wo die Installation einer individuellen Roboterzelle Tage oder gar Wochen dauert, gibt es mit FlexMT jetzt eine Lösung, die es ermöglicht, die Installation vor Ort auf weniger als einen Tag zu reduzieren. Durch den strukturierten Aufbau von FlexMT und das durchgängige Konzept wird die Roboterzelle bereits im Vorfeld aufgebaut, in Betrieb genommen und getestet. Staplerlaschen ermöglichen einen einfachen und sicheren Transport an Ort und Stelle. Nur die notwendige Verdrahtung des Sicherheitskreises mit der Werkzeugmaschine und die Kommunikationsschnittstelle müssen noch erstellt werden. Nach der Kalibrierung der Zelle, die ebenfalls vereinfacht wurde, ist die Zelle betriebsbereit, und die Teileproduktion kann gestartet werden. Zuverlässiger und reibungsloser Betrieb Im Betrieb erwartet der Anwender eine hohe Verfügbarkeit und Autonomie der Anlage, welche FlexMT in bestechender Form bietet. Das einfache Konzept verringert die Anzahl von Fehlerquellen, die z. B. durch nötige Führungen von Teilen oder komplexen Vorrichtungen entstehen. Auch die Zugänglichkeit der Zelle ist durch das Design der Türöffnung, die sich komplett zur Seite schwenken lässt, sowie die Position des Roboters gegeben. So können auch große Vorrichtungen in die Werkzeugmaschine eingebracht werden und der manuelle Betrieb bleibt möglich. Mit der leistungsstarken Software RobotStudio lassen sich Anwendungen mit FlexMT einfach und schnell am PC planen und simulieren Über 40 Jahre Robotertechnik von ABB Im Jahr 1974 präsentierte ABB den ersten vollelektrischen, mikroprozessorgesteuerten Industrieroboter weltweit. In den vergangenen 40 Jahren hat die Roboterindustrie eine erstaunliche Anzahl von Innovationen und unglaublichen Verbesserungen gesehen. Mit neuen, standardisierten Lösungen für die Werkzeugmaschinenindustrie setzt ABB diese Innovationsgeschichte auch heute noch fort. FlexMT zeigt einen Weg auf, von dem sowohl Systemhäuser, OEMs der Maschinenindustrie als auch Anwender profitieren. Die Einfachheit von Roboteranwendungen setzt die Eintrittsbarriere auch für kleine und mittelständische Unternehmen weit herab. Investitionen werden rentabler und die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der produzierenden Industrie werden nachhaltig gestärkt. ABB Automation GmbH, Unternehmensbereich Robotics www.abb.de/robotics Promotion Nr. 4 / April 2015 Seite 48 Fahrerlose Transportsysteme reagieren autonom auf veränderte Produktionsumgebungen Autonom ist flexibler Fahrerlose Transportsysteme sind in vielen modernen Produktionshallen schon beinahe Standard. Das automatische Fahren kommt allerdings bei sich verändernden Bedingungen schnell an seine Grenzen. Mit der Technologie des UNITR von MT-Robot werden Anwendungen ermöglicht, welche über die reine Automatisierung hinausgehen. nenfalls wird autonom gebremst, die Spur gewechselt und alles getan was notwendig ist, um sicher von A nach B zu kommen. Automatik ist die Basis Ganz ohne Fahrer geht dies, auf ähnliche Weise, bereits im Produktionsumfeld mit dem UNITR. Die Bestimmung des Start- und Zielortes erfolgt auf Basis von Benutzereingaben, Sensordaten oder auf dem Level des ERPSystems. Um einen effizienten Betrieb mehrerer UNITR zu gewährleisten, werden die so generierten Anfra- vorbei kommen. Im Nahfeld oder dort wo keine Regeln hinterlegt wurden, koordinieren sich die UNITR selbst. In beiden Fällen ist keine Programmierarbeit notwendig. Alle Konfigurationen können nach einer kurzen Einlernphase selbst ausgeführt werden. Zusammengefasst kann „autonom" wie folgt beschrieben werden: Der UNITR ist intelligent genug, um viele alltägliche Situationen selbst zu lösen. Programmierarbeiten für Fahrwege, Lastübergabestationen oder die Koordination mehrerer UNITR entfällt somit. Lasthandlingmodul für Körbe auf dem UNITR Automatische Fahrwegsplanung von Punkt zu Punkt Intuitives Stationenlernen Das Einlernen der einzelnen Aufgaben an den jeweiligen Stationen erfolgt intuitiv · Wann ist autonom wirklich besser? Derzeit häufen sich Meldungen über autonom fahrende Autos. Der Begriff der Autonomie wird in diesem Zusammenhang dazu genutzt, ein System zu beschreiben, das einen vom Fahrer definierten Start- und Zielort miteinander verbindet und anschließend sicher diesen Weg abfährt. Dabei wird der Weg zwischen Start und Ziel vom Navigationsgerät vorberechnet und als „globale Route“ gespeichert. Das bedeutet, dass vorab definiert wird, welche Straßen genutzt werden, um ans Ziel zu kommen. Bei der manuellen Fahrt übernimmt der Fahrer das Steuer und folgt den Anweisungen des Navigationsgeräts, bis er am Ziel ist. Beim autonomen Fahren übernimmt die „lokale Planung“ das Steuer und der Fahrer kann sich, hoffentlich entspannt, zurücklehnen. Die Überwachung der Umgebung übernehmen dann ausschließlich die Sensoren – gegebe- gen wie in einer Taxizentrale empfangen und koordiniert. Der dafür am besten geeignete UNITR wird nach verschiedenen Kriterien ausgewählt und der Auftrag übermittelt. Dies ist noch nicht besonders anspruchsvoll und auch keineswegs als autonom zu bezeichnen. Jedoch ist es für einen effizienten Betrieb enorm wichtig. Wurde der Auftrag an den UNITR übermittelt, berechnet dieser den globalen Weg ans Ziel und startet seine Fahrt. Lokal wird das Umfeld überwacht und ggf. auf Hindernisse oder Gefahren nach zuvor definierten Regeln reagiert. Bei mehreren UNITR in einer gemeinsamen Umgebung erfolgt die Kommunikation über WLAN zwischen den UNITR einerseits und mit dem zentralen Server andererseits. Fahrregeln auf dem Server übernehmen den vorausschauenden Teil der Koordination, so dass die UNITR sicher aneinander Zurecht kann man sich die Frage stellen, warum dieses Maß an Autonomie in einem Transportsystem benötigt wird. Warum genügt es nicht, einer Linie zu folgen, denn schließlich ist es doch eine sich immer wiederholende Aufgabe von A nach B zu kommen, wobei sich der Weg relativ selten ändert. Genau an dieser Stelle kann eine Abgrenzung vorgenommen werden. Es stellt sich nicht die Frage, ob das automatische Fahren prinzipiell durch das Autonome ersetzt werden soll, sondern welche Aufgaben müssen im Betrieb gelöst werden. Aus der Aufgabenstellung folgt schlussendlich dann die Entscheidung, welche Technik genutzt werden sollte. Folgende Kriterien zeigen deutlich, wann sich eine Anwendung besonders gut für den Einsatz des UNITR eignet: Die Position der Start- und Ziel-Stationen ändert sich häufig. Die Stationen müssen in unterschiedlichster Abfolge und Kombination angefahren werden. · · Die Übergabestationen liegen in einem Gang und andere Transportsysteme sollen überholen. Wenn diese Kriterien programmiert werden müssten und nicht autonom gelöst würden, so entstünde bei jeder Änderung ein erheblicher Aufwand. Kurz gesagt: Autonom eignet sich besonders gut für sich verändernde Anforderungen der Umgebung. Wandlungsfähiger Helfer Mit dem UNITR ist die MT Robot AG aber noch einen Schritt weiter gegangen. Durch die Autonomie ist er nicht nur ein flexibler, sondern durch den automatischen Lastmodulwechsel auch ein besonders wandlungsfähiger Helfer. Was das genau bedeutet, wird aus der Erfahrung heraus erst deutlich, wenn der UNITR einige Zeit bei den Kunden im Einsatz ist. So fallen tagtäglich unterschiedlichste Transportaufgaben an, welche durch die Mitarbeiter „nebenbei“ gemacht werden. Teilweise mit erheblichem zeitlichen Aufwand. Der Modulwechsel ermöglicht es, auch solche Aufgaben zu übernehmen. Dies wiederum führt dazu, dass gerade in kleinen Betrieben die Amortisation sehr schnell gegeben ist. Ein Beispiel hierfür ist die Fertigung von mechanisch bearbeiteten Teilen: Als Hauptaufgabe werden die Fertigungszentren miteinander vernetzt. Als Zusatzaufgabe werden die teuren und empfindlichen Bearbeitungswerkzeuge aus dem zentralen Shuttelsystem zum Arbeitsplatz gebracht. Laufwege, die zuvor als gegeben galten und „das machen wir so nebenbei“, konnten optimiert werden, ohne dass dafür ein anderes System benötigt wurde. Automatisch ist gleichbleibend und schnell. Manuell ist ortsflexibel und äußerst wandlungsfähig. Genauso wie der UNITR – flexibel, wandlungsfähig und autonom. MT Robot AG www.mt-robot.ch DER AUTOR Andreas Drost, Geschäftsführer, MT Robot AG Nr. 4 / April 2015 Promotion Seite 49 Einfache Bedienbarkeit ist die Zukunft der industriellen Automation in KMUs Vom Werker zum Roboterprogrammierer Hersteller setzen zunehmend auf Maschinen, die einfach zu bedienen sind. So sollen auch kleine und mittelständische Betriebe von den Vorteilen der automatisierten industriellen Fertigung profitieren können. Das erklärte Ziel von Universal Robots lautet deshalb: Der Einsatz von Industrierobotern soll so selbstverständlich werden wie die Verwendung einer Bohrmaschine. Leichtbauroboter nehmen immer mehr die Rolle von Produktionsassistenten ein, die Arbeitsplätze komfortabler machen, repetitive Aufgaben übernehmen und so nebenbei die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in Zeiten der Globalisierung sichern. Daran wird der Imagewandel der Industrieroboter der letzten Jahre sichtbar: Roboter müssen keine schweren, lauten, teuren und Job vernichtenden Maschinen mehr sein. Wichtiger Bestandteil dieses Imagewandels ist die einfache Bedienung dieser neuen Robotergeneration. Erst wenn sie wirklich zu Alltagswerkzeugen werden, sind sie wahre Produktionsassistenten. Denn eine einfache Programmierung und Fehlerwartung, die keine hochspezialisierten Roboter- oder IT-Fachkräfte erfordert, ermöglicht es auch kleinen und mittelständischen Betrieben von den Vorteilen automatisierter industrieller Fertigung zu profitieren. Warum sollte eine solch einfache Bedienbarkeit nicht auch im Fabrikalltag Einzug halten? Aus diesen Gründen setzten die Entwickler der Leichtbauroboter von Universal Robots auf eine intuitive Bedienbarkeit, die vor allem auf eine einfach gehaltene Programmierung zurückzuführen ist. Das User Interface ist das Kernstück für die einfache Bedienbarkeit nach außen. Wettbewerber setzen bislang eher auf komplexe Controller, die für traditionelle, große Industrieroboter entwickelt wurden und die, alleine bei der Implementierung, viel Zeit und Expertise in Anspruch nehmen. Einsatz in KMUs Dass aber gerade die einfache Bedienbarkeit moderner Leichtbauroboter auch in der Praxis einen enormen Vorteil bietet, beweist die Firma Fries Maschinenbau. 1994 gegründet, fertigt das Unternehmen als klassischer Zulieferer Dreh- und Frästeile für die Industrie. Das inhabergeführte Unternehmen produziert neben Standardteilen auch Sonderanfertigungen und Einzelteile nach individuellem Kundenwunsch. Dabei sind die zehn Mitarbeiter am Produktionsstandort in Meitingen bei Augsburg für die Bestückung der 15 Dreh- und Fräszentern DER AUTOR Dieter Pletscher, Area Sales Manager, Universal Robots A/S zester Zeit durchführen. Eine eintägige Schulung reicht meist aus, um diese mit dem Vorgang vertraut zu machen. „Meine Mitarbeiter sind begeistert von dem Roboterarm. Innerhalb weniger Stunden haben sie gelernt, diesen zu programmieren und zu bedienen“, freute sich Fries, der inzwischen darüber nachdenkt, weitere Roboter zur Optimierung von Bearbeitungsprozessen anzuschaffen. „Der Mitarbeiter, der früher die CNC-Maschine bedient hat, küm- mert sich heute um weitere Maschinen, ohne in Stress zu geraten. Außerdem kann er sich gänzlich auf die Qualitätskontrolle konzentrieren.“ Das Beispiel der Firma Fries Maschinenbau GmbH zeigt: Auch kleine und mittelständische Unternehmen können, dank intuitiv bedienbarer Leichtbauroboter, von den Vorteilen industrieller Automatisierung profitieren. Universal Robots A/S www.universal-robots.com Intuitive Benutzerführung Um die Roboterarme von Universal Robots ohne große Zeitverluste und mit hoher Effizienz in den laufenden Betrieb zu integrieren, können neue Aufgaben, die der Roboter übernehmen soll, im sogenannten Teach-Modus schnell und unkompliziert programmiert werden. Dem Roboterarm werden dabei die einzelnen Wegpunkte, die er anfahren soll, Schritt für Schritt gezeigt. Dabei führt der Programmierer den Arm per Hand an die einzelnen Punkte, die über ein Touchpad gespeichert werden. Auch Mitarbeiter, die in der Automatisierungstechnik unerfahren sind, können die Programmierung dank der intuitiven Benutzerführung in kür- Übersichtlich gestaltete Benutzeroberfläche von Universal Robots – bedienbar per Touchscreen Touchscreens und einfaches User-Interface Wichtiger Meilenstein für die Entwicklung der einfachen Bedienbarkeit von Robotern war, die spätestens seit Ende der 1990er Jahre einsetzende, zunehmende Durchdringung des Alltags mit neuen Technologien. Dank der Verbreitung von Computern und Mobiltelefonen stieg die allgemeine IT-Affinität an. Die Touchscreen-Technologie hielt in unser Alltagsleben Einzug. Im Bereich der Robotik bewies das Technikprojekt eines Spielwarenherstellers, dass auch Roboter, die relativ einfach zu bedienen sind, spannend Sachen ausführen können. Bei Roboterfußball-Meisterschaften für Jugendliche, dem RoboCup Junior, entwickelten selbst Schüler sehr präzise funktionierende Fußballer mit den Bauteilen von Lego-Mind-storm. und für die Qualitätskontrolle der Teile zuständig. Seit einiger Zeit kommt dort ein UR10 von Universal Robots zum Be- und Entladen einer CNC-Maschine zum Einsatz. „Roboter waren für mich bislang vor allem teuer und erforderten eine Menge Spezialwissen – einen Mitarbeiter mehrere Wochen auf Schulung zu schicken, um den Roboter bedienen zu können, hätte ich mir nicht leisten können“, sagte Anton Fries, Inhaber und Geschäftsführer der Fries Maschinenbau GmbH. „Der Einsatz von Industrierobotern soll so selbstverständlich werden, wie die Verwendung einer Bohrmaschine“ Promotion Nr. 4 / April 2015 Seite 50 Fertigungsmesstechnik für Werkzeugmaschinen Made in Germany 100 % Gutteile durch intelligente Messtechnik Der Automatisierungsgrad in der zerspanenden Fertigung nimmt ständig zu. Um die Bearbeitungszeit pro Werkstück so kurz wie möglich zu halten, fertigen viele Unternehmen mit verketteten Produktionslinien. Eine Überprüfung des Bearbeitungsergebnisses erfolgt aber erst am Ende der Linie. Dies hat zur Folge, dass Fehler erst erkannt werden, wenn bereits eine große Zahl an Werkstücken bearbeitet wurde. Mit Messtechnik von Blum-Novotest gehört dieser Umstand der Vergangenheit an. reich der Serienfertigung können die Zyklen beispielsweise im Fall extremer Zeitvorgaben kundenspezifisch angepasst werden. Durch die optimierten Anfahr- und Wegfahrstrategien kann die Zykluszeit für eine Schaftbruch- oder Einzelschneidenkontrolle auf unter zwei Sekunden reduziert werden. Schnelle Rundlaufkontrolle Für besondere Aufgaben steht außerdem eine Vielzahl hochinnovativer Technologiezyklen zur Verfügung. Genannt werden kann hier z. B. die schnelle Rundlaufkontrolle. Der Rundlauffehler von Werkzeugschneiden ist eine wichtige Einflussgröße, sowohl für die Fertigungsgenauigkeit, als auch für die Wirtschaftlichkeit des Fräsvorgangs. Verursacht werden sie schon durch kleinste Verschmutzungen oder Verschleiß in der Werkzeug- Ein Blick auf technische Zeichnungen offenbart, dass es kaum eine dimensionale Größe gibt, welche nicht prozessnah in der Werkzeugmaschine gemessen werden kann. Daher gehören Laser-Messsysteme und Tastköpfe zur Werkzeugeinstellung und -überwachung sowie Messtaster zur Werkstück- und Werkzeugmessung heute oft schon zur Standardausstattung. Selbst für die maschinenintegrierte Erfassung der Oberflächenrauheit oder analoge Scanvorgänge bietet Blum mittlerweile intelligente Lösungen. Basis für die letztgenannten Möglichkeiten ist die von Blum entwickelte und etablierte DIGILOGTechnologie. Das neue Rauheitsmessgerät TC64-RG ermöglicht erstmals eine automatisierte Prüfung von Werkstückoberflächen in Werkzeugmaschinen (oben) Analoge Prüfung von Werkstücken Blums DIGILOG-Technologie ist eine Kombination aus digitaler und analoger Messtechnik. Große Vorteile bietet der analoge Messvorgang immer dann, wenn eine Werkstückoberfläche möglichst schnell auf Bearbeitungsfehler hin überprüft werden soll. Ein typischer Anwendungsfall ist die Kontrolle von Ventilsitzen in Pkw-Zylinderköpfen. Früher wurden Fehler, die durch Mikroausbrüche am Werkzeug entstehen, erst einige Zeit nach der Bearbeitung auf der Messmaschine festgestellt. Diese sind oft nur einen Zehntelmillimeter breit und wenige Mikrometer hoch. Ein DIGILOG-Taster erfühlt solche Fehler durch die analoge Messung absolut zuverlässig, so dass das Bearbeitungszentrum sofort gestoppt und das Ventilsitzwerkzeug gewechselt werden kann, noch bevor zahlreiche Ausschusswerkstücke produziert wurden. Rauheitsmessung in der Werkzeugmaschine Eine Weiterentwicklung der DIGILOG-Technologie ist die automatisierte, maschinenintegrierte Erfassung der Oberflächenqualität. Dies galt aufgrund der rauen Bedingungen, welche in Werkzeugmaschinen herrschen, lange Zeit als technisch unmöglich. Blum hat sich dieser Herausforderung gestellt und ein voll werkzeugmaschinentaugliches Rau- Simultaner Betrieb zweier Werkstücktaster mit der TWIN-Technologie (links) heitsmessgerät entwickelt. Standardoberflächen aus den Bereichen Fräsen, Drehen und Schleifen können innerhalb von wenigen Sekunden µm-genau geprüft und entsprechend der Rauheitskenngrößen Ra, Rz und Rmax ausgewertet werden. Einige Anwendungen wurden schon in der Produktion von Luftfahrtkomponenten und auch Motorenkomponenten, wie z. B. Verdichterräder, Kipphebel, Pleuel und Zylinderbohrungen, realisiert. Dabei steht nicht immer nur die perfekte Oberflächenqualität im Vordergrund. Bei den Letztgenannten handelt es sich beispielsweise um Funktionsflächen, die einem genau definierten Rauheitswert entsprechen müssen. Produktivitätsschub dank TWIN-Technologie Die TWIN-Technologie ermöglicht den simultanen Betrieb von zwei Werkstück- oder Werkzeugtastern auf Doppelspindelmaschinen. Entwickelt für die Serienfertigung, in der es auf jede zehntel Sekunde ankommt, ermöglicht sie durch den zeitgleichen Einsatz von Tastsystemen deutliche Taktzeitreduzierungen. In der Praxis wird die, auf der bewährten Blum BRC-Funktechnologie basierende Innovation bereits bei Automobilherstellern unter anderem in der Kurbelgehäuse-Fertigung angewandt. Die schnelle Selbstprüfung und die Temperaturkompensation LaserControl NT von Blum überwacht Sonderwerkzeuge zur Grundbohrungsbearbeitung für Ventilsitze sekundenschnell auf Mikroausbrüche (oben) der Werkzeugmaschine gehören zusätzlich zu den Fähigkeiten des Systems. Weiterentwickeltes LaserControl-System Steigende Anforderungen erfordern fortschrittlichste Systeme. Vor fast 30 Jahren als reine Werkzeugbruchkontrolle entwickelt, können mit LaserMesssystemen von Blum heute über 90 % der Zerspanungswerkzeuge gemessen und überwacht werden. Neben den zahlreichen Standardfunktionen wie der Werkzeugmessung und -formkontrolle gibt es eine Reihe von zusätzlichen Funktionen, die das Einsatzspektrum der Laser-Messsysteme erweitern. Speziell für den Be- aufnahme. Die patentierte Blum RunoutControl betrachtet die Radiusmesswerte dabei relativ. Rundlaufabweichungen werden daher nicht absolut, sondern im Verhältnis zu einer vorangegangenen Messung bewertet. Tritt ein Fehler auf, so führt dieser zu einem spontan veränderten Messwert. Dank dieser Methode werden Rundlauffehler im Bereich von wenigen Mikrometern und innerhalb einer Sekunde erkannt. Blum-Novotest GmbH www.blum-novotest.com DER AUTOR Wolfgang Reiser, Technischer Leiter Messkomponenten, Blum-Novotest GmbH Nr. 4 / April 2015 Promotion Seite 51 Neuer Device Manager erlaubt direkten Zugriff auf sämtliche IO-Link-Geräte im Netzwerk Alles mit einem Werkzeug Intelligente Anlagenkonzepte verlangen einen ungehinderten Datenaustausch mit der Prozessebene. Mit dem auf IO-Link aufbauenden neuen Device Manager von Balluff ist nun erstmals zentrales Überwachen, Parametrieren und Testen der gesamten IO-Link-Prozessperipherie möglich, von nahezu jedem beliebigen Punkt und parallel zum Steuerungssystem. Das verkürzt die Inbetriebnahmephase drastisch. Nach IEC 61131-9 ist IO-Link eine herstellerübergreifende, feldbusunabhängige Punkt-zu-Punkt-Verbindung unterhalb der Bussysteme und inzwischen international zertifizierter Standard. Die serielle IO-Schnittstelle verbindet IO-Link-Sensoren und -Aktoren per Dreidrahtkabel und Steckverbinder, Analog- wie Binärsignale gelangen via IO-Link-Master zum Bus- oder Steuerungssystem. IO-Link gewährleistet einen ungehinderten und damit kostengünstigen Signal- und Datenaustausch, damit sind transparente und Zeit sparende Installationslösungen realisierbar. Selbst einfach schaltende Sensoren lassen sich in die IO-Link-Konzepte sinnvoll integrieren. Konventionell sind IO-Link-Geräte bislang entweder über Funktionsbausteine aus der Steuerungsebene, über Web-Browser, seit IO-Link V1.1 auch über Datenhaltung im IO-Link-Master-Port oder über herstellerspezifische Softwaretools parametrierbar. In vielen Fällen müssen separate Hardwareverbindungen über eine USB-Box zu den einzelnen IO-LinkGeräten aufgebaut werden. Alles machbar, doch mitunter recht umständlich und zeitraubend. waretool von Balluff stellt die gesamte Geräteperipherie übersichtlich dar und erlaubt ein direktes Zugreifen auf Parameter-, Konfigurations- und Diagnoseinformationen der Sensorik und Aktorik. Über den Device Manager lassen sich Konfigurationseinstellungen ändern, Geräte neu parametrieren oder produktionsrelevante Daten abrufen. Notwendige Funktionalitätstests sind unter Umgehung der Maschinensteuerung möglich: So kann beispielsweise geprüft werden, ob tatsächlich alle Feldgeräte wie gewünscht ansprechen, die Sensoren im richtigen Slot stecken und ob die Signale zuverlässig ankommen. Die komplette Konfiguration kann offline durchgeführt werden, die Anlagenkonfiguration lässt sich nach Belieben abspeichern und nach Wunsch einspielen. Dies gestaltet die Maschineninbetriebnahme einfach, schnell, effizient und macht das Maschinen- und Anlagenhandling komfortabel. Geräteinformationen der Balluff SmartLight Von überall auf die Feldebene zugreifen Zentrales Handling der gesamten Peripherie Der neue Balluff Device Manager räumt mit komplizierten Prozeduren gründlich auf: Er greift über die vorhandene Ethernet-Architektur (UDP: User Datagram Protocol) sowie über die installierten Balluff IO-Link-Master direkt auf sämtliche IO-Link-Devices im Netzwerk zu. Damit ist erstmals ein zentrales Handling der gesamten Geräteperipherie über eine einheitliche Software realisierbar. Das auf IO-Link basierende Soft- DER AUTOR Tobias Bayer, Produktmanager Industrial Networking, Balluff GmbH Gesamtübersicht Device Manager Schritt in Richtung Industrie 4.0 Der Balluff Device Manager ist ein konsequenter Schritt in Richtung Industrie 4.0: Die intelligente Vernetzung von Sensoren, Aktoren und Geräten auf der Anlagenebene ebenso wie die nahtlose Integration der Komponenten über die Prozess-, Betriebs- und Unternehmensleitebene bis ins Internet stellen höchste Anforderungen an das Prozessmanagement. In diesem Zusammenhang müssen einerseits die eingesetzten Devices in der Lage sein, komplexe Daten zu generieren und in übertra- gungsfähiger Form zur Verfügung zu stellen. Andererseits bedarf es einer leistungsfähigen Übertragungsinfrastruktur. An dieser Stelle erweist sich die bidirektionale Kommunikationsschnittstelle IO-Link als veritable Enablerund Push-Technologie. Sämtliche IO-Link-Feldgeräte stellen vielfältig nutzbare Daten in digitalisierter Form zur Verfügung. Handhabung und Übertragung selbst hoher Datenaufkommen stellen die innovative Schnittstelle vor keine Probleme. Der Device Manager von Balluff wird in naher Zukunft integrierter Be- standteil solcher Netzwerkmanagementsysteme sein. Zwar stellen – Stand heute – gängige Netzwerkmanagement-Systeme nur jene Anlagenbestandteile dar, die über eine eigene IP-Adresse verfügen: Sie blicken in der Regel bis auf die Master-, nicht jedoch hinunter bis auf die Prozessebene. In einem nächsten Entwicklungsschritt werden auch nicht IP-fähige IO-Link-Geräte für Netzwerkmanagement-Systeme sichtbar und für eine direkte Einflussnahme verfügbar sein. Ziel ist die Smart Factory: effiziente, flexible, transparente und nachfrageorientierte Produktionsprozesse. Mit leistungsfähigen Netzwerkmanagementsystemen (NMS) sind in Zukunft Multi-Gerätekonfigurationen, Software-Updates, die Behandlung von Störungsmeldungen sowie statische wie dynamische Anlagendiagnosen bis auf Feldebene fast von jedem Punkt der Erde aus realisierbar. Definitiv ist der Device Manager von Balluff ein wesentlicher Baustein, um das Prozessmanagement und das Anlagenhandling einfacher, flexibler, transparenter und letztlich effizienter zu gestalten. Wer sich für den Device Manager von Balluff entscheidet, setzt gleichzeitig auf die enorm vielseitige und verblüffend einfach handhabbare IO-Link-Technologie. Die digitale Schnittstelle hat Zukunft: Hersteller bieten inzwischen ein breites Angebot IO-Linkfähiger Prozessgeräte, mehr als 80 Geräte-, System- und Chiphersteller unterstützen im IO-Link-Konsortium den digitalen Standard. Balluff GmbH www.balluff.com Promotion Nr. 4 / April 2015 Seite 52 Für Planung, Layout, Absicherung, Programmierung und Inbetriebnahme von Automatisierungsanlagen Einsatz von durchgängigen 3D-Software-Lösungen Kleine Teile in großen Serien effektiv zu fertigen, erfordert eine ausgereifte Automatisierungstechnik, vor allem wenn gleichzeitig die Produktvielfalt steigt und Chargenmengen wechseln. Der Spagat besteht darin, eine weitgehend autonome Fertigung zu schaffen, die gleichzeitig flexibel und schnell und ohne Umrüsten auf neue Anforderungen reagieren kann. Dies gilt für Fertigungsunternehmen ebenso wie für Anbieter von Automationssystemen. Die Cenit AG bietet Softwarelösungen, welche zur Konzeptionierung, Überprüfung, Programmierung, Inbetriebnahme und im laufenden Betrieb von Automatisierungslösungen zum Einsatz kommen. Auftragsplanung und erfordern hier neue Lösungsansätze. Die Integration von mehreren Fertigungsschritten in einem System braucht eine leistungsstarke und flexible Plattform. Die Verkettung mehrerer Prozessschritte in Kombination mit Maschinen- und Robotertechnologien verlangt neue Programmier- und Simulationswerkzeuge, um diese Prozesse sicher zu beherrschen. So wird es möglich, das Einsetzen, Zerspanen, Entgraten und anschließende Entnehmen, Prüfen und Palettieren eines Werkstücks mit einer durchgängigen Software abzubilden. Die Grenzen zwischen SPS, NC- und Robotersteuerung verschwinden. möchten weg von starren, teilespezifischen Lösungen. So sind immer mehr flexible, roboterbasierende Automatisierungszellen zu sehen, welche vom Palettieren der Rohteile über ein automatisiertes Be- und Entladen der Maschine bis hin zum Ablegen der Fertigteile auf Paletten oder Werkstückträgersysteme gehen. Wenn diese Automatisierung mit Robotersystemen umgesetzt wird, die direkt im Maschinenraum positioniert sind, ist eine Kombination mehrerer Fertigungsschritte in einer Zelle möglich – z. B. Fräsen und Prüfen oder Fräsen und Entgraten. 3D-basierende Softwarelösungen unterstützen diesen Trend nicht nur. Sie sorgen vielmehr dafür, dass eine derartige Automatisierungslösung effi- einen klaren Wettbewerbsvorteil. Hinzu kommen eine bessere Kalkulation und Absicherung von Zielvorgaben wie Zykluszeiten, Systemkosten und Anlagen-Kapazitäten. In der anschließenden Engineering-Phase kann das Konzept direkt auf das reale Projekt übertragen und kontinuierlich detailliert werden. Das ermöglicht nicht nur frühe Validierungen, sondern auch eine parallele Programmierung und Simulation der Lösung bis hin zur virtuellen Inbetriebnahme. Die Anfahrkurven eines professionell simulierten Projekts sind deutlich steiler und die Anlagen sind schneller produktiv. Damit reduziert sich der Aufwand vor Ort und Inbetriebnahmekosten sinken spürbar. während die Anlage in Produktion läuft. Dazu zählen die flexible UmNutzung auf neue Teile, verbunden mit einer Absicherung von teile- und projektspezifischen Änderungen (Kollisionskonturen neuer Greifer, geänderte Be- und Entlade-Wege, Durchsatz- und Zykluszeit-Analysen, …), aber auch der Transfer einer Linie auf andere Werke und die Anpassung an geänderte bauliche Situationen. Als operative Simulation schafft die Software dauerhaften Mehrwert und trägt zur kontinuierlichen Verbesserung der Prozesse bei (KVP). Sie wird zu einem wesentlichen Baustein für Automatisierungslösungen. Aus einem Wegbereiter wird ein nützlicher Wegbegleiter. 3D-basierende Softwarelösungen sorgen dafür, dass eine Automatisierungslösung effizient definiert, wirtschaftlich betrieben und kontinuierlich optimiert werden kann Konsequente Standardisierung bedeutet, dass modulare Baukastensysteme für Palettierung, Greifertechnik, Be-/Endladeeinheiten, Einhausung und Transportsysteme die bisherigen produktspezifischen Lösungen ersetzen. Eine gleichzeitige Flexibilisierung der Anlagenkonzepte sorgt für wesentlich höhere Teilevielfalten auf der gleichen Fertigungseinheit und wesentlich schnellere Produktwechsel. Mannarme (automatisierte) Fertigungskonzepte sorgen für eine Verschiebung der Herausforderungen hin zur Prozessplanung, Logistik und Flexible und roboterbasierende Automatisierungszellen Die Automatisierung bezieht sich dabei nicht nur auf große Stückzahlen, bei denen es sich bisher gelohnt hat, mit dem Betriebsmittelbau eine entsprechende Automatisierungstechnik aufzubauen. Das immer flexibler werdende Teilespektrum bedeutet: sinkende Losgrößen pro Charge, wachsende Varianz, schwankende Produktionszahlen und steigende Produktzahl auf gleicher Fertigungs-Infrastruktur. Das erfordert neue Ansätze. Viele Firmen zient definiert und kontinuierlich optimiert werden kann. Operative 3D-Software stellt sicher, dass diese Systeme beherrscht und wirtschaftlich betrieben werden können. Systemintegratoren und Anbieter von Automatisierungslösungen können dabei mehrfach von diesem Ansatz profitieren. Bereits in der Angebotsphase ist die frühzeitige Visualisierung von Ansätzen und Konzepten ein wertvolles Kommunikationsmittel. Konzeptvergleiche bieten Klarheit und Entscheidungssicherheit für die Kunden. Damit sichert sich der Systemanbieter Wesentlich größere Projektsicherheit Die Fertigungsunternehmen, also die Anwender von Automatisierungslösungen, profitieren von einer wesentlich größeren Projektsicherheit: Die generelle Machbarkeit einer Automatisierungslösung ist besser abgesichert, dadurch kann sich das Risiko einer verspäteten Inbetriebnahme oder zeit- und kostenintensiven Änderungen enorm reduzieren. Im laufenden Betrieb einer Anlage unterstützt die 3D-Simulationssoftware vor allem bei der Planung von Änderungen, Cenit AG www.cenit.com/digitalefabrik DER AUTOR Jens Fetzer, Vertriebsleiter Digitale Fabrik, Cenit AG Nr. 4 / April 2015 Promotion Seite 53 Einheitliche Bedienung erhöht Akzeptanz Wenn die Werkzeugmaschine mit dem Roboter… Roboter können die Produktivität von Werkzeugmaschinen deutlich erhöhen, wenn sie beim Be- und Entladen helfen oder sogar direkt bei anspruchsvollen Bearbeitungsaufgaben unterstützen. Als Hemmschuh erweist sich aber noch immer die unterschiedliche Bedienung. Doch dafür gibt es eine Lösung: Spezielle Schnittstellen ermöglichen es, den Roboter direkt an der CNC oder am CAM-System zu programmieren. Investitionsgüter wie Werkzeugmaschinen müssen optimal ausgelastet werden, um sie wirtschaftlich zu betreiben. Dementsprechend scheint es sinnvoll, den Be- und Entladevorgang zu automatisieren. Diverse Statistiken zeigen jedoch, dass es noch immer Nachholbedarf gibt – also relativ wenige Roboter an Werkzeugmaschinen zum Einsatz kommen. Dafür gibt es Gründe, aber auch Lösungen. So sind etwa eine ganze Reihe von Normen und Empfehlungen zu berücksichtigen – angefangen von den Vorschriften für Bediener- und Maschinensicherheit bis hin zur Auswertung der Produktionsdaten im Controlling. Zu den verbindlichen Normen zählen beispielsweise jene zur Maschinensicherheit: Maschinenrichtlinie 2006/42/EG, Roboter ISO 10218-2:2011, Sicherheit von Maschinen ISO 13849-1. Hat ein Produktionsbetrieb schließlich automatisiert, folgt häufig der Wunsch nach Controlling und einer möglichst flexiblen Fertigung. Um etwaige Erfolge messen zu können, gibt es unter anderem den Ansatz nach „gefertigtem Stück pro Stunde und Maschine“ und nach der „Flexibilität in Losgrößen und Werkstücken“. Auch hier gibt es diverse Normen, die das Gesamtsystem als flexible Fertigungszelle betreffen, so zum Beispiel das Einheitsblatt VDMA 34180, VDI 3423, VDI 5600, VDMA 66412. Für Fertigungsbetriebe gilt es, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Hierbei kann z. B. der Steuerungshersteller Siemens unterstützen, da das Unternehmen in den entsprechenden Gremien vertreten ist. Haupthindernis für die schnelle Verbreitung von Robotern ist derzeit die DER AUTOR Peter Kreusser, Leiter der Fachberatung Ausrüstungen für Werkzeugmaschinen, Siemens AG Am Sinumerik CNC-Benutzerterminal kann auch der Roboter programmiert werden. Dadurch sinkt für Zerspanungsmechaniker die Hemmschwelle im Umgang mit dem Roboter deutlich Roboter werden künftig immer häufiger in Bearbeitungszentren zu finden sein. Die Kombination von Sinumerik-CNC- und Robotersteuerung liefert die wichtige Basis dafür (oben) Die offene Sinumerik-CNC ermöglicht die Verknüpfung der Robotersteuerung mit Handheld und Bedienerpanel (links) unterschiedliche Bedienung von Roboter und Werkzeugmaschine. Und damit nicht genug: Zudem unterscheidet sich die Bedienung der Roboter verschiedener Hersteller voneinander. Anwender müssten dadurch immer wieder in Schulungen und Personal investieren. Als Lösung gilt daher die Möglichkeit, die Achssteuerung der Werkzeugmaschine auch für Zusatzachsen zu nutzen, wie etwa zum Be- und Entladen. Damit erfolgen sowohl Bedienung wie auch Inbetriebnahme komplett in der dem Maschinenbauer und Endanwender bekannten Umgebung. Den Roboter über die SPS programmieren Die einfachste Form der Anbindung zwischen Maschine und Roboter erfolgt durch ein binäres SPS-Interface. Auf diesem werden die relevanten Anforderungen beziehungsweise Bestätigungen ausgetauscht, wie z. B. für eine Entlade-Anforderung oder der Bestätigung „Werkstück gegriffen“. Siemens hat inzwischen gemeinsam mit Kuka eine Lösung erarbeitet, die auf dem offenen CNC-System Sinumerik 840D sl basiert. Entscheidend dafür: Das für Roboter von Kuka konzipierte mxAutomation-Interface enthält diverse Simatic-S7-Funktionsbausteine. Damit ist es möglich, den Kuka Roboter komplett über Bausteine der SPS zu projektieren und zu programmieren. Ein mxAutomation Interpreter auf der Kuka Robotersteuerung kommuniziert die SPS-Befehle an die Bahnplanung, die den Roboter in der gewohnten Präzision und Zuverlässigkeit in Bewegung setzt. Der Bewegungsablauf wird in Sinumerik mit den normalen Mitteln programmiert, wie etwa Editor oder dem Handverfahren im JOG. RoboterKenntnisse sind also nicht notwendig. Sollte einmal etwas nicht funktionieren, liefert der Roboter seine Meldungen direkt in das Meldesystem der CNC. Das fertige Roboterprogramm kann schließlich mit Sinumerik eingefahren werden, genauso wie NC-Programme. Auf Basis der positiven Erfahrungen mit dem Roboter in Bearbeitungszentren haben sich inzwischen weitere Einsatzfelder eröffnet. So ist es etwa Anspruchsvolle Aufgaben wie Bearbeiten löst der Roboter im Schulterschluss mit der Sinumerik (rechts) seit kurzem möglich, Roboter für anspruchsvolle Bearbeitungsaufgaben zu nutzen. Bei dieser Kombination erfolgt die Erstellung des notwendigen Programms für die CNC direkt aus dem CAM-System NX CAM von Siemens PLM. Die Verbindung von der Sinumerik 840D sl zur Kuka Steuerung KR C4 übernimmt eine Motion-Control-Schnittstelle, welche die durchgängige Integration der Steuerungen in die Verfahrenskette von CAM bis zur Bahnbewegung ermöglicht. Für die Diagnose wird auf das bewährte Interface der Handhabungslösung mxAutomation zurückgegriffen, die auch die Antriebsdiagnose umfasst. Auch eine 6-Achs-Bearbeitung ist möglich Mit den sechs Freiheitsgraden eines Roboters ist dann sogar eine 6-AchsBearbeitung möglich. Das erlaubt eine hohe Flexibilität und gute Erreichbarkeit der Werkstücke bei vergleichsweise geringen Kosten. Die Roboterhersteller bieten ihre Produkte modular und abgestimmt auf den Anwendungszweck an. So gibt es Roboter für Palettieren, Schweißen, Montieren und zum Beispiel auch für die Fräsbearbeitung. Diese Roboter sind bereits in Mechanik und Getrieben verstärkt, um höhere Bearbeitungskräfte aufnehmen zu können. Darüber hinaus bieten die Hersteller besondere Pakete an, um zum einen die Genauigkeit und zum anderen die Dynamik des Roboters zu optimieren. Nicht zuletzt gibt es auch roboterspezifische Sicherheitsaspekte wie die kartesische Raumüberwachung oder die sichere Geschwindigkeit des Werkzeugs, die von der Robotersteuerung bereitgestellt werden. So vereint die Kuka Steuerung KR C4 Bewegungs- und Sicherheitssteuerung homogen und ersetzt passive Reaktionen durch extrem schnelle, aktive Interaktion. Durch die Anbindung an die Bewegungsführung der Sinumerik wird diese optimal für anspruchsvolle Bearbeitungsaufgaben, wie etwa die Composite-Bearbeitung, erschlossen. Siemens AG www.siemens.de Promotion Nr. 4 / April 2015 Seite 54 Aus der Theorie für die Praxis Sichere Automatisierungskonzepte für Werkzeugmaschinen Die funktionale Sicherheit von Maschinen gemäß der europäischen Maschinenrichtlinie ist ein Muss, wollen Hersteller kein Risiko eingehen. Der Trend geht in Richtung „ganzheitliche Konzepte“ mit Komplettangeboten von der Risikobeurteilung bis hin zur Übernahme der Verantwortung als Bevollmächtigter. Durch die Wahl der passenden Steuerungslösung lassen sich zudem die Anforderungen an die Sicherheit mit denen der Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit in Einklang bringen. unternehmen Pilz in der Lage, als Bevollmächtigter für den Betreiber mit Unterschrift zu bestätigen, dass die Anforderungen der Maschinenrichtlinie eingehalten wurden. Andere Länder, andere Normen Betreiber und Exporteure von Werkzeugmaschinen sind durch das steigende Exportvolumen immer häufiger mit komplexen Konformitätsbestimmungen konfrontiert. Eine Maschine, die in dem Herstellerland die Normen Mit der Steuerung PSSuniversal multi von Pilz steht eine Lösung speziell für den Bedarf von Werkzeugmaschinen zur Verfügung. Anwender erhalten damit standardisierte Sicherheit, selbst bei der Kommunikation mit sicheren CNC-Steuerungen. Für Sicherheitsfunktionen und nicht sichere E/As ist nur ein Peripheriesystem erforderlich, dies reduziert Schnittstellen und macht die Installation einfacher Hersteller von Maschinen sind verpflichtet, an ihren Maschinen das Konformitätsbewertungsverfahren durchzuführen. Durch die Anbringung der CE-Kennzeichnung bestätigt der Hersteller, dass die Maschinen oder Anlagen alle erforderlichen Sicherheitsund Gesundheitsschutzanforderungen der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG erfüllen Der erste Schritt zur Maschinensicherheit ist die Risikobeurteilung, mit der im Hinblick auf Bedienung und Funktionsweise der Maschine die einzelnen Risiken nach den geltenden Normen eingeschätzt werden können. In einem zweiten Schritt wird das individuelle Sicherheitskonzept ausgearbeitet. Darin werden die notwendigen mechanischen, elektrischen und andere Engineering-Lösungen für die Maschinensicherheit zusammengefasst. Nach der Ausarbeitung des Sicherheitskonzepts und dem Sicherheitsdesign, also der detaillierten Ausarbeitung der notwendigen Schutzmaßnahmen, werden die erforderlichen Maßnahmen zur Risikominderung für die Anlage umgesetzt. Um die richtigen, den sicherheitstechnischen Ansprüchen genügenden Komponenten auswählen zu können, müssen Konstrukteure den Vorgaben der EN ISO 13849-1 (für sicherheitsgerichtete Steuerungssysteme) sowie der EN IEC 62061 gerecht werden. Anschließend wird überprüft, ob die Sicherheitsmaßnahmen sämtliche Anforderungen im Betrieb erfüllen. Im Rahmen der Validierung werden alle erforderlichen Messungen und Tests durchgeführt und die Ergebnisse entsprechend den gesetzlichen Anforderungen dokumentiert. Als eines der wenigen Unternehmen, das für Kunden das vorgeschriebene Konformitätsbewertungsverfahren übernimmt, ist das Automatisierungs- und Richtlinien vollständig erfüllt, wird nicht automatisch auch den nationalen Bestimmungen im Betreiberland gerecht. Der erfolgreiche Export und die Inbetriebnahme von verketteten Maschinen hängt unmittelbar mit der Kenntnis der jeweiligen Betreiberrichtlinien der internationalen Betriebsstätten zusammen. Pilz ist mit 31 Tochtergesellschaften und seiner weltweit agierenden Internation Service Group (ISG) in der Lage, lokales Wissen bereitzustellen, anzuwenden und über Ländergrenzen hinweg mit derselben Professionalität und Qualität zu arbeiten. Steuerungen nach Maß In der Praxis ist die Anzahl der Sicherheitsfunktionen die bestimmende Größe für die Auswahl des passenden Steuerungssystems. Diese werden wesentlich über Größe, Art und Gefahrenpotenzial der Maschine beeinflusst. So kann es Sinn machen, bestehende Maschinensteuerungen und Sicherheitssteuerungen getrennt voneinander zu betreiben oder auch in einem gemeinsamen Automatisierungssystem miteinander zu verschmelzen. Nicht jedes Konzept eignet sich für alle Maschinen gleichermaßen. Einzelmaschinen haben gegenüber verketteten Maschinen naturgemäß weniger Sicherheitsfunktionen und benötigen keine übergeordnete Sicherheitsbereichsabschaltung. Für diesen Anwendungsfall eignen sich besonders konfigurierbare Steuerungssysteme PNOZmulti 2 von Pilz, die mit vorkonfektionierten Funktionen die Anforderungen schnell und einfach umsetzen. Durch den hohen Exportanteil von Serienmaschinen, sind die Maschinenbauer gezwungen, je nach Land lokal bevorzugte Maschinensteuerungen zu berücksichtigen. Damit die Adaptionsfähigkeit der Sicherheitssysteme an die verschiedenen Maschinensteuerungen gegeben ist, müssen alle gängigen Feldbus- und Ethernet-basierenden Kommunikationssysteme unterstützt werden. Viele Maschinenhersteller setzen gegenwärtig auf Steuerungskonzepte, in denen Sicherheit und Automatisierung voneinander getrennt sind, und definieren so gleichzeitig einen weltweit verwendbaren Sicherheitsstandard, der Kosten für Konstruktion und Betrieb reduziert. Mit konfigurierbaren Steuerungssystemen lassen sich Applikationen – unabhängig von der gewählten Prozesssteuerung und vom verwendeten Feldbussystem – sehr einfach realisieren. Zusatzmodule wie die sicheren Motion Monitoring Module für PNOZmulti 2 überwachen eine oder zwei Achsen in Antrieben. Sämtliche Sicherheitsfunktionen können nach EN 61800-5-2 für elektrische Leistungsantriebssysteme mit einstellbarer Drehzahl einfach umgesetzt werden. Diagnosedaten lassen sich über die Die Motion Monitoring Module des konfigurierbaren Steuerungssystems PNOZmulti 2 von Pilz überwachen die Antriebe im Sicherheitssystem. Sie gewährleisten umfangreiche Modulfunktionen, Skalierbarkeit, eine offene Kommunikation sowie eine hohe Flexibilität Ethernet-Schnittstelle des PNOZmulti 2 komfortabel zur Anzeige an die CNC-Steuerung führen. Diagnoseoder Störungsmeldungen werden im Klartext angezeigt und unterstützen den Bediener bei der Fehlerbehebung. Übergreifendes Steuerungskonzept Wenn mit Blick auf die Automatisierung die Anforderungen an die Werkzeugmaschine anspruchsvoller werden und als Kommunikationsstandard PROFIBUS/PROFIsafe im Einsatz sind, ist die Steuerung PSSuniversal multi von Pilz die richtige Wahl. Die flexible und leistungsfähige Steuerung mit PROFIBUS/PROFIsafe-Schnittstelle ist ein Teil des Automatisierungssystems PSS 4000. Diese Steuerungslösung für Sicherheit und Automation kann als Stand-alone-Version oder vernetzt im Systemverbund mit PSSuniversal PLC, PSSuniversal I/O und Netzwerkkomponenten eingesetzt werden. Hersteller wie Anwender von Werkzeugmaschinen profitieren von einem höheren Grad an Standardisierung und einer einfachen Programmierbarkeit aller Sicherheitsfunktionen in ihren PROFIBUS/PROFIsafe-Architekturen. Die Steuerung PSSuniversal multi kann über PROFIsafe jetzt auch direkt mit einer sicheren CNC- oder MotionControl-Steuerung verbunden werden. Erstmalig ist eine sichere Kommunikation mit CNC-Steuerungen auf so einfache Weise möglich. Völlig un- abhängig von der CNC-Steuerung sind nun Sicherheitslösungen für jeden denkbaren Einsatz realisierbar. Die CNC oder MC erfassen die Drehgeberdaten der verschiedenen Achsen und leiten diese zur sicheren Auswertung an die Steuerung PSSuniversal multi weiter. Mit dem grafischen Programm-Editor PASmulti ist die intuitive und schnelle Konfiguration und Programmierung aller Maschinensicherheitsfunktionen möglich. Mit einer umfangreichen Bibliothek an nicht sicheren und zertifizierten Fail-safe-Bausteinen ist eine besonders einfache Handhabung und eine hohe Wiederverwendbarkeit sichergestellt. Mit PSSuniversal multi verschmelzen Automatisierungs- und Sicherheitsperipherie zu einer gemeinsamen Infrastruktur, weitere Geräte und Feldbusanschaltungen sind nicht erforderlich. Dies ist ein nachhaltiger Beitrag zur Reduzierung von Kosten und Komplexität. Pilz GmbH & Co. KG www.pilz.de DER AUTOR Martin Frey, Regionalleiter Vertriebsregion Süd-West, Pilz GmbH & Co. KG Nr. 4 / April 2015 Promotion Seite 55 Individuell an den Prozess und die Umgebung angepasste HMI-Lösungen Plan eingelassene Bedienelemente als Kurzhubtasten mit haptischer Rückmeldung Human Machine Interfaces im Fokus der Usability Eine ganz entscheidende Rolle bei der neuen Generation der Human Machine Interfaces (HMI) spielt die individuelle Anpassung an den jeweiligen Prozess und dessen Umgebung. Nicht nur auf gerätetechnischer Seite, sondern auch in der grafischen Gestaltung der Bedienoberflächen und ganz aktuell in der mobilen Bedienkonzeption von Anlagen und Maschinen richtet sich der Fokus im Besonderen auf die Usability. Industrie-PC im Verbund mit mobilen Endgeräten Im Consumer-Bereich hat man sich längst an die Handhabung der Smartphone-Produkte gewöhnt. Nicht von ungefähr kommt deshalb die Erwartungshaltung aus den technischen Bereichen, diesen quasi Look & FeelStandard auch beim Bedienen von Maschinen und Anlagen vorzufinden. Flexibilität und Schnelligkeit bei höchster Qualität – so lautet die Maxime im produzierenden Prozess. Die daraus resultierende Komplexität stellt das HMI vor neue Herausforderungen. HMI-Software-Konzeption Widescreen und Multitouch Bei den in der industriellen Automatisierung eingesetzten Panel-PCs haben Widescreen und Multitouch inzwischen nachhaltig Einzug gehalten. Diese beiden Technologien bilden hardwareseitig die technologischen Meilensteine hin zu einem optimalen Bedienkomfort. Getrieben durch die Multitouch-Funktionalität tendiert die Nachfrage aus der Industrie mehr und mehr zu den größeren Displaydiagonalen im 16:9-Breitbild. Aktuell betreffen ca. 85 Prozent aller Anfragen dieses neue Format. Die meisten Displays sind für den konventionellen Einsatz im Querformat („Landscape“) ausgelegt, diverse Ausführungen berücksichtigen neuerdings allerdings auch schon Anwendungen in Hochkant-Anordnung („Portrait“). Als Multitouch-Technologie ist aktuell am weitesten verbreitet der Projected Capacitive Touch (PCT), der für innovative Lösungen ein „rundes“ Touch-Erlebnis bietet, weil dieser von Haus aus mehrere Berührungspunkte gleichzeitig erfassen kann. Die hohe Punktdichte erlaubt eine sichere Bedienung, inklusive sehr angenehmen kurzen Reaktionszeiten. Ver- Maschinen-Operator-Panel mit 24“-Widescreen und virtuellen Touch-Arrays schiebe- und Drehbewegungen sind besonders widerstandsarm („ruckfrei“) ausführbar – speziell über weitere Distanzen auf einem größeren Display. Die neueste Technik ermöglicht nun die Integration von Mutitouch plus zusätzlichen Bedienelementen in eine durchgängige Glasoberfläche. Die für HMI-Eingabesysteme häufig geforderten Funktionstasten außerhalb des aktiven PCT-Arrays sind hierbei als Kurzhubtasten für eine schnell ausführbare Bedienung mit haptischer Rückmeldung im Frontglas eingelassen. Diese mit LEDs bestückten Einzeltasten sind in der Symbolik und Beschriftung individuell gestaltbar. Die Ankopplung dieser Zusatzfunktionen kann auf die Steuerung bzw. auch direkt zur HMIApplikation geführt werden. Durch die Bereitstellung aller gängigen Feldbus-Interfaces, wie CAN-Bus, Profibus, ProfiNet, EtherCAT lässt sich eine universell konfigurierbare Ankopplung an die Steuerung realisieren. Szenarien bei User Interfaces DER AUTOR Roland Haag, Business Unit Manager Prime Cube, Schubert System Elektronik GmbH Die Widescreen-Multitouch-Technologie eröffnet in Kombination mit gestenbasierter Steuerung ganz neue Ansätze im GUI-Design (Graphical User Interface). So lassen sich interaktive Bedienszenarien komfortabel realisieren: beispielsweise das Navigieren innerhalb von Prozessbildern, das Ver- ändern von Daten und Werten, das Vergrößern von Kennlinien und Graphen. Der Anwender soll optimal dabei unterstützt werden, die jeweiligen Abläufe klar zu überwachen, intuitiv zu bedienen und logisch zu steuern. Die Innovation liegt zum einen darin, jene Funktionalitäten, die heute über Folien- bzw. Direkttasten abgedeckt werden, als Touch-Funktionen in das Display einzubinden. Zum anderen lassen sich Touchfelder für OEM-spezifische Applikationen individuell gestalten, die dem Anwender „alles auf einen Blick“ gleichzeitig ausbreiten, z. B. Prozessabbild, File-Manager, Datenbank, Werkzeugverwaltung, Maschinen-Kamerabilder oder Softkeyboard. Das Handling dieser konfigurierbaren Arrays wird softwaremäßig über einen Windows-Manager abgebildet. Es handelt sich hierbei um ein eigen entwickeltes HMI-Framework auf Qt-Basis, in das sich über verschiedene Plug-ins applikationsspezifische Funktionen einbinden lassen. Qt ist ein offenes, plattformübergreifendes Entwicklungswerkzeug, wobei die darauf entwickelten Programme unter allen Linux- bzw. Windows-Systemen lauffähig sind. Smart Devices Automatisierungsprozesse im industriellen Umfeld werden heute in der Funktionsschema Regel noch über zentrale Leitsysteme bedient und beobachtet. Zunehmend kommt aber aus dem technischen Bereich das Bedürfnis, diverse Funktionalitäten auch auf mobilen Endgeräten ansprechen zu können. Moderne, internetbasierende HMIs müssen daher sowohl stationär installierte als auch mobile Lösungen vollumfänglich unterstützen. Hier ist HTML5 besonders ins Blickfeld gerückt, weil diese Kernsprache ein offener Standard und plattformunabhängig ist. Mit HTML5 lassen sich funktional anspruchsvolle und grafisch attraktive Bedien- und Anzeigefunktionen – auch in Verbindung mit Multitouch- und Gestensteuerung – webkonform realisieren, damit diese von mobilen Smartphones/Tablets über das Internet aufgerufen werden können. Fazit Industrielle Bediensysteme folgen nicht jedem Trend aus der IT-Elektronik. Nur solche Konzeptionen, die sich als marktfähig und zuverlässig erweisen, finden den Weg in zukünftige HMI-Lösungen. Zu den integralen Elementen der industriellen Usability zählen sowohl die technologischen Voraussetzungen in der Hardware als auch die erforderlichen Standards in der Software. Beide Seiten werden bei Schubert anwendungsspezifisch zusammengeführt. Zudem werden die Kunden bei der Planung und Realisierung ihrer optimalen Usability unterstützt. Schubert System Elektronik GmbH www.schubert-system-elektronik.de Promotion Nr. 4 / April 2015 Seite 56 Rechtzeitig anhalten – Linearbewegungen schnell und zuverlässig abbremsen Schwerkraftbelastete Achsen richtig absichern In Anlagen stellen schwebende Lasten ein erhebliches Gefährdungspotenzial für Mensch und Maschine dar. Daher müssen bereits in der Konstruktionsphase ein unbeabsichtigtes Absinken der Last sowie unzulässig lange Anhaltewege dauerhaft ausgeschlossen werden. Entscheidend dabei sind die richtige Auswahl der Sicherheitskomponenten sowie deren korrekte Integration in das Gesamtsystem. Bei schwerkraftbelasteten Achsen besteht immer das potenzielle Risiko einer abstürzenden Last. Um dies zu verhindern, kommen Sicherheitsbremsen nach dem Fail-Safe-Prinzip zum Einsatz. Solche Bremsen sind im energielosen Zustand geschlossen. Sie erzeugen die Bremskraft durch Druckfedern. Zur Absicherung von Vertikalachsen eignen sich Linearbremsen besonders gut. Sie wirken TÜV-geprüfte dynamische Bremseinrichtung Personen können sich jedoch auch während der Inbetriebnahme, der Wartung oder sogar während des Produktionsprozesses unter schwebenden Lasten befinden, ohne dass zuvor die Lastübergabe auf die mechanische Linearbremse erfolgt ist. Kommt es in diesen Betriebszuständen zu einem Komplettausfall des Antriebs und somit zu einem Versagen der SS1 Funktionalität, ist die mechanische Linearbremse allein für das sichere Verzögern der Last verantwortlich. Die Lastmasse befindet sich buchstäblich im freien Fall. Das Berufsgenossenschaftliche Institut für Arbeitsschutz (BIA) hat einen Prüfgrundsatz für Notfallbremsungen mit Haltefunktion für lineare Bewegungen (GS-MF-28) definiert. Dieser sollte zur Qualifizierung von Linearbremsen herangezogen werden. Reaktionszeiten Einflussfaktoren auf die Fallgeschwindigkeit Prüfstandsaufzeichnung zum dynamischen Fall (schematische Darstellung). Die Anhaltezeit im Versuch summiert sich aus der Schaltzeit des Pneumatikventils, der Schaltzeit der Bremse und der Bremszeit. unabhängig vom Antriebsstrang auf separate Bremsstangen. Dadurch befinden sich keine Zahnriemen, Kupplungen oder Spindelmuttern im Sicherheitsstrang der Linearbremse. Sichere motorische Antriebe sind heute in der Lage, vertikal bewegte Lasten auch bei Ausfall der Energiezuführung bis zum Stillstand zu verzögern (SS1 Betrieb). Jedoch ist ohne Energie ein anschließendes Hochhalten der Last ausgeschlossen. Zur Bewertung von Linearbremsen an schwerkraftbelasteten Achsen wird häufig unterstellt, dass die Sicherheitsanforderung ausschließlich im statischen Betrieb auftritt. Die meisten am Markt verfügbaren Linearbremsen sind folglich als statische Hochhalteeinrichtungen konzipiert. Die pneumatische ROBA-linearstop Sicherheitsbremse ist nicht nur als Haltebremse, sondern auch als vollwertige dynamische Bremseinrichtung einsetzbar. Die Bremsenansteuerung ROBA-SBCplus gewährleistet eine sichere Schaltzeitenüberwachung, integrierte Plausibilitätskontrolle und Fehlerdiagnose Vergleichsversuch: Druck und Schlauchlänge haben große Auswirkungen auf die Zeiten und damit auf die Fallgeschwindigkeit. Die Grafik zeigt den Verlauf der Fallgeschwindigkeit bei einem Mindestbetriebsdruck von 4 bar und einer Schlauchlänge von 1 m (blaue Linie) sowie einem Druck von 6 bar und einer Schlauchlänge von 5 m (grüne Linie) Der Prüfgrundsatz definiert sowohl ohne als auch mit Lastübernahme 1 Million Schaltungen sowie zusätzlich 1000 dynamische Bremsungen. ROBA-linearstop Bremsen von Mayr Antriebstechnik erfüllen diesen Test problemlos und sind als vollwertige dynamische Bremseinrichtung durch den TÜV geprüft und bestätigt. Praxistests auf dem Fallprüfstand Für einen sicheren Betrieb sind ebenso eine optimale Bremsenauslegung und Systemintegration erforderlich. Durch einen speziell für Linearbremsen konzipierten Fallprüfstand, der es erlaubt, unterschiedliche Gewichte, die sogenannten Lastmassen, auf unterschiedliche Fallgeschwindigkeiten zu beschleunigen und die Lastmasse anschließend zu verzögern, lassen sich die Einflussfaktoren praxisnah bestimmen. Bestimmung der Einflussfaktoren Neben der Ansteuerung und der Reaktionszeit des Pneumatikventils haben auch der Druck und die Schlauchlänge große Auswirkungen auf die Zeiten und damit auf den Anhalteweg und die Fallgeschwindigkeit. Auf dem Prüfstand hat die Firma Mayr Antriebstechnik dazu zwei Bremsvorgänge mit der Linearbremse ROBA-linearstop simuliert. Als Ausgangsbedingungen für die beiden Bremsvorgänge wurden dabei die Nennhaltekraft der Bremse von 13,5 kN, die Fallmasse Auf dem speziell für Linearbremsen konzipierten Fallprüfstand, der es erlaubt, unterschiedliche Lastmassen auf unterschiedliche Fallgeschwindigkeiten zu beschleunigen und anschließend zu verzögern, können die Einflussfaktoren praxisnah bestimmt werden (Bilder: Mayr Antriebstechnik) von 870 kg und der dynamische Fall bei der Geschwindigkeit v von 0,12 0 m/s vorausgesetzt. Der große Einfluss der unterschiedlichen Zeiten auf die max. Fallgeschwindigkeit zeigt sich in der Abbildung 3. Das Diagramm resultiert aus zwei Fallprüfstandsversuchen mit verändertem Druck (4 und 6 bar) und unterschiedlicher Schlauchlänge (1 und 5 m). Bezogen auf den Anhalteweg ergibt sich eine Verlängerung von 72 auf 315 mm – eine Veränderung um mehr als Faktor 4. Die Versuche zeigen, dass für den Bremsweg die Schaltzeit der Bremse entscheidend ist, nicht die Bremskraft. Für kurze Schaltzeiten gilt es daher die Faktoren Schlauchlänge, Schlauchdurchmesser sowie Position, Größe und Geschwindigkeit der Ventile zu beachten. Auch die Differenz des Betriebsdrucks zum tatsächlichen Druck spielt eine wichtige Rolle. chere integrierte Plausibilitätskontrolle durch die Auswertung der Lüftüberwachungssignale. Die Auswertung der Schaltzustände und des Rückgabesignals ermöglichen somit eine zuverlässige Fehlerdiagnose. Auch schleichende Fehler mit Einfluss auf die Schaltzeiten wie zunehmender Verschleiß oder Änderungen im Schlauchdurchmesser, verursacht beispielsweise durch versehentlich auf dem Schlauch abgestellte Gegenstände, können so rechtzeitig detektiert werden. Die sichere Bremsenansteuerung ROBASBCplus ist vom TÜV Süd baumustergeprüft und bis zum höchsten Performance Level PLe und Safety Integrity Level (SIL) 3 einsetzbar. Zusammen mit allen Komponenten ist eine korrekte Systemintegration erforderlich, denn nur abgestimmte Gesamtsysteme sind in der Lage, ein Höchstmaß an Betriebs- und Funktionssicherheit zu gewährleisten. Sichere Bremsenansteuerung Chr. Mayr GmbH + Co. KG www.mayr.com Um die projektierten Schaltzeiten über die gesamte Lebensdauer zu gewährleisten, ist eine kontinuierliche Schaltzustandsüberwachung erforderlich. Diese erfolgt mit der sicheren Bremsenansteuerung ROBA-SBCplus. Das zusammen mit Pilz entwickelte Modul zur Fehlererkennung und Verarbeitung leistet eine sichere Schaltzeitenüberwachung. Hinzu kommt eine si- DER AUTOR Helmut Kleinheinz, Produktmanager Linearbremsen, Chr. Mayr GmbH + Co. KG Nr. 4 / April 2015 Promotion Seite 57 Praxisnahe Automatisierung in der Anwendung Innovationen müssen sich in der täglichen Praxis rechnen Hinsichtlich technischer Innovationen gehört Deutschland nach wie vor zu den leistungsfähigsten Ländern. Das beweist nicht zuletzt die hohe Zahl der angemeldeten Patente. Aber nur wenn Innovationen den Weg in den Alltag der Anwender finden, bringen sie die erhofften Vorteile. Mit neuen Produkten und innovativen Lösungen der Low-Cost Automation bringt AMF seinen Kunden Optimierungen, die sich täglich rentieren. Der alltägliche Kosten- und Wettbewerbsdruck verlangt heute in der mechanischen Fertigung die ständige Überprüfung sämtlicher Prozess- und Bearbeitungsschritte. Für Produktivitätssteigerungen und vor allem, wenn kurzfristig die Kapazität erhöht werden muss, gehört dazu die Suche nach ungenutzten Potenzialen bei den vorhandenen Produktionsmitteln. Dass dies zusammen mit innovativen Lösungen zu beeindruckenden Optimierungen ohne große Investitionen führen kann, bestätigen zwei Anwender von neuen Produkten und innovativen Lösungen der Andreas Maier GmbH & Co. KG (AMF). Dabei sollten innovative Lösungen genau unter die Lupe genommen werden, denn „Innovationen müssen sich in der täglichen Praxis rechnen“, so die Maßgabe der Geschäftsleitung. Die Mitarbeiter der Anwender haben auf Anregung ihrer Führungskräfte gemeinsam mit AMF-Fachberatern zunächst einmal die ungenutzten Potenziale der vorhandenen Maschinen und Produktionsmittel gefunden und ausgeschöpft. Nach Investition einer vierstelligen! Summe in eine innovative Automatisierungslösung konnte die Kapazität um zwei Drittel erweitert und die Produktivität um 30-50 % erhöht werden. Unter dem Leitgedanken Low-Cost Automation bietet AMF seit knapp zwei Jahren ein preiswertes Programm mit Automatisierungslösungen in den produktionsnahen Themen Rüsten, Spannen und Bearbeiten sowie in den Bereichen Zuführen, Palettieren, Bestücken an. Zwei Kunden, einer aus Österreich, einer aus Deutschland haben damit sehr positi- DER AUTOR Manuel Nau, Verkaufsleiter Key Account Industrie, Andreas Maier GmbH & Co. KG (AMF) ve Erfahrungen gemacht. Eingesetzt werden ein Greifer, ein Werkstückspeicher und ein AMF-Nullpunktspannsystem mit AMF-Spannzange. Zusammen kostet diese Lösung weniger als 6000 Euro. Begonnen hat das Ganze aber nicht mit dem Kauf von AMF-Produkten oder -Lösungen. Zunächst haben sich die AMF-Berater mit den Projektbeteiligten zusammengesetzt und sich über eine Teilautomatisierung des vorhandenen Fünf-Achs-Bearbeitungszentrums Gedanken gemacht. · Können die Standard-Greifeinsätze verwendet werden? Nachdem die Fragen geklärt und die Voraussetzungen erfüllt waren, wurde im gemeinsamen Gespräch zwischen Anwender und den AMF-Experten folgender neuer und innovativer Prozessablauf geplant: Werkstückspeicher mit Rohteilen wird in der Maschine positioniert und gespannt, Greifer holt Werkstück aus Speicher und legt es in die AMF-Spannzange ein, · · tungsprozesse kamen mit dem vorhandenen Platz trotzdem noch aus. Die Bearbeitungsschritte umfassen Fräsen und Bohren, im einen Fall auch Markierungs- bzw. Kennzeichnungsapplikationen. Zwischen den einzelnen Bearbeitungsschritten wechselt die Maschine vollautomatisch ein Reinigungswerkzeug ein. Das bläst den Bearbeitungsbereich von Spänen frei. Hier wird sehr gründlich vorgegangen, da bei mannlosem Arbeiten kein Werker prüfen kann, ob das Bearbeitungsfeld tatManuel Nau, Verkaufsleiter Key Account Industrie bei AMF: „Anwenderlösungen der Low-Cost Automatisierung ermöglichen Produktivitätssteigerungen, indem man zunächst einmal ungenutzte Potenziale in den vorhandenen Produktionsmitteln ausschöpft" Durch einen Greifer, der sich automatisch in die Spindel einwechseln lässt, sowie durch Spannsysteme mit Vorrichtungen für Nullpunktadaptierung wird die Produktion ganz einfach automatisiert Hierzu wurden die Voraussetzungen mit folgenden Fragen von AMF ausgearbeitet und von den Anwendern geklärt: Kann über die Maschinensteuerung (CNC-Programm) ein Spannmittel angesteuert (geöffnet und gespannt) werden? Gibt es freie M-Befehle zum Ansteuern eines (zusätzlichen) externen Aggregats? Gibt es auf dem Maschinentisch Platz für einen Werkstückspeicher? Ist eine Medienzufuhr realisierbar, um Spannmittel anzusteuern? Kann durch die Maschinenspindel Luft zugeführt werden, um den Greifer zu betätigen? Passt der AMF-Standardgreifer mit Durchmesser 100 mm in den Werkzeugspeicher? · · · · · · · · · · Spannmittel spannt automatisiert, Werkstück wird bearbeitet, Spannmittel lösen (automatisiert), Greifer entnimmt fertiges Werkstück und legt es im Werkstückspeicher ab, Prozesse werden wiederholt bis alle Werkstücke bearbeitet sind, Werkstückspeicher mit fertig bearbeiteten Teilen wird entnommen. Der Werkstückspeicher wird auf der ungenutzten Fläche des Maschinentischs positioniert und ebenfalls über das AMF-Nullpunktspannsystem gespannt. Die AMF-Spannzange wird auf das AMF-Nullpunktspannsytem aufgesetzt. Ein Anwender hat sogar gleich drei Spannzangen für die Bearbeitung von drei Werkstücken installiert, um die Produktivität weiter zu erhöhen. Die einzelnen Bearbei- · sächlich frei von Spänen ist. Sowohl das Reinigungs- als auch das Markierungswerkzeug sind dabei Produkte von AMF. Der Maschinenbediener kümmert sich heute um drei Maschinen statt, wie früher, nur um das eine BAZ. Bevor er seine Spätschicht beendet, bestückt er die Maschine mit einem Speicher an Werkstücken mit langer Bearbeitungszeit. So läuft die Maschine noch mindestens vier bis fünf Stunden in eine mannlose Zeit hinein. Ergänzen lassen sich diese preisgünstigen Lösungen der Low-Cost Automatisierung noch durch einen Kassettenschiebespeicher zum Bevorraten und Zuführen von Rohteilen und Werkstücken in die Werkzeugmaschine. Dieser modular aufgebaute Speicher kann direkt neben der Maschine platziert werden oder sich direkt in die Werkzeugmaschine integrieren lassen. So ließe sich die Automatisierung in Fertigungsunternehmen bis hin zu mannlosen Nachtschichten vorantreiben. Mit diesen Anwenderlösungen der Low-Cost Automatisierung zeigt AMF eindrucksvoll, welches Rationalisierungspotenzial möglich ist, wenn man den Automatisierungsgedanken und den Einsatz innovativer Produkte zunächst einmal damit verbindet, ungenutzte Potenziale in den vorhandenen Produktionsmitteln aufzuspüren. Dann können Innovationen täglich zeigen, dass sie sich rechnen. Andreas Maier GmbH & Co. KG (AMF) www.amf.de Promotion Nr. 4 / April 2015 Seite 58 Lineartechnik steigert Produktivität von spanenden Werkzeugmaschinen Der messbare Unterschied Höhere Bearbeitungsqualität, gesteigerte Leistungsdaten, niedrigere Herstell- und Servicekosten: Die jüngsten Lineartechniklösungen von Bosch Rexroth machen spanende Werkzeugmaschinen noch präziser, performanter und wirtschaftlicher. Hersteller von Werkzeugmaschinen sehen sich vor der Herausforderung, die Bearbeitungsgenauigkeit bei immer höheren Kräften zu steigern und gleichzeitig Herstellkosten und Energieeffizienz zu optimieren. Darüber hinaus verlangen Endanwender häufig eine weltweit hohe Verfügbarkeit an Ersatzteilen. Mit seinem verbesserten und teils völlig neu entwickelten Portfolio im Bereich der Lineartechnik leistet Bosch Rexroth einen wesentlichen Beitrag, diese vielfältigen Anforderungen wirtschaftlich umzusetzen. Die folgenden Beispiele zeigen, welche Fortschritte bei der Umwandlung von rotativen Antrieben in lineare Bewegung und der präzisen Führung erzielt wurden, und welche Verbesserungen bezüglich Qualität und Effizienz daraus resultieren. Rollenschienenführungen: Präzision statt Pulsation Als Folge des Trends zu höheren Bearbeitungskräften wächst unter anderem die Bedeutung von Rollenschienenführungen und deren Verwendung in Schwerlastmaschinen. Dieser Entwicklung tragen die Lineartechnikspezialisten von Bosch Rexroth mit der Produktgeneration RSHP (Roller Rail System High Precision) Rechnung. Dank einer neuen Einlaufzone mit gefügter Stahleinlage erfolgt die Belastung der Zylinderrollen harmonisch gemäß der Biegelinie. Weil der Führungswagen die Maximallast am Übergang zur Lastzone so besonders sanft und mit erheblich verringerter Pulsation erreicht, ist eine ruckfreie Bearbeitung möglich. Im Ergebnis steigen die Bearbeitungsqualität und die Oberflächengüte. Mit einem neuen Universalschmierkonzept wird zudem die Wirtschaftlichkeit der Rollenschienenführungen gesteigert. Zu den um 20 Prozent längeren Schmierintervallen bei Minimalmengenschmierung kommt ergänzend hinzu, dass nun ein einziger Führungswagen alle Anwendungen abdeckt. Das reduziert nicht nur die Variantenvielfalt um zwei Drittel, sondern auch die Lagerhaltungskosten. Höhere Tragzahlen und doppelte Lebensdauer Im Bereich der Kugelschienenführungen erzielt Bosch Rexroth mithilfe der Hochpräzisions-Technologie neue Bestwerte bei der Ablaufgenauigkeit Verschleißfrei und präzise wie ein Glasmaßstab: Das Integrierte Messsystem IMS-I arbeitet induktiv und ist unempfindlich gegen magnetische und elektrische Felder Kompakt und stark: Planetengewindetriebe erreichen hohe Tragzahlen bei geringem Baumaß Hochdynamisch und präzise: Kugelgewindetriebe und Kugelschienenführungen für alle Leistungsklassen und den Reibkraftschwankungen. Ähnlich wie bei den Rollenschienenführungen passt sich auch bei den neuen Kugel-Führungswagen BSHP (Ball Rail System High Precision) in den Baugrößen 15 bis 65 die gefügte Stahleinlage elastisch an die Betriebslast an. Im Ergebnis laufen die Kugeln harmonisch und ohne impulsartige Belastung in die Tragzone ein. Selbst unter Belastung tritt so nur eine minimale Pulsation auf und die Präzision in der Bewegung bleibt unverändert hoch. Indem die Last auf eine größere Anzahl tragender Kugeln verteilt wird, sind die dynamischen Tragzahlen über alle Baugrößen und Varianten um rund 26 Prozent, die statischen sogar um bis zu 50 Prozent gestiegen. Mit einer bis zu doppelt so hohen Lebensdauer unterstützen die Führungen damit den gegenwärtigen Trend zum energieeffizienten Leichtbau. Denn bei gleicher Leistung lassen sich jetzt mitunter kleinere Führungswagen als bisher einsetzen, um Gewicht und Bauraum zu sparen. Als vorteilhaft für Logistik, Montage und Service erweist sich die Tatsache, dass sich auch die neuen Kugel- und Rollenschienen-Führungswagen nahtlos in den Austauschbau von Rexroth einfügen und sich auch auf bereits installierten Profilschienen montieren lassen. Wagen und Profilschienen der gleichen Baugrößen lassen sich so beliebig kombinieren, was Einsparungen über den gesamten Lebenszyklus mit sich bringt. Integriertes Messsystem Um Kugel- und Rollenschienenführungen auch unter den widrigen Bedingungen in den Werkzeugmaschinen präzise positionieren zu können, hat Bosch Rexroth das Integrierte Messsystem IMS-I weiterentwickelt. Das kompakte, induktiv arbeitende Wegemesssystem für Messstrecken von bis zu 4500 mm bietet mit einer Alles aus einer Hand: Als Systempartner für die komplette Automatisierung bietet Rexroth ein breites Spektrum an Lineartechnik, elektrischen Antrieben und Steuerungen sowie Hydraulik Wiederholgenauigkeit von 0,25 µm und einer Präzision der Maßverkörperung von +/- 3 µm/m eine Leistung, die bislang nur mit Glasmaßstäben erzielt wurde. Im Gegensatz dazu ist aber in der Schutzklasse IP 67 keine Sperrluft mit Mikrofeinfilter und entsprechender Verschlauchung nötig, was die System- und Betriebskosten senkt. Ein weiterer Vorteil: Mit dem IMS-I lassen sich mehrere Führungswagen unabhängig voneinander auf der gleichen Schiene positionieren. Weil Bosch Rexroth die IMS-I-Sensorik komplett in die Kugel- und Rollenschienenführungswagen nahezu aller Varianten integriert hat, verringert sich neben dem Platzbedarf auch der Aufwand für Montage, Inbetriebnahme und Service. Denn im Austauschbau von Rexroth passen alle Führungswagen der entsprechenden Baugröße auch inklusive IMS-I auf die Profilschienen der unterschiedlichen Genauigkeitsklassen. Planetengewindetriebe: schnelles Verfahren unter Last Kürzere Nebenzeiten und höhere Produktivität setzen bei den Bearbeitungsachsen vor allem eine hohe Dynamik der Verfahrbewegungen voraus. Gleichzeitig erfordert die Präzision aber die spielfreie Umsetzung auch sehr kraftvoller Bewegungen, insbesondere bei Maschinen mit hoher Leistungsdichte. Beide Anforderungen zugleich erfüllt Bosch Rexroth mit seinem neuen Portfolio an Planetengewindetrieben ergänzend zum umfassenden Programm der Kugelge- windetriebe. Dynamische Tragzahlen von bis zu 544 kN und ein im Vergleich zu Kugelgewindetrieben deutlich kompakterer Bauraum bei gleicher Leistung decken ein breites Einsatzspektrum an elektromechanischen Anwendungen für hohe Lasten ab. Zu den weiteren Vorteilen zählen die höheren Werte bei der axialen Steifigkeit, Wirkungsgrad und Lebensdauer. Bosch Rexroth AG www.boschrexroth.de DER AUTOR Manfred Schäfer, Sales Product Management Factory Automation, Bosch Rexroth AG Nr. 4 / April 2015 Promotion Seite 59 Auch die (Maschinen)Basis redet mit … Wenn Gestellbauteile mitreden – Industrie 4.0 embedded Aus dem Maschinengestell können bereits heute Informationen gewonnen und verwertet werden – mit bekannten und erprobten Mitteln. Dieser Artikel zeigt auf, wie Maschinengestelle und Gestellbauteile in die Kommunikation der Maschine und kompletter Prozesse sinnvoll eingebunden werden. Es werden praktikable, bereits angewandte Lösungen gezeigt und Ausblicke auf künftige Entwicklungen gegeben. Maschinengestelle und Gestellbauteile erfüllen mittels der folgenden Hauptfunktionen u. a. statische, dynamische und thermische Anforderungen: Sicherung der geometrischen Lage der Maschinenelemente (z. B. Führungen, Antriebe, Mess- und Prüfequipment, Spindeln usw.) und damit die Aufnahme von Lasten, Kräften und Momenten sowie die Integration von Funktionsbaugruppen wie Hydraulik-, Pneumatikund Kühlschmierstoffaggregaten und Steuerungen. Weiterhin ist das Leiten oder Ableiten von Stoffen (Kühlschmierstoffe, Späne) und Energie sowie das Unterstützen des Werkstückhandlings von steigender Bedeutung. In modernen Maschinen nehmen die Anforderungen an das Maschinengestell stetig zu. Ziel der Maschinenhersteller ist es, komplette Systeme bis hin zu Basismaschinen einzukaufen. Damit steigen auch die Anforderungen an die gelieferten Genauigkeiten des Maschinengestells und der Gestellbauteile, auch im Produktionsbetrieb der Maschine. Bekanntlich treten während des Betriebs einer Maschine die verschiedensten Belastungsarten auf, welche sich zeitlich und örtlich ändern und damit sehr dynamisch sind. Schon einige wenige, aber oftmals vorkommende Belastungsfälle haben einen dynamischen Einfluss auf die Genauigkeit der Maschine bzw. deren Operationen und das finale Werkstück. Zu diesen Belastungsfällen kommen, je nach Einsatz, weitere Fälle hinzu, die nachfolgend beschrieben werden. Integrierter Beschleunigungssensor (10 g horizontal und vertikal) im Maschinengestell (oben) Temperaturverteilung (FEM-Berechnung, Schnittdarstellung) in einem Mineralgussbauteil bei externer Wärmelast · · · · DER AUTOR Martin Neumann, Geschäftsführer, Rampf Machine Systems GmbH & Co. KG TemperierLeitungen im Maschinengestell (Portal) Belastungsarten und ihre Auswirkungen Belastungsart Auswirkung Temperatur Thermische Lasten von inneren oder äußeren Wärmequellen, zeitlich konstant oder sich ändernd, führen zu Verformungen des Maschinengestells Druck, Kraft Aufnahme von statischen und/oder dynamischen Lasten – auch Überlastung – der Maschine und deren Bauteile kann zu Deformierungen führen Schwingungen Vibrationen, verursacht durch die Maschine selbst oder auch externe Quellen, können die Genauigkeit der Maschine beeinträchtigen Feuchtigkeit Feuchtigkeit durch Flüssigkeiten wie Wasser, Öle, Schmiermittel usw. voninnen und außen auf das Maschinenbauteil können sich wiederum negativ auf die Präzision der Maschine auswirken Beschleunigung Stöße oder Schläge während des Transports oder der Aufstellung der Maschine können sich zerstörend auf das Gestell bzw. die Maschine auswirken Übersicht: Einige Belastungsarten und deren mögliche Auswirkung auf das Maschinengestell bzw. Gestellbauteil Erfassen und Auswerten diverser Belastungen Bereits in der Entwicklungsphase, mit den ersten Berechnungen zu einer neuen Maschine, lassen sich heute mit bekannten Mitteln Simulationen durchführen, um Belastungen theoretisch darzustellen. Am bekanntesten sind FEM-Berechnungen (Finite Elemente Methode) für statische und dynamische Belastungen. So gut und realitätsnah diese Berechnungen auch sind, bleiben sie doch Theorie. In der Praxis werden immer öfter diverse Sensorik und Messmittel zur Bestimmung der tatsächlichen Belastungen und erreichten Genauigkeiten einer Maschine eingesetzt. Die Sensorik ist in die Steuerung der Maschine integriert, um die aktuelle Situation zu erfassen und sogar auf diese einwirken zu können. Genutzt werden z. B. Messtaster, welche im Werkzeugmagazin gelagert automatisch durch den Werkzeugwechsler eingesetzt werden und per Funk die gemessene tatsächliche Geometrie eines Bauteils an die Maschine übertragen. Ebenfalls wird Sensorik im Maschinengestell oder in Gestellbauteilen eingesetzt, um Belastungen frühzeitig erkennen zu können. Solche Sensoren sind heute absolut erschwinglich und werden bereits in vielen uns bekannten Geräten außerhalb des Maschinenbaus eingesetzt (z. B. Smartphone, Wetterstation zu Hause). Speziell bei niedrigen Temperaturen vergossene Werkstoffe, z. B. Mineralguss oder UHPC, lassen eine einfache Integration solcher Sensorik und/ oder die nötigen Leitungen dafür zu. Bei anderen Werkstoffen sind solche Funktionen oft nur mit einem hohen nachträglichen Bearbeitungsaufwand oder gar nicht möglich. Damit können schon beim Urformen des Maschinengestelles oder des Gestell- Was ist noch machbar? zeugmaschinen, durch die dann Leckagen an den Maschinen entstanden sind (ausgelaufenes Kühl- oder Schmiermittel). Andere Fälle zeigen feuchtigkeitsbedingte Genauigkeitsänderungen an Maschinen durch einfache Wasseraufnahme aus der Luft (z. B. bei hoher Luftfeuchtigkeit). Beide Fälle könnten durch eine einfache Integration von Feuchtigkeitssensoren in das Maschinengestell oder dessen Oberfläche angezeigt und sogar verhindert werden. Bei einer solchen Lösung würde die Steuerung der Maschine den Bediener z. B. über eine Fehlermeldung „Spänerohr abgenutzt“ oder „Hohe Wasseraufnahme des Maschinengestells“ sofort informieren. Bereits anderweitig im Einsatz sind Dehnungsmessstreifen, mit denen man Verformungen oder Überlastungen des Maschinengestells anzeigen kann. Kraftmessdosen sind in der Lage, die Beladung von Maschinentischen anzuzeigen, wodurch eine Überladung der Maschine und damit eine Überlastung des Gestells angezeigt werden kann. Hier könnten jetzt viele weitere Einflüsse aufgeführt werden, die letztlich nur die Entwickler und Endnutzer von Maschinen kennen. Alle diese Informationen werden im ersten Schritt von der Steuerung der Maschine erfasst und ausgewertet. Je nach Anwendung und natürlich dem Nutzen, kann diese dem Maschinenbediener angezeigt oder gar in Netze, Fabriknetzwerke, eingespeist werden. Bekannt sind unter anderem Fälle von durchgeschliffenen bzw. durchgescheuerten Spänerohren in Werk- Rampf Machine Systems GmbH & Co. KG www.rampf-gruppe.de bauteils Sensorik oder Vorbereitungen dafür eingebracht werden. Stand der Technik Bereits heute werden in Werkzeugmaschinen und deren Gestellen beispielsweise Temperierungen integriert, die ein Kühlen oder Aufheizen ermöglichen. Dazu werden meist Temperier-Leitungen eingegossen, durch die ein Medium dann Wärme zu- oder abführt. Diese Temperierung kann dann mehr oder weniger gesteuert erfolgen, je nach Belastung und Auslegung. Das heißt, es gibt sehr intelligente Temperierungen, die, je nach örtlichem Auftreten von thermischen Lasten, auch nur örtlich und auch noch zeitlich begrenzt wirken, bis hin zu relativ einfachen statischen Lösungen. Solche Temperierungen sind dann permanent und auch mit konstanter Temperatur betrieben und „glätten“ alle dynamischen Einflüsse (zeitlich und örtlich unterschiedlich) aus. Möglich ist auch der Einsatz von elektrisch vernetzten Beschleunigungssensoren, mit denen aufgenommene Beschleunigungen z. B. über den Transport und die Aufstellung der Maschine und einen längeren Zeitraum erfasst und dokumentiert werden können. Dies ist bei sehr hochwertigen Investitionsgütern auch wirtschaftlich sinnvoll. Promotion Nr. 4 / April 2015 Seite 60 Drehdurchführung mit Werkzeugwechsler sorgt für zuverlässige Messdatenübertragung Roboter-Peripherie für steigende Anforderungen Roboter handhaben nicht nur schwere Werkstücke, sondern führen oft gleichzeitig auch Messwerkzeuge und Kameras. Drehdurchführungen mit integriertem Werkzeugwechsler von RSP sind hierbei eine große Hilfe: Denn diese stellen die Versorgung mit elektrischen Signalen und Medien sicher, ohne dabei die Bewegungsfähigkeit des Roboters einzuschränken. Der integrierte Werkzeugwechsler mit dem patentierten TrueConnect erlaubt ein einfaches Wechseln des Messwerkzeugs. Der neue TC120 mit konfigurierbaren Medienmodulen und patentiertem Verschlusssystem „TrueConnect“ (links) RSP erstellt ganze Werkzeugsysteme, von der Ventileinheit über Werkzeugwechsler bis hin zum Greifer (rechts) „Immer mehr Systemintegratoren machen sich bei der Ausstattung von Robotern für Handlings- und Messaufgaben den Vorteil einer Drehdurchführung mit integriertem Werkzeugwechselsystem von RSP zu nutzen. Gerade durch den sehr flachen Aufbau, spart der Anwender enorm viel Platz.“ Johann Aulila, Geschäftsführer, Robot System Products GmbH (RSP) und Safety System Products GmbH & Co. KG (SSP) Die Drehdurchführung mit integriertem Werkzeugwechsler von RSP ist einzigartig und besticht durch eine schmale Bauform Roboter stellen sich heute gleichzeitig mehreren und immer größeren Aufgaben in der Automation – bei gleichzeitig steigenden Lasten. Daher müssen auch die Roboterperipheriegeräte wie Drehdurchführungen, Werkzeugwechsler, Schlauchpakete und Ventileinheiten diesen Anforderungen gerecht werden. Zum Beispiel führen Roboter schwere Werkstücke dem Bearbeitungsprozess der Werkzeugmaschine zu und handeln gleichzeitig präzise und empfindliche Messwerkzeuge und Kameras, welche Megapixel in Gigabit-Geschwindigkeit in höchster Signalqualität übertragen. RSP Robot System Products entwickelt und vertreibt bereits von Beginn an Produkte, welche sich diesen Herausforderungen stellen. Die Drehdurchführung mit integriertem Werkzeugwechsler mit eingebauter True- Connect-Technologie ist eine einzigartige Kombination, die eine hohe Produktivität ermöglicht. Sehr hohe Wiederholgenauigkeit und Zuverlässigkeit Beim von Robot System Products entwickelten und patentierten Verschlussverfahren „TrueConnect“ wird der Werkzeugwechsler über ein Kugelsystem angedockt. Mit den Kugeln wird die dazugehörige Werkzeugplatte in speziell eingearbeitete Kavitäten automatisch zentriert. So wird eine sehr hohe Wiederholgenauigkeit und Zuverlässigkeit bei minimalen Verschleißerscheinungen realisiert. Die Drehdurchführungen sorgen für Zuführung von elektrischen Signalen und Medien wie Luft, Vakuum und sogar Kühlwasser, ohne die Bewegungsfähigkeit des Roboters einzuschränken. Damit kann die sechste Achse des Roboters frei von Schläuchen, Kabeln und anderen Hindernissen endlos drehen. Offline-Programmierung wird dank der Drehdurchführungen vereinfacht Das geringe Gewicht, eine hohe Korrosionsbeständigkeit und ein minimaler Wartungsaufwand ermöglichen zudem kurze Taktzeiten und erhöhen die Produktivität bei jeder Anwendung, die auch kräftige Roboterbewegungen einschließt. Die feststehenden Schlauchpakete vereinfachen die Verlegung von zusätzlichen Kabeln. Ohne Drehdurchführung würde die Bewegung der Achsen 4 bis 6 erheblich eingeschränkt und der Programmieraufwand erheblich erhöht: Offline-Programmierungen sind ohne Drehdurchführung, wenn überhaupt möglich, sehr schwierig. Spielfreies Andocken über die gesamte Lebensdauer Der integrierte Werkzeugwechsler mit dem patentierten TrueConnect ermöglicht das Wechseln von Messwerkzeugen und garantiert ein Andocken weiterer Messwerkzeuge spielfrei über die gesamte Lebensdauer der Applikation. Die Wiederholgenauigkeit des Andockverfahrens liegt bei unter 0,01 mm. Die Drehdurchführung von RSP ist eine patentierte Neuentwicklung, basierend auf einem bürstenlosen Übertragungssystem mit geeigneten Materialien und intelligenter Schirmung und ermöglicht nicht nur die Übertragung analoger Signale in höchster Qualität, sondern übermittelt auch IP-Pro- tokolle im CAT6e-Standard und unterstützt den Übertragungsmodus von 10GBASE-T. Die Erfahrung zeigt, dass immer mehr Systemintegratoren ihre Roboter für Handlingsaufgaben sowie Messaufgaben ausstatten und sich den Vorteil einer DDF mit integriertem Werkzeugwechselsystem von RSP zu Nutze machen. Robot System Products GmbH www.rsp.eu.com DER AUTOR Johann Aulila, Geschäftsführer, Robot System Products GmbH (RSP) und Safety System Products GmbH & Co. KG (SSP) Nr. 4 / April 2015 Promotion Seite 61 Plattformstrategien bringen Automobilisten Kostenvorteile – gleichzeitig steigt der Druck, fehlerfrei zu fertigen Qualität gewinnt an Bedeutung Seit Jahren treiben die Automobilisten mit einer Gleichteilestrategie die Standardisierung voran. Ziel ist es, mit automatisierten Verfahren die Stückkosten zu senken. Der Werkzeugmaschinenhersteller Chiron bietet automatisierte 5-AchsLösungen, die hochproduktiv für die zwingend benötigte Qualität sorgen. Die Standardisierungs-Strategie der Automobilindustrie ermöglicht zum einen sinkende Stückkosten, birgt zum anderen aber hohe Risiken. So sind zum Beispiel die immer häufiger auftretenden umfangreichen Rückrufaktionen hauptsächlich auf den Einsatz von Standardbauteilen in ganzen Baureihen zurückzuführen. Ein Negativbeispiel sind sicherlich die defekten Zündschlösser bei General Motors. So wurden allein deswegen laut dpa über 2,6 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten beordert. Dass dies kein Einzelfall ist, zeigt eine Studie des Centers of Automotive Management (CAM). Hieraus geht hervor, dass 2014 so viele Autos wie nie zuvor in den USA zurückgerufen wurden. Demnach wurden allein auf diesem Riesenmarkt im vergangenen Jahr fast 63 Millionen Autos wegen sicherheitsrelevanter Probleme zurückgerufen. Je besser die Gleichteilestrategie greift, desto wichtiger wird es also, dass die Produkte über die Lebensdauer fehlerfrei funktionieren. Deshalb werden sich Automobilhersteller und Tier 1-Lieferanten mit ihrem Qualitätsmanager noch besser in den Produktentstehungsprozess einbinden. Diese Herausforderung, fehlerfrei zu wettbewerbsfähigen Stückkosten produzieren zu können, stellt sich Chiron schon seit langem. Das Ziel muss es sein, zuverlässige Fahrzeuge auf der ganzen Welt zu produzieren und dies in bester Qualität. Dazu müssen die zahlreichen möglichen Fehlerquellen automatisiert eliminiert werden. Neben schlechten Rohteilen und fehlerhaften Materialien resultieren die Mängel oft aus einem schlecht ausgelegten Fertigungsprozess. Sei es eine mangelhafte Aufspannung, zu häufiges Umspannen oder gar falsche oder verschlissene Werkzeuge. Ebenso können schlecht ausgebildete oder unmotivierte Mitarbeiter der Grund für fehlerhafte Teile sein. Zweifach-, Dreifach-Greifer und Flachluftdüsen installiert werden. Im seitlichen Bereich befindet sich ein Palettenmagazin für bis zu 12 Paletten. Damit kann die Maschine mit Rohteilen bestückt und die Fertigteile entnommen werden, ohne dass die Maschine stoppt. Mit dieser Automation war es schon möglich, dass die Maschine 36 Stunden am Stück automatisch gefertigt hat. Um eine gleichbleibende Qualität zu fertigen, sind verschiedene Sensoren erforderlich, wie z. B. Werkstückauflagenkontrolle, Teileanwesenheitskontrolle, Werkzeugbruchkontrolle über Leistungsaufnahme, TouchSysteme, Laser und Messtaster für eine Inprozesskontrolle, Strategieprogramm und Werkzeugstandzeitmanagement. Ein Chiron Fertigungzentrum mit 2 Spindeln, Fünf-Achs-Torque-Rundtisch, High-speed Spindeln und Automation mit Flexcell-UNO oder Flexcell Pro ergibt eine Highend-Einheit mit geringstem Platzbedarf, skalierbar und bei rich- Neben Qualität bietet Chiron auch eine hohe Produktivität Für Sicherheits- und Funktionsteile Seit 2012 begegnet Chiron mit dem bewährten Ansatz Best-Konzeption dieser Herausforderung. Dabei sorgen insbesondere die Fünf-Achs-Maschinen von Chiron durch die FünfSeiten-Bearbeitung in einer Aufspannung für eine sehr hohe Bauteilequalität. Bei Sicherheitsteilen wie Achsträgern, Teilen der Lenkung und Bremsteilen ist dieser Qualitätsvorsprung beinahe unerlässlich geworden. Aber auch Funktionsteile für Turbolader, Motoren, Pumpen oder für die Kühlung werden aus immer anspruchsvolleren Materialien gefertigt. Zusätzlich werden immer mehr Funktionen in die Bauteile integriert, so dass auch diese Werkstücke nur noch auf qualitativ hochwertigen Maschinen gefertigt werden können. Neben Qualität bietet Chiron zum Beispiel mit seinen 2-fach Spannvorrichtungen auf den Zweispindel-Zweiachs-Rundtischen auch eine hohe Produktivität. Qualität gepaart mit Effizienz DER AUTOR Karl Deufel, Projektleitung Automotive, Chiron-Werke GmbH & Co. KG Grundsätzlich ist Chiron bei den Themen Produktivität, Effizienz und Kundenzufriedenheit gut aufgestellt. Dies beweisen auch die zahlreichen neuen Produkte und Dienstleistungen, wie die Zweispindelmaschine DZ08, DZ12, DZ15, DZ18 S/ FX und Bei der Automation gibt es mit der Flexcell-UNO einen weiteren Durchbruch. Mit der Automation werden zusätzliche Funktionen wie Ultraschall-Waschen, Markieren, Prüfen und auch VisionSysteme in die Fertigungszentren gebracht W Maschinen sowie die Vierspindelmaschine TZ 15 W. Bei der Automation gibt es mit der Flexcell-UNO einen weiteren Durchbruch. Mit der Automation werden zusätzliche Funktionen wie Ultraschall-Waschen, Markieren, Prüfen und auch Vision-Systeme in die Fertigungszentren gebracht. Die Flexcell-UNO ist eine katalogisierte „add-on Einheit“, welche am Maschinenfuß, an der vorderen linken Ecke angeschraubt wird. Der zusätz- liche Platzbedarf ist so gering, dass die Maschine nach vorne nur 600 mm mehr Stellfläche benötigt. Die Maschine mit der Flexcell-UNO ist eine Transporteinheit, und die Installation der Maschine benötigt keinen zusätzlichen Aufwand. Die Einhausung der Automation erfüllt alle roboterrelevanten Sicherheitsvorschriften. Durch die schwenkbare Fronttüre ist ein freier Zugang zum Arbeitsraum möglich. An der 5. Achse des Roboters können Einfach-, Auch Sicherheits- und Funktionsteile werden mit den Lösungen aus Tuttlingen effektiv bearbeitet tiger Anwendung zum besten Stückpreis, bei gleichbleibender Qualität. Die hochproduktiven Lösungen sichern durch verringerte Stückkosten die Arbeitsplätze und bieten zudem die geforderte Qualität. Für den Werkzeugmaschinenhersteller aus Tuttlingen ist neben den technischen Entwicklungen im eigenen Haus auch eine verstärkte Außenorientierung wichtig. Neben einem aktuellen Blick auf die technischen Innovationen soll insbesondere der Fokus auf den Wünschen der Kunden liegen. Denn nur wer die Kundenbedürfnisse kennt, kann auch innovative und begeisternde Lösungen anbieten. Chiron-Werke GmbH & Co. KG www.chiron.de Promotion Nr. 4 / April 2015 Seite 62 Zeiteinsparungen von 70 Prozent Hocheffizientes Zerspanungsmodul mit Turbo-Modus Den größten Produktivitätssprung der letzten Jahre verdankt die Zerspanungstechnik sicherlich der iMachining-Technologie von SolidCAM. Das revolutionäre Softwaremodul berechnet spezielle Werkzeugbahnen, durch die sich im Vergleich zur konventionellen Bearbeitung Zeiteinsparungen von 70 Prozent und mehr ergeben. Gleichzeitig erhöhen sich – und das ist für die meisten CNC-Fertiger anfänglich kaum nachvollziehbar – die Standzeiten der eingesetzten Werkzeuge um ein Vielfaches. Man muss iMachining einfach mit eigenen Augen sehen, um zu begreifen, wie drastisch sich diese Fräsbearbeitung von konventionellen oder einfachen trochoidalen Werkzeugbahnen unterscheidet. Überraschend ist darüber hinaus, dass die Erzeugung der super-effizienten Werkzeugwege nach nur wenigen Klicks erledigt ist. Nach der Auswahl von Bearbeitungsgeometrie, Werkzeug und Material erhält der CAM-Programmierer mit Unterstützung des patentierten iMachining Technology-Wizards sofort lauffähige und prozesssichere CNC-Programme. Neben den bereits genannten Vorteilen führen die stets weichen iMachining-Werkzeugbahnen und die absolut gleichmäßige Belastung von Werkzeug und Spindel zu einem deutlich geringeren Maschinenverschleiß und zu mehr Produktivität bei älteren CNC-Maschinen. Geht es bei der CNC-Bearbeitung um hohe Zerspanvolumina, schwer zerspanbare oder harte Materialien wie Edelstahl, Titan sowie zähe und harte Werkzeugstähle, so sparen nicht nur Firmen aus den Branchen Medizin- Es dauert etwas mehr als 5 Minuten, bis dieses Skibrillenmodell (155x100x40mm) aus 16MnCr5 mit iMachining fertig bearbeitet ist Beim Drehfräsen wie auch beim Einstechdrehen bringt iMachining massive Zeiteinsparungen (oben) muss sich nicht länger auf sein Bauchgefühl verlassen. Die zu Grunde liegende, umfassende Technologie- und Materialdatenbank kann dabei vom Anwender selbst bearbeitet und um neue Materialien und Werkzeuge ergänzt werden. Das Risiko für den CNC-Programmierer, wegen ungenügender Schnittdaten für Fehler oder Werkzeugbruch zur Verantwortung gezogen zu werden, sinkt mit iMachining und dem patentierten Technology-Wizard auf ein Minimum. Diese Erhöhung der Sicherheit und das hohe Vertrauen in die Technologie führen bei den Mitarbeitern zu einer deutlich gesteigerten Motivation und zu neuer Begeisterung für die Möglichkeiten der modernen Zerspanungstechnik. Die extrem einfache und schnelle CNC-Programmierung von iMachining-Jobs und allen anderen CNC-Bearbeitungen in SolidCAM Analyse bestehender Fertigungsprozesse vor Ort – kostenfrei technik, Aerospace oder dem Werkzeug- und Formenbau, sondern jeder einzelne spanende Fertigungsbetrieb mit iMachining massiv Zeit und Geld durch deutlich gesteigerte Produktivität bei der Bearbeitung und bei der CNC-Programmierung. Daten ersetzen das Bauchgefühl Neben technischer und betriebswirtschaftlicher Vorteile muss besonders der „menschliche Faktor“ im Zusammenhang mit iMachining erwähnt werden. Der CAM-Programmierer arbeitet stets mit wissenschaftlich fundierten Berechnungsparametern und bringt die Produktivität der CAM-Programmierer auf ein völlig neues Level. Alles in allem gewährleisten die stets optimalen Schnittwerte, die vom patentierten Technology-Wizard unter Berücksichtigung von Werkzeug, 3D-Geometrie, Material und Maschinendaten errechnet werden, eine bisher nicht gekannte Prozesssicherheit bei der CNC-Bearbeitung und bewährt sich bestens beim Einsatz von großen bis hinunter zu 0,1 mm kleinen Werkzeugdurchmessern. Das iMachining-Modul für die 2D- und 3D-Bearbeitung ist Teil der SolidCAMKomplettlösung für die CNC-Fer- Realistische SolidCAM-Maschin ensimulation, hier im SolidCAM Drehfräsen-Modul (oben) Dank des patentierten iMachining Technology-Wizards können hocheffiziente CNC-Bearbeitungen mit nur wenigen Klicks programmiert werden tigung. SolidCAM integriert sich dabei nahtlos in die CAD-Systeme SOLIDWORKS und Autodesk Inventor. Der Leistungsumfang deckt mit den Modulen 2D-Fräsen, 3D-Fräsen, HighSpeed-Machining, Mehrseitenbearbeitung, 5-Achs-Simultanfräsen, Impellerbearbeitung, Drehen, Drehfräsen, Drahterodieren sowie einem Solid Probe Modul zum Tasten und Messen sämtliche Aufgaben in der CNC-Fertigung ab. Mit den individuell angepassten Postprozessoren können CNC-Programme für alle gängigen Maschinensteuerungen direkt aus der Software heraus berechnet, zuverlässig simuliert und ohne manuelles Editieren direkt für die jeweilige CNC-Maschine erzeugt werden. Ein weiterer Beleg für den revolutionären Technologiesprung in der Zerspanungstechnik, den SolidCAM mit iMachining ausgelöst hat, ist die rasante Weiterentwicklung im Bereich VHMFräswerkzeuge. In Zusammenarbeit mit SolidCAM haben bereits alle nam- haften Werkzeughersteller für iMachining optimierte Werkzeuge auf den Markt gebracht oder entwickeln aktuell in diese Richtung. Beeindruckendes Wachstum Die SolidCAM GmbH mit Hauptsitz in Schramberg wächst seit ihrer Gründung im Jahr 1994 stetig. Die Integrationsstrategie in die CAD-Systeme SOLIDWORKS und Autodesk Inventor sowie die sehr erfolgreiche iMachining-Technologie beflügeln dieses Wachstum nachhaltig. In den bundesweit sechs Geschäftsstellen in Schramberg, Worms, Rosenheim, Hörstel, Suhl-Friedberg und Amberg arbeiten derzeit über sechzig Vertriebsmitarbeiter und CAD/CAM-Anwendungstechniker. Jeder einzelne SolidCAM Support-Mitarbeiter und Anwendungstechniker hat jahrelange, fundierte Erfahrung in der CNC-Zerspanungstechnik und kann so optimal, angemessen und kreativ auf die Fra- gen der Anwender reagieren. Über die Telefon-Hotline, hunderte von SolidCAM Professor Tutorials auf Youtube und ein modernes eSupport-Ticketsystem hinaus bietet die regionale Nähe ideale Voraussetzungen für einen reaktionsschnellen Vor-Ort-Service und kurze Anfahrtswege zu Schulungen und Weiterbildungen. Um die SolidCAM Module und die iMachiningTechnologie praxisnah zu testen, zu schulen und zu präsentieren, verfügt die SolidCAM GmbH an den Standorten Schramberg und ab Mitte 2015 auch in Rosenheim und Suhl-Friedberg über eigene Technologiezentren mit neuester CNC-, Werkzeug- und Fertigungstechnologie. In regelmäßigen Abständen finden dort für interessierte Besucher iMachininig-Events mit Live-Zerspanung und kostenlose Webinare statt. SolidCAM GmbH www.solidcam.de DER AUTOR Leif Knittel, Dipl. Betriebswirt (FH), SolidCAM GmbH Persönliche Einladung zum Expertenforum Mannlose Fertigung am 16. Juni 2015 von 09:00 bis 17:00 Uhr Liebherr-Verzahntechnik, Kempten Teilnehmer: Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. Programm und Anmeldung demnächst unter www.automationspraxis.de oder per Mail: [email protected] l SAVE THE DATE Forum Mannlose Fertigung 16. Juni 2015 Meistermacher. Made in Germany. Jens Lehmann, deutsche Torwartlegende, seit 2012 SCHUNK-Markenbotschafter für präzises Greifen und sicheres Halten. www.de.schunk.com/Lehmann Rainer Scholl, Meister Bereich Greifsystemkomponenten Deutscher Meister mit Borussia Dortmund 2002 Englischer Meister mit Arsenal London 2004 www.de.schunk.com/greifsysteme SCHUNK Greifsysteme Über 4.000 Standardkomponenten für die Automatisierung Lösungen aus Standardkomponenten für mehr als aller Anwendungen verfügbar SCHUNK Greifsystem-Komponenten. Das größte standardisierte Greifsystem-Produktportfolio weltweit für alle Branchen. Für eine höhere Produktivität bei Ihren automatisierten Produktionsprozessen. Drehmodule Linearmodule Roboterzubehör Pick & Place-Einheiten Greifhände 13. - 17.04.2015 | Hannover | Halle 17 | Stand D26 Jens Lehmann live am 13.04.2015 Fotoshooting, Meet and Greet, „Technik-Torwart-Talk“ Leichtbauarme © 2015 SCHUNK GmbH & Co. KG SCHUNK Greifer 90 %
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