World-Robotics-Studie: Industrie

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30 September 2015
World-Robotics-Studie: Industrie-Roboter erobern die Welt
Frankfurt, 30.09.2015 - Bis 2018 wird der Absatz von Industrie-Robotern weltweit jedes
Jahr durchschnittlich um 15 Prozent wachsen – die verkauften Einheiten verdoppeln
sich fast auf rund 400.000 Stück. Dabei entfallen 70 Prozent des Absatzvolumens auf
die fünf größten Märkte: China, Japan, USA, Südkorea und Deutschland. Das sind
Ergebnisse der Roboter-Weltstatistik 2015, die von der International Federation of
Robotics (IFR) veröffentlicht wurde.
„Wichtigster Treiber der Entwicklung ist der weltweite Wettbewerb der industriellen
Produktion. Die Automatisierung des Automobilsektors und der Elektro- und
Elektronikindustrie stehen dabei mit einem Marktanteil von zusammen 64 Prozent an der
Spitze“, sagt Arturo Baroncelli, Präsident der International Federation of Robotics (IFR). Vor
diesem Hintergrund markiert die sprunghafte Automatisierung in China eine einzigartige
Entwicklung in der Robotergeschichte. Um 56 Prozent stieg die Zahl der verkauften
Industrie-Roboter allein im letzten Jahr gegenüber 2013. Das Reich der Mitte ist der größte
und am schnellsten wachsende Robotermarkt weltweit. Das Potential bleibt trotz der
jüngsten Konjunkturschwäche enorm. Denn die chinesische Wirtschaft verzeichnet in der
produzierenden Industrie erst eine Roboterdichte von 36 Einheiten pro 10.000 Arbeitnehmer.
Zum Vergleich: Der Spitzenreiter Südkorea kommt auf 478 Industrie-Roboter je 10.000
Arbeitnehmer gefolgt von Japan (315 Industrie-Roboter) und Deutschland (292
Industrieroboter). Prognosen gehen davon aus, dass 2018 mehr als jeder dritte IndustrieRoboter des weltweiten Angebots in China installiert werden wird.
Die Statistik zur Roboter-Dichte zeigt gleichzeitig enorme Wachstumsmöglichkeiten in den
USA. Hier kommen in der produzierenden Industrie aktuell erst 164 Industrie-Roboter auf
10.000 Arbeitnehmer. Die USA automatisieren ihre Wirtschaft derzeit mit rasantem Tempo.
Ziel ist, den heimischen Industriestandort zu stärken und ausgelagerte Produktionen
zurückzuholen. Die Zahl installierter Roboter stieg 2014 um 11 Prozent auf rund 26.000
Einheiten – Rang drei weltweit.
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In Europa hat Deutschland mit großem Abstand die Nase vorn. Innerhalb eines Jahres
(2014) stiegen die Verkaufszahlen um 10 Prozent auf rund 20.100 Einheiten – der größte
bisher registrierte Absatz innerhalb von zwölf Monaten. Trotz der bereits sehr großen
Roboterdichte ist der weltweit fünftgrößte Robotermarkt weiterhin auf Expansionskurs – in
erster Linie angetrieben von der Automobilindustrie.
Die Investitionen der Automobilindustrie in Industrie-Roboter sind seit 2010 weltweit deutlich
gestiegen. Mit rund 100.000 neu installierten Robotern war 2014 ein neues Rekordjahr – plus
43 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Neue Produktionskapazitäten in aufstrebenden Märken
und eine Modernisierungswelle an den etablierten Standorten der autoproduzierenden
Länder haben diesen Boom getragen. Ein Großteil der Robotertechnik wurde 2014 an
Autozulieferer für elektronische Komponenten verkauft. Dazu zählen beispielsweise
Batteriehersteller oder Car-IT-Firmen.
Die Elektro- und Elektronikbranche verzeichnete 2014 ebenfalls einen neuen Rekord – der
Absatz stieg um 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die starke Nachfrage für IndustrieRoboter in der Produktion von Consumer Electronics, Kommunikations-Equipment oder auch
Computer- oder Medizintechnik summieren sich für dieses Segment auf einen weltweiten
Marktanteil von insgesamt 21 Prozent.
Die digitale Transformations- und Automatisierungswelle wird den Siegeszug der IndustrieRoboter bis 2018 weiter vorantreiben. Im Zuge von „Industrie-4.0-Projekten“ steht
beispielsweise die Mensch-Roboter-Kollaboration vor dem Durchbruch. Die vereinfachte
Zusammenarbeit mit Robotern öffnet den Markt zusätzlich für neue Anwendungen. Das gilt
für kleinere und mittlere Unternehmen ebenso wie für Konzerne aller Branchen. Neben der
Automobil- und Elektronikindustrie erreicht diese Entwicklung zunehmend auch die
metallverarbeitende Industrie, Kunststoffindustrie sowie Nahrungsmittel- und
Verpackungsindustrie.
„Das Marktvolumen für Industrie-Roboter ist enorm. Den weltweiten Verkaufswert inklusive
begleitender Dienste schätzen wir für 2014 auf 32 Milliarden US-Dollar“, so abschließend
IFR-Präsident Baroncelli.
Über die IFR
The International Federation of Robotics: www.ifr.org
Das IFR Statistical Department veröffentlicht jedes Jahr zwei Studien zur Robotik:
World Robotics - Industrieroboter: Dieser einzigartige Bericht liefert weltweite Statistiken über Industrieroboter in
einheitlichen Tabellen und ermöglicht aussagefähige Ländervergleiche. Er enthält statistische Daten aus circa 40
Ländern, aufgeschlüsselt nach Anwendungsbereichen, Industriesektoren, Roboterarten und anderen technischen
und wirtschaftlichen Aspekten. Für ausgewählte Länder sind Produktions-, Export- und Importdaten aufgeführt.
Trends bei Roboterdichte, z.B. die Anzahl von Robotern auf je 10.000 Beschäftigte in relevanten Sektoren,
werden ebenfalls dargestellt.
World Robotics - Serviceroboter: Dieser einzigartige Bericht liefert weltweite Statistiken über Serviceroboter,
Marktanalysen, Fallstudien und internationale Forschungsstrategien zu Servicerobotern. Die Studie wird in
Zusammenarbeit mit unserem Partner Fraunhofer IPA, Stuttgart erarbeitet.
Links:
www.ifr.org
www.worldrobotics.org
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