Interview mit den Jugend forscht Bundessiegern

 Schülerforschungszentrum (SFZ ) Südwürttemberg Klösterle 1a, 88348 Bad Saulgau ®
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2. Juni 2015
Interview mit den
Jugend forscht
Bundessiegern SFZ-­‐Standorte Bad Saulgau, Ulm, Ochsenhausen, Friedrichshafen/Überlingen, Tuttlingen, Tübingen, Wangen Telefon 07581/537726 Fax 07581/537727 URL www.sfz-­‐bw.de EMail Sekretariat: info@sfz-­‐bw.de Geschäftsleitung: Tobias Beck Vorsitzender des Trägervereins: Dr. Rolf Meuther „Wir machen einfach, was uns Spaß macht“ Drei Jugendliche vom Bodensee sind bei Jugend forscht für eine Idee ausgezeichnet worden, auf die viele Ingenieure neidisch wären. Mit dem Überschuss an erneuerbarem Strom bei Starkwind oder an Sonnentagen machen sie aus CO2 wiederverwertbares Methan und schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe: Weniger Klimagas und eine Lösungsmöglichkeit für ein dringendes Problem der Energiewende. Mit diesem Projekt wurden Sie jetzt Bundesieger bei Jugend forscht. Wie man sich mit so einem Preis fühlt, erzählen Lumen Haendler, Jakob Dichgans und Daniel Riesterer im Interview: Wie geht es Ihrem Adrenalin-­‐Spiegel, jetzt wo Sie wieder zu Hause sind? Daniel Riesterer: „Langsam geht´s wieder. Die letzten Wochen seit dem Regional-­‐ und Landessieg waren schon anstrengend -­‐ schließlich haben Jakob und ich auch noch Abi gemacht – aber so etwas wie der Bundeswettbewerb motiviert unglaublich. Da merkt man erst hinterher was man geleistet hat.“ Mit welchem Gefühl sind Sie denn hingefahren, zum Bundeswettbewerb nach Ludwigshafen? Jakob Dichgans: „Hingefahren sind wir eigentlich noch ganz entspannt. Das emotionale Wechselbad kam dann erst vor Ort. Als wir nicht bei den Preisträgern bis Platz Zwei dabei waren, haben wir uns, ganz ehrlich, Hoffnungen auf den Bundessieg gemacht. Der wurde in Chemie aber anderweitig vergeben und wir waren in diesem Moment schon enttäuscht. Umso mehr haben wir uns gefreut, den Bundessieg schließlich im interdisziplinären Fachgebiet zu erhalten. Eigentlich passt das auch viel besser – schließlich hätten wir auch im Fachbereich Technik antreten können.“ Mancher Ingenieur wird sich fragen: „Warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen?“ Lumen Haendler: „Das Prinzip war ja schon bekannt – aber wir haben es eben optimiert und eine Anlage gebaut, die das CO2 in einem kontinuierlichen, automatisierten Prozess gewinnt. Irgendjemand muss ja der erste sein, der es ausprobiert – Warum nicht Schüler?“ Die meisten Schüler in Ihrem Alter verbringen Ihre Freizeit aber lieber mit anderen Dingen als mit Ingenieursarbeit. Was treibt Sie an? Daniel Riesterer: „Wir machen einfach, was uns Spaß macht. Uns verbindet, dass wir gerne tüfteln – so lange bis es klappt. Am Schülerforschungszentrum haben wir die Möglichkeit, was uns interessiert, auszuprobieren. Andere gründen halt ´ne Band und machen gemeinsam Musik. Wir erzeugen dieses gute Gefühl eben mit Wissenschaft“ In ihrer Laudatio hat die Forschungsministerin Johanna Wanka Ihre Teamkompetenz gelobt. Gab es nie Streit? Jakob Dichgans: „Nö, eigentlich nicht. Daniel und ich haben ja schon länger an dem Projekt gearbeitet. Lumen haben wir dazu geholt, um die Automatisierung hinzukriegen. So hat halt jeder seine Stärken und gemeinsam funktioniert ´s dann.“ Und was kommt jetzt nach dem Bundessieg? Lumen Haendler: „Im Herbst geht es mit unserem Projekt zum European Union Contest for Young Scientists, sozusagen Jugend forscht auf europäischer Ebene. Bis dahin werden wir unsere Anlage weiter optimieren. Das Schöne ist: Am Schülerforschungszentrum in Überlingen können wir weiterforschen, auch wenn Daniel und Jakob jetzt mit der Schule fertig sind. v.l.n.r.: Jakob Dichgans, Lumen Haendler, Daniel Riesterer