Theater / Anzeigen Schöneiche Konkret Januar 2015 Jakob Buchallik von der ThaSch-Familie Gymnasiast, Souffleur und Rollendouble bei „Gerüchte, Gerüchte“ Er hat hellwache braune Augen und diskutiert ausgesprochen gern ein wenig nachdenklich und mit optimistischer Grundhaltung über „Gott und die Welt“. Eigentlich ist er seit seinem elften Lebensjahr irgendwie beim ThaSch immer dabei. Robert Buchallik, sein Vater, und dessen Bruder Mathias gehören zu den festen ThaSch-Ensemble-Mitgliedern. „Schlafzimmergäste“, „Sommernachtstraum“, „Bunburry“, „Strom- Ja, und er schläft tatsächlich in einem der beiden Betten aus den „Schlafzimmergästen“, die damals Andreas Steffens für das Stück gebaut hat. Jakob Buchallik gehört zur großen Landhof- und ThaSch-Familie. Vater Robert hatte sozusagen immer Texte beziehungsweise Rollen zu erlernen, und was lag da näher, als Sohn Jakob und Tochter Carlotta als Stichwortgeber mit einzusetzen. Insofern ist der Schritt zum Fotos (2): Christina Felber 16 aufwärts“ und nun „Gerüchte, Gerüchte“. Auch Kathrin Buchallik, seine Tante, und Schwester Lotti arbeiten in der Gerüchte-Küche, genauer in der Bar, mit, sein Großvater, Pfarrer Helmut Grätz, erfreute die Besucher im Foyer bei „Stromaufwärts“ mit Seemannsliedern. Bruder Philipp war die Tisbe im „Sommernachtstraum“. Souffleur nur folgerichtig, gewissermaßen vom häuslichen Wohnzimmer in die Kulturgießerei und da Soufflieren für alle. Eine besondere Souffleurleistung wurde ihm abverlangt, als eine Darstellerin kurz vor der Premiere erkrankte. Ausfallen lassen oder? Nicht nur, dass er die Rolle ein lesen musste, er stand auch uner- Hausgeräte-Fachmarkt & Reparatur-Service Ausstellungs- und Verkaufsräume Bölschestraße 129 12587 Berlin Tel. 030-69 50 53 40 [email protected] www.ehs-repschlaeger.de Mo.-Fr. 10-18 Uhr, Sa. 10-13 Uhr wartet mit einer kleinen „Einlage“ andeutungsweise als Cookie auf der Bühne. Offensichtlich so gut, dass die Premierenbesucher im Spiel des Stücks keinen Bruch empfanden, und am Ende gab es sogar einen Zusatzapplaus für seinen Einsatz. Soufflieren macht ihm Spaß. „So unterschiedliche Rollen, sehen, wie die Menschen, die ich doch ganz nah kenne, in so völlig andere Charaktere hineingleiten beziehungsweise vom Regisseur dahin geleitet werden. Was das Stück anbelangt, war er zunächst „ziemlich skeptisch“. Der schöne Schein, amerikanischer Humor und Situations komik. „Aber es ist tatsächlich etwas daraus geworden. Der Jens Finke kann das.“ Jakob Buchallik ist ein guter und vielseitig interessierter Schüler einer 11. Klasse. Er besucht das Heinrich-Hertz-Gymnasium, bekannt aus DDR-Zeiten, für die Förderung mathematisch und naturwissenschaftlich besonders begabter Schüler. Chemie und Geschichte sind seine Lieblingsfächer. Er ist gut organisiert, weiß seine Zeit zu nutzen. Fahrtzeit in der S-Bahn: Vokabeln lernen. Drei Freistunden in der Woche. „Fast alle Hausaufgaben werden da erledigt.“ Er hat einen Leistungskurs im Fach Deutsch belegt, für den er Bertolt Brechts Werk „Furcht und Elend des Dritten Reiches“ las, welches ihn nachhaltig beeindruckte. Jakob Buchallik ist in einer, von einem jungen, engagierten Lehrer angeregten AG „Jugend debattiert“. Das Für und Wider einer bestimmten Problematik, die eigene Sicht darlegen, be- gründen, sich in die Argumente der Gegenseite hineindenken. Dialog, aufmerksam zuhören. Ziel ist: Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb. Übrigens spielt er auch noch Schach, am 4. Brett in Rüdersdorf, war in der vergangenen Saison Mannschaftsleiter. Angestrebt wird Landesklasse. Und wenn er über seine durchaus noch wechselnden Studien-, Berufs- beziehungsweise Berufungsträume nachdenkt, kommt neben Förster – Umwelt, Wald, Nachhaltigkeit, Ruhe – auch der Archäologe vor. Geschichte „ausgraben“ und mit Chemie verbinden, zum Beispiel ermitteln, wie alt ein Fundstück ist, welcher Zeit es zuzuordnen ist, die DNA bestimmen etcetera. Nach dem Abitur, das mindestens mit „Gut“ zu bestehen ist, wird ein soziales, ökologisches oder kulturelles Jahr eingelegt, auf jeden Fall ein wenig umsehen in der Welt, sich selbst prüfen und besser kennen lernen. Und vielleicht könnte er später, sofern das Studium in Berlin oder Potsdam stattfindet, auch selbst eine Rolle auf der Bühne übernehmen. Jedenfalls kann er sich das vorstellen. Christina Felber
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