Schonfrist für Zigaretten

1-2
2016
Filterlos
BLICK
D a s S e r v i c e m a g a z i n f ü r a l l e Ta b a k t r a f i k a n t e n
P.b.b. Wohlfahrtseinrichtung der Tabaktrafikanten,
Marxergasse 25/3, 1030 Wien, GZ 02Z032061M
filterlos.at
Schonfrist für Zigaretten
Begutachtungsentwurf für TPD2 enthält ein Jahr Übergangsfrist
Front wird breiter
Widerstand gegen
Registrierkassenpflicht
weitet sich aus 12
Technikmagazine
im Trend
Jene mit Mehrwert für
Trafikanten und Kunden
punkten 16
Haben Sie Feuro?
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Spendenaktion scheidet
Geister 31
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SEITE DREI
TRAFIKANTEN IN DIESER AUSGABE
EDITORIAL
Harald Pichler,
Seite 5
Heidemarie
Skrdla, Seite 5
Norbert Lipp,
Seite 16
Obmann
Peter Trinkl
WISSENSTEST
Helfen jederzeit –
aber wem nützt es?
1. Welche Gutscheine gibt es bei Trafikplus zu erwerben?
❑ a: Thermengutscheine
❑ b: Paysafe-Karten
❑ c: Casinogutscheine
2. Bei welchem Verwandtschaftsverhältnis ist eine Weitergabe der
Trafik nicht möglich?
❑ a: Schwiegerkinder
❑ b: leibliche Kinder
❑ c: Adoptivkinder
3. Wie wird Bandtabak noch bezeichnet?
❑ a: HTL
❑ b: Strangtabak
„
Auflösung: Seite 26
Jubiläum
Franz Schmid, 1230 Wien: 10 Jahre!
Jubiläum
Regina Panholzer, 1210 Wien: 10 Jahre!
Jubiläum
Harald Prettenthaler, 8020 Graz: 20 Jahre!
Jubiläum
Michaela Holzer, 2460 Bruck/Leitha: 20 Jahre!
Geburtstag
Silvana Adam, 1070 Wien: 60 Jahre!
Geburtstag
Christine Mühl, 7531 Kemeten: 60 Jahre!
Geburtstag
Michaela Braunstein, 8350 Fehring: 50 Jahre!
Berufsgruppe muss aufscheinen
Die Frage ist daher wohl erlaubt: Ist diese
neue Aktion auch im Einflussbereich der
Trafikanten? Hat das Bundesgremium die
Rechte, wer kommt in den Spendentopf, wer
repräsentiert unsere Branche und wer trifft
die Entscheidungen, etwa über einen Stopp
des Vorhabens? Stehen wirklich die Trafikanten im Vordergrund oder gibt es wieder
eine „One-Man-Show“ von irgendjemandem? Das Logo weist derzeit jedenfalls keine
Spur irgendeiner Trafikantenbeteiligung
auf.
Immerhin machen unsere Kollegen mit
vollem Einsatz unentgeltlich mit, spenden
zusätzlich Geldverkehrskosten und sonstige
Spesen. Dann ist es keinesfalls ein Zeichen
von Egoismus, sondern eine Selbstverständlichkeit, wenn man fordert: Für unser Mitmachen muss sichergestellt sein, dass unsere
gesamte Berufsgruppe profitiert. Und wenn
es „nur“ der Prestigegewinn in der öffentlichen Meinung ist …
Geburtstag
Eva Graf, 6960 Wolfurt: 50 Jahre!
„1,2 Kassenrollen pro Tag und Tabakfachgeschäft,
multipliziert mit den 2.500 Trafiken unseres Landes
ergeben ca. 1,08 Millionen Rollen Papier pro Jahr!
Harald Pichler, Seite 12
JUBILÄEN – WIR GRATULIEREN:
Fotos: WE, Gremium WKK, Privat, Fotostudio Schuster
Die Spendenaktion „Feuro“ in den Trafiken
hat zuletzt unter unseren Kollegen für gemischte Reaktionen gesorgt (siehe Bericht
auf Seite 31 dieser Ausgabe von Filterlos).
Meine Meinung dazu: Natürlich bin ich für
Hilfe und Imagearbeit. Die Frage stellt sich
aber, ob diese Aktion dem Image der Trafikanten hilft. Schließlich ist es in der Vergangenheit schon passiert, dass Trafikanten
mit vollem Einsatz für die Aktion „Licht ins
Dunkel“ Zündhölzer verkauft haben – und
dann bei der Geldübergabe in der Weihnachtssendung des ORF mit keinem Wort
erwähnt wurden.
Ihr Peter Trinkl
[email protected]
Sie feiern ein Jubiläum oder einen „Runden“? Schreiben Sie uns einfach! [email protected]
Filterlos 1-2/2016
3
INHALT
06 Ein Jahr
18 Technikmagazine
27
Der Begutachtungsentwurf der TPD2
enthält ein Jahr Übergangsfrist für den
Verkauf „alter“ Zigaretten und schont
Zigarrenverpackungen.
Technikmagazine bringen die Vielfalt
technischer Entwicklungen auf den
Punkt. Jene mit Mehrwert für Trafikanten
und Konsumenten haben die Nase vorn.
Dank raffinierter Lösungen der Trafikeinrichter verbreiten die vorgeschriebenen
Schockbilder auf Zigarettenpackungen
keinen Schrecken im Laden.
Schonfrist für
Zigaretten
Filterlos Jänner/Februar 2016
im Trend
Trafikeinrichter
für TPD2
gerüstet
www.wettoe.at
LEBEN
BLICK
05 Letzte Meldung: „Krieg der Studien“ um die E-Zigarette
09 Ländermeldungen: Neues aus ganz Österreich
12 Widerstand gegen Registrierkassenpflicht: Front wird breiter
14 Hannes Hofer im Interview: „Vertrauen ist das Wichtigste!“
22 Buchtipp: 100 gute Gründe (wieder) zu rauchen
23 Raucherlokal: Café Einstein, 1010 Wien
24 Genussporträt: Freda Meissner-Blau
16 Mehr Geschmack: Doppelt frischer Genuss mit Lucky Strike
17 Auf einen Klick: Sammelsurium aus dem Internet
20 Feuer & Rauch: Das erwartet die Besucher auf der Fachmesse
Mit dem filterlos.at-Newsletter werden
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26 Umfangreich informiert: Trafikplus mit neuer Website online
30 Kolumne: Verkaufsexperte Wolfgang H. Pappler
31 Gemischte Reaktionen: Spendenaktion scheidet Geister
News. Berichte. Produkte.
filterlos.at
Impressum
Medieninhaber und Herausgeber: Wohlfahrtseinrichtung der Tabak­trafikanten Österreichs, Marxergasse 25, 3. Stock, 1030 Wien, Tel. 01/799 51 61, Fax 01/799 51 62,
E-Mail: [email protected] Vorstand: KommR. Peter Trinkl (Obmann), KommR. Gabriele Karanz (Obmannstv.), Harald Pichler (Obmannstv.), KommR. Alois Kögl (Schriftführer)
Vereinszweck: Individuelle Hilfestellung für Trafikanten in wirtschaftlichen, finanziellen und persönlichen Belangen sowie kollektive Vertretung der Anliegen der Mitglieder bzw. des Berufstandes
der Tabaktrafikanten Verlag: Albatros Media GmbH, Grüngasse 16, 1050 Wien, Tel. 01/405 36 10, Fax 01/405 36 10-27, E-Mail: [email protected], Web: www.albatros-media.at
Verlagsleitung: Mag. Peter Morawetz Redaktion: Clemens Nechansky (Leitung), Angelika Dobernig, Stefan Ebner, Nicole Friesenbichler, Heribert Kindermann, Marianne Kitzler, Wolfgang Maget,
Jutta Maucher, Carina Mezensky, Nicole Neureiter, Daniela Purer Grafik u. Produktion: Julia Proyer Anzeigen: Stefan Schricker, Tel. 01/799 51 61-46, E-Mail: [email protected]
Druck: NÖ Pressehaus, 3100 ­St. Pölten Auflage: 10.000 Erscheinungsweise: monatlich Jahresbezugspreis: € 48,–/für WE-Mitglieder € 24,–
Die Redaktion von Filterlos spricht mit der grammatikalisch männlichen Form Personen beiderlei Geschlechts gleichermaßen an. Offenlegung: siehe www.filterlos.at
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Filterlos 1-2/2016
Cover: Foto: cooltree7, 3drenderings/fotolia.com; Composing: Albatros Media
Inhalt: Trup, gpointstudio/fotolia.com
SERVICE
MARKT
BLICK
LETZTE MELDUNG
„Krieg der Studien“ um die E-Zigarette
Wie wirkt sich das Trendprodukt E-Zigarette auf die Konsumenten aus? Um
diese Frage ist in Studien eine wahre
Schlacht entbrannt. Hatte kürzlich eine
US-Studie der „Elektronischen“ noch
einen regelrechten „Persilschein“ ausgestellt (Filterlos berichtete in der letzten
Ausgabe an dieser Stelle), so kommt eine
andere Untersuchung aus den USA dieser Tage zum Schluss, dass E-Zigaretten
auch Krebs und Atemwegserkrankungen
verursachen, selbst wenn sie kein Nikotin enthalten.
Die aktuelle Studie, die von der Universität San Diego (Kalifornien) dieser
Tage präsentiert wurde, warnt vor zu
großem Vertrauen in die immer beliebter
werdende Alternative zur herkömm-
MEINUNG
lichen Zigarette. Die Wissenschaftler
verweisen darauf, dass an sich unbedenkliche Inhaltsstoffe bei der Verdampfung
Gefahren mit sich bringen: „Unsere Untersuchungen legen nahe, dass E-Ziga­
retten nicht so sicher sind, wie es deren Marketingauftritt vermuten lässt!“
Konkret sollen die eingeatmeten Stoffe
Zellveränderungen und damit auch Tumore auslösen können. Unschlüssig sind
sich die Experten, ob die E-Zigaretten
zur Raucherentwöhnung taugen – dafür lägen bis dato zu wenige gesicherte
Daten vor. Kritiker sehen in der „Elektronischen“ sogar eine Einstiegserleichterung für Jugendliche, in Deutschland
wird daher bereits ein generelles Verbot
für unter 18-Jährige diskutiert.
Was meinen Sie?
[email protected]
Fotos: Gremium WKK, Fotostudio Schuster
Diskriminierung schadet mehr als Schockbilder
In der Diskussion um die Aus-­
wirkungen
der
neu­en EU-Tabak-­
produkt­richtlinie
TPD2 geht es meist
um die künftigen
Schockbilder
und deren Größe, in der sie auf
Zigarettenpackungen platziert werden
müssen. Ich glaube, derlei Kuriositäten
sind lediglich geeignet, das Geschäft
für den Trafikanten zu erschweren, die
Auswirkungen auf den Konsum werden
zu vernachlässigen sein. Vielmehr sind
das totale Rauchverbot und die diskriminierende Behandlung von Rauchern
ernst zu nehmen. Der Schaden für die
Staatskasse und die Branche sowie die
Verlagerung auf unkontrollierbare, kriminelle Schienen wird allen Beteiligten
noch viel Kopfweh bereiten.
Ich möchte aber auch noch ein Wort
Filterlos 1-2/2016
zu unserem neuen Trafikanten-Bundesgremium sagen, das seit dem Vorjahr im
Amt ist. Alle Beteiligten sind voll guter
Ideen; jetzt wäre es aber an der Zeit,
Lösungen kundzutun und der Branche
Erreichtes zu präsentieren. Akzeptanz
erreicht man durch Erfolge, nicht durch
besonders befähigte Medienbetreuung. Keine Trafik in den Talschaften
ist gestärkt worden, kein Rezept gegen
die Schwund-Spanne umgesetzt, keine
Notbremse für unkontrolliertes Preiskarussell eingeführt. Der Ausbau der
Schulungen ist eine gute Sache – aber
nur zielführend, wenn es lebensfähige
Rahmenbedingungen gibt. Ansonsten
sollte man lieber einen Kurs in einem
Hospiz wählen – zur Sterbebegleitung.
Das neue Team, dem ich viel Elan
und Erfolg wünsche, ist gefordert, nach
einem Jahr der Arbeit Lösungen zu präsentieren. Die Kollegen warten darauf.
Harald Pichler, Gremialobmann Kärnten
[email protected]
Was meinen Sie?
[email protected]
RAUCHZEICHEN
Heidemarie
Skrdla,
Vorstandsmitglied
Wohlfahrtseinrichtung
Zeitschriften:
Angebot mit Haken
Auf den ersten Blick hat es ja toll
ausgeschaut, jenes Angebot, das
die Verlagsgruppe News in einem
Inserat auf der letzten Seite der
Filterlos-Nummer vom vergange­
nen Dezember beworben hat: die
Kfz-Jahresvignette plus ein MagazinAbo nach Wahl oder die Vignette
mit einem Trafik-Bon für eine Zeitschrift der News-Gruppe nach Wahl.
Schaut man sich das Offert genauer
an und überlegt man sich die Folgen,
dann ist wohl nur noch eines der beiden Angebote für uns Trafikanten
wirklich annehmbar – nämlich jenes
mit den Trafik-Bons. Das verschafft
uns die Vignettenprovision durch
den Verkauf des Trafik-Bon-Hefts,
die Heftprovision für jeden TrafikBon, die Provision auch für das ers­
te Gratisheft des Kunden und eine
starke Kundenbindung, weil der
Käufer ja immer wieder kommt, um
sich das neue Heft abzuholen – und
hoffentlich dabei auch noch etwas
anderes mitnimmt.
Ganz anders ist es mit dem Jahresabo: Da kommt der Kunde nur
einmal in die Trafik, um das Abonnement abzuschließen und die Vignette abzuholen – und das war’s
dann für uns. Das ist alles andere als
trafikfreundlich! Ich bewerbe dieses
Abo nicht und kann auch den Kollegen nur raten, gleich zu handeln!
[email protected]
5
BLICK
Ein Jahr Schonfrist für Zigaretten
Zigarette und Verpackung –
wohin geht dank TPD2 die
Reise? Der Begutachtungsentwurf des Gesundheitsministeriums liegt vor und
enthält auf den ersten Blick
keine weiteren „Bomben“
6
M
an hatte ihn eigentlich
schon Anfang Dezember
vergangenen Jahres erwartet, gekommen ist er
Anfang Jänner: Die Rede ist vom Begutachtungsentwurf des Gesundheitsministeriums für die österreichische
Umsetzung der EU-Tabakproduktrichtlinie TPD2, die Vorschriften über die
Herstellung, die Aufmachung und den
Verkauf von Tabakerzeugnissen enthält.
Das lange Rätseln, ob Österreich den ohnehin schon restriktiven Vorgaben aus
Brüssel noch weitere Verschärfungen
hinzufügt, ist hiermit vorläufig zu Ende.
Der erste Eindruck: Das österreichische
Gesundheitsministerium orientiert sich
im Wesentlichen an den Beschlüssen der
Filterlos 1-2/2016
Foto: cooltree7, 3drenderings/fotolia.com; Composing: Albatros Media
Der Begutachtungsentwurf für die
nationale Umsetzung der EU-Tabakproduktrichtlinie TPD2 ist da. Er
enthält ein Jahr Übergangsfrist für
den Verkauf „alter“ Zigaretten und
schont Zigarrenverpackungen.
BLICK
Europäischen Union, ohne einschneidende weiterführende Regelungen vorzugeben. Der Vorschlag zur nationalen
Umsetzung der TPD2 ist jetzt bis 5. Februar in Begutachtung, danach werden
die Weichen für einen Gesetzesbeschluss
gestellt. Am 20. Mai heurigen Jahres
tritt das Regelwerk, das im künftigen
„Tabak- und Nichtraucherinnen- bzw.
Nichtraucherschutzgesetz“ (TNRSG)
sowie punktuell im Gesundheits- und
Ernährungsgesetz (GESG) niedergeschrieben sein wird, dann endgültig in
Kraft. Diese Frist ist eine Vorgabe der
Europäischen Union und somit in allen
Mitgliedstaaten einheitlich geregelt.
Die Abkürzung TPD2 kommt übrigens
aus der englischen Sprache und bedeutet
„Tobacco Products Directive“.
noch zurück: „Wir warten jetzt einmal
die eingehenden Stellungnahmen ab!“
Die Regelungen sehen vor, dass die
Warnhinweise jeweils 65 Prozent der
Vorder- und Rückseiten von Zigarettenverpackungen bedecken müssen – das
gilt für Abbildung und Text gemeinsam.
Der Text soll folgende Warnungen
enthalten: „Rauchen ist tödlich – hören
Sie jetzt auf“ und „Tabakrauch enthält
über 70 Stoffe, die erwiesenermaßen
krebserregend sind.“ Außerdem soll es
auf den Zigarettenpackerln einen Hinweis auf telefonische und im Internet
abrufbare Hilfsprogramme zur Raucherentwöhnung geben, der dem Umsetzungsentwurf des Gesundheitsministeriums zufolge folgendermaßen aussehen
wird: „Rauchfrei-Telefon: 0800 810 013
– www.rauchfrei.at“.
Ein Jahr Übergangsfrist im Verkauf
men hatte: der Ruf nach großzügigen
Übergangsfristen für den Verkauf von
Tabakwaren, die noch dem „alten“ Gesetzesstand bis 20. Mai dieses Jahres
entsprechen. Hier sieht der Entwurf des
Gesundheitsministeriums vor, dass Tabakprodukte, die vor dem 20. Mai 2016
produziert werden und daher noch keine kombinierten gesundheitsbezogenen
Warnhinweise aufgedruckt haben, von
den Tabaktrafikanten bis 20. Mai 2017
noch verkauft werden dürfen.
Diese einjährige Übergangsfrist gilt allerdings nur für jene Produkte, die von
den Großhändlern bis längstens 20. Juli
heurigen Jahres an die Trafikanten ausgeliefert werden. Spätestens nach dem
20. Mai nächsten Jahres müssen demzufolge dann alle Zigarettenverpackungen
die kombinierten gesundheitsbezogenen
Warnhinweise in Text und Bild aufweisen.
Erhört wurde auch jene Forderung, die
man von Vertretern der Tabakindustrie,
des Großhandels und der Trafikantengremien zuletzt am häufigsten vernom-
Was der Gesetzesentwurf ebenfalls umfasst, ist ein Verbot für ‣
Warnhinweise in Bild und Text
Was steht jetzt in dem österreichischen
Vorschlag konkret drinnen? Die Sprecherin von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser, Raphaela Pammer, hält
sich mit erklärenden Stellungnahmen
„Irreführen“ und Kautabak verboten
BLICK
sogenannte verkaufsfördernde und irreführende Elemente. Das bedeutet,
dass Tabakverpackungen künftig keine
Bezeichnungen wie „mild“ oder „light“
mehr führen dürfen, und auch Comicfiguren werden von den Zigarettenschachteln vollständig verbannt.
Weitere Neuerung: Der Verkauf von
Kautabak wird in den Trafiken ausnahmslos verboten.
Industrie muss Berichte vorlegen
Der Umsetzungsentwurf für die nationale Ausgestaltung der EU-Tabakproduktrichtlinie betrifft auch die Industrie:
Sie muss Berichte über die Inhaltsstoffe
in Tabakerzeugnissen und verwandten
Produkten vorlegen. Die fachliche Kontrolle dieser Berichte soll von den Fachleuten der Österreichischen Agentur für
Gesundheit und Ernährungssicherheit
(AGES) in deren Einrichtungen vorgenommen werden – aus dem einfachen
Grund, weil das Bundesministerium für
Gesundheit selbst nicht die umfassenden
technischen Möglichkeiten hat, die für
eine derartige Kontrolle notwendig wären.
Nachvollziehbare Verkaufskette
Eine geplante Neuerung betrifft auch den
Kampf gegen den illegalen Handel mit
Tabakerzeugnissen – also den Schmuggel
sowie den Verkauf gefälschter Zigaretten,
die oft erhebliche Verunreinigungen und
zusätzliche Gesundheitsgefahren enthalten: Diesen Straftaten soll durch ein
EU-weites System zur Überwachung und
Verfolgung (Track and Trace) ein Riegel
vorgeschoben werden. Konkret haben
alle Packungen von Tabakerzeugnissen
ein individuelles Erkennungsmerkmal zu
tragen, das nicht entfernt werden kann.
Damit will man die Verkaufskette vom
Hersteller bis zum Trafikanten lückenlos
nachvollziehen können. Im Gesundheitsministerium betont man jedoch
ausdrücklich, dass die Konsumenten, die
ihre Zigaretten in der Trafik beziehen,
nicht mehr Teil des Erfassungssystems
sein werden.
Aus für Internetverkauf verschärft
Bekräftigt und verschärft wird das ohnehin schon im bisherigen Tabakmonopolgesetz festgeschriebene Verbot
des Verkaufs von Tabakerzeugnissen via
Internet: Hier ist im neuen „Tabak- und
8
Nichtraucherinnen- bzw. Nichtraucherschutzgesetz“ ein eigener Paragraph 2a
vorgesehen, der dezidiert ein Verbot für
„Internetverkäufe von Tabakerzeugnissen und verwandten Erzeugnissen“ auflistet.
Gremium: „Haben Erfolge erreicht“
In einer ersten Stellungnahme auf die
Veröffentlichung des Gesetzesentwurfs
aus dem Gesundheitsministerium verweist das Bundesgremium der Tabaktrafikanten auf erste Erfolge von durchgeführten Maßnahmen und Gesprächen
im Vorfeld: So sei in den ursprünglichen
Entwürfen für die nationale Umsetzung
der TPD2 auch noch die Anbringung von
Schockbildern auf den Verpackungen
von Zigarren, Zigarillos und Pfeifentabaken vorgesehen gewesen. „Wir konnten erreichen, dass diese Fotos nicht auf
den Packungen aufgebracht werden müssen“, ließen Bundesgremialobmann Josef
Prirschl und sein Team über die neue
Gremiumssprecherin Sonja Reingrabner
ausrichten. Reingrabner ist übrigens seit
vielen Jahren in der Tabakbranche tätig
und gilt als anerkannte Expertin. Unter
anderem war sie jahrelang als Sprecherin
des Austria-Tabak-Nachfolgekonzerns
JTI (Japan Tobacco International) Austria tätig gewesen.
Wie geht es jetzt aus Sicht des Gremiums weiter? „Wir erarbeiten derzeit eine
Stellungnahme zum Ministerialentwurf
und werden diese Stellungnahme fristgerecht vor Ablauf der Begutachtungsfrist einbringen“, erklärte Reingrabner.
Parallel dazu werde das Gremium in den
kommenden Wochen seine Anliegen
allen relevanten politischen Entscheidungsträgern vorbringen.
Leichte Entspannung bei der WE
Dass der vorgelegte Begutachtungsentwurf aus dem Gesundheitsministerium
sich weitgehend an den durch die Europäische Union ohnehin vorgegebenen Verschärfungen der Tabakproduktrichtlinie
orientiert und keine erkennbaren nationalen Restriktionen enthält, sorgt beim
Obmann der Wohlfahrtseinrichtung der
Tabaktrafikanten Österreichs (WE), Peter
Trinkl, für vorsichtige Entspannung:
„Natürlich ist das jetzt nur einmal der
Begutachtungsentwurf und noch keine
Durchführungsbestimmung, die kann es
ja erst am Ende des Begutachtungspro-
zesses geben. Aber wenn alles so bleibt,
wie es vom Ministerium vorgeschlagen
wird, kann ich damit durchaus gut leben.
Da waren ja ganz andere Dinge im Vorfeld befürchtet worden!“ Eine endgültige
Beurteilung möchte Trinkl allerdings erst
dann vornehmen, wenn die Endversion
der nationalen Umsetzung der TPD2 in
Österreich auf dem Tisch liegt: „Nach
den Eingaben von anderen Seiten kann
es ja durchaus sein, dass noch eine Bombe in dem Regelwerk versteckt wird, was
die Umsetzung letztendlich für uns Trafikanten zur schmerzhaften Sache machen
könnte. Wir werden das Endprodukt jedenfalls genau durchforsten, weil wir ja
wissen: Der Teufel steckt meistens im
Detail.“
Am „runden Tisch“ wird festgehalten
Woran Trinkl auf jeden Fall festhalten
wollte, war der Plan für eine Art „runden
Tisch“, an dem Vertreter aller betroffenen
Sparten rund um den Tabak teilnehmen
sollten. Im Gespräch mit Filterlos stellte
er nach dem Vorliegen des Entwurfs aus
dem Gesundheitsministerium ein möglichst rasches Zusammentreffen zum Gedankenaustausch in Aussicht: „Das sollte
noch im Jänner stattfinden. Ich halte es
für wichtig, dass sich Repräsentanten
aller betroffenen Bereiche, von den Trafikantengremien über den Großhandel
und die Industrie bis hin zu den Beamten
der beteiligten Bundesministerien, untereinander austauschen. Nur so können
wir die unterschiedlichsten Sichtweisen, die es im Zusammenhang mit einer
derart sensiblen Materie natürlich gibt,
zusammenführen – und was besonders
wichtig ist, auch die Vorstellungen und
Befürchtungen unserer Branche bei den
relevanten Stellen in die Diskussion einbringen“, unterstrich der Obmann der
Wohlfahrtseinrichtung.
Industrie seit Langem in Sorge
Dass sich die Vorlage der nationalen Umsetzung von TPD2 so lange verzögert hat,
sorgt bei der Tabakindustrie schon seit
Langem für Sorgenfalten. Schließlich
geht man allein für die Umrüstung der
Druckzylinder, mit deren Hilfe die neuen
Designvorschriften für Verpackungen gesichert werden können, von monatelangen Lieferzeiten aus. Und die Zylinderhersteller haben auch andere Aufträge in
ihren Büchern …
Filterlos 1-2/2016
BLICK
AUS DEN LÄNDERN
WE-Landesversammlung in Oberösterreich:
Gut informiert ins neue Jahr
Oberösterreich. Auf
die
Tabaktrafikanten kommen
heuer wesentliche Änderungen zu. Im Zeichen dieser
Änderungen stand auch die
WE-Landesversammlung
in Oberösterreich, die am
5. Dezember im Gasthaus
Freiseder am Pöstlingberg
in Linz stattfand.
Die oberösterreichische WE-Landesgeschäftsstellenleiterin Doris Horvath
informierte die anwesenden Trafikanten
unter anderem über den aktuellen Mitgliederstand, Neuigkeiten zur Kreditvergabe sowie über die Alarmanlagenförderung für Tabaktrafikanten. Ewald
Kronawitter vom Landeskriminalamt
OÖ referierte zum Thema Kriminalprävention. Zur Sprache kam natürlich
auch jenes Thema, das die Trafikanten
aus aktuellem Anlass beschäftigt: Die
Registrierkassenpflicht, über die Erwin
Gottenhuemer von der Wohlfahrtseinrichtung Wien informierte. Peter Trinkl
gab einen Jahresüberblick und sprach
auch über bevorstehende Änderungen
in der Wohlfahrtseinrichtung: Er wird
im Laufe dieses Jahres sein Amt in der
WE an Heidemarie Skrdla übergeben.
Die anwesenden Trafikanten nützten
anschließend an die Vorträge die Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen mit
den Experten.
Werner Wenko, Ewald Kronawitter vom Landeskriminalamt OÖ, WE-Landesgeschäftsstellenleiterin OÖ Doris Horvath, Bundesgremialobmann-Stv. Andreas Schiefer, Sandra
Deutsch, Erwin Gottenhuemer (v. l.)
Start ins Jubiläum
„30 Jahre Lotto in
Österreich“
Zum Stammtisch
am 19. 1. 2016 unter dem
Motto „Lotterien – tipp3,
Rückblick und Ausblick“
fanden sich rund 60 Tiroler Trafikanten und Trafikmitarbeiter
im Gartenhotel Maria Theresia in Hall
in Tirol ein. Nach der Begrüßung durch
Obfrau KommR Angelika Riccabona
gab Eva-Maria Simmerl, die regionale
Außendienstleiterin West, als Einstieg
einen kurzen Überblick über die Österreichischen Lotterien. Gabriele Wieder,
die Vertriebsleiterin von tipp3, referierte
über das abgelaufene Wirtschaftsjahr
und gab einen Ausblick auf 2016. Besonders die bevorstehende Fußball-EM
in Frankreich und die Teilnahme des österreichischen Nationalteams, welches
auch Werbepartner von tipp3 ist, lassen
ein erfolgreiches Jahr erwarten.
Hansjörg Görgl referierte über 2016,
das „30 Jahre Lotto in Österreich“-Jubiläumsjahr. Aus diesem Anlass gibt es
einige Sondergewinne zu ergattern, wie
z. B. zehn Tesla Model „S“ Elektroautos.
Nach einem erfolgreichen abgelaufenen
Jahr für die Österreichischen Lotterien
mit all ihren unterschiedlichen Produkten (Lotto, Euromillionen, Joker,
ToiToiToi, Brieflos, Rubbellos) geht man
zuversichtlich ins Jahr 2016.
Tirol.
Fotos: WE, Neureiter
Viele Highlights für 2016
Salzburg. Der erste Stammtisch des heurigen Jahres brachte den Salzburger Trafikanten
viel Wissenswertes rund um
die Lotterien und tipp3. Mit
einem Plus von 4,94 % sind die Lotterien
mit dem Jahr 2015 zufrieden – das heurige Jahr wird mit dem 30. Geburtstag von
Lotto einige „Highlights“ bringen. Zudem
soll der Markt für Spielgemeinschaften
(Anteilsscheine) weiter ausgebaut werden. Auch beim Joker gibt es „News“ – bis
zu zehn Joker können ab Ende Jänner per
Wettschein gespielt werden. Mit Radio-
Filterlos 1-2/2016
M. Gruber (Lotterien), Gremialobmann K. Schlager, G. Wieder (tipp3), M. Pürstinger (Lotterien), E.-M. Simmerl (West Lotterien), J. Peham-Zver (Gremialgeschäftsführerin WKS) (v.l.)
und TV-Spots und dem Slogan „Lieber
ein Ja zum richtigen Zeitpunkt“ soll der
Mehrfach-Joker etabliert werden. Auch
tipp3 erwartet sich mit der Euro in Frankreich und der Teilnahme der Österreicher
ein spannendes Wett-Jahr. Dazu wurde
das Wettprogramm überarbeitet und ver-
bessert. Ein „Trafikkunden-Newsletter“
soll die Kundenbindung fördern und dem
Kunden per Mail zugesendet werden. Zum
Abschluss des Stammtisches wurden unter allen Teilnehmern vier VIP-Tickets für
das Schlagerspiel Red Bull Salzburg gegen
Austria Wien verlost.
9
r
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BLICK
Front wird breiter
Der Widerstand gegen die geplante Registrierkassenpflicht weitet sich nach der steirischen
Verfassungsbeschwerde immer weiter aus.
M
it einer Verfassungsbeschwerde vor dem Höchstgericht hatte die steirische
Wirtschaftskammer
den
Anfang gemacht – und damit offenbar
einen Stein ins Rollen gebracht: Kürzlich
machte auch der Niederösterreichische
Landtag mit einem Dringlichkeitsantrag Druck, um eine Überarbeitung der
umstrittenen Registrierkassenpflicht zu
erreichen. Der Antrag dazu wurde von
der niederösterreichischen ÖVP eingebracht, Unterstützung kam von der SPÖ,
der FPÖ und der Liste Frank.
Die Registrierkassenpflicht belaste
vor allem kleine und mittlere Betriebe
unverhältnismäßig hoch, erklärte Niederösterreichs VP-Klubobmann Klaus
Schneeberger. Er forderte, dass die
Umsatzgrenze auf 30.000 Euro pro Jahr
angehoben und das Gesetz so lange ausgesetzt werde, bis es Lösungen gebe, die
Betrieben weder unnötige Kosten noch
bürokratische Hürden verursachen.
FP für komplette Streichung
„Tonnen unnötiges Papier“
Eine ganz andere Betrachtungsweise hat
der Kärntner Landesgremialobmann der
Tabaktrafikanten, Harald Pichler: Er
warnt vor einer geradezu gigantischen
Papierflut, die durch die neue Registrier12
Kassen im Visier: Die Registrierkassenpflicht findet immer mehr Gegner
kassenverordnung allein in den Trafiken
ausgelöst werde: „Ich habe einen zusätzlichen Gesamtbedarf von ungefähr 420
Tonnen Papier pro Jahr ausgerechnet,
der sich ausschließlich aus den Rechnungen in den Tabakfachgeschäften
ergibt!“ In einer Zeit immer knapper
werdender Ressourcen bei gleichzeitig
immer größeren Möglichkeiten der digitalen Aufzeichnungen ortet Pichler eine
unfassbare Verschwendung durch die
neue Verordnung.
Seinen Mengenfeststellungen legt der
Kärntner Gremialobmann folgende Annahmen zugrunde: „Auf einer Kassenrolle befinden sich 50 Laufmeter Papier. Ein
Bon ist im Durchschnitt rund 15 Zen-
timeter lang, die Durchschnittsfrequenz
für ein Tabakfachgeschäft in Österreich
liegt bei etwa 400 Kunden pro Tag. Das
ergibt einen Bedarf von 1,2 Kassenrollen
pro Tag und Tabakfachgeschäft. Multipliziert man das mit den rund 2.500
Tabakfachgeschäften, die es in unserem
Land noch gibt, ergibt das einen Verbrauch von zirka 1,08 Millionen Rollen
Papier pro Jahr!“ Das entspreche rund
350 Europaletten zu je 1,2 Tonnen – womit die Zahl von 420 Millionen Tonnen
Papier bestätigt wäre.
„Bonrollen an Finanzminister senden“
Der bekannt streitbare Kärntner hat aber
auch einen Vorschlag für seine TrafikanFilterlos 1-2/2016
Foto: destina/fotolia.com
Die niederösterreichische FPÖ möchte
überhaupt noch einen Schritt weiter
gehen: Man wolle die komplette Streichung der Registrierkassenpflicht, die
eine unnötige Schikane sei, erklärte
Klub­obmann Gottfried Waldhäusl.
Wenige Wochen vor dem dringlichen
Antrag im Niederösterreichischen Landtag hatte die steirische Wirtschaftskammer die Registrierkassenpflicht zum
Thema fürs Höchstgericht gemacht und
dafür gleich eine ganze Menge von Anhaltspunkten ins Treffen geführt. Experten geben der steirischen Initiative gute
Chancen auf Erfolg. Die Kärntner Wirtschaftskammer hat angekündigt, sich der
Initiative anzuschließen.
BLICK
tenkollegen parat: „Mein Rat ist, diese
unnötigen Bons zu sammeln und Monat
für Monat an das Finanzministerium zu
Handen von Bundesminister Hans-Jörg
Schelling zu schicken. Und man könnte
in diesem Fall von unnötiger Verschwendung von Ressourcen auch Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace
bemühen!“
Trinkl für praktische Änderungen
Seine Gedanken zur Registrierkassenverordnung und deren Auswirkungen
auf die Trafikanten macht sich auch der
Obmann der Wohlfahrtseinrichtung
der Tabaktrafikanten Österreichs, Peter
Trinkl: „Ich sehe ein Problem bei der Verfügbarkeit der Rollen – die schmelzen in
den Geschäften regelrecht dahin!“ Trinkl
empfiehlt seinen Berufskollegen eine vorausschauende Bevorratung der Rollen,
denn: „Wie die Erfahrung zeigt, steigen
mit der Nachfrage üblicherweise auch die
Preise!“
Aber auch die Kassenhersteller sind
nach Meinung Trinkls gefordert: „Man
kann ja auch darüber nachdenken, ob
man nicht durch die Gestaltung der
Rechnungen Einsparungen erreichen
könnte!“ So sei zu hinterfragen, ob jeder
einzelne Kassenbon wirklich so lang sein
muss wie derzeit üblich. Die Hersteller
könnten beispielsweise die Zeilenabstände und die oberen sowie unteren
Ränder der Rechnungen kürzen – was
mehr Rechnungen pro Rolle und somit
deutliche Einsparungen bringen würde.
Viele Betriebe ohne Registrierkasse
Dass Verstöße gegen die seit 1. Jänner
dieses Jahres geltende Registrierkassenpflicht erst ab Juli gestraft werden, kommt
vielen Betroffenen zugute. Denn allein
in Wien haben laut aktueller Statistik
der Wirtschaftskammer bis zu 20.000
Betriebe noch keine Registrierkasse, obwohl sie den gesetzlichen Bestimmungen
zufolge bereits seit einigen Wochen über
ein derartiges Gerät verfügen müssten.
Drei Monate lang, also bis einschließlich März, gilt eine „Generalamnestie“,
danach drücken die Finanzbehörden
noch ein weiteres Quartal lang die Augen zu, wenn der betroffene Unternehmer gute Gründe nennen kann, warum
seine Registrierkassa noch nicht in Betrieb ist. Erst danach werden fehlende
Registrierkassen und Belege mit Strafen
geahndet – die durchaus saftig ausfallen
können: Die Höchst-Geldbußen liegen
bei 5.000 Euro.
Was die Wirtschaftskammer ebenfalls
beobachtet hat, sind erstaunte Kunden
angesichts der neuen Belegannahmepflicht: Auch in den Trafiken werden
die Einkäufer darüber informiert, dass sie
den Buchstaben des Gesetzes zufolge verpflichtet sind, den ihnen ausgehändigten
Rechnungsbeleg mitzunehmen – zumindest bis zum Verlassen des Geschäfts.
Vielfach sorgt das für Kopfschütteln ob
dieses zusätzlichen bürokratischen Aufwands. So ganz wohl scheint bei dieser
Regelung auch dem Gesetzgeber nicht
gewesen zu sein – denn immerhin drohen
den Kunden bei Verletzungen dieser Belegannahmepflicht keinerlei rechtliche
Konsequenzen.
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BLICK
„Vertrauen ist das Wichtigste!“
Monopol-Geschäftsführer Hannes Hofer bekennt sich im FilterlosInterview zum Dialog innerhalb der Trafikantenschaft und mit allen
anderen Mitspielern der gesamten Branche.
Filterlos: Herr Hofer, Sie haben im Vorjahr die Geschäftsführung der Monopolverwaltungsgesellschaft übernommen.
Haben sich die Erwartungen, mit denen
Sie an Ihre neue Arbeit herangegangen
sind, erfüllt? Was ist davon eingetreten,
wo lief es vielleicht doch ein wenig anders als vorhergesehen?
Hannes Hofer: Erwartet habe ich viele
neue Kontakte und ein sowohl aktives als
auch operatives Eintauchen in Themen.
Diese Erwartungen sind voll eingetreten.
Aber es gibt auch Widersprüchliches in
der ersten Zwischenbilanz: Auf der einen
Seite habe ich einen geradezu familiären
Umgang im Tabak-Umfeld kennengelernt, auf der anderen Seite dann aber
auch wieder ein völlig unverständliches
Gegeneinander in Sachfragen.
Filterlos: Was meinen Sie mit diesem
Gegeneinander genau?
Hofer: Konkret meine ich damit die Dis-
kussion um Spannenerhöhungen, die auf
Kosten von anderen Marktteilnehmern
gehen müssen.
Filterlos: Wie ist es aus Ihrer Sicht
mit Ihrer Gesprächsbasis mit den Trafikanten auf der einen und den zuständigen politischen und behördlichen Verantwortlichen für die Tabakbranche auf
der anderen Seite bestellt?
Hofer: Ich bin mit der Dialogbasis nach
beiden Seiten sehr zufrieden. Im Umgang
mit den Trafikanten habe ich eine gute
Mischung aus konkreten persönlichen
Themenbesprechungen und Terminen
sowie einen strukturierten Umgang mit
der Wirtschaftskammer, der auf hoher
Wertschätzung aufgebaut ist. Auf politischer Ebene führe ich einen sehr guten
Dialog, der in Richtung Finanzministerium enger ist als mit dem Gesundheitsministerium. Ich freue mich aber auch
über ein erkennbar steigendes Interesse
des Bundesminiusteriums für Arbeit, So14
ziales und Konsumentenschutz für dieses
spannende Themenfeld.
Filterlos: Wie ist das Tabakmonopol
aus Ihrer Sicht derzeit aufgestellt? Gibt
es dringende Änderungen, die Sie gerne
vornehmen würden?
Hofer: Das Monopol ist aus meiner Sicht
an sich gut aufgestellt. Faktisch hat die
Entscheidung zum Thema E-Zigarette
aber auch Schwachstellen in der Wirkung aufgezeigt. Sehr oft werde ich auf
den Erbparagrafen angesprochen und da
wiederum vor allem auf die nur mäßig
wachsende Quote von Vorzugsberechtigten, die bei der Vergabe von Trafiken
zum Zug kommen. Im Vorjahr haben
wir insgesamt rund 90 Trafiken in den
Kommissionen neu vergeben, davon
rund zwei Drittel an Vorzugsberechtigte
und ein Drittel an Personen ohne Vorzugsberechtigung – alle über den Erbparagrafen, alles sehr gut gehende Trafiken.
Zu dieser gesamten Problematik will ich
eine gute Diskussion führen, um mir
selbst eine Meinung bilden zu können.
Filterlos: Und abgesehen von diesem
Themenbereich?
Hofer: Da liegt mir besonders der Jugendschutz am Herzen. Es gilt eine Quote von
ganz genau null Prozent für den Verkauf
von Tabakwaren an unter 16-Jährige zu
erreichen. Dann können wir mit vollem
Recht behaupten, der richtige Vertriebskanal für sensible Genussmittel zu sein.
kademie wird der Bestellungsvertrag
abgeschlossen. Dieser Weg hat den Vorteil, sehr effizient zu sein, aber auch den
Nachteil, dass die Vergabe nicht transparent wirkt. Der Öffentlichkeit wird
die frei werdende Trafik nicht bekannt.
Es ist Teil unserer Strategie, den Status
quo zu hinterfragen und zu optimieren.
Auf dem Weg dorthin wollen wir zuerst
den Ausschreibungsprozess optimieren.
Ziel ist es, dass die richtige Person neuer Trafikant wird – vorzugsberechtigt,
bedürftig und geeignet, eine Trafik zu
führen, was also einem Bestbieterprinzip bei Trafikvergaben gleichkommt.
Damit wir auch unter mehreren Kandidaten auswählen können, gilt es, bei
der Interessentensuche sehr eng mit den
Behindertenorganisationen zusammenzuarbeiten.
Filterlos: Nochmals kurz zurück zum
Erbparagrafen: Hat dieser in seiner jetzigen Form eine Zukunft?
Hofer: Wie vorhin bereits kurz erwähnt:
aus heutiger Sicht ja, aber nur einmal.
Änderungen dürfen jedoch nur mittelbis langfristig erfolgen. Man schuldet
der Branche in jedem Fall einen umfassenden Vertrauensschutz. Manche Trafikanten sind zu Recht sehr stolz auf ihre
Familiengeschichte, die oftmals schon
viele Generationen mit einer Trafik
verbunden ist. Deshalb wird man im
Zusammenhang mit jeglichen Veränderungen des „Erbparagrafen“ viel Fingerspitzengefühl brauchen
Filterlos: Was kann die Monopolver-
Filterlos: Intensiv diskutiert wurde zuletzt auch das Thema Freihandverkauf
von Trafiken. Wie stehen Sie dazu?
Hofer: Die freihändige Vergabe von Tra-
waltungsgesellschaft und Sie selbst
als deren Geschäftsführer tun, um die
Rechte der Trafikanten gegenüber der
Tabakindustrie beziehungsweise dem
Großhandel zu schützen? Ich erwähne
als Beispiele nur die Themen Handelsspannen, Valuta oder Lieferfristen …
Hofer: Es gilt, gemeinsam ein Gesamtpa-
fiken ist nur an Vorzugsberechtigte möglich. Status quo ist, dass der Großteil der
Trafiken auf diese Weise vergeben wird.
Der Trafikant findet einen Nachfolger,
der der Monopolgesellschaft vorgestellt
wird. Nach Absolvierung der Trafika-
ket für die Zukunft zu schnüren. Dabei
sollten wir Chancen nützen und gleichzeitig aktuelle Trends nicht negieren.
Wir als MVG können aktiv Vorschläge
unterbreiten und werden das auch tun,
indem wir beispielsweise zum Thema
Filterlos 1-2/2016
BLICK
Handelsspanne zum Dialog einladen.
Generell will die Monopolverwaltungsgesellschaft basierend auf Fakten faire
Diskussionen auf Sachebenen führen,
Vertrauen aufbauen und mit aktiver
Gestaltung punkten.
Filterlos: Ein weiteres Thema, das
seit längerer Zeit sehr intensiv und
teils emotional diskutiert wird, ist die
Strukturbereinigung. Ist die „Gesundschrumpfung“ in der Trafiklandschaft
Österreichs aus Ihrer Sicht abgeschlossen oder sind weitere Schließungen
vorgesehen? Und hat sich die Strategie
der Strukturbereinigung bewährt, wenn
man die Einkommen der verbliebenen
Trafikanten dafür als Maßstab hernimmt?
Hofer: Die Strukturbereinigung im gro­
Foto: MVG
ßen Stil ist abgeschlossen und sie war
erfolgreich, denn das Durchschnittseinkommen der Trafikanten ist dadurch gestiegen. Schade finde ich nur, dass keine
Messungen zur Stimmung innerhalb der
Trafikantenschaft vor der Maßnahme
vorliegen, um sie anhand von harten
Zahlen vergleichen zu können. Jetzt gilt
es zu überlegen, wie die Branche wieder
an Kraft gewinnen kann und das Potenzial von 2.500 beziehungsweise 6.000
Vertriebsstellen genützt werden kann.
Wir wollen in der Zukunft mehr Trafiken
für Menschen mit Behinderung als unternehmerische Existenz anbieten können – das geht nur bei einem Wachstum
für die Branche.
Filterlos 1-2/2016
Filterlos: Welche Schwerpunkte kann
und will die Monopolverwaltungsgesellschaft in Zukunft für „alteingesessene“
Trafikanten setzen, welche wiederum für
„Neu-Trafikanten“?
Hofer: Der Finanzminister denkt darüber
nach, die Monopolverwaltung auch mit
dem Glücksspielmonopol zu beauftragen. Tabak und Glücksspiel gemeinsam
zu denken und zu bearbeiten ist eine
große Chance. Ich lade alle Beteiligten
zu einem gemeinsamen Nachdenkprozess ein, um dann gute Maßnahmen
ergreifen zu können, wenn wir wirklich
diese Chance bekommen.
Filterlos: Kommen wir kurz zum zuletzt
ebenfalls sehr wichtigen Thema der Trafikantenausbildung: Was ist da künftig
an Veränderungen geplant?
Hofer: Über das Thema der Fortbildung
denken wir im Augenblick gemeinsam
mit der Wirtschaftskammer sehr intensiv nach.
Filterlos: Und nun zu etwas ganz anderem: Zuletzt gab es äußerst unterschiedliche Reaktionen der Trafikanten
und ihrer Funktionäre auf die Freigabe
der MVG für die „Feuro“-Spendenaktion
in den Trafiken. Was hat zu dieser Freigabe geführt – und würden Sie mit Ihrem Wissensstand von heute die Frage
der Freigabe in diesem Fall wieder gleich
entscheiden?
Hofer: Es ist ja nichts Neues, dass Trafikanten auch Spenden einheben dürfen.
Dass die Trafikanten beispielsweise die
Aktion „Licht ins Dunkel“ unterstützen,
gibt es schon seit einigen Jahren. Mir
erscheint es richtig und wichtig, dass
Trafiken nicht nur mit Negativ-Themen
wie der Gesundheitsgefährdung durch
das Rauchen, Rauchverbote in der Gastronomie oder Einbrüche in Automaten
in die Schlagzeilen der Medien kommen,
sondern auch mit positiv besetzten Themen von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Das Thema Spenden allein
ist da natürlich noch zu wenig, aber zumindest eine konkrete Aktion auf dem
Weg zum Ziel.
Filterlos: Letzte Frage: Welche Wünsche beziehungsweise Pläne haben
Sie persönlich für das zweite Jahr Ihrer
Amtszeit als Geschäftsführer der Monopolverwaltung?
Hofer: Mein vorrangiges Ziel ist es, unsere Strategie auch systematisch umzusetzen. Dabei will ich auch moderne Instrumente einsetzen – nicht nur bei der
Befragung von
Trafikanten bei
Fachgruppentagen, sondern
auch in den
Geschäften
gemeinsam
mit den Trafikanten. Wir –
und mit diesem
„Wir“ meine
ich stets mein
engagiertes
Team
und
mich – haben
uns vor allem
drei
Punkte
vorgenommen:
erstens das Monopol abzusichern, zweitens
innerhalb der Monopolverwaltungsgesellschaft moderne Managementmethoden einzusetzen und drittens den Kernprozess der MVG zu optimieren.
Interview:
Wolfgang Maget
Was meinen Sie?
[email protected]
15
MARKT
MARKT
AKTUELL
BAT spielte
Christkind
Rechtzeitig zu den Feiertagen konnte
BAT fünf Trafikanten noch ein schönes
Geschenk machen. Jeweils 1.000 Euro
wurden an Helga Weiss (Wörgl),
Monika Winter (Wien), Melanie
Bettini (Graz), Elfriede Quehenberger (Abtenau) und Norbert Lipp (Wien)
überreicht. Die Trafikanten zählen zu
den fünf glücklichen Gewinnern des
„Pall Mall King Size-Platzierungswettbewerbs“, der im Herbst des Vorjahres
ausgerufen wurde. Bei der Einführung
der neuen Pall Mall King Size im September wurden die Trafikanten aufgefordert, sich über eine effiziente Platzierung
sowohl im Automaten als auch im Regal
Gedanken zu machen. „Wir freuen uns
sehr mit den Gewinnern“, so BAT-Geschäftsführer Tino Zanirato.
Mehr Geschmack mit
Doppelklick
Bunt und abwechslungsreich ist der neue
Zuwachs in der Lucky-Strike-Familie.
Die neue Lucky Strike Double Click ist in
drei verschiedenen Varianten bei Moosmayr erhältlich. Zwei Kapseln im Filter
sorgen für das extra Geschmackserlebnis.
Wer’s fruchtig mag, greift entweder zur
Lucky Strike Double Click „Wild“ oder
zur Lucky Strike Double Click „Crisp“.
Doppelt frischen Genuss verspricht die
Lucky Strike Double Click „Cold“: Sie
kombiniert eine Menthol- und eine
Spearmint-Kapsel in ihrem Filter. Empfehlenswert für jeden Raucher, der gerne
mal etwas Neues ausprobieren möchte.
tobaccoland-Gewinne überreicht
Die Marke RAW – bisher für erstklassiges Zigarettenpapier ein Begriff – ist seit
Kurzem bei tobaccoland auch als RAW
Feinschnitt in den Varianten Blond und
Classic erhältlich. Bei einem Wettbewerb unter Trafikanten, der vom tobaccoland-Außendienst unterstützt wurde,
galt es, Ideen für eine optimale Präsentation der Neuheit zu finden. Als Preise für
die kreativen Köpfe wurden vier hoch16
wertige Fahrräder zur Verfügung gestellt,
die kürzlich den glücklichen Gewinnern
überreicht wurden.
Den Hauptpreis räumte der Trafikant
Johann Förster aus dem oberösterreichischen Lambach ab. Die weiteren
Fahrräder gingen an Sabine OhnesorgeRichter aus Schwaz in Tirol sowie an die
Steirer Margaretha Poschauko aus Leibnitz und Daniel Höller aus Zeltweg.
Philip Morris
krempelt um
Neues Jahr – neues Portfolio. So
scheint das Motto von Marktführer Philip Morris für 2016 zu sein.
Seit Anfang Jänner ist die Marl­
boro Silver Blue XL 25 auf dem
österreichischen Markt – als preis­
attraktives Premiumprodukt, das
laut Angaben von Philip Morris
Austria die Standard-20er-Packung
ersetzen wird. Damit will man die als
besonders preissensibel bekannten
Vier-Milligramm-(Teer-)Raucher
bei der Stange halten, der Geschmack der Zigarette bleibe unverändert, wird betont.
Im Gegenzug wurden und werden
drei nicht so gängige Marken völlig
aus dem Sortiment genommen. Dabei handelt es sich um die Marlboro
Menthol 6 mg, die L&M Red Label
Long und die Muratti Bianco. Damit wolle man es den Trafikanten
ermöglichen, mehr Fokus auf stärker nachgefragte Produkte zu legen,
hieß es in einem Informationsschreiben von Philip Morris an alle österreichischen Trafikanten.
Ernst genommen hat man auch
die zahlreichen Rückmeldungen
der Trafikanten über die Gebindefolien: Man habe die Verpackung
der Zigarettengebinde durch neues
Cellophan verstärkt und die Perforation entfernt, wodurch man einem
Gebindebruch besser entgegenwirken und den Aufwand für die Trafikanten reduzieren könne. Auch ein
neuer Öffnungsmechanismus soll
das Öffnen der Gebinde ohne Perforation erleichtern.
Filterlos 1-2/2016
Fotos: Lucky Strike, Privat, Philip Morris
Der Wiener Trafikant
Norbert Lipp mit BATGebietsleiterin und
„Weihnachtsengerl“
Petra Fritz
MARKT
filterlos.at-Meldungen
„Quick“ vor dem Aus
Auf einen Klick
Sammelsurium aus dem Internet. Mehr
Aktuelles täglich auf filterlos.at.
TPD2: Schockbilder kosten
hundert Jobs
Fotos: European Community, lulu/fotolia.com
Verpackungskonzern Sonoco kündigt
Werksschließungen an
In Deutschland fordern die neuen Warnhinweise, welche
die Europäische Union ab dem Frühjahr 2016 vorschreibt,
offenbar erstmals konkrete Arbeitsplätze. Wie das
Handelsblatt berichtet, kündigte der Verpackungskonzern
Sonoco an, zwei Werke im ostfriesischen Bunde sowie in
Hockenheim schließen zu wollen. Damit sind 100 Arbeitsplätze in Gefahr.
In beiden Werken werden runde Dosen für losen Tabak
produziert, welche die EU ursprünglich komplett verbieten wollte. Nach Interventionen der Verpackungsbranche
fand sich eine Kompromisslösung, Mindestgrößen für Packungen und Größen für die Warnbilder festzulegen. Doch
diese Regelung macht die Dosen für die Tabakkonzerne unattraktiver. Sie müssen zu zwei Dritteln Warnhinweise zeigen,
was
auf
anderen
Packun­
gen wie
Plastikbeuteln
eleganter
zu lösen
ist.
Filterlos 1-2/2016
2017 wird das bargeldlose
Bezahlsystem eingestellt
Wie der Standard berichtet, bestätigte die
Betreiberfirma Six, dass ihr Bezahlsystem
„Quick“ Mitte 2017 eingestellt wird. Laut
Six-Sprecherin Katharina Praschl macht
die flächendeckende Ausstattung der
Bankomatkarten mit der NFC-Technologie, die in Österreich Ende 2016 abgeschlossen sein wird, die Quick-Funktion
de facto obsolet.
Die „elektronische Geldbörse Quick“
war Mitte der Neunzigerjahre eingeführt
worden und wurde großteils für Kleinbeträge – zum Beispiel am Zigaretten­
automaten – eingesetzt. Inzwischen
haben aber nur mehr zehn Prozent der
Kunden die Quick-Funktion auf ihren
Bankomatkarten aktiviert. Entladen
kann das Guthaben noch bis Ende 2017
werden, die Rückerstattung auf das Konto
erfolgt auch noch darüber hinaus.
Erwarten Sie mehr
von Ihrem Kassensystem.
Gehen Sie auf Nummer Sicher mit CWL.
Memofeld für Artikel - auch zum Ausdrucken
Optimale Verkürzung des Verkaufsbelegs zur Papiereinsparung
Bis zu 2.000 Euro Förderung bei Kauf
eines neuen Kassensystems von CWL und Tobaccoland
17
MARKT
Serie Zeitschriften
Am Puls der Zeit
D
ie Redaktionen der Technikzeitschriften verfügen über
lange Erfahrung und Fachkompetenz in der Beurteilung
der Geräte. Sie haben auch umfangreiche Testlabors, um die Geräte unter
den verschiedensten Bedingungen zu
testen. Somit verfügen die Tests in den
Printmedien über eine hohe Qualität in
der Beurteilung und Berichterstattung zu
den Technikthemen. Dazu kommt, dass
diese die Objekte durch die hohen Verkaufspreise der Magazintitel interessant
machen. Gerade im Sonderheft-Bereich
bietet die Trafik dem Konsumenten das
breiteste Angebot“, sagt Florian Kraus,
Vertriebsleiter beim Pressegroßvertrieb.
der weiter ausführt: „Das Motto gibt die
Richtung vor: Alles, was Strom braucht
und Spaß macht.“ Der Vorteil für die
Trafikanten ist die starke Medienpräsenz
dieses Magazins. 2016 wird E-Media nach
dem Relaunch 2015 verstärkt beworben
werden. Auch die österreichische Herkunft kommt den Trafikanten zugute:
„Das ist wichtig bei Bezugsquellen oder
technischen Besonderheiten für den
österreichischen Markt. Das ist das Problem bei internationalen Titeln: Sieht
alles toll aus, ist aber in dieser Konfiguration in Österreich gar nicht erhältlich“, weiß Fallenböck. Und er betont:
„Produkttests und Kaufberatung sind die
Kernkompetenzen von E-Media.“
E-Media: Führend in Österreich
International unterwegs: Computer Bild
Das Top-Medium in Sachen Computer,
Telekom, Multimedia und Internet in
Österreich kommt aus dem News-Verlag.
„E-Media informiert aktuell, allgemein
verständlich, unterhaltsam und stylisch
über alle News und Trends der neuen digitalen Welt in all ihren Facetten“, sagt
Geschäftsführer Markus Fallenböck,
Über die Grenzen hinweg ist es vor allem
ein Magazin, das stets erhältlich ist:
„Computer Bild ist mit Abstand Marktführer bei den Computer- und Technikzeitschriften. An Computerthemen interessierte Käufer erwarten, den Marktführer
im Sortiment eines gut sortierten Trafikanten vorzufinden. Computer Bild Spiele
18
und Audio Video Foto Bild decken weitere
Technikthemen ab, sodass der Trafikant
die gesamte Zielgruppe bestens bedienen
kann“, erklärt David Löffler, Verlagsleiter
Auto, Computer und Sport. Und Chefredakteur Axel Telzerow ergänzt: „Computer Bild steht für eine leidenschaftliche
Redaktion, verlässliche Produkttests und
eine hohe Innovationsbereitschaft. Wir
erklären Techniktrends. Gerade in der
heutigen digitalen Welt ist es wichtiger
Filterlos 1-2/2016
Fotos: Falkemedia, Verlagsgruppe News, Springer, gpointstudio/fotolia.com,
CDA Verlags- und HandelsgesmbH, Computer Bild
Die Vielfalt technischer Entwicklungen auf den Punkt gebracht, das gibt es bei
sämtlichen Technikmagazinen. Es zeichnen sich jene aus, die einen Mehrwert für
Trafikanten und Konsumenten bieten.
MARKT
denn je, Orientierung zu bieten, um bei
den vielen Innovationen den Überblick
zu behalten.“
2016 feiert dieses Medium den 20.
Geburtstag. Specials, Gratisprogramme
und Aktionen sind für die Leser geplant,
insgesamt wird es Gewinnspiele mit Produkten im Wert von über 300.000 Euro
geben. Axel Telzerow: „2016 wird noch
stärker als die Jahre zuvor von Innovationen geprägt sein. Auch vom Aufbruch
in die virtuelle Realität mit smarten Brillen werden wir viel hören, ebenso von
Drohnen, die überall langsam abheben.
Diesen Themen werden wir uns widmen,
ohne die Trends bei Notebooks, Smartphones und Tablets zu vernachlässigen.“
Rund ums Smartphone: CDA-Verlag
Vom oberösterreichischen CDA-Verlag
werden das Android Magazin, das Smartphone Magazin und das Apps Magazin
herausgegeben. Das Android Magazin
ist fokussiert auf das Smartphone-Betriebssystem Android, das inzwischen
rund 80 Prozent des Marktes abdeckt.
Es ist laut Geschäftsführer Harald Gutzelnig das im deutschsprachigen Raum
meistgelesene Magazin für Android.
Und das Smartphone Magazin hat sich
innerhalb von eineinhalb Jahren zum
auflagenstärks­ten Handymagazin im
deutschsprachigen Raum gemausert.
„Die Auflagenzahlen steigen, was gerade bei Magazinen im Technikbereich
vollkommen unüblich ist. Der Grund
dafür: Es richtet sich an die breite Masse der Handynutzer. Jeder SmartphoneBesitzer schleppt inzwischen einen vollwertigen Computer mit sich herum, der
mehr kann als telefonieren und chatten.
Wir zeigen in Bedientipps, was alles
möglich ist. Auch werden die neuesten
Geräte getestet, ebenso beschreiben
wir Gadgets und Anwendungen. Alles
auf absolut verständlichem Niveau“, so
Gutzelnig. Das Apps Magazin schließlich
konzentriert sich auf die Anwendungen,
die auf Handys laufen, und dient als Führer durch die Überfülle des Angebots in
den App-Stores. Heuer sieht Gutzelnig
den Schwerpunkt in Sachen Smartphones bei hochauflösende Displays,
Fingerprint-Sensoren, Kameras sowie in
der 3D-Touch-Technologie.
so, wie es auch Apple tut.“ Diese Einzigartigkeit können auch die Trafikanten
für sich nützen. Sebastian Schack weiter:
„Im Mittelpunkt der Berichterstattung
stehen Praxistipps und Tricks, die jeder
Leser unmittelbar anwenden kann. Tests
und Kaufberatung zu Soft- und Hardware
wie Drucker, Scanner und Displays, Insideranalysen des Apple-Imperiums sowie regelmäßige Newsseiten zu den Bereichen Musik, Fotografie, Gaming und
mehr runden das redaktionelle Konzept
ab. Und die Konsumenten sind stets darüber informiert, wie sich Apple auf internationalen Messen präsentiert.“ Mit MacLife in die Apple-Welt
MacLife bezeichnet sich selbst als eine
der führenden europäischen SpecialInterest-Zeitschriften im Apple-Markt.
„Wir bieten seit 15 Jahren und pro
Monat auf mindestens 132 Seiten eine
hohe Informationsdichte mit großem
Nutzwert für Mac-Anwender, egal ob
es sich dabei um Apple, Mac, iPhone
und iPad handelt“, sagt der leitende Redakteur Sebastian Schack, und weiter:
„MacLife und alle Tochterhefte legen dabei großen Wert auf eine zeitgemäße Darstellung der Inhalte und versuchen, sich
auch optisch von sonstigen klassischen
Computerzeitschriften abzuheben. Ganz
David Löffler, Auto,
Computer & Sport
Axel Telzerow, Auto,
Computer & Sport
Harald Gutzelnig,
CDA-Verlag
Sebastian Schack,
Falkemedia
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MARKT
Feuer und Rauch:
Das erwartet die Besucher
Vom 26. bis 28. Februar wird die Branchenmesse „Feuer & Rauch“ wieder in Schwechat über die Bühne
gehen. 26 Aussteller –Trafikausstatter, Großhändler und Lieferanten – sind vertreten.
A
m letzten Februarwochenende
werden wieder zahlreiche Trafikanten im Wiener NH Airport
Hotel zur Branchenmesse „Feuer
& Rauch erwartet. Die Fachmesse selbst
findet bereits seit einigen Jahren regelmäßig statt. Heuer wird sie zum dritten Mal
an besagtem und bewährtem Standort in
Schwechat über die Bühne gehen.
Die Trafikanten erwartet auf der übersichtlich gestalteten Messe ein vielfältiges
Angebot: Unterteilt in vier Sektoren werden aktuell 26 Firmen –Trafikausstatter,
Großhändler und Lieferanten – die Verkaufstrends für das kommende Jahr präsentieren. Einen guten Überblick über
die Aussteller verschafft man sich im
Vorfeld mit der Beilage, die auch dieser
Ausgabe von Filterlos beiliegt. Herausgegeben wird die Aussendung übrigens
von Kaspar Plattner, dem ursprünglichen
Initiator der Messe. „E-Zigarette und Liquids werden nach wie vor die Top-Themen der Messe sein“, vermutet Helmut
1
Plattner
2
Danczek
3
HOS
4
Dios
5
Trup-Design
6
Eichtinger
6
5
4
3
2
1
9
8
7
Abschnitt 2
7
CWL / Adicom / 4prepaid
8
Certbet
9
JTI
10
Cima
10
22
Abschnitt 3
11
BAT
12
Postronik
13
Etron
14
Abd El Nour
15
M-Tabak
16
Hauser
22
Steamzone
Abschnitt 4
20
17
Moosmayr / Toptech / Load AG
18
Tobaccoland
19
Unterkofler
20
Bischof
21
Pirker
FOYER
16
15
14
13
12
11
SÄULE
20
19
21
17
18
Wurmbäck, Geschäftsführer von CWL
und aktueller Veranstalter der Messe.
„Aber auch beim übrigen Raucherbedarf wird es viele interessante Produkte
geben“, ergänzt Kaspar Plattner im Gespräch mit Filterlos. CWL selbst wird
auf der Messe die Paragon-Kassa vorstellen. „Diese Kassa wurde speziell für den
Einzelhandel entwickelt und erfüllt natürlich die Anforderungen der Registrierkassenpflicht“, erklärt Wurmbäck. Ohne
großen Aufwand lassen sich auch Bons
ausdrucken, auf denen die Umsatzsteuer
Filterlos 1-2/2016
Fotos: Stefan Schricker
Abschnitt 1
MARKT
Wann: 26.-28. Februar 2016
Wo: NH Airport Hotel, Einfahrtsstraße
1-3, 1300 Wien
Messe-Öffnungszeiten:
Freitag 13 bis 19 Uhr
Samstag 10 bis 19 Uhr
Sonntag 10 bis 16 Uhr
Für Feuer & Rauch-Besucher ist das
Parken im Parkhaus 3 kostenlos!
Interessantes zu sehen gibt es auf der
„Feuer & Rauch“ auch heuer wieder für
die Tabaktrafikanten – vorbeikommen
und sich selber überzeugen!
Cocktail gefällig?
ausgewiesen ist. „Weil die Registrierkassenpflicht durch die Belegausgabe auch
ein hohes Papieraufkommen bedeutet –
auf dem Beleg muss ab 1. 1. 2017 auch
ein QR-Code aufgedruckt werden – haben wir den Bon entsprechend verkürzt.
Zusätzlich haben wir diesbezüglich für die
Trafikanten auch ein entsprechendes Angebot auf der Messe“, verrät Wurmbäck.
Eine erfrischende Verschnaufpause können
sich die Messebesucher heuer an der Bar
gönnen: „Ein Barkeeper mixt auf Wunsch
alkoholische und antialkoholische Cocktails. Gutscheine gibt es in der Feuer &
Rauch-Zeitschrift“, erwähnt Kaspar Plattner.
Doch das ist nicht das einzige „Zuckerl“ für
die Feuer & Rauch-Gäste. Im Parkhaus 3
parken die Messebesucher umsonst: Wer
am Infopoint sein Einfahrtsticket abgibt,
erhält ein gratis Ausfahrtsticket! LEBEN
GENUSS DES MONATS
NEWS
Streifenweise
Geschmackvolles in der Schatztruhe
Mit kräftigerem Geschmack überzeugt
die altvertraute „La Meridiana“ von
Villiger. Auf Wunsch vieler Aficionados,
die das Aroma der „La Meridiana“ zwar
sehr schätzten, denen das Gesamterlebnis
aber etwas zu zart war, wurde der Geschmack
der bewährten Tabakmischung intensi­
viert. Der Anteil der geschmacklich kräf­ti-­
geren Tabaksorten wurde erhöht, die
„Meri­diana“-Grundrezeptur blieb allerdings als Basis bestehen. Und die vollaromatische neue „La Meridiana“ von Villiger
überzeugt – nicht umsonst erzielt ihre optimal abgestimmte Tabakkombination bei
Tastings regelmäßig Spitzenbewertungen.
Neu ist neben dem kräftigeren Geschmack auch der Markenauftritt, der
Genießern gleich ins Auge fällt: Geliefert werden die „La Meridiana Robusto“
(Länge 127 mm, Durchmesser 19,84 mm)
und die „La Meridiana Churchill“ (Länge
170 mm, Durchmesser 19,05 mm) in einer
edlen Zigarrenkiste, die einer Schatztruhe
gleicht.
Mit den neuen „Crizp Flavour Cards“,
den Geschmacksstreifen, erlebt man
Geschmack ganz neu. Je nach Vorliebe kann man die Intensität des
gewünschten Geschmacks festlegen
und mit jedem neuen Streifen auch
variieren. Und so geht’s: Man legt
einen Geschmacksstreifen in die
Zigarettenschachtel, wartet 60 Minuten oder länger und genießt den
Geschmack in der gewünschten Intensität. Die Premium Crizp Flavour
Cards sind in den Geschmacksrichtungen Menthol, Menthol & Blueberry, Menthol & Lime und Menthol
& Raspberry erhältlich. Hergestellt
werden die Geschmacksstreifen in
der EU unter Verwendung von Zutaten in Lebensmittelqualität.
Groß angelegt
Think big – BAT Austria folgt dem
allgemeinen XL-Trend und bietet
seinen Kunden mit der Parisienne
Superpack eine neue Big-PackVariante an. Die kleine – oder eigentlich große – Schwester der Parisienne Jaune ist seit Mitte Jänner
im Sortiment. Das Parisienne Jaune
Superpack enthält 25 Stk. Zigaretten. KVP 5 Euro, bei Moosmayr erhältlich.
Endlich Raucher! 100 gute Gründe (wieder) zu rauchen
Dieses Buch ist als Anti-Buch zu all den „Endlich
Nichtraucher“-Büchern zu verstehen. Der Autor Oliver
Kuhn geht in diesem Werk auf zahlreiche Fragen rund um
das Rauchen ein. Unter anderem beschäftigt er sich mit den
Themen „Warum der Bus immer dann kommt, wenn man
sich eine Zigarette anzündet?“ oder „Was die Zigarettenmarke über den rauchenden Menschen aussagt“. Wer den
Rauchverfechtern selber gerne einmal mit Zynismus gegenübertritt, dem wird dieses Buch gefallen, nicht zuletzt auch
wegen des Kapitels „Die Passivrauch-Lüge“.
Foto: Knaur Verlag, La Meridiana, Parisienne
BUCHTIPP
Endlich Raucher! 100 gute Gründe (wieder) zu rauchen.
Verlag: Knaur TB. ISBN: 978-3426779064
22
Filterlos 1-2/2016
LEBEN
RAUCHERLOKAL
Nur keine Eile: Das gemütliche Café Bierbeisl in Rathausnähe hat
keinen Ruhetag, und Frühstück gibt’s tatsächlich bis zur Sperrstunde
Das Lokal mit eigener Dampfbar
Nach zwei Jahren als Nichtraucherlokal bekommt das Einstein im 1. Wiener Gemeindebezirk nun
wieder einen Raucherbereich. Außerdem bietet das Lokal seinen Gästen eine eigene Dampfbar für
elektronische Zigaretten und Zubehör.
Fotos: planb, Einstein - das geniale Lokal
D
as Einstein ist alles, nur kein
gewöhnliches Lokal, und das
liegt nicht nur daran, dass
hier auf einen Ruhetag verzichtet wird. Auf der Webseite ist zu
lesen: „Wir haben kein Service-Team,
das Einstein hat ein Beislorchester. Die
einen komponieren köstliche Schmankerl, die anderen spielen mit kulinarischen Kompositionen für Sie auf. Erst
ihr Zusammenspiel ergibt ein perfektes
Bierbeisl­orchester.“ Dies merkt man besonders bei den liebevoll zusammengestellten Mahlzeiten. Das Lokal besticht
außerdem durch einen Trinkbrunnen
mit kos­tenlosem Wasser und diversen
Sirupen zum Verfeinern.
Investitionen und Umsatzrückgänge
Das Café Bierbeisl Einstein hatte mit
der Raucher-Gesetzesänderung so seine
Probleme. Zuerst investierten die Besitzer Bettina und Josef Gross im Jahr 2011
insgesamt 70.000 Euro, um der gesetzlichen Forderung nach getrennten RauFilterlos 1-2/2016
cher- und Nichtraucherbereichen Folge
zu leisten. Eine neuerliche Änderung des
Gesetzes sorgte kurze Zeit später für Auflagen, die das Lokal nicht erfüllen konnte. Deshalb blieb den Besitzern nichts
anderes übrig, als das Einstein zu einem
Nichtraucherlokal zu ernennen. Obwohl
dieses Gesetz bald wieder abgeändert
wurde, entschlossen sich Bettina und
Josef, das Einstein als rauchfreies Lokal
weiterzuführen und ihren Gästen einen
beheizten Außenbereich zum Rauchen
zur Verfügung zu stellen. Dieses Konzept
kam bei den Gästen jedoch nicht sonderlich gut an. „Zwei Jahre haben wir nun
den Umsatzrückgang beobachtet und auf
die Trendumkehr gewartet. Nur leider
kam sie nicht, deshalb führen wir jetzt
im Einstein doch wieder einen Raucherbereich ein“, erzählt Bettina Gross.
vergangenen Jahren zwar einen Teil des
Umsatzrückgangs ausgleichen, dennoch
war dies nicht ausreichend. Die Dampfbar, die in einem separaten Bereich des
Lokals gelegen ist, gleicht einem Fachgeschäft für elektronische Zigaretten
und Zubehör. Die E-Zigaretten können
dort probiert und auch gleich erworben
werden. Heuer wird im Einstein zusätzlich der durch eine Glastür abgetrennte
Barbereich erneut zu einer Raucherzone.
„Wenn es nicht einmal eine Institution
wie das Einstein schafft, gänzlich auf einen Raucherbereich zu verzichten, wird
es den meisten anderen Beiseln und Cafés noch viel schwerer fallen“, ist Bettina
Gross überzeugt.
Einstein – Das geniale Lokal
Bettina und Josef Gross
Rathausplatz 4, 1010 Wien
Einfallsreiche Neuerung
Mit der Einführung der hauseigenen
Dampfbar für elektronische Zigaretten
und Zubehör konnte das Einstein in den
Öffnungszeiten: Mo–Fr 7–2 Uhr
Sa 9–2 Uhr
So 9–24 Uhr
[email protected], www.einstein.at
23
LEBEN
Zur Person
Geboren:
11. März 1927 in Dresden
Verstorben:
22. Dezember 2015 in Wien
Ausbildung:
Volksschule in Linz
Höhere Bundeslehranstalt
für wirtschaftliche Frauenberufe in Wien
Gymnasium Reichenberg
(1945 Kriegsmatura)
Studien der Medizin
(6 Semester), der Soziologie und Psychologie,
Cambridge Certificate
Berufliche Meilensteine:
1961: Assistant International Development of the
Social Sciences (Paris) und
Journalistin und freie Mitarbeiterin bei der UNESCO
(1961)
1968–1969: Dolmetscherin
(Nobel-Bozel), Paris
1969–1972: Assistant International Social Science
Council und Redakteurin
bei der „Social Science Information“ bei der UNESCO
Politische Funktionen:
1986: Kandidatin bei der
Bundespräsidentschaftswahl
1986–1988: Obfrau des
Grünen Klubs
Quelle: http://www.
parlament.gv.at/WWER/
PAD_01130/
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Filterlos 1-2/2016
LEBEN
Die grüne Kämpferin
Freda Meissner-Blau hat in ihrem Leben viel gekämpft. Für Menschenrechte, Umwelt und
„alles, was lebt“, wie ihr Sohn sagte. Im Dezember verstarb sie mit 88 Jahren.
D
as Thema Umweltpolitik ist in
Österreich eng mit einem Namen verbunden: Freda Meissner-Blau. Nicht nur als Vorreiterin der grünen Bewegung ist sie immer
wieder für „die Natur, die Menschen, für
alles, was lebt“ auf dem Schlachtfeld gestanden. Im Dezember 2015 verstarb sie
im Alter von 88 Jahren im Kreise ihrer Familie. Unvergessen wird jedoch vor allem
ihr Erfolg rund um das Atomkraftwerk in
Zwentendorf bleiben.
Foto: Parlamentsdirektion / Bildagentur Zolles KG / Jacqueline Godany
Erster Erfolg für die Umwelt
Als Meissner-Blau in den 1960iger Jahren in Frankreich für die Atomwirtschaft
als Dolmetscherin arbeitete, erkannte sie
nach eigenen Aussagen, wie hochexplosiv dieses Thema ist. Meissner-Blau fing
an, Fragen zu stellen und obwohl sie erst
Hoffnung in die Atomenergie setzte, wurde ihr die Gefahr schnell bewusst. Zurück
in Österreich kam Meissner-Blau durch
ihre Arbeit als Bildungsreferentin bei der
OMV in Kontakt mit SPÖ-Politikern
und trat schließlich der Partei bei.
Nachdem am 4. April 1972 der Spatenstich für das Atomkraftwerk in Zwentendorf erfolgte, hieß es bereits, dass nichts
mehr auszurichten sei. Trotzdem kämpfte
Meissner-Blau gemeinsam mit umweltpolitischen Widerstandsbewegungen gegen
die Eröffnung. Später erzählt sie in einem
Interview mit dem Magazin freizeit: „Die
Gruppe der Skeptiker wurde so mit der
Zeit immer größer. Als dann der Marsch
auf Zwentendorf kam, dachten wir, es
würden 500 Leute teilnehmen. Schließlich waren es Zehntausende.“ In der Erwartung eines zustimmenden Ergebnisses
beschloss der damalige Bundeskanzler
Bruno Kreisky, das Volk über die Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Zwentendorf abstimmen zu lassen, doch der Schuss
ging nach hinten los. Mit einem sensationell knappen Ergebnis von 50,47 Prozent
konnte die Inbetriebnahme im Jahr 1978
gerade noch verhindert werden.
Filterlos 1-2/2016
Rettet die Au
Nach diesem ersten Erfolg für die
Ökologiebewegung Österreichs spielte
Meissner-Blau im Jahr 1984 erneut eine
tragende Rolle beim Kampf um die
Umwelt. Geplant war damals, ein Wasserkraftwerk an der Donau nahe Hainburg zu errichten. Mithilfe der Medien
konnten zahlreiche Umweltschützer
das Interesse der Bevölkerung am Erhalt der Donauauen wecken. Es kam zu
einem umstrittenen Polizeieinsatz in der
Au und am selben Tag zu einer Großdemonstration von ungefähr 40.000 Menschen in Wien. Demokratiepolitisch
stellt auch dieses Ereignis einen Meilenstein in der österreichischen Geschichte dar, weil erstmals ziviler Ungehorsam
erfolgreich und öffentlichkeitswirksam
in Erscheinung trat. Mittels Volksbegehren konnte auch dieses Projekt verhindert werden.
Bei Meissner-Blaus Trauerfeier, an der
zahlreiche Politgranden teilnahmen,
gab Bundespräsident Heinz Fischer zu,
im Streit um die Hainburger Au auf der
anderen Seite des Verhandlungstisches
gesessen zu sein. Zum ORF sagte er: „Es
wäre unfair, an dieser Stelle nicht hinzuzufügen, dass ich heute – und schon
seit langer Zeit – froh bin, dass Zwentendorf nicht in Betrieb gegangen ist und
das Donaukraftwerk bei Hainburg nicht
gebaut wurde.“
Für das friedliche Zusammenleben
Geboren im Jahr 1927 in Dresden, erlebte Meissner-Blau den Zweiten Weltkrieg mit. Ihr Vater Ferdinand Meißner
schrieb als Journalist Artikel gegen das
Nazi-Regime und musste nach Großbritannien flüchten. Nachdem MeissnerBlau die Bombardierung auf Dresden aus
nächster Nähe miterlebte, beschloss sie,
sich mit ganzer Kraft für das friedliche
Zusammenleben der Menschen einzusetzen. Dieses Ziel setzte sie Jahre später
mit ihrem damaligen Mann Georges de
Pawloff bei einem dreijährigen Aufenthalt im afrikanischen Belgisch-Kongo
unter Beweis, wo ein blutiger Kampf zwischen der Bevölkerung und der Kolonialherrschaft geführt wurde. Ihr späteres
Engagement für die Dritte Welt wurzelt
aus Erlebnissen in dieser Zeit. Aufgrund
von politischen Meinungsverschiedenheiten zerbrach die Ehe mit Pawloff,
und Meissner-Blau heiratete 1970 Peter Blau, welcher Chefredakteur der in
Wien erscheinenden Arbeiter-Zeitung
war.
Politische Karriere
Im Frühjahr 1986 trennte sich MeissnerBlau von der SPÖ und trat als Vertreterin der grünen Bewegung für das Amt der
Bundespräsidentin an. Zwar kam es nur
zu einem Achtungserfolg, mit 5,5 Prozent zwang sie die beiden Spitzenkandidaten zur Stichwahl, jedoch errangen
die Grünen bei den Nationalratswahlen
im selben Jahr mit Meissner-Blau als
Spitzenkandidatin acht Mandate und
konnten damit erstmals ins Parlament
einziehen. Meissner-Blau wurde zur ersten Klubobfrau der österreichischen
Geschichte. Ihre Politkarriere war jedoch nur von kurzer Dauer. Aufgrund
von Streitigkeiten in der Partei warf sie
schon nach zwei Jahren das Handtuch
und hielt sich fortan mit öffentlichen
Kommentaren zurück. Trotzdem musste
sich der ehemalige Grünen-Parteichef
Alexander Van der Bellen gefallen lassen, von Meissner-Blau der „Abkehr von
urgrünen Themen“ bezichtigt zu werden.
Gemeinsam ist den beiden ehemaligen
Grünen-Chefs allerdings ihre Leidenschaft für das Rauchen von Zigaretten.
Von ihrem Tod im Dezember zeigten
sich viele Politiker tief betroffen. Grünen-Chefin Eva Glawischnig im Interview mit dem ORF: „Ihr Tod wird eine
tiefe Lücke nicht nur in der Umweltbewegung, sondern auch in der österreichischen Gesellschaft hinterlassen.“ 25
SERVICE
Umfangreicher informiert auf trafikplus.at
Trafikplus startet im neuen Jahr gleich mit ihrer neuen Webseite durch: Seit Anfang
Jänner 2016 informiert die ansprechende Homepage über das vielfältige Trafikplus-Angebot.
Betreiber einer Trafikplus-Trafik haben jetzt
doppelt die Nase vorn: Sie punkten bei ihren
Kunden nicht nur mit einem dicken Plus in
Sachen Event-, Casino-, Sport- und Wellness­
angeboten. Seit Anfang des Jahres präsentiert
sich die Trafikplus-Webseite www.trafikplus.
at in neuem Gewand und informiert so gleich
übersichtlicher und moderner über das aktuelle Angebot. „Die Webseite ist übersichtlich
gestaltet. So ist für Trafikplus-Trafikanten auf
einen Blick erkennbar, welches Angebot ihren Kunden zur Verfügung steht“, informiert
Trafikplus-Geschäftsführerin
Madeleine
Klose.
Interessierte Kunden haben die Möglichkeit, sich selber vorab durch das Angebot
zu klicken, über Neuigkeiten zu informieren und eine Auswahl zu treffen.
Erlebnis oder Erholung?
Neuer Servicebereich
Im Vordergrund steht natürlich die Benutzerfreundlichkeit der Webseite: Abrufbar auf allen Mobiltelefonen und Tablets, passt sie sich
auch den entsprechenden Bildschirmen an.
Zum Wellnessen in die Therme nach Loipersdorf, in das Linsberg Asia Resort oder doch
lieber in die Burgenlandtherme? Erlebnisgutscheine, Sportveranstaltung oder cours­ticket?
Egal wofür man sich letztendlich entscheidet:
Damit Trafikplus-Trafikanten ihre Kunden vor Ort professionell beraten und
prompt informieren können, wurde der
persönliche Servicebereich neu gestaltet. Auch der Downloadbereich ist nun
benutzerfreundlicher.
Den
Login-Bereich
finden Trafikplus-Tra-
fikanten nun am
Ende der Seite.
Einloggen und
informieren können sich auch
jene Trafikanten,
die (noch) nicht
zum TrafikplusTeam gehören.
Das
permanente Gutscheinangebot ist auch als
Werbefilm verfügbar. Zudem werden
monatlich neue Werbevideos und
Bilder aktueller Veranstaltungen
und Gutscheine zum Download bereitgestellt. Klose: „Besuchen auch
Sie den Trafikantenbereich und profitieren Sie von den umfangreichen
Infos!“
www.trafikplus.at
TERMINE
16. 2. 2016
19:00
Stammtisch OÖ / Linz Stadt / Land: Hotel Stockinger, Ritzlhofstraße 63–65, 4052 Ansfelden
18. 2. 2016
19:00
Stammtisch OÖ / Kirchdorf: Pizzeria Toscanini, Hauptplatz 14, 4560 Kirchdorf
22. 2. 2016
19:30
Stammtisch Kärnten: Landhotel Kreinerhof – Clubraum, Hauptstraße 6, 9813 Lurnfeld
24. 2. 2016
19:30
Stammtisch Kärnten: GH BK 12 Steinbauer, Grazer Straße 12, 9400 Wolfsberg
25. 2. 2016
19:30
Stammtisch Kärnten: GH Neuwirt (ehem. GH Kressnig), St.-Veiter-Str. 244, 9020 Klagenfurt
25. 2. 2016
19:00
Stammtisch OÖ / Grieskirchen – Eferding – Wels Stadt / Land: GH Obermair, 4600 Wels
26.–28. 2. 2016
–
„Feuer & Rauch“, NH Airport Hotel, Einfahrtsstraße 1–3, 1300 Wien
Weitere Termine auf www.wettoe.at
1. Welche Gutscheine gibt es bei Trafikplus zu erwerben?
a: Thermengutscheine
c: Casino-Gutscheine
26
2. Eine Weitergabe der Trafik
ist nicht möglich an
3. Wie wird Bandtabak
noch bezeichnet?
a: Schwiegerkinder
a: HTL
Filterlos 1-2/2016
Fotos: Trafikplus
WISSENSTEST: AUFLÖSUNG
SERVICE
Vorzeigeobjekt: So schön kann eine Trafik sein – selbst wenn
die neue Tabakproduktrichtlinie in Kraft tritt, sind die Trafik­
einrichter um attraktive Lösungen nicht verlegen
Trafikeinrichter sind
für neue TabakRichtlinie gerüstet
Foto: Pirker
Die Schockbilder auf Zigarettenpackungen, die durch die neue Tabakproduktrichtlinie der EU vorgeschrieben sind, sollen dank raffinierter
Lösungen der Trafikeinrichter keinen Schrecken im Laden verbreiten.
Filterlos 1-2/2016
27
SERVICE
Einen ähnlichen Vorschlag hat auch
WE-Vorstandsmitglied
Heidemarie
Skrdla für die Trafikanten parat: „Mit
den Bildern wären unsere Regale nicht
sehr schön anzuschauen, und so nebenbei wird man auch die Zigarettenmarke
nicht mehr entziffern können. Ich habe
für mich schon einen Trick ausprobiert,
der funktioniert: Ich stelle die Packerln
nicht mehr ins Regal, sondern lege sie
hinein. So bringe ich auf alle Fälle eine
Stange ins Regal und muss mir wie meine Kunden die grauslichen Bilder nicht
anschauen!“
Über Kopf oder liegend präsentieren
Hersteller mit eleganten Lösungen
Wer als Trafikant nicht (sofort) auf eine
neue Einrichtung setzen kann – für die
die beiden führenden Anbieter absolut
attraktive Neuigkeiten anbieten –, sollte
die beiden Vorschläge aus der Wohlfahrts­
einrichtung der Tabaktrafikanten Österreichs (WE) in Betracht ziehen: Obmann
Peter Trinkl denkt da an die Rückkehr der
früher gebräuchlichen Überkopf-Dispenser, bei denen der Kunde nur den Boden
der Zigarettenschachteln sieht. Damit
schlägt man laut Trinkl gleich zwei Fliegen auf einen Streich, denn: „Die ab 20.
Mai vorgeschriebenen Warnhinweise auf
Vorder- und Rückseite der Packerln sind
mit einem Schlag unsichtbar, und durch
die Platzierung über Kopf erziele ich auch
eine Platzersparnis!“
Für die beiden führenden Trafikeinrichter Österreichs, Pirker Trafik und Shop
Design und Trup Design, kommt TPD2
längst nicht mehr überraschend. Beide
haben sich mehr als nur eine Lösung
gegen Schockbilder im Zigarettenregal
überlegt. „Wir arbeiten schon seit mehr
als einem Jahr an der Umsetzung eines
Regalsystems, das unter dem Namen
NEXT zeitgerecht für unsere Kunden
verfügbar sein wird“, erklärte Fabian Pirker auf entsprechende Filterlos-Anfrage.
Aber natürlich biete man auch individuelle Lösungen für Trafikanten an. Dass
es zu langen Wartezeiten kommt, weil
Massen von Trafikanten gleichzeitig
neue Einrichtungen brauchen, glaubt
Pirker nicht: „Nicht zuletzt wegen der
festgelegten Übergangsfrist gehen wir
nicht davon aus, dass der große Ansturm
pünktlich am 20. Mai auf uns zukommen
wird, sondern dass er sich auf die Monate
davor und danach verteilt.“ In jedem Fall
sei man gerüstet, die Kunden zeitgerecht
mit neuen Regalsystemen auszustatten.
Die Präsentation des Systems NEXT
werde in den kommenden Wochen erfolgen, den Trafikanten könne man versprechen: wunderschöne Optik für die
Trafik, keine hässlichen Schockbilder im
direkten Blickfeld der Kunden und tolles
Handling für produktiven Verkauf.
Bei Trup Design ist man eine Spur
konkreter: In Zusammenarbeit mit der
Tabakindustrie werde man verschiedene Möglichkeiten anbieten, eine sehr
elegante und ausgereifte Variante werde durch eine besondere Lichttechnik
erreicht. Dabei wird ausschließlich der
Markenname beleuchtet, das Schockbild „verschwindet“ sozusagen im
Schatten, also in einer optisch dunklen
Dampf ist Trumpf: Auch für die Präsentation
von E-Zigaretten samt Zubehör sind die
Einrichter gerüstet
28
Filterlos 1-2/2016
Fotos: Trup
D
en Schockbildern auf den künftigen Zigarettenpackungen soll
der Zahn gezogen werden. In
diesem Ziel sind sich Trafikantenvertreter und die Einrichtungsspezialisten für Trafiken einig, wenn die Rede
auf die Auswirkungen der neuen EUTabakproduktrichtlinie TPD2 auf die
Tabakgeschäfte in Österreich kommt.
Während die einen auf gefinkelte Platzierungsmaßnahmen setzen, haben die
anderen längst raffinierte Einrichtungslösungen entwickelt, um den Trafiken ihren
Status als ästhetischen Raum zu sichern.
SERVICE
Probe-Füllung: Die Wohlfahrts­
einrichtung bietet künftig
Trafikanten die Möglichkeit,
neue Automatenstandorte zu
testen
Maßgeschneidert: Farben, Formen,
Preisauszeichnungen mit Lichtelementen
und raffinierte Ideen für jedes Raumangebot
sind im Angebot der Einrichtungsspezialisten
Fläche. Auch bei Trup Design ist man
optimistisch, die Wünsche der Kunden
ohne lange Wartezeiten erfüllen zu können.
Fotos: Pirker
Kreative Lösungen schon für E-Zigarette
Dass man sich auf geänderte Rahmenbedingungen rasch und individuell einstellt, haben beide Einrichter zuletzt
auch schon im Zusammenhang mit dem
neuen Trendprodukt E-Zigarette bewieFilterlos 1-2/2016
sen. Trup entwickelte dafür eigene Einbaumodule für bestehende Regale, die in
Größe und Material an jegliche Gegebenheiten angepasst werden können. In
diesen Modulen findet man ausreichend
Stellplätze für Liquids ebenso wie ein
integriertes beleuchtetes Stimmungsbild
zur E-Zigarette und einen kleinen Bildschirm, auf dem Spots zum Thema abgespielt werden. Diese Spots werden über
ein von Trup erstelltes zentrales System
via W-Lan eingespielt, die bewegten
Bilder und die Beleuchtung rücken die
E-Zigarette optimal ins Licht. Aber auch
für möglichst rasche Abwicklungen von
Beratungsgesprächen mit Neueinsteigern hat Trup geeignete Einrichtungs­
elemente auf Lager.
Individualität ist auch bei Pirker im
Zusammenhang mit der Präsentation
der E-Zigarette Trumpf: „E-Zigaretten,
Liquids und Zubehör sind doch schon
seit einiger Zeit die wesentlichsten
Neuerungen im Sortiment der Trafiken,
die eine Anpassung der Geschäftseinrichtung erfordern. Die Anfrage nach
speziellen, zumeist versperrbaren Vitrinen hält ungebrochen an“, weiß Fabian
Pirker. Besonders in Kombination mit
der digitalen Preisauszeichnung und zusätzlichen optischen Hervorhebungen
kämen die Lösungen bei Trafikanten
und Kunden ausgezeichnet an. Die Vitrinen werden sowohl freistehend als
auch eingebaut in ein bestehendes
Regal ausgeführt – ganz individuell, ‣
29
SERVICE
KOLUMNE
Wolfgang H. Pappler,
Verkaufsexperte
Die Ladengestaltung
30
Klare Linien und schlichte Formen: Bei der Einrichtung ist ein Trend zur Reduktion auf das
Notwendigste erkennbar; bei den Materialien punkten Baustoffe mit Natureffekten
wie es die Situation beim betreffenden
Trafikanten gerade erordert.
Knifflige Wünsche und Trends
Besonders stolz ist man bei beiden Anbietern über gelungene Lösungen auf ausgefallene Wünsche. Bei Pirker wurde beispielsweise ein Liquid-Schrank komplett
aus Acrylglas gebaut, weil der Kunde eine
zu 100 Prozent transparente Optik haben
wollte. Zudem wurde von elektrisch drehenden Zippo-Ständern bis zu Hochregallagern vieles in die Praxis umgesetzt.
Dank modernster Technik in der Werkstatt könne man ausgefallenste Wünsche
erfüllen, der Formgebung der gesamten
Trafikausstattung seien kaum noch Grenzen gesetzt, auch individuelle Dekore, die
sich nicht in bestehenden Kollektionen
finden, seien verfügbar. Beim Thema Beleuchtung rät Pirker jedoch zur Vorsicht:
„Dank moderner Technik gibt es schon
fast jedes Bauteil selbstleuchtend oder in
beleuchteter Form. Hier gilt jedoch oft:
Weniger ist mehr!“
Bei Trup Design weiß man, dass das Anforderungsprofil von Trafiken im Großen
und Ganzen recht ähnlich aussieht – aber
ungewöhnliche Shop-Grundrisse erforderten manchmal spezielle Lösungen.
Aber selbst für eine 30 Quadratmeter
kleine Trafik mit verwinkeltem länglichem Grundriss mit vier im Raum stehenden Stützsäulen habe man Möglichkeiten gefunden, Shop- und Lagerfläche
unterzubringen. Mit einer bogenförmigen, nach oben hin frei auskragenden
und selbsttragenden Vitrinenwand in
Leistenoptik habe man sogar in diesem
beengten Raum ein Highlight geschaffen, das die ausgestellten Produkte besonders in Rampenlicht rückt.
Bei Trup bemerkt man zudem einen
fortschreitenden Trend zur Reduktion
auf das Notwendigste mit klaren Linien und schlichten Formen. Hingegen
steige die Bedeutung von Materialien
mit besonderer Haptik, etwa Unifarben
mit „Pfirsichhaut-Oberfläche“ und Baustoffen mit Natureffekt. Und ganz besonders setzt Trup Design auf vorausblickende Raumkonzepte, die im Vorfeld in
Kundengesprächen und Standortbewertungen erstellt werden.
Filterlos 1-2/2016
Foto: Trup
In den letzten Jahren hat sich bei der
Gestaltung von Verkaufsräumen und
der Warenpräsentation im Verkaufsraum viel verändert. Eine attraktive
Warenpräsentation weckt das Interesse
des Kunden und soll auf neue Produkte
hinweisen. Ein bekannter Merchandising-Grundsatz besagt: „Nur dort, wo
die Augen hängen bleiben, bleiben
die Füße auch stehen!“ Die neuen Vorschriften der TPD2 erschweren die Präsentation von Rauchwaren erheblich.
Die Schockbilder werden zwar keinen
Raucher vom Rauchen abhalten, verkaufsfördernd sind sie aus psychologischer Sicht jedenfalls nicht. Aus der
Vergangenheit kennen wir Warenpräsentationen, wo nur der Deckel oder
die Unterseite der Zigarettenschachtel
erkennbar ist. Ich bin überzeugt, dass
wir in Zukunft wieder auf diese Art
der Warenpräsentation zurückgreifen
sollten. Auch eine geschickte, bewusste Lichtführung lenkt die Augen
des Konsumenten auf eine positive Warenpräsentation und lässt die abschreckenden Bilder in den Hintergrund
rücken. Diese neue Richtlinie sollte
für viele Trafikanten ein neuer Impuls
sein, ihre bisherige Warenpräsentation
zu überdenken und in neue Rauchwarenpräsentationspulte zu investieren.
Bei der Ladengestaltung bzw. Neuanschaffung von Interieur empfehle ich
als Berater den Tabakfachhändlern,
sich auf innovative Branchenprofis zu
verlassen. Doch jedwede Verbesserung
der Ladeneinrichtung ersetzt nicht den
freundlichen und kompetenten Mitarbeiter, der den persönlichen Kontakt
pflegt. Wer bei der Schulung und Ausbildung seiner Mitarbeiter spart, spart
am falschen Platz. Erst das fachkundige,
entgegenkommende Personal schafft
ein harmonisches Umfeld in der optimal gestalteten Trafik. [email protected]
SERVICE
Spendenaktion scheidet Geister
Haben Sie Feuro? Diese Frage, die in Trafiken bei Zustimmung die Spende von fünf bis 100 Euro ohne
Abzüge an Caritas, Rotes Kreuz oder „Licht ins Dunkel“ ermöglicht, sorgt für gemischte Reaktionen.
W
ird das soziale und unbezahlte Engagement Tausender Trafikanten für eine
neue Spendenaktion gebührend anerkannt – oder arbeiten die
Trafikanten ehrenamtlich ohne jegliche
Würdigung zugunsten einer Agentur, die
dann allein im öffentlichen Licht stehen
möchte? Diese Frage wird für die Aktion
„Haben Sie Feuro?“ innerhalb der Trafikantenschaft unterschiedlich beantwortet. Fest steht: Während die soziale
Ader der teilnehmenden Trafikanten
allgemein unbestritten ist, fragen sich
andere, wer im Endeffekt die Lorbeeren
erntet. Und das scheint höchst unsicher,
zumal die hinter der Aktion stehende
Firma „Feuro e-donation“ sowie die beteiligte Agentur „Dreirad“ im Impressum nur eine E-Mail-Adresse und eine
Anschrift, aber weder eine Beteiligung
von Personen noch eine Gesellschaftsform oder weitere aufklärende Daten
nennen, wie der Kärntner TrafikantenLandesgremialobmann Harald Pichler
bemängelt.
„Spenden ohne Abzüge“
Trafikanten-Bundesgremialobmann
Josef Prirschl hatte bei der Präsentation
der Aktion „Haben Sie Feuro?“ hingegen den Einsatz seiner Berufskollegen
hervorgehoben: „Die Trafikanten in unserem Land zeigen mit dieser Aktion ihr
hohes soziales Engagement. Unser gemeinsames Ziel ist es, die hervorragende
Arbeit von Caritas Österreich, ,Licht
ins Dunkel‘ sowie dem Österreichischen
Roten Kreuz zu unterstützen und zusätzliche Spendengelder zu erhalten!“
In der Praxis funktioniert die Spendensammlung so: Die Trafikanten stellen – mit ausdrücklicher Genehmigung
der Monopolverwaltung – ohne Entgelt
oder Provision ihre moderne Technologie und flächendeckende Infrastruktur
zur Verfügung, um Spenden zwischen
fünf und maximal 100 Euro ohne Abzug
für eine der drei genannten Hilfsorganisationen zu sammeln. Die Spender müssen in den rund 3.000 Trafiken keinerlei
persönliche Daten bekanntgeben, ein
Bon garaniert die Übermittlung des gesamten Betrags an die jeweilige Hilfseinrichtung. Wer will, kann seine Spende
dann steuerlich absetzen.
Die Trafiken wiederum verbuchen
sämtliche über „Feuro e-donation“ eingenommenen Spenden per E-Loading
über das e-Vita Abrechnungssystem,
wo auch gleich die Verbuchung, Abrechnung und Weiterüberweisung an
die jeweilig gewählte Hilfsorganisation
erfolgt. Bei Caritas, Rotem Kreuz und
„Licht ins Dunkel“ zeigte man sich naturgemäß von der Aktion begeistert.
Foto: Michalski
Weitere Fragen für Skeptiker
Darf’s ein bisschen mehr sein? Die jüngste Spendenaktion „Feuro“ sorgt aus urheberrechtlichen Gründen für unterschiedliche Reaktionen der Trafikantenvertreter
Filterlos 1-2/2016
Pichler wiederum möchte noch andere
Dinge als das magere Impressum geklärt
wissen, bevor er der Aktion seine Zustimmung gibt – unter anderem die fehlende Übertragung der Markenrechte an
das Bundesgremium oder eine genaue
monopolrechtliche Betrachtung eines
eventuell unerlaubten oder genehmigungspflichtigen Nebengewerbes. Und
auch Wohlfahrtseinrichtungsobmann
Peter Trinkl hat seine Bedenken – zu lesen im Editorial auf Seite 3 dieser Ausgabe von Filterlos.
31
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KALKULATION
3
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LOHNVERRECHNUNG
BILANZIERUNG
UNTERNEHMENSBERATUNG
... vertraut man Spezialisten an!
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4
19 0
Buchhaltung
Herr Thomas Prinz, MBA
Tel.: 01 799 51 61
Fax: 01 799 51 62
e-Mail: [email protected]
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informieren
Wohlfahrtseinrichtung der Tabaktrafikanten Österreichs I Marxergasse 25 I 1030 Wien | www.wettoe.at