Starke und Schwache im Glauben

Pfimi Thun
Starke und Schwache im Glauben (1 Kor 8)
22.11.2015CI
Einleitung
In der Bevölkerung von Korinth gab es extreme soziale Gegensätze. Einer kleinen, gebildeten
Oberschicht standen Heere von ungebildeten Sklaven und Tagelöhnern gegenüber. Da die Gemeinde immer auch ein Spiegel der Gesellschaft ist, fanden sich ähnliche Gegensätze in der
Christengemeinde. Das führte zu Spannungen in der Gemeinde, Paulus spricht sogar von
Spaltungen! Die Sexualität wurde pervertiert, Rechtsfragen vor weltlichen Gerichten ausgetragen,
Ehen wurden leichtfertig geschieden, Arme wurden ausgegrenzt, Schwache verachtet, das Abendmahl entheiligt etc. Im 1. Korintherbrief beantwortete Paulus die sich aus diesen Schwierigkeiten
ergebenden Fragen.
In Kapitel 8 geht es um Götzenopferfleisch. Daran hängt Paulus die Frage auf: Wie gehen Christen
mit der Freiheit um, die Christus ihnen geschenkt hat. Die Fleischfrage, welche die Korinthergemeinde damals bewegte, ist für uns heute bedeutungslos! Heute, könnten die Fragen folgendermassen lauten: „Meine Freundin hat mir ein gutes Produkt für mein Baby empfohlen. Als ich es
kaufen wollte, sah ich, dass es ein Esoterikprodukt ist!“ Oder: Wie gehen Christen mit homöopathischen Mitteln um, mit anthroposophischen Erzeugnissen, Vogel-Produkten, Heilmitteln von
sogenannten „Heilern“. Oder: „Mein Freund hat mir eine östliche Heilmethode für mein Knie
empfohlen. Kann ich ohne Bedenken zum chinesischen Arzt gehen?“ Wir spüren die Spannung in
diesen Fragen. Da ist Zündstoff drin! Ohne Zweifel gibt es auch unter uns unterschiedliche Ansichten, welche wir mit mehr oder weniger Vehemenz vertreten. Organtransplantationen können
ähnliche Fragen aufwerfen!
a. Das Problem
Zur Zeit der Korinther wurden die meisten Schlachttiere einer griechischen Gottheit geopfert und
ein Teil des getöteten Tieres auf dem Altar des entsprechenden Gottes verbrannt. Dadurch war
das ganze Tier diesem Gott geweiht. Der grösste Teil des Fleisches wurde anschliessend auf dem
Markt verkauft, war also nicht „normales“ – sondern - Götzenopferfleisch. Es gab kaum „neutrales“
Fleisch auf dem Markt oder an Verpflegungsorten. Solches Fleisch war es, das hohe Wellen in der
Korinthergemeinde warf. Für die einen war das kein Problem, für die Anderen schon! Die so genannt Starken hatten keine Mühe und assen das Fleisch ohne Bedenken. Sie gingen wohl vom
Prinzip aus: „Sogar wenn wir auf Schlangen und Skorpione treten“, wie Jesus sagte, „wird es uns
nichts anhaben.“ Von Smith Wiggelworth wird übrigens gesagt, dass einmal Satan an sein Bett
kam. Als er ihn erkannte, sagte er: „Ach, nur du“ und kehrte sich um und schlief weiter.“ Andere
Gläubige hatten Angst vor dem Götzenopferfleisch und assen nur noch Gemüse, Knollen und
Früchte. Beim Fleischessen klagte sie ihr Gewissen an. Darum verzichteten sie auf das Fleisch,
um sich nicht zu versündigen. Wenn sie aber beobachteten, wie andere Christen genüsslich „Götzenopferfleisch“ assen, kochte es in ihren Herzen. Die Starken ihrerseits hatten kein Verständnis
für den Kleinglauben der Schwachen. Diese wiederum nahmen Anstoss an der Arroganz der
Starken und etliche irrten vom Glauben ab. Jetzt wollten die Leiter der Gemeinde von Paulus eine
klare Antwort, ob Götzenopferfleisch gegessen werden durfte oder nicht. Paulus ging erst gar nicht
auf das Problem ein, sondern begann, von Erkenntnis zu reden. Er spricht davon, dass es nicht um
Rechthaben, um richtig oder falsch geht. Es geht um richtiges Erkennen und um die Liebe! – um
die Liebe Jesu zu mir und von mir zu Jesus. Erkenntnis muss in dieser Liebe gegründet sein!
„Nun zu einem anderen Punkt, den ihr angesprochen habt: Darf man Fleisch essen, das den Götzen geopfert
wurde? „Wir alle wissen doch in dieser Sache Bescheid“, sagt ihr, und damit habt ihr sicher Recht. Aber blosses
Wissen macht überheblich. Was uns wirklich voranbringt, ist die Liebe. Wenn sich jemand etwas auf sein Wissen
einbildet, weiss er noch gar nicht, was es bedeutet, echtes Wissen zu haben. Echtes Wissen ist nur bei dem zu
finden, der Gott liebt; denn wer Gott liebt, weiss, dass Gott ihn kennt und liebt“ (1 Kor 8,1-3NGÜ).
b. Von der wahren Erkenntnis
Paulus hat einen anderen Ansatz als die Korinther. Diese argumentieren griechisch, d.h. mit
Wissen und Verstand. Für die Griechen, wie für uns heute, ist „Wissen“ etwas vom Höchsten!
Hier war Paulus eins mit Sokrates, der einmal sagte: „Ich weiss, dass ich nichts weiss.“ Paulus
sagt, dass die Erkenntnis nicht von der Liebe abgekoppelt werden darf. Wo das geschieht, laufen
die Dinge krumm. Dazu gibt es übrigens auch heute unzählige Beispiele: Unsere Gesellschaft ist
reich an wirtschaftlicher Erkenntnis, aber die Liebe (Solidarität) ist verloren gegangen. Wir haben
wissenschaftlich erhärtete Erkenntnisse über den Klimawandel, aber wir wende sie nicht an. Wir
wissen, dass Kinder am besten im Elternhaus gedeihen, aber trotzdem müssen viele Kinder in getrennten Verhältnissen aufwachsen. Unsere Gesellschaft ist geprägt von korinthischem Verhalten:
Viel Erkenntnis und wenig Liebe!
Paulus aber sagt - in der hebräischen Denkweise: Die wahre Erkenntnis ist die Erkenntnis von
Jesus Christus (Joh 17,3). Jede Sache soll von Ihm her gesehen werden! Wahre Erkenntnis
kommt nicht durch ein Studium, sondern wenn Gott sich einem Menschen zeigt / offenbart (1 Joh
1,2). Gottesoffenbarung geschieht nicht durch wissenschaftliche Forschung! Gott kennen ist die
wahre Erkenntnis. Jesus klagte die Theologen der damaligen Zeit an, dass sie den Leuten die
wahre Erkenntnis Gottes weggenommen hätten (Lk 11,52), indem sie vorgaben, dass Erkennen für
einfache Leute gar nicht möglich wäre. Aber so ist es nicht! Wenn Gott sich offenbart, nimmt es der
einfachste Mensch war und wird im Tiefsten berührt! Gottes Geist allein schenkt diese Offenbarung
(1 Kor 2,10), und auch die klügsten Menschen brauchen sie. Man kann wissen, was richtig ist –
und daraus falsche Konsequenzen ziehen! Das war es, was in Korinth passiert war. Die „Starken“
assen ohne schlechtes Gewissen „Götzenopferfleisch“. Das war in ihren Augen Gottes keine
Sünde. Aber sie wurden schuldig an den sog. Schwachen, weil sie rücksichtslos über diese hinweg
gingen. Die Korinther hatten theologisches Sachwissen – aber die wahre Erkenntnis – die Liebe –
fehlte ihnen. Sie hatten nicht Jesus vor Augen, sondern lebloses Wissen. Wahres Wissen ist nur
bei Menschen zu finden, die Gott erkannt haben – ihn lieben (V3). Echtes Wissen gibt es nur in der
Bindung an Jesus! Wenn ich mir bewusst bin, was Jesus um Meinetwillen auf sich genommen hat
(Phil 2), wird es mir nicht schwer fallen, um anderer Menschen willen auf etwas zu verzichten. Gott
legt unserer Freiheit Grenzen auf, resp. er schenkt uns die Kraft, aus Liebe zu ihm und zum
Nächsten uns selber einzuschränken! Paulus ist dabei, wie es sein Charakter ist, sehr radikal:
„Lieber will ich mein Leben lang auf Fleisch verzichten, als dass eines von meinen Geschwistern
durch mich zu einer Sünde verführt wird!“
c. Klärende Worte
„Zurück zur Frage nach dem Essen von Götzenopferfleisch. Ihr habt Recht: »Die Götzen gibt es in Wirklichkeit gar
nicht; es gibt keinen Gott ausser dem einen.« Viele behaupten zwar, dass es Götter gibt – Götter im Himmel und
Götter auf der Erde; und es werden ja auch zahlreiche Götter und zahlreiche Herren verehrt. Aber für uns ´steht
fest`: Es gibt nur einen Gott – den Vater, von dem alles kommt und für den wir ´geschaffen` sind. Und es gibt nur
einen Herrn – Jesus Christus, durch den alles ´geschaffen` wurde und durch den auch wir ´das Leben haben`. (1
Kor 8,4-6NGÜ)
Paulus stellt zuerst fest, dass es gar keine Götzen gibt. Es gibt nur einen, wahren Gott, Adonai, der
Herr! Das ganze All, jede Kreatur ist sein Geschöpf. Und nur einer ist Herr, nämlich Christus. Weil
wir ihn zum Herrn unseres Lebens gemacht haben, gibt es für uns keine anderen Herren mehr in
der Welt. Damit sagt Paulus auch, dass es gar kein Götzenopferfleisch gibt. Wenn es trotzdem
sogenannte Götter gibt, so anerkennen die gläubigen Christen doch nur einen Gott. Von ihm
stammt alles und auf Ihn hin leben sie. Götzenopferfleisch ist für sie normales Fleisch und kann
ohne schlechtes Gewissen verzehrt werden. Was mit Danksagung vor dem lebendigen Gott
gegessen wird, ist rein. Mit dieser kurzen Antwort hätte Paulus das Problem abhaken können – tut
er aber nicht. Er schrieb ein ganzes Kapitel, um an Hand des Sachverhalts beim Götzenopfer-
fleisch den Korinthern eine tiefere, göttliche Wahrheit zu zeigen. Das Problem der Korinther war
nicht ein Fleischproblem, sondern eine Gesinnungsfrage.
d. Von Schwachen und Starken
„Doch nicht alle haben schon die volle Konsequenz aus dieser Erkenntnis gezogen. Manche haben sich bis heute
nicht von ihren alten Vorstellungen über Götzen gelöst. Wenn sie Opferfleisch essen, meinen sie immer noch, sie
würden damit den Götzen anerkennen, für den das Tier geschlachtet wurde, und das belastet ihr empfindliches
Gewissen. Nun hat zwar das, was wir essen, keine Auswirkung auf unser Verhältnis zu Gott. Wir sind in seinen
Augen nicht weniger wert, wenn wir kein Opferfleisch essen, und wir sind in seinen Augen nicht mehr wert, wenn
wir davon essen. Doch ihr müsst darauf achten, dass die Freiheit, die ihr für euch in Anspruch nehmt, für diejenigen, die ein empfindliches Gewissen haben, kein Hindernis wird, an dem sie zu Fall kommen. Stell dir nur einmal
vor, du nimmst im Tempel eines Götzen an einem Opfermahl teil (wozu du dich aufgrund deiner Erkenntnis berechtigt fühlst), und jemand mit einem empfindlichen Gewissen sieht dich dort! Wird er da etwa im Glauben gefestigt? Wird er nicht vielmehr dazu verleitet, gegen seine Überzeugung zu handeln und ebenfalls Götzenopferfleisch zu essen? Deine Erkenntnis wird also dem, der ein empfindliches Gewissen hat, zum Verhängnis, deinem
Bruder, für den Christus gestorben ist! Ja, ihr versündigt euch nicht nur an euren Geschwistern, wenn ihr so
rücksichtslos mit ihrem empfindlichen Gewissen umgeht; ihr versündigt euch ´letztlich` an Christus selbst. Um
diesen Punkt zusammenzufassen: Mein Bruder und meine Schwester dürfen wegen dem, was ich esse, nicht in
Sünde geraten. Lieber will ich mein Leben lang auf Fleisch verzichten, als dass eines von meinen Geschwistern
durch mich zu einer Sünde verführt wird“ (1 Kor 8,7-13NGÜ).
Die Starken und freien Korinther pochten auf ihre Erkenntnis. Es gibt keine Götzen, also können
wir Götzenopferfleisch essen. Ihre Erkenntnis machte sie überheblich. Mitleidig schauten sie auf
ihre Brüder und Schwestern, welche diese Erkenntnis nicht hatten. Paulus widersprach ihnen. Es
ging ihm nicht um das Fleisch, aber um den Umgang miteinander! Menschliche Erkenntnis ist
Stückwerk. Das gilt besonders im Blick auf Gott. Wer wagt es, sich einzubilden, alles erkannt zu
haben? Nur Gottes Geist erforscht die Tiefen der Gottheit (2,9-12). Von Gott weiss nur der etwas,
der Gottes Geist empfangen hat. Wer Gottes Gnade erfährt, wird nicht stolz, sondern demütig.
Paulus will nicht, dass die Erkenntnis Schiedsrichter zwischen zwei Meinungen ist, sondern Gottes
Liebe! Paulus stellt der Erkenntnis die Liebe als bedeutungsvoller gegenüber. Erkenntnis macht
überheblich, aber die Liebe baut auf! Die Liebe soll unter den Christen die alles bestimmende
Grösse sein. Bei aller Bedeutung der Erkenntnis, zuerst kommt die Liebe! Sie sucht das Wohl des
Anderen (1 Kor 13). Aus dieser Perspektive verschiebt sich die Frage nach dem Götzenopferfleisch auf eine andere Ebene.
e. Liebe begrenzt die Freiheit um des Nächsten willen
Paulus gesteht den starken Korinthern die Freiheit zu, Götzenopferfleisch zu essen. Aber wer auf
Grund seiner Freiheiten dem schwachen Bruder Anstoss gibt, macht sich schuldig. Wer durch sein
Verhalten dazu beiträgt, dass Schwache den Glauben an Jesus verlieren, wird von Gott zur Rechenschaft gezogen werden. Deshalb sollen die Starken bereit sein, ihren Freiheiten zu sterben,
weil sie den Bruder/die Schwester lieben. Erkenntnis ohne Liebe kann also furchtbaren Schaden
anrichten. Letztlich versündigt sich die Erkenntnis sogar gegen Christus, der für die Schwachen
gestorben ist. Darum wird Paulus, wenn seine Freiheit den Bruder in Versuchung führt, seine
Freiheit auf keinen Fall ausleben. Er will seinem Nächsten nicht zum Anstoss und Ärgernis werden.
Das Wort „Ärgernis“ wird im griechischen mit Skandalon gebraucht. Skandalon war das Stellholz in
der Falle. Das Verhalten von Starken kann also zur Falle für Schwache werden! Wir dürfen unsere
Freiheiten leben, aber wir sollen dabei unseren schwachen Nächsten nicht vergessen und ihm
keinen Anstoss geben, den Glauben zu verlieren. So hat Paulus die Frage der Freiheit anhand
eines Beispiels, das für uns zwar keine Bedeutung mehr hat (Götzenopferfleisch) für alle Zeit
beantwortet.
Schlussfolgerungen
Das Gerede um Götzenopferfleisch mag uns etwas peinlich berühren. Trotzdem braucht Paulus
ein ganzes Kapitel um die Sache zu regeln. Auch Römer 14 und ein Teil des Kapitels 15 hat die
Schwachen zum Thema. Gott liebt eben gerade die Schwachen, und davon gibt es mehr als wir
denken. Der Teufel steckt meistens im Detail. Selten ist es die Lehre der Rechtfertigung, welche
die Christen entzweit. Meistens sind es Detailfragen: Die kleinen Füchse verderben den Weinberg
... die Ehe ... die Freundschaft ... das Arbeitsklima. Es sind kleine Dinge, an denen wir Anstoss
nehmen: Unpünktlichkeit, Halbwahrheiten, schlürfen, schnarchen etc. Die Starken verachten die
Schwachen im Herzen und denken abschätzig über sie. Übrigens heisst es von Jesus, dass er der
Allerverachteste war. Ertrug auch die Verachtung, mit der wir manchmal andere Geschwister
betrachten. Er hat alle Verachtung auf sich genommen. Die Schwachen auf der anderen Seite
richten und kritisieren. Sie sprechen von Angebern und Besserwissern. Sie sehen nur den Splitter
im Auge des Starken. Verachten oder richten, beides kann ins Verderben führen. Wer verachtet
(der Starke) oder richtet (der Schwache) zerstört Gottes Werk und versündigt sich an Christus.
Statistisch gesehen sind ca. 1/3 der gläubigen Christen in keiner Kirche oder Gemeinde. Sie wurden verletzt, verachtet oder kritisiert. Natürlich ist auch Selbstverschulden dabei. Aber wir können
es uns nicht leisten als Christen zerstritten zu sein. Wir gehören nicht uns selbst. Wir sind nicht
vogelfrei. Wir gehören Jesus und seiner Gemeinde. Er ist unser Herr. Er hat uns erkauft. Es gibt
keinen Menschen, für den Jesus nicht gestorben wäre. Wo wir kritisieren oder verachten, zerstören
wir Gottes Werk. Manches Kunstwerk Gottes wurde durch Kritik oder Verachtung zerstört.
Jesus ging sorgsam um mit Menschen, mit Judas, mit Petrus, mit Zöllnern und Prostituierten und
Sündern. Er hatte einen langen Atem. Er löschte den glimmenden Docht nicht aus. Das geknickte
Rohr brach er nicht vollends. Im Gleichnis vom fruchtlosen Feigenbaum erkennen wir diesen
Charakterzug von Jesus (Luk 13,6-9): Der Gärtner/Jesus bittet den Besitzer, dem Baum noch ein
weiteres Jahr zu geben. So wollen auch wir als Gemeinde Geduld und Liebe füreinander haben. In
der Gemeinde sollen alle Platz haben und es auch spüren, Starke und Schwache. Niemand soll
ausgegrenzt, verachtet oder kritisiert werden. Die Starken sind verpflichtet, das Schwache nicht zu
verachten sondern zu beschützen. Ein Kapitel später gibt uns Paulus sein persönliches Vorbild (1
Kor 9,19-23)!
Das Kreuz von Golgatha verkündet jedem, der es hören will: Jesus liebt dich! Jesus liebt uns ohne
Grund – obwohl er viel Veranlassung hätte, uns nicht zu lieben. Dass Jesus uns liebt, ist ein
Wunder. Jesu Liebe ist wie die Frühlingssonnenschein nach Winterkälte. Sie ist wie ein Sonnenaufgang nach dunkler Nacht. Sie ist wie Leben nach dem Tod. Sie ist wie Brot nach grossem
Hunger. Sie ist die Freude nach aller Traurigkeit. Wer diesem Jesus begegnet ist, hat zur rechten
Erkenntnis gefunden! Aus dem Kennen von Jesus heraus soll jetzt mein Leben und Handeln
bestimmt sein (Röm 12). Darum ist WWJD so zeitlos! Die Liebe muss der Erkenntnis vorangehen!
Durch solches Handeln wird sichtbar, dass Christen das Licht der Welt sind! (Geschichte von der
Sonne und dem Sturm).
Fragen und Themen, welche im Hauskreis besprochen werden können
1. Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich
nichts gefangen nehmen (1 Kor 6,12). Wie ist das zu verstehen?
2. Was bestimmt mich – die Liebe zu Christus – oder mein theologisches Wissen?
3. Neige ich dazu, Menschen zu verachten oder zu kritisieren? Dann ist es Zeit, Busse zu tun!
4. In unserer Gesellschaft wird die Erkenntnis (Wissenschaft) über alles gestellt. Wie sieht es
in meinem Leben, in unserem Hauskreis aus? Regiert die Liebe?
5. Wo habe ich mich in meiner Freiheit schon beschneiden lassen, weil mich die Liebe zu
Christus drängte?
6. Gibt es verletzte Christen in meinem Umfeld, denen ich eine Hilfe sein kann?