PDF-Datei/106KB - Evangelische Freikirche, Gemeinde Gottes Bergen

Thema: „Wie Tassen im Schrank“
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Leittext: 2. Timotheus 2,16-26
Prediger: Pastor Paul Akst
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16 Meide alles gottlose, dumme Geschwätz, das nur zu noch mehr Gottlosigkeit
führt. 17 Solches Geschwätz verbreitet sich wie ein Krebsgeschwür. Ein Beispiel
dafür sind Hymenäus und Philetus. 18 Sie haben den Weg der Wahrheit verlassen
und behaupten, die Auferstehung von den Toten sei schon geschehen; auf diese
Weise haben sie den Glauben mancher Menschen zerstört. 19 Doch Gottes
Wahrheit steht fest wie ein Grundstein mit folgender Inschrift: "Der Herr kennt die
Seinen" und: "Wer den Namen des Herrn nennt, halte sich von Ungerechtigkeit fern."
20 In einem wohlhabenden Haus gibt es Gefäße aus Gold und Silber und andere aus
Holz und Ton. Die teuren Gefäße werden für besondere Anlässe benutzt, die
preiswerten dagegen für das tägliche Leben. 21 Wer sich von solchen Menschen
fern hält, wird wie eins der teuren Gefäße sein: rein, nützlich für den Hausherrn,
geeignet für alles, was gut ist. 22 Halte dich fern von allem, was die jugendlichen
Leidenschaften weckt. Deine Ziele sollen Gerechtigkeit, Glauben und Liebe sein
sowie Friede mit allen, die mit aufrichtigen Herzen den Herrn anrufen. 23 Beteilige
dich nicht an dummen, unreifen Auseinandersetzungen, die nur Streit auslösen.
24 Ein Diener des Herrn darf nicht streiten, sondern er muss zu allen freundlich sein,
überzeugend lehren und auch mit schwierigen Menschen Geduld haben können.
25 Denen, die sich der Wahrheit widersetzen, soll er freundlich den richtigen Weg
zeigen. Vielleicht wird ja Gott diese Menschen zur Umkehr bewegen, sodass sie die
Wahrheit erkennen 26 und zur Besinnung kommen. Dann werden sie aus der Falle
des Teufels entkommen, der sie in seinem Bann hielt, sodass sie seinen Willen
taten.1
Wenn heute jemand behauptet, die Familie Akst hätte nicht alle Tassen im Schrank,
liegt er damit richtig. Ich habe zwei Exemplare unserer Tassen mitgebracht. Diese
zwei fehlen logischerweise im Moment in unserem Schrank.
Es gibt unterschiedliche Bilder für Menschen und speziell auch für die Gemeinde.
Man kann Menschen mit Gefäßen vergleichen. Das bedeutet, dass es zwischen
Menschen und Gefäßen Gemeinsamkeiten gibt, sonst macht das Bild keinen Sinn.
Also wozu sind Gefäße da?
Sie geben etwas weiter, was in sie hineingelegt oder hineingeschüttet wurde. Von
sich aus sind sie leer, und das ist gut so. Wenn ein Gefäß gefüllt ist, muss man es
leeren, wenn man es benutzen will oder sich ein anderes Gefäß suchen.
Deshalb werden wir aufgefordert, uns mit bestimmten Inhalten nicht zu füllen, wie z.
B. mit gottlosem dummem Geschwätz, mit Ungerechtigkeit – kurz mit allem, was die
jugendlichen Leidenschaften weckt. Wir sollen uns lieber mit anderen Eigenschaften
füllen lassen (Verse 21-26), denn dadurch werden wir zu Gefäßen, die ihrem Herrn
nützlich sind für alles, was gut ist – wie die Tassen im Schrank z. B.
In einer Tasse oder auf einem Teller lassen wir z. B. etwas abkühlen oder wir
erwärmen etwas in Kochtöpfen und Pfannen. Andere Gefäße haben andere
Aufgaben, aber wir bleiben heute Morgen bei den Tassen.
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Bibelübersetzung „Neues Leben“
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Leittext: 2. Timotheus 2,16-26
Prediger: Pastor Paul Akst
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Um eine Tasse sinnvoll und effektiv benutzen zu können, müssen wir wissen, was so
eine Tasse kann und was sie nicht kann. Wir könnten sonst von ihr etwas erwarten,
was sie nicht leisten kann oder wir „unterfordern“ sie, in dem wir die Tasse zur Zierde
nur im Schrank stehen lassen. Daraus schließe ich: Wer nicht alle Tassen im
Schrank hat, geht sinnvoll mit ihnen um, denn die fehlenden Tassen werden benutzt.
Wie bei allen Dingen, gibt es auch bei den Tassen Unterschiede, die wir beachten
müssen, um sinnvoll mit ihnen umgehen zu können. Manche Menschen gehen mit
ihrem Leben und mit sich selbst dermaßen verkehrt um, dass man aus dem Staunen
nicht mehr heraus kommt.
Ein Mensch z. B., der seine Bestimmung nicht kennt oder sie nicht umsetzt, gleicht
jemandem, der seine Tasse umgedreht – mit dem Boden nach oben – hält und sich
darüber beklagt, dass in diese Tasse nichts hineingefüllt werden kann. Dieser
Mensch schimpft und beschwert sich, dass er die Tasse nicht ihrer Bestimmung
entsprechend benutzen kann. Er holt sogar Hilfe. So schauen sie sich zu zweit die
Tasse an und stellen mit Bedauern fest, dass sie keine Öffnung zum einfüllen hat.
Schließlich kommt jemand vorbei und sagt diesem Menschen, was zu tun ist, um
wieder Freude an der Tasse zu haben und sie nutzbar zu machen. Er macht den
anderen darauf aufmerksam, dass er seine Tasse falsch herum hält. Er dreht sie um
und gibt sie zurück. Was passiert nun? Dieser Mensch freut sich natürlich!? Nein, er
klagt noch mehr: „Ich armer Mensch. Das Leben ist so ungerecht zu mir. Meine
Tasse hatte schon keine Einfüllöffnung und jetzt muss ich feststellen, dass auch der
Boden fehlt!“
Das klingt lustig, aber das Traurige daran ist, dass viele Menschen genauso mit
ihrem Leben umgehen. Viele Christen in der Gemeinde gehen so mit ihrem
Christsein um. Diese Christen meckern und kritisieren – mehr kommt aus ihnen nicht
heraus. Warum? Weil nicht mehr in ihnen drin ist.
Wir alle sind Gefäße und können nur das weitergeben, womit wir gefüllt sind!
Wer mit Galle angefüllt ist, aus dem wird kein Wein herauskommen. Aus einem
Nachttopf trinkt man keinen Tee!
Darum ist es für uns wichtig zu wissen, wer wir sind und wozu wir auf dieser Welt
sind. Es ist für uns wichtig, unsere Bestimmung zu kennen, um unsere Aufgaben
effektiv und zur Ehre unseres Schöpfers erledigen zu können. Sonst gleichen wir
diesem Becher (der Pastor hält einen Becher hoch). Was passiert, wenn ich ihn
nehme und seinen Innhalt einfach in die Gemeinde schütte (der Pastor schüttet den
Becher in die Gemeinde, aber keiner wird nass)?
Mit diesem Becher kann kein Mensch seinen Durst stillen. Trotz des sichtbaren
Inhalts kommt nichts heraus, wenn ich versuche, den Inhalt auszuschütten. Mit
diesem Becher kann ich anderen Menschen einen Streich spielen oder jemandem
etwas vormachen, aber dazu ist er nicht hergestellt worden. Was muss ich tun, um
seinen Nutzen in vollem Maße zu genießen? Ich muss ihn für ein paar Stunden in
den Gefrierschrank legen.
Dieser Becher ist doppelwandig. Die Flüssigkeit zwischen den beiden Wänden wird
gefrieren und sich ausdehnen, so dass ein Eisgürtel über die gesamte Becherhöhe
entsteht. Dieser Becher hält im Sommer kalte Getränke länger kalt, als es einzelne
Eiswürfel tun. Außerdem werden die Getränke, die in ihn hineingeschüttet werden,
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Leittext: 2. Timotheus 2,16-26
Prediger: Pastor Paul Akst
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nicht mit dem Wasser der schmelzenden Eiswürfel verdünnt. Im aufgetauten Zustand
ist er jedoch fast nutzlos – ein Scherzartikel oder ein Sinnbild für einen Heuchler.
Deshalb musst du genau wissen, wer du bist und wozu du gemacht wurdest, damit
du dein Leben nach dem Ziel ausrichtest, das Gott für dich vorgesehen hat.
„Ohne Ziel ist das Leben ermüdend. Ohne Ziel ist das Leben unbefriedigend und
ohne Ziel ist das Leben unbeherrschbar.“2
Woher kommen Menschen und wohin gehen sie? Was ist der Anfang und das Ende
eines Menschen? Wie kommt es, dass du hier in Deutschland lebst? Der eine ist
schon hier geboren und jemand anderes ist hinzugezogen. Aber hinter jedem
Menschen steht eine Geschichte, keiner ist einfach nur so da.
Hat es eine Bedeutung warum du an dem Ort wohnst, an dem du heute lebst? Gibt
es einen Grund, warum du so bist wie du bist? Was hat dich getrieben, Christ zu
werden oder was hält dich davon ab?
Warum gehst du ausgerechnet in diese Gemeinde? Ist das alles nur zum
Selbstzweck? Eine logische Folge oder ein Ergebnis irgendwelcher Ereignisse?
Niemals! Gott allein kennt den wahren Grund dafür und wir tun gut daran, uns an ihn
zu wenden, um seine Wege und seinen Willen zu erfragen. Er hat ein Ziel mit dir!
Kennst du es?
Wenn du das Ziel kennst, kannst du deinem Leben auch eine Richtung geben. Dann
wird es dir leichter fallen, bestimmte Dinge zu tun und andere zu lassen, weil du alles
vom Ziel her bewertest. Wenn du allerdings nur so in den Tag, in die Woche, in den
Monat hinein lebst, wirst du vieles tun und vieles nicht tun, was dir deine Lebensjahre
verschlingen wird – ohne dass du etwas dafür zurück bekommst. Du bleibst leer und
versinkst in der Bedeutungslosigkeit.
Hast du jedoch ein Ziel vor Augen, dann wird dieses Ziel deine Motivation enorm
steigern, das Richtige zu wollen. Weist du, was das Hauptziel ist? Gott will mit dir
zusammen sein. Aber das geht nicht automatisch. Du musst erst einmal wissen, dass
du für die Ewigkeit bestimmt wurdest, aber dass die Sünde dir im Weg steht. Gott
liebt dich so sehr, dass er Jesus Christus an deiner Stelle kreuzigen ließ – für deine
Sünde starb er am Kreuz.
Jetzt hast du die Wahl zwischen einem Leben mit Gott, d. h. dem Hauptziel entgegen
zu leben, und einem Leben ohne Gott, d. h. weiterhin in der Trennung von Gott zu
bleiben und dir eigene Ziele zu stecken, die dich immer weiter von Gott wegbringen.
Die Tassen und wir haben eine wesentliche Gemeinsamkeit: Wir werden zu
bestimmten Zwecken mit verschiedenen Innhalten gefüllt. Die Frage ist nur, wer füllt
dich womit? Die Tassen und wir haben einen entscheidenden Unterschied: Wir
können entscheiden, was in uns hineingefüllt wird, die Tassen nicht.
Gott hat den Menschen so geschaffen, dass er von etwas erfüllt sein muss. Die
Frage ist nur, womit lassen wir uns füllen. In unserem Bibeltext lesen wir, dass es
Menschen gibt, die sich mit Ungerechtigkeit und dummem Geschwätz füllen lassen
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Rick Warren, Leben mit Vision, Asslar, 2003
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und das kommt dann auch aus ihnen heraus. Sie werden mit den unehrenvollen
Gefäßen verglichen, weil der Innhalt den Wert eines Gefäßes maßgeblich bestimmt.
Du kannst eine Toilettenschüssel aus Gold auf den Tisch stellen, es bleibt doch eine
Toilettenschüssel.
In unserem Bibeltext lesen wir auch von ehrenvollen Gefäßen. Menschen, die ihr
großes Ziel kennen, können alle Zwischenziele dem einen großen Ziel unterordnen
und sich danach ausrichten.
Deswegen beschreiben die Begriffe Ehre und Unehre an dieser Stelle nicht einen
echten Christen und einen unechten Christen. Genauso wenig beschreiben sie die
Unterschiede in den Aufgaben der einzelnen Gemeindeglieder, weil es dem Wesen
der Gemeinde widersprechen würde, was in 1. Korinther 12 beschrieben wird:
3 Deshalb möchte ich euch dabei helfen zu unterscheiden, was wirklich von Gott
kommt: Niemand, der den Geist Gottes hat, kann Jesus verfluchen, und niemand
kann sagen: "Jesus ist der Herr", wenn es ihm nicht der Heilige Geist eingibt. 4 Nun
gibt es verschiedene geistliche Gaben, aber es ist ein und derselbe Heilige Geist, der
sie zuteilt. 5 In der Gemeinde gibt es verschiedene Aufgaben, aber es ist ein und
derselbe Herr, dem wir dienen. 6 Gott wirkt auf verschiedene Weise in unserem
Leben, aber es ist immer derselbe Gott, der in uns allen wirkt. 7 Jedem von uns wird
eine geistliche Gabe zum Nutzen der ganzen Gemeinde gegeben. 12 Der
menschliche Körper hat viele Glieder und Organe, doch nur gemeinsam machen die
vielen Teile den einen Körper aus. So ist es auch beim Leib Christi. 13 Einige von
uns sind Juden, andere Nichtjuden; einige sind Sklaven, andere frei. Aber wir haben
alle denselben Geist empfangen und gehören durch die Taufe zum Leib Christi.
14 Auch der Körper besteht aus vielen verschiedenen Teilen, nicht nur aus einem.
18 Gott hat unseren Körper mit vielen Gliedern und Organen geschaffen und jedem
Körperteil seinen Platz gegeben, wie er es wollte. 19 Was wäre das für ein seltsamer
Körper, wenn er nur aus einem einzigen Körperteil bestehen würde! 20 Ja, es sind
viele Teile, aber nur ein Körper.
Ehre und Unehre bezieht sich auf die Art und Weise, in der echte Kinder Gottes
ihrem Herrn den Dienst erfüllen, in den er sie berufen hat. In diesem Sinne sollten
alle Gläubigen Gefäße zur Ehre sein, was sie leider nicht immer sind. Die ehrbaren
Gefäße symbolisieren Gläubige, die dem Herrn treu dienen und deshalb nützlich
sind. Im Unterschied dazu sind die unehrenhaften Gefäße die Gläubigen, die dem
Herrn nicht immer treu dienen und deshalb nur bedingt nützlich sind.
Solche Christen sind eine Schande für Gott und seine Gemeinde – egal, welche
Aufgabe sie in der Gemeinde erfüllen. Selbst beim Putzen ist die treue Ausführung
der Aufgabe für einen Gläubigen selbstverständlich. Untreue Christen sind wie
untreue Tassen. Ihnen ist der Tee zu heiß oder der Gefrierschrank zu kalt.
Die Christen, an die Paulus im Timotheusbrief schreibt, waren nicht bereit, sich ihren
Glauben auch etwas kosten zu lassen, sondern sie scheuten jegliche Mühe. Deshalb
kamen sie nicht vorwärts, sondern blieben im Glauben stehen.
In den Versen 21-26 nennt Paulus acht Charaktereigenschaften, die einen treuen,
gottesfürchtigen Gläubigen ausmachen, der ein Gefäß zur Ehre Gottes ist.
Er wird ein gereinigtes Leben führen (Vers 21)
Er wird eine geheiligte Seele haben (Vers 21)
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Thema: „Wie Tassen im Schrank“
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Leittext: 2. Timotheus 2,16-26
Prediger: Pastor Paul Akst
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Er wird für Gott nützlich sein, was bedeutet: er wird für den Dienst zubereitet
sein (Vers 21)
Er wird ein reines Herz haben (Vers 22)
Er wird einen erkennenden und wachen Verstand besitzen (Vers 23)
Er wird einen freundlichen Umgangston pflegen (Vers 24)
Er wird einen demütigen Geist besitzen (Vers 25)
Er wird ein brennendes Verlangen haben, Verlorenen zu helfen, sich aus den
Verstrickungen des Teufels zu befreien (Verse 25.26)
Mit einem Satz: Er führt ein Leben mit Vision – ein auf die Ziele Gottes
ausgerichtetes Leben.
Amen!
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