Das Duro-Erfolgsrezept des VBS: Schweigen, bis es nicht mehr geht.

Das Duro-Erfolgsrezept
des VBS: Schweigen, bis es
nicht mehr geht.
Ein Kommentar
von Sven Altermatt,
Bundeshausredaktor
D
er Ständerat stimmte für die
über soo Millionen Franken
teure Sanierung von 2200 Du­
ra-Lastwagen. Die Debatte zum
Rüstungsgeschäft sollte dem neuen
Verteidigungsminister Guy Parmelin
jährliches
trotzdem zu denken geben. Denn was
Milliarden
sich im Vorfeld abzeichnete, war
m vier Jah­
mehr als der viel zitierte Sturm im
elin für 4, 7
Wasserglas: Noch kürzlich hatte es
.
Er
wirkt
danach ausgesehen, als werde das Ge­
rer jeweils,
schäft im Ständerat durchgewunken.
en musste,
Die vorberatende Sicherheitskommis­
-at mit 1:6
sion genehmigte es ohne Gegenstim­
me. Obwohl die Sanierung eines Du­
verhaspelt
ra-Lastwagens viel mehr kostet als sei­
1ei fast ein
ne Anschaffung. Und obwohl der Rüs­
urch zitiert
'ext
-
tungsbetrieb Mowag die Fahrzeuge
auch
nicht nur umrüsten soll, sondern die
Sanierung in einem Gutachten auch
tig in Fahrt
�
gleich empfohlen hat.
über das
.e sündhaft
.Es waren altgediente Offiziere aus
Lastwagen
dem Aargau, die sich damit nicht ab­
it Wochen
finden wollten und nachhakten: Wie
Departe­
setzt sich der Preis für die Sanierung
n
fa.DieEnt­
eines Lastwagens eigentlich zusam­
t zugesetzt:
men? Rasch zeigte sich, dass selbst die
in der Rol­
ständerätliche Kommission darüber
e die Kriti­
nicht Bescheid wusste. Sie bekam das
Gutachten, das die Kosten aufzeigt,
·dien eines
nicht zu Gesicht. Schlimmer noch: Die
Standesvertreter verlangten gar kei­
nen Einblick. Dies taten sie erst, als
de Abstim­
der öffentliche Druck wuchs. Zuvor
zumindest
vertrauten sie blind den Beteuerun­
gen aus dem Verteidigungsdeparte­
�et stimmt
ment (VBS).Ein Millionengeschäft be­
Milliarden
urteilen, ohne alle relevanten Fakten
Bundesrat,
zu kennen? Die Kommission muss·
der Frage
sich eben­
sich fragen, ob sie die Kontrolle ausrei­
durch und
chend wahrgenommen hat.
Abgewiesen wurden die Ex-Offizie­
tig grünes
re derweil auch bei der Armasuisse.
probe hat
Die Rüstungsbeschafferin sprach von
,aufatmen
«keinem überwiegenden öffentlichen
tktionschef
Interesse», liess Zeit verstreichen
an,diePar­
undverlangtevon denkritischen
;neereform
-
Bürgern allein 7900 Franken, um ihr
Einsichtsgesuch zu prüfen. Die Öffent­
Bundesrat
n fünf Mil­
lichkeit soll nicht nur
�s B ekennt­
tungsdeal zahlen, sondern auch für
für den Rüs­
mötig: Die
Informationen.Eine derart hohe Ge­
l beim Par­
bühr torpediert das Öffentlichkeitsge­
die bürger­
setz und ist Ausdruck einer desaströ­
at
-
vor
sen Informationspolitik im Verteidi­
al­
'idier Burk­
gungsdepartement: Schweigen, bis es
f ihre Linie
nicht mehr geht.
it, notfalls
minister in
Lagebesprechung: Verteidigungsminister Guy Parmelin (rechts) und Andre Blattmann.
Armeere-
Chef der Armee, nehmen zur Kenntnis, dass die Armeereform mit der Zustimmung des
-
Ständerates unter Dach und Fach ist.
Bild Lukas Lehmann/Keystone