Wir schützen Wir schützen was wir schätzen was wir schätzen was

Wir schützen was wir schätzen!
schätzen!
Oder
Der Garten der Vinhovenschule
Projektbeschreibung für die Teilnahme am Wettbewerb
"Umweltschutzpreis Willich 2011"
von Brigitte Regel
Vorbemerkung
Mehreres gab den Ausschlag für den Start: die eigenen Kinder in der Vinhovenschule, die Chance
als AG-Anbieterin an der dort beheimateten OGS tätig zu werden, ein leeres ungenutztes Stück
Natur direkt in Reichweite – und natürlich mein persönlicher Hintergrund. Ich bin gelernte
Gärtnerin und Floristin.
Ziel sollte es sein, den Kindern spielerisch – 'learning-by-doing' – Natur nahe zu bringen. Gemäß
der Logik 'wir schützen was wir schätzen und wir schätzen was wir kennen' sollten sich die
Heranwachsenden an den Garten, seine Bewohner und Pflanzen gewöhnen.
Alle Überlegungen mündeten schließlich in einem Konzept, das sich als Ergänzung der
pädagogischen Pläne und Ziele der Grundschule versteht. Die selbst angebaute Nahrung kann als
Grundlage für den Ernährungsführerschein dienen, Tiere und Pflanzen als Anschauungsmaterial
für den Unterricht. Alles zusammen bedeutet den Einstieg in den Schutz unserer Umwelt.
(Dieses erwähnte Konzept steht Ihnen im Internet unter der Adresse:
http://www.regularius.de – Schaltfläche 'Konzept Schulgarten'
zur Verfügung.)
Umsetzung
Es stand von Vornherein fest, großzügige finanzielle Mittel für die Anlage des Gartens konnte es
nicht geben. Die Stadt hatte eine Haushaltssperre verfügt und es galt, alle Aufgaben aus eigenen
Mitteln anzugehen – also vornehmlich durch eigene Initiative und mit eigener Arbeitsleistung.
Zunächst ging die Stadt Willich – nach der Genehmigung des Schulgartens durch alle
mitspracheberechtigten Instanzen – dankenswerterweise noch in Vorlage: versierte Mitarbeiter
brachen die Grasnarbe auf dem Gelände des zukünftigen Schulgartens auf. Auch wurden uns
Platten (z. B. für Kräuterschachbrett) zur Verfügung gestellt.
Der Rest blieb nun uns überlassen – aber im Prinzip geht es doch genau darum in unserem
Konzept: die Kinder sollen ja gerade mitverantworten, wie sich die Dinge in entwickeln. Letztlich
fördert das ein gesundes "Wir"-Gefühl und Stolz auf das Projekt.
An die Arbeit
Die Entwicklung des Schulgartens finden Sie in den beiden Foto-Katalogen gut dokumentiert. Die
Anlage des Gartens, die Ausgestaltung des Kräuterschachbrettes, die ersten Pflanzen – hier zeigen
Bilder mehr als viele Worte zu sagen vermögen.
Was das Wichtigste ist: wir alle – und eben auch besonders die Kinder – hatten Spaß an dem, was
wir da in Angriff genommen hatten. Gemeinsam war jede Arbeit zu bewältigen und spielerisch
näherte man sich dem Ziel eine Beziehung zur Natur aufzubauen mittels Bewusstseinsbildung
durch Kennenlernen (be-Greifen), um langfristig Achtung vor Pflanzen und Tieren zu erlangen.
Aufgaben
Aufgaben gibt es genug
Zum dauernden Kreislauf von Aussaat, Anzucht, Pflege, Ernte, Verarbeitung, Kompostierung,
Aussaat … gesellen sich Beobachtungen des Zusammenspiels zwischen Fauna und Flora: was sind
Nützlinge, was Schädlinge? Und warum? Wir lernen: gerade die Tiere, die uns manchmal am
widerlichsten erscheinen, verrichten wichtige Aufgaben. Es gibt keine 'Ekeltiere'. Auch keine
'Ekelpflanzen'.
Spezialfall Insekten, die von unvorstellbarem Wert für jeden Nutzgarten sind. Wie lassen sie sich
anlocken und zum Bleiben bewegen? Wir bauen Insektenhotels. Aktiver biologischer
Pflanzenschutz.
Darüber hinaus können Vögel und andere Tiere von den OGS-Räumen aus beobachtet werden –
Bestimmungsbücher sind erfreulicherweise vorhanden.
Offen steht weiterhin das riesige und gerade für die Jugend so wichtige Feld der Ernährungslehre.
Was ist gesund und warum? Vor allem aber haben Kinder einfach Spaß daran, Obst und Gemüse
zu essen, wenn sie es vorher selbst gezogen haben.
Ausblick
Inzwischen findet die Garten-AG bereits im 5. Schulhalbjahr statt. Als AG ist die Teilnahme keine
Pflicht, dennoch wählen immer zwischen 12 und 18 Kindern dieses Angebot. Manch eine/einer
auch gleich mehrmals hintereinander. Die Aufgaben sind zum Teil schon bekannt – pflanzen,
jäten, ernten – zum Teil aber auch immer neu. Es stehen beispielsweise an: Weidenzäune,
Hecken, Neugestaltung der Kompostierung und Schaffung eines 'Insektengartens'. Viel Raum für
Nützlinge. Und die benötigten Materialien werden wir weiterhin in guter Tradition selbst
sammeln und selbst bauen.
Interesse daran, das Ganze mal 'in natura' zu sehen? Gerne! Nehmen Sie einfach Kontakt auf.
WillichWillich-Neersen, 13.10.2011