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Donnerstag, 1. Oktober 2015 | 20.00 Uhr
Wir und das Böse
„Diese Wirtschaft tötet“ – Papst Franziskus lässt aufhorchen. Der Aufruf
des Ökumenischen Rates der Kirchen zu einer „Ökonomie des Lebens“
spricht eine ähnliche Sprache. Worauf zielen diese Erklärungen? In seltener ökumenischer Einigkeit und Eindringlichkeit warnen sie vor einer
globalen Wirtschaft, die Menschen ausschliesst und sie auf dem Altar
des wirtschaftlichen Erfolgs opfert. Sie wenden sich dagegen, dass dies
als unausweichliches Schicksal hingestellt wird. Viele Entscheide in Wirtschaft und Politik werden mit „es geht nicht anders“ -Argumenten oder
mit „Gesetzen des Marktes“ begründet. Andererseits gibt es gerade in
der Weltwirtschaft Tatsachen und Zusammenhänge von Verschuldung
und Verarmung, die nicht zu ignorieren sind.
Sind also Strukturen schuld an Tod und Zerstörung? Ist „das Böse“ im
Funktionieren von Gesellschaften angelegt? Diesen Fragen geht Beat
Dietschy nach an Beispielen aus seiner Arbeit als Zentralsekretär von Brot
für alle. Er zeigt auf, wie in Ländern wie dem Kongo Kolonialismus und
Verschuldung, Armut und Rohstoffreichtum zusammenhängen. Und wie
wir daran beteiligt sind.
Referent
Beat Dietschy ist 1950 geboren, hat evangelische und
katholische Theologie studiert und in politischer Philosophie promoviert. Er war Mitarbeiter des Philosophen
Ernst Bloch, danach als Redaktor beim Schweizer Radio
sowie bei kirchlichen Zeitschriften tätig. Fünf Jahre hat
er als Berater von Entwicklungsprogrammen in Peru verbracht. In den 90er Jahren war er in der Ostschweiz für
die Kantonalkirchen Beauftragter für Ökumene, Mission
und Entwicklungszusammenarbeit. Seit 2003 ist er bei
Brot für alle, wo er zuerst als Leiter Information und Bildung und seit 2007 als Zentralsekretär tätig ist. Er hat zu
Fragen der Weltwirtschaft, der Befreiungstheologie und der Ökumenischen
Bewegung publiziert.
Informationen zu den Veranstaltungen
Der Beginn der Vorträge ist um 20.00 Uhr, Dauer ca. 1 Stunde, danach
Gelegenheit für Fragen. Anschliessend Einladung zum Apéro. – Eintritt
frei, Kollekte.
Veranstalter sind die evang.-ref. Kirchen, die röm.-kath. Pfarrei und die
evang.-meth. Kirche von Rüti, Dürnten und Bubikon.
ökumenisches forum
2015
Das Rätsel
des Bösen
Donnerstag, 17. September 2015 | 20.00 Uhr
reformiertes Kirchgemeindehaus Felsberg, Bahnhofstrasse 1, Rüti
Gott und das Böse
Warum lässt Gott das Böse zu? Hat Gott einen Gegenspieler?
Thomas Muggli, Gemeindepfarrer, Bubikon
Donnerstag, 24. September 2015 | 20.00 Uhr
reformierte Kirche, Rüti
Ich und das Böse
Eugen Drewermann, Therapeut und Schriftsteller, Theologe und Philosoph
Donnerstag, 1. Oktober 2015 | 20.00 Uhr
reformiertes Kirchgemeindehaus Felsberg, Bahnhofstrasse 1, Rüti
Wir und das Böse
Beat Dietschy, Theologe, Zentralsekretär Brot für alle
reformiert katholisch
Kirchen in Rüti–Dürnten–Bubikon
Tann-Rüti · puls3
Donnerstag, 17. September 2015 | 20.00 Uhr
Gott und das Böse
Warum lässt Gott das Böse zu? Hat Gott einen Gegenspieler, den Teufel?
Warum lässt Gott das Böse zu? Auf diese Grundfrage des Glaubens fanden Menschen im Laufe der Geschichte die unterschiedlichsten Antworten. Doch jede dieser Antworten löst neue Fragen
aus. Schreibt man das Böse dem Teufel als dem Gegenspieler Gottes zu, bleibt rätselhaft, warum Gott sich das gefallen lässt und
den Teufel nicht vernichtet. Sieht man dagegen im Menschen und
seinem Ungehorsam Gott gegenüber den eigentlichen Urheber des
Bösen, stellt sich die Frage nach der Gerechtigkeit: Mindestens in
dieser Welt bleiben die eigentlichen Übeltäter oft straffrei, während
unzählige Unschuldige Gewalt und Unrecht erleiden.
Am 17. September geht Thomas Muggli-Stokholm anhand von
Schlüsseltexten aus der Bibel diesen Fragen und Widersprüchen
nach und überlegt, wie das Böse und seine Bezüge zu Gott und
dem Menschen heute thematisiert werden können.
Referent
Thomas Muggli-Stokholm ist 1962 geboren, verheiratet und Vater von vier Kindern. Er studierte
Theologie und Musik in Zürich. Ab 1990 war er
Pfarrer in Buchberg-Rüdlingen. Seit 1997 ist er in
Bubikon als Gemeindepfarrer tätig. Von 2011-2013
nahm er teil am Lehrgang „Christliche Spiritualität“
am Lassalle-Haus, den er mit einer Masterarbeit
zum dänischen Philosophen Søren Kierkegaard
und dessen Werk: „Die Krankheit zum Tode“ abschloss. Kierkegaard geht auf ganz eigene Weise
auf Gott und das Böse ein. Er stellt sich der Frage,
warum der Mensch sündigt, oder modern gesprochen: Gott und
sich selbst verfehlt und wie er wieder zum gelingenden Leben finden kann. Gedankenanstösse des Dänen werden im Referat von
Thomas Muggli-Stokholm aufscheinen.
Donnerstag, 24. September 2015 | 20.00 Uhr
Ich und das Böse
Unsere Zeit ist reich an Schrecken, Greueln, Kriegen. Was ist es, das den
Menschen böse macht?
Alle Theorien lassen sich in einem Brennpunkt vereinigen: Die Krise
des Menschseins liegt in dem, was uns als Menschen auszeichnet,
im Faktor des Bewusstseins. Jedes Tier lebt auf den Tod hin, nicht
anders als wir Menschen. Uns aber zeichnet es vor den Tieren aus,
dass wir buchstäblich in jedem Augenblick unseres Daseins mit
dem Tode leben müssen. Also auch mit der Angst, nichts weiter zu
sein auf dieser Erde als Kreatur. Es ist die Vernunft, die uns mögliche Situationen der Zukunft vorausahnen lässt und uns begreifbar
macht, dass es letztlich in dieser Welt kein Entrinnen geben wird.
Was wir böse nennen, ist im Grunde das Vergessen jedes natürlichen Masses durch die Angst. Doch was kann uns von dieser
Angst befreien?.
Eugen Drewermann wird an diesem Abend der Frage nach dem
Bösen aus theologisch – tiefenpsychologischer Sicht nachgehen.
Referent
Eugen Drewermann studierte von 1960 bis 1965
Philosophie in Münster und katholische Theologie
in Paderborn. 1966 wurde er zum Priester geweiht
und arbeitete danach als Studentenseelsorger.
Seit dem Entzug seiner Lehrerlaubnis und der Suspension vom Priesteramt arbeitet er als Therapeut
und Schriftsteller. Er gehört zu den erfolgreichsten
theologischen Autoren und ist ein gefragter Referent. Er verfasste über 80 Bücher. Zu den wichtigsten Veröffentlichungen gehören das siebenbändige theologische
Grundsatzwerk „Glauben in Freiheit“ sowie die Kommentierung
aller vier Evangelien des Neuen Testaments.