Erfahrungsbericht Dublin City University WS 2014/2015 Im Rahmen des europäischen ERASMUS Programms hatte ich als Studentin der Universität Bremen die Möglichkeit mein Auslandsemester in Irland zu absolvieren. Die Wahl der Gastuniversität ist mir nicht schwer gefallen, da ich großen Wert auf die angebotenen Kurse und Module legte, die im folgenden Semester angeboten wurden. Aus diesem Grund habe ich mich für Dublin City University (DCU) entschieden. Vorbereitung und Formalitäten Wenn man über ein Auslandsemester und alle Vorbereitungen, die damit verbunden sind, hört, kriegt man Panik und Angst. Natürlich ist es nicht einfach und man steht vor einem ganzem Berg von Bewerbungsunterlagen und Formularen, die nur darauf warten ausgefüllt und abgegeben zu werden. Und danach auch noch das Glück zu haben nominiert zu werden, und endlich alleine ins Ausland zu gehen und sich den ganzen neuen Aufgaben und Herausforderungen zu stellen. Aber es ist nicht so schwer wie es klingt, besonders wenn man alles Schritt für Schritt macht. Ich hab mich rechtzeitig über das Erasmus Programm beim Erasmus Office der Uni Bremen informiert und habe angefangen meine Bewerbungsunterlagen zusammen zu stellen und mich über die verschiedenen Gastuniversitäten zu erkundigen. Durch meine gute Planung und mein konsequentes abarbeiten aller Aufgaben habe ich meine Bewerbungsunterlagen rechtezeitig und ganz ohne Hektik bis zum angegebenen Abgabetermin bei Mobility Online hochgeladen. Dublin City University war meine erste Wahl und im März habe ich die Zusage für den ErasmusStudienplatz bekommen. Kurz danach musste ich mich bei DCU online registrieren und die ausgedruckten Unterlagen nach Irland senden. Je früher man das macht, desto schneller bekommt man die Studentennummer und die Zusage der Gastuniversität per Post. Das Internationale Office der DCU ist sehr hilfsbereit und freundlich und man bekommt jede Information und Hilfe die man braucht. Im Mai fand eine Erasmus Informationsveranstaltung an der Uni Bremen statt, wo alle wichtigen Dinge, Termine und Fristen zum Auslandsemester erklärt wurden. Nichtsdestotrotz gibt es viele andere Dinge, um die man sich selber kümmern muss. In meinem Fall musste ich noch ein Visum für Irland beantragen, da ich aus einem Nicht EU-Land komme. Die Bearbeitung der Visaangelegenheiten bei der Irischen Botschaft dauern in der Regel 8 Wochen, hinzu kommt noch die ganze Zeit dir man braucht um alle benötigten Unterlagen übersetzen zu lassen, weshalb man sich schon beeilen sollte alles rechtzeitig zu erledigen. Vor der Abreise benötigte ich noch eine zusätzliche Europäische Krankenversicherung, die man in Irland oder Deutschland beantragen konnte. Solche Krankenversicherungen gibt es für Studenten, die für eine begrenzte Zeit ins Ausland gehen. Des Weiteren muss man sich eine Unterkunft suchen. Es gibt viele Möglichkeiten - auf dem Campus, in einer Wohngemeinschaft oder mit einer Irischen Familie zu wohnen, oder eine eigene Wohnung zu mieten. Ich war für alles offen, aber am schönsten hatte ich mir das Leben auf dem Campus vorgestellt. Ich hatte mich online noch im April für einen Campusplatz beworben. Leider, bekam ich eine Absage. Es ist so, dass die Wohnheime auf dem Campus erst mal für die Studierenden, die mindestens ein Jahr an der Uni bleiben, reserviert und angeboten werden. Die DCU empfiehlt viele Internet Seiten, wo sicher jeder was finden kann. Auch ich habe meine Unterkunft im Internet gefunden (www.daft.ie) und wohnte in einer gemeinsamen Wohnung mit einer jungen Irischem Frau. Man muss schon darauf vorbereitet sein, dass die Lebenshaltungskosten im speziellen die Mieten in Irland unheimlich teuer sind. Das gleiche gilt natürlich auch für die Nebenkosten. Nachdem ich meine Unterkunft gefunden hatte, habe ich mein Flugticket gebucht (zum Glück gibt es einen direkt Flug von Bremen nach Dublin mit Ryanair) und war bereit mein Abenteuer in Irland zu beginnen und zu erleben. Gastuniversität und das Akademisches Leben. Die Orientierungswoche gab uns die Möglichkeit nicht nur die Universität kennenzulernen, sondern auch neue Freundschaft zu schließen, Hobby’s zu finden und schöne Momente zu erleben. Das Internationale Office hat die Woche sehr gut vorbereitet. Am ersten Tag bekommt man zahlreiche Information über die Universität und das Akademische Personal, studentischen Vereinen und das International Office Team. Wir wurden vom DCU Rektor, President von studentischem Parlament und Chefin vom Internationalem Office begrüßt. In den nächsten Tage hatten wir uns für die Module registriert, Stadt Ausflüge mit dem Bus gemacht, die Veranstaltungen zum kennenlernen besucht und eine Reise zur Causey Farm gemacht. Dublin City University befindet sich im Stadtteil Glasnevil in Dublin und sie ist gut mit dem Bus zu erreichen, obwohl viele Studenten einen Fahrrad gemietet oder gekauft haben. Die Universität ist sehr modern und groß. Es gibt hier eine Mensa, Bibliothek, Apotheke, Geldautomat und Supermarkt. Das Kursprogramm hat eine große Auswahl und für jeden ist was dabei. Meine ausgesuchten Kurse waren interessant und produktiv. Es gibt die Möglichkeit die Module auszusuchen, bei denen man am Ende des Semester eine Klausur schreibt, oder mit Continuous Assesment, wo man während des Semester verschiedene Aufgaben bekommt, beispielsweise, Präsentationen, Essays, Referate oder Gruppen Projekte. Ich habe mir 5 Kurse ausgewählt: 4 davon mit Continuous Assesment und 1 Kurs nur zum besuchen. Materialen werden online gestellt und man kann problemlos alles was man braucht in der Bibliothek ausdrucken. DCU Bibliothek ist sehr gut gestaltet: große Anzahl von PCs, Drucker und Scanner. Was ich wirklich toll finde ist die Zimmerreservierung in der Bibliothek, besonders gut ist es für die Gruppenarbeit. Man darf auch ein Laptop leihen und wenn man Probleme mit Computer oder Internet hat, es gibt die Arbeiter, die dafür zuständig sind. Die Vorlesungen und Seminare sind sehr gut zu verstehen. Die Lehrkraft ist gewöhnt viele internationale Studenten zu haben, deswegen ist ihre Sprache deutlich und ohne Irischen Accent . Das Verhältnis zu den Dozenten ist sehr persönlich und sie stehen immer mit Tat und Rat zur Seite. Die Arbeit des International Office (Erasmus Betreuung und Koordinator von deutschen Studenten) verdient besondere Aufmerksamkeit. Das Team ist sehr hilfsbereit, freundlich und organisiert. Wenn man irgendwelche Dokumente braucht, sollte man das online beatragen und am nächsten Tag kann es abgeholt werden, wenn man E-Mail mit Fragen sendet, bekommt man sofort die Antwort, wenn man sich persönlich mit jemandem aus dem Team trifft, vergessen sie nicht zu fragen, wie es geht’s, ob alles in Ordnung ist und ob man sich hier wohl fühlt. Deswegen hatte ich das Gefühl herzlich aufgenommen und versorgt zu sein. Clubs and Societies. In der Orientierungswoche hatte man auch die Möglichkeit sich verschiede Clubs & Socs auszusuchen. DCU bittet davon wirklich viel. Es erinnert mich an Amerikanisches Leben in College. Fast jeder Student ist Mitglied in einem oder mehreren Clubs. Sie sagen, dass Clubs & Socs sind das Herz des Campuslebens. Um da einzutreten, bezahlt man 4 Euro. Unter den Clubs stehen mehr sportliche Aktivitäten, zum Beispiel, Akido, Basketball, Judo, Soccer, Karting, Squash und viele andere. Auf dem Campus gibt es auch Swimmbad und Fitnesszentrum. Societies beziehen sich auf die Gruppen, die mit Kultur, Essen, Musik, Politik, Sprachen zu tun haben. Auf jeden fall ist es gute Gelegenheit neue Leute kennenzulernen, was Neues auszuprobieren und was Interessantes zu unternehmen. Das Leben in Dublin Dublin und seine Umgebung haben viel zu bieten. Hier gibt es unglaublich viel zu entdecken. Das Zentrum der Hauptstadt ist gemütlich und viele Sehenswürdigkeiten sind zum Fuß zu erreichen - Temple Bar, Trinity College, The Spire, der Merrion Square mit dem Oscar Wilde Denkmal, St. Patrick’s Cathedral, Christ Church, Dublin Castle oder Guiness Store. In der Umgebung von Dublin gibt es tolle Ausflugziele, wie zum Beispiel, die Cliffs of Moher oder Dalkey. Auch Flugreisen in andere europäische Städte sind günstig, da Dublin der wichtigste Flughafen von Ryanair ist. Viele Studenten haben dafür die Orientation Week oder Reading Week genutzt. Es gibt viele Cafés, Restaurants und Pubs. Am Wochenende finde ich Grafton Street sehr interessant. Hier kann man shoppen gehen, oder draußen gemütlich Kaffee trinken und gute Straßenmusik hören. Ich finde Dublin sehr multikulturell. Es gibt viele Touristen, ausländische Studierende und Emigranten. Die Stadt hat ein hohes Preisniveau: Lebensmittel, Miete, Nebenkosten und öffentliche Verkehrsmittel. Für die Studenten, die fast jeden Tag einen Bus nutzten, würde ich empfehlen eine Student Leap Karte zu machen. Man kann die in Trinity College für 15 Euro beantragen. 30 Tage Fahrt mit dem Bus kosten für Studenten 100 Euro. Auch das System des öffentlichen Verkehrsmittels ist sehr gewöhnungsbedürftig. Nicht jede Haltestelle hat einen Zeitplan aber sie hat eine Nummer. Wer im Handy einen Internetzugang hat, sollte sich ein Dublin Bus App runterladen. Wenn man da die Nummer der Haltestelle eingibt, zeigt es in Real Time, wann der Bus kommt. Um den Bus zu stoppen, muss man die Hand austrecken, sonst fährt er vorbei (und der nächste Bus kann auch in einer Stunde kommen). Das irische Wetter ist ein besonderes Thema. Man sollte sich einen guten Regenschirm oder am liebsten Regenjacke kaufen. Es regnet oft und es ist sehr windig. Die Iren sagen, dass manchmal man vier Jahreszeiten an einem Tag erleben könnte. Noch eine Information für die Studierenden aus Nicht-EU Länder. Nach der Anreise solltet ihr euch noch bei Ausländerbehörde registrieren (nur die Studenten, die mehr als 3 Monate in Irland bleiben wollen). Am besten macht man das in den Orientierungswochen, weil es Zeit und Nerven kostet. Meine Mitbewohnerin hat mich gewarnt, dass ich da sehr früh hin gehen soll. Ich hab den ersten Bus um 6Uhr morgens genommen, um 7 Uhr standen da schon 500600 Leute. Viele sind nicht an dem Tag rein gekommen. Ich hab bei der Behörde 12 Stunden verbracht um meine Aufenthaltskarte zu bekommen. Sie kostet 300 Euro. Wenn man die Karte bekommt, bedeutet das noch nicht, dass man ins Ausland reisen darf. Um irgendwo zu fliegen und wieder nach Irland zu kommen braucht man wieder ein Visum (Re-Entry Visa). Es gibt 2 Typen von dem Visum - Single Journey (60Euro) oder Multi Journey (100 Euro). Das Visum macht man wieder bei der Auslandbehörde, was bei mir nur 7 Stunde gedauert (zusammen mit Wartezeit). Fazit Alles in allem ich würde jedem empfehlen die Chance ein Auslandsemester zu machen nicht zu verlieren. Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich mein Erasmus Auslandsemester absolvieren durfte. Das Programm hat mir ermöglicht viel Neues zu erleben, so viele Kulturen und Leute kennenzulernen, in meinem Studium einen großen Schritt weiter zu kommen und vor allem wertvolle und unvergessliche Erfahrungen zu sammeln, die niemand weg nehmen kann. Es war ein tolles Abenteuer, in dem man das studentische Leben fühlt, spürt und genießt.
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