Geschäftsbericht 2014 ThüringenForst – Anstalt öffentlichen Rechts IMPRESSUM HERAUSGEBER ThüringenForst AnstaltöffentlichenRecht Hallesche Straße 16 99085 Erfurt Telefon +49 (0)361 3789 - 800 Telefax +49 (0)361 3789 - 809 [email protected] www.thueringenforst.de Amtsgericht Jena HRA 503042 INHALT ThüringenForst GESTALTUNG ThüringenForst Stabsbereich Unternehmenskommunikation und - entwicklung FOTOS B. Neumann,ThüringenForst, A. Knoll, fotolia.com - Keller (S. 25, Bärlauch im Wald), fotolia.com - thongsee (S.14 rechts oben / Holzindustrie), fotolia.com - Inok (S.14, links unten), fotolia.com - Wolfgang Kruck (S. 17, Auerhuhn) DRUCK BELTZ Bad Langensalza GmbH AUFLAGE 1.000 Stück STAND Juli 2015 COPYRIGHT DieseVeröffentlichungisturheberrechtlich geschützt. Die Vervielfältigung und Weitergabe, insbesondere die Verwendung von Texten, Textteilen oder Bildmaterial bedarf der vorherigen Zustimmung von ThüringenForst. Die Wälder von ThüringenForst sind nachhaltig naturnahbewirtschaftetunddeshalbzertifiziert. Geschäftsbericht 2014 ThüringenForst Anstalt öffentlichen Rechts 1 inhalt Vorworte Vorwort des Vorstandes 3 Vorwort der Verwaltungsratsvorsitzenden 4 1.Unternehmensportrait 5 1.1 Auftrag und Ziele 1.2 Organisation und Personal 7 9 2.Themenschwerpunkte zur Geschäftstätigkeit11 2.1 Einleitung 2.2 Betrieb: Holz 2.3 Betrieb: Verkehrssicherung 2.4 Hoheit: Waldnaturschutz 2.5 Hoheit: Beförsterung 3.Schlaglichter 13 13 15 16 20 26 3.1 Einleitung 27 3.2 Der Waldumbau 27 3.3 Das Gemeinschaftsforstamt: Professioneller Service und forstliche Kompetenz aus einer Hand 30 3.4 Wildbret und Wildfleisch 35 4. Zahlen und Fakten 36 4.1 Allgemeine Waldstatistiken37 4.2 Hauptergebnisse der Bundeswaldinventur 3 (BWI) für Thüringen 41 5. Lagebericht und Jahresabschluss 2014 46 5.1 Rahmenbedingungen und Auftrag 5.2 Geschäftsverlauf und Lage 5.3 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 5.4 Risikomanagement - Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung 5.5 Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Abschluss des Geschäftsjahres 5.6 Ausblick 5.7 Bilanz 5.8 Gewinn- und Verlustrechnung 5.9 Bestätigungsvermerk 48 49 56 61 65 65 67 69 70 Mitglieder des Verwaltungsrates Mitglieder des Beirates 72 74 Abkürzungsverzeichnis 76 2 Vorworte Vorwort des Vorstandes Liebe Leserinnen und Leser, wir von ThüringenForst gestalten mit unserem Wirken tagtäglich die Wälder in Thüringen. Klimastabil, ertragreich und vielfältig – so wünschen Sie sich und wir uns unsere Thüringer Wälder. Mit dem hier vorliegenden Geschäftsbericht 2014 können wir eine umfassende Leistungsbilanz aufzeigen. Neben den betrieblichen Kennzahlen liegt der Fokus des Geschäftsberichtes in diesem Jahr vor allem auf unseren hoheitlichen Themen. Henrik Harms Dipl. Volkswirt Volker Gebhardt Dipl. Forstwirt Nach zwei Jahren der Neuetablierung von Strukturen und Abläufen schien die Zeit reif, das Selbstverständnis von ThüringenForst in Worte zu fassen und zugleich einen Zielzustand zu formulieren. Dieser aufwendig inszenierte Leitbildprozess soll immer wieder neu belebt werden. Alle 24 Thüringer Forstämter sind als Gemeinschaftsforstämter etabliert.SokönnenwirflächendeckendfüralleAufgabenrundumdenWaldagieren. Sowohl betriebliche als auch hoheitliche Aufgaben werden übergreifend durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bearbeitet. Auch wenn sich ThüringenForst als einer der größten Flächenbewirtschafter versteht, haben wir den integrativen Waldnaturschutz ganz oben auf unserer Prioritätenliste – sei es die Lebensraumverbesserung für viele geschützte und teilweise fast ausgestorbene Tier-undPflanzenartenoderdieErstellungderFachbeiträgeWaldimRahmenderNATURA 2000 – Managementplanung. Darüber hinaus widmen wir uns dem Waldumbau. Unser Ziel ist ein naturnaher Dauerwald, welcher stabil und elastisch auf sich ändernde Klimabedingungen reagiert. Dazu nutzen wir die Kräfte der Natur sowie alle unsere Möglichkeiten im Rahmen der Bewirtschaftung. Hervorzuheben ist auch unser langfristig angelegtes Projekt „Waldumbau in den mittleren, Hoch- und Kammlagen des Thüringer Waldes“. Erstmals führen wir mit dem Geschäftsbericht 2014 eine Kategorie „Zahlen und Fakten“ ein.SiefindenhierdiewichtigstenStatistikenrundumdieThüringerWälder.DieseKategoriewollenwirindennächstenJahrenimmerwiederauflegen–unsernachhaltiges Handeln wird so auch in Zahlen sichtbar. Und wir legen ein besonderes Augenmerk auf die Thüringer Ergebnisse der 3. Bundeswaldinventur. Einen übersichtlichen Auszug aus dem umfänglichen Zahlenwerk haben wir für Sie kurz und knapp zusammengestellt. Wir wünschen Ihnen anregende Lektüre und bedanken uns für Ihr Vertrauen, welches SieThüringenForstbeiderBewirtschaftungdesWaldesundunserenforstspezifischen Aktivitäten entgegenbringen. Volker Gebhardt Vorstand ThüringenForst Henrik Harms 3 4 5 Vorworte Vorwort der Verwaltungsratsvorsitzenden Liebe Leserinnen und Leser, mit dem Regierungswechsel im Dezember 2014 habe ich gern den Vorsitz des VerwaltungsratesvonThüringenForst–AnstaltöffentlichenRechtsübernommen.Dervorliegende Geschäftsbericht 2014 zeigt die erfolgreiche Entwicklung des Forstbereiches indermodernenRechtsform„AnstaltöffentlichenRechts“auchimJahr2014deutlich auf. Die neue Landesregierung und ich als zuständige Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft möchten den eingeschlagenen Weg weiter fortsetzen. Wir stehen unterstützend hinter ThüringenForst und damit auch zum Gemeinschaftsforstamt. Im Koalitionsvertrag wurde das Thema Wald und Forstwirtschaft in Thüringen fest verankert. Wichtige Eckpfeiler sind hierbei der Erhalt und die Zustandsverbesserung unseres Waldes sowie die Entwicklung einer nachhaltigen und naturgemäßen Waldbewirtschaftung. Die Wertschöpfung der Forstwirtschaft soll dabei weiter ausgebaut werden. Es bleibt bei der großen Aufgabe: Der begonnene Waldumbau zu ökologisch wertvollen Mischwäldern wird konsequent fortgeführt. Dabei ist allen Funktionen des WaldesgleichermaßenRechnungzutragen.DerWaldumbauzurSchaffungklimastabilerer Wälder wird mit einem breiten, standortheimischen Baumartenspektrum unterstützt. Die Zielrichtung liegt dabei vorwiegend auf Dauerwäldern mit Mischbaumarten aus standortheimischen Baumarten. Die Belange des Waldes sind Belange der Gesellschaft; unsere Försterinnen und Förster sollen als Mittler zwischen privaten/kommunalen Waldbesitzern und der Holzindustrie helfen, alle Waldteile nachhaltig zu nutzen. Daneben kommt auch dem Waldnaturschutz eine hohe Bedeutung zu. Begonnene Projekte, wie das Auerhuhn- oder Feuersalamanderprojekt werden mit Kooperationspartnern weiter fortgeführt. Neue Aspekte werden intensiv mit den beteiligten Akteuren diskutiert. Bei all diesen Vorhaben setze ich auf ThüringenForst und seine Beschäftigten. Ihre Fachkompetenz und ihr Engagement für den Wald und die Natur Thüringens sind hierfür Voraussetzung. Für die geleistete Arbeit in den vergangenen Jahren danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Vorstand, dem Verwaltungsrat und dem Beirat. Birgit Keller Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft Verwaltungsratsvorsitzende ThüringenForst Unternehmensportrait 6 Unternehmensporträt 1.1 Auftrag und Ziele Durch das Thüringer Gesetz über die Reform der Forstverwaltung wurde ThüringenForst zum 1. Januar 2012 mit der Wahrnehmung eines Großteils der Aufgaben der vormaligen Thüringer Landesforstverwaltung betraut. >>> Marcus Menneke Forstwirt, Thüringer Forstamt Finsterbergen Für viele Menschen ist Wald eine Quelle der Ruhe und Erholung. Gleichzeitig nimmt die Bedeutung des nachwachsenden Rohstoffs Holz weiter zu. Für rund 180.000 Waldeigentümer in Thüringen stellt Wald eine zum Teil erhebliche Einkommensquelle dar. Diese unterschiedlichen Ansprüche überschneiden sich manchmal. ThüringenForst arbeitet als Dienstleister mit diesen Überschneidungen und gestaltet die Kulturlandschaft Wald im Einklang mit der Natur. Zugleich bietet ThüringenForst den Waldbesitzern mit seinen Gemeinschaftsforstämtern flächendeckend kompetente Anlaufstellen für Beratung und Betreuung an. Dadurch ist eine den Interessen der Waldbesitzer und den gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht werdende, nachhaltige Waldbewirtschaftung möglich. ThüringenForst ist zugleich auch Eigentümer von rund 200.000 Hektar Staatswaldflächen und damit der größte Waldbesitzer in Thüringen. Das beinhaltet zugleich eine gewisse Vorbildfunktion bei Waldbau, Jagd und Holznutzung. Als Besitzer dieses Waldvermögens bewirtschaften wir den Wald ordnungsgemäß unter konsequenter Beachtung der Nachhaltigkeit aller Waldfunktionen. Diese Nutz-, Schutzund Erholungsfunktionen des Waldes bestimmen den Blickwinkel aller Mitarbeiter von ThüringenForst. Nutzfunktion des Waldes Bei der Nutzfunktion geht es hauptsächlich um den Ertrag an Holz, aber auch an Beeren, Pilzen und Kräutern. Holz ist ein Rohstoff, der umweltfreundlich erzeugt wird und ständig nachwächst. ThüringenForst hat sich bei der Waldbewirtschaftung dem Nachhaltigkeitsprinzip der deutschen Forstwirtschaft verpflichtet. Im Rahmen dieses Leitgedankens wird immer nur so viel Holz genutzt, wie wieder nachwächst. Schutzfunktion des Waldes Zu den Schutzfunktionen zählen die Erhaltung der Naturgüter und des Naturkreislaufs von Bodenfruchtbarkeit, Wasserhaushalt, Luft und Klima, Pflanzen und Tierwelt. Deshalb ist der Schutz bedrohter Arten und sensibler Lebensräume ein integrativer Bestandteil unserer verantwortungsvollen Waldbewirtschaftung. 7 8 Unternehmensporträt Unternehmensporträt Erholungsfunktion des Waldes Bei der Erholungsfunktion geht es für uns vor allem um die Bereitstellung von Erholungswald. Ein höheres Maß an Freizeit bringt auch ein höheres Maß an Bedürfnissen bei Nah-, Wochenend- und Urlaubserholung mit sich. 9 1.2 Organisation und Personal Rund 1.500 Beamte und Tarifangestellte waren 2014 bei ThüringenForst beschäftigt, von denen sich ca. 150 in der Freistellungsphase der Altersteilzeit befinden. ThüringenForst arbeitet nach dem nunmehr 300-jährigen Leitbild der deutschen Forstwirtschaft: Der Nachhaltigkeit. Der Gedanke der Nachhaltigkeit ist für ThüringenForst in allen Bereichen relevant, so auch beim Personal. Freiwerdende Dienstposten wurden weitestgehend wiederbesetzt und die forstliche Ausbildung auf hohem Niveau fortgesetzt. Mit der Zentrale in Erfurt und den landesweiten Thüringer Forstämtern und Revieren stellt ThüringenForst die Aufgabenwahrnehmung flächendeckend sicher. Das Forstliche Forschungs- und Kompetenzzentrum in Gotha unterstützt dabei alle Teilbereiche, wirkt als Dienstleister und leistet praxisnahe Forschung. Effiziente und pflegliche Waldarbeit nach dem aktuellen Stand der Technik und des Wissens wird von ThüringenForst durch die eigenen Forstwirte der Forstämter sowie der beiden Maschinenstützpunkte mit spezieller Holzernte- und Wegebautechnik umgesetzt. Ergänzend werden zunehmend die Leistungen forstlicher Lohnunternehmen im betrieblichen Bereich in Anspruch genommen. Die dazu notwendige Aus- und Fortbildung sowohl für staatliche, kommunale als auch private Forstunternehmen leistet ThüringenForst vorwiegend über das Forstliche Bildungszentrum in Gehren. ThüringenForst hält mit der Forstsaatgutberatungsstelle, der Samendarre in Fischbach und der Forstbaumschule in Breitenworbis eigene Institutionen vor, die die Saatguternte und -aufbereitung sowie die Aufzucht herkunftssicherer Forstpflanzen garantieren. Die drei Jugendwaldheime sind ein elementarer Baustein für die Umweltbildung und Waldpädagogik in Thüringen. Verwaltungsrat Vorstand Beirat Ein Walderlebnisweg im Revier Volkenroda Unser Ziel Mit Blick auf diese drei Waldfunktionen ist es das Ziel von ThüringenForst, als moderner Dienstleister am Wald über die Holznutzung hinaus das Leistungsvermögen des Waldes und die an den Wald gerichteten Ansprüche so aufeinander abzustimmen, dass die Multifunktionalität des Waldes nachhaltig gesichert ist. Ein anspruchsvolles Ziel, dass nicht immer leicht umzusetzen ist und mitunter allen Beteiligten ein gewisses Maß an Toleranz abverlangt. Volker Gebhardt und Henrik Harms Lutz Harseim Lothar Neyer m.d.W.d.G.b. Kommunikation, Medien Dr. Horst Sproßmann Neue Geschäftsfelder FASI Matthias Lippert Olaf Schreyer Ralf-Peter Thomas Inspektionen Nord Fachbereich 2 Forstbetrieb Fachbereich 3 Hoheit, Wald und Umwelt Forstliches Forschungs- & Kompetenzzentrum Gotha 1.1 Personal, Organisationsentwicklung, Aus-/ Fortbildung 2.1 Waldbau, Jagd, Fischerei 3.1 Betreuung, Dienstleistung und Hoheit Forschungskoordination, Zentrale Dienste Christine Wriedt Ost Jürgen Holtz 1.2 Recht, Innerer Dienst, IT Andreas Ruck Süd Martina Edelmann Zugleich schützen wir von ThüringenForst den Wald in Thüringen vor Schadeinwirkungen. Dabei treten wir für dessen Erhalt ein und schaffen standortangepasste, stabile und naturnahe Wälder. Dies dient der regionalen Wertschöpfung und dem volkswirtschaftlichen Gesamtnutzen Thüringens und seiner Bürger. Beauftragte für Gleichstellung - Doris Tettenborn Angelegenheiten schwerbehinderter Menschen - Thomas Sauerteig Datenschutz - Lars Christian Apel Antikorruption - Lutz Harseim Mobbing - Sönke Lüth Sucht - Andreas Gleichmann Arbeitsschutz und Verhütung von Arbeitsunfällen - Andreas Ruck Fachbereich 1 Zentrale Dienste, Finanzen Ingo Greitzke Dr. Andreas Niepagen In diesen Zusammenhängen ist ThüringenForst als untere Forstbehörde des Freistaats mit der umfänglichen Umsetzung der waldgesetzlichen Aufgaben auf der Gesamtwaldfläche Thüringens beauftragt. Allgemeinwohlbelange (wie oben dargestellt) werden dabei insbesondere berücksichtigt. Interne Revision Unternehmenskommunikation & -entwicklung 1.3 Finanz- und Betriebswirtschaft Ralf Brümmel Stefan Stiefel Pier Pernutz Wolfgang Arenhövel m.d.W.d.G.b. Ingolf Profft Dr. Helmut Annen 2.2 Waldarbeit, Technik Sören Sterzik 2.3 Holzmarkt, Logistik Sascha Schlehahn m.d.W.d.G.b. Roman Rosch 3.2 Waldpädagogik, Forsten und Tourismus Andreas Lucas 3.3 Forstförderung, Forstliche Zusammenschlüsse Markus Pätzold 1.4 Liegenschaften, Gutachten 3.4 Waldnaturschutz, Schutzgebiete Uwe Bludschun Jürgen Boddenberg 1 Inventur & Planung Thomas Erteld 2 Digitale Waldinformationssysteme Sergej Chmara 3 Monitoring & Klima Wolfgang Arenhövel 4 Information & Kommunikation Michael Stein ThüringenForst arbeitet dabei verantwortungsvoll, effizient, dienstleistungs- und zielorientiert. Wir machen den Wald! Für Sie! 24 Forstämter Bad Berka, Bad Salzungen, Bleicherode-Südharz, Erfurt-Willrode, Finsterbergen, Frauenwald, Gehren, Hainich-Werratal, Heiligensatdt, Heldburg, Jena-Holzland, Kaltennordheim, Leinefelde, Saalfeld-Rudolstadt, Marksuhl, Neuhaus, Neustadt/Orla, Oberhof, Schleiz, Schmalkalden, Schönbrunn, Sondershausen, Sonneberg, Weida Forstliches Bildungszentrum / 2 Maschinenstützpunkte (inkl. Verkehrssicherung) / 3 Jugendwaldheime / Forstbaumschule / Schwerpunkt Förderung Stand: 31. Dezember 2014 10 Unternehmensporträt 11 Themenschwerpunkte zur Geschäftstätigkeit UmdieAufgabenindenForstämternundReviereneffektiverzuerfüllen,wurdendie Strukturen einiger weniger Reviere insbesondere im Hinblick auf die Kommunal- und Privatwaldbetreuung angepasst. Gleichzeitig wurden die aus sozialen Gründen verschobenenRevierauflösungenimNachgangzurRevierstrukturänderung2013vollzogen. Infolgedessen verringerte sich die Anzahl der Reviere von 282 auf 279. Die neue Struktur trat zum 1. Januar 2015 in Kraft. Den organisatorischen Kern der Landesforstanstalt bildet das sogenannte Gemeinschaftsforstamt. Alle 24 Thüringer Forstämter funktionieren nach diesem Prinzip und erfüllen ihre hoheitlichen und betrieblichen Aufgaben dabei synchron (vgl. 3.3 Gemeinschaftsforstamt, Seite 30). 36 35 Stand: 31. Dezember 2014 Thüringer Forstamt Bad Berka Thüringer Forstamt Bad Salzungen Thüringer Forstamt Bleicherode-Südharz Thüringer Forstamt Erfurt-Willrode Thüringer Forstamt Finsterbergen Thüringer Forstamt Frauenwald Thüringer Forstamt Gehren Thüringer Forstamt Hainich-Werratal Thüringer Forstamt Heiligenstadt Thüringer Forstamt Heldburg Thüringer Forstamt Jena-Holzland Thüringer Forstamt Kaltennordheim Thüringer Forstamt Leinefelde Thüringer Forstamt Marksuhl Thüringer Forstamt Neuhaus Thüringer Forstamt Neustadt Thüringer Forstamt Oberhof Thüringer Forstamt Saalfeld-Rudolstadt Thüringer Forstamt Schleiz Thüringer Forstamt Schmalkalden Thüringer Forstamt Schönbrunn Thüringer Forstamt Sondershausen Thüringer Forstamt Sonneberg Thüringer Forstamt Weida ThüringenForst-Zentrale Forstliches Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha Jugendwaldheim Bergern Jugendwaldheim Gera-Ernsee Jugendwaldheim Rathsfeld Forstliche Saatgutberatungsstelle Fischbach Forstliches Bildungszentrum Gehren Auerwild-Aufzuchtstation Langenschade Wildladen am Forsthaus Willrode - Wildgut Maschinenstützpunkt Gehren Maschinenstützpunkt Hohenebra Forstbaumschule Breitenworbis 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 12 Themenschwerpunkte zur geschäftstätigkeit 2.1Einleitung Das Aufgabenspektrum von ThüringenForst setzt sich aus den genannten betrieblichen und hoheitlichen Aufgaben zusammen. Zum einen wird der übertragene Staatswald als betriebliche Aufgabe nach Maßgabe des Thüringer Waldgesetzes unter besonderer Beachtung der Allgemeinwohlbelange bewirtschaftet. Zum anderen erbringt ThüringenForst hoheitliche Aufgaben im Auftrag des Freistaats als untere Forstbehörde. Dazu gehören beispielsweise die Förderung des Privat- und Körperschaftswaldes sowie besondere Maßnahmen des Waldnaturschutzes und der Waldpädagogik (vgl. Unternehmensportrait, Seite 7). ThüringenForst erhielt 2014 für die Erfüllung seiner Aufgaben rund 35,3 Mio. € vom Freistaat Thüringen. Diese Summe wurde vollständig zur Erfüllung der hoheitlichen Aufgaben verwendet. Der betriebliche Bereich wurde gewinnbringend bewirtschaftet. Die Finanzzuführungen des Freistaats werden sich bis zum Jahr 2018 auf 30,1 Mio. € reduzieren. >>> Hubertus Schroeter Forstamtsleiter, Thüringer Forstamt Schönbrunm In den folgenden Kapiteln werden aus dem betrieblichen Bereich schwerpunktmäßig das Kerngeschäftsfeld Holzbereitstellung und -vermarktung sowie die Verkehrssicherung beleuchtet. Für den hoheitlichen Bereich steht der Waldnaturschutz bei ThüringenForst sowie der Themenkomplex der Betreuung des Privat- und Körperschaftswaldes im Fokus. Im Anschluss wird die Unternehmenskommunikation von ThüringenForst vorgestellt. 2.2 Betrieb: Holz Holz in der Bauwirtschaft, als Ausgangsrohstoff für die Holzwerkstoff- und Papierindustrie sowie für den energetischen Verwendungsbereich war auch im Jahr 2014 stark nachgefragt. Somit konnte ThüringenForst wie 2013 auch das im Staatswald anfallende Rundholz gewinnbringend vermarkten. Dies ist von besonderer Bedeutung, da durch den Holzverkauf mehr als 90 Prozent der betrieblichen Erträge der Landesforstanstalt erwirtschaftet werden und somit auch der wirtschaftliche Erfolg erheblich davon abhängt. Die eigenen Wälder bewirtschaftet ThüringenForst nach den Standards des Waldzertifizierungssystems PEFC. Besonders Holzkunden, welche mit ihren Produkten auf dem internationalen Markt agieren, nutzen dies in der sogenannten „chain of custody“ für den erfolgreichen Absatz ihrer Produkte, da sie damit eine nachhaltige Rohstoffbereitstellung garantieren können. Außerordentlich stabilisierend auf die Kontinuität des Holzabflusses und die Marktvolatilität wirkt sich der Anteil der zentralen Verträge aus. Großkunden schätzen die Steuerung und den Mengenausgleich über die zentrale Holzvermarktung von ThüringenForst. Die Thüringer Forstämter versorgen parallel zur zentralen Vermarktung kleinere und mittlere Holzverarbeiter und tragen so zum Strukturerhalt des Clusters Forst und Holz in Thüringen mit über 40.000 Arbeitsplätzen bei. Im Jahr 2014 wurden aus dem Forstbetrieb von ThüringenForst rund 1,2 Mio. Festmeter Holz verschiedenster Sortimente verkauft. Die mit Abstand bedeutendste Holzart war dabei die Fichte mit einem mengenbezogenen Verkaufsanteil von 59 Prozent, gefolgt von der Buche mit 20 Prozent. Hinsichtlich der generierten Umsätze von insgesamt knapp 70 Mio. € ist ebenfalls die Holzart Fichte mit einem Anteil von fast 66 Prozent aktuell die ertragreichste Baumart im Staatswald. 13 14 themenschwerpUnkte zUr geschäftstätigkeit Der erzielte Durchschnittspreis lag über alle Sortimente bei rund 61 €/fm (im Jahr 2013: 59 €/fm). Vor allem durch den ungewöhnlich milden Winter war der Holzeinschlag ohne größere Unterbrechungen möglich. Probleme gab es allerdings im Frühjahr durch lang anhaltende Regenfälle, die die Rückung und den Abtransport der Holzmengen aus dem Wald erheblich erschwerten. themenschwerpUnkte zUr geschäftstätigkeit bringend möglich war. Durchschnittliche und geringe Stammholzqualitäten waren weiterhin gesucht und konnten im Vergleich zu 2013 zu leicht steigenden Preisen durch die größere Frühlieferprämie vor allem innerhalb Thüringens abgesetzt werden. Laubindustrieholz wurde trotz des ungewöhnlich milden Winters, speziell im Brennholzsektor, unvermindert nachgefragt. Zusätzlich stieg die Nachfrage durch die Holzwerkstoffi ndustrieindenangrenzendenBundesländern.Dieteilweiseaufgelaufenen Auslieferungsrückstände konnten im laufenden Geschäftsjahr ausgeglichen werden. Fester Bestandteil der bewährten eigentumsübergreifenden Holzvermarktung sind die Meistgebotsverkäufe.NebendirektensindeineganzeReiheindirekterMarkteffekte, vor allem durch neue Kundenkontakte und Marktorientierung spürbar. Das Angebot von 1.537 Festmetern wurde wieder auf dem Submissionsplatz in Erfurt-Egstedt präsentiert. Die Zuschlagserteilung fand am 22. Januar 2014 im Forstamt ErfurtWillrode statt. Das angebotene Nadelholz, vornehmlich Lärche spricht mittlerweile eine spezielle Käuferschicht an. Beim Laubholz wurde der Schwerpunkt auf Ahorn und Eiche gelegt. Zwei Drittel des angebotenen Holzes stammte aus dem Privat- und Kommunalwald, etwa ein Drittel des Angebots steuerte der Staatswald bei. Für 94 Prozent des Holzes wurde der Zuschlag erteilt. Der Spitzenstamm war eine Eiche mit 3.072 Euro/Festmeter. 2.3 Betrieb: Verkehrssicherung Der Holzmarkt in Thüringen Die Thüringer Holzindustrie ist vor allem im Sägeholzbereich durch eine hohe Verarbeitungskapazität für Nadel- wie auch für Laubholz geprägt. Einer der weltweit führendenProduzentenfürZellstoffist in Thüringen ansässig. Holz aus Thüringen ist durch die zentrale Lage innerhalb der Bundesrepublik Deutschland und durch die gute Infrastruktur bei Holzbe- und verarbeitern in den umliegenden Bundesländern bis hin ins europäische Ausland gut nachgefragt. Als nachwachsender, umweltfreundlicher Energieträger gewinnt Holz zunehmend an Bedeutung durch die thermische Nutzung in Biomassekraft- und Heizwerken sowie insbesondere auch durch die Brennholznutzung der heimischen Bevölkerung für den sogenannten Hausbrand. Nadelstammholz war, wie im Vorjahr, durch die Konkurrenz der großen Sägewerke in ganz Deutschland geprägt. Holzmengen fehlten allerorts und waren auch nicht zu ersetzen, da zusätzlich zurückhaltende Einschläge der privaten Waldbesitzer aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Lage in Mitteleuropa zu verzeichnen waren. EinegestiegeneNachfrageausderZellstoff-undHolzwerkstoffi ndustrie konnte im Jahresverlauf ebenfalls verzeichnet werden. Diese resultierte vor allem aus der Konkurrenz mit energetischen Verwertern sowie aus dem im Jahresverlauf sinkenden Sägeholzeinschnitt. Die Marktsituation beim Laubstammholz, speziell bei Buche, war 2014 weiterhin schwierig. Eine Alternative für bessere Qualitäten stellte zeitweise, wie bereits 2013, der Asien-Export dar, der allerdings aufgrund der weiten Transportentfernungen zur Küste nur in geringem Umfang gewinn- Im Geschäftsjahr 2014 konnten durch die Mitarbeiter der Verkehrssicherungsgruppe von ThüringenForst thüringenweit Gefahrbäume an Verkehrswegen und im Siedlungsbereich beseitigt werden. Insgesamt arbeiteten zwölf Mitarbeiter nahezu das gesamte geplante Auftragsvolumen ab. Hierfür wurden ca. 1,4 Mio. € aufgewendet. Die Durchführung von Verkehrssicherungsmaßnahmen bedarf einer detaillierten Planung, bei welcher eine intensive Zusammenarbeit zwischen Einsatzleitern, Forstämtern und Verkehrsbehörden unabdinglich ist. Zur Ausführung der Maßnahmen werden nur speziellausgebildeteundausgerüsteteFachkräfteeingesetzt.ZurEffi zienzsteigerung von Verkehrssicherungsmaßnahmen im Hangbereich arbeitet die Verkehrssicherung oft mit den Seiltechnik-Spezialisten des Maschinenstützpunktes Hohenebra zusammen. Da viele Straßen in Thüringen aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens nur halbseitig gesperrt werden können, müssen im Hangbereich während der Maßnahmen oftmals sehr teure Fangzäune installiert werden, um ein Abrutschen von Bäumen bzw. Baumteilen in den Verkehrsbereich zu verhindern. Der Tree Trimmer: Flexibel, schnell und sicher! Im März 2014 wurde eine weitere Spezialmaschine, der Tree Trimmer, an ThüringenForst ausgeliefert. Hierbei handelt es sich um einen LKW-Grundaufbau mit einem 20-Meter-Kran, an dem eine Greiferzange und eine Säge angebracht sind. Hiermit greift der Tree Trimmer Starkäste, Kronenteile oder ganze Bäume und legt diese geordnet am Straßenrand zur weiteren Verarbeitung ab. Ziel dieser Investition ist die Erhöhung der Arbeitssicherheit für die Einsatzkräfte sowie die schnelle und gründliche Abarbeitung des aufgelaufenen Auftragsvolumens. Nach intensiver Einarbeitung der Maschinenführer konnte das neue Arbeitsverfahren in den Arbeitsablauf reibungslos integriert werden. Nach neunmonatigem Einsatz lässt sich ein positives Resümee ziehen. Der Einsatz desTreeTrimmersermöglichteinensehrsicheren,flexiblenundschnellenArbeitsablauf,welcherdurchherkömmlicheingesetzte,ineffektivereundsomitauchteure- 15 16 Themenschwerpunkte zur geschäftstätigkeit re Arbeitsverfahren, bspw. unter Einsatz von Hebebühnen, bis dahin nicht erreicht werden konnte. Aufgrund der genannten Vorzüge der Maschine relativiert sich der im Verhältnis zu Standardarbeitsverfahren in der Holzernte recht hohe Kostensatz je Maschinenarbeitsstunde. Auch außerhalb von ThüringenForst bestehen Einsatzpotentiale für den Tree Trimmer. Die Nachfragen von Dritten nehmen immer weiter zu. Hierauf soll zukünftig reagiert werden. Zunächst stehen jedoch die Flächen der Landesforstanstalt im Fokus. Themenschwerpunkte zur geschäftstätigkeit Wir machen nicht nur den Wald – für Sie! Bestimmte Ziele werden jedoch durch die reguläre Bewirtschaftung nicht automatisch gefördert, hier ist seitens der Landesforstanstalt ein besonderes Engagement erforderlich. ThüringenForst steht als öffentlicher Waldbesitzer hier in besonderem Maße in einer Vorbildrolle. So wurden 2014 in Kooperation mit den Thüringer Naturschutzbehörden wieder zahlreiche Biotoppflegeprojekte fortgeführt. Mit Einverständnis des Waldeigentümers kann dies sogar außerhalb des Landeswaldes erfolgen. Die durchgeführten Maßnahmen sind sehr vielfältig und reichen von der Pflege der Trockenrasen, Waldwiesen oder kleinflächigen Heiden bis zur Schaffung von Kleingewässern und konkreten Artenhilfsmaßnahmen, wie der gezielten Pflege von Orchideenvorkommen oder der Pflanzung von seltenen Baumarten wie Eibe, Speierling oder Wildobstgehölzen. Insgesamt wurden 2014 rund 160 Projekte mit einem Gesamtumfang von 900.000 € durchgeführt, welche hauptsächlich die Pflege besonders geschützter Biotope sowie die Förderung gefährdeter Arten zum Inhalt hatten. Große Waldvögel liegen uns! Dass der einst in Thüringen ausgestorbene Schwarzstorch seit 2011 wieder von der Roten Liste Thüringens gestrichen werden konnte, erfüllt ThüringenForst ein wenig mit Stolz, denn an dieser positiven Entwicklung hatten die Thüringer Waldbesitzer einen entscheidenden Anteil. Die Gewährleistung von Ruhe um den Horstbaum dieses störungsempfindlichen Großvogels war sicher der entscheidende Schlüssel für die Rückkehr des Schwarzstorches nach Thüringen. Heute gilt der Brutbestand dieses Großvogels als einer der besten in Deutschland. Leider gilt das nicht für den anderen großen, schwarz gefiederten Waldbewohner – den Auerhahn. Er braucht weiterhin die Unterstützung der Landesforstanstalt. 2.4 Hoheit: Waldnaturschutz ThüringenForst nimmt mit der Bewirtschaftung seiner Waldflächen Einfluss auf die Gestaltung des Lebensraumes Wald und damit auch direkt auf die biologische Vielfalt des derzeit naturnahestem Wirtschaftsgutes. Dessen ist sich ThüringenForst bewusst, denn es gehört zum Selbstverständnis eines jeden Forstbetriebes, den vielfachen Ansprüchen der Gesellschaft an unseren Wald durch eine entsprechende Bewirtschaftung gerecht zu werden. Dazu gehört natürlich auch die Förderung des Biotop- und Artenschutzes. Dies soll vorrangig im Verbund mit der naturnahen Waldbewirtschaftung geschehen. So kann die Artenvielfalt beispielsweise von einer Holzerntemaßnahme durchaus profitieren, weil durch mehr Lichteinfall viele Waldkräuter günstige Wuchsbedingungen vorfinden, die wiederum die Lebensgrundlage für eine Vielzahl von Insekten sind. Auch die Begründung neuer Mischwälder im Zuge des Waldumbaus wird sich positiv auf die Artenvielfalt auswirken. Ein konkretes – sehr prominentes Artenschutzprojekt von ThüringenForst war daher 2014 wieder die Unterstützung des Auerhuhns, welches in Thüringen nach wie vor vom Aussterben bedroht ist, sowie der beiden anderen Raufußhuhnarten, dem Birk- und Haselhuhn. Durch den erfolgreichen Betrieb unserer Auerwildaufzuchtstation in Langenschade konnten 2014 wieder 15 Jungvögel in besonders geeigneten Waldgebieten zur Stützung der Wildpopulation ausgewildert werden. Zentrales Thema ist aber die Verbesserung der Habitateignung der Wälder durch aktive forstliche Pflegemaßnahmen. In den traditionellen Kernlebensräumen sollen lichte Waldstrukturen verbesserte 17 18 Themenschwerpunkte zur geschäftstätigkeit Überlebensbedingungen schaffen. Gleichzeitig wurden Holzerntemaßnahmen in den Kernlebensräumen zur Verbesserung der Habitatzustände durchgeführt und die Prädatorenbejagung zusätzlich durch den Einsatz verschiedener Fallensysteme intensiviert. Dazu wurden 2014 über 5.000 Waldarbeiter-Arbeitsstunden eingesetzt. Ein weiteres Augenmerk war die Vorbereitung der für 2015 erstmalig in Thüringen stattfindenden „Born-to-be-free“-Auswilderungsmethode. Hierzu sollen Hennen und Jungvögel in speziell dafür konstruierten Auswilderungsvolieren im späteren Auswilderungsgebiet die Freilandbedingungen „trainieren“. Der Bau der Volieren ermöglicht den Küken die allmähliche Erkundung der Umgebung außerhalb der Auswilderungsvoliere. Wald verbindet! 2014 wurde gemeinsam mit dem BUND ein Projekt zur Entwicklung gestufter Waldränder bearbeitet, welches die Kartierung sowie die Erstellung von Maßnahmenvorschlägen zur Verbesserung vorhandener Waldränder vorsah. Waldränder - einerseits Grenzen zwischen Wald und Offenland - sind gleichzeitig auch verbindende Elemente in unserer Landschaft. Sie bieten Deckung und Nahrung und helfen so vielen Tieren, neue Lebensräume zu erschließen. Auch für die Wildkatze stellen sie wichtige Biotope dar, die nicht zuletzt auch für den genetischen Austausch zwischen den einzelnen Waldgebieten mit Wildkatzenvorkommen von Bedeutung sind. Für drei Modellforstämter wurde 2014 dafür die entsprechende Fachplanung erstellt, die für die kommenden Jahre eine wichtige Grundlage für die Umsetzung darstellt. Themenschwerpunkte zur geschäftstätigkeit Aus diesem Grund soll – eingebettet in Wirtschaftswälder – ein Netz von ungenutzten Waldflächen unterschiedlichster Größen entstehen, um somit die Artenvielfalt im Gesamtwald und dem Biotopverbund weiter zu fördern und nachhaltig zu sichern. Auf der Basis einer vom zuständigen Ministerium vorgelegten Umsetzungskonzeption werden Flächen in unterschiedlichen Flächenkategorien ausgewählt. Neben großen zusammenhängenden Flächen mit mindestens 100 Hektar sollten im Rahmen der Forsteinrichtung weitere kleine bis mittelgroße Flächen ausgewählt werden. Dieser Prozess konnte im Berichtsjahr beispielsweise im Forstamt Sonneberg abgeschlossen werden. Im Zusammenhang mit dem Prozess der Erweiterung der Kernzonen des Biosphärenreservats Rhön wurde am Baier ein Flächenankauf von insgesamt rund 100 Hektar vorgenommen, der im Anschluss der natürlichen Waldentwicklung bereitgestellt wurde. Insgesamt wurde damit das Ziel der 25.000 Hektar natürliche Waldentwicklung in Thüringen bisher auf 15.826 Hektar realisiert. Davon entfallen 14.202 Hektar auf Waldeigentum von ThüringenForst. Der Nutzungsverzicht führte 2014 zu einer Sonderabschreibung auf den Waldwert in Höhe von rund 5,36 Mio. €. Planen für den Erhalt der Biodiversität Europas ThüringenForst ist vom Freistaat Thüringen beauftragt, im Rahmen der Erstellung der Managementpläne für die Gebiete des Europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 die „Fachbeiträge Wald“ zu erstellen. Auf der Basis der Waldbiotopkartierung, die im Staats- und Kommunalwald gemeinsam mit der Forsteinrichtung durchgeführt wird, wird durch ThüringenForst gebietsspezifisch eine Fachplanung vorgelegt, die gewährleisten soll, dass die Waldlebensräume sowie die Arten von gemeinschaftlichem Interesse auch künftig einen günstigen Erhaltungszustand aufweisen. Die Fachbeiträge stellen für die Waldbesitzer eine Handlungsempfehlung dar. Diese werden im Vorfeld mit den betroffenen Eigentümern fachlich abgestimmt. Neben Waldrändern können auch andere linienförmige naturnahe Biotope wichtiger Bestandteil des Biotopverbundes sein. Die naturnahen Gewässer in den Wäldern sind dafür ein gutes Beispiel. Hier engagiert sich ThüringenForst gemeinsam mit der Naturstiftung David zu Gunsten der Renaturierung von Fließgewässersystemen im Thüringer Wald. Als Leitart ist hier der Feuersalamander zu nennen. Mittels Auflichtung zu stark beschattender Bestände, dem Wechsel von nichtstandortgerechter Fichte in Laubwaldbestände besonders mit Erle, Esche und Ahorn, der Einbringung von Totholz in das Gewässer sowie durch die Beseitigung von Störstellen wird die ökologische Durchlässigkeit verbessert. Nutzungsfreie Wälder – Wälder ohne Nutzen? Bei allen Stärken, die der bewirtschaftete Wald mit seiner Multifunktionalität aufweist, bei der Erfüllung bestimmter naturschutzfachlicher Ziele kommen bewirtschaftete Wälder an ihre Grenzen. Einige Arten sind auf das Vorhandensein größerer Mengen an Totholz oder alter, absterbender Bäume angewiesen, die wir in diesem Maße in den Wirtschaftswäldern nicht bieten können. Auch das Gefühl von Wildnis, welches mancher Waldbesucher sucht, lässt sich im Wirtschaftswald nur schwer vermitteln. 19 20 Themenschwerpunkte zur geschäftstätigkeit 21 2.5 Hoheit: Beförsterung Professionelle Beratung und Betreuung durch unsere Förster vor Ort Waldbesitz kann viel Freude bereiten. Verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung erfordert aber auch ein gewisses Waldwissen und die Kenntnis grundlegender naturwissenschaftlicher Zusammenhänge und rechtlicher Rahmenbedingungen. So weiß beispielsweise nicht jeder Waldbesitzer, wie er seinen Wald am besten pflegt, welche Arbeitsverfahren oder -techniken zur Verfügung stehen und welche Rechte und Pflichten aus seinem Waldbesitz erwachsen. Auch die Ertragsmöglichkeiten sind so manchen Waldbesitzern nicht bewusst. Zugleich konnten andere Waldbesitzer noch keinen echten Bezug zu ihrem Besitz entwickeln. Beispielsweise, weil sie diesen geerbt haben, ohne dass sie bereits ein Eigentümerbewusstsein entwickeln konnten, oder weil sie vielleicht ihren Wohnsitz nicht im ländlichen Raum haben. Das Forstamt als kompetenter Partner des Waldbesitzers Wegen der Bedeutung des Waldes für die Gesellschaft einerseits und der Komplexität der Waldbewirtschaftung andererseits hat sich der Thüringer Gesetzgeber dazu bekannt, die Waldbesitzer in allgemeinen Fragen der Waldbewirtschaftung kostenlos zu beraten. Diese Aufgabe ist im § 28 ThürWaldG und der 5. DVO ThürWaldG verankert und wird engagiert von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landesforstanstalt in den 24 Forstämtern wahrgenommen. Die allgemeine Beratung ist Ausdruck des gesetzgeberischen Willens, sicherzustellen, dass der Wald aller Eigentumsformen verantwortungsvoll und kompetent bewirtschaftet wird, damit dessen Leistungen auch künftigen Generationen ungeschmälert zur Verfügung stehen. Den Waldbesitzern steht dabei mit dem Gemeinschaftsforstamt ein kompetenter Ansprechpartner zur Seite, der sie bei den vielschichtigen Fragen der Waldbewirtschaftung fundiert unterstützt. Forstliche Dienstleistungen haben auch einen Preis Über die allgemeine Beratung hinaus bietet ThüringenForst auf Wunsch auch die kostenpflichtige „Beförsterung“ (technisch: „forsttechnischer Betrieb“ und / oder „forsttechnische Leitung“) des Privat- oder Körperschaftswaldes an. Mit dem Abschluss eines Beförsterungsvertrages ist ein umfangreiches Dienstleistungspaket verbunden, welches alle wesentlichen Aufgaben der Waldbewirtschaftung abdeckt. Maßgeblich für die Art und Weise der Waldbewirtschaftung sind selbstverständlich die Bewirtschaftungsziele, die der jeweilige Waldbesitzer vorgibt. Leistungen Aufstellung jährlicher Wirtschaftspläne einschließlich der dazugehörigen Beratung Forsttechnische Leitung Forsttechnischer Betrieb Beförsterung in Zahlen ThüringenForst betreute bis Ende 2014 circa 78 Prozent des körperschaftlichen Waldbesitzes und circa 46 Prozent des privaten Waldbesitzes im Rahmen der Beförsterung. In der Gesamtschau entsprach die beförsterte Waldfläche dem Niveau des Vorjahres. Die Erträge aus der Beförsterung beliefen sich 2014 auf rund 2,8 Mio. € (2013: 2,7 Mio. €). ThüringenForst nahm dabei für 682 körperschaftliche Waldbesitzer (2013: 730) auf einer Waldfläche von 71.200 Hektar (2013: rd. 70.000 Hektar) die forsttechnische Leitung und den forsttechnischen Betrieb wahr. (Die Verminderung der körperschaftlichen Verträge hat ihren Ursprung in der vertragsrechtlichen Bereinigung kommunaler Fusionsprozesse.) Weitere 8.434 Verträge (2013: 8.882) betrafen private Waldbesitzer, mit einer Waldfläche von 104.100 Hektar (2013: ca. 105.000 Hektar). Davon entfielen 11.781 Hektar auf 5.603 Kleinstprivatwaldbesitzer. Weitere 55.648 Hektar der beförsterten Privatwaldfläche sind 2.857 Kleinprivatwaldbesitzern zuzuordnen. Neben der Beförsterung nutzen die privaten und körperschaftlichen Waldbesitzer auch das vielseitige Angebot kostenpflichtiger Einzelaufgaben entsprechend der 5. DVO ThürWaldG. Im Geschäftsjahr 2014 vermarktete ThüringenForst rund 500.000 Kubikmeter Rohholz für körperschaftliche und private Waldbesitzer. Darüber hinaus konnte die Landesforstanstalt durch Unterstützung privater Eigenvermarktungsinitiativen zur Mobilisierung weiterer knapp 400.000 Kubikmeter Rohholz aus dem Privat- und Körperschaftswald maßgeblich beitragen. Neben dem Holzverkauf können eine Vielzahl weiterer forstbetrieblicher Arbeiten und Tätigkeiten, beispielsweise die Mithilfe bei der Beschaffung forstlichen Saat- und Pflanzgutes oder forstlicher Maschinen und Geräte, als kostenpflichtige Einzelaufgabe vereinbart werden. Auch hiervon haben die Vertragspartner umfangreich Gebrauch gemacht. Überwachung der Durchführung dieser Wirtschaftspläne Erforderliche Inspektion des Waldes Wie in anderen Bereichen auch – Kostensätze wurden angepasst Beratung in allen forsttechnischen und betriebswirtschaftlichen Fragen Die Laufzeit der 5. DVO ThürWaldG endete 2014. Der Landesgesetzgeber hat am 09.04.2014 eine Neufassung der 5. DVO ThürWaldG beschlossen (Verkündung im GVBl. Nr. 5/2014 vom 23.06.2014, S. 177), die zum 01.01.2015 in Kraft getreten ist. In diesem Zusammenhang wurden auch die Preise für die Beförsterung angepasst. Wie in anderen Branchen, so haben sich auch im Forstbereich die Kosten weiterentwickelt. ThüringenForst setzt auf das Verständnis der Waldbesitzer und ist sich zugleich sicher, mit den angebotenen Leistungen auch weiterhin überzeugen zu können. Auszeichnen der Waldbestände Aushaltung und Aufnahme des eingeschlagenen Holzes Führung von Holzaufnahmebüchern, Holzverkaufslisten und Naturalvollzugsdaten Anleitung und Überwachung aller betriebstechnischen Arbeiten Information zum Forstschutz und dessen Überwachung Kostenkalkulation für alle Forstbetriebsarbeiten Mithilfe bei der Vergabe von Forstbetriebsarbeiten an Dienstleister ThüringenForst möchte mit professionellen Dienstleistungen auf hohem Niveau in Verbindung mit bereits ergriffenen Maßnahmen zum Qualitätsmanagment die Vertragspartner weiterhin überzeugen und in gewissem Umfang auch neue Kunden gewinnen. 22 themenschwerpUnkte zUr geschäftstätigkeit themenschwerpUnkte zUr geschäftstätigkeit 2.6 Strategische Kommunikationsplanungen bei ThüringenForst ThüringenForst ist auf dem Weg … Mittelfristiges Ziel: ThüringenForst sichtbarer machen und Vertrauen schaffen. Die neue Rechtsform von ThüringenForst als Anstalt öffentlichenRechts(AöR)istnichtnurinwirtschaftlicher Hinsicht eine Herausforderung. Auch für die Wahrnehmung von Mitarbeitern, Kunden, Bürgern und anderen Beziehungspersonen und -gruppen ist die Neuformulierung des Auftrittes von ThüringenForst insgesamt notwendig. ThüringenForst hat in der alten Organisationsform durchaus eine gewisse Strahlkraft besessen. Sie generierte sich aus der wirtschaftlichen Bedeutung, dem starken „Familiensinn“ sowie dem großen Leitgedanken der Landespolitik vom „grünen Herz Deutschlands“. Eine eigenständige Identität besaß und besitzt ThüringenForst nach der Wandlung zur AöR noch nicht. Für die neue Organisation mit den zwei Kerngeschäftsfeldern (betrieblicher und hoheitlicher Bereich) ergeben sich vielfältige Aufgaben und Berührungspunkte zu unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen. Dafür ist eine deutlich wahrnehmbare, eigenständige Präsenz wichtig. Zugleich wird durch das Mehr an Eigenständigkeit die Richtlinienkompetenz der Politik in keiner Weise in Frage gestellt. Als Dienstleister hat ThüringenForst aber eine überragende Bedeutung für das operative forstliche Handeln im Freistaat. Diesem Grundgedanken folgten die langfristigen Kommunikationsüberlegungen von ThüringenForst zu Beginn des Jahres 2014. Darauf aufbauend wurden die strategischen Ziele für die Landesforstanstalt für dienächstenJahredefiniert,festgelegtundmiteinzelnenMaßnahmenuntersetzt. Unternehmenskommunikation baut seinen Instrumentenkasten auf: Leitbild, Markenauftritt, Internet, Filme, serviceorientierte Pressearbeit Der Beginn der Maßnahmenkette war geprägt von der Einführung eines neuen Leitbildes und der Initiierung des begleitenden Kommunikationsprozesses. Das alte Leitbild ist über 10 Jahre alt und nicht weiterentwickelt worden. Aus dem Leitbild heraus sollte zugleich der Markenauftritt von ThüringenForst überarbeitet, in Teilen neu formuliert und eingeführt werden. Zeitgleich mit der Überarbeitung und Entwicklung des Markenauftritts sollte eine neue, zeitgemäße Internetplattform aufgebaut werden. Ganzheitlicher Kommunikationsprozess Nach zwei Jahren der Neuetablierung von Strukturen und Abläufen schien die Zeit reif, das Selbstverständnis von ThüringenForst in Worte zu fassen und einen Zielzustand für ThüringenForst zu forLeitbild (AG Leitbild) Leitlinien (Verwaltungsrat) VerhaltensLeitlinien (AG Leitbild) Leitbild/ VerhaltensLeitlinien (FB 1) Leitbild/ VerhaltensLeitlinien (FB 2) Leitbild/ VerhaltensLeitlinien (FB 3) Leitbild - VerhaltensLeitlinien - Zielsysteme Leitbild/ VerhaltensLeitlinien (FFK) mulieren. Der Verwaltungsrat hatte zum Jahresende 2013 Leitlinien für die Landesforstanstalt beschlossen. Das neue, moderne Leitbild sollte darauf aufbauen und zugleich einen neuen Slogan kreieren. Das Leitbild selbst orientiert sich vor allem nach innen. Es sollte handlungsleitend für die Institution ThüringenForst mit all seinen Mitarbeitern sein und zugleich identitätsstiftend wirken. Um diese Ziele zu erreichen, war und ist die allgemeine Akzeptanz des Leitbildes wichtig.DeshalbwurdedasineinerachtköpfigenArbeitsgruppeentstandene Papier in einem umfänglichen Kommunikationsprozess mit allen Mitarbeitern diskutiert und erläutert. Zwei Monate lang bereiste der Vorstand von ThüringenForst jedes einzelne Forstamt und stellte das Leitbild vor. Der damit verbundene intensive Meinungsaustausch förderte viele interessante Ansichten und Anregungen zu Tage. 23 Unser Leitbild Unser Miteinander bei ThüringenForst T H Ü R I N G E R L A N D ESF O R STA N STA LT | SONDERAUSGABE LEITBILD 2014 Mitarbeiterjacke als Stärkung des „Wir“-Gefühls Eine Anregung der Mitarbeiter zur Stärkung des „Wir“-Gefühls war die einheitliche, deutlich erkennbare Arbeitskleidung. Das Projekt „Mitarbeiterjacke“ wurde aus dem Leitbildprozess heraus geboren und befindetsichinderUmsetzung(2015).DasLeitbildwiederumerfuhr entsprechend einzelner Vereinbarungen die eine oder andere Änderung. Das fertige Leitbild titelt seitdem mit unserem Slogan: Wir machen den Wald. Für Sie! Leitfaden zum neuen Corporate Design Stand 20. August 2014 Markenhandbuch definiert neue werbliche Kommunikation und forstlichen Geschäftsbedarf In einem sich anschließenden, wiederum sehr umfänglichen Gestaltungsprozess wurde das neue Corporate Design (CD) von ThüringenForst entwickelt. Die Basis für die Weiterentwicklung des CD´s bildete das schon überarbeitete neue Logo von ThüringenForst. Neben dem Schriftzug beeinflusstevorallemdasvorgegebeneneueGrünsowiedieabgerundeten EckendesSignetsalleweiterengrafischenSchritte. Ziel war es, einen umfänglichen Katalog für die werbliche Kommunikation zu erstellen und in einem weiteren Schritt den Geschäftsbedarf anzupassen und zu modernisieren. Die werbliche Kommunikation ist inzwischen nahezu durchdekliniert. Im Bereich des Geschäftsbedarfes ist der Briefkopf erstellt und programmiert. Die Visitenkarten und Vorlagen wurden angepasst. Beide Gestaltungsbereiche haben zum Ziel, ThüringenForst sichtbarer zu machen, den Wiedererkennungseffektzuverstärken,denforstlichenKontexthervorzuheben sowie ThüringenForst als modernes, unverbrauchtes Unternehmen zu etablieren. Zugleich soll der Slogan „Wir machen den Wald. Für Sie!“ eingeführt und immer wieder bestätigt werden. Unser Wald braucht Licht! Unser Wirtschaftsweg – Ihr Erholungsweg! Waldpflege bei ThüringenForst Wegebau bei ThüringenForst Schauen Sie jetzt den Film in unsere r Online-Mediathek! 1 Schauen Sie jetzt den Film in unsere r Online-Mediathek! www.thueringenforst.de www.thueringenforst.de Eigentumsart Staatswald - Bund Körperschaftswald Privatwald Treuhandwald Besitz der WGT/LEG Strategische Ziele (FB 2) Strategische Ziele (FB 3) Strategische Ziele (FFK) Operative Ziele (FB 1) Operative Ziele (FB 2) Operative Ziele (FB 3) Operative Ziele (FFK) Zielsysteme der jeweiligen FoÄ / SG / MSP / FBZ / JWH / FBS etc. www.thueringenforst.de Die neue grafische Linie ist inzwischenvollumfänglich im Einsatz. Auf Messen und Veranstaltungen tritt ThüringenForst selbstbewusst auf. Broschüren und Streuartikel tragen das Logo, wie auch der Internetauftritt, Powerpointpräsentationen, Briefköpfe, Plakate sowie die Thüringen-Forst-Filme und Anzeigen in verschiedenen Printmedien. Innerhalb von Thüringen-Forst durchdringt die neue visuelle Leitlinie die einzelnen Arbeitsebenen, Fachbereiche und Forstämter. Staatswald - Land Strategische Ziele (FB 1) www.thueringenforst.de 1 Gesamtwald Summe (ha) Anteil 201.318 36,1 % 18.575 3,3% 93.756 16,8% 229.387 41,2 % 11.315 2,0 % 3.181 0,6 % 557.532 100 % >>> Marke ThüringenForst www.thueringenforst.de themenschwerpUnkte zUr geschäftstätigkeit www.thueringenforst.de Plattform für neue Kommunikationsformen Die neue Internetdarstellung soll vor allem eins: informieren. Dabei fanden alle Beziehungsgruppen Berücksichtigung. Vor allem die Gesamtheit der Bürger als Waldbesucher wurde ins Visier der kommunikativen Bemühungen genommen. Mit Blick auf die waldpädagogischen Bemühungen von ThüringenForst wurde auch ein zentraler Bereich für Kitas und Schulen geschaffen. Waldbesitzern wird in der Hauptsache Wissenswertes über das Waldbesitzerportal angeboten. Für Jäger ist ein eigener Bereich konzipiert worden, der anlassbezogen immer wieder in den Vordergrund der Einstiegsseite gestellt werden soll. Die vielen Fachbeiträge sind reich bebildert. Die Fotos sind mit aussagekräftigen Bildunterschriften und Alternativtexten (Bildbeschreibung für Blinde) zugunsten der Barrierefreiheit versehen. In dieser Kombination hat der Nutzer die Wahl sich entweder durch lesen der recht umfänglichen Texte dem angebotenen Inhalt zu nähern oder indem er die „Bildgeschichte“ durchgeht. Letzteres folgt den neuen Lesegewohnheiten, die vor allem durchdiesozialenMedienbeeinflusstwerden.DieLangtextesind durch Akkordeons gegliedert. Auch dies soll die Wahlmöglichkeit eröffnensichdenTextganzoderinAusschnittenzunähern. themenschwerpUnkte zUr geschäftstätigkeit 25 Serviceorientierte Pressearbeit ThüringenForst hat seine Medienarbeit stärker an die nachrichtenarme Zeit ausgerichtet. In diesen Zeiträumen werden von den Redakteuren dringend Themen gesucht. Als Service der Pressestelle sollen von der ThüringenForst-Zentrale Themen auf „Halde“ vorproduziert und als Service angeboten werden. Der Pressesprecher als akzeptierter „Nachrichtenbroker“ ist das Fernziel. Zur serviceorientierten Pressearbeit gehört auch die intensiv vorgenommene persönliche Begleitung von Journalisten. Hier vor allem Rundfunk und Fernsehen. Diese wurde 2014 weiter forciert. Es wird als strategisch wichtig angesehen, bei interessierten Meinungsbildnern mittels intensiver Hintergrundgespräche Vertrauen zu gewinnen. Vertrauen gewinnen ist der zentrale Leitgedanke aller kommunikativen Maßnahmen von ThüringenForst. Beginn Relaunch Internet: April 2014 Online seit: 18. Dezember 2014 Monumentalbilder auf der Homepage sind ein Alleinstellungsmerkmal ThüringenForst bietet auf der Homepage vier bis fünf seiner aktuell wichtigsten Themen in Form von Monumentalbildern, sogenannten Slidern an. Mit dieser Darstellung hat die Landesforstanstalt ein spektakuläres Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu anderen Forstbetrieben und Institutionen. Zugleich zeigen die in verständlicher Sprache geschrieben Texte, dass ThüringenForst verstanden werden will. Der Mix aus Text- und Bildersprache sorgt zudem für eine gewisse Emotionalisierung desNutzers.DieserEffektsolldurchgezielteingesetzteFilmezubestimmtenThemenverstärktwerden.AuchdasWordingderOberbegriffeaufdenInhaltsseitenvon www.thueringenforst.de folgt diesem Ziel. So ist jedem der Hauptwörter das Wort „Wald“ vorangestellt: beispielsweise „WaldWissen“ oder „WaldForschung“. Wald ist einausgesprochenpositivbesetzterBegriff.Forstisteshingegennicht.DieMacher wollen mit den zusammengesetzten Substantiven indirekt immer wieder auf den „waldlichen“ Zusammenhang von Forst hinweisen. Von der neuen Internetplattform sollen zukünftig aber auch neue, moderne Formen der Kommunikation angegangen werden. Stichwort: Crossmediale Angebote. Mit Anzeigen oder kleineren Aktionen mit privaten Rundfunksendern wird auf forstliche Inhalte unter www.thueringenforst.de hingewiesen. Kern dieser inhaltlichen Angebote soll immer ein Film oder eine App sein. In Zeiten in denenyoutubeoderclipfishvorallemjungeMenschenschnell erreichen, scheint die Produktion eigener Medienprodukte unerlässlich. Sie ergänzen die klassische Pressearbeit optimal. Da die Durchdringung der Medien mit entsprechenden redaktionellen Inhalten in der Regel nie vollständig zu realisieren ist, erscheint diese Form der Kommunikation mittelfristig eher geeignet, die eigenen Themen und Ziele zu bearbeiten. neldufielmr Wa Foto: fotolia, keller Unser Wald braucht Licht www.thueringenforst.de Foto: fotolia, Wissmann Design 24 links: Crossmedial unterwegs, Auszug der Anzeigenmotive 2015 oben: Großformatige Panoramabilder sollen Emotionen erzeugen 26 Schlaglichter schlaglichter 27 3.1 Einleitung Viele Themen im und um den Wald wecken positive wie auch negative Emotionen. Dabei ist die professionelle Sicht des Försters manchmal eine andere als beispielsweise die der Spaziergänger, Wanderer, Fahrradfahrer und übrigen Menschen, die sich im Wald erholen wollen. ImFolgendensolleneinigeThemennäherbeleuchtetwerden,diehäufigimSpannungsfeld der unterschiedlichen Interessen im und am Wald stehen. ThüringenForst möchte diesen Themen nicht aus dem Weg gehen, sondern diese proaktiv angehen und moderieren. Dies soll auch dazu führen, dass den Kolleginnen und Kollegen vor Ort im WaldderRückengestärktwirdundsiebeiihrermitvielenpositivenEffektenversehenen Arbeit Unterstützung erfahren. 3.2 Der Waldumbau Ein aktuelles und langfristiges Ziel der Waldbewirtschaftung in Thüringen ist der Umbau von Wäldern mit oft gleichaltrigen, einschichtigen Monokulturen in standortgerechte, naturnahe Mischwälder. Die Notwendigkeit zum Waldumbau begründet sich durch erhöhte Ansprüche an den Wald im Sinne einer multifunktionalen Waldbewirtschaftung, den unvorhersehbaren Herausforderungen des Klimawandels und den hohen immissionsbedingten Belastungen. So sind noch immer rund ein Drittel der Waldbestände als deutlich geschädigt einzustufen, wie die jährliche Waldschadenserhebung zeigt. Die zahlreichen Sturmereignisse der letzten Jahrzehnte haben die Forderung nach größerer Stabilität und Diversität in mitteleuropäischen Wäldern, denen die vorherrschenden nadelholzdominierenden Reinbestandswälder nicht mehr Rechnung tragen können, untermauert. Langfristiges Ziel von ThüringenForst ist ein Mindestanteil von 20 Prozent Mischbaumarten in jedem Bestand zu haben. Der Klimawandel, vor allem charakterisiert durch höhere Temperaturen, geänderte Niederschlagsverhältnisse und ein vermehrtes Auftreten von Witterungsextremen (z. B. Sturmereignisse, Trockenperioden) führt nicht zuletzt auch zu besseren Lebensbedingungen heimischer Schadorganismen (z. B. Borken- oder Bastkäfer). Im Focus: Fichtenbestände auf ungeeigneten Standorten Ein wichtiges Ziel von Waldumbaumaßnahmen ist es, die Diversität und Stabilität zukünftiger Bestände zu erhöhen. Im besonderen Fokus stehen in Thüringen die Fichtenbestände auf ungeeigneten Standorten, hier vor allem auf reichen, basischen Standorten auf Muschelkalk, Basalt u. a. sowie Standorten, die langfristig vor allem aufgrund einer geringen Wasserversorgung eine Fichtenbewirtschaftung stark einschränken sowie generell Fichtenreinbestände, die aufgrund ihrer Strukturarmut besonders anfällig sind für abiotische und biotische Schadfaktoren. In Thüringen ist Waldumbau ein Bestandteil der naturnahen Waldbewirtschaftung, erwirddefiniertals:„DieUmgestaltungvongeschädigtenund/odernichtstandortgerechten, labilen und damit katastrophenanfälligen Beständen, deren Bestockung nach Erscheinungsbild und Funktionstauglichkeit in grobem Missverhältnis zur standörtlichen Leistungskraft und den örtlich erwünschten Vorrangfunktionen des Waldes steht“. Seit 1990 wird in Thüringen der naturnahe, standortgerechte Waldbau umgesetzt. Vor allem durch das Ökoprogramm Wald (1996 bis 2002) wurden Impulse zur Erhaltung und Stärkung bzw. Reaktivierung der Leistung unserer Waldökosysteme Weitere Informationen: waldwandel-gegen-klimawandel.de 28 schlaglichter gesetzt. Im Staatswald wurden in den vergangenen 20 Jahren rund 10.000 Hektar durch Pflanzung oder Saat aktiv umgebaut. Waldumbau wird durch zu hohe Schalenwildbestände erschwert Der Waldumbau wird in vielen Regionen Thüringens durch zu hohe Schalenwildbestände erschwert. Die Schäl- und Verbissgutachten aus den zurückliegenden Jahren zeigen einen anhaltenden, deutlich negativen Wildeinfluss auf die Regenerationsfähigkeit unserer Wälder. Auf nahezu der Hälfte der Verjüngungsflächen ist die Entwicklung von Mischbeständen durch den Verbiss in Frage gestellt. Es erwachsen bestenfalls Reinbestände, die langfristig vor dem Hintergrund der Unsicherheiten des Klimawandels Probleme mit sich bringen. Allgemein ist die Verbissintensität weiter angestiegen. Eine ähnliche Tendenz zeigt sich bei der Betrachtung der Schälschäden. Mit der Schäle junger Bäume beginnt die Destabilisierung der zukünftigen Waldbestände. Seit 2002 ist der Anteil frischer Schälschäden stetig gestiegen, wobei zu beachten gilt, dass nur Bestände zwischen 10 und 40 Jahren erfasst wurden. Der Waldumbau soll durch eine Überführung oder eine Umwandlung der betroffenen Wälder erfolgen. Die Überführung nutzt das natürliche Potential unserer Wälder. Die wichtigsten Maßnahmen sind die Förderung von Mischbaumarten in allen Pflegestadien, die Förderung von dauerwaldartigen Strukturen und die Herstellung einer waldverträglichen Schalenwilddichte. Letztere ist zwingende Voraussetzung für die natürliche Verjüngung unserer Wälder, insbesondere für die Etablierung und den Erhalt von standortgerechten Mischbaumarten (v. a. Laubholz, Weißtanne). Die Überführung ist im Staatswald elementarer Bestandteil der Waldbewirtschaftung. Sie gehört im Rahmen des Auszeichnens der Bestände zum täglichen Arbeiten unserer Revierförster. Über 11.000 Hektar müssen im Landeswald durch aktiven Waldumbau realisiert werden Fehlen standortgerechte Mischbaumarten als Samenbäume oder verhindert die Begleitvegetation eine natürliche Verjüngung, muss der Waldumbau aktiv durch Pflanzung oder Saat als Umwandlung erfolgen. Dies gilt auch für Flächen in denen in der Vergangenheit ungeeignete Herkünfte angebaut wurden. Je nach Bestandessituation erfolgt die Pflanzung flächig oder als punktuelle Ergänzung vorhandener Naturverjüngung. Für den Wald der Landesforstanstalt wird geschätzt, dass rund 11.250 Hektar im aktiven Waldumbau durch Pflanzung oder Saat realisiert werden müssen. Die Kosten für den aktiven Waldumbau liegen bei derzeit mindestens 13.500 € je Hektar inklusive Zaunbau, Kontrolle, Zauninstandhaltung und -abbau für einen Zeitraum von 20 Jahren. Bei einem beschriebenen Flächenumfang von 11.250 Hektar beläuft sich die Investitionssumme auf mindestens 150 Mio. €. Für den aktiven Waldumbau durch Pflanzung bieten sich aus ökonomischen Gründen vor allen Bestände an, die in naher Zukunft ihr Produktionsziel erreicht haben. Der aktive Waldumbau bedeutet einen hohen finanziellen Aufwand Der aktive Waldumbau bedeutet für ThüringenForst in jedem Fall einen hohen finanziellen Aufwand, der die Bedeutung von Handlungsalternativen, insbesondere die natürliche Verjüngung unserer Wälder auf der Basis waldverträglicher Schalenwildbestände, sichtbar aufzeigt. Im Jahr 2014 wurden im Landesprogramm „Waldumbau“ Maßnahmen auf rund 384 Hektar mit 374.400 Pflanzen durchgeführt. Darüber hinaus wird zum Waldumbau auch die Methode der Saat eingesetzt. In 2014 wurden mit 332 Kilogramm Saatgut 21 Hektar umgebaut. Aufgrund der milden Witterung konnten im Jahr 2014 die Pflanzarbeiten für den aktiven Waldumbau pünktlich begin- schlaglichter nen. Das Frühjahr zeigte sich recht trocken, was nicht optimal für die Pflanzung war. Der nasse Sommer bot dagegen gute Anwuchsbedingungen. Die Witterungsbedingungen für die Pflanzung und das Anwachsen von Pflanzen im Herbst entsprachen dem langjährigen Mittel. Der Großteil der Pflanzen, die im Waldumbau eingesetzt wurden, wurde durch die landesforstanstaltseigene Forstbaumschule in Breitenworbis bereitgestellt. Der Hauptanteil der bereitgestellten Pflanzen sind Rotbuchen, Traubeneichen, Bergahorne und Weißtannen. Neben dem Waldumbau wurden auch im beträchtlichen Umfang weitere Walderneuerungsmaßnahmen durchgeführt, die man neben dem Landesprogramm Waldumbau auch zum allgemeinen Waldumbau zählen kann. Im Rahmen der betrieblichen Walderneuerung wurden weitere 581 Hektar mit rund 722.000 Pflanzen realisiert. Beispiele: Projekt „Waldumbau in den mittleren, Hoch- und Kammlagen des Thüringer Waldes“ Im Projekt „Waldumbau in den mittleren, Hoch- und Kammlagen des Thüringer Waldes“ ist es Ziel, die geschädigten Fichtenbestände im Raum Frauenwald und Oberhof zu einem heimischen Bergmischwald unter Berücksichtigung aktueller Baumartenempfehlungen umzubauen. Das Waldbild des Rennsteiges in diesem Bereich wird von geschädigten und durchbrochenen Fichtenbeständen, die nach dem zweiten Weltkrieg mit falschem Fichtensaatgut aus dem Tiefland begründet wurden, geprägt. Ziel ist es, neben der Einbringung von Mischbaumarten, auch die Etablierung und Förderung von Fichten-Hochlagenprovenienzen. Die richtige Fichtenherkunft ist für die Lagen des Thüringer Rennsteigs durchaus standortgerecht. Waldumbau mit Tanne in Forstamt Weida Einen interessanten Weg des Waldumbaus geht das Forstamt Weida mit der Weißtanne. Im Forstamt Weida stocken in erheblichen Umfang Fichtenbestände auf Standorten die wechselfeucht oder aber in den Klimaprognosen als ungeeignet für die Fichte ausgewiesen wurden. Die Fichte ist in diesem Bereich trotzdem sehr verjüngungsfreudig. Eine Baumart, die hier passt, ist die Weißtanne. Die Weißtanne wird als 30 Zentimeter hohe Pflanze mit circa 300 Stück je Hektar in die Naturverjüngung der Fichte gepflanzt. Ein Holzstab signalisiert den Standort. Durch ständiges Fördern der Weißtanne und zurückschneiden der Fichten wird sichergestellt, dass die Weißtannen in der nächsten Waldgeneration einen hohen Anteil an der Bestockung erhalten. Gute Gründe für die „falsche“ Fichte Der Anbau dieser ungeeigneten Bestände hatte zum damaligen Zeitpunkt durchaus nachvollziehbare Gründe. Nach den Kriegsereignissen 1945 standen nicht genügend Arbeitskräfte und auch kein geeignetes Pflanzenmaterial in ausreichender Menge zur Verfügung. Die Fichte ist bei der Pflanzung leicht zu handhaben. Sie wächst im Verhältnis zu den anderen Baumarten schnell und ertragreich. Daher war sie damals die einzig idealeBaumartfüreinezügigeWiederaufforstungdergeschädigtenWaldbestände. Foto: Dr. Lehmann www.waldwandel-gegen-klimawandel.de Der Waldumbau Eine Chance für den Thüringer Wald in Zeiten des Klimawandels Fazit Aus diesem Grund hat ThüringenForst 2013 ein bisher einmaliges Waldumbauprojekt in den mittleren, Hoch- und Kammlagen des Thüringer Waldes gestartet. Innerhalb von 10 Jahren sollen deutlich sichtbare Initiale für einen Bergmischwald der Zukunft geschaffen werden. Über geeignete Pflanz- und Saatmaßnahmen, ein angepasstes Wildmanagement und für diese Region optimale Waldpflege- und Bewirtschaftungsstrategien wird ein stabiler, zukunftsweisender Bergmischwald aus Tanne, Buche, Bergahorn, Eberesche und insbesondere der Hochlagenfichtegeschaffen. Aber: Waldwächstlangsam.Wirkönnenheutenurdierichtigen Weichenstellen,nachfolgendeGenerationenmüssenden eingeschlagenen Weg konsequent weiter verfolgen. IndasProjekt,dasvomForstlichenForschungs-undKompetenzzentrum Gotha koordiniert wird, sind eine Reihe vonPartnernausWissenschaft,Verwaltungunddeninder RegionaktivenVereinenundVerbändeninvolviert. Projektgebiet aktiveWaldumbaufläche Weitere Informationen unter: www.thueringenforst.de IMPRESSUM Herausgeber: Gestaltung: Fotonachweis: Druck: ThüringenForst Hallesche Straße 16 I 99085 Erfurt ThüringenForst – Zentrale Stabsstelle Kommunikation/Medien ThüringenForst dmz – Druckmedienzentrum Gotha GmbH 2.überarbeiteteAuflage5.000, Februar 2015 Infoflyer zum Waldumbau In den vergangenen 20 Jahren wurden rund 10.000 Hektar Wald durch Pflanzung oder Saat aktiv umgebaut. www.thueringenforst.de 29 30 schlaglichter 31 3.3 Das Gemeinschaftsforstamt: Professioneller Service und forstliche Kompetenz aus einer Hand Wald ist ein sensibler Lebensraum und wertvolles Wirtschaftsgut zugleich. Er erbringt kostbare und vielseitige Leistungen für die Gesellschaft. Vielfältig sind auch die Eigentumsverhältnisse. Neben staatlichem Eigentum gibt es in Thüringen rund 800 körperschaftliche und etwa 200.000 private Waldeigentümer. Waldflächen variieren sehr stark in ihrer Größe und Struktur. Unterschiede gibt es auch hinsichtlich der Erfahrung und Sachkunde der Eigentümer. Neben einer am Gemeinwohl orientierten, wirtschaftlichen Nutzung des Waldes können sich die Eigentümerinteressen mit der Zeit verändern. So facettenreich wie sich die Beziehungen im Wald, vor allem aber auch des Waldes zur Gesellschaft darstellen, sind auch die Aufgaben, die durch forstlich ausgebildete Fachleute – die Försterinnen und Förster der Landesforstanstalt – wahrzunehmen sind. Organisatorischer Kern von ThüringenForst: Das Gemeinschaftsforstamt Besonderes Symbol einer langjährig konstanten und zugleich verlässlichen Thüringer Landesforstpolitik ist das Organisationsmodell des Gemeinschaftsforstamtes, welches zugleich den organisatorischen Kern der Landesforstanstalt bildet. Alle Aufgaben im und um den Wald, wie auch hinsichtlich seiner Wirkungsbeziehungen zur Gesellschaft werden hier gewährleistet – unter einem Dach und aus einer Hand. Alle 24 Thüringer Forstämter arbeiten nach diesem Prinzip und erfüllen hoheitliche und betriebliche Aufgaben im Gleichklang. Zu den hoheitlichen Aufgaben gehören insbesondere die Forstaufsicht, die Beratung, Betreuung und Förderung des Privat- und Körperschaftswaldes, besondere Maßnahmen des Waldnaturschutzes sowie Maßnahmen der Waldpädagogik, des Waldtourismus und der Erholung im Wald. Als betriebliche Aufgabe gewährleistet ThüringenForst die nachhaltige Bewirtschaftung der in ihrem Eigentum stehenden Staatswaldflächen. Das Kerngeschäft im betrieblichen Bereich umfasst damit insbesondere die Holzernte und den Holzverkauf, Waldpflege, Pflanzungen sowie die Jagd. Weiterhin zählen zu den betrieblichen Aufgaben Dienstleistungen für Dritte sowie Gestattungen, Vermietungen und Verpachtungen. Balance der Interessen – Nachhaltiger Gewinn für die gesamte Gesellschaft Die kontinuierliche Versorgung der Wertschöpfungskette Holz mit dem gefragten nachwachsenden Rohstoff sichert darüber hinaus zahlreiche Arbeitsplätze im strukturschwachen ländlichen Raum und gewährleistet der öffentlichen Hand zugleich erhebliche Steuereinnahmen, die letztendlich für soziale und infrastrukturelle Investitionen verwendet werden können. Integrativer Bestandteil einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Waldbewirtschaftung ist zugleich auch der Schutz bedrohter Arten und Lebensräume. Dies ist nicht allein Grundsatz bei der Bewirtschaftung des Staatswaldes. Mit der Betreuung des Privat- und Körperschaftswaldes und einem variantenreichen Umweltbildungsengagement wird auch in diesem Zusammenhang zeitgemäßes Wissen, Denken und Handeln weit über den Waldbesitz hinaus in die Gesellschaft getragen. Das Gemeinschaftsforstamt erfüllt somit eine wichtige gesellschaftspädagogische Funktion. Das immer facettenreichere Freizeitverhalten der Gesellschaft generiert stetig neue Ansprüche an die Nutzung des Waldes. Fachkompetent und verantwortungsvoll sichert das Gemeinschaftsforstamt mit einer maßvollen Balance den Ausgleich dieser vielfältigen Interessen im Sinne der nachhaltigen Erhaltung der Leistungsfähigkeit des kostbaren Gutes Wald für die Gesellschaft. >>> Katharina Pietzko Referentin Sachgebiet 2.2 Waldarbeit, Technik, ThüringenForst - Zentrale 32 schlaglichter Drei wesentliche Vorteile gewährleistet das Prinzip des Gemeinschaftsforstamtes: Schlaglichter Der Tag beginnt um 7:00 Uhr morgens mit einem Besuch der Waldarbeiterrotte im Staatswald. Eine anspruchsvolle Dickungspflege ist mit den Es ist bürgernah, da es einen einzigen zuständigen Ansprechpartner vor Ort für den Wald gibt. Es ist nachhaltig, da insbesondere die forstliche Nachhaltigkeit durch vielseitig erfahrenes, kompetentes Forstfachpersonal garantiert werden kann. Es ist wirtschaftlich sinnvoll, da die Vielfalt an Aufgaben mit erheblichen Synergieeffekten durch Leistung aus einer Hand erfüllt werden kann. Kollegen zu besprechen. Ihr besonderes Augenmerk sollen die Forstwirte bei der Pflege des Mischbestandes auf die selteneren Laubbaumarten legen, die gezielt begünstigt werden sollen. Nur einige hundert Meter weiter sind zudem Naturschutzarbeiten durchzuführen. Einer Kolonie der Roten Waldameise, einer bedrohten Art, soll durch die Steuerung des Lichts durch eine gezielte Baumfällung geholfen werden. Die Kombination beider Maßnahmen bietet sich an. Der Rottenführer wird in die sensibel vorzunehmenden Eingriffe eingewiesen. ThüringenForst vor Ort – Vertrauensperson, Manager, Vermittler und Moderator im ländlichen Raum Die Forstreviere umfassen in der Regel Weiter geht es in den benachbarten Körperschaftswald. Die Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel hat einen Beförsterungsvertrag mit dem Forstamt Neustadt abgeschlossen. Für das laufende Jahr wurde durch den Revierförster im Rahmen des Dienstleistungsverhältnisses die Pflege eines Waldbestandes mit dem Harvester (Vollernter) geplant, die nun durchgeführt werden soll. Die Gemeinde benötigt dringend den Ertrag aus dem Verkauf des Holzes und die Durchforstung sorgt für eine höhere Stabilität und verbesserte Wuchsbedingungen der Mischbaumarten in dem betreffenden Waldbestand. Erfahren und sachkundig kontrolliert und überwacht Maik Meißner den Unternehmereinsatz. Insbesondere auf der Qualität der Holzsortierung wie auch dem schonenden Maschineneinsatz liegt das besondere Augenmerk des Revierbeamten. Nun trifft er sich mit dem Maschinenführer, um diesen in naturschutzfachlich besonders sensible Bereiche des bearbeiteten Bestandes einzuweisen. Horst- und Höhlenbäume wurden markiert, die keinesfalls im Zuge der Holzernte entnommen werden dürfen. Besonders schonend sind die Holzerntearbeiten in Bereichen auszuführen, die als Quellfluren dem besonderen naturschutzrechtlichen Schutz unterliegen. 1. 2. 3. alle lokal vorkommenden Waldbesitzarten. Das Organisationsprinzip und die Vorteile des Gemeinschaftsforstamtes werden somit vor Ort in den Wald getragen und sind täglich greifbar für die Menschen in Thüringen, für Waldeigentümer, Waldnutzer und Waldbesucher gleichermaßen. Lokal und regional können die verschiedenen Waldbesitzarten unterschiedlich stark vertreten sein. Folglich schwankt der Anteil der jeweiligen Aufgaben von Revier zu Revier. Gefragt ist bei dieser anspruchsvollen Aufgabe nicht nur die Fachkompetenz der Försterinnen und Förster von ThüringenForst. Vor allem auch soziale Befähigung, Diplomatie und Verhandlungsgeschick wie auch eine erlangte Vertrauensstellung sind unverzichtbare Grundlagen erfolgreichen Handelns. Sorgen bereitet eine Fläche im Privatwald, die durch den Borkenkäfer befallen wurde. Die Gefahr ist groß, dass der Schädling auch noch benachbarte Ein Tag im Revier Weißbach – ein Tag wie fast jeder andere… Begleiten wir den Förster Maik Meißner stellvertretend für viele seiner Kolleginnen und Kollegen in Thüringen auf seinem anspruchsvollen und abwechslungsreichen Arbeitstag. So oder vergleichbar könnte vielerorts in Thüringen ein Försterarbeitstag in einem Revier der Thüringer Forstämter ablaufen. Das im Nordosten des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt, der „Uhlstädter Heide“, gelegene Revier Weißbach gehört zum Forstamt Neustadt. Neben dem Wirtschaftsbetrieb für 835 Hektar Staatswald sind 730 Hektar Privatwald zu beraten und zu betreuen. 53 Waldbesitzer haben auf einer Waldfläche von 378 Hektar einen Beförsterungsvertrag mit dem Forstamt abgeschlossen. Durch den Revierförster werden auch 57 Hektar Kommunalwald beförstert. Fichte und Kiefer prägen überwiegend die Baumartenstruktur des Revieres. Der Anteil der Laubbaumarten, vor allem Buche und Eiche, wurden im Ergebnis der Waldumbaubestrebungen von ThüringenForst in den zurückliegenden beiden Jahrzehnten erhöht. Privatwälder befällt. Im Rahmen seiner hoheitlichen Aufgaben hat der Beamte den Befallsherd abgegrenzt. Nun muss der Waldbesitzer zum schnellen Handeln aufgefordert werden. So schnell wie möglich sollen die Bäume eingeschlagen und mit dem Schädling aus dem Wald abtransportiert werden. Der Waldbesitzer wohnt im Nachbarort und das Haus liegt am Weg – also schnell einen Zwischenstopp eingelegt. Das direkte Gespräch mit dem Betroffenen ist in diesem Fall günstiger als ein behördliches Schreiben. Die Waldbesitzer – ein älteres Ehepaar – Alfred und Else P., beide über 70 Jahre alt. Selbst können sie den Holzeinschlag nicht mehr vornehmen, wo soll aber so schnell ein Forstunternehmer her? Eine mögliche Lösung kann der Revierförster anbieten. Auf Grundlage eines kostengünstigen Beförsterungsvertrages mit dem Forstamt kann der Revierförster den gerade in der Nähe im Kommunalwald arbeitenden leistungsfähigen Unternehmer für diesen Einsatz organisieren. Dankbar nehmen die Waldbesitzer diesen Lösungsvorschlag an. Weiterführende forstrechtliche Maßnahmen können Forstamt und Waldbesitzer erspart bleiben – schnell und pragmatisch kann die Gefahr für den Wald beseitigt werden. Ein Termin beim Bürgermeister der Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel steht an. Im Wirtschaftsplan der Gemeinde ist eine Waldumbaumaßnahme für die kommende Aufforstungsperiode vorgesehen. Der Gemeinderat steht jedoch trotz der Szenarien des Klimawandels der Einbringung von Laubholz noch immer etwas skeptisch gegenüber. Der Bürgermeister hat die Unterstützung des Revierförsters für die nächste Gemeinderatssitzung erbeten. Durch die fachkompetente Argumentation von Maik Meißner können die Gemeinderatsmitglieder von der Notwendigkeit und den Erfolgsaussichten des Vorhabens überzeugt werden. Er empfiehlt begleitend einen vorbereitenden Artikel im Gemeindeanzeiger. Interessierte Bürger wie auch Gemeinderatsmitglieder können sich so mit dem Thema im Vorfeld auseinandersetzen. Der Revierbeamte wird die notwendigen Hintergrundinformationen für den Artikel im Gemeindeblatt zuarbeiten. Inzwischen ist es Nachmittag geworden. 33 34 schlaglichter Ein größerer Nadelholzbestand ist im Kleinprivatwald auszuzeichnen. Im Ergebnis der fachlich überzeugenden Beratung durch den Förster haben sich sieben Waldbesitzer zu einer gemeinschaftlichen Holzerntemaßnahme entschlossen. Vor allem durch die koordinierte, gemeinsame Umsetzung des Holzernteprojektes gelingt eine wirtschaftliche Umsetzung. Maik Meißner genießt im Ergebnis seiner langjährigen zuverlässigen Betreuung Vertrauen in der Region. Sein Rat und sein Wort haben Gewicht. Auf der Grundlage bestehender Beförsterungsverträge werden die zu entnehmenden Bäume fachkundig und routiniert durch den Förster farblich markiert (ausgezeichnet) und vorgesehene Arbeitsgassen gekennzeichnet. Für das vorgesehene Projekt erhält jeder Waldbesitzer eine Vorkalkulation aus der Hand des Diplomforstingenieurs. Kurz vor Ende des Arbeitstages: Hinweise an Jungjäger. Den Arbeitstag von Maik Meißner beschließt ein Reviergang mit zwei neuen Pirschbezirksinhabern im Landesjagdbezirk seines Reviers. Die motivierten und engagierten Jäger sollen ihm bei der Jagd behilflich sein. Noch immer sind die Verbissschäden an der jungen Waldgeneration in Teilen des Reviers hoch. Es leiden insbesondere Laubbaumarten und die Weißtanne unter dem Verbissdruck des Rehwildes. Maik Meißner gibt den „Jungjägern“ wertvolle Hinweise zu den jagdlichen Bedingungen und Zielen. Ein gemeinsamer Abendansitz folgt. Momente der Besinnung sind es für Maik Meißner, dennoch gleiten die Gedanken voraus zum kommenden Tag … Waldpädagogik vor Ort. Eine Schulklasse aus der Grundschule im nahen Uhlstädt hat sich für den nächsten Morgen für eine lehrreiche Waldwanderung mit dem Förster angekündigt. Sehr gern widmet sich der waldpädagogisch erfahrene Forstmann der nachwachsenden Generation. Kinder sind die Zukunft einer Gesellschaft. Ihnen auf spielerische Art und Weise die Prinzipien der verantwortungsvollen Waldnutzung, der naturverträglichen Produktion des gefragten nachwachsenden Rohstoffes Holz wie auch komplexe Wirkungszusammenhänge im Wald zu vermitteln, ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. In einer immer urbaner geprägten Gesellschaft ist es für deren Akzeptanz gegenüber einer verantwortungsvollen Waldbewirtschaftung zugleich von existentieller Bedeutung. Universelle berufliche Erfahrung, Sozialkompetenz und pädagogische Befähigung werden dem Revierförster helfen, die Viertklässler während der zweistündigen Waldwanderung geschickt in seinen Bann zu ziehen und dabei ganz nebenbei wichtiges Wissen rund um den Wald zu vermitteln. Jagd unter waldbaulichen Aspekten. Da – ein Reh. Sicher erlegt es Maik Meißner mit gezieltem Schuss. Die erst im Frühjahr gepflanzten Weißtannen nicht weit von seinem Ansitz werden es mit zügigem Höhenzuwachs im kommenden Jahr danken. Nach dem bewährten Organisationsmodell des Gemeinschaftsforstamtes erbringen in 24 Thüringer Forstämtern der Landesforstanstalt täglich 279 Revierförsterinnen und -förster ihre vielfältigen Leistungen für den Wald und die Gesellschaft. Schlaglichter 35 3.4 Wildbret und Wildfleisch Gesund und äußerst schmackhaft das ist Wildbret, das Fleisch vom heimischen Wild. Es ist reich an Eiweißen, Mineralstoffen, Vitaminen sowie cholesterinarm und arm an tierischen Fetten. Wildbret eignet sich daher für eine bewusste und gesunde Ernährung. Zartheit und Geschmack machen es zu einer Delikatesse. Es kommt gleichwohl in der niveauvollen, anspruchsvollen wie auch traditionellen Küche immer öfter auf den Tisch. Zu Recht kann es als ein reines und naturnahes Lebensmittel bezeichnet werden. Über 300 Tonnen Wildbret erzeugt ThüringenForst jedes Jahr. Der überwiegende Anteil des Wildbrets geht in den Verkauf an Einzelabnehmer und Gaststätten. Den Thüringer Forstämtern obliegt die Vermarktung des erlegten Wildes, hier kann Wild durch jedermann erworben werden. Ein Teil des Wildbrets wird durch ThüringenForst selbst veredelt und vertrieben. Mit der Marke „Wildgut - Echt Wild. Direkt von ThüringenForst“ verkauft die Landesforstanstalt im Wildladen im Forsthaus Willrode bei Erfurt hochwertiges Wildbret sowie Wurstspezialitäten aus Wildfleisch. Die Marke „Wildgut“ schützt die Qualität des Naturproduktes. Die hier angebotenen Produkte stammen ausschließlich aus den Wäldern der Thüringer Landesforstverwaltung. Es handelt sich um echtes Wild, welches ohne Antibiotika oder industriellem Tierfutter in der freien Natur aufgewachsen ist. Als Naturprodukt ist die Verfügbarkeit des Wildbrets jedoch immer abhängig von der Jagdzeit und dem Jagderfolg. Im Jahr 2014 konnten rund 15.700 Stück Schalenwild erlegt werden. Die Strecke ist auf einem hohen Niveau, jedoch konnten die Streckenzahlen von 2013 mit 16.100 Stück nicht ganz erreicht werden. Im Jahr 2014 wurden 2.146 Stück Rotwild, 536 Stück Damwild, 228 Stück Muffelwild, 3.980 Stück Schwarzwild und 8.854 Stück Rehwild erlegt. 50 Prozent der Gesamtstrecke wurde im letzten Quartal vor allem bei Bewegungsjagden erbracht. Die Strecke bewegt sich beim verbeißenden Schalenwild im Bereich der Strecke des Jahres 2013 und über den vorangegangenen Jahren. Ein deutliches Plus wurde beim Damwild erreicht, wogegen die Strecke beim Rot- und Rehwild leicht gesunken ist. Beim Schwarzwild liegt die Strecke ebenfalls auf dem Niveau des Vorjahres. Ein Großteil der Strecke wurde durch Jägerinnen und Jäger erbracht, die als Jagdgäste an der Jagd im Staatswald teilnehmen. Die landkreisweiten forstlichen Gutachten 2013 über die Situation der Waldverjüngung und der Schälschadenssituation zeigten überhöhte Schäden an Naturverjüngungen und schälgefährdeten Beständen. Eine Wiederholungsinventur in ausgewählten Schadregionen im Jahr 2014 zeigt keine deutliche Verbesserung der Schälschadenssituation. Der jagdliche Erfolg bemisst sich nicht primär am jährlichen Betriebsergebnis, sondern auch an der Verhinderung langfristiger Vermögensschäden durch Verbiss- und Schälschäden. ThüringenForst arbeitet auch weiterhin unter Hochdruck daran, die Schälschadenssituation zu verbessern. Echt Wild. Direkt von „Wildgut“ kommt an. Logoanpassung im Rahmen der Markenentwicklung. 36 37 4.1 Allgemeine Waldstatistiken Waldflächen nach Eigentum Bundeswald 3,5% Körperschaftswald 15,8% Privatwald 42,7% Staatswald 37,1% Treuhandwald 0,9% Stand: 1. Januar 2014 Die Daten der Waldbesitzverteilung wurden im Rahmen der BWI 3 erfasst. Mit 42,7 Prozent hat der Privatwald den größten Anteil an derWaldfläche inThüringen. Daran schließt sich der Landeswaldanteil mit 37,1 Prozent an. Der Treuhandwald mit derzeit 0,9 Prozent stellt schon jetzt den kleinsten Flächenanteil dar und wird zukünftig noch weiter abnehmen. Entwicklung der Waldflächenbilanz 200 150 100 Hektar Zahlen & Fakten zahlen & fakten 50 0 -50 -100 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 139,54 71,9 147,03 50,4 68,69 35,23 34,91 18,91 19,65 35,87 Rodung -19,65 -16,34 -55,97 -35,06 -45,17 -37,46 -25,6 -18,27 -20,28 -13,6 Bilanz 119,89 55,56 91,06 15,34 23,52 -2,23 9,31 0,64 -0,63 22,27 Erstaufforstung Stand: 31. Dezember 2014 In den Jahren 2005 bis 2009 war eine positiveWaldflächenbilanzzuverzeichnen. Dieser Trend hat sich in den Jahren 2008 bis 2013 so nicht fortgesetzt. Erst 2014 konntewiedereinedeutlichpositiveWaldflächenbilanzausgewiesenwerden. 38 zahlen & fakten 39 Waldflächen nach Baumartengruppen Kiefer 14,1 % Lärche 3,2 % Fichte 38,4 % >>> Gregor Fiedler Referent des Vorstandes, ThüringenForst - Zentrale Eiche 6,8 % Buche 19,8 % Hartlaubholz 8,1 % Weichlaubholz 7,4 % Lücke 1,2 % Blöße 0,5 % Douglasie 0,4 % Tanne 0,1 % Stand: 1. Januar 2014 Die Daten der Baumartenverteilung wurden im Rahmen der BWI 3 erhoben. Mit38,4ProzentstelltdieFichtediehäufigsteBaumartinThüringendar.Vonallen Laubbaumarten nimmt die Buche mit 19,8 Prozent den größten Anteil ein. Holzvermarktung für den Privat- und Körperschaftswald Stand: 31. Dezember 2014 Das Diagramm zeigt die Holzvermarktung für den Privat- und Körperschaftswald durch ThüringenForst. Seit 2007 ist diese Art der Holzvermarktung aufgrund verschiedener Eigenvermarktungsinitiativen kontinuierlich gesunken. Dieser Trend wird sich voraussichtlich fortsetzen. 40 zahlen & fakten zahlen & fakten 4.2 Hauptergebnisse der Bundeswaldinventur 3 (BWI³) für Thüringen Ergebnisse hinsichtlich der Umsetzung der Forstförderung Jahr Erstauf- Forstwirtschaftlicher Waldumbau Bestandes- forstung Wegebau in km (Wiederaufforstung/Voranbau) pflege in ha in ha in ha Stand: 31. Dezember 2014 2005 69 174 334 1.053 2006 41 222 252 696 2007 24 79 123 77 2008 15 196 442 316 2009 16 155 363 173 2010 16 132 257 210 2011 11 124 112 221 2012 15 132 120 102 2013 10 105 52 58 2014 7 64 23 213 224 1.383 2.078 3.119 Summe Forstliche Zusammenschlüsse im Privat- und Kommunalwald Beratung und Betreuung im Privat- und Köperschaftswald Forstbetriebsgemeinschaften Mitglieder Fläche Waldgenossenschaften davon wurden bei Satzungsänderungen genehmigt Forstwirtschaftliche Vereinigungen Stand: 31. Dezember 2014 41 234 Waldeigentum In Thüringen entfallen auf den Staatswald im Landesbesitz 37,1 Prozent der Waldfläche, 3,5 Prozent der Fläche gehören zum Staatswald im Besitz des Bundes. Insgesamt 42,7 Prozent der Waldfläche in Thüringen gehört zum Privatwald. Lediglich 15,8 Prozent sind dem Körperschaftswald und nur noch 0,9 Prozent dem Treuhandwald zuzuordnen. Im Vergleich zur BWI² gab es eine deutliche Verschiebung vom Treuhandwald zum Privatwald von 6,5 Prozent. Baumartenzusammensetzung Die Waldfläche von Thüringen wird zu 56,2 Prozent von Nadelbäumen und zu 42,1 Prozent von Laubbäumen bestimmt. Eine Holzbodenfläche von 9.100 Hektar kann keiner Baumartengruppe zugeordnet werden, hierbei handelt es sich um Lücken (1,2 Prozent) und Blößen (0,5 Prozent). Betrachtet man die Baumartenverteilung der einzelnen Eigentumsarten, weist der Körperschaftswald den höchsten Laubholzanteil mit 49,9 Prozent aus. Bei allen anderen Eigentumsarten liegt der Anteil bei ca. 40 Prozent. Die dominierende Baumart in Thüringen ist die Fichte mit 38,4 Prozent. Die Buche nimmt 19,8 Prozent der Waldfläche ein. Die dritthäufigste Baumart ist die Kiefer mit 14,1 Prozent. Die Eiche stockt auf rund 6,8 Prozent Thüringens Waldfläche. Auf 8,1 Prozent finden sich andere Laubhölzer hoher Lebensdauer (ALH) und auf 7,4 Prozent der Holzbodenfläche Laubhölzer niedriger Lebensdauer (ALN). Der Anteil von Tanne und Douglasie liegt unter 1 Prozent (sh. Abbildung). 15.139 89.809 ha ca. 400 349 3 Fläche FWV Thüringen 5.587 ha Fläche FWV Saale-Orla 7.200 ha Fläche FWV Henneberger Land 7.299 ha Kiefer 14,1 % Lärche 3,2 % Fichte 38,4 % Eiche 6,8 % Buche 19,8 % Hartlaubholz 8,1 % Weichlaubholz 7,4 % Lücke 1,2 % Blöße 0,5 % Im Vergleich zu 2011 hat die Anzahl der Forstbetriebsgemeinschaften in Thüringen leicht abgenommen. Die durchschnittliche Größe, bezogen auf Mitgliederzahl und zusammengeschlossene Fläche ist dabei jedoch angestiegen. Die Anzahl der bestehenden Waldgenossenschaften und Forstwirtschaftlichen Vereinigungen ist in den letzten drei Jahren konstant geblieben. Douglasie 0,4 % Tanne 0,1 % Stand: 1. Januar 2014 Erhebung BWI³ 42 zahlen & fakten zahlen & fakten Holzvorräte Der Holzvorrat in Thüringen beträgt aktuell 175 Mio. Vorratsfestmeter. In Thüringen befinden sich im Schnitt rund 338 Vorratsfestmeter Holz auf jedem Hektar Wald. Im Privatwald stocken 78 Mio. Vorratsfestmeter, das sind 45 Prozent des gesamten Thüringer Vorrates (Abb. 2). Der Holzvorrat im Staatswald des Landes liegt bei 65 Mio. Vorratsfestmeter, das sind 37 Prozent des Vorrates Thüringens. Die höchsten durchschnittlichen Holzvorräte je Hektar stehen im Privatwald mit 343 Vorratsfestmeter je Hektar, im Landes-wald sind es 339. Der Körperschaftswald wiederum weist 324 Vorratsfestmeter je Hektar auf. Von den Baumarten hat auch die flächenmäßig am weitesten verbreitete Fichte in Thüringen den höchsten Holzvorrat mit 76 Mio. Vorratsfestmeter, gefolgt von der Buche mit 39,5 Mio. Vorratsfestmeter. Etwa 60 Prozent des Holzvorrates in Thüringen entfallen auf das Nadelholz und 40 Prozent des Vorrates sind Laubholz. 43 Bezüglich der Hektarvorräte wird die Fichte von der Buche knapp übertroffen: Die Buche steht bei 386 und die Fichte bei 384 Vorratsfestmeter pro Hektar (sh. Tabelle). Die Kiefer, die dritthäufigste Baumart in Thüringen, weist einen durchschnittlichen Hektarvorrat von 345 auf. Zu den vorratsärmeren Baumarten gehören andere Laubhölzer niedriger Lebensdauer (ALN) mit 137 Vorratsfestmeter pro Hektar und andere Laubhölzer hoher Lebensdauer (ALH) mit 259 Vorratsfestmeter pro Hektar. Zuwachs Erstmalig war es durch den direkten Vergleich der Ergebnisse der BWI 2 mit denen der BWI 3 für Thüringen möglich, den Holzzuwachs zu bestimmen. Dieser liegt im Durchschnitt bei 11,2 Vorratsfestmeter je Hektar und Jahr. Der jährliche Gesamtzuwachs beläuft sich auf 5,8 Mio. Vorratsfestmeter. Der Zuwachs ist abhängig von der Baumartenzusammensetzung, Altersklassenausstattung und der Vorratsausstattung der jeweiligen Eigentumsform. Nachfolgende Tabelle zeigt den Zuwachs der einzelnen Eigentumsformen. (Mio. Vfm) 90 Zuwachs 80 70 Staatswald Land Körperschaftswald Privatwald Gesamt 11,89 11,47 10,36 11,20 11,20 196.000 2.283.000 828.000 2.498.000 5.804.000 Laufender Zuwachs (Vfm/ha*a) 60 Gesamtzuwachs (Vfm/a) 50 40 45 % 37 % 20 Fichtenbestände leisten in Thüringen einen relativ sowie absolut überdurchschnittlichen Holzzuwachs mit 2,8 Mio. Vorratsfestmeter jährlich (sh. Abb.), gefolgt von der Buche mit 1,1 Mio. Vorratsfestmeter jährlich. An dritter Stelle rangiert die Kiefer mit 0,8 Mio. Vorratsfestmeter. Bei der Betrachtung der relativen Zuwächse nach Baumartengruppen, zeigt sich, dass für die Nadelhölzer Douglasie (18 Vorratsfestmeter je Hektar und Jahr), Fichte (13 Vorratsfestmeter je Hektar und Jahr) und Kiefer (11 Vorratsfestmeter je Hektar und Jahr) die höchsten Zuwächse nachgewiesen worden. Der Zuwachs der Laubhölzer fällt geringer aus. Die geringsten Vorratszuwächse haben die Laubhölzer niedriger Lebensdauer (ALN) mit 5 Vorratsfestmeter je Hektar und Jahr. 15 % 10 3% Erhebung BWI³ 0 Staatswald Bund Baumart Staatswald - Land Körperschaftswald Privatwald 137 Fichte 384 Tanne 349 Douglasie 282 Kiefer 345 Lärche 321 14 2000 1500 9 11 10 10 10 9 8 1000 500 5 334 12 10 1.123 825 175 0 5 26 4 Absolute und relative Zuwächse nach Baumartengruppen im Freistaat Thüringen 2 Erhebung BWI³ 6 336 172 0 Kiefer Weichlaubhölzer 16 13 Douglasie 259 18 Tanne Hartlaubhölzer 20 18 2500 Fichte 386 ALN Buche 2.808 ALH 339 Buche Eiche 3000 Eiche Erhebung BWI³ Thüringen, Erhebung BWI³ Vfm/ha*a 1000 Vfm/a Tabelle: Durchschnittlicher Holzvorrat je Hektar nach Baumartengruppen im Freistaat Thüringen Tabelle: Zuwachs (alle Bestandesschichten) nach Eigentumsart im Freistaat Durchschnittlicher Holzvorrat in Vfm/ha Lärche 30 Holzvorräte nach Eigentumsart im Freistaat Thüringen Staatswald Bund 44 zahlen & fakten zahlen & fakten 45 Nutzungen und natürliche Abgänge Naturnähe der Baumartenzusammensetzung Im Bereich der neuen Bundesländer fand die Bundeswaldinventur 2 als eine Erstinventur statt, sodass nun mit den Daten der BWI 3 gesicherte Aussagen auch zur Holznutzung möglich sind. Im Rahmen der dritten Bundeswaldinventur wurden der Holzabgang und die Nutzung unterschieden. Zur Ermittlung der Nutzungsmengen wurden nur aktiv entnommene Bäume beachtet. Als Maßeinheit für die Nutzungsmenge kann einerseits der Kubikmeter im Vorratsfestmaß einschließlich Rinde in Vfm oder der Kubikmeter im Erntefestmaß abzüglich Rinde (ca. 10 Prozent) und Ernteverluste (ca. 10 Prozent) in Efm angegeben werden. Mit der Zunahme der Laubbäume ist in der Regel auch eine Zunahme der Naturnähe verbunden. Nach den vorliegenden Naturnäheeinstufungen der BWI 3 werden 23 Prozent der Waldgebiete Thüringens als naturnah bzw. sehr naturnah eingestuft (siehe Grafik). Etwa die Hälfte der Wälder wurde als bedingt naturnah eingestuft, sodass nur etwa 20 Prozent kulturbetont oder kulturbestimmt sind. In Thüringen lag in den Jahren 2002 bis 2012 die durchschnittliche Nutzung bei 6,8 Erntefestmeter je Hektar und Jahr. Die Aufgliederung für die einzelnen Eigentumsarten zeigt die folgende Tabelle. sehr naturnah 17,3 % naturnah 15,6 % bedingt naturnah 46,2 % Eigentumsart Tabelle: Durchschnittliche Nutzungsmengen im Freistaat Thüringen und Deutschland nach Eigentumsarten Erhebung BWI³ kulturbetont 6,8 % Durchschnittliche Nutzung in Efm/ha*a Staatswald Bund 6,6 Staatswald Land 7,0 Körperschaftswald 6,4 Privatwald 6,8 Gesamt 6,8 kulturbestimmt 14,1 % Flächenverteilung der Hauptbestockung nach der Naturnähe der Baumartenzusammensetzung im Freistaat Thüringen Erhebung BWI³ Stand: 1. Januar 2014 Totholz Eigentumsart Tabelle: Nutzungsmengen im Freistaat Thüringen und Deutschland nach Eigentumsarten im Vergleich Erhebung BWI³ Thüringen in Efm/a Deutschland in Efm/a Staatswald Bund 108.000 1.598.00 Staatswald Land 1.399.000 22.188.000 514.000 15.179.000 Privatwald 1.516.000 36.697.000 Gesamt 3.537.000 75.662.000 Körperschaftswald 3,53 Mio. Erntefestmeter wurden in Thüringen jährlich genutzt. Die Tabelle zeigt die Nutzungsmengen nach den Eigentumsarten. Der höchste Wert der Gesamtnutzung, bedingt durch den hohen Flächenanteil, ist im Privatwald vorzufinden. Im Privatwald wurden jährlich 1,5 Mio. Erntefestmeter genutzt, das sind 43 Prozent der gesamten Nutzungsmenge in Thüringen. Im Landeswald lag die durchschnittliche Nutzungsmenge bei 1,4 Mio. Erntefestmeter jährlich. Die Fichte weist die höchsten Holznutzungen mit 2,1 Mio. Erntefestmeter jährlich auf, das sind rund 60 Prozent der gesamten Nutzungsmenge in Thüringen. Hierbei ist zu beachten, dass durch Kyrill und Folgeschäden ca. 2,9 Mio. Festmeter Schadholz in Thüringen, vor allem bei Nadelholz, anfielen. Der Anteil der Buche an der Gesamtnutzung beträgt 18,7 Prozent mit rund 600.000 Erntefestmeter jährlich. Von Bedeutung ist noch der Anteil der Kiefer mit 11,8 Prozent und der Eiche mit 3,2 Prozent. Totholz ist ein wichtiges Kriterium für Naturnähe und Artenvielfalt. In Thüringens Wäldern wurde ein durchschnittlicher Wert von 20 Vorratsfester je Hektar gemessen. Die höchsten Vorräte sind im Staatswald des Landes sowie im Körperschaftswald zu finden. Situationsbedingt sind im Bundesforst die geringsten Totholzmengen vorzufinden. Angaben in Vfm/ha Thüringen Staatswald Bund Staatswald Land Körperschaftswald Privatwald Gesamt 15,8 22,3 22,1 17,5 20,0 Tabelle: Zuwachs (alle Bestandesschichten) nach Eigentumsart im Freistaat Thüringen Erhebung BWI³ 46 Lagebericht und Jahresabschluss 2014 47 inhalt 5.1 Rahmenbedingungen und Auftrag 5.1.1 5.1.2 Auszug gemäß § 13 Abs. 3 Thüringer Gesetz über die Errichtung derAnstaltöffentlichenRechts„ThüringenForst“ 5.2 Geschäftsverlauf und Lage 5.2.1 5.2.2 5.2.3 5.3 Grundsätzliche Feststellung zum Geschäftsverlauf Personalbestand und Personalveränderungen Geschäftsentwicklung nach Produktbereichen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 5.3.1 5.3.2 5.3.3 5.3.4 5.3.5 5.3.6 5.4 Organisation Geschäftsgrundsätze Liquidität Umsatz und Erträge Aufwand Rückstellungen Abschreibungen Investitionen Risikomanagement – Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung 5.4.1 5.4.2 5.4.3 5.4.4 5.4.5 5.4.6 5.4.7 Risikobereich Biologische Produktion Risikobereich Technische Produktion und Vertrieb Risikobereich Flächenstilllegungen Risikobereich Neue Geschäftsfelder Risikobereich Finanzen Risikobereich Personal Risikobereich gesellschaftliches Umfeld und sonstige Risiken 48 48 48 49 49 49 50 56 56 56 57 59 60 60 61 61 62 62 63 63 64 64 5.5 Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres 65 5.6 Ausblick 65 5.7 Bilanz 67 5.8 Gewinn- und Verlustrechnung 69 5.9 Bestätigungsvermerk 70 48 Lagebericht und jahresabschluss 2014 Lagebericht und jahresabschluss 2014 5.1Rahmenbedingungen und Auftrag ThüringenForst - Anstalt öffentlichen Rechts (kurz: ThüringenForst) wurde als Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) zum 01.01.2012 errichtet. Folgende Ziele sind damit verbunden: Wahrnehmung der Aufgaben der bisherigen Landesforstverwaltung sowie eines Teils der Aufgaben des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (TMLFUN) durch ThüringenForst gleichberechtigte Gewährleistung der Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes dauerhafter Erhalt des Gemeinschaftsforstamtes in Thüringen Erhalt und Mehrung des Staats-, Kommunal- und Privatwaldes Umsetzung des Waldumbauziels (100.000 ha) sowie des Waldflächen stilllegungsziels (25.000 ha) nachhaltige Vermögensentwicklung des übertragenen Vermögens Die Bewirtschaftung des Landeswaldes durch ThüringenForst soll den Landeshaushalt nachhaltig entlasten. Im Zuge der organisatorischen Neuordnung ist das Grundeigentum von etwa 200.000 ha Landeswald auf die rechtlich selbstständige Anstalt öffentlichen Rechts übertragen worden. Gemäß den Festlegungen im Errichtungsgesetz nimmt der Freistaat Thüringen (kurz: Freistaat) sein finanzielles Engagement bis zum Jahr 2018 schrittweise zurück. Die Zuführung dient ab 2018 ausschließlich der Finanzierung der übertragenen hoheitlichen Aufgaben. Verluste im Wirtschaftsbetrieb müssen dann über Kredite oder aus Rücklagen ausgeglichen werden. Für den Zeitraum ab dem Geschäftsjahr 2019 ist die Zuführung neu zu verhandeln. 5.1.1 Organisation Organe der Landesforstanstalt sind der Verwaltungsrat und der Vorstand sowie der Beirat. Die Anstalt gliedert sich in die Zentrale mit Sitz in Erfurt, regional tätige Forstämter, denen Revierförstereien und z.T. Servicestellen angeschlossen sind sowie das Forstliche Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha (FFK Gotha). Zum 1. Januar 2014 wurden von 28 Forstämtern 4 Forstämter zur Schaffung ausgeglichener Forstamtsgrößen und zukünftiger Personaleinsparungen fusioniert bzw. aufgelöst. 5.1.2 Geschäftsgrundsätze Die Ausrichtung von ThüringenForst ist in den sechs Geschäftsgrundsätzen in der durch den Verwaltungsrat beschlossenen Satzung formuliert: (1) ThüringenForst gewährleistet eine nachhaltige Vermögensentwicklung des übertragenen und bewirtschafteten Eigentums nach kaufmännischen Grundsätzen unter Berücksichtigung ausreichender Sicherheit, Liquidität und Rentabilität. (2) ThüringenForst betreibt eine nachhaltige Umweltvorsorge, den Schutz der natürlichen Ressourcen und die Entwicklung des Erholungswertes des Waldes auf der Grundlage der geltenden Gesetze. (3) Die Bewirtschaftung des ThüringenForst übereigneten Waldes ist in besonderer Weise dem Allgemeinwohl verpflichtet. Sie richtet sich nach den Grundsätzen einer ordnungsgemäßen und naturnahen Waldwirtschaft. (4) Auf der Grundlage eines modernen und sachgerechten Controllings seiner Ziele strebt ThüringenForst eine stetige und nachhaltige Weiterentwicklung im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses an. (5) Ausschlaggebend für eine optimale Zielerreichung ist die Motivation der Bediensteten. Diese wird maßgebend von einer mitarbeiterorientierten Unternehmenskultur beeinflusst. Vertrauensvolle Zusammenarbeit und der Abschluss von Zielvereinbarungen sind wichtige Führungsprinzipien. (6)ThüringenForst gewährleistet die dauerhafte Erhaltung des Gemeinschaftsforstamtes. 5.2 Geschäftsverlauf und Lage 5.2.1 Grundsätzliche Fest stellung zum Geschäfts verlauf Im betrieblichen Bereich stellt die Holzbereitstellung den für die Ertragslage von ThüringenForst wichtigsten Geschäftsprozess dar. Insgesamt wurden ca. 1,22 Mio. fm (2013: 1,17 Mio. fm) Holz eingeschlagen. Bei der Holzvermarktung führten der partnerschaftliche Umgang mit den Holzkunden einerseits und die Nutzung der derzeit starken Nachfrage nach stofflichen wie auch die stabile Nachfrage nach energetischen Holzsortimenten andererseits mit rd. 69,5 Mio. € Umsatz zu auskömmlichen Holzerlösen. Diese werden neben der Deckung der Personalkosten vor allem auch für die Walderneuerung, Pflege, das Forstwegenetz und die Gebäudeerhaltung und damit für die dauerhafte Sicherung der betrieblichen Handlungsfähigkeit genutzt. Der Umsatzanstieg resultiert aus der mit 1,18 Mio. fm leicht gestiegenen Verkaufsmenge (2013: 1,17 Mio. fm) und aus einem um 2 € gestiegenen Durchschnittspreis. Die Optimierung der Geschäftsabläufe wurde fortgesetzt. Die Dienstleistung für Dritte konnten auf 1,0 Mio. € (Vorjahr 0,6 Mio. €) gesteigert werden. Aufgrund zweier mehrjähriger Vereinbarungen wird dieses Niveau auch in kommenden Jahren erreicht werden. Im hoheitlichen Bereich wurden die Beratung und Betreuung des Kommunal- und Privatwaldes einschließlich der Mobilisierung inaktiver Privatwaldbesitzer sowie die Ausübung der forstbehördlichen Aufgaben qualitativ hochwertig fortgeführt. Die Landesforstanstalt hat die Infrastruktur in den Bereichen Waldpädagogik und Umweltbildung auch im Geschäftsjahr 2014 weiter verbessert. Im Auftrag der unteren Naturschutzbehörden setzten ThüringenForst-Waldarbeiter landesweit vielfältige Artenund Biotopschutzprojekte um. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld und das Ausbleiben von natürlichen Kalamitäten ermöglichten eine weitgehend gleichmäßige Wirtschaftsführung. Zur Förderung der Artenvielfalt und des Biotopverbundes wurden für weitere 1.415 ha Waldflächen von ThüringenForst der Nutzungsverzicht festgelegt, was das Ergebnis mit 5,4 Mio. Sonderabschreibung auf stehendes Holz belastet. Dem gegenüber stehen im Zuge der Festwertüberprüfung des Anlagenwertes der Forstwege aktivierte Eigenleistungen und Zuschreibungen in Höhe von 3,6 Mio. €. Die Landesforstanstalt weist nach Abschluss der Wirtschaftsprüfung einen Jahresüberschuss in Höhe von 1.018.051,15 € aus. Der Vorstand schlägt dem Verwaltungsrat gemäß § 12 Abs. 4 des Thüringer Gesetzes über die Errichtung der Anstalt öffentlichen Rechts „ThüringenForst“ eine Einstellung des Bilanzgewinns in Höhe von 1.018.051,15 € in die Gewinnrücklagen vor. 5.2.2 Personalbestand und Personalveränderungen Die Landesforstanstalt beschäftigt zum Stichtag 31.12.2014 insgesamt 1.296 Beamte und Beschäftigte (2013: 1.369). Hinzu kommen 151 Bedienstete, die sich in der Freistellungsphase der Altersteilzeit befinden, dies entspricht ca. 10 % der Gesamtbeschäftigtenzahl. Insgesamt werden für 1.515 Bedienstete Personalkosten aufgewendet. Die Tabelle 1 gibt 49 50 Lagebericht und jahresabschluss 2014 Lagebericht und jahresabschluss 2014 genauere Auskunft über die Personalanzahl je Bedienstetengruppe. Bei den Waldarbeitern stehen erstmals weniger als 600 Beschäftigte in einem Arbeitsverhältnis. Der Anteil der Auszubildenden und Referendare/Anwärter (68) beträgt derzeit 4,5 % an der Gesamtbeschäftigtenanzahl und ist damit über die Jahre fast konstant. Abfindungsregelung In seiner Sitzung am 07.10.2013 hat der Verwaltungsrat einer Abfindungsregelung für Waldarbeiter zugestimmt. Von dieser Regelung haben insgesamt 43 Forstwirte und Forstwirtschaftsmeister Gebrauch gemacht. Insgesamt wurden und werden für die Abfindungszahlungen 2,6 Mio. € aufgewendet. Die dadurch eingesparten Personalkosten belaufen sich für die nächsten Jahre summarisch auf 8,9 Mio. € (ohne Tariferhöhungen). 5.2.3 Geschäftsentwicklung nach Produktbereichen Die Geschäftstätigkeit von ThüringenForst war im Geschäftsjahr 2014 in sechs Produktbereiche (PB) gegliedert. Die Produktbereiche 1 und 2 bilden zusammen den betrieblichen Bereich, die Produktbereiche 3 bis 6 den hoheitlichen Aufgabenbereich von ThüringenForst ab. Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit 2014 werden nachstehend erläutert. Produktbereiche [PB] PB 1 Bewirtschaftung Staatsforstbetrieb PB 2 Leistungen für Dritte und sonstige Geschäftstätigkeiten PB 3 Allgemeinwohlleistungen PB 4 Beratung, Betreuung, Ausbildung PB 5 Inventuren, Planungen, Forschung PB 6 Hoheit Tabelle 1: Personalstand zum Stichtag 31.12.2014 Personal Beschäftigte TV-Forst Beschäftigte TV-L Beamte Gesamt 585 267 444 1.296 2 5 6 13 + ATZ-Freistellungsphase 71 40 40 151 Personalbestand gesamt 656 307 484 1.447 Personalbestand davon Ruhende (z. B. Elternzeit, EU-R.) Ausbildungsverhältnisse TVA-Forst Umschüler 51 51 5 5 Anwärter (inkl. ruhende V.) 9 9 Referendare (inkl. ruhende V.) 3 3 Personalbestand (inkl. Ausbildung) 712 307 496 1.515 Produktbereich 1: Bewirtschaftung Staatsforstbetrieb Im Jahr 2014 war der Holzmarkt in allen Sortimenten von einem Nachfrageüberhang gekennzeichnet. Die im Forstbetrieb produzierten Sortimente konnten daher gewinnbringend am Markt platziert werden. Die Bewirtschaftung des Staatswaldes orientiert sich an den Grundsätzen einer naturgemäßen Forstwirtschaft und ist nach dem PEFC-Standard zertifiziert. Das Jahr 2014 war witterungsseitig maßgeblich durch einen milden Winter ohne Frost und durch normale Niederschlagsmengen geprägt. Die Holzernte konnte insbesondere in den Mittelgebirgslagen ohne Behinderung durch Schneelage durchgeführt werden. Dies führte zu hohen Bereitstellungsmengen von Nadelstammholz im ersten Halbjahr. Dadurch wurde die schwierige Marktlage in Folge eines Verfalls der Preise für Sägenebenprodukte forciert. Eine befürchtete Borkenkäferkalamität blieb wegen der hohen Niederschlagsmengen in den Sommermonaten aus. Damit kamen keine weiteren Nadelstammholzmengen auf den Markt. Der Laubholzeinschlag konnte ab Oktober 2013 planmäßig bis Mai 2014 realisiert werden. Jedoch musste die Rückung des Holzes aus den Beständen aufgrund des milden und frostfreien Winterwetters mehrfach unterbrochen werden. Holz Die große Nachfrage führte in Verbindung mit einem für die Holzindustrie größtenteils positiv verlaufenen Vorjahr zu nochmals höheren Rundholzpreisen mit Beginn des Berichtsjahres, tlw. sogar zu Allzeithochs. Die Konkurrenz der deutschen Sägewerke um die Rundholzmengen zur Auslastung ihrer Kapazitäten war auch 2014 maßgebliche Triebfeder der Preisentwicklung. Aufgrund der milden Winterwitterung stockte mit Beginn des zweiten Quartals der Absatz von Sägenebenprodukten. Die energetische Verwertung von Holz, v. a. in Richtung Pellet-Industrie, erreichte nicht das Niveau der Vorjahre. Ein Preisverfall in diesem Bereich von bis zu 40 % verursachte eine dramatische Krise in der Sägeindustrie. Diese wurde durch die hohen Produktionsraten aufgrund der hohen Rundholzverfügbarkeit noch verschärft. Die Preise für Nadelrundholz gaben daher zur Jahresmitte etwas nach. Diese Situation hielt bis Jahresende an. Dies gilt insbesondere auch für das Nadelindustrieholz, das aufgrund der guten Versorgungslage der Holzwerkstoff- und Zellstoffindustrie unter Druck geriet. Die noch zu Jahresbeginn nur mäßige Marktsituation beim Laubstammholz verbesserte sich mit der Einschlagssaison 2014/15 deutlich. Hohe Frühlieferprämien für das vierte Quartal in der Buche und eine starke Nachfrage nach Eiche und Esche bei gleichbleibend niedrigem Angebot führten zu Preissteigerungen von zeitweise bis zu 20 %. Ursache ist die Konkurrenz der heimischen Sägeindustrie mit dem AsienExport sowie die knappe Verfügbarkeit in den Monaten September bis Dezember. Der Preis für Laubindustrieholz blieb, auch dank eines stabilen Brennholzabsatzes, weitestgehend konstant. Insgesamt konnten im Berichtsjahr die geschlossenen Verträge termingerecht erfüllt werden. Durch die guten Holzerntebedingungen konnte zudem überplanmäßig Holz produziert werden. Die angefallenen Sortimente flossen an die Holzindustrie und den Holzhandel zeitnah ab. Die Marktlage stabilisierte sich zu Jahresende, sodass die Folgekontrakte für das beginnende Jahr 2015 größtenteils auf dem Niveau des zweiten Halbjahres abgeschlossen werden konnten. Der erzielte Durchschnittspreis lag über alle Sortimente bei rd. 61 €/fm (2013: 59 €/fm). Die Holzerntekosten je fm sind leicht gesunken, sodass der Deckungsbeitrag I rd. 37 €/fm beträgt. Walderschließung Im Berichtsjahr wurde das ca. 4.600 km lange Hauptwegenetz um weitere 85 km durch Neu- und Ausbau verlängert. Darüber hinaus wurden Instandsetzungsarbeiten auf 81 km ausgeführt sowie rund 40 % des Hauptwegenetzes unterhalten. Weiterhin 51 52 Lagebericht und jahresabschluss 2014 wurde eine Brücke und weitere drei Ingenieurbauwerke im Wert von insgesamt 410.000 € neu errichtet bzw. sind im Bau. Außerdem wurden Maschinenwege (Erdwege ohne zusätzliches Material) auf einer Länge von 418 km neu gebaut oder instandgesetzt. Jagd Im Jahr 2014 konnten ca. 15.700 Stück Schalenwild erlegt werden. Die Strecke ist damit noch immer auf einem hohen Niveau, jedoch konnten die Streckenzahlen von 2013 mit 16.100 Stück nicht ganz erreicht werden. Die Umsatzerlöse aus dem Jagdbetrieb, im Wesentlichen aus Wildbretverkauf und Entgelten für Jagderlaubnisse betrugen ca. 1,6 Mio. € (2013: 1,6 Mio. €). Walderneuerung Im Rahmen der betrieblichen Walderneuerung (Aufforstung, Ergänzungspflanzungen, Voranbau, etc.) wurden 581 ha (2013: 430 ha) mit rund 722.000 Pflanzen (2013: 665.450 Pflanzen) realisiert. Der überwiegende Teil wurde dabei als Voranbau auf 268 ha ausgebracht. Bereits vorhandene Kulturen werden regelmäßig gepflegt. Im Jahr 2014 wurden auf 316 ha Jungwuchspflegen durchgeführt. Damit erhöhte sich die Jungwuchspflege auf das 1,5-Fache der Flächenabarbeitung im Vergleich zu den Vorjahren. Zukünftig wird die Pflege sogenannter Büdifis (bürstendichte Fichten) eine große Herausforderung für die Forstämter darstellen. Dickungspflegen wurden insgesamt auf 991 ha durchgeführt. Die Flächenabarbeitung liegt ebenfalls über den vorangegangenen Jahren. Produktbereich 2: Leistungen für Dritte und sonstige Geschäftstätigkeiten In den Bereichen Holzernte, Verkehrssicherung, Wegebau, Gutachten und A&E-Maßnahmen wurden im Umfang von rd. 1,0 Mio. € Umsätze erbracht. Die größte Einzelleistung entfällt dabei Lagebericht und jahresabschluss 2014 mit rd. 0,4 Mio.€ auf Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für die DB Netz AG. Der mehrjährige Vertrag umfasst ein Gesamtvolumen von 3,0 Mio. €. Die Erschließung neuer Geschäftsfelder war auch 2014 aufgrund gesetzlicher Rahmenbedingungen schwierig. Bestattungswälder konnten 2014 noch nicht eingerichtet werden, da die Genehmigungsverfahren nicht abgeschlossen wurden bzw. gerichtsanhängig waren. Obwohl in Südthüringen im gleichen Zeitraum der erste kommunale Bestattungswald eröffnet wurde, war die Weiterführung der Projekte Bad Berka und Marksuhl in 2014 nicht möglich. Die EEG-Novelle 2014 führte zum Rückgang bei Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien. Das Interesse an Flächen für Photovoltaikanlagen ging zurück und viele Windprojekte wurden unwirtschaftlich. Darunter war ein Vorhaben auf einer ThüringenForst-Fläche bei Marksuhl, das eingestellt wurde. Für die Windenergienutzung im Wald bestehen derzeit keine rechtlichen Möglichkeiten. Das Imageprojekt Klimawald konnte realisiert werden. Produktbereich 3: Allgemeinwohlleistungen Landesprogramm „Waldumbau“ Für das Landesprogramm „Waldumbau“ wurden Pflanzmaßnahmen auf rund 384 ha (2013: 310 ha) mit 374.400 Pflanzen (2013: 238.400 Pflanzen) durchgeführt. Darüber hinaus wird zum Waldumbau die Methode der Saat eingesetzt. In 2014 wurden mit 332 kg Saatgut 21 ha umgebaut (2013: 25 ha mit 490 kg Saatgut). Der Schwerpunkt der Waldumbaumaßnahmen liegt in der Umwandlung von Wäldern mit nicht standortgerechten Baumarten hin zu Mischwäldern. Langfristiges Ziel von ThüringenForst ist ein Mindestanteil von 20 % Mischbaumarten in jedem Bestand. Klimastabile und artenreiche Waldbestände sichern so zukunftssicher Wälder. Bodenschutzkalkung Im Herbst 2014 wurden in allen Eigentumsformen knapp 2.220 ha Waldfläche gekalkt (2013: 4.650 ha). Die Kalkungsmaßnahmen wurden im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und im Rahmen des Förderprogramms „GAK-Kleinprivatwald“ finanziert. Es zeichnet sich ab, dass immer weniger private und kommunale Waldeigentümer Interesse an einer Waldkalkung haben. Viele der Waldbesitzer lassen sich von den Hürden der Förderung abschrecken. Im Staatswald sind die kalkungswürdigen Standorte einmal gekalkt. In den nächsten Jahren wird daher mit einer Wiederholungskalkung der Flächen begonnen. Schutz der biologischen Vielfalt, Biotop- und Artenschutz Die Realisierung von Maßnahmen der Biotopverbesserung und Biotoppflege, mit Einverständnis der Eigentümer auch außerhalb des Waldes der Landesforstanstalt, ist gleichermaßen auf Initiativen der unteren Naturschutzbehörden wie der Forstseite zurückzuführen und wird schon seit Jahren erfolgreich praktiziert. Hierbei erbringen auch Waldarbeiter, welche aufgrund gesundheitlicher Beschränkungen im Holzeinschlag nur noch bedingt einsetzbar sind, naturschutzfachlich nachgefragte Leistungen. Insgesamt wurden 146 Projekte (2013: 133 Projekte) mit einem Gesamtumfang von über 735.000 € (2013: 575.000 €) durchgeführt, welche hauptsächlich die Pflege besonders geschützter Biotope sowie die Förderung gefährdeter Arten zum Inhalt hatten. Flächenstilllegung Entsprechend der Koalitionsvereinbarung der 5. Legislaturperiode war die natürliche Waldentwicklung zur Förderung der Artenvielfalt und des Biotopverbundes auf insgesamt 25.000 ha Wald in Thüringen vorgesehen. Auf der Basis einer vom zuständigen Ministerium vorgelegten Umsetzungskonzeption sollten Flächen in unterschiedlichen Flächenkategorien ausgewählt werden. Neben großen zusammenhängenden Flächen mit mindestens 100 ha sollten im Rahmen der Forsteinrichtung weitere kleine bis mittelgroße Flächen ausgewählt werden. Dieser Prozess konnte im Berichtsjahr im Forstamt Sonneberg abgeschlossen werden. Als dritten Bestandteil der Flächenstilllegung lt. Umsetzungskonzept ist die Ausweisung von Habitatbäumen benannt. Diese wurde im Berichtsjahr jedoch zunächst nicht weiter vorangetrieben. Der Nutzungsverzicht auf 1.415 ha führte zu einer Sonderabschreibung auf den Wert des stehenden Holzes in Höhe von rund 5,36 Mio. €. Insgesamt wurde damit das Ziel der 25.000 ha natürliche Waldentwicklung in Thüringen bisher auf 15.826 ha realisiert. Davon entfallen 14.202 ha auf Waldeigentum von ThüringenForst. Raufußhuhnprojekt Durch den erfolgreichen Betrieb der Auerhuhnaufzuchtstation in Langenschade konnten wieder 15 Jungvögel in besonders geeigneten Waldgebieten zur Stützung der Wildpopulation ausgewildert werden. Auch 2014 wurden über 5.000 Waldarbeiter-Arbeitsstunden für lebensraumverbessernde Maßnahmen eingesetzt. Neben dem Einsatz verschiedener Fallensysteme erfolgte eine intensivere Prädatorenbejagung. Ein weiteres Augenmerk war die Vorbereitung der für 2015 erstmalig in Thüringen stattfindenden „Born-to-be-free“ Auswilderungsmethode. Produktbereich 4: Beratung, Betreuung, Ausbildung Beratung des Privat- und Körperschaftswaldes Gemäß § 28 ThürWaldG i. V. m. der 5. DVO ThürWaldG hat ThüringenForst den Auftrag, die Waldbesitzer kostenlos zu beraten. Über die allgemeine Beratung hinaus bietet ThüringenForst auf Wunsch auch die kostenpflichtige „Beförsterung“ (technisch: „forsttechnischer 53 54 Lagebericht und jahresabschluss 2014 Betrieb“ und/oder „forsttechnische Leitung“) des Privat- oder Körperschaftswaldes an. Im Jahr 2014 beförsterte ThüringenForst auf der Basis von rund 9.000 Beförsterungsverträgen annähernd 87 Tha Privatwald. Weitere ca. 650 Verträge entfielen auf rund 65 Tha Körperschaftswald. Mitwirkung bei der Holzvermarktung im Privat- und Körperschaftswald Bei einer Gesamtvermarktungsmenge aus dem Privat- und Körperschaftswald von rd. 1,2 Mio. fm ist ThüringenForst an rd. 0,9 Mio. fm aktiv beteiligt. Im Rahmen kostenpflichtiger Einzelaufgaben gemäß der 5. DVO ThürWaldG hat die Landesforstanstalt im Geschäftsjahr 2014 insgesamt 519.429 fm Rohholz (Vorjahr: 499.433 fm) für körperschaftliche und private Waldbesitzer vermarktet. Darüber hinaus trug sie durch maßgebliche Mitwirkung von Bediensteten dazu bei, dass weitere 401.026 fm Rohholz (Vorjahr: 468.420 fm) aus dem Privat- und Körperschaftswald mobilisiert wurden und schließlich über private Eigenvermarktungsinitiativen abgesetzt werden konnten. Die Kooperationsvereinbarung zwischen der Landesforstanstalt und der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Henneberger Land zum Projekt „Mit ThüringenForst in die Zukunft – Coaching von forstlichen Zusammenschlüssen“ wurde im Jahr 2014 erfolgreich weitergeführt. Insgesamt konnten innerhalb der bisherigen Projektlaufzeit in 19 Waldgenossenschaften auf einer Gesamtfläche von rund 2.955 ha eine Unterstützungs- und Beratungsleistung realisiert werden. Für eine Waldfläche von 278 ha konnte eine eigentumsrechtliche Klärung abgeschlossen werden. Bezug nehmend auf die während des Projektes bisher eigentumsseitig geklärten Waldflächen ergibt sich ein Kostenanfall zur Eigentumsklärung von rd. 430 € je Hektar. Im Juni 2014 wurde die Laufzeit der Kooperationsvereinbarung um ein Jahr bis zum 31.05.2015 verlängert und aus der Zuführung des Freistaats an die Landes- Lagebericht und jahresabschluss 2014 forstanstalt weitere 100.000 € an Projektmitteln bereitgestellt. Das Arbeitsprogramm zum Rahmenvertrag zwischen der Landesforstanstalt und dem Verband für Landentwicklung und Flurneuordnung sah zur Bearbeitung der speziell modifizierten Waldflurbereinigungsverfahren im Jahr 2014 die Projektgebiete Hainaer Wälder, Trusen, Sülzfeld, Haselbach und Jüchsen vor. Die bisher recherchierten Ergebnisse der Eigentümerermittlung wurden an das Forstamt Kaltennordheim übergeben. Durch den Verband für Landentwicklung und Flurneuordnung wurden in 2014 Leistungen in Höhe von rund 200.000 € erbracht und gegenüber der Landesforstanstalt abgerechnet. Erläuterungen zur Ausbildung finden sich in den Abschnitten 5.2.2 und 5.4.6. Produktbereich 5: Inventuren, Planungen, Forschung Forstinventuren Im Geschäftsjahr 2014 wurde für die Wiederholung der Waldbiotopkartierung auf rund 26.872 ha Privatwaldflächen ca. 187.092 € verausgabt. Damit wird die Waldbiotopkartierung der Staats- und Kommunalwälder ergänzt, die im Rahmen der planmäßigen Forsteinrichtung in einem Arbeitsgang durchgeführt wird. Gleichzeitig wurde auf einer Fläche von insgesamt 31.530 ha die Forsteinrichtung in den Forstämtern Bad Berka, Kaltennordheim, Schmalkalden und Sondershausen im gebundenen Verfahren, also einschließlich der Waldbiotopkartierung im öffentlichen Wald, durchgeführt. Dabei entfielen 19.241 ha auf den Staatswald und 12.289 ha auf den Körperschaftswald. Hierfür entstanden Kosten in Höhe von 621.087 €. Forschungsprojekte Im Rahmen des mit Mitteln des Waldklimafonds finanzierten Projektes „Waldproduktivität-KohlenstoffspeicherungKlimawandel“ (WP-KS-KW) wird ein Da- tensatz zu Boden und Klima für Deutschland erarbeitet. Dieser wird anschließend mit den punktbezogenen Daten der Bundeswaldinventur zum Waldwachstum verschnitten. Auf dieser Grundlage sollen Waldwachstumssimulatoren unter Einbeziehung von Klimaszenarien das potentielle Waldwachstum bei Klimaänderungen und das Kohlenstoffspeichervermögen der Wälder in Deutschland abgeschätzt und bewertet werden. Das FFK Gotha ist neben der Erstellung des Bodendatensatzes für Thüringen auch für die Koordinierung des Moduls 1 - Generierung eines gesamtdeutschen Datensatzes für die Komponente Boden auf Basis des BWIBasisrasters - innerhalb des Gesamtprojektes zuständig. 2014 stand die Aufbereitung der vielfältigen Standortsdaten einschließlich der historischen Daten aus Altinventuren, Weisergruben und Referenzprofilen für Thüringen für die nachfolgende Generierung von Leitprofilen für das BWI-Basisraster im Mittelpunkt der Arbeit. Waldumbauprojekt Ein Projekt von herausgehobener Bedeutung für ThüringenForst - AöR ist das Modellprojekt „Waldumbau in den mittleren, Hoch- und Kammlagen des Thüringer Waldes“. Konzipiert mit einer Laufzeit von 2013 bis 2022 werden im Rahmen des Projektes verschiedene waldbauliche Methoden zum Waldumbau in Mittelgebirgslagen realisiert und evaluiert. In 2013 wurde ein forstamtsübergreifendes Wildmanagementkonzept als wesentliche Voraussetzung für die Umsetzung von waldbaulichen Maßnahmen entwickelt und in die Praxis umgesetzt. Den Schwerpunkt im Berichtsjahr bildete neben der Realisierung konkreter Pflanzmaßnahmen (Hochlagenfichte und Laubholz) die Erstellung eines wissenschaftlichen Begleitmonitorings als zentrales Element für die langfristige Erfolgskontrolle der Waldumbaumaßnahmen. Hierfür wurden ca. 700.000 € aufgewendet. Produktbereich 6: Hoheit Forstliche Förderung Zwar wurden mit der ELER-Verordnung VO (EU) Nr. 1305/2013 vom 17.12.2013 die in der Förderphase 2014 – 2020 anwendbaren Maßnahmen veröffentlicht, jedoch lagen im Jahr 2014 zunächst keine Durchführungsverordnungen vor. Hierdurch verzögerte sich die Erarbeitung des Entwicklungsplans für den ländlichen Raum in Thüringen erheblich. Bis Ende 2014 lag keine Bestätigung des durch den Freistaat eingereichten Planes seitens der EU-Kommission vor. Die forstwirtschaftliche Förderung erfolgte daher in 2014 aus Restmitteln der Förderperiode 2007 - 2013. Dies und eine einhergehende Änderung des GAK-Rahmenplanes führten dazu, dass die Beantragung auf Zuwendung einer ganzen Reihe von Fördergegenständen in 2014 gegenüber 2013 nicht mehr möglich war. So konnten zum Beispiel keine Bewilligungen von Förderanträgen auf freiwillige Waldumweltmaßnahmen erfolgen, sofern nicht bereits vor dem 31.12.2013 abgeschlossenen Verträge mit den Waldbesitzern vorlagen. Die 2012 eingeführte besondere Förderung von gemeinschaftlichen Vorhaben und die damit in Verbindung vorgenommene Absenkung der Fördersätze bei nichtgemeinschaftlichen Vorhaben, zeigten auch in 2014 nicht die gewünschte Wirkung. Durch Waldbesitzer und hier insbesondere von Kommunen wurde infolge der abgesenkten Fördersätze für nichtgemeinschaftliche Vorhaben eher auf die Möglichkeit der Antragstellung verzichtet, als dass ein gemeinschaftliches Vorhaben beantragt wurde. Insgesamt war im Jahr 2014 ein Rückgang der gestellten Anträge auf Förderung zu verzeichnen. Im Jahr 2014 wurden in 13 Förderprogrammen 1.551 Anträge bearbeitet. Von diesen konnten 1.502 Anträge bewilligt werden. Insgesamt wurden 4.241.900 € an Zuwendungsempfänger ausgereicht. Das Gros bilden dabei kofinanzierte EU- und Bundesprogramme. Rund 220.000 € aus der Zuführung wurden für Landesprogramme verwendet. 55 56 Lagebericht und jahresabschluss 2014 4.3 Vermögens-, Finanz und Ertragslage Die Bilanzsumme beträgt rd. 1.848 Mio. €. Das Anlagevermögen (insbesondere Waldfläche, das bebaute Immobilienvermögen und die Waldwege) macht mit 97,7 % den überwiegenden Teil des Vermögens aus. Die Bilanzsumme hat gegenüber dem Vorjahr um ca. 7,9 Mio. € zugenommen. Die Zunahme entstand durch den Anstieg von Vermögensgegenständen im Anlagevermögen und der sonstigen Vermögensgegenstände im Umlaufvermögen. Aufgrund des Cash Managements schöpft der Freistaat den Liquiditätsüberschuss laufend ab. Die Forderung aus Cash Pooling (24,4 Mio. €) wurde in den sonstigen Vermögensgegenständen abgebildet. Die Wertsteigerung resultiert im Anlagevermögen im Wesentlichen in der Zunahme der Gebäude- und Grundstückswerte um rund 6,8 Mio. €, aus den technischen Anlagen und Maschinen mit rd. 1,2 Mio. €, der Betriebs- und Geschäftsausstattung mit 0,9 Mio. € und den sonstigen Vermögensgegenständen mit 5,1 Mio. €. Demgegenüber steht eine Abnahme des stehenden Holzes um 3,6 Mio. €. Zugängen von saldiert rund 1,7 Mio. € steht hier die Sonderabschreibung für Flächenstilllegung in Höhe von 5,4 Mio. € gegenüber. Auf der Passivseite spiegelt sich die Veränderung der Bilanzsumme in der Zunahme des Eigenkapitals in der Kapitalrücklage um 1,2 Mio. €, im Jahresüberschuss in Höhe von 1,0 Mio. €, in der Zunahme des Sonderpostens um 3,0 Mio. € (hoheitliche Investitionen und Hochwasserfördermittel) sowie der Zunahme der passiven Rechnungsabgrenzungsposten um 2,6 Mio. € (Einzahlungsüberschuss DB Netz AG) wider. 5.3.1Liquidität Die Landesforstanstalt ist mit eigenen Konten in das Liquiditätssicherungssystem des Freistaats integriert (§ 12 (3) Thüringer Gesetz über die Errichtung der Lagebericht und jahresabschluss 2014 Anstalt öffentlichen Rechts „ThüringenForst“). Das sogenannte Cash Pooling des Kontos durch die Landeshauptkasse führt dazu, dass die Konten der Landesforstanstalt einen täglichen Saldo von 0,00 € aufweisen. Für Auszahlungen durch die Kasse wird das Girokonto von ThüringenForst auf Anforderung durch die Landeshauptkasse verstärkt, Einzahlungen auf die Konten werden täglich abgeräumt. Eine Zinsvereinbarung mit dem Thüringer Finanzministerium regelt den gegenseitigen Verzicht auf Zinsen, sofern es sich nicht um Überziehungszinsen handelt. In der Bilanz werden die Zahlungsströme über Forderungen gegenüber dem Freistaat aus Cashmanagement mit 24.428.282,17 Euro (Vorjahr 18.612.274,38 Euro) abgebildet. Die Forderungen haben sich damit um rd. 5,8 Mio. Euro (31,2 %) gegenüber 2013 erhöht. 5.3.2 Umsatz und Erträge Die Gesamtleistung erreichte im Geschäftsjahr 2014 eine Höhe von 118,1 Mio. €. Das bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr (109,3 Mio. €) um 8,0 %. Die erreichte Gesamtleistung je Mitarbeiter lag damit bei rund 91 Tsd. € (Vorjahr 81 Tsd. €). Der Holzverkauf bleibt mit 92 % die tragende Umsatzsäule. Die Veränderung im Holzverkauf resultiert aus dem mit 61 € gegenüber 2013 um rund 2 € gestiegenen Durchschnittserlös. Der nicht für Investitionen ins Sachanlagevermögen verwendete Teil der gesetzlichen Zuführung ist mit rd. 32,8 Mio. € (2013: 33,9 Mio. €) in den sonstigen betrieblichen Erträgen abgebildet. Im Zuge der Überprüfung der Festwerte der LKW-befahrbaren Forstwege wurden rd. 2,8 Mio. € an Eigenleistungen aktiviert. Hinzu kommen 815 Tsd. € Zuschreibung zum Sachanlagevermögen, sodass der Festwert in Summe um rd. 3,6 Mio. € im Anlagevermögen zunimmt (siehe auch Kapitel 5.3.6). 57 Umsatz und Ertrag 31.12.2014 in Euro 31.12.2013 in Euro Veränderung in Euro Abweichung Anteil am Umsatz Holzverkauf 69.512.802 64.920.447 4.592.355 7,1% 92,37% 223.672 190.357 33.315 17,5% 0,30% 1.584.021 1.613.394 -29.373 -1,8% 2,10% 982.966 948.092 34.874 3,7% 1,31% Beförsterung Kommunalwald 1.767.885 1.750.591 17.294 1,0% 2,35% Umsatzerlöse Sonstiges 1.750489 1.534.687 215.802 14,1% 2,33% Erlösschmälerungen -566.892 -546.445 -20.447 3,7% -0,75% 75.254.943 70.411.123 4.843.820 6,9% 100,00% 195.401 -1.960.378 2.155.779 -110,00% aktivierte Eigenleistungen 2.915.906 91.268 2.824.638 3.094,9% Liegenschaften 1.017.138 1.202.726 -185.588 -15,4% sonstige betriebliche Erträge 38.741.014 39.601.204 -860.190 -2,2% sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 100.043 71.043 29.000 40,8% 57.562 26.164 31.398 120,00% 118.282.007 109.443.150 8.838.857 8,1% Nebennutzungen Jagd und Fischerei Beförsterung Privatwald Summe Umsatzerlöse Bestandsveränderungen Vorräte außerordentliche Erträge Gesamterträge 5.3.3 Aufwand Der Gesamtaufwand beläuft sich auf rd. 117,3 Mio. € (Vorjahr 109,1 Mio. €). Die Personalkosten machen 55,9 % (2013: 57,6 %) des Gesamtaufwandes aus. Die Steigerung um rd. 2,7 Mio. € (4,3 %) gegenüber dem Vorjahr geht im Wesentlichen auf Tariferhöhungen, Besoldungsanpassungen und die Abfindungsregelung zurück. Der Anteil der Sozialabgaben beträgt im Geschäftsjahr 2014 14 % (Vorjahr: 13 %) der Personalaufwendungen. Der Materialaufwand macht 20 % aus. Der Anteil an bezogenen Leistungen ist um 13,9 % gestiegen, was im Wesentlichen auf den zum Vorjahr erhöhten Holzeinschlag zurückgeht. Der sonstige betriebliche Aufwand beträgt 15,2 % (Vorjahr: 17,9 %) und liegt mit rd. 18 Mio. € auf Vorjahresniveau. 58 Lagebericht und jahresabschluss 2014 Aufwand Lagebericht und jahresabschluss 2014 2014 in Euro 2013 in Euro 23.290.414 20.663.849 2.626.565 12,7% 3.118.089 2.959.476 158.613 5,4% 20.172.325 17.704.373 2.467.952 13,9% Personalaufwand 65.513.846 62.813.665 2.700.180 4,3% Löhne und Gehälter 56.299.195 54.589.418 1.709.778 3,1% 9.214.650 8.224.248 990.402 12,0% 9.196.095 4.923.412 4.272.684 86,8% 17.766.898 19.568.404 -1.801.506 -9,2% Materialaufwand Aufwand für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren Aufwand bezogene Leistungen Sozialabgaben Abschreibungen Sonstige Betriebliche Aufwendungen Veränderung Abweichung in Euro Raumkosten, Grundstücksaufwendungen 772.339 856.607 -84.268 -9,8% Versicherungen, Beiträge und Abgaben 371.824 274.885 96.940 35,3% Reparaturen und Instandsetzungen 6.257.199 7.226.518 -969.319 -13,4% Fahrzeugkosten 1.515.136 1.364.528 150.607 11,0% Werbe- und Reisekosten 1.610.740 1.711.403 -100.663 -5,9% 10.930 21.035 -10.105 -48,0% 6.116.151 5.370.845 745.306 13,9% Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 138.246 211.419 -73.173 -34,6% Verluste aus Wertminderungen oder aus dem Abgang von Gegenständen des Umlaufvermögens und Einstellung in die Wertberichtigung auf Forderungen 201.462 1.440.271 -1.238809 -86,0% sonstige Aufwendungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 772.872 Kosten der Warenabgabe verschiedene betriebliche Kosten 1.090.892 -318.020 -29,2% Zinsen und ähnliche Aufwendungen 850.318 952.406 -102.088 -10,7% außerordentliche Aufwendungen 201.269 81.077 120.191 148,2% Steueraufwand 445.118 140.264 304.854 217,3% 117.263.956 109.143.077 8.120.879 7,4% Gesamtaufwand 5.3.4 Rückstellungen Die Summe aller Rückstellungen ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um 3,5 Mio. € auf 24,1 Mio. € gesunken. Rückstellungen für Personalaufwendungen wurden in einer Höhe von 4,1 Mio. € für Gehaltszahlungen von Personal in der Freistellungsphase der Altersteilzeit in Anspruch genommen. Die Rückstellung für Abfindungen wurde um rd. 552 Tsd. € abgebaut. Ein Zugang bei den PersonalRückstellungen 59 aufwendungen ergibt sich aus der Erhöhung der Pensionsrückstellungen und Beihilfeleistungen für eigene Beamte in einem Umfang von 708 Tsd. €. Steuerrückstellungen für den Betrieb gewerblicher Art Dienstleistungen für Dritte wurden in Höhe von 143 Tsd. € neu gebildet. Die Rückstellungen für Jagd- und Jagdhundeaufwendungen (196 Tsd. €) waren im Vorjahr in den Rückstellungen für nachkommende Rechnungen enthalten. 31.12.2014 in Euro 31.12.2013 in Euro Veränderung in Euro Abweichung 3.999.648 3.749.928 249.720 6,7% 467.700 526.307 -58.607 -11,1% Gewerbesteuerrückstellung 73.105 0 73.105 Körperschaftsrückstellungen 69.737 65 69.672 107.187,7% 510.455 510.455 0 0,0% 66.500 51.953 14.547 28,0% R. Erfüllungsrückstand ATZ 9.314.845 12.491.011 -3.176.166 -25,4% R. ungewisse Verbindlichkeiten ATZ 3.022.879 3.950.679 -927.800 -23,5% 0 33.018 -33.018 -100,0% 2.454.315 2.093.423 360.893 17,2% R. Mehrfacharbeitsstunden 328.032 327.140 892 0,3% R. Abfindungszahlungen 502.312 1.053.921 -551.610 -52,3% R. Leistungsentgelte 288.974 523.833 -234.859 -44,8% R. Jubiläumszuwendungen 402.306 350.155 52.151 14,9% 0 50.900 -50.900 -100,0% R. Beihilfeleistungen 846.594 388.384 458.210 118,0% R. nachkommende Rechnungen 674.488 768.055 -93.567 -12,2% R. Jagd- und Jagdhundeaufwand 195.600 0 195.600 R. anhängige Verfahren 153.297 116.796 36.501 31,3% R. für Abschluss und Prüfung 224.167 205.235 18.932 9,2% R. für Betriebsaußenprüfung 20.401 9.618 10.783 112,1% R. für Aufbewahrungspflicht 505.509 434.946 70.563 16,2% 24.120.864 27.635.823 -3.514.959 -12,7% Pensions- und ähnliche Rückstellungen UST nicht fällig übergebene Bestände (Steuerrückstellungen) sonstige Rückstellungen R. für Personalkosten R. Abfindungen ATZ R. Resturlaub R. unterlassene Instandsetzung Gebäude Gesamtsumme Rückstellungen 60 Lagebericht und jahresabschluss 2014 4.3.5 Abschreibungen Die Abschreibungen betragen rd. 9,2 Mio. Euro (Vorjahr 4,9 Mio. Euro), was auf die wieder höhere Sonderabschreibung von Abschreibung Lagebericht und jahresabschluss 2014 5,4 Mio. Euro (2013: 1,2 Mio. Euro) auf stehendes Holz zurückzuführen ist. Die betrieblichen Abschreibungen liegen mit 3,8 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres (3,7 Mio. Euro). Investitionen 61 Zugänge 2014 in Tsd. Euro Umbuchungen 2014 in Tsd. Euro 31.12.2014 in Tsd. Euro 31.12.2013 in Tsd. Euro Veränderung in Tsd. Euro Abweichung Software und Lizenzen (inkl. Anzahlungen) 215 0 215 87 128 147,1% Grundstücke, Gebäude und Außenanlagen 5.402 3.696 9.099 1.217 7.882 647,7% Maschinen und technische Anlagen 1.194 1.025 2.219 405 1.814 448,2% 3.016 0 3.016 31.12.2014 in Tsd. Euro 31.12.2013 in Tsd. Euro Veränderung in Tsd. Euro Abweichung 267 570 -303 53,2% 1.750 1.600 150 9,4% stehendes Holz 3.016 959 885 74 8,4% Fahrzeuge, Anhänger und Schutzwagen 1.317 0 1.317 496 821 165,7% 5.363 1.210 4.153 343,3% 448 26 474 320 154 47,9% Fahrzeuge, Anhänger und Schutzwagen 413 342 71 20,8% 4.276 -4.747 -471 2.959 -3.430 -115,9% sonstige BGA 444 316 128 40,6% stehendes Holz 1.210 6.499 -5.289 -81,4 15.869 0 15.869 5.484 10.385 189,4% Summe Abschreibungen 9.196 4.923 4.273 86,8% Software und Lizenzen Gebäude und Außenanlagen Maschinen und technische Anlagen stehendes Holz 5.3.6 Investitionen (Zugänge zum Anlagevermögen) In 2014 wurden die Sanierungen des Forstamtes Frauenwald, der Neubau/ Sanierung des Jugendwaldheims GeraErnsee, die Anbindung des Jugendwaldheimes Bergern an die öffentliche Entwässerung einschließlich Gestaltung der Zufahrt und die Sanierung des Nebengebäudes in Ershausen abgeschlossen. Dies führte zu Umbuchungen aus den AIB in Grundstücke, Gebäude in Höhe von 3,7 Mio. €. Begonnen waren zum Stichtag die Baumaßnahmen am Dienstgebäude in Paulinzella, am Grünen Haus im Forstamt JenaHolzland und an den Forstamtsgebäuden in Sonneberg und Hainich-Werratal. Hierfür stehen 1,8 Mio. € in den AIB zu Buche. Im Zuge der Überprüfung der Festwerte des LKW-befahrbaren Wegenetzes wurden rd. 815 Tsd. € Zuschreibungen für Vorjahresaufwände und 2,8 Mio. € aktivierte Eigenleistungen (siehe auch Kapitel 5.2.2) zum Anlagevermögen ge- bucht. Der Bilanz-Festwert steigt dadurch von 7,3 Mio. € auf rd. 10,9 Mio. € an. Waldankäufe, entgeltliche Vermögenszuordnungen und ein Flächentausch mit der BVVG führten zu Zugängen im stehenden Holz von 3 Mio. € und 1 Mio. € in Grundstückswerten. In Maschinen wurden etwa 2,2 Mio. € investiert (Vorjahr 405 Tsd. €). Es handelt sich dabei um Ersatzbeschaffungen und die Fertigstellung einer bereits im Vorjahr angezahlten Maschine. Einschließlich des Projekts „Dienst-KFZ zur privaten Mitbenutzung“ (ca. 490 Tsd. €) wurden in 2014 etwa 1,3 Mio. € im Bereich „Fahrzeuge, Anhänger und Schutzwagen“ in notwendige Ersatzbeschaffungen investiert (Vorjahr 496 Tsd. €). Für Investitionen in den Bau von Brücken wurden bis zum Jahresende 460 Tsd. € inkl. Anlagen im Bau abgerechnet. In Summe ergibt sich ein Zugang zum Anlagevermögen in Höhe von rd. 15,9 Mio. € (Vorjahr 5,4 Mio. €). Die investiven Auszahlungen betragen rd. 11,5 Mio. €. sonstige BGA geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe Investitionen 5.4 Risikomanagement – Chancen und Risiken der zukünftigen Ent wicklung 5.4.1 Risikobereich Biologische Produktion Ein Baustein der „Konzeption zur Bewältigung von Großschadereignissen“ ist die Anlage von Holzlagerplätzen, um im Falle einer Kalamität Holzmengen vom Markt nehmen und so die negativen betrieblichen Folgen abmildern zu können. Außerdem wird ein spezielles „Nasslagerkonzept der Thüringer Forstverwaltung“ angewendet. Die Identifizierung weiterer potenzieller Holzlagerflächen wurde in 2014 fortgesetzt. Die durch Sturm und Schnee verursachte Schadholzmenge im Kalenderjahr 2014 beträgt 54.000 fm, davon 43.000 fm Nadelholz. Dies ist weniger als die Hälfte im Vergleich zum Kalenderjahr 2013. Durch das überdurchschnittlich warme Wetter im Frühling 2014 setzte der Buch- drucker-Schwarmflug extrem früh ein. Erwartungsgemäß fielen dadurch im Juni 2014 mit 7.750 fm mehr als das Doppelte der Befallsholzmenge des vorjährigen Vergleichsmonats an. Dennoch lag die Gesamtbefallsmenge seit Beginn des Käferjahres im Juni 2014 mit rund 84.000 fm unter der des Vergleichszeitraumes 2013 mit ca. 98.000 fm. Die Ursachen dafür lagen zumindest teilweise in den überdurchschnittlichen Niederschlägen der Monate Juli und August sowie den deutlich unterdurchschnittlichen Augusttemperaturen, wodurch die Entwicklung der zweiten Buchdruckergeneration und die Schwarmflugaktivität gehemmt wurden. Das Eschentriebsterben tritt weiterhin flächendeckend in unterschiedlich hoher Schadintensität in Thüringen auf. In den Altbeständen hat sich das Krankheitsbild weiter verschlechtert. Die gemeldeten Fraßschäden der Frostspanner-Arten und des Eichenwicklers sind gegenüber 2013 weiter zurückgegangen und erreichen damit die geringsten Schäden seit über 10 Jahren. Der Eichenprozessionsspinner war 2014 in Südthüringen, angrenzend an das fränkische Befallsgebiet, vereinzelt nachweisbar, trat jedoch noch nicht 62 Lagebericht und jahresabschluss 2014 auffällig in Erscheinung. 2014 traten an Buchen durch Buchenspringrüssler verursachte Blattschäden (4.150 ha) auffällig in Erscheinung. Problematisch könnte sich der Anstieg des Durchschnittsalters und -vorrats der Waldbestände auswirken (vgl. Ergebnisse der Bundeswaldinventur 3), da sich damit das betriebliche Risiko für biotische und abiotische Kalamitäten tendenziell erhöht. Dementsprechend wird im Zuge der Forsteinrichtung und des Vollzugs verstärkt auf Waldpflegemaßnahmen und forstliche Nutzungen in den jüngeren Altersklassen fokussiert, um eine hohe Stabilität des Einzelbaums zu erzielen. 5.4.2 Risikobereich Technische Produktion und Vertrieb Die Holzmarktentwicklung stellt mit der nahezu vollständigen ertragsseitigen Abhängigkeit von einer Produktgruppe ein hohes finanzielles Risiko für ThüringenForst dar. In Deutschland findet derzeit ein Verdrängungswettbewerb der Nadelrundholzsäger statt, der zu einer verschärften Konkurrenzsituation um den Rohstoff Holz führt. Weiterhin ist der Industrieholzbereich durch eine sich verschärfende Konkurrenz zwischen der stofflichen Nutzung (Zellstoff- und Holzwerkstoffindustrie) und der energetischen Nutzung (Biomassekraftwerke und Brennholzmarkt) gekennzeichnet. Unter anderem durch die Kombination von Rahmenvertragsverkäufen und dezentralen Forstamtsverkäufen, der Nutzung unterschiedlicher Logistikwege (LKW, Bahn und Schiff ) und dem Ausbau internationaler Kundenbeziehungen wird das Risiko im Bereich des Vertriebs verringert. Hinsichtlich der Holzernte betreibt ThüringenForst unter anderem Risikovorsorge durch das Vorhalten eigener Technik. Jährlich werden mindestens 10 % der Holzernte durch die Kapazitäten der Maschinenbetriebe umgesetzt. Die Mitwirkung an Technologieoptimierungen und dem damit verbundenen Erhalt Lagebericht und jahresabschluss 2014 des Know-hows im Bereich Forsttechnik, beispielsweise durch Technologieerprobung und -entwicklung, ist ebenfalls ein Element des Risikomanagements. Gleiches gilt für Ausbildung an eigenen Holzerntemaschinen. Das systematische Erschließungsnetz aus LKW- und Maschinenwegen sowie die Feinerschließung mit Rückegassen ist ein wesentlicher Baustein des betrieblichen Risikomanagements, um zu jeder Zeit das Erreichen der Flächen mit Erntetechnik zu gewährleisten. 5.4.3 Risikobereich Flächenstilllegungen Dauerhafte Flächenstilllegungen führen zu Sonderabschreibungen auf den Waldwert, die sich ergebnismindernd im Jahr der konkreten Stilllegung auswirken. Hinzu kommt der dauerhafte Verlust an Produktionsflächen, der auf die nachhaltig zu produzierende Holzmenge einwirkt. Der Nutzungsverzicht kann auf den verbleibenden Flächen nicht kompensiert werden, was je nach Preisentwicklung zukünftig zu zurückgehenden Umsatzerlösen aus dem Verkauf von Rohholz führen wird. Im Geschäftsjahr 2014 war der Umfang der Flächenstilllegung durch die bis dahin geltende Koalitionsvereinbarung bestimmt. Im Ergebnis der Landtagswahl 2014 und dem damit verbundenen Regierungswechsel werden diese politischen Zielsetzungen für die nächste Legislaturperiode hinsichtlich Flächenumfang und Zeitrahmen zumindest teilweise modifiziert. Mit der zu erwartenden Änderung der Zielformulierung könnte sich gegenüber dem alten Ziel der 25.000 ha ein höherer vorzusehender Flächenanteil für die natürliche Waldentwicklung ergeben. In welchem Maße sich dies auf Flächen der Landesforstanstalt auswirken wird, ist derzeit noch unklar. Durch die politisch gewollte Fokussierung auf größere Einheiten der Flächenstilllegung im Allgemeinen sowie auf bestimmte Waldgebiete im Besonderen ist jedoch davon auszugehen, dass der durchschnittliche Waldwert der er- gebnismindernden Sonderabschreibung steigt, da in größeren Stilllegungsobjekten zwangsläufig der Anteil wuchskräftiger Wälder (teilweise mit geringerem naturschutzfachlichem Wert) steigt. Durch eine entsprechende Begleitung des weiteren Diskussionsprozess zur Flächenstilllegung wird die Landesforstanstalt versuchen, darauf hinzuwirken, diese ökonomischen Rahmenbedingungen angemessen zu berücksichtigen. 5.4.4 Risikobereich Neue Geschäftsfelder In den letzten Jahren wurde deutlich, dass unter den bisherigen rechtlichen Rahmenbedingungen nur in wenigen Bereichen (insbesondere Flächennutzungen) tatsächlich nennenswerte Gewinne erzielt werden können. Bei realisierbaren Projekten besteht das Risiko, dass der Projektierungs- und Realisierungsaufwand höher ist als der Ertrag. Neue Chancen könnten sich durch die geänderten politischen Leitsätze bezüglich der Windenergienutzung im Wald ergeben. Auch bei Bestattungswäldern könnte sich die Situation verbessern, so dass Projekte auf Staatswaldflächen verwirklicht werden könnten. 5.4.5 Risikobereich Finanzen Ein wesentliches finanzielles Risiko stellt für ThüringenForst nach wie vor die laut Haushaltsplan im Einzelplan 09, Doppelhaushalt 2013/2014 beginnend ab 2019 vorgesehene Reduzierung der Finanzzuführung für die hoheitliche Aufgabenerledigung um weitere 5,8 Mio. € (20 %) bis 2022 dar. Mit dieser Absenkung will das damalige TMLFUN seiner Stellenabbauverpflichtung im Rahmen des Stellenabbaukonzeptes des Freistaats entsprechen. Die damit für ThüringenForst implizierten Personaleinsparungen lassen sich durch natürlichen Altersabgang nicht realisieren. Ebenso ist als Ausgleich eine Effizienzsteigerung um 20 % im hoheitlichen Bereich bei gleichbleibender Quan- tität und Qualität der Aufgabenerledigung unrealistisch. Die Fixkostenstruktur von ThüringenForst konnte trotz Personalabbau bedingt durch tarifliche Personalkostensteigerungen bzw. Besoldungsanpassungen kurzfristig nicht verbessert werden. Mittelfristig wird das sozialverträgliche Ausscheiden von Mitarbeitern über die realisierte Abfindungsregelung kostensenkend wirken. Die gemeinsame Vermarktung von Rundholz durch die Landesforstverwaltungen wird vom Bundeskartellamt untersucht. Das Bundeskartellamt will dem Land Baden-Württemberg verbieten, künftig (spätestens ab 2015) Nadelstammholz aus seinen eigenen Wäldern gemeinsam mit Nadelstammholz aus dem größeren Nichtstaatswald (ab 100 ha) zu vermarkten. Dem Verbot sollen dabei auch die vorgelagerten Tätigkeiten Holzauszeichnen, Organisation und Betreuung der Holzerntemaßnahmen (Einschlag inkl. Rückung) und Holzaufnahme unterliegen. Nach Abschluss der Prüfung in BadenWürttemberg steht zu erwarten, dass das Bundeskartellamt auch ThüringenForst prüfen wird. Eine ähnliche Entscheidung, wie für Baden-Württemberg vorgesehen, birgt erhebliche Risiken. Diese begründen sich im unmittelbaren Wegfall von kostenpflichtigen Einzelleistungen der Holzvermarktung bis hin zum Wegfall der Beförsterung in Betrieben ab 100 ha, die sich neben kurzfristigen Umsatzeinbußen auch strukturell auf das Thüringer Gemeinschaftsforstamt und seine Beschäftigten auswirken können. In einem etwaigen künftigen Kartellverfahren gegen Thüringen geht ThüringenForst davon aus, dass sich die im Abschlussbericht zum Kartellverfahren 2005 (Thüringen) dargelegten Maßnahmen für Thüringen mildernd auswirken werden. Die Gewinnrücklage konnte in 2014 um 0,3 Mio. € erhöht werden. Ein weiterer Aufbau bleibt erforderlich. 63 64 Lagebericht und jahresabschluss 2014 5.4.6 Risikobereich Personal Das Durchschnittsalter über alle Beschäftigtengruppen in der Landesforstanstalt liegt, trotz Einstellungen, immer noch bei über 50 Jahren und damit im demografischen Trend. Gleichzeitig sind sowohl die Revier- als auch Forstamtsgrößen angestiegen (die Aufgabendichte hat zugenommen). Damit sind Effekte wie Zunahme altersbedingter Krankheiten und längere Ausfallzeiten verbunden. Auch der Einsatz von krankheitsbedingt nicht mehr in der Holzernte zu verwendenden Forstwirten gestaltet sich schwierig. Dem drohenden Fachkräftemangel soll durch die Beibehaltung der forstlichen Aus- und Weiterbildungen begegnet werden. In den letzten Jahren sind die Anstrengungen zur Akquise von Auszubildenden erhöht worden. Im Forstwirtbereich wird die Ausbildung von jährlich 20 Forstwirten konsequent weiter verfolgt, die fünf Jahrgangsbesten werden in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis übernommen. Die Bewerberzahlen für die Ausbildungsplätze sind in den letzten Jahren leicht zurückgegangen, dennoch stehen noch ausreichend Bewerber zur Verfügung. Im gehobenen Dienst werden jährlich zehn Anwärter ausgebildet, die ein Bachelorstudium an einer forstlichen Fachhochschule oder Hochschule absolviert haben. Dabei kann ThüringenForst den Standortvorteil der forstlichen Ausbildung an der Fachhochschule Erfurt nutzen. Im höheren Dienst werden jedes zweite Jahr sechs Referendare ausgebildet. Auch hierbei liegen die Bewerberzahlen bisher bei acht bis zehn Bewerbern je Referendarstelle. In 2014 wurden erstmals nicht alle Referendarstellen voll besetzt. Vor Beginn der Ausbildungszeit wurden kurzfristig angenommene Ausbildungsverhältnisse wieder zurückgegeben. Ursache hierfür ist, dass wieder mehr Landesforstverwaltungen Referendarausbildungen anbieten und Absolventen die heimatnahen Bundesländer bevorzugen. Verwaltungsangestellte im vergleichbaren mittleren Dienst werden derzeit nicht eigenständig bei ThüringenForst ausgebildet sondern vom freien Markt eingestellt. Diese Arbeitsplätze in der öffent- Lagebericht und jahresabschluss 2014 lichen Verwaltung sind weiterhin sehr beliebt. Es wird eingeschätzt, dass mittelfristig für ThüringenForst kein akuter Fachkräftemangel zu befürchten ist, sofern kontinuierlich weiter vor Ort in Thüringen ausgebildet wird und Arbeitsplätze angeboten werden können. Allerdings erfolgt bereits jetzt eine bundesweite Konkurrenz um die besten Absolventen. 5.4.7 Risikobereich gesell schaftliches Umfeld und sonstige Risiken Der Koalitionsvertrag der am 5. Dezember 2014 ernannten Thüringer Landesregierung weist folgende für ThüringenForst besonders relevante Punkte auf: Der Thüringer Staatswald soll schritt weise nach den Kriterien des Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert werden. Die Landesregierung wird im Verlauf dieser Legislaturperiode, aufbauend auf dem von der bisherigen Landesregierung verfolgten 25.000-HektarZiel, mindestens 5 % des Waldes in Thüringen dauerhaft der forstwirtschaftlichen Nutzung entziehen. Zur qualitativ anspruchsvollen Absicherung dieses Ziels werden mindestens drei großflächige Gebiete (insbesondere die Bereiche Vessertal, Wartburg-Insels berg und Hainleite/Possen) aus der Nutzung genommen; auf die Anrechnung weiterer sehr kleiner Flächen bzw. von Einzelbäumen wird verzichtet (vgl. Kapitel 5.4.3). Diese Ziele stellen, aufgrund der damit verbundenen Mehraufwendungen in Millionenhöhe und Mindererlöse ebenfalls in Millionenhöhe, eine Gefahr für die Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben zur Wirtschaftsführung der Landesforstanstalt dar. 5.5 Vorgänge von beson derer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres Bei einem Großkunden liefen kurzfristige Forderungen in Höhe des gesamten Bürgschaftsrahmens auf. Eine akute Gefährdung der Einbringlichkeit wird derzeit nicht gesehen. Allerdings werden künftige Holzlieferungen bei diesem Abnehmer an zusätzliche Bedingungen geknüpft, die bisher noch nicht erfüllt werden konnten. Aufgrund der Verteilung der geplanten Verkaufsmengen auf andere Marktteilnehmer sackte das Preisniveau bei Nadelrundholz um ca. 5 % (Beispiel Fichte/Leitsortiment: von durchschnittlich 96 €/fm auf 90 €/fm) im Vergleich zu den bestehenden Verträgen ab. 5.6 Ausblick Die deutsche Wirtschaft hat zum Jahresende 2014 wieder Fahrt aufgenommen und tendiert leicht positiv. Die Abschlüsse der Holzkaufverträge 2015 sind zum überwiegenden Teil für das erste Halbjahr, teilweise für das gesamte Geschäftsjahr getätigt worden. Die Abschlüsse liegen im Nadelholzsektor dennoch derzeit deutlich unter den Abschlüssen von 2014. Weltweite Krisen, insbesondere die Embargopolitik gegen Russland und die daraus folgende Rubelabwertung wirkt sich negativ auf die holzbearbeitende und -verarbeitende Industrie aus. Hoffnungen werden auf den wachsenden US-Markt in Kombination mit China und einen weiterhin schwachen € gesetzt. Bei gleichbleibenden Bedingungen erscheint jedoch eine Konsolidierung auf niedrigerem Niveau als 2014 im Nadelschnittholzmarkt nicht unwahrscheinlich. Bestehende Überkapazitäten könnten sich dabei bereinigen. Stärkere, kurzfristige Verwerfungen des Marktgefüges hätten möglicherweise sinkende Verkaufspreise, die im aktuellen Wirtschaftsplan noch nicht berücksichtigt werden konnten, zur Folge. Unter Annahme eines störungsfreien Marktverlaufs ohne Kalamitäten oder Insolvenzen größerer Marktpartner ist mit einer planmäßigen Holzernte zu rechnen. Lediglich die Witterung in Form eines wiederum ausbleibenden Winters ist problematisch. Die Rückung war aufgrund durchfeuchteter, nicht gefrorener Böden stark eingeschränkt, so dass sich Lieferverzögerungen zumindest im Laubholz ergeben haben. Die milde Winterwitterung führt zu einem Vorlauf im Holzeinschlag im Thüringer Gebirge, insbesondere beim Nadelholz. Der Absatz von Nadelschnittholz ist aufgrund einer sehr guten Versorgung der Werke verhalten. Durch den zweiten milden Winter in Folge ist zudem der Verbrauch von Sägenebenprodukten (Hackschnitzel, Sägespäne und daraus produzierten Pellets) stark gebremst. Die Preise verharren weiterhin auf einem niedrigeren Niveau als 2013 und werden voraussichtlich nochmals fallen. Die Gesamtkalkulation der Sägewerke ist somit ebenfalls unter Druck. Außerplanmäßige, vertraglich nicht gebundene Mehrmengen sind derzeit und voraussichtlich im ganzen ersten Halbjahr nur mit Preisabschlägen absetzbar. Preisrücknahmen für Sägerundholz sind im Jahresverlauf zu erwarten, wenn die geschilderten positiven Entwicklungen auf den Exportmärkten nicht in der prognostizierten Höhe realisiert werden. Fraglich ist der Einfluss eventueller Schadholzmengen durch den Borkenkäfer. Das Potential für eine Kalamität ist weiterhin sehr hoch. Bei entsprechend trockener Frühjahrsund Sommerwitterung könnte dies zu Mehrmengen führen. Dennoch erwartet ThüringenForst aus heutiger Sicht einen planmäßigen Einschlag und Holzverkauf in Höhe von 1,3 Mio. fm. Die Ertragskraft wird auch im Geschäftsjahr 2015 ausreichen, um weiterhin mit Bestandsgründungen, Pflegemaßnahmen und Wegeinstandsetzungen in hohem Umfang und auf Niveau der langfristigen Forstbetriebsplanung in den Wald zu investieren. Vor dem Hintergrund des Klimawandels setzt ThüringenForst den Umbau der thüringischen Landeswälder zu stabilen Mischwäldern weiter fort. 65 66 lagebericht Und jahresabschlUss 2014 lagebericht Und jahresabschlUss 2014 Elektronische Kopie Waldpädagogik als Zukunftsinvestition und Ausbau des partnerschaftlichen Konzeptes Forsten und Tourismus für einen attraktiven Erholungswald werden auf dem bisherigen Niveau weitergeführt. Neben der Beratung und Betreuung, Ausbildung des forstlichen Nachwuchses sowie der praxisorientierten Forschung ist die Forstliche Förderung wesentlicher Bestandteil des hoheitlichen Bereichs. Im Bereich der EU-kofinanzierten Maßnahmen ist aufgrund der Verzögerungen des Inkrafttretens der Förderregularien und zugehöriger Finanzmittel, insbesondere bei den investiven Maßnahmen (z. B. Wegebau), mit einem geringeren Fördervolumen in 2015 zu rechnen. Frühzeitige Information der Waldbesitzer und verlängerte Antragsfristen sollen die Auswirkungen der Verzögerungen abmildern. Der Umfang der geplanten Sachinvestitionen liegt im Geschäftsjahr 2015 mit ca. 12,6 Mio. € (Plan 2014: 9,4 Mio. €) wieder deutlich über den Abschreibungen. In 2015 soll der Bauinvestitionsstau weiter abgebaut werden. Bei Maschinen und Fahrzeugen werden überwiegend Ersatzinvestitionen getätigt. Die Personalreduktion erfolgt weiterhin, wird aber in den nächsten Jahren geringer ausfallen, da durch Altersteilzeit und AbfindungsregelungdernatürlicheAbgang vorweggenommen wurde. Bei den Forstwirten wird durch den Einstellungskorridor von jährlich fünf Forstwirten die Zahl der Forstwirte in den nächsten Jahren voraussichtlich die 600er Marke (aktive Beschäftigte) fast wieder erreichen. Ungewiss ist in dieser Hinsicht, welche Auswirkungen die Maßnahme der Bundesregierung auf vorzeitige ungeminderte Rente nach 45 Beitragsjahren haben wird. Ein Tarifabschlussvonzuerwartenden3%Tariferhöhung und vergleichbarer Anpassung der Besoldung bewirken einen Anstieg der jährlichen Personalkosten um ca. 2,0 Mio. €. Die Chancen des Rohstoffes Holz werden auch mittelfristig zu einer positiven ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Bilanz beitragen. Entsprechende Strategien sind weiter zu entwickeln, damit ThüringenForst die Herausforderungen aus eigener Kraft meistern kann. Im Bereich der Neuen Geschäftsfelder könnte durch die neue Landesregierung und die im Koalitionsvertrag avisierten Änderungen und Neuorientierungen der Landespolitik eine Trendwende hin zu mehr gewinnbringenden Aktivitäten eintreten. Der Umsatz wird in der Höhe von 2014 eingeschätzt, das Ergebnis wird etwas niedriger erwartet als im Vorjahr. 5.7 Bilanz zum 31. Dezember 2014 Bilanz der ThüringenForst - Anstalt öffentlichen Rechts -, Erfurt, zum 31. Dezember 2014 Aktiva ThüringenForst-Anstaltöffentlichen Rechts I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 2. Geleistete Anzahlungen II. Sachanlagen 1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 3. Stehendes Holz 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Vorstand Henrik Harms 290.807,00 87.870,21 378.677,21 427.589,00 2.929,18 430.518,18 527.098.679,94 5.642.565,00 1.267.243.115,92 520.315.297,77 4.404.652,00 1.270.891.220,00 3.160.213,00 1.887.585,07 1.805.032.158,93 2.253.759,00 2.358.589,80 1.800.223.518,57 150.358,04 1.047.634,46 3.535.349,05 4.733.341,55 5.746,00 989.385,83 3.395.843,05 4.390.974,88 9.777.783,55 27.629.112,05 37.406.895,60 10.059.076,97 22.505.958,59 32.565.035,56 7.771,23 10.926,07 65.474,15 2.067.327,97 1.847.624.318,67 1.839.688.301,23 B. Umlaufvermögen Vorräte Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Unfertige Erzeugnisse Fertige Erzeugnisse und Waren II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Sonstige Vermögensgegenstände III. Flüssige Mittel Vorstand Volker Gebhardt Stand am 31.12.2013 EUR A. Anlagevermögen I. 1. 2. 3. Erfurt, 2. Juni 2015 Stand am 31.12.2014 EUR C. Rechnungsabgrenzungsposten Elektronische Kopie 67 68 Lagebericht und jahresabschluss 2014 Lagebericht und jahresabschluss 2014 Elektronische Kopie Elektronische 5.8 Gewinn-Kopie und Verlustrechnung vom 01.01.2014 bis 31.12.2014 Anlage 1 Anlage 2 Gewinn- und Verlustrechnung der ThüringenForst - Anstalt öffentlichen Rechts -, Erfurt, Passiva Stand am 31.12.2014 EUR Stand am 31.12.2013 EUR für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2014 2014 EUR A. Eigenkapital I. Kapitalrücklage II. Gewinnrücklagen Andere Gewinnrücklagen III. Jahresüberschuss B. Sonderposten für Zuschüsse 1.797.487.722,55 1.796.256.937,41 7.689.131,99 7.389.059,46 1.018.051,15 1.806.194.905,69 300.072,53 1.803.946.069,40 7.389.774,48 4.426.444,87 3.999.648,00 610.542,31 19.510.673,91 24.120.864,22 3.749.928,00 526.371,92 23.359.523,29 27.635.823,21 C. Rückstellungen 1. Pensionsrückstellungen 2. Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen D. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2. Sonstige Verbindlichkeiten E. Rechnungsabgrenzungsposten 2.747.448,29 4.595.161,65 7.342.609,94 3.528.099,94 132.375,88 3.660.475,82 2.576.164,34 19.487,93 1. Umsatzerlöse 2. Erhöhung (i. V. Verminderung) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 4. Sonstige betriebliche Erträge 5. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 6. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 12. 13. 14. 15. 1.847.624.318,67 Elektronische Kopie 1.839.688.301,23 Außerordentliche Erträge Außerordentliche Aufwendungen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Sonstige Steuern 16. Jahresüberschuss Elektronische Kopie 2013 EUR 75.254.943,26 70.411.122,68 195.401,49 2.915.905,78 39.758.151,79 118.124.402,32 -1.960.378,10 91.268,39 40.803.929,59 109.345.942,56 3.118.088,57 20.172.324,98 23.290.413,55 2.959.475,85 17.704.373,14 20.663.848,99 56.299.194,94 54.589.417,69 9.214.650,25 65.513.845,19 8.224.247,77 62.813.665,46 9.196.095,43 17.766.897,64 2.357.150,51 4.923.001,80 19.568.813,91 1.376.612,40 100.043,11 850.318,06 -750.274,95 71.042,59 952.405,77 -881.363,18 1.606.875,56 495.249,22 57.561,75 201.268,62 143.038,97 302.078,57 26.164,48 81.077,21 65,00 140.198,96 1.018.051,15 300.072,53 69 70 Lagebericht und jahresabschluss 2014 71 5.9Bestätigungsvermerk Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers >>> Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der ThüringenForst - Anstalt öffentlichen Rechts -, Erfurt, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2014 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung sowie des Thüringer Gesetzes über die Errichtung der Anstalt öffentlichen Rechts „ThüringenForst“ liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Anstalt. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Anstalt sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung sowie des Thüringer Gesetzes über die Errichtung der Anstalt öffentlichen Rechts „Thüringen Forst“ und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Anstalt. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Anstalt und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Stuttgart, 3. Juni 2015 Ebner Stolz GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Bernhard Steffan Wirtschaftsprüfer Elektronische Kopie Gerhard Schroeder Wirtschaftsprüfer Jörg Petersdorf-Pfeifer Revierleiter, Thüringer Forstamt Bad Berka 72 Mitglieder des Verwaltungsrates ThüringenForst lagebericht Und jahresabschlUss 2014 Der Verwaltungsrat im Geschäftsjahr 2014 Minister Jürgen Reinholz (Vorsitzender) Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz Herr Achim Ramm (Stellvertretender Vorsitzender) Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz Herr Dr. Udo Wedekind 01.01. bis 25.03.2014 Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz Herr Frank Niebur, 26.03. bis 31.12.2014 Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz Herr Gerold Wucherpfennig, 01.01. bis 14.10.2014 Mitglied des Landtages, Fraktion CDU Herr Tilo Kummer, 01.01. bis 14.10.2014 Mitglied des Landtages, Fraktion DIE LINKE Herr Matthias Wierlacher Thüringer Aufbaubank Herr Axel ter Glane Thüringer Finanzministerium Herr Gunter Höser Gesamtpersonalrat,ThüringenForst–AnstaltöffentlichenRechts Herr Uwe Zehner GesamtpersonalratThüringenForst–AnstaltöffentlichenRechts Frau Susann Biehl Evangelische Kirche in Mitteldeutschland Der Verwaltungsrat arbeitet ehrenamtlich. 73 74 Mitglieder des Beirates ThüringenForst lagebericht Und jahresabschlUss 2014 75 Der Beirat im Geschäftsjahr 2014 Herr Prof. Dr. Karl-Friedrich Thöne (Vorsitzender, Ministerialdirigent) Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz Herr Dr. Frank Augsten Mitglied des Landtages, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Herr Prof. Dr. Frank Bohlander Fachhochschule Erfurt Herr Christoffer Gniechwitz Thüringischer Landkreistag Herr Jörg Göring Waldbesitzerverband Thüringen e. V. / Präsident Herr Frank Hable ThüringenForst / Personalvertretung Tarifbeschäftigte Herr Manfred Hellmann Mitglied des Landtages, Fraktion Die Linke Frau Franka Hitzing Mitglied des Landtages, Fraktion FDP Herr Wolfgang Horn Landesbeirat Holz Thüringen e. V. Herr Ingo Janke ThüringenForst / Personalvertretung Beamte Herr Dr. Siegfried Klaus Vertreter der anerkannten Naturschutzverbände Herr Steffen Liebig Landesjagdverband Thüringen e. V. / Präsident Frau Eleonore Mühlbauer Mitglied des Landtages, Fraktion SPD Frau Susanne Rochler Verband Schnittholz- und Holzwarenindustrie Mitteldeutschland e. V. Herr Rainer Schrader Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz / Ministerialrat Frau Christina Tasch Mitglied des Landtages, Fraktion CDU Herr Jens Triebel Gemeinde- und Städtebund / Oberbürgermeister der Stadt Suhl Herr Martin Weigand Gemeinde- und Städtebund Der Beirat arbeitet ehrenamtlich. 76 AG AöR ATZ ALH ALN ca. d. h. DV. DVO e. V. Efm EU-Kommission EU-R. FASI FB FBS FBZ FFK FoÄ fm GAK ha inkl. JWH kg km m² Mio. MSP NvD PEFC R. rd. SG ThürWaldG Tsd. u. a. Vfm vgl. z. T. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS Arbeitsgemeinschaft AnstaltöffentlichenRechts Altersteilzeit Hartlaubholz Weichlaubholz circa das heisst Dienstverhältnis Durchführungsverordnung eingetragener Verein Erntefestmeter Europäische Kommission Erwerbsunfähigkeitsrente Fachkraft für Arbeitssicherheit Fachbereich Forstbaumschule Forstliches Bildungszentrum Forstliches Forschungs- und Kompetenzzentrum Forstämter Festmeter Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ Hektar inklusive Jugendwaldheim Kilogramm Kilometer Quadratmeter Millionen Maschinenstützpunkt nicht verwertbares Derbholz ProgrammefortheEndorsementofForestCertificationSchemes Rückstellungen rund Sachgebiet Thüringer Waldgesetz Tausend unter anderem Vorratsfestmeter vergleiche zum Teil 2014 >>> Baum des Jahres 2014 Die Traubeneiche Baum des Jahres 2015 Der Feldahorn <<< Geschäftsbericht ThüringenForst
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