| leben EMMA ZIEHT EIN! Sicherheit und Komfort im Haus der Zukunft H oppla, das war knapp. Gerade verlässt Maria ihr Haus, da erinnert sie ein Warnton ihres Smartphones, dass die Herdplatte noch aufgedreht ist. Zurück in der Wohnung, schaltet sich das Licht im Vorraum automatisch ein, aber auch das TV-Gerät im Wohnzimmer erstrahlt: EMMA, ein Avatar mit menschlichem Antlitz und freundlicher Stimme, bestärkt Maria darin, einen kleinen Spaziergang zu unternehmen – perfektes Herbstwetter, zwei Stunden milde Nachmittagstemperaturen. Bloß am Abend sei 90 | STEIRERIN Sturm zu erwarten, weshalb EMMA schon einmal das Einfahren der Markisen am Balkon empfiehlt. Maria dreht den Herd ab, lächelt zufrieden, sie fühlt sich sicher und macht sich endlich auf den Weg. Maria steht stellvertretend für eine größer werdende Bevölkerungsgruppe: Menschen im fortgeschrittenen Alter, die alleine im Haushalt leben. In ihrem Haus bzw. in ihrer Wohnung in vertrauter Umgebung. Sie freuen sich, ihren Familien, die oftmals woanders leben, nicht zur Last zu fallen und auch darüber, trotz altersbedingter Zipperlein nicht in ei- nem Seniorenheim zu wohnen. Selbstständig, aktiv und selbstbestimmt wollen diese Menschen sein – so lange wie möglich. Dafür nutzen sie alle modernen Hilfsmittel, die zur Verfügung stehen. Eines dieser technischen Tools hört auf den Namen EMMA. Manche seiner Funktionen sind eingangs beschrieben, aber EMMA kann noch viel mehr. Das System steht für aktives, altersgerechtes Leben mit Komfort und Sicherheit. Eine innovative Lösung für das Haus der Zukunft. Für ein „Smart Home“, das gerade die Bedürfnisse der älteren Generation Bezahlte Anzeige, Fotos: Fotolia, beigestellt, Erwin Scheriau Alleinstehende ältere Menschen bekommen schon bald eine neue Mitbewohnerin: EMMA. Das System rund um einen menschenähnlichen Avatar erhöht die Sicherheit und Lebensqualität der Bewohner. leben | Nahe Zukunft: Avatar EMMA untertsützt Ältere im Haushalt. Mastermind Oliver Bernecker von der Grazer Firma exthex. berücksichtigt. Die Grundlage ist technisch, der Hauptzweck zutiefst menschlich: eine erhöhte Lebensqualität für die Bewohner. Erfreulicher Nebeneffekt: große Kosteneinsparungen für das Sozialsystem. „Wir stehen vor einem enormen demografischen Wandel. Schon im Jahr 2060 wird es mehr als eine betreuungsbedürftige ältere Person pro zwei arbeitsfähige Menschen geben“, erklärt Oliver Bernecker von der Grazer Firma exthex, die ein großes EU-Forschungsprojekt zum Thema AAL (Active and Assisted Living) koordiniert. Ziel des Projekts: die Entwicklung eines Systems, das älter werdende Menschen bei den Herausforderungen des Alltags unterstützt – mit dem Ziel, die selbstbestimmte und unabhängige Lebenszeit zu verlängern und die Sicherheit für alle Beteiligten zu erhöhen. Bernecker: „Bislang gab es zwei Möglichkeiten der Betreuung von Älteren: professionelle Pflegedienste oder pflegende Angehörige. Das eine ist kosten- und personalintensiv und die Pflege durch die eigene Familie nicht immer i möglich lich. h. Unser Systte tem EMMA ermöglicht nun einen dritten Weg d der Betreuung. Der große ung.“ Vorteil an EMMA? Sein modularer Aufbau und seine einfache Bedienung. Mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets sowie ein Fernsehgerät bilden die wichtigsten Bausteine. Zentrale Figur ist ein Avatar mit menschlichem Aussehen, eine virtuelle junge Frau kommuniziert mit den Bewohnern, informiert per Sprachausgabe über Kalendereinträge und Termine und erkundigt sich aktiv nach dem Wohlergehen. Sie erinnert an die Medikamenteneinnahme und demonstriert am Bildschirm sogar das exakte Einordnen der Pillen in die Tablettendose. Via TV-Gerät halten Maria & Co. auch mit Angehörigen und Freunden Kontakt – mittels Videokonferenz. Eine benutzerfreundliche Fernbedienung macht die Kommunikation einfach und altersgerecht. „Wichtig ist aber auch die motivierende Funktion von EMMA. Das System fordert seine Nutzer etwa auf, bei schönem Wetter Spaziergänge zu unternehmen oder erinnert an so banale Dinge wie das Trinken von genügend Wasser oder an Termine für soziale Aktivitäten.“ Weiterer Vorteil: EMMA kann auch mit professionellen Pflegediensten oder medizinischen Fachkräften kommunizieren – Terminvereinbarungen für Hauskrankenpflege etc. werden somit erleichtert und verbessern die Abstimmung. Auch andere Dienstleister – wie „Essen auf Rädern“ – können ans System angeschlossen werden. „Dieser modulare Aufbau ist der Clou am System – die Art und Anzahl der Funktionen werden auf den persönlichen Bedarf abgestimmt. Den einen reichen die Basisfunktionen, die anderen wollen das volle Programm.“ Dies beinhaltet etwa auch ein eigens entwickeltes Sturzerkennungsmodul. Dieses erkennt, ob das Smartphone bloß zu Boden fiel oder der Nutzer tatsächlich gestürzt ist – was einen Notfallruf auslösen würde. Unterm Strich: Die Sicherheit für die alleinstehende Person wird erhöht, die Teilhabe am sozialen Leben unterstützt. Aber auch der Wohnkomfort wird erhöht, vor allem, wenn EMMA in die Hausautomation des Gebäudes integriert wird. Hier wird das Wohnen der Zukunft endgültig reale Vision: Die Haushaltstür öffnet sich von selbst, wenn sich der Bewohner mit schweren Einkaufstauschen der Tür nähert. Licht und Heizung stellen sich je nach Präsenz in der Wohnung an oder ab. Jalousien und Markisen richten sich selbsttätig nach Licht- bzw. Wetterverhältnissen. Und vieles mehr. Erlebbar wird diese Haus der Zukunft übrigens – in naher Zukunft – in Graz-Gösting: die Firma exthex errichtet soeben einen Showroom, der EMMA und alle seine modernen Anwendungsformen anschaulich präsentieren wird. Zukunft zum Angreifen! STEIRERIN | 91
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