Die Grenze der Vertragstreue von (Krisen- )Staaten

MARC-PHILIPPE WELLER
Die Grenze der Vertragstreue von (Krisen)Staaten
Zur Einrede des Staatsnotstands gegenüber privaten
Anleihegläubigern
In der gegenwärtigen Staatsschuldenkrise stellt sich die Frage, ob ein Schuldnerstaat seinen
privaten Anleihegläubigern die Einrede des Staatsnotstandes entgegenhalten kann. Die
herrschende Meinung lehnt dies ab.
Dabei ist die Einrede des Staatsnotstands Ausdruck einer fundamentalen Rechtsgüter- und
P ichtenkollision: Auf der einen Seite steht der Anleihevertrag, die Bindung an das Wort, das
Sich-Gebunden-Fühlen an seine Erklärung, kurz: die Vertragstreue. Diese kon igiert mit der
P icht des Staates zur Existenzsicherung gegenüber der eigenen Bevölkerung. Zugespitzt
formuliert: Die Zahlungsp icht »nach außen« steht in Antinomie zur Existenzsicherungsp icht
»nach innen« – das Privatrecht kollidiert mit dem Staats- und Völkerrecht, der contrat privé mit
dem contrat social .
In einer solchen Kollisionslage – so die These dieser Studie – kann sich ein Staat auf ein
temporäres Leistungsverweigerungsrecht wegen P ichtenkollision analog § 275 Abs. 3 BGB
berufen.
2013. XI, 93 Seiten.
ISBN 978-3-16-152916-0
fadengeheftete Broschur
24,00 €
Marc-Philippe Weller Geboren 1974; Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg und
Montpellier (Licence en droit); 2004 Promotion (Heidelberg); 2008 Habilitation (Köln); 2008–11
Ordinarius an der Universität Mannheim; seit 2011 Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches
Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht an der Universität Freiburg und Direktor am dortigen
Institut für Wirtschaftsrecht.
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