Protokoll der Stadtteilkonferenz 19.11.2015

Protokoll der Stadtteilkonferenz Wandsbek-Marienthal vom 19.11.2015
Beginn: 18 Uhr 30, Ende ca. 21:00 Uhr, Anwesende ca. 15 Personen
TOP 1: Begrüßung und Beschluss der Tagesordnung
Herr Hardenberg begrüßt die Anwesenden. Die vorliegende Tagesordnung wird angenommen
und um zwei Beiträge von Gästen unter dem Punkt „Verschiedenes“ ergänzt.
TOP 2: Jüdische Geschichte in Wandsbek
Podiumsgespräch
Herr Hardenberg begrüsst Frau Astrid Louven, Autorin des Buches „Die Juden in Wandsbek –
Spuren der Erinnerung 1604 – 1940“ über die jüdische Geschichte Wandsbeks. Frau Louven
beantwortet die Fragen von Herr Hardenberg wie z.B. nach dem Unterschied zwischen den sog.
sephardischen und den aschkenasischen Juden, der „Dreigemein der AHW“, der gesellschaftlichen Gleichstellung, dem früheren Standort der Wandsbeker Synagoge und dem jüdischen Friedhof.
Herr Hinzmann stellt einige Fragen zum jüdischen Friedhof und zur neueren Geschichte der jüdischen Gemeinde in Wandsbek, wie z.B. nach der Nutzung des jüdischen Friedhofs in der Königsreihe nach den letzten Beerdigungen 1881, der Entwicklung des Friedhofs im zwanzigsten
Jahrhundert (besonders im und nach dem 2. Weltkrieg) und nach der Person Simon S. Bambergers, für die es einen Gedenkstein vor dem Friedhof gibt.
In der nachfolgenden Diskussion mit dem Publikum werden hauptsächlich die Fragen beantwortet:
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Warum blieb der Friedhof im Dritten Reich erhalten und wurde nicht zerstört?
Hat Sigmund Freud tatsächlich in der Wandsbeker Synagoge geheiratet?
Gibt es eine Neuauflage des Buches von Frau Louven?
Wer war David Leimdörfer?
Wie bestand die Wandsbeker jüdische Gemeinde nach dem Groß-Hamburg-Gesetz fort,
durch welches Wandsbek ab 1938 zu Hamburg kam?
TOP 3: Sprachbrücke Hamburg
Vorstellung des Angebotes durch Frau Haehling von Lanzenauer
Herr Hinzmann begrüsst Frau Haehling von Lanzenauer auf dem Podium, die Projektleiterin der
Sprachbrücke Hamburg e.V. Sie stellt sich kurz vor und erläutert das Konzept der Sprachbrücke
Hamburg, das ähnlich ist wie das Angebot der Hamburger Öffentlichen Bücherhallen, die den
„Dialog in Deutsch“ anbieten. Das Ziel ist, Menschen mit vorhandenen geringen
Deutschkenntnissen dazu zu ermutigen, ihre Sprachkenntnisse im Alltag auch anzuwenden, neue
Kontakte zu knüpfen und ihre Umgebung besser kennen zu lernen.
Anhand von Beispielen aus der Praxis wird dargestellt, dass es sich bei den Treffen der
Sprachbrücke nicht um klassische Deutschkurse mit Grammatik und Noten handelt, sondern um
lockere Gesprächsrunden, die für jeden offen sind und sich mit Alltagsthemen beschäftigen. Frau
Haehling von Lanzenauer gibt noch einige Informationen zu den Veranstaltungsorten, zur
Öffentlichkeitsarbeit und zum Sponsoring.
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Aus dem Publikum werden einige Fragen zur Finanzierung und zur Ausbildung der ehrenamtlichen Kursleiter gestellt.
TOP 4: Situation am Busbahnhof Wandsbek-Markt,
Vorstellung der Problematik durch Herrn Kowalek vom PK 37
Herr Kowalek stellt sich und seine Arbeitsweise kurz vor. Er berichtet über die Hintergründe und
die rechtliche Situation vor Ort: Es kommt seit Jahren zu Beschwerden von Kunden der U-Bahnen und der Busse, die sich von Alkohol konsumierenden Personen gestört fühlen, die sich in
bestimmten Bereichen des Busbahnhofs aufhalten. Das Gelände gehört auf der oberen
Haltestellenebene der Stadt Hamburg und somit ist das Bezirksamt Wandsbek für die Ordnung
hier zuständig. Allerdings ist das Konsumieren von Alkohol in der Öffentlichkeit nicht verboten
und muss somit akzeptiert werden. Sofern strafbare Handlungen vorkommen (Beispiel
Drogenhandel) gibt es für das PK 37 eine rechtliche Grundlage und die Polizei kann entsprechende Massnahmen ergreifen und z.B. Platzverweise gegen bestimmte Personen (z.B. für 24
Stunden) aussprechen. Für die unteren Geschosse der Haltestelle ist die Hochbahn / der HVV
(hier: die U-Bahnwache) zuständig. Bisher werden sich beschwerende Bürger von der UBahnwache an das Bezirksamt Wandsbek bzw. an die Polizei verwiesen, die aber ohne rechtliche
Grundlage nicht handeln können. Hierfür gibt es bisher keine zufriedenstellende Lösung.
Nach einer kurzen Diskussion mit dem Publikum schlägt Herr Hardenberg vor, dass die
Stadtteilkonferenz an die Medien herantritt (z.B. an das Wandsbeker Wochenblatt) und der
geschilderte Sachverhalt auf diesem Wege der Öffentlichkeit erläutert wird.
TOP 5: Berichte entfällt
TOP 6: Verschiedenes
Zunächst stellt der Regionalpastor Jan Simonsen sein Konzept einer „Herzenssprechstunde“ vor.
Dahinter steckt ein Kursangebot für bis zu acht Teilnehmer, die sich an sechs Terminen über das
unterhalten, was „ihnen am Herzen liegt“. Daraus soll vor dem Hintergrund des demografischen
Wandels das nachbarschaftliche Engagement besonders für ältere Mitmenschen neu belebt werden. Aus dem Erfahrungsaustausch kann, muss aber nicht, sich ein längeres ehrenamtliches
Engagement entwickeln. Das Konzept ist eher als kulturelles Angebot denn als religiöse
Veranstaltung gedacht.
Danach stellt sich Frau Hilke Bleeken als neue hauptamtliche Beraterin von Aktivoli Wandsbek
Freiwilligenzentrum vor. Das Büro befindet sich im Bezirksamt Wandsbek und wird vom
Freiwilligenzentrum stundenweise für die Beratung von an einer ehrenamtlichen Tätigkeit
Interessierten genutzt. Im nächsten Jahr sollen die Sprechstunden erweitert werden, ein Portal ist
im Aufbau.
Zum Schluss der Sitzung verabschiedet sich Herr Hardenberg aus privaten Gründen als Mitglied
des Organisationsteams der Stadtteilkonferenz Wandsbek-Kern / Marienthal.
Nächster Termin der STK am 27.01.2016 (Mittwoch!) um 18 Uhr 30 im Kulturschloss
Wandsbek
24.11.2015 / Gabriele Mühlberg
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