Protokoll STK Wandsbek Marienthal 27.01.2016

Protokoll der Stadtteilkonferenz Wandsbek-Marienthal vom 27.01.2016
33 Anwesende laut Anwesenheitsliste
TOP 1 Begrüßung und Beschluss der Tagesordnung
Tom Hinzmann begrüßt die Anwesenden und stellt die Tagesordnungspunkte vor. Es gibt keine
Änderungswünsche zur Tagesordnung.
Tom Hinzmann bedankt sich bei Gerd Hardenberg, der die Stadtteilkonferenz seit Beginn geleitet hat und
sich nun aus der Organisation und Durchführung zurückzieht. Außerdem bedankt sich Tom Hinzmann bei
Gabriele Mühlberg, die Katja Meybohm während ihrer Elternzeit vertreten und sich u.a. um die
Organisation der Stadtteilkonferenz gekümmert hat. Als Neue im Team der Stadtteilkonferenz wird Jennifer
Maack vorgestellt.
TOP 2 Podiumsgespräch zum Thema „Bauen und Wohnen in Wandsbek“
Tom Hinzmann und Jennifer Maack begrüßen folgende Gäste auf dem Podium:
Sandra Meyer (kfm. Projektleiterin des Mühlenquartiers), Kai Stendl (Geschäftsführer der HBB
Hanseatischen Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH (Projekt „W1“)), Rainer Schünemann
(Fachsprecher für Stadtplanung der SPD) und Rainer Behrens (Fachsprecher für Stadtplanung der
Linksfraktion).
Tom Hinzmann befragt Sandra Meyer zum Mühlenquartier. U.a. möchte er wissen, wie viele und was für
Wohnungen uns erwarten und welches Publikum hiervon angezogen wird. Frau Meyer berichtet, dass im
ersten Bauabschnitt, der Mitte 2016 fertiggestellt wird, 121 Wohnungen und im zweiten Bauabschnitt, der
im November 2016 fertiggestellt wird, 26 Wohnungen entstehen. Es handele sich hierbei um klassischen
Wohnraum, der im Stil der Blockrandbebauung, die für Wandsbek charakteristisch sei, errichtet werde.
Sowohl junge Paare, als auch auch Familien und ältere Menschen werden das Mühlenquartier bewohnen.
Hierbei handele es sich hauptsächlich um Menschen, die bereits in Wandsbek leben, aber auch Menschen
von außerhalb, die die Nähe zur Innenstadt schätzen.
Tom Hinzmann befragt Rainer Schünemann, was sich die Politik vom sogenannten Collegequartier an der
Wandsbeker Chaussee erhofft, in dem Azubis und Studenten untergebracht werden sollen. Herr
Schünemann führt aus, dass der Stadtteil sich durch die Ansiedlung von Studierenden verjüngt und dass
Begegnungen zwischen den Generationen ermöglicht werden, die für beide Seiten gewinnbringend sein
können.
Tom Hinzmann merkt an, dass die Kaltmiete von 425 € für 42 qm relativ teuer sei; Herr Schünemann hält
dagegen, dass es sich bei den Appartements um Doppelwohnungen handelt – die Miete also durch 2 geteilt
werde. Außerdem merkt er an, dass die Nachfrage den Preis bestimmt und dass es in Hamburg
verschiedene Programme gibt, die Studierende bei den Mietkosten entlasten. Dieses Thema wird in der
anschließenden Diskussion noch einmal aufgegriffen.
Tom Hinzmann befragt Rainer Schünemann, ob in Sachen Naherholung auch Projekte geplant sind. Herr
Schünemann berichtet von der grünen Achse, die sich von der Wandsbeker Chaussee bis zum Mühlenteich
erstrecken soll. Er merkt an, dass Wandsbek ja ohnehin ein grüner Stadtteil sei (siehe Wandsbeker Gehölz,
Mühlenteich). Außerdem berichtet er von den Umbauten am Mühlenteich, die pünktlich zum
Stadtteilsommerfest abgeschlossen sein sollen.
Jennifer Maack befragt Rainer Schünemann zu neuen Stationen des Stadtrads. Herr Schünemann führt aus,
dass das Netz permanent ausgebaut wird.
Jennifer Maack befragt Kai Stendl zum Projekt W1; sie möchte wissen, warum es noch ein Einkaufscenter in
Wandsbeker geben soll, wo doch das Quarree nur einen Katzensprung entfernt ist. Herr Stendl führt aus,
dass das W1 kein klassisches Einkaufszentrum sei. Es wurden bewusst andere Läden angeworben, um für
Abwechslung zu sorgen (bspw. Decathlon und Rewe). Weiter macht Herr Stendl darauf aufmerksam, dass
der Bau des W1 den Ladenbesatz zwischen dem Quarree und dem W1 beleben werde.
Jennifer Maack merkt kritisch an, dass der Bau eines weiteren großen Einkaufsmarktes das endgültige Aus
für die kleinen Läden auf der Wandsbeker Marktstraße bedeuten könne. Auch Herr Stendl hat für die
kleinen Läden in Richtung Innenstadt wenig Hoffnung; es müssten auch hier Impulse gesetzt werden, damit
die Kund_innen die Straße weitergehen.
Darüber hinaus wird über das neue Parkhaus gesprochen. Herr Stendl führt aus, dass die Kund_innen, die
Lebensmittel kaufen, auf einen Parkplatz angewiesen seien. In der später stattfindenden Diskussion erklärt
er, dass eine verkehrstechnische Prüfung der Zuwege zum Parkhaus stattgefunden habe.
Jennifer Maack bittet Rainer Behrens die Projekte aus stadtplanerischer Sicht zu kommentieren. Herr
Behrens führt aus, dass für die Investoren in der Regel der schnelle Profit zähle; so auch für die Becken
Holding GmbH, die das Mühlenquartier realisiert.
Auch Herr Behrens merkt kritisch an, dass das Wohnen immer teurer werde und gerade die Studierenden
hierunter immens leiden. Er führt aus, dass das vom Senat 2014 ins Leben gerufene Wohnungsbauprogramm (sog. Drittelmix: Städtische Grundstücke werden fast ausschließlich mit der Auflage vergeben,
ein Drittel oder ggf. auch mehr geförderte Wohnungen zu planen und zu errichten) nicht ausreiche, um den
großen Bedarf zu decken – 50 % aller Hamburger Bürger_innen hätten einen Anspruch auf
Sozialwohnungen. Dies liege u.a. daran, dass jährlich mehr Wohnungen aus der Mietpreisbindung
hinausfallen, als neue gebaut werden. In der später stattfindenden Diskussion merkt Herr Schünemann an,
dass der Hamburger Senat bereits 120 Mio. Euro für geförderten Wohnungsbau ausgibt.
Im Brauhausviertel werden leider gar keine Sozialwohnungen errichtet. Herr Schünemann erläutert, dass
man den Investor nicht zwingen konnte, Sozialwohnungen zu planen und zu errichten, da dies im
Bebauungsplan nicht festgelegt werden konnte. In der späteren Diskussion taucht die Frage auf, ob denn
Gespräche mit Genossenschaften stattgefunden hätten. Herr Schünemann führt aus, dass dies nicht die
Aufgabe der Politik sei; der Investor sei für diesbezügliche Gespräche verantwortlich, wenn dies denn in
seinem Sinne sei.
Die Moderator_innen bitten das Publikum, Fragen an die Podiumsgäste zu richten. Die nun folgenden
Gespräche werden hier nur auszugsweise wiedergegeben.
 Wohnen für Studierende sei zu teuer; was tun gegen zu hohe Mieten → es gibt bereits Programme
(z.B. die sog. Mietpreisbremse); außerdem gibt es in Hamburg viele Programme, bei denen sich
Studierende bewerben können – diese seien bislang gar nicht ausgeschöpft.
 Es wird ein „Fahrradparkplatz“ vor dem W1 errichtet.
 Zu schmaler Fußweg zwischen Straße und Collegequartier.
 wem gehört das Mühlenquartier? Hamburger Versorgungswerk; Hamburger Verwalter
 Wohnqualität / Lebensqualität: Wandsbek sei eine Kulturödnis, es gebe nur das Kulturschloss, das in
einem wenig charmanten Gebäude untergebracht ist. Frage: Kann das Kulturschloss in einem neuen
Gebäude im neuen Mühlenquartier unterkommen? Frau Meyer erklärt, dass es im Mühlenquartier
keine Möglichkeit gibt, ein Kulturzentrum unterzubringen, da es ein allgemeines Wohngebiet ist. Bei
gemischtgenutzten Gebieten wäre dies aber möglich; es habe hierzu auch schon Gespräche mit
Herrn Ottersberg gegeben. Frau Mayer und Herr Schünemann (1. Vorsitzender des Trägervereins
des Kulturschlosses) unterhalten sich im Anschluss an die Konferenz über dieses Thema.
 Ist Gastronomie im neuen Mühlenquartier geplant? Frau Meyer erklärt, dass dies im allgemeinen
Wohngebiet nicht möglich ist; sie hofft aber auf einen Mieter in einem angrenzenden Abschnitt, in
dem dies denkbar wäre.
 Wird es für die Bewohner_innen des Mühlenquartiers eine neue Fußgängerampel auf der
Brauhausstraße geben? Aufgrund der immensen Kosten einer Ampelanlage wird sich Becken nicht
an den Kosten einer Ampelanlage beteiligen; auch die Stadt wird dies nicht finanzieren.
 Bürger_innen können an Planungstreffen für die Gestaltung ihrer Stadt mitwirken; bspw. soll die
Hammer Straße bis hoch zur Krause Straße neu gestaltet werden; Interessierte können sich hier
einmischen und ihre Ideen einbringen. Stichwort Veloroute.
 Stichwort Senior_innen: Im Mühlenquartier wird es kein neues Senior_innenwohnheim geben; es
gibt aber eine Fülle von Einrichtungen in der nahen Umgebung. Es wird darauf hingewiesen, dass es

auch für Senior_innen alternative Wohnformen gibt.
„Wandsbeker Tor“: Es gibt Überlegungen, ein weiteres Gebäude gegenüber des W1 zu errichten –
diese beiden Gebäude sollen das sogenannte Wandsbeker Tor bilden. Konkrete Ergebnisse hierzu
liegen bislang nicht vor.
TOP 3 Berichte
Geschichtswerkstatt des Vereins Kulturzentrum Wandsbek e.V.
Sigrid Curth berichtet von der Arbeit der Geschichtswerkstatt. Die kleine Runde Freiwilliger trifft sich ca. ein
Mal im Monat. Wer Lust hat, sich hier einzubringen, ist herzlich eingeladen. Vorherige Kontaktaufnahme
erbeten: [email protected]
Die Geschichtswerkstatt Wandsbek lädt zu einem Rundgang ein:
Sonntag, 29.05., um 11 Uhr: Vom Arbeits- zum Erholungsort - Die Geschichte des Eichtalparks. Treffpunkt:
Torhaus am Eichtalpark, Dauer: 90 Min., Spende: 5 €.
GreenGym
Sigrid Curth berichtet von dem Projekt GreenGym, dass es seit dem Frühsommer auch in Wandsbek gibt
und bei dem das gemeinsame Gärtnern mit Bewegung im Vordergrund steht; hierfür haben sich drei
gemeinnützige Träger zusammengetan: heilende Stadt, I.K.A.R.U.S. und das Kulturschloss Wandsbek.
Bezirksmittel ermöglichen auf Zeit fachliche und organisatorische Begleitung der Freiwilligen-Gruppe. Ein
paar unscheinbare Parkecken sind durch die Zusatzpflege der Aktiven aufgeblüht. Auch die Gemeinschaft
unter Nachbar_innen ist gewachsen; hier treffen sich alt und jung, Neubürger_innen und Alteingessene.
Nächste Treffen im Kulturschloss (jeweils 16.15 - 18 Uhr):
14.02.: Stadtgrün für Viele - durch aktive Nachbarschaft
13.03.: Gesund im Park - das Heilgarten-Projekt + Zeit für mich und andere! Wie Freiwilligenarbeit gelingt.
20.03.: Start in die OpenAir-Saison: GreenGym-Auftakt-Treffen mit Park-Rundgang, 14 bis 16 Uhr
Ab 03.04.: Regelmäßiges Angebot an allen Sonntagen im Mühlenteichpark, 14 bis 17 Uhr (Abschluss: 16.10.)
AG Kultur: Stadtteilsommerfest
Iris Schäfer stellt sich als neue Leitung des Kulturschlosses vor. Sie lädt alle Anwesenden ein, sich bei der
Gestaltung des Programms mit eigenen Wünschen und Ideen einzubringen. Anschließend berichtet sie von
den verschiedenen Projekten der AG Kultur:
- Das dritte Stadtteilsommerfest am Mühlenteich findet am 4. September 2016 statt.
- Die 2. Auflage des Stadtteilcomics ist erschienen und kann ab sofort während der Bürozeiten für
4,50 € käuflich erworben werden.
- Außerdem wird es in 2016 auch eine Neuauflage des Stadtteilplans geben.
Die AG Kultur freut sich über Mitgestalter_innen. Kontakt: [email protected]
Der Termin der nächsten Stadtteilkonferenz steht derzeit noch nicht fest, wird aber voraussichtlich erst im
Juni stattfinden - die Organisator_innen möchten die Zeit nutzen, um das Konzept zu überarbeiten. Aus dem
Plenum wird der Wunsch geäußert, alle Interessierten bei der Diskussion über die grundsätzliche
Ausrichtung und Struktur einzubinden. Es wird vorgeschlagen ein diesbezügliches Treffen auf Ende
April/Anfang Mai zu datieren. Das Orga-Team wird die Einladung zu diesem Treffen über den Verteiler
versenden und den Termin im Wochenblatt bekanntgeben.
09.02.2016
Katja Meybohm