Informationsblatt der Kinder- und Jugendland gGmbH, Großobringen PersonalienNEUES Inhalt heute Nach dem Ausscheiden von Herbert Böttner nach 35 Dienstjahren als Kapitän, eh Teamleiter natürlich, in den wohlverdienten Ruhestand, gab es in unserer Weimarer Wohngruppe einige personelle Bewegungen. Gefallen hat uns diese Situation ganz und gar nicht. Bringt so ein Personalkarussell doch immer Unruhe mit sich. In dieser Übergangszeit übernahm Uta Schwarz kommissarisch die Teamleitung. Unser Ziel war es, die Stelle des Teamleiters wieder mit einem Mann zu besetzen. Diesen Vorsatz umzusetzen erwies sich als nicht ganz einfach. Zum 01. April konnten wir Anton Wächter als neuen Mitarbeiter der KiJuLa und Teamleiter in der H.-Löns-Straße in unseren Reihen begrüßen. Mit ihm wird nun wieder das hier dringend benötigte Stück Kontinuität Einzug halten. An dieser Stelle dürfen wir uns noch einmal ganz herzlich für den langjährigen Einsatz von Herrn Böttner unter unserem Trägerdach bedanken. Danke sagen dürfen wir auch Frau Schwarz für ihr engagiertes Tun, die uns demnächst für einige Zeit verlassen wird. Herrn Wächter wünschen wir einen guten Start und damit dem gesamten Team der Wohngruppe ( Herrn Wächter, Frau Zimmermann, Herrn Musche, Frau Günther und Frau Rauch) eine stabile und professionelle Zusammenarbeit. Ki Ju La Im Dorfe 52 99439 Großobringen Tel.: 03643/48 180 Fax. 03643/48 18 27 Mail: [email protected] www.kijula.de Impressum Herausgeber: Kinder-und Jugendland gGmbH Auflage: Redaktion: Druck: 60 Stück Wolfgang Schlenstedt Realisation: wosch Christophoruswerk Erfurt News Titelseite: Seite 2 … Wo sind sie geblieben Fortsetzung Titelseite Seite 3 Jungenzentrum mit Intensivbetreuung PersonalienNeues Seite 4 Ausgabe 2 / 2008 … wo sind sie geblieben? Ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch die letzten Jahre zieht, ist die Tatsache der sich veränderten Situationen und Bedarfe in der Jugendhilfe. Will man die Zeit nicht verschlafen, ist man gezwungen, sich darauf einzustellen. Dies gilt besonders für die freien Träger, haben diese doch neben dem inhaltlichen Anspruch auch wirtschaftliche Zwänge sich möglichst kurzfristig dem Markt anzupassen, ja im Idealfall der Entwicklung mit hellseherischen Fähigkeiten schon einen Schritt voraus zu sein. Bleibt an dieser Stelle die Feststellung, dass die Jugendhilfeplaner in den Ämtern und Behörden bei der Entwicklung von Zukunftsstrategien nicht gerade sehr hilfreich sind. Meist sind sie damit beschäftigt, die Vergangenheit aufzuarbeiten und auszuwerten. Eine sicher verbesserungswürdige Situation. Aber zurück. Für uns als kleinen Träger, mit einer über– und durchschaubaren Leitungsstruktur, erscheint es zunächst relativ einfach neue Ideen umzusetzen. Freilich liegt das Risiko voll und ganz auf unserer Seite, freilich ist noch diese und jene verwaltungstechnische Hürde außerhalb unseres Trägerdaches zu nehmen. Letztlich sind diese Aufgaben aber mit ein bisschen gutem Willen auf allen Seiten lösbar. Bleibt aber die Tatsache, dass jede noch so gute theoretische Konzeption mit Leben erfüllt werden muss, und das ist nur mit Mitarbeitern möglich, die zu alledem bereit sind. Und genau an dieser 2 KiJuLaNews Stelle beginnt das Problem. Die Genehmigungsbehörden fordern von uns immer vehementer höher qualifizierte Mitarbeiter einzustellen, multiprofessionelle Teams zu haben, dem ja aus fachlicher Sicht nichts hinzuzufügen ist. Stünde dem gegenüber nicht die Tatsache, dass inzwischen immer weniger Menschen bereit sind, sich dem täglichen Wahnsinn in einer stationären Einrichtung zu stellen, das auszuhalten, was es da auszuhalten gilt, sich häufig Gefahren und Drohungen auszusetzen und seien diese auch „nur“ verbaler Natur. Das Ganze in einem Schichtsystem, 365 Tage im Jahr und bei einer Bezahlung, die wohl kaum als angemessen bezeichnet werden kann. Damit aber noch nicht genug. Schauen wir mal auf all die Praktikantinnen und Praktikanten zurück, die in den letzen drei Jahren in unserer Einrichtung ein Praktikum absolviert haben, so finden wir keinen Einzigen, der nicht mit der Feststellung seinen Einsatz in einer Wohngruppe beendet hätte, dass sein erlerntes theoretischen Wissen mit der nun erlebten Realität nur wenig zu tun hatte. Diese Meinung vertreten sowohl Fachschüler als auch Studierende an Hochschulen. Mit anderen Worten heißt das nichts anderes, als dass unsere Nachwuchskader ihre Ausbildung zwar mit Erfolg abschließen werden, was aber nicht bedeutet, dass sie damit Handwerkszeug erworben haben, mit dem sie fit sind für den Alltag, der auf sie wartet. Es liegt mir völlig fern hier schwarz zu malen. Vielmehr möchte ich darauf hinweisen, dass wir die Zeit nicht verschlafen dürfen, junge Menschen so gut und realitätsnah auszubilden, dass sie gerüstet sind für den Dienst an Kindern, Jugendlichen und deren Eltern, die Hilfe brauchen. Und motiviert natürlich auch, wozu selbstverständlich eine angemessene Bezahlung gehört, die aber ist nicht alles. Arbeiter in der Jugendhilfe sollten sich für diese Tätigkeit berufen fühlen. Berufung beginnt im Kopf, geht durch den Bauch, gebraucht Gefühle und Empfindungen, benötigt Fingerspitzengefühl, Sensibilität und Gelassenheit, braucht die Bereitschaft sich auf ein Abenteuer einzulassen. Braucht natürlich auch das entsprechende Wissen, gefiltert durch alle menschlichen Sinne. Komplizierte und komplexe Aufgaben sind nur mit Menschen zu bewältigen, die dazu bereit sind. Und wer mit offenen Augen durch die Welt läuft, der blickt dann doch ein bisschen sorgenvoll in die Zukunft, es sei denn, sein Lebensmotto heißt: „nach mir die Sintflut!“ 3 Jungenzentrum mit Intensivbetreuung Wenn sich ständig etwas verändert, stellt sich schon die Frage nach dem Grund der Veränderungen. Zum einen könnte man es als suchendes Tasten im Nebel sehen, in der Hoffnung mehr oder weniger zufällig einen Treffer zu landen. Andererseits könnte man damit auch seine ach so tolle Flexibilität in den Mittelpunkt rücken. Wenn man ehrlich ist, haben aber die meisten Veränderungen einen ganz banalen Grund. Im Jungenzentrum Vieselbach jedenfalls war es so. Immer wieder auftretende Schulprobleme, Schwierigkeiten mit der Berufsausbildung und Verhaltensmuster fern ab von jeglicher Normalität zwangen uns über eine Struktur nachzudenken, die in der Lage sein könnte, dies alles aufzufangen. Gepaart waren diese Überlegungen mit der über die Jahre gewachsenen Erkenntnis, dass wir für unsere Jungen häufig die Messlatte so hoch gelegt hatten, dass ein Überspringen für sie nicht nur unmöglich war, sondern wohl auch Ängste hervorgerufen hatte. Wer bisher mit der Überzeugung ge- arbeitet hat, dass es für jeden Einzelfall doch eine akzeptable Lösung geben muss, sprich ein Schulabschluss ist erreichbar, eine Berufsausbildung muss sein, dem fällt es schon schwer zu erkennen, dass für eine zunehmende Anzahl unserer Jungen diese Ziele aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zu erreichen sein werden. Aber was heißt das nun? Mit leichten und immer wieder kehrenden Strukturen wollen wir solche Jungen und jungen Männer dennoch fit machen für ein Leben, welches sie nach Möglichkeit später einmal allein bewältigen können. Das heißt im Klartext sie intensiv zu beschäftigen, keine lange Weile aufkommen zu lassen, ihnen zu zeigen, dass auch sie etwas zu leisten in der Lage sind. Dass sie gebraucht werden. Wie schwierig die Umsetzung derart doch einfach klingender Ziele ist, zeigt der Alltag. Oft beginnt man täglich wieder von vorn, stellt sich mit den verrücktesten Ideen der Herausforderung, sich häufig fragend, warum der Erfolg von gestern heute wie eine Seifenblase zerplatzt ist? Fünf Mitarbeiter unterschiedlicher Professionen betreuen sechs Jungen intensiv, bei einer täglichen Öffnungszeit, die auch den Vormittag mit einschließt. Mehr Informationen zu diesem Angebot, und wir sprechen an dieser Stelle bewusst nicht von einem Projekt, erhalten sie gern auf Anfrage.
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