fitness: Muckis aus der Dose Seite 19 M agaz i n de r N ö arb e i te rk amm e r 04/15 APP Gegen hochwasser arbeitszeit Kürzer arbeiten – besser leben lebensalter Wie alt können Sie werden? staubsauger: 15 Modelle im Test gesundheit: Pflicht und heisse ware Die Gesundheit der Beschäftigten interessiert Arbeitgeber zu wenig. Das Geschäft damit bringt vielen umso mehr. umfrage Meine dringendste Frage zur Pension monika wagner, Reinigungskraft, Vitis: „Mit bald 57 Jahren gewinnt der gesamte Themenkomplex rund um die Pensionierung für mich immer mehr an Bedeutung.“ Verkäuferin, Vitis: „Ich war der Überzeugung, dass ich die Beitragsmonate zusammenhabe. Leider wurde mir nun mitgeteilt, dass ich bis 2018 arbeiten gehen muss.“ ewald meixner, © Fotolia.com maria hübsch, J e älter wir werden, desto mehr beschäftigen uns ungeklärte Fragen zur Pension. Die AKNÖ bietet daher Infoveranstaltungen speziell für ArbeitnehmerInnen ab 55 Jahren an. ExpertInnen der AKNÖ und der Pensionsversicherungsanstalt antworten auf allgemeine und individuelle Fragen zu Pensionskonto, Pensionshöhe, Altersteilzeit und Pensionsantritt. Das Pensionskonto erleichtert es jeder und jedem Beschäftigten, zu erfahren, wie hoch die Pension einmal sein wird. Vorausgesetzt, der PVA wurden alle Versicherungszeiten gemeldet. Das Pensionskonto wurde mit dem Ziel geschaffen, ein transparentes System für alle zu haben. An der Höhe und der Berechnung der Pension und dem gesetzlichen Umlageverfahren ändert sich dadurch nichts. Abteilungsleiter, Windigsteig: „Nach einer Operation fällt mir das Arbeiten merklich schwerer. Für mich sind deshalb Informationen zur Altersteilzeit wichtig.“ doris fasching, Malerin, KleinEberharts: „Obwohl die Altersteilzeit das bestimmende Thema ist, möchte ich mich möglichst umfassend über meinen Ruhestand informieren.“ t reffpu n kt 0 4/2 Die Infoabende „Rund um die Pensionierung“ finden am 8. Oktober in der AK Amstetten, am 22. Oktober in der AK Neunkirchen und am 29. Oktober in der AK Mistelbach statt (Adressen und Telefonnummern siehe Seite 23). Beginn ist jeweils um 18 Uhr. © Bohacek © Fotos: Gattinger Ich meine ... „Was Sie am Konto haben, ist fix. So können Sie planen, ob Stundenreduktion oder Altersteilzeit leistbar wären.“ Mag. Johannes Denk AKNÖ-Sozialrechtsexperte meinstandpunkt © Vyhnalek 6 Inhalt Ursprünglich wollte ich Ihnen an dieser Stelle etwas über die bevorstehenden Lohnverhandlungen berichten, übers Gesundbleiben, das auch im Arbeitsprozess so wichtig ist, über die Arbeitszeit, die schon wieder in Diskussion ist, und über die Wohnbauförderung, deren Zweckbindung wir unbedingt fordern. Diese Themen werden wir mit Nachdruck verfolgen. © Fotolia.com 5 Arbeit&Politik 8 mindestsicherung Der Weg zurück. 9schicksal Chronisch krank und berufstätig. 10arbeitszeit Kürzer arbeiten – besser leben. 12lebensalter Werden Sie 100 Jahre alt? 13 karriere mit lehre Der Landesmeister. 14behindert Welt voller Hürden. 15krankenstand Nein zur Einvernehmlichen. Josef Staudinger ist mir als AKNÖ-Präsident mit gutem Beispiel vorangegangen. Und ich werde seine Worte nicht vergessen, mit denen er mir versicherte, ich sei auf dem richtigen Weg. Er, der erklärte Sozialpartner, bestärkte mich darin, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen und noch mehr auf Sozialpartnerschaft zu setzen. Nur gemeinsam erreicht man etwas für die Beschäftigten im Land, auch von gegensätzlichen Standpunkten aus muss eine Annäherung möglich sein. Das ist das Vermächtnis von Josef Staudinger, der anlässlich seiner Pensionierung meinte: „Wir müssen die Stimme für die niederösterreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erheben, wenn sie sonst nicht gehört werden. Das ist unsere Aufgabe. Wir ruhen uns nicht auf unseren Lorbeeren aus sondern müssen täglich für die Rechte unserer Mitglieder weiterkämpfen. Dazu sind wir da.“ Ja, Pepi, das meine ich auch, und das werde ich weiter so halten. Danke für alles, mein lieber Freund. LEHRE? SCHU LE? WAS NUN? JU GE ND - UN BI LD UN GS M D ES BERU FS- UND BILDU NGSIN FOS FÜR SCHÜ 19. SEPT. 2015 akyoung.at facebook.c 22 EINTRITT FREI SE LER/IN NEN UND VAZ, ST. PÖLTE N VON 9 BIS 15 UHR om/ak young ELTER N. .noe © Fotolia.com 21 16vki-test Bodenstaubsauger. 17 unerbetene anrufe Nächtlicher Terror, was tun? 18 private vorsorge Es gilt: Nix ist fix. 20video-tipp Wie sicher ist Onlinebanking? 21kalender Zwischen Theater, Schiff und Jobinfo. 22wandern Zum Edelweiß auf die Rax. 23sozialarbeit Workshops fürs Stromsparen. Doch dann erreichte uns eine traurige Nachricht. Denn Josef Staudinger, der langjährige Präsident der AK Niederösterreich und Vorsitzende des ÖGB NÖ, ist tot. Von seinem Ruhestand, den er 2009 angetreten hat, hat er nicht so viel gehabt, wie ich ihm gerne gegönnt hätte. Er war mein Freund und auch mein Vorbild. Kennengelernt haben wir einander, als wir 1987/88 die Sozialakademie besucht und dort den 39. Lehrgang absolviert haben. Ich war damals Metaller-Jugendsekretär und 22 Jahre alt, er, 38 Jahre, war Sekretär bei der Gewerkschaft Bau-Holz. Seitdem waren wir einander in Freundschaft verbunden. 13 Konsum&Freizeit AKNÖ-Präsident Liebe Leserin, lieber Leser! 4Leserbriefe Das sagen Sie. 5Meinung Energydrinks verbieten? 6 gesundheit Pflicht und heiße Ware. MARKUS WIESER Ist es wichtig, im Beruf ein Vorbild zu haben? Was meinen Sie? Schreiben Sie mir: [email protected]. treff punkt 04/3 Leserbriefe treffpunkt AKNÖ, Windmühlgasse 28, 1060 Wien Tel.: 05 7171-1245 oder -6712, E-Mail: [email protected] Alt-Präsident Josef Staudinger verstorben Josef Staudinger, der langjährige Präsident der AK Niederösterreich, ist am 24. Juli 2015 im 67. Lebensjahr nach langer Krankheit verstorben. Der gebürtige Guntramsdorfer und gelernte Installateur war bis 1986 in der Brau AG beschäftigt. Danach begann er bei der Gewerkschaft Bau-Holz seine Tätigkeit als Arbeitnehmervertreter. Die Geschicke der AKNÖ führte er von 1994 bis 2009, ab 2002 war er auch Vorsitzender des ÖGB Niederösterreich. Er baute die AKNÖ in turbulenten Zeiten zu einem modernen und effizienten Servicebetrieb aus, immer in Hinblick auf die Menschen und ihre Bedürfnisse. Als Interessenpolitiker verstand er es, über Parteigrenzen hinweg das Gemeinsame in den Vordergrund zu stellen. Das war ihm wichtig: bessere Bildungsund Berufschancen für Jugendliche und Ältere, Mindesteinkommen, Beschäftigung durch moderne Arbeitsplätze sichern, ein zuverlässiges Pensionssystem u. v. m. Einige seiner Erfolge: • Förderung von Lehrwerkstätten und Lehrlingen, mit dem Josef-Staudinger Preis werden Lehrlinge in überbetrieblichen Ausbildungen ausgezeichnet. • Beschäftigungsinitiativen wie Startbahn, Transjob, Phönix Ostarrichi • Osterweiterung mit Augenmaß • Gratis-Preisvergleiche für Mitglieder • AKNÖ-Steuerrückholaktion, Bildungsbo nus, gebührenfreie telefonische Bera tung für alle Mitglieder etc. t reffpu n kt 0 4/4 Seite 18 M aga z i n d e r n ö arbeiterkaMMer 03/15 web-tipp: wieder arbeit preise für strom und gas Zwei Frauen haben es geschafft gefühle im job Immer nur lächeln kostet Kraft Als Gewerkschaftsmitglied und auch wohnen: Eigenes Heim, privat verfolge ich Glüc allein? die einjährige Geschichte von UNDOK seit ihrer Gründung mit großem Interesse und freue mich deshalb sehr, nun die ersten positiven Ergebnisse diese Woche in unterschiedlichen Medien wiederzufinden. [...] Dass sich Gewerkschaft und Arbeiterkammer für Menschen ohne Papiere einsetzen, ist großartig, denn schließlich ist das für uns alle als ArbeitnehmerInnen wichtig und gut. Auf diese Weise werden einerseits jene Leute unterstützt, die ohnehin am Rande der Gesellschaft stehen, und andererseits Unternehmen daran gehindert, Lohnund Sozialdumping zu betreiben. test: Lernen Sie gerne was dazu? WeLche BLeIBe SIe FInden, hängT davon aB, Wo Im Land SIe Suchen. und WIe vIeL geLd SIe haBen. Daniela Schier, per E-Mail Steuerreform treffpunkt 02/15 Ich habe Ihren Artikel zur Steuerreform gelesen. Ich verdiene knapp 900 Euro brutto. Pendlerpauschale steht mir auch zu. Ich habe für 2014 knapp 400 Euro Negativsteuer herausbekommen. Wird sich für mich die Negativsteuer erhöhen? Und noch eine Sache: Mein Gatte und ich haben zwei Autos. Das zweite wird zu fast 100 Prozent von meinem Gatten für die Fahrt zur Arbeit genutzt. Die jährlichen Kosten für dieses Fahrzeug (Seat Ibiza, Benzin, 70 PS) betragen ca. 3.134 Euro. Als Angestellter wird für die Fahrt zur Arbeit der Verkehrsabsetzbetrag in Höhe von 291 Euro und das Pendlerpauschale (PP) von 372 Euro von der Steuerbemessung abgezogen. Pendlereuro in Höhe von 30 Euro bekommt er auch. Mir wurde mitgeteilt, dass das PP eine Begünstigung darstellt und es daher keine Möglichkeit gibt, die tatsächlichen Kosten anstelle dessen anzusetzen. Grenzsteuersatz ist 36,5 Prozent. Das ergibt eine Steuerersparnis von 272 Euro pro Jahr mit PP. Könnte man die tatsächlichen Fahrtkosten ansetzen, würde die Steuerersparnis 1144 Euro betragen. Ich wünsche mir Wahlfreiheit zwischen Pendlerpauschale und tatsächlichen Kosten. Silvia Schopf, per E-Mail Antwort der Redaktion: Für PendlerInnen wird sich die Negativsteuer auf 50 Prozent der geleisteten Sozialversicherungsbeiträge, jedoch maximal 500 Euro, erhöhen. Bei 900 Euro brutto werden Sie als Pendlerin voraussichtlich eine Negativsteuer von 500 Euro bekommen. Zu Ihrer zweiten Frage: Die Fahrt vom Wohnort zur Arbeitsstätte zählt als Privatfahrt. Daher können dafür keine Kosten geltend gemacht werden. Um aber hier den Dienstnehmer nicht ganz „allein“ zu lassen, gibt es den Verkehrsabsetzbetrag, das Pendlerpauschale und den Pendlereuro. Kilometergeld (0,42 Euro/km) können Sie nur für Dienstreisen, die Sie mit dem privaten Auto durchführen, geltend machen, sofern der Dienstgeber kein oder ein geringeres Kilometergeld zahlt. Um aber den DienstnehmerInnen die auf dem Weg vom Wohnort zur Arbeitsstätte entstehenden Kosten zukünftig noch mehr abzugelten, wird mit der Steuerreform der Verkehrsabsetzbetrag auf 400 Euro erhöht. Berufsunfähigkeitspension Aufgrund meiner Klage gegen die PVA wurde mir die Berufsunfähigkeitspension ab 1. Jänner 2014 zuerkannt. Ich konnte es dennoch so lange nicht glauben, dass ich diesmal Erfolg haben werde – da ich bereits zuvor drei Mal erfolglos geklagt habe – bis die mir zuerkannte Nachzahlung vor wenigen Tagen auf meinem Konto einlangte. Das alles habe ich Ihnen zu verdanken. Deshalb ist es mir ein großes Anliegen, Ihnen und Ihren MitarbeiterInnen in Hainburg/Donau besonders herzlich für Ihre Unterstützung zu danken. Erich Buschbacher, Bruck/Leitha Gegen TTIP Die AK-Kampagne gegen TTIP geht weiter. Über www.no2isds.eu können Sie Mitgliedern des Handelsausschusses Ihre Meinung mitteilen. Eine Veranstaltung der Plattform STOP-TTIP findet am 28. September, 19.30 Uhr, Theater am Steg, in Baden statt – mit AKNÖPräsident Markus Wieser, Jarko Ribarski (WK) und Helga Krismer, Klubchefin der Grünen NÖ. www.noegkk.at beratung 2015 Väter Schwangeren und werdende Mütter Informationen für enter Wr. Neustadt NÖGKK Service-C Wiener Straße 69 2700 Wr. Neustadt, Liv Friis-Larsen Nachruf treffpunkt 03/15 urlaub: Tipps für die schönste Zeit Schwangere erfahren, was sie über Elternschaft und Arbeit wissen müssen. Wann und wo? 16. September, 18.30 Uhr, AK Scheibbs. 23. September, 14 Uhr, NÖGKK-Servicecenter Wiener Neustadt und 18 Uhr Pöchlarn. 14. Oktober, 17 Uhr, NÖGKK-Servicecenter in St. Pölten. 21. Oktober, 18 Uhr, AK Hollabrunn, 5. November, 18 Uhr, AK Mödling. Infos: noe.arbeiterkammer.at/veranstaltungen. www.stockxpert.com; Undok hilft Termin 2015: 23. September, 14:00 die Geburt eines – 16:00 Uhr Kindes wie Wochen- um Kinder» Informationen rund zum pauschalen euungsgeld, Beihilfe geld, Kinderbetr Heilbehelfe... betreuungsgeld, eines Kindes nach der Geburt Ämterwege » Information über Meldeamt, Finanzamt) (Standesamt, n Fragen » Beantwortung von allgemeine 899-2254 unter: 050 Anmeldung erbeten Impressum: Medieninhaber, Herausgeber & Redaktion: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich, 1060 Wien, Windmühlgasse 28, Tel.: 01 588831251. Redaktion: CR Susanna Belohlavek (sb), Soma Ahmad (sa), Matthias Appinger (ma), Christoph Baumgarten (cb), Markus Neumeyer (mn), Hans-Paul Nosko (hpn), Pablo Panzenböck (pp), Christian Resei (cr), Wilfried Scherzer (che), Gerhard Zahler-Treiber (gzt). Layout: Sabine Jobst. Hersteller: Leykam Druck GmbH & Co KG, Bickfordstraße 21, 7201 Neudörfl. Coverfoto: © Fotolia.com Redaktionsschluss: 3. August 2015. Adressänderungen: mitgliederbetreuung@ aknoe.at oder unter 05 7171-1175. MEinung Jugend & Wissenschaft Maximilian Lonsky Dipl. oec. troph. Britta Macho Ernährungswissenschaftlerin © Wilke AHS-Schüler Ich denke, dass jede und jeder für sich entscheiden sollte, ob sie oder er Energydrinks konsumiert oder nicht. Andere koffeinhaltige Getränke, die nicht verboten sind, sind genauso ungesund und werden trotzdem getrunken. Wer ungesunde Getränke zu sich nimmt, muss sich der Konsequenzen bewusst sein. energydrinks zu verbieten halte ich nicht für sinnvoll, Verbote machen ein Lebensmittel erst interessant. Aber wir sollten bedenken: Energydrinks enthalten Zucker und Koffein. Ein Zuviel davon fördert Übergewicht und Überdrehtheit. energydrinks verbieten: ja oder nein? www.leopoldmaurer.com Ich mag Energydrinks sehr gern, und zwar zu jeder Tageszeit, außer am frühen Morgen. Aber ich trinke sie allein wegen des Geschmacks, nicht wegen des Koffeingehalts. Ich werde davon weder munterer noch überdreht. Ich trinke sie seit meinem 14. Lebensjahr, vorher haben sie mir nicht geschmeckt. Und meine Eltern hätten es mir sicher nicht erlaubt, welche zu trinken. Ich komme manchmal auf zwei am Tag, aber mehr als zehn pro Woche sind es nicht. Ich übertreibe es nicht, da mir klar ist, dass sie ungesund sind. Der Koffeingehalt ist ähnlich wie beim Kaffee. Der tägliche Koffeinkonsum aus Kaffee, schwarzem Tee, Cola und Schokolade sollte bei Gesunden 300 bis 400 mg nicht überschreiten. Vier bis fünf Dosen täglich liegen an der oberen Grenze. Das ist eine Menge, die im Durchschnitt in Clubs an einem Abend, zusätzlich gemischt mit Alkohol, getrunken wird. Mögliche Folgen: Schlafentzug, Überdrehtheit und mitunter Herzrhythmusstörungen. Für Kinder, Schwangere, Stillende und Koffeinempfindliche sind Energydrinks nicht zu empfehlen, daher auch die Warnhinweise auf den Getränken. CARTOON CARTOON CARTOON CARTOON CARTOON CARTOON CARTOON CARTOON treff punkt 04/5 coverStory fitness: Muckis aus der Dose Seite 19 M aga z i n d e r n ö arbeiterkaMMer 04/15 aPP GeGen hochwasser arbeitszeit Kürzer arbeiten – besser leben lebensalter Wie alt können Sie werden? staubsauger: 15 Modelle im Test gesundheit: Pflicht und heisse ware Die GeSunDheiT Der BeSchäfTiGTen inTereSSierT ArBeiTGeBer zu WeniG. DAS GeSchäfT DAMiT BrinGT vielen uMSo Mehr. gesundheit: Pflicht und heiße Ware 81 Prozent der Belegschaft haben die Fragebögen ausgefüllt, die das Arbeitsmedizinische Zentrum Mödling für uns erstellt hat“, ist Geschäftsführer Heinrich Ruf von Semperit Reifen in Wiener Neudorf stolz. So gut ist das Erfassen, in der Fachsprache heißt es „Evaluieren“, von psychischen Belastungen in der Firma angelaufen. Auch Betriebsrat Gerhard Schnecker ist zufrieden. Erste Ergebnisse zeigen, dass Termindruck und Arbeitsbelastung im Reifenvertriebsunternehmen die größten Belastungen sind. „Bis Ende August arbeiten wir mit dem Betriebsrat Maßnahmen dagegen aus“, sagt Ruf. Dafür, dass sich viele andere Unternehmen Zeit bei der Umsetzung dieser neuen Arbeitsschutzmaßnahme lassen, haben er und Schnecker wenig Verständnis, bringt es doch auch der Firma Gewinn, wenn die Beschäftigten gesünder sind. gen werden oft erst im letzten Augenblick beigezogen, viele Unternehmen binden sie nicht einmal bei der Evaluierung von Belastungen ein.“ Eine bestenfalls kurzfristige Lösung. „Wenn die Organisation der Arbeit, zu viel Stress oder fehlende Kompetenz in der Führungsebene Erkrankungen auslöst, hat niemand was davon“, sagt Haberle. Gesundheitspolitisch wäre es wichtig, die Evaluierung ernster zu nehmen. „Jede zweite Erkrankung hat die Ursache im Beruf oder wird vom Arbeitsplatz beeinflusst. Psychische Erkrankungen stehen dabei an erster Stelle.“ 13,4 Milliarden private Ausgaben Geht es um Gesundheit als Geschäft, zeigen sich heimische Unternehmen engagierter. 13,4 Milliarden Euro geben die ÖsterreicherInnen laut jüngsten verfügbaren Zahlen privat für Gesundheit aus, das sind 1.600 Euro pro Kopf und Nase. Mit Wachstumsraten Ähnlich sieht das Dr. Christian Haberle, Ar- von fast fünf Prozent, das zeigt eine Studie im beitnehmerschutzexperte der AKNÖ: „Ar- Auftrag von Wirtschaftskammer und -minisbeitspsychologinnen und Arbeitspsycholo- terium. In diesen privaten Markt fallen viele Angebote, manche wirksam, manche Lifestyle, manche wissenschaftlich wiuMSATZBRINGER in Sachen Gesundheit derlegt: private Versicherungen, Bioprodukte, Wellness, AlternativmediFreiwillige ärztliche Leistungen, inkl. Alternativmedizin 4,6 Mrd. zin, Nahrungsergänzungsmittel. „Die Sportartikel 2,2 Mrd. Menschen sind gesundheitsbewusster Private Zusatzversicherungen 1,4 Mrd. geworden. An sich ist das positiv. DieGesunde Ernährung, inkl. Functional Food und Biolebensmitteln 1,7 Mrd. ser Trend schafft auch neue Arbeitsplätze“, erklärt AKNÖ-GesundheitsGesundheitstourismus 1,3 Mrd. experte Dr. Bernhard Rupp. Quelle: Zukunftsmarkt Gesundheit, Roland Berger Strategy Consultants, 2008 treffp u n kt 04/6 © Scheichel Heimische Unternehmen engagieren sich nicht enthusiastisch, wenn es um die Gesundheit ihrer Beschäftigten geht. Aber das Geschäft mit der Gesundheit beschert manchen Milliarden. Positivbeispiel Semperit: Geschäftsführer Heinrich Ruf (l.) und Betriebsrat Gerhard Schnecker gehen gegen psychische Belastungen im Betrieb vor. Die Schattenseite Wenn Gesundheit zum konsumierbaren Gut wird, kann aber leicht ausgeblendet werden, dass soziale Umstände für viele Erkrankungen verantwortlich sind. Quasi: Wer krank ist, ist selbst schuld. Für Rupp ist es wichtig, dass der Zugang zur Gesundheit nicht vom Geldbörsel abhängig wird. Bei der Basisvorsorge müsse die Politik darauf achten, dass alle teilhaben können: „Gesunde Lebensmittel wie frisches Obst und Gemüse sollen sich alle leisten können.“ Auch in den medizinischen Bereich ist der Trend übergeschwappt. Allein in Niederösterreich gibt es 1.700 Ärztinnen und Ärzte ohne Kassenvertrag und 1.300 mit Kassenvertrag. Sie alle praktizieren auf dem Stand der Wissenschaft. Der Vorteil der Ersteren: Zeit. Die Gefahr einer Zwei-Klassen-Medizin ist © Fotolia.com coverStory © Vyhnalek interview „Wir reden nicht vom täglichen Apfel.“ Markus WIESER, AKNÖ-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Was kann die heimische Politik aus Ihrer Sicht leisten, um die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten? Wenn von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern verlangt wird, immer länger zu arbeiten, müssen dafür auch ausreichend geeignete Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Neben einem BonusMalus-System zur Beschäftigung Älterer ist daher auch Betriebliche Gesundheitsförderung verpflichtend umzusetzen. Die Menschen sollen so lange wie möglich gesund bleiben. Tun heimische Betriebe hier aus Ihrer Sicht genug? Es darf nicht sein, dass einige Vorzeigebetriebe Maßnahmen setzen und die Gesundheit ihrer Beschäftigten fördern, während der Rest seine Verantwortung nicht wahrnimmt. Durch Überstunden und andere Belastungen steigt die Zahl chronischer Erkrankungen. Wenn wir von Lösungen sprechen, geht es nicht um den täglichen Apfel am Arbeitsplatz, sondern um nachhaltige Maßnahmen. Was haben die Betriebe davon? Gesunde Beschäftigte sind produktive Beschäftigte. Und wenn sie bis zur Pension gesund bleiben, bleibt den Betrieben wichtiges Know-how erhalten, wovon beide Seiten gleichermaßen profitieren. hier vorprogrammiert. Die gelte es zu verhindern, sagt Rupp: „Das Kassensystem darf kein Fließbandsystem für die Armen werden.“ Genauso wichtig: Wenn Unternehmen dem ArbeitnehmerInnenschutzgesetz nachkommen, sparen sich die Beschäftigten so manche private Ausgabe für ihre Gesundheit. [email protected] gesund im betrieB Dass Arbeit nicht krank machen darf, legt das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz fest. Arbeitgeber müssen ihr Möglichstes tun, um gesundheitlichen Schaden von MitarbeiterInnen fernzuhalten: durch Sicherheitsunterweisung und Maßnahmen in Richtung Gesundheit oder indem sie körperliche und psychische Belastungen am Arbeitsplatz regelmäßig von Expertinnen und Experten evaluieren lassen. Auch Grenzwerte etwa für Lärm sind in Verordnungen festgelegt. Darüber hinausgehende Maßnahmen fallen unter Betriebliche Gesundheitsförderung. Sie ist als moderne Unternehmensstrategie zu verstehen, mit dem Ziel, die Gesundheit zu stärken. Häufig wird auch dem persönlichen Lebensstil der Beschäftigten viel Aufmerksamkeit gewidmet. Mehr Infos finden Sie unter noe.arbeiterkammer.at/gesund. treff punkt 04/7 Arbeit& Politik Dr. Bernhard Rupp AKNÖ-Gesundheitsexperte © Scheichel treffpunkt-Tipp 24-Stunden-Pflege Sabine Nieber zu AKNÖ-Sozialrechtsexperten Max Weh: „Ohne Mindestsicherung hätte ich‘s nicht geschafft.“ Meine Mutter braucht Pflege. Worauf muss ich achten, wenn ich eine 24-Stunden-Agentur verpflichte? gesichert: Der Weg zurück Wenn Sie mit einer dieser – meist ausländischen – Agenturen einen Vertrag abschließen, sollten Sie darauf bestehen, dass ein österreichischer Gerichtsstandort vertraglich vereinbart wird. Dann gilt bei Streitigkeiten das österreichische Recht, auch wenn das Unternehmen aus dem Ausland agiert. Laut internationalem Privatrecht ist der Gerichtsstandort frei verhandelbar, bestehen Sie daher auf Ihrem Recht. t reffpu n kt 0 4/8 S abine Nieber (Name geän- „Ich muss wieder lernen, was ein Bestätigungen des Programms dert) aus dem Weinviertel normaler Alltag bedeutet.“ Als Ju- vorlegen.“ Das sei manchmal läshat wieder Arbeit. Seit einem gendlicher hatte er eine schwieri- tig, aber: „Ich bin froh, dass es die halben Jahr ist sie im Einzelhan- ge Phase, die in eine Abwärtsspi- Mindestsicherung gibt. Sonst hätdel tätig. Fast vier Jahre hat sie rale führte. Schule abgebrochen, te ich keine Aussicht, wieder auf darauf hingearbeitet. „Ich bin bei keine Ausbildung, Gelegenheits- eigenen Beinen zu stehen.“ einem Verkehrsjobs, immer wieunfall schwer verder unterbrochen 170 Euro im Durchschnitt letzt worden“, durch längere Ar- Insgesamt beziehen in Niederösschildert sie dem beitslosigkeit. terreich knapp 24.000 Menschen treffpunkt. DaIrgendwann ge- BMS. Die meisten bekommen sie nach war sie sellten sich ernst- nicht zur Gänze: Sie verdienen jahrelang arbeitshafte psychische mit einem geringen Lohn oder geunfähig, brauchte Probleme dazu. ringem Arbeitslosengeld weniger Reha und PhysioZeitweilig war als die BMS und bekommen den therapie. SchmerIlz sogar in be- Differenzbetrag ausbezahlt. „Die Lukas Ilz: „Ich will bald wieder zen hat sie bis auf eigenen Beinen stehen.“ fristeter Invalidi- durchschnittliche BMS liegt in heute. Das Krantätspension. Er Niederösterreich bei 170 Euro“, kengeld lief aus, Anspruch auf hat erkannt: „Ich will was tun, ich sagt AKNÖ-Experte Max Weh. Arbeitslosengeld hatte sie wegen will auf eigenen Beinen stehen.“ Ungerechtfertigt wird sie so gut ihrer Arbeitsunfähigkeit nicht. Bis er in den Arbeitsmarkt re- wie nicht bezogen: Im Jahr 2014 „Ohne Mindestsicherung wäre ich integriert ist, wird es dauern. Da stellten die Bezirkshauptmannmit nichts dagestanden“, sagt sie. macht er sich keine Illusionen. schaften bei Überprüfungen 16 Wenn er nicht im Beschäftigungs- Fälle möglichen Missbrauchs fest. Auf eigenen Beinen projekt ist, hält ihn das Sozialamt Darunter auch solche, wo den Für Lukas Ilz (Name geändert) auf Trab, schildert er: „Ich muss BezieherInnen am Ende mehr hat der lange Weg zurück im regelmäßig nachweisen, dass ich zustand als vor der Überprüfung. März begonnen. „Ich bin in ei- AMS-Termine wahrnehme, und [email protected] nem Arbeitsassistenzprogramm der Caritas“, erzählt der 26-JähriEinen Überblick über Anspruch und Höhe bietet der AKNÖ-Folder „Bedarfsorientierte ge. 17 Stunden die Woche ist er Mindestsicherung“. Als Download auf noe.arbeiterkammer.at/broschueren beschäftigt. Bald sollen es 30 sein. © Schuh Leider gibt es für Vermittlungsagenturen in Österreich noch keine verpflichtenden Qualitätsstandards. Der sicherste Weg ist, wenn Sie sich an vertrauenswürdige Organisationen wie Volkshilfe, Caritas, Rotes Kreuz oder Hilfswerk wenden, welche die Vermittlung von Heimhilfen mit begleitender Qualitätssicherung anbieten. Doch eine seriöse Dienstleistung kostet, deshalb sind diese Organisationen teurer als Agenturen, die nur im Internet ihre Leistungen anpreisen. Die Bedarfsorientierte Mindestsicherung (BMS) unterstützt Menschen in schwierigen Lebenslagen und soll ihnen den Weg zurück ins normale Leben ermöglichen. i Arbeit&Politik © Fotolia.com schicksal: Chronisch krank fenen schwer erkrankt sind. „Besonders jungen Menschen werden mangels fachgerechter Begleitung oft berufliche Chancen genommen, sie können weder Selbstvertrauen aufbauen noch ihr Potenzial voll ausschöpfen“, kritisiert AKNÖGesundheitsexperte Dr. Bernhard Rupp. Barbara Bux erhielt vor allem private Hilfe. Sie ist in ihrem neuen Job sehr erfolgreich – der Firma hat sie erst nach sechs Monaten von ihrer MS erzählt. (cr) Kontakte: Berufliche Integration: www.dabei-austria.at; Arbeitsassistenz: www.neba.at/arbeitsassis- Viele informieren den Arbeitgeber nur bei zeitlich aufwendigen tenz/warum.html Therapien über ihre Krankheit. Das ist okay. gefunden: Sozial & nachhaltig Haas Food Equipment GmbH arbeitet, wo sie auch Betriebsrätin ist. Auch Mitgliedsbeiträge sind nicht zu bezahlen. Das Projekt soll nicht nur E-Car-Sharing in der Region bekannt machen, sondern Menschen die Scheu vor Elektroautos nehmen. Details dazu gibt es unter www.dieschlaue-energie.at. (cb) Im treffpunkt macht die AK Niederösterreich Projekte und Firmen sichtbar, die sich um Nachhaltigkeit und soziale Verträglichkeit bemühen. Senden auch Sie Ihre Vorschläge an [email protected]. FÜR SIE gelöst AKNÖ-Expertin Mag. danja wanner: Eine Frau aus dem Bezirk Baden besucht im Auftrag ihrer Chefin einen Kurs. Danach kündigt sie. Bei der Abrechnung werden ihr 1.100 Euro Kurskosten abgezogen. Für deren Rückerstattung gibt es aber keine schriftliche Vereinbarung. Nach Intervention der Arbeiterkammer verzichtet die Chefin darauf. AKNÖ-Experte günther breiner: Ein Gänserndorfer, der mehrere Krankenstände hinter sich hat, wird im Krankenstand gekündigt. Eine Überprüfung der Endabrechnung durch die Arbeiterkammer ergibt, dass die Firma dem Angestellten noch ein Entgelt und Urlaubsgeld schuldet. Daraufhin werden ihm 2.997 Euro netto nachbezahlt. 127.700 niederösterreichische ArbeitnehmerInnen arbeiten regulär mehr als 41 Stunden die Woche. 182.000 Für NiederösterreicherInnen gibt es nur Teilzeitarbeitsplätze, der Großteil sind Frauen. © Fotolia.com Energieexpertin Susanna Zitz betreibt das erste E-Car-Sharing-Projekt in Stockerau. Es ist ein kleines Projekt, das Größeres in Gang setzen soll: Die Energieexpertin Susanna Zitz betreibt das erste E-CarSharing-Projekt in Stockerau. Und das ausdrücklich auf nicht kommerzieller Basis: „Ich teile mir mein Firmenauto derzeit mit zwei anderen Leuten. Wer das Auto braucht, borgt es sich tageweise aus. Sehr häufig führt das auch zu Fahrgemeinschaften“, sagt sie. Miete fällt für das Elektroauto keine an, zu zahlen sind nur das amtliche Kilometergeld und anteilige Tankkosten. Das deckt die Selbstkosten von Zitz, die hauptberuflich für die Arbeiten im Land 29.500 NiederösterreicherInnen haben einen Zweitjob, um mit ihrem Einkommen auszukommen. AKNÖ-Fazit: Arbeit gerechter verteilen treff punkt 04/9 Quelle: Sozialstatistisches Handbuch der AKNÖ, noe.arbeiterkammer.at/datenfakten Mit elf Jahren erkrankte Barbara Bux (Name geändert) aus Vösendorf an Multipler Sklerose. „Ich kann noch alles machen, aber nach einem Schub sehe ich am linken Auge wenig“, sagt die heute 31-Jährige. Als sie den Job wechselt, fragt sie sich, ob sie ihr chronisches Leiden erwähnen soll. Chronisch krank heißt lange Dauer und unheilbar. Dazu zählen auch Diabetes, Polyarthritis und HIV. Die Symptome und Therapien erschweren das Arbeiten. Hier bieten Begleitprogramme fachgerechte Betreuung, die Adaption des Arbeitsplatzes und Arbeitsassistenz an. Viele Therapien setzen erst an, wenn die Betrof- Arbeit&Politik umdenken: Kürzer arbeiten – besser leben In Österreich stehen 377.000 Menschen ohne Arbeit 269 Millionen Überstunden gegenüber. Grund genug für weniger Überstunden und kürzere Arbeitszeiten. D er Facharbeiter Markus Amon aus Niedersulz freut sich darüber, „eine Woche mehr Urlaub zu haben und zusätzlich Zeitausgleich nehmen zu können“. In seinem Betrieb besteht die Möglichkeit, statt der kollektivvertraglichen Lohnerhöhung mehr Freizeit in Anspruch zu nehmen. Die Freizeitoption ist eine neue Form der Arbeitszeitverkürzung auf freiwilliger Basis. „Seit 2013 gibt es diese im Kollektivvertrag der Elektro- und Elektronikindustrie. Dazu muss im Unternehmen eine Betriebsvereinbarung abgeschlossen werden. Einzige Einschränkung ist, dass der Istbezug über dem KV-Mindestlohn liegt“, sagt PROGE-Landessekretär Patrick Slacik. Anfang 2014 kam der Bereich Bergbau und Stahl, Ende 2014 die Fahrzeugindustrie, im Frühjahr 2015 die Papierindustrie hinzu. Im Kabelwerk von Gebauer&Griller in Poysdorf wird die Freizeitoption bereits angeboten. „Rund 140 der 600 Arbeiterinnen und Arbeiter und die Mehrheit der Angestellten können diese Möglichkeit in Anspruch nehmen. Und jeweils rund 30 machen jährlich davon Gebrauch“, berichtet Arbeiterbetriebsratsvorsitzender Willibald Nagl. Da die Auftragslage sehr gut ist, wurde vereinbart, dass die Freizeitblöcke erst ab 2016 genommen werden können. 35 Stunden für mehr Beschäftigung Die Fachgewerkschaft GPA-djp führt derzeit eine Kampagne unter dem Motto „Kürzer arbeiten – leichter leben“ durch. Wichtigste Forderung ist die Einführung der 35-Stunden-Woche. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IFES sind 66 Prozent der Befragten für 35 Wochenstunden Arbeit – bei vollem Lohnausgleich. Fast 90 Prozent erwarten sich davon eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Rund 55 Prozent sehen darin einen Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Auch für die Produktionsgewerkschaft PROGE ist die Verkürzung der Arbeitszeit ein zentrales Thema. „In der Produktion lässt sich eine wöchentliche Arbeitszeitverkürzung am besten durch innovative Schichtmodelle umsetzen. Es gibt in der Industrie bereits gut eingeführte Modelle, wo im Durchschnitt 34 oder 36 Stunden in der Woche gearbeitet wird“, erläutert Slacik. Meinungen: Umfrage Sind Sie für eine 35-Stunden-Arbeitswoche? 83,5 % Ja Facharbeiter Markus Amon: „Bei uns besteht die Möglichkeit, statt der Lohnerhöhung mehr Freizeit in Anspruch zu nehmen. Ich freue mich über eine Woche mehr Urlaub.“ t reffpu n kt 0 4/10 PROGE-Landessekretär Patrick Slacik: „In der Pro- duktion lässt sich eine Arbeitszeitverkürzung am besten durch innovative Schichtmodelle umsetzen.“ AKNÖ-Experte Mag. Günter Weber: „Die OECD warnt Österreich vor Burnout und anderen gesundheitlichen Folgen aufgrund zu langer Arbeitszeiten.“ AKNÖ-Experte Dr. Jürgen Figerl: „Wenn Unternehmen mehr Überstunden einfordern oder die Produktivität erhöhen, müssen sie keine Neueinstellungen vornehmen.“ BRV der Firma Gebauer&Griller Willibald Nagl: „Un- gefähr 60 Beschäftigte machen jährlich in unserem Betrieb von der Freizeitoption Gebrauch.“ 16,5 % Nein So stimmte die Community auf der AKNÖ-Homepage ab. Arbeit&Politik J L Kürzer arbeiten – was bringt‘s? JJ Lebensqualität: Die Lebensqualität würde sich verbessern. Umfragen zeigen, dass Menschen mit geringerer Arbeitszeit meist zufriedener sind. In Frankreich gaben nach Einführung der 35-Stunden-Woche 59 Prozent an, dass ihre Lebensqualität gestiegen wäre. J Arbeitsteilung JJ Gesundheit: Weniger Tages- und Wochenarbeitszeit macht gesünder. Studien zeigen, dass lange Arbeitszeiten zu gesundheitlichen Problemen und mehr Unfällen führen. „Die OECD warnt Österreich vor Burn-out und anderen gesundheitlichen Folgen aufgrund zu langer Arbeitszeiten“, sagt AKNÖ-Experte Mag. Günter Weber. „Ein Euro für jede Überstunde“ Beim Thema Arbeitszeit darf aber auch nicht auf die vielen geleisteten Überstunden vergessen werden. Die österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben 2014 rund 269 Millionen Überstunden geleistet. Ein Fünftel dieser Überstunden wurde nicht bezahlt. Auf der anderen Seite waren im Juli 2015 376.552 Menschen in Österreich ohne Arbeit. Rein rechnerisch könnten die Überstunden durch rund Noch immer leisten die Frauen zwei Drittel der unbezahlten Familienarbeit. Mehr als 80 Prozent der Teilzeitarbeit entfallen auf Frauen. Bei verkürzter Normalarbeitszeit könnten Frauen leichter Vollzeit arbeiten und Männer hätten mehr Zeit für die Familie. 20er Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) erwartet von der 35-Stunden-Woche mehr als 100.000 neue Arbeitsplätze. Aber ob das passiert, hängt von den Unternehmen ab. „Wenn Unternehmen die Produktion einschränken, mehr Überstunden einfordern oder die Produktivität erhöhen, müssen sie keine neuen Beschäftigten einstellen“, sagt AKNÖ-Experte Dr. Jürgen Figerl. 160.000 Vollzeitstellen ersetzt werden. Markus Wieser, ÖGB NÖ-Vorsitzender und Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich: „Allein in unserem Bundesland würde eine Reduktion der Überstunden um 20 Prozent 6.000 neue Arbeitsplätze schaffen.“ Er fordert außerdem auch die rasche Einführung des Überstunden-Euro: „Ein Euro pro geleisteter Überstunde soll dabei in Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung fließen.“ Meilensteine der Arbeitszeitverkürzung: 1910 J/K Beschäftigung: Männer/Frauen: 3. Urlaubswoche 40er 1964 60er 1918 1959 Achtstundentag 45-Stunden-Woche K/L Arbeitsbedingungen: Hier sind auch Verschlechterungen denkbar. Unternehmen könnten, anstatt mehr Personal anzustellen, die Arbeit verdichten. Das gleiche Pensum müsste dann in kürzerer Zeit bewältigt werden. Eine zunehmende Flexibilisierung der Arbeitszeit würde die Freizeit schlechter planbar machen. Sechste Urlaubswoche Auch der leichtere Zugang zur sechsten Urlaubswoche verkürzt die Arbeitszeit. Derzeit haben nur Beschäftigte, die 25 Jahre im selben Betrieb tätig sind, Anspruch darauf. Wenn alle ArbeitnehmerInnen nach 25 Berufsjahren bzw. ab einem Alter von 43 Jahren eine Woche mehr Urlaub hätten, würde die Jahresarbeitszeit sinken. Und darüber könnten sich jene Beschäftigten freuen, die – noch – keine Freizeitoption im Kollektivertrag haben. [email protected] 4. Urlaubswoche 1976 80er 1975 40-Stunden-Woche 2000 1986 5. und 6. Urlaubswoche Einführung der 38- bzw. 38,5-Stunden-Woche in einigen Branchen treff punkt 04/11 Arbeit&Politik ALTer: Ach du liebe Zeit! Hundert zu werden, ist für manche traumhaft, für andere bedrohlich und für Neugeborene Zukunft. Weshalb wir immer älter werden. 2060: ein Drittel über 65 Geschichten aus vergangenen Epochen werden wir in Zukunft öfter von Zeitzeugen hören, denn die Menschen werden älter. In Österreich haben Männer eine Lebenserwartung von knapp 78 Jahren, Frauen kommen auf 83 Jahre. Derzeit nimmt das Höchstalter in westlichen Industrienationen pro Jahrzehnt um zweieinhalb Jahre zu. Ein Neugeborenes hat gute Chancen, 100 Jahre alt zu werden – das hat drastische Auswirkungen. Es kommen weniger Kinder zur Welt, es gibt mehr Singles und kinderlose Paare – aber die Menschen leben länger. Schon 2020 wird es mehr über 65-Jährige geben als unter 20-Jährige. Ab 2060 wird rund ein Drittel der Bevölkerung älter als 65 sein. Die Ursachen dafür sind bessere Arbeits- und Lebensbedingungen, ein gesunder Lebensstil und gute medizinische Versorgung. Gebildete leben länger Internationale Vergleiche zeigen: Menschen, die in einem gut ausgebauten Gesundheitsund Bildungssystem leben, haben eine höhere Lebenserwartung. Entscheidend ist aber, dass alle Zugang dazu haben. Prognosen zeigen: Eine heute 35-jährige Akademikerin wird etwa 86 Jahre alt, eine gleichaltrige Pflichtschulabsolventin dagegen 83. Bei den heute 35-jährigen Männern mit Hochschulabschluss liegt das prognostizierte Sterbealter bei 84, bei gleichaltrigen Pflichtschulabsolventen bei 77. Verantwortlich für ein kürzeres Leben sind laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung vermehrte psychische Belastung wegen knapper finanzieller Ressourcen, ein körperlich belastendes Arbeitsleben und wenig Kontakt zu FreundInnen und NachbarInnen. Heimweh, aber wonach? Für Maria Fröhlinger waren besonders die Kriegs- und Nachkriegszeiten beschwerlich. Darüber wurde später in der Familie gesprochen. Nicht aber darüber, was Not und „Grauslichkeiten“ in der eigenen Seele auslösten. Nach dem Krieg gebar sie vier Kinder, die „alle etwas geworden sind“. Ihr „guter und fleißiger“ Mann war Autoverkäufer. Nun ist sie seit 14 Jahren verwitwet und muss sich langsam bescheiden, während alles um sie herum schneller wird. Aufstehen, Gehen, Hören und sogar Denken machen ihr manchmal Mühe. „Aber man wird gütiger. Was mich früher aufgeregt hätte, nehme ich heute nicht mehr ernst.“ Die Kinder und Enkel besuchen sie regelmäßig im Altersheim in St. Pölten, aber: „Am meisten gehen mir mein Mann und die Familie ab, ich sehne mich sogar nach meinen Eltern. Und manchmal habe ich wirklich Heimweh, ich kann aber nicht sagen, wonach.“ Christian Resei, [email protected] Wir werden immer älter Was hat Bildung mit dem Alter zu tun? Wie wahrscheinlich ist es, den 80. Geburtstag zu erleben: 62,9 % 74,7 % 57,4 % 73,3 % 54,1 % 72,0 % 47,7 % 68,7 % 41,8 % 65,2 % Hochschule/Universität Höhere Schule Mittlere Schule Lehre Pflichtschule Quelle: www.statistik.at Wie alt sind die Menschen in 45 Jahren? unter 20 Jahre 20 bis 65 Jahre älter als 65 Jahre 2013 20,0 % 61,8 % 18,2 % 2030 19,3 % 57,1 % 23,6 % 2060 18,6 % 52,7 % 28,7 % Bevölkerungsstruktur in Österreich in Prozent Werden Sie 100 Jahre alt? Von 7. bis 12. September findet die Ausstellung „100 Jahre alt werden – aber wie?“ am Campus der WU in Wien statt. Dabei werden Sie auf eine Reise durch das eigene Leben geschickt. Sie können sich spielerisch mit den Themen des Älterwerdens auseinandersetzen und sich selbst beim Altern zusehen, Ihre durchschnittliche Lebenszeit berechnen oder lernen, welche Faktoren das Leben verkürzen. Öffnungszeiten: 7. bis 12 September, 10 bis 19 Uhr; Infos: www.sozialministerium.at/site/Soziales/100Jahre t reffpu n kt 0 4/12 © Thomas Lehmann D ie Welt hat sich schon sehr verändert. Maria Fröhlinger war ihr Arbeitsleben lang als Chefsekretärin bei einer Schuhhändler-Genossenschaft tätig und pendelte – sie stammt aus Mank im Mostviertel. „Das hieß, jeden Tag um dreiviertel fünf aufstehen und den Zug um sechs nach Wien erwischen“, erzählt die 88-Jährige. Schnelles Tippen und Stenografieren – „aber bitte ohne Rechtschreibfehler! Heute sind die Menschen so schlampig und viele können nicht mehr richtig Deutsch, obwohl sie auf dem Gymnasium waren“, sagt sie streng. Als der Richtige kam, musste sie auf ihn warten. Zwei Jahre, dann ist er doch aus dem Krieg und der russischen Gefangenschaft zurückgekehrt. Maria Fröhlinger (88): „Was mich früher aufgeregt hätte, nehme ich heute nicht mehr ernst.“ Arbeit&Politik Martin Burger hat mit Wettkämpfen gar kein Problem. porträt: Der sozial Berufene © Neumayer Der Bad Vöslauer Maximilian Zirkowitsch hat den AKNÖ-Wissenschaftspreis gewonnen. Mit dem treffpunkt spricht er über sich und sein soziales Engagement. karriere mit lehre: „G‘sunder Ehrgeiz!“ Martin Burger macht es vor. Er ist Landesmeister der Installateur-Lehrlinge. A uch wenn sich der kleine Ort Nöhagen im Bezirk KremsLand als verschlafenes Nest präsentiert, trifft das nicht auf seine BewohnerInnen zu. Denn Martin Burger ist ganz und gar nicht verschlafen. Der 20-jährige Installateur-Lehrling hat nicht nur seine Eltern stolz gemacht, sondern gleich auch seinen Lehrbetrieb, die Berufsschullehrer und den gesamten Ort. Der begeisterte Helene-Fischer-Fan hat es bei der Lehrlingslandesmeisterschaft geschafft, alle 27 MitbewerberInnen hinter sich zu lassen. Der Pokal hat jetzt einen Ehrenplatz in seinem Zimmer. Löten, schweißen, verbiegen Mit Wettbewerbssituationen dürfte Martin Burger keine Probleme haben, im Gegenteil. Als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr tritt er regelmäßig erfolgreich bei Leistungsbewerben der Florianis an. Bei der Landesmeisterschaft profitierte er von diesen Erfahrungen und gab kurz nach Ablauf der fünfstündigen Zeitvorgabe das schönste Werkstück, eine Eisen-KupferRohrinstallation, von allen ab. Die guten Noten, die er sich in der Berufsschule Zistersdorf erarbeitet hat und die Erfahrungen, die er in seinem Lehrbetrieb, der Firma Kugler, sammeln konnte, haben sich ausgezahlt. Die Zukunft kann kommen „Wenn Martin sich etwas einbildet, hält ihn nichts mehr auf, er hat einen g’sunden Ehrgeiz“, sagt der stolze Vater. Martin sieht den Erfolg eher gelassen – er hat schon neue Ziele: „Ich würde gerne beim Bundesleistungsbewerb antreten und die Meisterprüfung machen.“ Seinem Lehrbetrieb bleibt er weiterhin treu. Eines unterscheidet ihn offensichtlich von seiner Lieblingssängerin: Atemlos ist Martin nie. Markus Neumayer, [email protected] infos für Lehrlinge Über Lehrberufe informieren sich Interessierte am besten bei der AKNÖ-Jugend- und Berufsinfomesse „Zukunft.Arbeit.Leben“ am 19. September im VAZ St. Pölten von 9 bis 15 Uhr (siehe auch Seite 21). Infos auf noe. arbeiterkammer.at/lehre L ächelnd sitzt er in seinem Stammlokal im 15. Wiener Gemeindebezirk, dem „eindeutig coolsten“ Bezirk, wie er sagt. In Bad Vöslau aufgewachsen, lebt Maximilian Zirkowitsch in Wien und hat seinen Master in Soziale Arbeit an der FH St. Pölten gemacht. Die Abschlussarbeit über „Betreutes Wohnen“ verfasste er mit zwei Studienkolleginnen. Darin entwarfen sie, basierend auf statistischen und empirischen Daten aus der Region Wagram, ein Angebot für Ältere, das auf Pflege, Ehrenamt und sozialer Arbeit beruht. „Dass wir damit den Wissenschaftspreis gewonnen haben, ist schon überwältigend“, sagt der 31-Jährige. Wissenschaftspreisträger Maximilian Zirko- witsch: Soziale Arbeit ist für mich Berufung. Aktiv und engagiert Soziale Arbeit ist aber nicht nur ein Studium, für Zirkowitsch ist sie Berufung. Schon als Zivildiener machte er erste Erfahrungen und betreute in Niederösterreich unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Bis heute ist er in der Flüchtlingsberatung tätig, auch wenn die Belastung zunimmt. Dazu hat seiner Meinung nach die Politik viel beigetragen: „Die aktuelle Situation ist untragbar und beschämend.“ Verständnis und Menschlichkeit Wo die Politik versagt, greifen Freiwillige ein. „Die Zivilgesellschaft hat hier die Politik überholt“, freut sich der sozial engagierte Preisträger. Um dem negativen Stimmungsbild entgegenzusteuern, suchte er nach Initiativen, die Flüchtlinge unterstützen, und wurde fündig: In Österreich helfen Freiwillige den Flüchtlingen durch Geld- oder Sachspenden, Fahrtendienste oder Deutschkurse. „Frust über die Politik erzeugt Verständnis und Menschlichkeit in der Bevölkerung. Das ist ein schönes Zeichen“, hofft er auf eine soziale(re) Zukunft. [email protected] Wissenschaftspreis: Die AKNÖ fördert Abschlussarbeiten von Studierenden. Die nächste Einreichfrist ist am 29. Februar 2016. Alle Infos dazu finden Sie auf noe.arbeiterkammer.at/studium. treff punkt 04/13 Arbeit&Politik Mario Höbinger kennt die Hindernisse: „Es beginnt bei Bankomaten, die sind für Rollifahrer kaum zu bedienen. Krass wird es bei Bus oder Bahn.“ behindert: Noch viele Hürden! © Scherzer „Mein Kabarett kommt an. Es funktioniert, den Sehenden auf humorvolle Weise den Alltag von Blinden nahezubringen.“ Martin MAYERHOFER, Techniker und Kabarettist men werden. Übel ist die Situation auch bei Arztbesuchen. Barrierefrei? Leider nein! Nur eine Ärztin ohne Kassenvertrag in Waidhofen ist stufenlos erreichbar. Eine Anfrage um Einsteighilfe in den Bahnhöfen Göpfritz an der Wild und Wien Heiligenstadt wurde vom ÖBB-Kundenservice so beantwortet: „Sie müssen sich an diesen Bahnhöfen selbst helfen ...“ Dr. Ursula Janesch, Sozialrechtsexpertin der AKNÖ, stellt fest: „Seit Anfang 2009 müssen Autobusse barrierefrei sein. Bauliche Barrieren müssen bis 1. Jänner 2016 abgeschafft werden. Liegt eine Barriere vor, ist zu prüfen, ob sie gerechtfertigt ist, etwa eine Brandschutztür. Ist sie das nicht, berechtigt sie zu Schadenersatz.“ t reffpu n kt 0 4/14 Blindes Kabarett für Sehende Der blinde Martin Mayrhofer (33) aus Zeillern bei Amstetten kämpft gegen andere Barrieren. Vom AMS werden Blinde meist auf die Gesundheitsstraße geschickt, um zu checken, ob sie arbeitsunfähig sind. Aber Martin Mayrhofer fühlt sich nicht behindert, „nur anders halt“. Er arbeitet im Transdanubia Braillezentrum in Floridsdorf. „Wir stellen technische Hilfsmittel für Sehbehinderte her, setzen an, wo Optiker aussteigen“, sagt der Techniker, während er einem Computer das Sprechen beibringt. Eine Frauenstimme liest den Text. „Damit eröffnen sich neue Betätigungsfelder, nicht nur die Zeitung, auch komplizierte Datensätze können gelesen werden“, schildert er. Auch Zuginformationen werden so für Blinde verständlich. Das Hobby von Martin Mayrhofer, das Kabarett, hat mit Behinderung zu tun: „Ich war unsicher, ob das bei Sehenden ankommt. Doch es funktioniert und es macht Spaß, den Leuten auf humorvolle Weise den Alltag von Blinden nahezubringen, und nimmt ihnen die Scheu.“ Denn oft sind es Berührungsängste und falsche Vorstellungen, die Arbeitgeber davon abhalten, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen. Wilfried Scherzer, [email protected] Die AKNÖ macht die Situation von Menschen mit Behinderung zum Thema. Sehen Sie ein Video auf: noe.arbeiterkammer.at/veranstaltungen Das muss sich ändern: © Vyhnalek M ario Höbinger (40) aus Waidhofen/Thaya sitzt im Rollstuhl. Der Elektromechaniker ist an Multipler Sklerose erkrankt und kennt die Hindernisse, die sich für Rollifahrer Innen auftun: „Es beginnt bei Bankomaten, die sind kaum zu bedienen. Krass wird es bei Bus oder Bahn.“ Bei Bussen müssen sich RollifahrerInnen 48 Stunden, beim Wieselbus sechs Tage vorher anmelden – und es funktioniert dennoch oft nicht. „Dann kommt ein Bus ohne Rampe“ – Höbinger und Manfred Groß (55) aus Wohlfahrts bei Waidhofen können viel erzählen. Oft muss für kurze Strecken ein stundenlanger Umweg über Wien in Kauf genom- © Scherzer Behinderte Menschen müssen immer noch viele Hürden bewältigen, nicht nur am Arbeitsmarkt. Zwei Betroffene berichten. „Die Ausgleichstaxe muss erhöht werden.“ Markus WIESER, AKNÖ-Präsident 34 Prozent aller begünstigt Behinderten in Niederösterreich haben keine Arbeit. Nur jeder fünfte Betrieb kommt seiner Beschäftigungspflicht nach, der Rest zahlt die viel zu niedrige Ausgleichstaxe. Oft werden Behinderte geringfügig eingestellt, um diese Ausgleichstaxe zu umgehen. Das muss sich ändern. Und zwar durch: • Erhöhung der Ausgleichstaxe auf 1.500 Euro (derzeit maximal 370 Euro) • Verpflichtende Beschäftigung von einer bzw. eines begünstigt Behinderten ab 20 DienstnehmerInnen (derzeit ab 25) • Geringfügige Beschäftigung darf nicht auf diese Pflicht anrechenbar sein. • Wiedereinführung des erhöhten Kündigungsschutzes ab dem siebenten Monat • Umfassender Diskriminierungsschutz für behinderte Menschen in Niederösterreich • Rasche und umfassende Herstellung der Barrierefreiheit krank: Nein zur Einvernehmlichen Fallen Sie nicht auf den Dauerbrenner in der AKNÖ-Beratung herein: Unterschreiben Sie niemals eine einvernehmliche Kündigung im Krankenstand. D as Strickmuster ist immer gleich: Arbeitgeber bieten Beschäftigten im Krankenstand eine einvernehmliche Auflösung an. Wenn sie dieser zustimmen, verlieren sie doppelt. Erstens, weil sie nur halb so viel Krankengeld bekommen als im „Wenn Sie einer Einvernehmlichen zustimmen, verlieren Sie doppelt.“ Kurt ZACH, AKNÖ-Berater ungekündigten Zustand. Zweitens, weil dieses Geld dann von der Krankenkasse bereitgestellt wird, die Versicherten bezahlen sich ihren Krankenstand quasi selbst. „Ist eine einvernehmliche Auflösung einmal unterschrieben, ist der Arbeitgeber finanziell aus dem Schneider, weil er sich die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall erspart“, sagt AKNÖ-Berater Kurt Zach. „Das Ziel, aus dem Entgeltfortzahlungsgesetz herauszufallen, ist der Grund für diese Vorgehensweise des Arbeitgebers. COMIC COMIC COMIC comic comic comic comic comic comic . .. ef h C t vom comic comic Poscomic comic comic comic comic comic comic comic comic comic comic comic comic COMIC comic comic comic comic comic comic comic Und deshalb appellieren wir, niemals einer einvernehmlichen Auflösung im Krankenstand zuzustimmen.“ Schon bei der Unterzeichnung eines Dienstoder Arbeitsvertrags ist Vorsicht geboten. Dass bereits hier eine Blanko-Unterschrift für eine „Einvernehmliche“ unterschrieben wird, ist kein Einzelfall. Zach: „Unterschreiben Sie daher nur, was Sie hundertprozentig verstehen. Ist das nicht der Fall, fragen Sie nach. Bei weiterer Unklarheit kommen Sie bitte sofort zur Arbeiterkammer und lassen den Vertrag prüfen.“ 32 Millionen Euro gesichert 78.919-mal wandten sich die Mitglieder bereits im ersten Halbjahr 2015 telefonisch, schriftlich oder persönlich an die AKNÖ-Expertinnen und -Experten. Insgesamt wurden mehr als 32 Millionen Euro für sie geltend gemacht, und zwar per Intervention, vor dem Arbeits- und Sozialgericht oder bei Insolvenzabwicklungen. [email protected] Arbeitsrecht: drei Dauerbrenner © Fotolia.com Platz 1: Probleme rund um den Krankenstand Platz 2: ausstehende oder zu geringe Löhne/Gehälter Platz 3: keine oder zu wenig Sonderzahlungen i Die ArbeitsrechtsexpertInnen der AKNÖ erreichen Sie unter 05 7171-1717. Details finden Sie auch auf noe.arbeiterkammer.at/arbeitsrecht. www.leopoldmaurer.com treff punkt 04/1 5 konsum&Freizeit Der Test von 15 Staubsaugern zeigt: Strom sparen geht nicht auf Kosten der Saugkraft. das Ranking Die Besten. Vier Geräte mit Beutel (Sie- mens, Kärcher, Miele und Philips) und ein Gerät mit Box (Bosch) bringen eine gute Saugleistung auf Teppichen und überzeugen auf Hartböden. Und sie bewältigen die Faseraufnahme von Polstern. Außerdem sind die Erstgereihten vergleichsweise leise und weisen beim Manövrieren keine größeren Schwächen auf. Mit Preisen zwischen etwa 200 und 400 Euro zählen sie zu den teureren Produkten. Die Schlechtesten. und Reinigungsklassen gibt. Während die Angaben zur Energieeffizienz weitgehend stimmen, zeigen die Testergebnisse erhebliche Unterschiede zu den Label-Angaben bezüglich des Saugvermögens auf verschiedenen Böden auf. Grund: Im Test wurden realistischere Prüfkriterien angelegt. EU-Label oft praxisfern. Die ÖkodesignRichtlinie verpflichtet Staubsaugeranbieter, die Geräte mit einem Energielabel zu kennzeichnen, das Auskunft über Energieeffizienz Alle Testgeräte liegen unterhalb von 900 Watt und gehören somit zu den sparsamsten Energieklassen. Elf Modelle sind mit Staubbeutel ausgestattet, vier mit Staubbox. AUSSTATTUNG Richtpreis in € Preis Staubbeutel/Stück in € Testurteil Erreichte von 100 Prozentpunkten Hepa-Abluftfilter1) Leistung in W lt. Anbieter Leistung in W gemessen Nutzbares Volumen Staubbehälter in l 2) Aktionsradius in m2) Gewicht in kg2) Maximale Länge des Saugrohrs in cm2) Energielabel-Klassen: Energieeffizienz/ Staubemission/Teppichreinigung/ Hartbodenreinigung SAUGEN StaubaufnahmeTeppichboden Staubaufnahme Hartboden Staubaufnahme aus Ritzen Staubaufnahme an Ecken und Kanten Faseraufnahme vom Teppichboden Faseraufnahme von Polstern3) HANDHABUNG UMWELTEIGENSCHAFTEN 15 % HALTBARKEIT Testergebnisse Bodenstaubsauger 270,– 300,– 209,– 230,– 280,– 159,– 130,– 140,– 250,– 169,– 150,– 3,– 2,79 3,23 1,09 2,49 3,23 3,– 3,– 2,– 3,– 0,89 gut (74) gut (70) gut (68) gut (68) durchschnittlich (56) durchschnittlich (56) durchschnittlich (54) durchschnittlich (48) durchschnittlich (48) durchschnittlich (42) weniger zufriedenstellend (26) 650 600 800 650 750 700 650 600 650 700 750 819 714 721 767 785 763 675 678 758 691 808 2,2 3,2 3,1 3,2 2,1 2,3 1,6 1,5 2,6 3,9 1,9 12,2 10,2 11,0 10,9 12,0 8,8 9,5 9,0 13,2 11,0 7,8 4,9 8,7 7,3 7,0 7,3 7,7 5,0 7,9 6,7 7,4 5,0 107 90 104 87 91 104 80 80 96 90 92 A/A/C/C A/A/D/D A/B/D/C A/A/C/B A/A/C/A B/B/E/D B/B/E/D B/B/E/D A/A/C/A A/A/C/A B/E/E/E + + + + o5) o5) o5) o5) o5) o5) o + + + + o o o – o –5) – + + + + + o + + + + o + + + + o + + + + + + + + + + + + + + + + – + + – – – – – – – – – – – – + + + + + o + o – o + + + + + + + + o + + + + + + + + + + + + + o + + + + + + + + + + + o o + + o – –5) + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + o 399,– 90,– 349,– 99,– entf. entf. entf. entf. gut (70) durchschnittlich (56) weniger zufriedenstellend (32) weniger zufriedenstellend (22) 700 800 750 650 765 819 857 667 3,4 1,9 2,0 1,0 9,8 9,4 9,7 7,8 10,0 5,9 7,3 4,7 108 87 91 89 A/A/C/C B/C/D/C A/A/D/A A/E/D/D + o5) –5) – + o – – + + + + – + + + + + + – – o o + + – – – o o + o –– + o o o o + + o – – –5) + + + + + + + + Details: www.konsument.at/staubsauger201507 (kostenpflichtig) Marke Type MIT BEUTEL Siemens VSQ8SEN72C Kärcher VC 6 Premium4) Miele Complete C3 EcoLine Philips Performer Pro Eco FC 9197/91 AEG UltraOne UOGREEN Miele Complete C1 EcoLine Bosch BGL3B110 Siemens VS06B112A6) Thomas crooSer parquet 2.0 Hoover Athos AT70 AT30 Philips Power Life FC8322/09 MIT STAUBBOX Bosch BGS 6ALL Dirt Devil DD 2220 Dyson DC37c Allergy Singer SVCT 3311 Eco Zeichenerklärung: = nein = ja entf. = entfällt 1) Hepa: High Efficiency Particulate Air Filter, hochwirksamer Partikelfilter 2) gemessen 3) geprüft mit Polsterdüse 4) laut Anbieter Bedienungsanleitung geändert 5) führt zur Abwertung 6 ) laut Anbieter Bodendüse geändert Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–), nicht zufriedenstellend (– –) ... für Geräusch auf Hartboden und für Geräusch auf Teppich: ... für Stromverbrauch: sehr gering (+ +), gering (+), durchschnittlich (o), hoch (–), sehr hoch (– –) Prozentangaben = Anteil am Endurteil Preise: April 2015 sehr leise (+ +), leise (+), durchschnittlich (o), laut (–), sehr laut (– –) t reffpu n kt 0 4/16 ©I 10 % Die EU gestattet den Saugern seit dem Vorjahr maximal 1.600 Watt Strom, ab September 2017 nur noch 900 Watt. Aber: Die Wattzahl ist nicht entscheidend. Das Um und Auf ist, dass Gerät und Saugdüse optimal aufeinander abgestimmt sind. Dann erreicht der Sauger auch mit weniger Watt eine gute Leistung. 30 % Für AllergikerInnen. HausstauballergikerInnen sollten lieber nicht saugen oder eines der Testgeräte mit Hepa-Abluftfilter und sehr gutem Staubrückhaltevermögen wählen. staubsauger: Weniger Watt 45 % Dyson Allergy und Singer SVCT, die Schlusslichter, sind auf Teppichen kaum zu gebrauchen. Auf Hartböden saugen sie durchschnittlich, aber laut. Auf Teppichen kassierte der Dyson wegen seines Krachs ein „nicht zufriedenstellend“. Bei den Modellen mit Beutel landete der Philips Power Life auf dem letzten Platz. Er saugt schlecht auf Teppichen, ist laut und hatte noch ein Problem im Dauertest. konsum&Freizeit schule: Sommer, Sonne, Nachhilfe Instituten kommt den Eltern nicht viel billiger: Rund 18 Euro pro Stunde kostet die Einheit. Die Preisspanne zwischen dem günstigsten (8 Euro) und dem teuersten Angebot (38 Euro pro Stunde) ist auch hier groß. © Fotolia.com AKNÖ-Tipp: Preise vergleichen, Probestunden vereinbaren und auf die Dauer der Unterrichtseinheiten achten. Diese können zwischen 45 und 100 Minuten variieren. Und fragen Sie bei Gruppenunterricht nach der Zusammensetzung der Gruppe. Mehr Tipps finden Sie auf noe.arbeiterkammer.at/bildungspolitik. (sa) © Fotolia.com anrufe: Nächtlicher Terror Zwei nächtliche Anrufe können bereits als störend eingestuft werden. Es ist drei Uhr früh und das Handy klingelt. Sie kennen zwar die Nummer nicht, heben aber trotzdem ab: Es könnte ja ein Freund in Not sein, der von einem anderen Gerät aus anruft. Es meldet sich – niemand. „Dann ist es oft ein unerbetener Anruf“, sagt Mag. Isabella Mittelstrasser, Konsumentenschützerin der AK Niederösterreich und zählt weitere Varianten auf: „Jemand möchte Nummern verifizieren, um danach unerlaubtes Telefonmarketing zu betreiben oder es soll ein Rückruf auf eine Mehrwertnummer provoziert werden oder aber es ist schlicht Stalking.“ Anrufe dieser Art – auch tagsüber – sind, wenn sie als störend empfunden werden, unzulässig und werden nach dem Telekommunikationsgesetz mit bis zu 4.000 Euro Strafe geahndet. Die Grenze ist relativ eng gezogen: „Zwei nächtliche Anrufe können bereits als störend eingestuft werden“, sagt die Konsumentenschützerin. Wer sich auf diese Art belästigt fühlt, wendet sich am besten an das Fernmeldebüro: für Niederösterreich per E-Mail fb.wien@ bmvit.gv.at bzw. telefonisch 01 7116265-4401. (hpn) Vorsicht Falle: 12 Tipps auf lustig Konsumenten Tipp Hände weg von Werbefahrten! Eine Übersicht der dubiosen Firmen finden Sie unter noe.arbeiterkammer.at/konsument. Konsumenten Tipp Konsumenten Tipp Verträge nicht übereilt per Telefon abschließen! Schon passiert? Informieren Sie sich über das Rücktrittsrecht: 05 7171-1616 Konsumenten Tipp Konsumenten Tipp Konsumenten Tipp Abnehmen, aber richtig! Keine Kredite aus dem Web! Gleich AKNÖ-Broschüre herunterladen: noe.arbeiterkammer.at/broschueren Informieren Sie sich vor einem Kreditabschluss bei der AKNÖ: 05 7171-1616 Konsumenten Tipp Konsumenten Tipp Vorsicht bei Betriebskostenabrechnung Haustürgeschäften! kontrollieren! Schneeräumen ist Pflicht! Albtraum statt Traumurlaub? Infos und Musterbrief zum Rücktritt unter noe.arbeiterkammer.at/konsument. Die 10 häufigsten Irrtümer finden Sie unter noe.arbeiterkammer.at/konsument. Säumige müssen zahlen! Informieren Sie sich: noe.arbeiterkammer.at/konsument Gleich am Urlaubsort Beweise sichern. Tipps dazu: noe.arbeiterkammer.at/konsument Konsumenten Tipp Reifen umstecken nicht vergessen! Geld sparen mit der AKNÖ-Reifenpreiserhebung: noe.arbeiterkammer.at/konsument Konsumenten Tipp Konsumenten Tipp Konsumenten Tipp Vorsicht bei Handyverträgen! Achtung beim Internetkauf! Der Schmäh mit der Verpackung! Vergleichen Sie mit dem AKNÖ-Tarifwegweiser: noe.arbeiterkammer.at/konsument Wie man sich beim Onlinekauf schützt, erfahren Sie auf: noe.arbeiterkammer.at/konsument In großen Verpackungen verbirgt sich oft wenig Inhalt. Achten Sie daher auf die Füllmenge. Der Mensch macht an und für sich viel Blödsinn. Schließt Verträge am Telefon ab, kauft kaputte Sachen im Internet oder schlägt bei Werbefahrten zu. Sie nicht? Dann brauchen Sie sich nicht um unsere 12 Tipps, gezeichnet von Cartoonist Leopold Maurer, zu kümmern. Aber Interessierte können darüber lachen und sie als Ansichtskarte oder alle auf einmal als Plakat ausdrucken. Und auch die eine oder andere Konsumentenschutzweisheit erfahren. Alles auf noe.arbeiterkammer.at/konsument zahl des Monats 2.500 nutzen bereits die AKNÖOnlinebibliothek. Für die 3000. Registrierung vergibt die AKNÖ einen Tolino Vision 2. +++ faktenbox +++ AKNÖ-Onlinebibliothek Insgesamt warten 28.000 E-Medien auf noe.arbeiterkammer.at/digitalebibliothek. Es gibt 15.000 Buchtitel, 700 Hörbücher, Journale und Zeitschriften für PC, E-Reader, Tablet und Smartphone. Top 3: Letzter Gipfel – ein Altaussee Krimi. Kinder der Freiheit – Roman. Die Schöne und der Tod – Krimi. treff punkt 04/17 © Fotolia.com 6.500 SchülerInnen in Niederösterreich haben heuer einen Nachzipf. Viele nehmen daher Nachhilfe über den Sommer. Das kostet jede Menge Freizeit und ein Stange Geld: Für eine private Nachhilfestunde zahlen Eltern dieses Jahr durchschnittlich 20 Euro. Das Preisspektrum liegt bei den privaten AnbieterInnen zwischen 10 und 36 Euro pro Stunde. Nachhilfe-Institute kommen Eltern noch wesentlich teurer: 29,80 Euro werden hier pro Einheit für eine Einzel-Nachhilfe verlangt. Je nach Anbieter reichen die Kosten von 20 bis 38,20 Euro. Die Gruppen-Nachhilfe bei den Nachhilfe gegen Nachzipf? Eine private Stunde kostet zwischen 10 und 36 Euro. konsum&Freizeit private vorsorge: Nix ist fix Undurchsichtige Anlageformen, sinkende Prämien, lange Bindefristen: Die private Pensionsvorsorge hält nicht, was sie verspricht. S tellen Sie sich vor, Sie wären dreißig Jahre alt, stünden mit beiden Beinen im Berufsleben und hörten ständig das Gerede über die Pensionslücke. Langsam macht sich Angst breit. Sie wollen sich informieren und googeln „private Vorsorge“. Die ersten Suchergebnisse sind unterschiedliche Banken und Versicherungen, die das Modell der privaten Lebensversicherung bewerben und mit attraktiven Angeboten locken, „damit Sie auch im Alter gut leben können“. Sie gehen auf Nummer sicher, fragen direkt bei Ihrem Bankberater nach und erklären ihm, dass Sie monatlich 100 Euro längerfristig sparen wollen. Der Bankangestellte entgeg- net: „Gerne, kein Problem. Hier habe ich den besten Sparvertrag für Sie. Sie zahlen monatlich 100 Euro ein und wir legen 70 Euro für Sie an. Den Rest müssen wir leider einbehalten. Den bekommen wir für Beratung, Vertrieb, Anlagekosten.“ Würden Sie diesen Vertrag abschließen? Wahrscheinlich nicht. tenschützer Manfred Neubauer. Die geschürte Angst und eine gut geölte Vertriebsschiene treiben viele NiederösterreicherInnen dazu, übereilt private Vorsorgeverträge – etwa eine Rentenversicherung oder eine fondsgebundene Lebensversicherung – abzuschließen. Angst als Geschäftsmodell „Die ewige Debatte über zu geringe Pensionen und die vermeintliche Pensionslücke verunsichert die Bevölkerung. Vor allem junge Leute werden immer wieder mit dem Schreckensszenario konfrontiert, in der Pension zu verarmen“, sagt AKNÖ-Konsumen- KonsumentInnen zahlen drauf Doch die von den Anbietern beworbenen privaten Vorsorgeprodukte halten nicht, was sie versprechen. Hohe Verwaltungs- und Abschlusskosten können dafür sorgen, dass die versprochene Rendite nicht eingehalten wird. Sprich: Die KonsumentInnen zahlen drauf, während die Gewinne bei den Produktanbietern bleiben (siehe Rechenbeispiel im Kasten). „Die private Vorsorge steht nach wie vor auf wackeligen Beinen und ist nicht die oft versprochene sichere Anlageform“, sagt Neubauer. AKNÖ-Vorsorgecheck c c c c c c Treffen Sie keine übereilte Entscheidung. Suchen Sie Antworten auf folgende Fragen: c Was genau will oder brauche ich? c Wie viel will ich ausgeben? c Kann ich mir das leisten? c Was ist, wenn ich krank oder arbeitslos werde? c Wie gehe ich schuldenfrei in Pension? Holen Sie unterschiedliche Angebote ein und vergleichen Sie. Gehen Sie diese Angebote mit KonsumentenschützerInnen durch. Seien Sie sich bei jedem Angebot der Vor- und Nachteile bewusst. Informieren Sie sich auch unter noe.arbeiterkammer.at/geld. t reffpu n kt 0 4/18 Kein Zurück Immer mehr ArbeitnehmerInnen wollen nun aus ihrer unrentablen privaten Pensionsvorsorge aussteigen, weil der Wert gesunken ist. Das Problem: Bei einigen Altverträgen ist ein Ausstieg nicht möglich. Selbst bei neueren staatlich geförderten Verträgen geht es erst nach zehn Jahren. Die Folge: Wenn die Einlage an Wert verliert, sind den KundInnen die Hände gebunden. „Das heißt, „Private Vorsorge ist nicht die oft versprochene sichere Anlageform.“ Mag. NEUBAUER, AKNÖ-Experte dass die Verbraucherinnen und Verbraucher zusehen müssen, wie ihr Geld immer weniger wird“, erklärt Neubauer. Ein vorzeitiger Ausstieg bedeutet einen herben finanziellen Verlust. Trotzdem erlebt nur knapp die Hälfte der Verträge das Ende der vereinbarten Laufzeit. Aber selbst wer bis zum Ende durchhält, bekommt oft konsum&Freizeit Schuldenfrei in die Pension Sollte man also die Finger davon lassen? Das muss jede und jeder für sich selbst entscheiden. Viel hängt dabei von der persönlichen Einschätzung und der konkreten Lebenssituation ab. Wichtig ist, dass Sie keine übereilte Entscheidung treffen und Ihr Anbieter auf alle Fragen eine nachvollziehbare Antwort hat. „Wird ein Produkt nur positiv dargestellt, oder wird über die Kosten gar nicht geredet, dann lassen Sie die Finger davon. Ein immer passendes Gratisprodukt gibt es nämlich nicht! Wenn Sie schuldenfrei in Pension gehen wollen, ist das oft die beste Vorsorge. Wenn Sie keine Kreditraten zahlen müssen, bleibt oft gar keine vermeintliche Pensionslücke“, sagt Neubauer. [email protected] Das bleibt von 100 euro Von der 100-Euro-Prämie pro Monat sind vier Prozent Versicherungssteuer abzuziehen, ein Unterjährigkeitszuschlag (4 Prozent), die Stückkosten (4 Prozent), einmalige Abschlusskosten (14 Prozent) und laufende Abschlusskosten (2 Prozent) sowie Verwaltungskosten (1 Prozent). 2% 14% 1% Prämie Versicherungssteuer 4% Unterjährigkeitszuschlag Stückkosten 4% Abschlusskosten einmalig 4% Abschlusskosten lfd. Verwaltungskosten 71% Fazit: In den ersten fünf Jahren werden nur rund 70 Prozent, also 70 Euro, als Sparanteil angelegt und verzinst. Wer ordentlich Muckis aufbauen will, kommt um die Diskussion über Nahrungsergänzungsmittel nicht herum. Der treffpunkt hat sich umgehört. R iesige Dosen mit Eiweißpulver am Boden aufgestapelt, kleinere Dosen und Schachteln in den Regalen. An den Wänden Poster von muskelbepackten Bodybuildern – an der Kasse ein junger Mann, der dafür Modell stehen könnte. Das ist oft der erste Eindruck beim Betreten eines Shops für Sportlernahrung. Auf die Frage, was Fitnesswillige tun sollen, um abzunehmen und gleichzeitig Kraft und Muskeln zu entwickeln, bekommen sie zu hören: eine kohlenhydratarme Diät machen und hart trainieren. Zur Deckung des erhöhten Proteinbedarfs werden Eiweißshakes empfohlen. Den Tipp, täglich 2,5 bis 3 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen, bestätigt die Wissenschaft jedoch nicht: Für den Muskelaufbau reichen ein bis 1,5 Gramm Nahrungsergänzungsmittel sollen je Kilogramm Körpergewicht. die Leistung steigern. Kaffee und Topfen Um während einer Diät bei Laune zu bleiben und den Grundumsatz zu erhöhen, wird auch mal zum „Fatburner“ geraten. Ein buntes Sammelsurium an Inhaltsstoffen soll im Gehirn die Glückshormone anregen und die Fettverbrennung erhöhen. „Die Wirksamkeit vieler dieser Substanzen ist wissenschaftlich nicht belegt, bei einigen kann eine zu hohe Dosierung sogar das Gegenteil bewirken“, warnt AKNÖ-Experte DI Helmut Bohacek. Wer noch keine Stunde Training durchhält, dem wird zu „Boostern“ geraten. Anregende Substanzen wie Koffein, Taurin usw. sollen ein längeres und konzentrierteres Training ermöglichen. „Was die anregende Wirkung betrifft, haben Sie mit Kaffee und Tee gängige Genussmittel zur Verfügung – die in der Regel günstiger kommen“, erklärt Bohacek. Und zum Muskelaufbau meint er: „Wenn Sie in einem Jahr zwei Kilo Muskelmasse zulegen wollen, decken Sie Ihren zusätzlichen Eiweißbedarf am besten mit einem Esslöffel Magertopfen pro Tag.“ [email protected] i Infos zum Thema gesunde Ernährung finden Sie in der AKNÖ-Broschüre „Ausgewogen essen auch mit wenig Geld“ auf noe.arbeiterkammer.at/broschueren. t reff punkt 04/19 © Zahler-Treiber nicht so viel heraus, wie er insgesamt eingezahlt hat. „Die uns vorliegenden Fälle zeigen, dass die Probleme im Bereich der Privatvorsorge vielfältig sind. Es muss doch gemeinsam mit den Produktanbietern und dem Gesetzgeber möglich sein, ein brauchbares Vorsorgeprodukt zu entwerfen“, sagt AKNÖ-Experte Neubauer. aus der Dose © Fotolia.com fitness: Muckis Die ewige Debatte über geringe Pensionen und die vermeintliche Pensionslücke verunsichert. konsum& Freizeit Je besser Sie informiert sind, desto mehr schaut beim Steuerausgleich heraus. AKNÖ-Videotipp Ernst HAFRANK AKNÖ-Finanzexperte Onlinebanken Grundsätzlich sind Onlinebanken nicht weniger sicher als herkömmliche Banken. Wir raten jedoch dazu, die Homepage der jeweiligen Onlinebank genau unter die Lupe zu nehmen. Vor allem die Bestimmungen zur Einlagensicherung sind zu berücksichtigen, also unter welchem Einlagensicherungssystem diese Bank rückversichert ist. In jedem EU-Land ist ein solches Einlagensicherungssystem vorgeschrieben, das garantiert, dass pro Bank jede Sparerin bzw. jeder Sparer mit 100.000 Euro abgesichert ist. Bei Onlinebanken, die außerhalb der Europäischen Union angesiedelt sind, sollten KundInnen vorsichtig sein, da hier weder das EU-weit geltende Einlagensicherungssystem noch die umfassenden Verbraucherschutzbestimmungen gelten. Weitere Infos auf noe.arbeiterkammer.at. Gerne beraten wir Sie auch telefonisch unter 05 7171-1616. Das Video zum Thema finden Sie auf der AKNÖHomepage oder auf dem YouTube-Kanal der AKNÖ. t reffpu n kt 0 4/20 © Fotolia.com Ist mein Geld bei Onlinebanken sicher? steuer: Das wollen Sie wissen 15.673 Personen haben sich heuer mithilfe der AKNÖ 13,78 Millionen Euro vom Fiskus zurückgeholt. Die meisten Fragen gab es zu den Themen Zuverdienst, Aufteilung von Kosten zwischen Ehepaaren und Alleinverdienerabsetzbetrag. Z weites Einkommen: Für die Steuerberechnung werden alle Löhne oder Gehälter addiert. Die Sozialversicherungsbeiträge und Kosten, die Sie bei der Steuer geltend machen, werden abgezogen. Ist dieser Betrag – ohne Sonderzahlungen – und damit das Jahreseinkommen geringer als 12.000 Euro, müssen Sie mit keiner Nachzahlung rechnen. Pflichtveranlagung: Haben Sie zwei oder mehrere Dienstverhältnisse, müssen Sie spätestens bis zum 30. September des Folgejahres eine Arbeitnehmerveranlagung einreichen. So teilen Ehepaare: Teilen bringt mehr, vorausgesetzt, beide haben über 1.200 Euro brutto im Monat. Bei Aufteilung des Kinderfreibetrages bekommt jeder Elternteil 132 Euro – insgesamt 264 Euro – einer bekäme nur 220 Euro pro Kind. Den Kirchenbeitrag sollte immer derjenige absetzen, der mehr verdient. Kosten für Versicherungen und Wohnraum – maximal 2.920 Euro – kann ebenfalls die bzw. der besser Verdienende geltend machen. Liegt der Verdienst über 4.090 brutto monatlich, sollte die Partnerin bzw. der Partner mit dem geringeren Einkommen die Kosten abschreiben. Allein verdienen: Gatte oder Gattin von AlleinverdienerInnen dürfen bis zu 6.000 Euro Einkünfte pro Jahr oder 601 Euro im Monat haben. Wochengeld und Abfertigungszahlungen eingerechnet. (sb) Weitere Tipps unter noe.arbeiterkammer.at/steuersparen website: Wer steckt dahinter Wie klären Sie, wer der Betreiber einer Website oder der Inhaber eines Domainnamen wie „dieadidas.at“ oder „akkuladen.at“ ist? Immer wieder haben KonsumentInnen Probleme mit Webshops, die sich seriös geben, aber letztlich Ware aus Fernost oder sogar Imitationen anbieten. Auch eine atoder de-Domain erlaubt noch keinen Rückschluss auf den Betreiber. Zur Sicherheit lässt sich der Inhaber der Domain auf nic.at oder nic.de oder auf whois.com klären. (sa) Details dazu gibt es im Internet auf watchlist-internet.at/sonstiges. kalender September 17., 18., 19. & 27. SEPTEMBER: ter Akzent. Lady Sunshine & Mister Moon – Thea die 20er- bis in Heller und Oliver Timpe Reisen Sie mit Elisabeth önsten deutschsch die sie lgie-Show lassen sta No er ihr In . hre r-Ja 50e Ermäßigung für Zeit aufleben. 10 Prozent sprachigen Melodien dieser t Ihrer AKNÖ-Service-Karte. AKNÖmi Sie und Ihre Begleitperson ket gratis. Mehr: www.akzent.at Tic 1 + 1 n: tio Ak teinu Last-M LEH RE? SCHU LE? WAS NUN? n – VAZ St. Pölten. be Le it. be .Ar nft ku Zu r: be em pt se 19. NÖ informiert d Berufsinfomesse der AK e große Jugend- un n und Schulen beWas könnte ich werden? Di pertInnen, Gewerkschafte -Ex NÖ AK ben Ne . iten rufe und Bildungsüber viele Möglichke liche und Eltern über Lehrbe end Jug n gio Re der aus n n warten darauf, ausraten Unternehme le. Werkzeuge und Maschine hkeit, ihr Geschick wege nach der Pflichtschu glic ten BesucherInnen die Mö probiert zu werden, und bie r, freier Eintritt. Mehr Uh 15 bis 9 : uer Da . ten tes für bestimmte Berufe zu r.at/bildung. Sie unter noe.arbeiterkamme den fin eo Vid ein d un os Inf Oktober JUGE ND- UND BILD UNGS MES SE EINTRITT FRE I BERUFS- UND BILDUNGSINFOS FÜR SCHÜLER/INNE N UND 19. SEPT. 2015 akyoung.at ELTERN. VAZ, ST. PÖLTEN VON 9 BIS 15 UHR facebook.com/akyoung.noe zirksstelle St. Pölten. Be ÖAKN – g un ild rb ite We r de g dungs- und BeraTa 1. Oktober: AKNÖ mit regionalen Bil bis 19 Uhr informiert die Erhöhen Sie Ihre asst! Von 15 Förderungen. Bildungsinteressierte aufgep chsenenbildung, Bildungskarenz und -teilzeit sowie präch. Der Eintritt wa olgreiches Bewerbungsges erf ein für ps tungseinrichtungen über Er Tip ch no Sie sich zusätzlich Karrierechancen und holen mer.at/bildung kam iter rbe ist frei. Mehr: noe.a f bis 26. oktober: Wachau per Schifden. Einer davon ist per Schiff mit der MS Austria. die große chau zu erkun Es gibt viele Wege, die Wa rvice-Karte erhalten Sie 10 Prozent Er mäßigung auf -Se ran o: www.b dner.at Gegen Vorlage der AKNÖ (Krems–Melk–Krems). Inf r Uh 10 10. um s em Kr Wachaurundfahrt ab rätsel-ecke gewinn: Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir sechs praktische Wanderführer „Voralpen“ von Bernhard Baumgartner. Die Lösung und Ihre Mitgliedsnummer senden Sie an treffpunkt AKNÖ, Kennwort „Bergsteiger-Mix“, Windmühlgasse 28, 1060 Wien, oder an karte@ aknoe.at. Einsendeschluss: 27. September 2015. Die Gewinnverständigung erfolgt schriftlich, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Auflösung Abenteuer-Mix: Risikofreude G I P F E L B U C H G R M V L E K C I P S I E S G L E T S C H E R S W T G N U R E H C I S G R E E U I S P K K E T E E I T T U K A F M L O I D G R A A R K N L G C T N E A T T P E E R E K S A I W E U H P A R R G F W S K L E T T E R T O U R E NO I T I DNOK A NN bergsteiger-Mix Das Schöne liegt oft sehr nah. Das beweist Bernhard Baumgartner: In seinem praktischen Wanderführer verrät er uns die interessantesten Touren zwischen Pielachtal und Mürzsteger Alpen. In diesem Buchstabenmix verbergen sich 21 Begriffe rund um den Alpinismus. Sie finden sie waagrecht, senkrecht und diagonal, von vorn nach hinten und von hinten nach vorn (Achtung: Ö = OE). Reihen Sie Buchstaben, die zu keinem der gesuchten Wörter gehören, aneinander, dann wissen Sie, was durch die sportliche Herausforderung beansprucht wird. H W E T T E R L A G E G treff punkt 04/21 Copyright: www.phoenixen.at © Baumgartner konsum&Freizeit freizeit-tipp: Zum Edelweiß auf die Rax Unterwegs mit Bernhard Baumgartner Unter der Fülle schöner Bergblumen ist das Edelweiß eine „Kultblüte“. Um es zu finden, muss man allerdings hoch hinaufsteigen und das noch dazu im Hochsommer. Einer der beliebtesten „Wiener Hausberge“ bietet die besten Voraussetzungen dafür. Denn auf der Rax gibt es beides – die Seilbahn von Hirschwang und Wanderwege in luftigen Höhen. Schon die kurze Strecke von der Bergstation zum „Alpengarten“ beim Ottohaus führt verlässlich zum Edelweiß (1,5 Stunden). Wer zur Höllental-Aussicht und weiter zur Seehütte geht, braucht insgesamt 3 bis 4 Stunden, alles auf leichten und markierten Wegen. Bergsteiger werden sich nicht damit begnügen und zu einer großen Runde von 6 bis 7 Stunden über Klobentörl, Scheibwaldhöhe und Trinksteinsattel starten. Alle diese Wanderungen sind jedoch nur bei guten Wetterverhältnissen empfehlenswert, und sollte das Edelweiß schon verblüht sein, gibt es noch viele andere Alpenblumen und die Aussicht zu bewundern. Info: Führer von Bernhard Baumgartner „Das große Wandererlebnis Niederösterreich“ (Kral-Verlag); im Internet: www.naturfreunde.niederoesterreich.at; im Blog: www.wandertipp.at Sehnsucht nach Edelweiß? Auf der Rax werden Sie fündig. macht: Gift für Bosse? Sie sind dynamisch, erfolgreich und halten sich für das Zentrum der Welt – NarzisstInnen in der Chefetage. Nach außen strahlend und grandios, machen sie ihren MitarbeiterInnen das Leben schwer. Wann wird aus einer gesunden Portion Narzissmus eine Persönlichkeitsstörung, unter der das Umfeld zu leiden hat? Der Managementtrainer Werner Berschneider erklärt die psychologischen Ursachen des Narzissmus und zeigt die verschiedenen Erscheinungsformen in der Arbeitswelt auf. Mit seiner langjährigen Erfahrung gelingt es ihm, einen Blick hinter die Fassade der Großartigkeit zu werfen. Anhand von praktischen Beispielen zeigt er den Betroffenen, wie sie durch Sinnorientierung zu einem gesunden Maß an Selbstliebe finden können. Menschen im Umfeld von NarzisstInnen erhalten viele praktische Tipps, wie sie sich besser vor diesen schützen können. Wenn Macht krank macht. Narzissmus in der Arbeitswelt. Werner Berschneider. 2011. Präsenz-Verlag. 176 Seiten. 16,95 Euro. ISBN 978-3-87630-203-4. Web- und app-tipp Digital & griffbereit. Ermäßigter Thermenspaß in der H2O-Therme, Vergünstigungen beim ARBÖ – sichern Sie sich Ihre Vorteile über die App „mobile pocket“. Die digitale AKNÖ-Service-Karte informiert Sie über Angebote der AKNÖ und diverser Kooperationspartner. Mehr: www.mobile-pocket.com Pegelstand NÖ Basic. Mit dieser App haben Sie den Was- serstand von Niederösterreichs Gewässern immer aktuell im Überblick und werden frühzeitig vor steigenden Pegelständen via Alarmfunktion gewarnt. Die kostenlose App gibt es bisher nur für Android und kann im Google Play Store downgeloadet werden. t reffpu n kt 0 4/22 Buch-Tipps von Markus Neumeyer. reiselust. Mit ihrem selbst gebauten Offroad-Wohnmobil wollten die Niederösterreicher Sabine Buchta und Peter Unfried für sechs Monate durch Afrika fahren – es wurden viel mehr! 2 1/2 Jahre Afrika. Eigenverlag. 24,90 Euro. Infos unter www. augustderreisewagen.com. ISBN 978-3-20003-252-1. alltagsfrust. Die schlimmsten Katastrophen passieren dem Kabarettisten Kai Magnus Sting im Alltag. Gut für uns, denn wir können darüber lachen. Immer is was, sonst wär ja nix. Kai Magnus Sting. 2014. Knaus. 272 Seiten. 14,99 Euro. ISBN 978-3-81350-614-3 mordlust. Gut gemachter Thriller und vielschichtiges Verwirrspiel über zwei Zwillingsbrüder, Politik und einen Mord. Feine Ware! Die Erben des Zeus. Scott Turrow. 2015. Blessing. 432 Seiten. 19,99 Euro. ISBN 978-389667-523-1 assoziationslust. Der Wiener Mentaltrainer Andreas O. Tauscher gibt Tipps, wie man den „Müll“ im eigenen Kopf entsorgt, um glücklicher zu werden. Die Magie des Denkens. Andreas Tauscher. 2015. Tredition Verlag. 260 Seiten. 16,00 Euro. ISBN 978-3-73233-830-6 AKNÖ&ÖGB in Ihrer Nähe Wir bieten Ihnen täglich arbeits- und sozialrechtliche Hilfe. Eine telefonische Anmeldung verkürzt Ihre Wartezeit. Weitere Beratungsangebote finden Sie hier: sozialarbeit: © Fotolia.com Strom sparen Mit einer Dichtung oder einem Wasserbegrenzer auf der Dusche lassen sich Energie und Geld sparen. Und mit viel mehr, das wenig Aufwand kostet. Auch damit, sich Zahlungen stunden zu lassen. Das erfahren alle in Sozialberufen Tätigen in Workshops der EVN und AKNÖ, um es an ihre KlientInnen weiterzugeben. Termine: AK Wiener Neustadt, 23. September; AK Amstetten, 14. Oktober; AK Krems, 18. November; jeweils von 9.30 bis 16.30 Uhr. Anmeldung: [email protected] familienfestE: Spaß für alle! Zweimal laden AKNÖ und ÖGB heuer noch zu den Familienfesten: In Wiener Neustadt (Stadiongelände) am 6. September und in Wieselburg (Messegelände) am 18. Oktober. Neben Hüpfburg und Zauberer warten Aerotrim, der Schwerelosigkeitssimulator, Bungeetrampolin und Gewinnspiele. Los geht‘s bei freiem Eintritt jeweils ab 10 Uhr. Für Speis und Trank ist gesorgt. Infos unter noe.arbeiterkammer.at/veranstaltungen Schauen Sie sich auch das Video zur Veranstaltung auf der AKNÖ-Homepage oder auf dem YouTube-Kanal der AKNÖ an. KonsumentenBeratung 1) BehindertenBeratung AK Amstetten Wiener Straße 55, Tel.: 05 7171-5150 jeden Freitag von 8.30 bis 12 Uhr 1. + 3. Dienstag im Monat von 9 bis 12 Uhr AK Baden Elisabethstraße 38, Tel.: 05 7171-5250 jeden Mittwoch von 9 bis 12.30 Uhr und von 13 bis 16 Uhr 1. + 3. Mittwoch im Monat von 13 bis 14.30 Uhr AK Gänserndorf Wiener Straße 7a, Tel.: 05 7171-5350 4. September + 2. Oktober von 9 bis 12 Uhr 2. + 4. Dienstag im Monat von 9 bis 10.30 Uhr AK Gmünd Weitraer Straße 19, Tel.: 05 7171-5450 7., 21. Sep. + 5., 19. Okt. von 9.30 bis 11.30 Uhr 2. + 4. Donnerstag im Monat von 13 bis 14.30 Uhr AK Hainburg Oppitzgasse 1, Tel.: 05 7171-5650 1., 15., 29. Sep. + 13., 27. Okt. von 13.30 bis 16 Uhr AK Hollabrunn Brunnthalgasse 30, Tel.: 05 7171-5750 1. September + 13. Oktober von 13.30 bis 16 Uhr AK Horn Spitalgasse 25, Tel.: 05 7171-5850 2., 16., 30. Sep. + 14. Okt. von 13.30 bis 16 Uhr 2. + 4. Dienstag im Monat von 13 bis 14.30 Uhr AK Korneuburg Gärtnergasse 1, Tel.: 05 7171-5950 1., 15., 29. Sep. + 13., 27. Okt. von 9 bis 12 Uhr 2. + 4. Freitag im Monat von 9 bis 10.30 Uhr AK Krems Wiener Straße 24, Tel.: 05 7171-6050 jeden Mittwoch von 9 bis 12 Uhr AK Lilienfeld Pyrkerstraße 3, Tel.: 05 7171-6150 4., 18. Sep. + 2., 16., 30. Okt. von 9 bis 12 Uhr 2. + 4. Donnerstag im Monat von 9 bis 10.30 Uhr AK Melk Hummelstraße 1, Tel.: 05 7171-6250 9., 23. Sep. + 7., 28. Okt. von 13.30 bis 16 Uhr 2. + 4. Montag im Monat von 9 bis 10.30 Uhr AK Mistelbach Josef-Dunkl-Straße 2, Tel.: 05 7171-6350 1. September + 13. Oktober von 9 bis 12 Uhr AK Mödling Franz-Skribany-G. 6, Tel.: 05 7171-6450 2., 16., 30. Sep. + 14., 28. Okt. von 9 bis 12.30 Uhr und von 13 bis 16 Uhr AK Neunkirchen Würflacher Straße 1, Tel.: 05 7171-6750 jeden Mittwoch von 9 bis 12.30 Uhr und von 13 bis 16 Uhr AK Scheibbs Burgerhofstraße 5, Tel.: 05 7171-6850 9., 23. Sep. + 7., 28. Okt. von 9 bis 12 Uhr AK Schwechat Sendnergasse 7, Tel.: 05 7171-6950 1., 15., 29. Sep. + 13., 27. Okt. von 9 bis 12 Uhr AK St. Pölten Gewerkschaftsplatz 2, Tel.: 05 7171-7150 jeden Montag und Donnerstag 1. + 3. Mittwoch im Monat von 13 bis 14.30 Uhr von 9 bis 12.30 Uhr und von 13 bis 16 Uhr AK Tulln R.-Buchinger-Str. 27-29, Tel.: 05 7171-7250 1., 15., 29. Sep. + 13., 27. Okt. von 13.30 bis 16 Uhr 1. + 3. Donnerstag im Monat von 13 bis 14.30 Uhr AK Waidhofen/Thaya Thayastraße 5, Tel.: 05 7171-7350 7., 21. Sep. + 5., 19. Okt. von 13 bis 15 Uhr 2. + 4. Dienstag im Monat von 9 bis 10.30 Uhr AK Wr. Neustadt Babenbergerring 9b, Tel.: 05 7171-7450 jeden Donnerstag von 9 bis 12.30 Uhr und von 13 bis 16 Uhr AK Zwettl Gerungser Straße 31, Tel.: 05 7171-7550 9., 23. Sep. + 7., 28. Okt. von 13.30 bis 16 Uhr 1. + 3. Donnerstag im Monat von 13 bis 14.30 Uhr 1. Dienstag im Monat von 9 bis 10.30 Uhr 2. + 4. Donnerstag im Monat von 9 bis 10.30 Uhr Pensionsberatung1): AK Melk: jeden Mittwoch von 8.00 bis 11.30 Uhr und von 12.30 bis 14.00 Uhr 1) Keine Terminvereinbarungen möglich treff punkt 04/23 Ein Ersuchen des Verlages an den Briefträger: Falls Sie diese Zeitschrift nicht zustellen können, teilen Sie uns bitte hier den Grund und gegebenenfalls die neue oder richtige Anschrift mit. Vorname Name P.b.b. 02Z032284 NÖ Arbeiterkammer, Windmühlgasse 28, 1060 Wien DVR 0051438 Adresse PLZWohnort FEST/SPIEL/HAUS/ ST/POELTEN/ HIgHLIgHTS www.festspielhaus.at MITMAcHEN & gEWINNEN – 10 % A UF 2 k A r Die AKNÖ verlost je 5 x 2 Freikarten (Kategorie 1) für die Vorstellungen Gregory Porter 16. Oktober 2015, 19.30 Uhr * T EN Tanztheater Wuppertal Pina Bausch 23. Oktober 2015, 19.30 Uhr Cirque Éloize: Cirkopolis 29. November 2015, 18.00 Uhr bEANTWOrTEN SIE FOLgENdE FrAgE: In welchem Jahr wurde das Festspielhaus St. Pölten eröffnet? 16 OkT 2015 grEgOry POrTEr © Shawn Peters a) 1997 b) 2010 Die richtige Antwort senden Sie bitte bis 14. September 2015 mit dem Kennwort „Festspielhaus St. Pölten“ an die AKNÖ, Windmühlgasse 28, 1060 Wien oder per E-Mail an [email protected]. Die GewinnerInnen werden schriftlich verständigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. PINA bAUScH Tanztheater Wuppertal © Bo Lahola 23/24 OkT 2015 cirkopolis © Angelo Kaunat cIrqUE ÉLOIzE © Valerie‘Remise 28/29 NOv 2015 * Dauerkooperation: Mitglieder der AKNÖ erhalten gegen Vorlage der Service-Karte 10 % Ermäßigung auf jeweils 2 Karten pro Veranstaltung. Gültig für alle Eigenveranstaltungen.
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