EU finanziert Milch für 350 000 syrische Kinder

Europäische Kommission - Pressemitteilung
EU finanziert Milch für 350 000 syrische Kinder
Brüssel, 30. März 2016
Die Europäische Kommission hat heute ein mit 30 Mio. EUR dotiertes Programm genehmigt,
um 350 000 syrische Kinder mit Trinkmilch zu versorgen. Damit ergänzt sie die bereits
umfangreiche EU-Hilfe für die Opfer des Syrienkrieges.
Die Programmmittel stammen aus dem mit 500 Mio. EUR ausgestatteten Hilfepaket zur gezielten
Unterstützung der europäischen Landwirte, das die Kommission 2015 vorgelegt hat. Die mit den
Geldern angekaufte Milch sollte aus der EU stammen.
Das mit 30 Mio. EUR dotierte Programm unterstützt somit die europäischen Landwirte durch den
Ankauf von Trinkmilch und leistet zugleich einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der großen
Herausforderungen, vor denen die EU aufgrund der Flüchtlingskrise steht. Die Milch soll im Rahmen
eines bereits laufenden EU-finanzierten Schulspeisungsprogramms an Kinder in Syrien verteilt werden.
„Mit dem neuen Programm helfen wir Hunderttausenden von notleidenden syrischen Kindern. Wir
müssen weiterhin alles unternehmen, um die Not der schutzbedürftigsten Opfer dieses Konflikts zu
lindern. Auch diese weitere Hilfe wird über unsere in Syrien tätigen humanitären Partnerorganisationen
bereitgestellt“ , so der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenmanagement, Christos
Stylianides.
Der für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zuständige EU-Kommissar Phil Hogan erklärte: „Ich
freue mich, dass die Kommission heute dieses Programm genehmigt hat, das Teil unseres mit 500 Mio.
EUR ausgestatteten Hilfeprogramms für die europäischen Landwirte ist. Das neue Programm greift zwei
Prioritäten der Kommission auf – Unterstützung der Landwirte in sehr schwierigen Zeiten und gezielte
Maßnahmen zur Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit der derzeitigen
Flüchtlingskrise.“
Der Konflikt in Syrien hat gravierende Auswirkungen auf die Landwirtschaft des Landes. So ist die
Nahrungsmittelproduktion, insbesondere was Milcherzeugnisse anbelangt, stark zurückgegangen.
Aufgrund der hohen Lebensmittelpreise ist der Milchverbrauch insbesondere der ärmeren Haushalte
stark gesunken. Vor der Krise konsumierten syrische Familien normalerweise täglich Milch und
Milcherzeugnisse. Jetzt ist Milch in einigen Fällen völlig vom Speiseplan verschwunden.
Trinkmilch ist das Milcherzeugnis, das dem Nahrungsmittel- und Nährstoffbedarf der Zielgruppe des
Programms am besten entspricht. Behandelte Trinkmilch ist über einen längeren Zeitraum hinweg
haltbar; sie kann außerdem sofort, ohne Hinzufügen von Wasser, konsumiert werden (gerade die
Wasserqualität kann nicht in allen Teilen des Programmgebiets garantiert werden).
Hintergrund
Die EU ist der größte Geber im Rahmen der internationalen Reaktion auf die Syrien-Krise: Die EU und
ihre Mitgliedstaaten haben zusammen genommen mehr als 5,5 Mrd. EUR für humanitäre Hilfe und
Entwicklungs-, Wirtschafts- und Stabilisierungshilfe bereitgestellt. Bei der Konferenz „Supporting
Syriaand the Region“ am 4. Februar in London haben sich die Europäische Union und ihre
Mitgliedstaaten verpflichtet, 2016 mehr als 3 Mrd. EUR bereitzustellen, um den von den Kämpfen
betroffenen Menschen in Syrien und den Nachbarländern zu helfen.
Das Milch-Hilfepaket ist eine einmalige Aktion, die die bereits von der EU finanzierte umfangreiche
humanitäre Hilfe für die Notleidenden ergänzt.
Humanitäre Hilfe der EU
Die Kommission hat in Syrien umfangreiche lebensrettende Hilfsmaßnahmen finanziert: Rund 2
Millionen Menschen erhielten Zugang zu Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Hygieneartikeln,
850 000 Personen wurden mit Nahrungsmitteln unterstützt, 1 Million Menschen wurden mit sonstigen
Hilfsgütern und Unterkünften versorgt, 350 000 Kinder wurden in Kinderschutzprogramme einbezogen.
In Jordanien unterstützt die Kommission mit ihrer humanitären Hilfe mehr als 350 000 syrische
Flüchtlinge.
Im Libanon erreicht die über Partnerorganisationen bereitgestellte humanitäre Hilfe der EU rund
665 000 Menschen.
In der Türkei finanziert die EU im Rahmen der humanitären Hilfe Nahrungsmittel, medizinische Hilfe
und Schutzmaßnahmen. Die Hilfe wird über die humanitären Partnerorganisationen abgewickelt und
erfolgt nunmehr im Rahmen der Fazilität für Flüchtlinge in der Türkei. Am 4. März 2016 kündigte die
EU als erste Mittelzuweisung aus dieser Fazilität humanitäre Hilfe in Höhe von 40 Mio. EUR an, die über
das Welternährungsprogramm (WEP) in enger Zusammenarbeit mit dem Türkischen Roten Halbmond
bereitgestellt wird.
Die humanitäre Hilfe der EU ist unparteiisch und unabhängig und wird unabhängig von ethnischen oder
religiösen Erwägungen geleistet.
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