Schwangerschaft - ´´Jedes Kind ein Zahn

Schwangerschaft - ´´Jedes Kind ein Zahn ?´´
Die hormonellen Umstellungen während der Schwangerschaft – insbesondere der
veränderte Östrogenspiegel – bewirken viele Veränderungen im Körper der Schwangeren.
Auch die Mundhöhle ist davon betroffen.
Unter dem Einfluss des erhöhten Östrogenspiegels während der Schwangerschaft können folgende Krankheitsbilder auftreten:
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Mundschleimhautentzündung – die sogenannte Schwangerschaftsgingivitis
Mundschleimhautwucherung – die sogenannte Schwangerschaftsepulis
erhöhtes Risiko für Karies
erhöhtes Risiko einer Frühgeburt
Mundschleimhautentzündung
Eine Mundschleimhautentzündung in der Schwangerschaft (Schwangerschaftsgingivitis) tritt bei vielen Schwangeren auf. Sie
ist die häufigste Veränderung im Mundraum, etwa 30 bis 70 Prozent der Schwangeren sind davon betroffen. Es treten gehäuft
Zahnfleischbluten und meist in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft eine Schleimhautentzündung, auf. Es kann neben der
Rötung des Zahnfleischs zu Ödemen (Schwellung), Mundgeruch und vor allem Schmerzen kommen.
Mundschleimhautwucherung
Ab dem dritten Schwangerschaftsmonat treten zum Teil auch Wucherungen des Zahnfleisches in Erscheinung. Hormonelle
Faktoren und lokale Reize wie Zahnstein oder Kronenränder rufen diese als Schwangerschaftsepulis bezeichnete Schleimhautwucherung hervor. Sie kann recht schmerzhaft sein und auch stärker bluten.
Kariesentwicklung
Eine Schwangerschaft bedeutet nicht zwangsläufig, dass mehr Karies auftritt:
Ein kariesfreier Mund bleibt meist auch weiterhin kariesfrei. Aber es besteht ein erhöhtes Kariesrisiko, welches vor allem die
Ausbreitung von bereits bestehenden kariösen Schäden bedingt. Die Veränderungen im Hormonhaushalt beeinflussen die Eigenschaften und Zusammensetzung des Speichels. Dadurch steigt das Kariesrisiko. Auch die während einer Schwangerschaft häufig
veränderten Ernährungsgewohnheiten begünstigen, dass Karies auftritt.
Erhöhtes Risiko einer Frühgeburt
Untersuchungen der letzten Jahre deuten darauf hin ,dass eine unbehandelte Zahnfleischentzündung (Parodontitis) ein Risikofaktor für eine Frühgeburt sein kann und demzufolge frühzeitig behandelt werden sollte ! Klinische Studien zeigen einen möglichen Zusammenhang zwischen Parodontitis und untergewichtigen Frühgeburten.
Das Risiko einer Frühgeburt kann um das 7,5 fache erhöht sein!
Vorbeugung:
Da Zahnprobleme in der Schwangerschaft häufig hormonelle Ursachen haben, können Schwangere ihnen nur schwer
vorbeugen. Eine gute Zahnpflege kann jedoch dazu beitragen, dass keine größeren Beschwerden auftreten. Eine gute
Mundhygiene ist auch nach der Geburt wichtig, denn damit schützen Schwangere und Mütter nicht nur die eigenen
Zähne, sondern auch die ihres Kindes: Befinden sich im Mundraum der Mutter kariesverursachende Bakterien, können
diese über den Speichel auch in den Mund des Kindes gelangen – etwa wenn die Mutter einen Löffel des Kindes ableckt.
Das Kind ist dann anfälliger für Karies. Kleinere Zahndefekte kann der Zahnarzt vor oder zu Beginn der Schwangerschaft
beheben und so größeren Zahnproblemen in der Schwangerschaft vorbeugen. Auch eine zahnfreundliche Ernährung kann
Zahnproblemen in der Schwangerschaft vorbeugen. Dazu gehört es zum Beispiel, sehr süße oder saure Speisen zu meiden.
Hinweis zur Stillzeit
Grundsätzlich sollten größere zahnmedizinische Behandlungen möglichst erst nach dem Abstillen erfolgen. Medikamente
sollten Frauen während der Stillzeit nur in dringenden Fällen einnehmen. Der Zahnarzt wird gegebenenfalls ein Medikament
auswählen, dass auch während der Stillzeit geeignet ist. Auch das Herausbohren von Amalgam sollte man auf die Zeit nach
dem Abstillen verschieben.
Röntgenaufnahmen
Obwohl die Strahlenbelastung durch zahnärztliche Röntgenaufnahmen im Bereich des Uterus als sehr gering eingestuft
wird, sollte eine röntgenologische Diagnostik insbesondere in den ersten drei Monaten nur bei zwingender Indikation,
durchgeführt werden. Aus rechtlichen Gründen ist es notwendig, den Bereich des schwangeren Uterus mit einer Bleischürze
abzudecken.
Wenn Sie schwanger sind, ist es ratsam, möglichst früh einen Termin beim Zahnarzt zu vereinbaren. Bei dieser Vorsorgeuntersuchung stellt er fest, ob eine Behandlung dringend notwendig ist. Indem er bestehende Zahnprobleme frühzeitig behandelt, kann er vorbeugen, dass im weiteren Verlauf der Schwangerschaft ernstere Beschwerden auftreten.
DDR ANDREAS PINTER
FACHARZT FÜR ZAHN-,MUND UND KIEFERHEILKUNDE
WÄHRINGERSTRAßE 138/14
1180 WIEN
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WEB: www.andreaspinter.at
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