Die Leipzig-Filme Von Andreas Voigt Die Reihe der Leipzig-Filme, die zwischen 1987 und 1997 entstanden ist, vereint mittlerweile sechs lange Dokumentarfilme. Begonnen noch zu Zeiten der DDR, erzählt sie über die Jahre hinweg Lebensgeschichten und Schicksale von Menschen in Leipzig, der zweitgrößten ostdeutschen Stadt. ALFRED, im Herbst1986 gedreht, war mein Abschlussfilm an der Filmhochschule und erzählt aus dem Leben eines alten Arbeiters, eingebettet in die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Drei Jahre später, im Herbst 1989, waren wir bei den Montagsdemonstrationen mit der Kamera dabei. LEIPZIG IM HERBST entstand kurz bevor die Mauer fiel - im Oktober 1989 auf den Straßen der Stadt - während der gewaltigen Massendemonstrationen. Wir haben weiter gearbeitet. LETZTES JAHR TITANIC erzählt von Dezember 1989 bis Dezember 1990 von fünf Menschen im letzten Jahr der DDR und den Anfängen des vereinten Deutschlands. 1993, wenige Jahre später, kommen wir wieder. In GLAUBE LIEBE HOFFNUNG begleiten wir eine Gruppe radikaler Jugendlicher. Mit GROSSE WEITE WELT kehren wir 1997 zurück zu einigen aus den früheren Filmen, zu sehen, was aus ihnen geworden ist. Es ist der fünfte einer Reihe, die einen Zeitraum von zehn Jahren umfasst und ein Dokument der wahrscheinlich spannendsten letzten 50 Jahre in Deutschland ist. Andreas Voigt Do 5.11. 25 Jahre Deutsche Einheit – Die Leipzig-Filme von Andreas Voigt 20.00 Premiere: Alles andere zeigt die Zeit (D 2015, 100 Min.) Fr 6.11. 18.30 Alfred (DDR Andreas Voigt, DDR 1986), Leipzig im Herbst (Gerd Kroske, Andreas Voigt, DDR 1989) 20.30 Letztes Jahr Titanic (DDR 1990) Sa 7.11. 18.30 Glaube Liebe Hoffnung (D 1994) 20.30 Große Weite Welt (D 1997) Seite 1 von 3 Die Leipzig-Filme von Andreas Voigt Alfred Preis der Filmklubs der DDR, 1987 Oberhausen, Kurzfilmtage, 1988 Im Atelier eines Freundes, des Leipzig Malers Gehse, sah ich ein Bild - Alfred Florstedt. Ich habe ihn kennen gelernt, und er hat mir aus seinem Leben erzählt. Das war am 28. Januar 1985 in Leipzig. Eine Woche später, am 4. Februar, starb Alfred Florstedt. Von ihm geblieben sind ein Portrait, einige Fotos und Tonbandaufzeichnungen. Sie sind das Ausgangsmaterial für diesen Film. Wir sind dorthin gegangen, wo Alfred lange lebte - in den Leipziger Westen, Lindenau, Plagwitz; Arbeitergegend - damals und heute. Suchen nach Spuren, nach Erinnerungen. Die subjektive Rekonstruktion des wechselvollen Lebens eines deutschen Arbeiters. Leipzig im Herbst Taube, Preis der internationalen Jury, Dokumentarfilmwoche, Leipzig, 1989 Ein Film über die Ereignisse in Leipzig im Herbst 1989. Gedreht vom 16. Oktober bis zum 7. November auf den Straßen der Stadt. Ausgehend von den Massendemonstrationen der Bevölkerung wird in einer Vielzahl von Begegnungen ein Bild vom Denken und Fühlen in jener Anfangsphase des gesellschaftlichen Umbruchs gezeichnet. In Gesprächen äußern sich Demonstranten, Arbeiter, Vertreter des „Neuen Forum“, Theologen, Volkpolizisten und ihre Vorgesetzten, Straßenfeger, Häftlinge und Staatsfunktionäre zu den Vorgängen in jenen Tagen. In diesem Zusammenhang werden auch die gewalttätigen Übergriffe der Sicherheitskräfte, insbesondere der Leipziger Polizei, rekonstruiert. LEIPZIG IM HERBST ist ein historisches Dokument. Noch vor dem Fall der Mauer fertiggestellt, beschreibt es den Anfang des Endes der Deutschen Demokratischen Republik. Letztes Jahr Titanic Adolf Grimme Preis Internationales forum des jungen films, Berlinale, 1992 und andere Wir drehen in Leipzig, ein Jahr lang - von Dezember 1989 bis Dezember 1990. Lebensgeschichten und Schicksale, Alltagsgeschichten, Menschen in Leipzig. Wie erleben sie dieses Jahr? Wahlkämpfe und Wahlen, die Einführung der D Mark, die Freiheit des Reisens, die zunehmende wirtschaftliche Unsicherheit schließlich die Auflösung ihres Landes, das Ende der DDR und die deutsche Einheit. Wolfgang, der Eisengießer, war zweimal wegen „versuchter Republikflucht“ im Gefängnis. Er will so schnell wie möglich die Westmark, die Wiedervereinigung und selbst in den Westen gehen. Sylvia macht ihre Kneipe zu. Ihr Mann hat schon Arbeit in Bayern. Nach der Währungsunion geht auch sie. Renate, eine ehemalige Journalistin, spricht über ihre Kontakte zur Staatssicherheit, über Verantwortung und Schuld, gleich zu Beginn des Jahres 1990, zu einer Zeit, als das noch kaum jemand tat. Isabell ist vierzehn, Schülerin und „Grufti“. Am Tag des neuen Geldes kommen ihr die Tränen. Für John, den Red- Skin und Hausbesetzer, sind Faschos keine Menschen und Gewalt gegen sie der einzige Weg. Lebensgeschichten und Schicksale in Leipzig - gedreht über ein Jahr hinweg – im letzten Jahr der Deutschen Demokratischen Republik. Seite 2 von 3 Die Leipzig-Filme von Andreas Voigt Glaube Liebe Hoffnung Grand Prix für Dokumentarfilm Festival du Film de Strasbourg, Internationale Filmfestspiele Berlin, Berlinale, F orum des jungen Films, u.a. Über ein Jahr hinweg drehen wir in Leipzig, begleiten eine Gruppe junger Leute. Als wir den Film beginnen, sitzt Dirk wegen eines Überfalls auf ein Ausländerwohnheim im Gefängnis. Jeanine, seine Freundin, wartet auf ihn. Andre ist Skinhead, arbeitet auf einem Weihnachtsmarkt und macht Musik. "Papa"- arbeitslos, war früher "links", dann "rechts" und ist heute wieder "links". Was tun sie in diesem Jahr, was ist aus ihnen am Ende des Jahres geworden? Gewalt und Aggression. Hoffnungen und Träume und Ängste. Die Agonie einer Generation. Szenen aus Deutschland. Große Weite Welt Leipzig, die große Stadt im Osten Deutschlands. Den ersten Film hier drehen wir 1986. Wir sind immer wieder zurückgekehrt. Fünf Filme sind seither entstanden, mehr als zehn Jahre vergangen. Vieles ist geschehen. Wie haben Sylvia und Dietmar, Papa, Renate, Wolfgang und die anderen diese Jahre erlebt; die Zeit nach dem Mauerfall, Wahlkämpfe und Wahlen, die Währungsunion, das freie Reisen, das Ende der DDR, die deutsche Einheit und die Jahre danach? Sylvia hatte damals eine Kneipe in einer Arbeitergegend, hat sie verkauft und ist mit ihrem Mann in den Westen Deutschlands gegangen. Renate, eine Journalistin, sprach mit uns, schon zu Beginn des Jahres 1990, zu einer Zeit, als das noch niemand tat, über ihre Kontakte zur Staatssicherheit, über Verantwortung und Schuld. Kontakt: Klaus–Peter Roth, Tel. +49 69 212-45664 E-Mail: [email protected] Kinoadresse: Emmerich-Josef-Straße 46a 65929 Frankfurt Höchst Vorstellungsbeginn Hauptprogramm täglich 18.30 und 20.30 Uhr Kinderprogramm Fr 14.30 Uhr und So 15 Uhr Reservierung Telefon 069 212-45714 Seite 3 von 3
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