18. / 19. / 20. DEZ 2015 Messiah ALBERTINUM PHIL 2015/16 Lust auf Konzert? K E I N E LU ST AU F A B O? Dafür haben wir für Sie die PhilCard: persönliche Kundenkarte für die aktuelle Spielzeit flexible Terminauswahl unbegrenzte Anzahl an Konzerten* Druckfreigabe nach inhaltlichen und formellen Gesichtspunkten ab dem 3. Konzert 20% Ermäßigung für jeweils bis zu zwei Karten Unterschrift Auftragsgeber (*nach Verfügbarkeit, außer bei Sonder-, Silvester- und Neujahrskonzerten) Unser Bestreben ist es, Ihre Aufträge exakt und fehlerfrei nach Ihren Vorgaben herzustellen. Jedoch auch wir sind nicht unfehlbar und können eventuelle Fehler trotz größter Sorgfalt nicht völlig ausschließen. Wir erinnern hiermit an Ihre Prüfungspflicht. 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S i n fo n i a (I) The prophecy of Salvation (I) Die Prophezeiung der Erlösung 2 . A c c ompag n a t o Comfort ye, comfort ye, my people, saith your God. Speak ye comfortably to Jerusalem, and cry unto her, that her warfare is accomplished, that her iniquity is pardoned. The voice of him that crieth in the wilderness: prepare ye the way of the Lord, make straight in the desert a highway for our God. Tröste dich, mein Volk, spricht dein Gott. Redet trostreich mit Jerusalem und ruft ihr zu, dass ihr Kriegsdienst zu Ende, dass ihre Missetat vergeben ist. Es ist seine Stimme, die verkündigt in der Wildnis: Bereitet dem Herrn den Weg, ebnet in der Wüste einen Pfad für unsern Gott. 3 . A i r A r i e Every valley shall be exalted, and every mountain Jedes Tal soll erhöht werden, und jeden Berg und and hill made low, the crooked straight and the rough Hügel macht tief, das Krumme gerade und die unebenen places plain. Stellen glatt. 4 . CH O R U S CH O R And the glory of the Lord shall be revealed. Und die Herrlichkeit des Herrn wird offenbart, And all flesh shall see it together: und alles Fleisch miteinander soll es sehen: denn des for the mouth of the Lord hath spoken it. Herrn Mund hat es verheißen. (II) The prophecy of the coming Messiah (II) Die Prophezeiung der Ankunft and the question, despite, of what this may des Messias und die Frage, was dies für portend for the world die Welt bedeutet. 5 . A c c ompag n a t o Thus saith, the Lord, the Lord of hosts: Yet once, a little while, and I will shake the heavens and the earth, the sea and the dry land, and I will shake all nations, and the desire of all nations shall come. The Lord, whom ye seek, shall suddenly come to His temple, even the messenger of the Covenant, whom ye delight in; behold, He shall come, saith the Lord of hosts. So spricht der Herr der Heerscharen: Noch eine kleine Zeit, und ich werde erschüttern die Himmel und die Erde, die See und das trockene Land, und ich werde aufrütteln alle Völker, und die Sehnsucht aller Völker wird erscheinen. Der Herr, den ihr sucht, kommt plötzlich zu seinem Tempel, selbst der Bote des neuen Bundes, an dem ihr euch erfreut, sehet, er wird erscheinen, so spricht der Gott der Heerscharen. 6 . A i r A r i e But who may abide the day of His coming? Doch wer kann bestehen den Tag seiner Ankunft? Und wer And who shall stand when He appeareth? wird es ertragen, wenn er erscheint? Denn er ist wie eines For he is like a refiner’s fire. Läuterers Feuer. 7 . c h orus c h or And He shall purify the sons of Levi, that they may Und er wird reinigen die Söhne Levis, dass sie dem Herrn offer unto the Lord an offering in righteousness. darbringen können ein Opfer in Gerechtigkeit. 2 18. / 19. / 20. Dez 2015, FR / SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum (III) The prophecy of the Virgin Birth (III) Die Prophezeiung der jungfräulichen Geburt Recitative Behold, a virgin shall conceive, and bear a son, and shall call his name Emmanuel, “God with us.” Rezitativ Siehe, eine Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und sie werden in nennen Emmanuel: „Gott mit uns”. 8 . A I R a n d CH O R U S A R IE U N D CH O R O thou that tellest good tidings to Zion, get thee up into the high mountain; O thou that tellest good tidings to Jerusalem, lift up thy voice with strength; lift it up, be not afraid, say unto the cities of Judah: Behold your God! O thou that tellest good tidings to Zion, arise, shine, for thy light is come, and the glory of the Lord is risen upon thee. O du, die du Zion frohe Botschaft verkündigst, steige auf zu dem hohen Berge; o du, die du Jerusalem frohe Botschaft bringst, erhebe deine Stimme mit Macht, erhebe sie und fürchte dich nicht; verkündige den Städten Judas: Seht euern Gott. Mache dich auf, strahle, denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn ist über dir erschienen. 9 . A c c ompag n a t o For behold, darkness shall cover the earth, and gross darkness the people: but the Lord shall arise upon thee. And His glory shall be seen upon thee. And the Gentiles shall come to thy light, and kings to the brightness of thy rising. Denn siehe, Finsternis wird die Erde bedecken und großes Dunkel die Menschen: Aber der Herr wird über dir aufgehen, und seine Herrlichkeit wird über dir erscheinen, und die Heiden werden kommen zu deinem Licht, und die Könige zum Glanz deines Aufgangs. 1 0 . A i r A r i e The people that walked in darkness have seen a great Das Volk, das im Finstern wandelt, hat ein großes Licht light. And they that dwell in the land of the shadow of gesehen, und die im Land des Todesschattens wohnen, über death, upon them hath the light shined. ihnen ist das Licht erschienen. 1 1 . c h orus c h or For unto us a Child is born, unto us a Son is given, and the government shall be upon His shoulder, and His name shall be called Wonderful, Counsellor, The Mighty God, The Everlasting Father, The Prince of Peace. Denn es ist uns ein Kind geboren, es ist uns ein Sohn gegeben, und die Herrschaft soll auf seiner Schulter liegen, und sein Name soll heißen Wunderbar, Ratgeber, der starke Gott, der ewige Vater, des Friedens Fürst. (IV) The appearance of the Angels to the Shepherds (IV) Die Engel erscheinen den Hirten 1 2 . P i fa Recitative Rezitativ There were shepherds, abiding in the field, Es waren Hirten beisammen auf dem Felde, keeping watch over their flock by night. die hüteten des Nachts ihre Herde. Messiah 3 1 3 . A c c ompag n a t o And lo, the angel of the Lord came upon them, Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, and the glory of the Lord shone round about them, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie, and they were sore afraid. und sie fürchteten sich sehr. Recitative And the angel said unto them: Fear not: for behold, I bring you good tidings of great joy, which shall be to all people. For unto you is born this day, in the city of David, a Saviour, which is Christ the Lord. Rezitativ Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn sehet, ich bringe euch frohe Botschaft von großer Freude, die allem Volk widerfahren wird: denn euch ist heute in Davids Stadt der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr. 1 4 . A c c ompag n a t o And sudddenly there was with the angel a multitude of Und alsobald war da bei dem Engel eine Menge der the heavenly host, praising God, and saying: himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 1 5 . c h orus c h or Glory to God in the highest, and peace on earth, Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, good will towards men. den Menschen ein Wohlgefallen. (V) Christ’s redemptive miracles on earth (V) Christi Wundertaten auf Erden 1 6 . A i r A r i e Rejoice greatly, O daughter of Zion, shout, O daughter of Jerusalem, behold, thy King cometh unto thee. He is the righteous Saviour and He shall speak peace unto the heathen. Recitative Then shall the eyes of the blind be opened, and the ears of the deaf unstopped; then shall the lame man leap as an hart, and the tongue of the dumb shall sing. Rezitativ Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden; dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen wird singen. 1 7 . du e t du e t t He shall feed His flock like a shepherd: and He shall gather the lambs with His arm; and carry them in his bosom, and gently lead those that are with young. Come unto Him all ye that labour, come unto Him that are heavy laden, and He will give you rest. Take His yoke upon you, and learn of Him, for He is meek and lowly of heart, and ye shall find rest unto your souls. Freue dich sehr, Tochter von Zion, jauchze, o Tochter von Jerusalem; siehe, dein König kommt zu dir. Er ist der rechte Erretter, und er wird Frieden predigen unter den Heiden. Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte; und er wird die Lämmer in seinen Arm sammeln und sie an seinem Busen tragen und sanft diejenigen führen, die Junge haben. Kommt her zu ihm alle, die ihr leidet und schwer beladen seid, und er wird euch Ruhe geben. Nehmt sein Joch auf euch und lernt von ihm, denn er ist sanftmütig und von Herzen demutsvoll, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen. 1 8 . c h orus c h or His yoke is easy, and His burthen is light. Sein Joch ist sanft, und seine Last ist leicht. 4 18. / 19. / 20. Dez 2015, FR / SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum PART II Zweiter Teil (I) The redemptive sacrifice, the scourging (I) Das Opfer zur Erlösung,die Geißelung and the agony on the cross und die Kreuzespein 1 9 . c h orus c h or Behold the Lamb of God, that taketh away Seht an das Gotteslamm, es trägt hinweg the sin of the world. die Sünde der Welt. 2 0 . a i rar i e He was despised and rejected of men, a man of sorrows, and acquainted with grief. He gave His back to the smiters, and His cheeks to them that plucked off the hair; He hid not His face from shame and spitting. 2 1 . c h orus c h or Surely He hath borne our griefs, and carried our sorrows; He was wounded for our transgressions, He was bruised for our iniquities; the chastisement of our peace was upon Him. Er ward verachtet und von den Menschen zurückgestoßen, ein Mensch der Schmerzen und erfüllt mit Gram. Er hält seinen Rücken hin denen, die ihn schlugen, und seine Wangen denen, die sein Haar ausrissen; er verbarg nicht sein Antlitz vor Schmach und Speichel. Wahrlich, er duldete unsere Qualen und lud auf sich unsere Schmerzen; er ward verwundet für unsere Missetaten, er ward zerschlagen für unsere Freveltaten, die Züchtigung wurde ihm auferlegt zu unserem Frieden. 2 2 . c h orus c h or And with His stripes we are healed. Und durch seine Wunden werden wir geheilt. 2 3 . c h orus c h or All we like sheep have gone astray, we have turned Wie Schafe gingen wir alle in die Irre, ein jeglicher evry one to his own way, and the Lord hath laid on von uns wandte sich zu seinem eigenen Weg. Him the iniquity of us all. Und der Herr legte ihm auf all unsere Missetaten. (II) His sacrificial death, His passage through (II) Sein Opfertod, sein Weg durch Hell and Resurrection Hölle und Auferstehung 2 4 . A c c ompag n a t o All they that see Him, laugh Him to scorn: they shoot Alle, die ihn sehen, lachen ihn aus; sie sperren ihre Mäuler out their lips, and shake their heads, saying: auf und schütteln die Köpfe, indem sie sagen: 2 5 . c h orus c h or He trusted in God that He would deliver Him: Er vertraute auf Gott, dass der ihn erretten würde; let Him deliver Him, if he delight in Him. lasst den ihn erretten, wenn er an ihm Gefallen findet. 2 6 . A c c ompag n a t o Thy rebuke hath broken His heart; He is full of heaviness. He looked for some to have pity on Him, but there was no man, neither found He any to comfort him. Dein Tadel hat ihm das Herz gebrochen, er ist voll von Traurigkeit: Er schaute nach einem, der Mitleid mit ihm habe, aber da war keiner, noch fand er jemanden, der ihn tröstete. Messiah 5 2 7 . A i r A r i e Behold and see if there be any sorrow like unto Schaut doch und seht, ob da irgendein Schmerz sei wie sein His sorrow! Schmerz. 2 8 . A c c ompag n a t o He was cut off out of the land of the living; for the Er wurde aus dem Land der Lebenden weggerissen, für die transgressions of Thy people was He stricken. Missetat deines Volkes wurde er geschlagen. 2 9 . A i r A r i e But Thou didst not leave His soul in hell, nor didst Doch du ließest seine Seele nicht in der Hölle, noch ertrugst Thou suffer Thy Holy One to see corruption. du, deinen Heiligen verwesen zu sehen. (III) God discloses His identity in Heaven (III) Gott nimmt ihn als seinen Sohn im Himmel auf. 3 0 . c h orus c h or Lift up your heads, O ye gates, and be lift up, ye everlasting door, and the King of Gloriy shall come in! Who is this King of Glory? The Lord strong and mighty, the Lord strong and mighty in battle. The Lord of Hosts, He is the King of Glory. Hebt euer Haupt und öffnet das Tor der ewigen Stadt, dass der Ehren König ziehe ein! Wer ist der Ehren König? Der Herr, stark und mächtig, der Herr stark und mächtig im Streit. Gott Zebaoth, er ist der Ehren König. Recitative Rezitativ Unto which of the angels said He at any time: Thou art Zu welchem Engel hat er jemals gesagt: Du bist mein Sohn, My Son, this day have I begotten Thee? heute habe ich dich gezeugt? 3 1 . c h orus c h or Let all the angels of God worship Him. Lasst alle Engel Gottes ihn anbeten. (IV) Whitsun, the gift of tongues, the beginning (IV) Pfingsten, die Gabe der Zungen, der Beginn of the evangelism der Missionierung 3 2 . A i r A r i e Thou art gone up on high, Thou hast led captivity captive, and received gifts for men, yea, even for Thine enemies, that the Lord God might dwell among them. Du bist in die Höhe gefahren, du hast die Gefangenschaft ins Gefängnis geführt und Gaben empfangen für die Menschen, ja selbst für deine Feinde, dass Gott der Herr wohne unter ihnen. 3 3 . c h orus c h or The Lord gave the word: great was the company Der Herr gab das Wort, groß war die Zahl of the preachers. der Prediger. 6 18. / 19. / 20. Dez 2015, FR / SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum 3 4 . a i rar i e How beautiful are the feet of them that preach the Wie lieblich sind die Füße derer, die das Evangelium des gospel of peace, and bring glad tidings of good things. Friedens verkünden und frohe Botschaft vom Heil bringen. 3 5 . c h orusC h or Their sound is gone out into all lands, and their words Ihr Schall ist ausgegangen in alle Lande und ihre unto the ends of the world. Worte bis ans Ende der Welt. (V) The world and its rulers reject the Gospel (V) Die Welt und ihre Herrscher verwerfen das Evangelium 3 6 . a i rar i e Why do the nations so furiously rage together, why do the people imagine a vain thing? The kings of the earth rise up, and the rulers take counsel together against the Lord and against His anointed. Warum rasen die Völker so wütend, und warum reden die Menschen Vergebliches? Die Könige der Welt stehen auf, und die Herrscher halten miteinander Rat gegen den Herrn und seinen Gesalbten. 3 7 . c h orus c h or Let us break their bonds asunder, and cast away their Lasst uns ihre Bande zerbrechen und ihr Joch von uns yokes from us. abwerfen. (VI) God’s triumph (VI) Der Triumph Gottes Recitative Rezitativ He that dwelleth in heaven shall laugh them to scorn, Der, welcher im Himmel wohnt, wird sie verlachen; denn the Lord shall have them in derision. der Herr wird sie verspotten. 3 8 . a i rar i e Thou shalt break them with a rod of iron; thou shalt Du sollst sie zerschlagen mit einem Stab aus Eisen, du sollst dash them in pieces like a potter’s vessel. sie in Stücke schlagen wie eines Töpfers Gefäße. 3 9 . c h orus c h or Hallelujah, for the Lord God Omnipotent reigneth. The Kingdom of this world is become the Kingdom of our Lord and of His Christ; and he shall reign for ever and ever. King of Kings, and Lord of Lords. Hallelujah! Halleluja, denn der Herr, der allmächtige Gott, herrschet. Das Königreich dieser Welt ist zum Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden; und er wird regieren auf immer und ewig, König der Könige, Herr der Herren, Halleluja. Messiah 7 Händel scheint in dem berühmten „Messias“ sich selbst übertroffen zu haben. Dr. Edward Synge, Bischof von Elphin/Irland (1742) Georg Friedrich Händel Messiah – Der Messias James Harris, Neffe von Lord Shaftesbury und persönlicher Freund Georg Friedrich Händels, schrieb in seinem Essay „Concerning Music, Painting and Poetry“ von 1744, die Verbindung von Poesie und Musik sei eine unwiderstehliche Kraft, die in das Innerste der Seele zu dringen imstande sei. Von allen derzeit in dieser Kunst Tätigen, so heißt es weiter, stehe Händel als erhabenster und umfassendster Genius an der Spitze. Mit Nachdruck verwies Harris in seiner Händel-Eloge auf die außergewöhnliche Wirkung, die Händels Musik auf das Londoner Publikum ausübte – eine Wirkung, die dem in Halle an der Saale geborenen Komponisten in der englischen Metropole einen schier atemberaubenden Erfolg bescherte, der sich auch finanziell niederschlug: Der Cembalovirtuose, Komponist und Konzertveranstalter hinterließ nach seinem Tod am 14. April 1759 seinen Freunden und Verwandten nicht nur ein Vermögen von umgerechnet mehreren Millionen Euro, sondern auch eine ganze Reihe von wertvollen Cembali aus der flämischen Edelschmiede Ruckers sowie eine stattliche Gemäldesammlung mit Werken von Rembrandt, Poussin, Brueghel und Canaletto. 8 Dieser Erfolg wurde zunächst durch die in den Jahren 1711 bis 1741 entstandenen italienischen Opern begründet, die Händel anfangs für die Royal Academy of Music komponierte, deren künstlerischer Leiter er zehn Jahre lang war. Nach ihrer Auflösung im Jahr 1728 und dem Scheitern einer weiteren „Akademie“ führte der Komponist seine Bühnenwerke zunächst auf eigene Rechnung im Covent Garden Theatre auf, bis die Resonanz beim englischen Adel immer geringer wurde – nicht zuletzt, weil eine starke nationale patriotische Opposition zunehmend das „Ausländerwesen“ in der Oper beklagte, was schließlich zur Gründung der konkurrierenden und von Frederick, Prince of Wales, unterstützten „Opera of Nobility“ führte. Später, genauer am 13. April 1737, erlitt Händel einen Schlaganfall, konnte infolge einer Lähmung seiner rechten Hand lange Zeit nicht arbeiten und war von schweren Depressionen gequält. Im selben Jahr schrieb der Kronprinz Friedrich von Preußen, später Friedrich der Große, an seinen Vetter von Oranien: „Händels große Zeit ist vorbei, seine Phantasie ist erschöpft und sein Geschmack hinter der Mode zurück.“ 18. / 19. / 20. Dez 2015, FR / SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum Der Kronprinz irrte. Denn nach einer anstrengenden Kur in Aachen besserte sich der Gesundheitszustand des Komponisten zusehends, so dass der 53-Jährige nicht nur physisch, sondern auch geistig gestärkt aus der Krise hervorging. Seit dieser Zeit verlegte Händel sein Vokalschaffen zunehmend auf die Oratoriengattung, deren Stoffe er dem im englischen Puritanismus als Vorlage beliebten Alten Testament entnahm. Die Gründe hierfür lagen auf der Hand, denn einerseits war das Genre infolge der verwendeten Landessprache einem weit größeren Publikum zugänglich als die italienische Opera seria; andererseits erforderten derartige Werke aufgrund ihrer konzertanten Aufführungen keine kostspieligen Inszenierungen. So kam es, dass Händels lange Zeit überaus erfolgreichen Operndarbietungen schließlich vollständig durch regelmäßige Aufführungen seiner Oratorien abgelöst wurden – Veranstaltungen, die zu einer Art kultureller Institution wurden, mit der sich das englische Königshaus und damit die gesamte englische Nation identifizieren konnte. Denn in den allegorischen, moralisierenden, empfindsamen oder hymnenartig verklärenden Chören des händelschen Oratoriums, mit Hilfe derer die Leidenschaft und Trauer ganzer Völkerschaften dargestellt werden konnten (im Gegensatz zu den verliebten Potentaten und Prinzessinnen der Opernlibretti), schien das selbstbewusste englische Bürgertum seine eigene Stimme zu vernehmen – stärker, als dies seinerzeit auf jeder Opernbühne zu verwirklichen war. Händel gilt als der Begründer der englischen Oratoriengattung, da er die alte Oratorienform nicht wiederbelebte, sondern Merkmale des italienischen Oratoriums und der italienischen Oper mit Elementen der mehrchörigen lateini- Messiah 9 schen Psalmvertonung, des deutschen PassionsOratoriums, des englischen Anthems und (in dramaturgischer Hinsicht) der französischen „Tragédie lyrique“ in einer brillanten Synthese zusammenführte. „Saul“, das als erstes großes Werk nach dem physischen und psychischen Zusammenbruch des Komponisten in der Zeit vom 23. Juli bis 27. September 1738 entstanden ist (zeitgleich mit seiner letzten italienischen Oper „Imeneo“), steht am Anfang von Händels biblischem Oratorienschaffen – und am Anfang seiner langjährigen Zusammenarbeit mit seinem Bewunderer Charles Jennes, der auch die Libretti der beiden folgenden Händel-Oratorien „Israel in Egypt“ und „L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato“ übernahm. Auch die Entstehung von „Messiah“ ist Jennes’ Initiative zu verdanken, der nahezu sämtliche Ausgaben von Händels Kompositionen in Subskription gekauft hatte und sich zudem von den nicht im Druck erschienenen Stücken Abschriften anfertigen ließ: Er verfasste das ausschließlich auf biblischen Texten basierende Libretto in der Hoffnung, Händel würde es zu „seiner besten Komposition“ machen, wie er an seinen Freund Edward Holdsworth schrieb – ein Wunsch, der bekanntlich in Erfüllung ging. Anders als Händels übrige Oratorien findet sich in dem Mitte September 1741 vollendeten Werk 10 weder Handlung noch dramatisches Personal. Vielmehr stellte Jennes das abstrakte, für das damalige Christentum zentrale Verständnis von Jesus als verheißenden Messias in den Vordergrund, da im England des frühen 18. Jahrhunderts die Gültigkeit von dessen messianischem Anspruch aufgrund der alttestamentarischen Verheißung in die Kritik geraten waren – der britische Philosoph Anton Collins hatte etwa die provozierende Frage aufgeworfen, mit welchem Recht das Matthäus-Evangelium einen Vers wie Jesaja 7,14 („Siehe, eine Jungfrau wird schwanger“) auf Maria und Jesu Geburt beziehe, da das Buch des Propheten 800 Jahre früher entstanden sei und dieser den Vers in einem völlig anderen Kontext ausgesprochen habe. Jennes’ Hauptanliegen war daher der Nachweis, dass Jesus von Nazareth der im Alten Testament angekündigte Messias sei, was in dem Libretto in der Art traditioneller Apologetik durch das Aufzeigen von Parallelen zwischen alttestamentarischen Prophezeiungen und deren Erfüllung im Leben Jesu geschieht. Im ersten Oratorien-Teil, dem Händel eine dissonantenreiche Ouvertüre voller Chromatik voranstellte, welche die Ausgangssituation – die durch Sünde gefallene Menschheit, die sich nicht aus eigener Kraft erretten kann – sinnfällig in Musik fasst, werden daher verschiedene 18. / 19. / 20. Dez 2015, FR / SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum messianische Charakteristika angesprochen, die in Jesus von Nazareth ihre Erfüllung fanden. In der ersten Szene (der in E-Dur erklingende Ruf „Comfort ye“ bildet einen spürbaren Kontrast zum e-Moll der vorangegangenen Ouvertüre) wird auf die Prophezeiung eines Vorläufers als „terminus post quem“ für das Kommen des Messias hingewiesen, die sich in Johannes dem Täufer erfüllte. Die zweite Szene bezieht sich auf die Worte der Propheten Haggai und Maleachi, dass der Messias zur Zeit des zweiten Tempels erscheinen sollte; da Jerusalem 70 n. Chr. zerstört wurde, musste dieser folglich vor jenem Zeitpunkt gekommen sein. In der dritten Szene wird die jungfräuliche Geburt als weiteres Indiz für Jesu Messianität angesprochen; dem Vorwurf, Jesus trage nicht den in Jesaja verheißenen Namen „Immanuel“ wird mit dem Hinweis auf die tiefere Bedeutung des Namens „Gott mit uns“ begegnet – ein Titel, der ebenso wie jene in Jesaja 9,6 („Wonderful, Counsellor, […]“), das wahre Wesen Jesu beschreibe. Im zweiten Teil des Oratoriums setzt Jennes seine Beweiskette fort, wobei er sich hierbei zunächst auf die Passion konzentriert, die als Erfüllung alttestamentarischer Prophezeiungen interpretiert wird („Behold the Lamb of God“). Die heutige Aufführung schließt mit dem „Halleluja“ am Ende des zweiten Teils. Im – heute nicht erklingenden – dritten und letzten Abschnitt richtet das Libretto dann den Blick auf die Auferstehung, wobei sich hier naturgemäß keine Erfüllungsbeweise finden lassen. Die letzten beiden Szenen besingen schließlich Jesu Sieg über den Tod: Wie zahlreiche Predigten der Zeit endet das Werk mit der Doxologie aus dem 5. Kapitel der Offenbarung, Vers 12 bis 14: „Das Lamm, das geschlachtet ist [und uns losgekauft hat bei Gott durch sein Blut], ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ Händels nuancenreiche Textausdeutung zeigt sich u. a. in seinem sparsamen Gebrauch beider Trompeten und Pauken. Nur in drei Chorsätzen werden beide Trompeten samt Pauken verlangt: in „Glory to God“, in dem berühmten „Halleluja“ sowie im – den heute nicht erklingenden dritten Teil abschließenden – „Worthy is the Lamb“, also jedes Mal, wenn der himmlische Lobpreis der Engel dargestellt wird. Dabei nimmt Händel mit seinem Hinweis in der autographen Partitur, die Trompeten in „Glory to God“ müssten aus weiter Ferne erklingen (den Hirten auf dem Feld wird die Geburt Christi ja erst angekündigt) musikalisch-dramatische Raummusiken Messiah 11 „Messiah“ hingegen distanziert aufgenommen – in Zeitungen wie „The Daily Advertiser“ und „The Universal Spectator“ entbrannte eine Diskussion darüber, ob ein weltliches Theater für die Darbietung eines geistlichen Oratoriums zulässig sei und ob der Bibeltext zur abendlichen Unterhaltung beitragen dürfe. Die Premiere von „Messiah“ im Rahmen eines Spätere Aufführungen blieben von derartigen Kontroversen verschont, sodass „Messiah“ ab Benefizkonzerts am 13. April 1742 in Dublin 1752 Händels jährliche Oratoriensaisons in der vor rund 700 Zuhörern war ein überragender Fastenzeit beendete und zudem nach Ostern Erfolg; in Zeitungsanzeigen war zuvor darum gebeten worden, dass die Herren ohne Schwert ein weiteres Mal als Benefizveranstaltung in der Kapelle des Foundling Hospital zu erleben war. und Damen ohne Reifröcke kommen sollten, Der Erfolg war weiterhin immens, so dass das um so Platz für ein größeres Publikum und Oratorium bis weit in die 1770er Jahre auch audamit höhere Einkünfte für den guten Zweck zu schaffen. In den überschwänglichen Rezen- ßerhalb Londons regelmäßig aufgeführt wurde: ab 1744 in Dublin, ab 1757 in Oxford, ab 1750 sionen – bereits nach der ersten öffentlichen Probe war das Werk als beste Komposition aller in Sailsbury und in Bristol und Bath ab 1755. Zeiten bezeichnet worden – erhielten neben der Auch außerhalb Großbritanniens erfreute sich das Stück allergrößter Beliebtheit, wie AuffühMusik auch „die majestätischen und bewegenrungen in Florenz (1770), Hamburg (ab 1771) den Worte“ des Librettos großes Lob, die und New York (1772) belegen. Ein weiterer „das entzückte Herz und Ohr bezaubern“ bedeutsamer Schritt für die gewaltige Popula(„The Doublin Journal“). Händels Assistent rität des „Messiah“ waren die beiden DarbieChristopher Smith schrieb: „Wie Mr. Händel tungen bei der „Commemoration of Handel“ in in seinen Oratorien alle anderen bekannten Komponisten übertrifft, hat er sich mit seinem Westminster Abbey im Jahr 1784, an der etwa 500 Musiker beteiligt waren – ein monumen›Messias‹ selbst übertroffen.“ tales Ereignis, dem Johann Adam Hiller später In London, wo das Werk 19. März 1743 im Covent Garden Theatre erstmals erklang, wurde in Berlin und Leipzig nacheiferte, wobei er des 19. Jahrhunderts voraus – man denke nur an die musikalisch-räumlich ausdifferenzierten Fernmusiken im Finale von Gustav Mahlers Zweiter Symphonie, in dem die wohlkalkulierte Klangdramaturgie geradezu szenische Bildhaftigkeit erlangt. 12 18. / 19. / 20. Dez 2015, FR / SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum der Partitur die Bläserstimmen des klassischen Orchesters hinzufügte. Ähnlich verfuhr Wolfgang Amadeus Mozart, als er das Oratorium im Auftrag Gottfried van Swietens und der Gesellschaft der „Assoziierten Cavaliere“ 1789 in seiner Bearbeitung und der deutschen Übersetzung von Friedrich Gottlieb Klopstock und Christoph Daniel Ebeling zur Aufführung brachte. Nachdem diese Version 1803 im Druck erschienen war, diente sie als Grundlage zahlreicher weiterer Neuinstrumentierungen – etwa der des britischen Komponisten Ebenezer Prout, welche bis Mitte des 20. Jahrhunderts die Grundlage zahlloser Konzerte bot. Heute zählt Händels „Messiah“ zu den meistaufgeführten Oratorien überhaupt, wobei im Zuge der historisch informierten Aufführungspraxis Massenbesetzungen des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts der Vergangenheit angehören. Das heutige Konzert steht in der Tradition der Aufführungen des „Messiah“ im Rahmen von Weihnachtskonzerten, die mit dem berühmten „Halleluja“ am Ende des zweiten Teils schließen. Harald Hodeige Georg Friedrich Händel * 23. Februar 1685, Halle † 14. April 1759, London Messiah HWV 56 O r a t o r i u m f ü r So l i , C h o r und Orchester Entstehung 1741 Uraufführung 13. April 1742 in Dublin Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt 30. November 2010, Dresdner Kreuzchor, Dirigent: Roderich Kreile Spieldauer Teil I und II ca. 120 Minuten Besetzung 2 Oboen, 2 Fagotte 2 Trompeten, Pauken Basso continuo, Streicher Messiah 13 als passionierter Kammermusiker war er acht Jahre lang Mitglied des Trios Ex Aequo. Im Jahr 2000 trat er in einem Konzert des Kammerorchesters Berlin erstmals ans Dirigentenpult – und fing Feuer. Als Sohn des legendären Kurt Sanderling mit dem Dirigentenhandwerk von klein auf vertraut, übernahm Michael Sanderling immer mehr Dirigate und wurde 2006 zum Chefdirigenten und künstlerischen Leiter der renommierten Kammerakademie Potsdam ernannt. Erfolge als Operndirigent feierte er mit Philip Glass‘ „The Fall of the House of Usher“ in Potsdam und mit einer Neueinstudierung von Sergej Prokofjews „Krieg und Frieden“ an Michael Sanderling der Oper Köln. Als Cellist und Dirigent hat er bedeutende Werke des Repertoires von Dvořák, Schumann, Schostakowitsch, Prokofjew, Michael Sanderling ist seit 2011 Chefdirigent Tschaikowski u.a. auf CD aufgenommen. der Dresdner Philharmonie. Daneben arbeitet er als gefragter Gastdirigent in den großen Mu- Besonders hervorzuheben sind dabei die derzeit sikzentren der Welt und leitet renommierte Or- stattfindenden Aufnahmen der Sinfonien von Beethoven und Schostakowitsch für chester wie das Tonhalle-Orchester Zürich, das Sony Classical. Yomiuri Nippon Symphony Orchestra Tokyo, das Konzerthausorchester Berlin, die Münchner Eine Herzensangelegenheit ist Michael Sanderling die Arbeit mit dem musikalischen Philharmoniker, die Bamberger Symphoniker, die Wiener Symphoniker, das Toronto Sympho- Nachwuchs. Er unterrichtet als Professor an der ny Orchestra, das NHK Symphony Orchestra in Musikhochschule Frankfurt/Main und arbeitet regelmäßig mit dem Bundesjugendorchester, Tokio, das Gewandhausorchester Leipzig und dem Jerusalem Weimar Youth Orchestra, die großen Rundfunkorchester in Deutschland. der Jungen Deutschen Philharmonie sowie mit Der gebürtige Berliner ist einer der ganz dem Schleswig-Holstein-Festivalorchester wenigen, die es vom Orchestermusiker in die zusammen. Von 2003 bis 2013 war er der Top-Liga der Dirigenten geschafft haben. Mit 20 Jahren wurde Michael Sanderling 1987 Solo- Deutschen Streicherphilharmonie als ChefdiriCellist des Gewandhausorchesters Leipzig unter gent verbunden. Kurt Masur, von 1994 bis 2006 war er in gleicher Michael Sanderling gilt als effektiver ProbenarPosition im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin beiter, der im Konzert ein musikantisches Feuer entfachen kann. Sein musikalischer Horizont tätig. Als Solist gastierte er u.a beim Boston reicht von Bach und Händel bis zu inzwischen Symphony Orchestra, beim Los Angeles Philharmonic Orchestra und dem Orchestre de Paris, zahlreichen Uraufführungen. 14 18. / 19. / 20. Dez 2015, FR / SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum Heather Engebretson Heather Engebretson ist Absolventin der Juilliard School, Preisträgerin des renommierten Savonlinna Opern Festivals und wurde mit dem Sonderpreis der Oper Graz beim Gesangswettbewerb „Hanns Gabor Belvedere“ in Wien ausgezeichnet. Neben ersten Opernerfolgen in den USA als Barbarina, Musetta und Königin der Nacht sang sie Schuberts G-Dur-Messe im Carnegie Hall Stern Auditorium und Bachs Magnificat in der Alice Tully Hall in New York. Weitere erfolgreich gesungene Rollen sind Zerbinetta („Ariadne auf Naxos“), Grilletta („Lo Spezial“), Amahl („Amahl and the Night Visitors“) sowie die Titelrolle im „Schlauen Füchslein“. In Deutschland trat sie 2013 dem Soloensemble der Staatsoper Hannover bei und erweiterte ihr Repertoire um die Partien Oscar („Un ballo in maschera“), Tytania („A Midsummer Night’s Dream“), Jennie („Street Scene“), Frasquita („Carmen“) und Papagena („Zauberflöte“). Mit der Spielzeit 2014/2015 wechselte sie an das Staatstheater Wiesbaden, wo sie die u.a. Musetta in „La Bohème“, Violetta in „La Traviata“, Konstanze in „Die Entführung aus dem Serail“ und Euridice in „Orpheus und Eurydike“ sang. Zu ihren aktuellen Projekten zählen Barbarina in Mozarts „Figaro“ und Sophie in Massenets „Werther“ am Royal Opera House in London und Liù in „Turandot“ in Liège sowie an der Komischen Oper Berlin. Im Konzertbereich ist sie neben Händels „Messiah“ in Dresden auch in den „Carmina Burana“ in Dortmund und München zu hören. Messiah 15 Bettina Ranch Die Berliner Altistin Bettina Ranch studierte zunächst Violine und wechselte anschließend zum Gesang. Heute ist sie als Konzert- und als Opernsängerin gleichermaßen gefragt. Im Konzertfach sang sie u.a. Mozarts „Krönungsmesse“, die Matthäus-Passion und h-MollMesse von Johann Sebastian Bach, das VerdiRequiem, Dvořáks „Stabat mater“, „Das klagende Lied“ von Gustav Mahler und Franz Schmidts „Buch mit sieben Siegeln“. Dabei arbeitete sie mit Klangkörpern wie den Philharmonikern Hamburg, der Internationalen Bachakademie Stuttgart, den Bremer Philharmonikern und dem Gewandhausorchester Leipzig unter Dirigenten wie Helmuth Rilling, Markus Poschner, Simone Young und Hansjörg Albrecht. Als Opernsängerin gastierte sie in den vergangen Jahren an bedeutenden Häusern wie der Berliner Staatsoper Unter den Linden, der Komischen Oper Berlin, der Hamburgischen Staatsoper, dem Aalto Theater Essen, dem Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg und der Nederlandse Opera Amsterdam. Dabei wurde sie u. a. für Wagnerpartien im Ring engagiert und sang die Hauptpartien in verschiedensten Barockopern von Georg Friedrich Händel. In der vergangenen Saison 2013/14 war sie im Festspielhaus Salzburg und in der Philharmonie München mit der Matthäus-Passion mit dem Bach-Collegium München unter Hansjörg Albrecht zu Gast, ferner mit dem Verdi-Requiem in 16 der Tonhalle Zürich und im Konzerthaus Berlin sowie in Halle unter Josep Caballé-Domenech mit Gustav Mahlers „Das klagende Lied“. Highlights der laufenden Saison beinhalten Scarlattis Oper „Cain und Abel“ mit der Kammerakademie Potsdam, Dvoraks „Stabat Mater“ mit dem Gewandhausorchester Leipzig und Schmidts „Das Buch mit sieben Siegeln“ mit den Philharmonikern Hamburg unter Simone Young. 18. / 19. / 20. Dez 2015, FR / SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum Kenneth Tarver Kenneth Tarver gilt im Belcantofach als einer der herausragenden „Tenore di grazia“ seiner Generation, anerkannt für seine Klangschönheit, seine virtuose Technik, seinen großen und ausgeglichenen Stimmumfang, gekoppelt mit einer attraktiven und eleganten Bühnenpräsenz. Kenneth Tarver ist an den weltweit renommiertesten Opernhäusern aufgetreten, darunter am Royal Opera House Covent Garden, der Wiener Staatsoper, der Deutschen Oper Berlin, der Staatsoper Unter den Linden, der Bayerischen Staatsoper München , der Semperoper Dresden, am Gran Teatre del Liceu Barcelona, an der Opéra Comique Paris, am Teatro Lirico di Trieste, am Théâtre Royal de la Monnaie Brüssel, an der Metropolitan Opera New York, am Teatro San Carlos Neapel und beim Festival d’Aix-en-Provence unter Claudio Abbado. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit verbindet ihn u.a. mit Dirigenten wie Frans Brüggen, Riccardo Chailly, Alessandro De Marchi, Nikolaus Harnoncourt, René Jacobs, James Levine, Carlo Rizzi und Alberto Zedda. Zu seinen jüngsten Konzertprojekten zählen der „Messias“ mit dem New York Philharmonic Orchester, Mozarts „c-Moll-Messe“ unter der Leitung von Marcus Creed und dem Konzerthausorchester Berlin, Brittens „Serenade“ unter Marc Piollet bei den Bielefelder Philharmoniker, Händels „Joshua“ bei den Internationalen Händel-Festspiele Göttingen unter Laurence Cummings, Arthur Honeggers „Le Roi David“ mit der Internationalen Bachakademie Stuttgart und Mozarts „Idomeneo“ im Eröffnungskonzert beim Musikfest Stuttgart unter Hans-Christoph Rademann. Viele Aufnahmen von Kenneth Tarver sind bei der Deutschen Grammophon unter Pierre Boulez und Kent Nagano erschienen, mehrere Berlioz-Aufnahmen (darunter die mit einem Grammy ausgezeichnete „Les Troyens“) bei „LSO Live“ unter Sir Colin Davis. Weitere CDs mit ihm wurden bei Harmonia Mundi sowie auch bei NAXOS und Opera Rara veröffentlicht. Messiah 17 Arttu Kataja Der gebürtige Finne Arttu Kataja begann seine musikalische Ausbildung als Neunjähriger mit Oboen-Unterricht. Später studierte er Gesang an der Sibelius-Akademie in Helsinki, war Stipendiat der Martti-Talvela-Stiftung und u. a. zweifacher Preisträger beim Internationalen Mozartwettbewerb in Salzburg. Seit 2006 ist Arttu Kataja festes Ensemblemitglied der Berliner Staatsoper, wo er bereits unter Dirigenten wie Daniel Barenboim, Gustavo Dudamel, Asher Fisch, René Jacobs, Philippe Jordan, Andris Nelsons, Sir Simon Rattle sowie Omer Meir Wellber gesungen hat. Gastspiele führten den jungen Bariton u.a. an die Finnische Nationaloper in Helsinki, nach Tampere (als Belcore in „L’elisir d’amore“), zum Savonlinna Opernfestival („Carmen“, „Rigoletto“), zum Strassburg Festival, an die Deutsche Oper am Rhein zum Festival de Musique de Strasbourg, an die Hamburgische Staatsoper sowie ans Teatro Municipal de Santiago de Chile. 18 In der vergangenen Saison sang er verschiedene Konzerte auf einer Tournee mit Bach-Kantaten mit dem Helsinki Baroque Orchestra unter der Leitung von René Jacobs, die unter anderem auch in Hamburg, Lausanne, Beaune, Madrid und Bilbao Station machte. Ferner wirkte er in der Johannes-Passion unter der Leitung von Christoph Spering beim Festival Bilbao mit und war mit dem Finnish Baroque Orchestra mit der h-Moll-Messe in Tampere zu Gast. Zu den Besonderheiten der aktuellen Saison gehören u.a. seine Mitwirkung bei Bachs JohannesPassion mit der Akademie für Alte Musik und dem RIAS-Kammerchor unter der Leitung von René Jacobs sowie bei Bach-Kantaten und dem Magnificat unter Rinaldo Alessandrini mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Ferner wird er am Theater an der Wien in Antonio Salieris „Falstaff“ unter der Leitung von René Jacobs debütieren. 18. / 19. / 20. Dez 2015, FR / SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum DER PHILHARMONISCHE CHOR Dresden Die Philharmonischen Chöre wurden 1967 vom damaligen Chefdirigenten Kurt Masur an der Philharmonie mit dem Ziel gegründet, als bürgerschaftlicher Konzertchor gemeinsam mit dem Orchester auf professionellem Niveau zu konzertieren – ein Ziel, das bis heute verfolgt wird. Die Philharmonischen Chöre sind somit das Forum, das musikalisch engagierten und chorgesangerfahren Bürgerinnen und Bürgern die Teilhabe am Philharmonischen Geschehen direkt im Konzert ermöglicht. Die Tradition pflegen und der Gegenwart begegnen – in diesem spannenden Umfeld bewegen sich die Philharmonischen Chöre. Der Philharmonische Chor konzertiert regelmäßig mit der Dresdner Philharmonie unter Leitung der Chef- und Gastdirigenten, pflegt Kooperationen mit anderen Ensembles und Orchestern und gastiert mit a-cappella-Programmen inner- und außerhalb Dresdens. Konzertreisen führten den Chor durch das In- und Ausland; Rundfunkmitschnitte und CD-Aufnahmen zeugen von Anspruch und Vielfältigkeit der Aufgaben des Ensembles. 1989 wurde der Chor mit dem Kunstpreis der Stadt Dresden ausgezeichnet. Die Chorchronik verzeichnet mehr als 500 Aufführungen mit etwa 150 verschiedenen chorsinfonischen Werken, Oratorien und konzertant aufgeführten Opern. Über 70 Komponisten aller Epochen sind vertreten. Im Mittelpunkt des Repertoires des Philharmonischen Chores steht die klassischromantische Chorsinfonik, die ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte der Philharmonischen Chöre, aber zugleich auch eine immer wieder neu zu bewältigende Aufgabe für jeden Chorsänger ist. Auch die Begegnung mit neuem, noch unbekanntem Repertoire ist eine spannende Herausforderung für die Sängerinnen und Sänger. Der Philharmonische Chor probt zweimal in der Woche; die parallel dazu durch professionelle Stimmtrainer angebotene Stimmbildung ermöglicht das hohe Leistungsvermögen des Chores. Messiah 19 Gunter Berger Gunter Berger, 1962 in Greifswald geboren, erhielt seine musikalische Ausbildung an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar (Schulmusik), an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig (Orchesterdirigieren) und bei den „Wiener Meisterkursen“ im Internationalen Wiener Musikseminar. Nach dem Studium begann er seine Tätigkeit als Musikpädagoge und Chorleiter in Leipzig. Von 1990 bis 2011 war Gunter Berger Dirigent des MDR Kinderchores in Leipzig. Neben der Vorbereitung für chorsinfonische Werke gemeinsam mit dem MDR Orchester und MDR Chor, gehörten eigene Konzerte und zahlreiche Fernseh-, Rundfunk- und CD-Produktionen, sowie Konzertreisen im In- und Ausland zu seinen ständigen Aufgaben. Das Repertoire des Kinderchores reicht von Alter Musik, Klassik, Chorsinfonik bis hin zur zeitgenössischen Musik. Der Chor war auch an verschiedenen Uraufführungen beteiligt, wie 1996 der Oper „Freitag aus Licht“ von Karlheinz Stockhausen. Unter Leitung von Gunter Berger ersang sich der MDR Kinderchor im Internationalen Chorwettbewerb in Verona neben der „Goldenen Stufe“ das Prädikat „Ausgezeichnet“, sowie einen 1. Preis und den Sonderpreis „Für die beste Einstudierung und Interpretation eines zeitgenössischen Musikwerkes“ und war damit unter 20 mehr als 30 Chören aus Europa und den USA erfolgreichstes Ensemble des Wettbewerbs. Darüber hinaus leitete Gunter Berger verschiedene Erwachsenenchöre, wie den Gewandhauschor Leipzig und die Berliner Cappella. Neben der kontinuierlichen Arbeit ist Gunter Berger immer wieder zu Gast bei besonderen Chorprojekten wie die Liederbörse, ein Projekt des Berliner Rundfunkchores mit Kinder- und Jugendchören aus Berlin. 2006 arbeitete er mit dem Eurochor zusammen. Von 2009 bis 2012 unterrichtete Gunter Berger das Fach Chorleitung an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar. In den Jahren zuvor übte er verschiedene Lehrtätigkeiten an der Universität, wie auch an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig aus. Gunter Berger gehört dem Musikrat des Deutschen Chorverbandes an. Mit Beginn der Spielzeit 2012/13 übernahm er die Leitung der Philharmonischen Chöre Dresden. 18. / 19. / 20. Dez 2015, FR / SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum Der Philharmonische Chor Dresden im heutigen Konzert Sopran Antje Braun, Deike Burkhardt, Chrysanthi Chachoulia, Iris Geißler, Liane Hörl, Annett Jahnke, Jeannette Keßler, Charlotte Kühnel, Silke Lenk, Alexandra Mac Donald, Uta Oelkers, Nora Promnitz, Sophie Räschke, Ulrike Schael, Beate Schirwitz, Ines Sohl, Angela Steindorf, Regine Teske, Tina Wiedemann, Viktoria Wilson, Victoria Zorn A lt Sabine Alex, Susanne Blechschmidt, Cynthia Bury, Uta Clausen, Angelika Ernst, Franziska Ernst Regina Hanusch, Evelyn Janke, Cornelia Jubelt, Sahra Kaulbarsch, Angela Kockisch, Romina Kühn Bettina Mehler, Elke Noack, Claudia Pohl, Josephine Rücker, Luise Sitzlack, Monika Schilling Marianne Wegener T enor Michael Blessing, Max Hebeis, Andreas Krell, Andreas Küchler, Stephan Lin, Franziskus Linsmann, Luis Pedrero, Josua Peifer, Maximilian Rothe, Carl Rowek, Marc-Eric Schmidt, Harald Wolf, Zhi Yi ba s s Christfried Adam, Friedemann Beyer, Markus Berger, Thomas Gläßer, Raphael Hering, Lukas Köpcke, Martin Krüger, Alexander Kunze, Hans-Joachim Mehler, Maik Mende, Johannes Plundrich, Wilfried Schneider, Erik Simon, Peter Vanselow, Clemes Weichard Die Dresdner Philharmonie im heutigen Konzert 1 . V iolinen Heike Janicke KV, Prof. Roland Eitrich Ute Kelemen KV, Antje Becker KV, Johannes Groth KM, Xianbo Wen O boen Johannes Pfeiffer KV, KM B rat s chen Christina Biwank KV, Steffen Neumann KV, Hans-Burkart Henschke KV, Joanna Szumiel KM V ioloncelli Karl-Bernhard von Stumpff Bruno Borralhinho KV, Norbert Schuster Andreas Jainz KM T rompeten KV, Nikolaus von Tippelskirch P a u ke Oliver Mills KM C embalo Michaela Hasselt* O rgel KV, Denny Wilke* K ontrab ä s s e Tobias Glöckler KV F agott Markus Gundermann, Adela Bratu, Andreas Hoene KV, Andrea Dittrich KV, Susanne Herberg KM, Christiane Liskowsky KV, Prof. Guido Titze Robert-Christian Schuster 2 . V iolinen Ulf Prelle KV, KM Kammermusiker · KV Kammervirtuos · * Gast KV Messiah 21 22 18. / 19. / 20. Dez 2015, FR / SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum GRoSSE KUnST BRAUchT GUTE FREUndE WIR DANKEN DEN FÖRDERERN DER DREsDNER PHILHARMONIE Heide süß & Julia Distler IMPRESSUM dRESdnER PhILhARMonIE Postfach 120 424 01005 Dresden BESUchERSERVIcE Telefon 0351 4 866 866 [email protected] chEFdIRIGEnT: Michael Sanderling EhREndIRIGEnT: Kurt Masur ERSTER GASTdIRIGEnT: Bertrand de Billy InTEndAnTIn: Frauke Roth TEXT: Harald Hodeige REdAKTIon: Adelheid Schloemann Der Text ist ein Originalbeitrag für dieses Heft, Abdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors. GRAFISchE GESTALTUnG: büro quer dRUcK: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH Preis: 2,50 € BILdnAchWEISE Bildarchiv der Dresdner Philharmonie, 9 Nikolaj Lund, 14, 19, 20 Rebecca Fay, 15 Janine Guldener, 16 Joan Tomas, 17 Rikhard Tiula, 18 Kunst & KostbarKeiten eiten (fast) geschenkt Was gibt es Schöneres, als gemeinsame Erlebnisse und miteinander verbrachte Zeit zu verschenken … Schon ab 10 EUR können Sie Gutscheine und Eintrittskarten für die Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden für Nikolausstiefel und Gabentisch erwerben oder den unvergleichlichen Kunstgenuss verlängern mit der Jahreskarte für alle 14 Museen und Sonderausstellungen der SKD in Dresden, Leipzig und Herrnhut. Und das Schöne: Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren haben freien Eintritt. So können sich die Beschenkten ganz einfach von Nichten, Neffen, Kindern oder Enkeln begleiten lassen und gemeinsam über die weltberühmten Kunstschätze staunen. Besondere Erlebnisse für alle – ein ganzes Jahr lang. www.skd.museum PHIL 2015 /16 CHEFDIRIGENT MICHAEL SANDERLING ALBERTINUM PHIL 2015/16 w w w. d re s d n e r p h i l h a r m o n i e . d e
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