18 CHAMPAGNER: Prestige-Prickeln 26 BIER

Ausgabe 1/2016
18 CHAMPAGNER: Prestige-Prickeln
26 BIER: Floskel oder Versprechen?
36 ZU GAST: MoschMosch
Editorial
LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER...
ALLES NEUE BRINGT... die Messe. Waren Sie auf der Intergastra in Stuttgart?
Hier gab es ja bereits einige Neuigkeiten zu entdecken. Und schon stehen die
nächsten Messen an: die Internorga in Hamburg und die ProWein in Düsseldorf – bedauerlicherweise zur gleichen Zeit. Sollten Sie die eine oder andere
besuchen, ­wünschen wir Ihnen schon jetzt viele interessante Eindrücke! Was
Sie dort erwartet, stellen wir Ihnen im Folgenden kurz vor (S. 14 f. und 16 f.).
Vielleicht lernen Sie auf der ProWein ein paar neue Schaumweine kennen – einen neuen Cava, Sekt oder Champagner? Auf den französischen Edelschaumwein mit „Prestige-Prickeln“ gehen wir ab S. 18 ein.
Wenn wir über Bier reden, kommen wir in diesem Jahr an einem Thema ganz
sicher nicht vorbei: dem Reinheitsgebot. Zu dessen 500-jährigem Jubiläum
­haben wir uns bei den Brauereien umgehört. Warum sich das vermeintlich
einschränkende Gebot mit Craft Bieren nicht „beißt“, lesen Sie ab S. 26.
Zum perfekten Espresso gehört nicht nur die wohlschmeckende Bohne ­(siehe
Ausgabe 4/15 der GLASKLAR!), sondern auch das passende Ambiente. Welchen Beitrag Ihre Kaffeemaschine dazu leisten kann, zeigen wir ab S. 44.
Der Frühling steht vor der Tür und mit ihm „Morgensonne“ und „Glücksgefühle“. Doch wer hätte gedacht, dass sich hinter diesen Namen noch viel
mehr verbirgt, nämlich japanische Ramen-Suppen. Falls Sie diese Spezialität
noch nicht kennen, laden wir Sie zur gemeinsamen Entdeckung der Nudelbar
MoschMosch ein, wo wir in dieser Ausgabe der GLASKLAR! „Zu Gast“ sind.
Christian Hellmann & André Stelling
Verkaufsdirektoren Systemgastronomie/Hotellerie
... wünschen viel Spaß beim Lesen!
INHALT 1/2016
MARKT + TREND
Infos und Zahlen rund um die Getränkebranche ������� 4
Dehoga-Bilanz: Mindestlohn kostet Opfer������������������7
GDN AKTUELL
Logistik: Absoluter Glücksfall��������������������������������������8
MBG Group: Wir lieben Marken��������������������������������12
MESSEN
Internorga: Gegen den Durst������������������������������������14
ProWein: Weltweiter Weintreffpunkt������������������������16
WEIN
Champagner: Prestige-Prickeln����������������������������������18
NULL%
Mineralwasser: Wasser ist nicht gleich Wasser����������24
38
14
16
26
36
44
BIER
Reinheitsgebot: Floskel oder Versprechen? ��������������� 26
Bücher rund um‘s Bier������������������������������������������������32
ZU GAST
MoschMosch: Eine Portion Lächeln��������������������������36
HOCH%
Longdrinks: Nacht-Schichten������������������������������������38
KAFFEE+
Kaffeetechnik: Technik mit Lifestylefaktor ����������������44
SHORT CUTS
Wein��������������������������������������������������������������������������22
Bier ����������������������������������������������������������������������������34
Hoch%������������������������������������������������������������������������42
Kaffee+����������������������������������������������������������������������50
Impressum:
Gastro Drinks National GmbH & Co. KG
Bayernstr. 10, 30855 Langenhagen
Tel. (0511) 80 72 58 89, Fax (0511) 80 72 58 88
Verlag: B&L MedienGesellschaft mbH & Co. KG,
Ridlerstraße 37, 80339 München
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Herausgeber: Annemarie Heinrichsdobler, Tel. (089) 370 60-100
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Melina Lopez Ruiz, Liane Rosch, Rita Wildenauer
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Unternehmen verantwortlich.
Titelbild: © olegmalyshev - Fotolia.com
MARKT+TREND
OLYMPIA ISST ANDERS
NACHWUCHS WIRD KOCH
Das Institute of Culinary Art (ICA) bietet ein neues Bildungsprogramm
für Nachwuchsköche an. Es vermittelt den Teilnehmern in einem Jahr
und vier Präsenzphasen Grundlagen, welche für das Vor- und Zubereiten von Speisen notwendig sind. Dabei werden z. B. Kenntnisse der
Beschaffung, Produktion und Speisenverteilung gelehrt. Das Programm
endet mit einer Prüfung und der Verleihung des Zertifikats „ICA Nachwuchskoch“. www.ica-germany.com
RESERVIERUNG MIT GRIP
Michelin übernimmt den Online-Reservierungsanbieter
­Bookatable und wird damit zum europäischen Marktführer
im Bereich Online-Reservierung für Restaurants. Europaweit
nutzen über 15.000 Restaurants die Services von Bookatable. 2015 verzeichnete der Anbieter
mehr als 34 Mio. Tischreservierungen über sein Webportal und die mobilen Anwendungen.
www.michelin.de
FRANCHISE WÄCHST
Einstiegsgebühr
11.400 €
11.000 €
10.000 €
9.800 €
2010
2011
2012
11.802 �
10.844 �
10.200 €
10.304 �
10.400 €
11.019 �
10.600 €
11.120 �
10.800 €
2013
2014
11.255 �
11.200 €
2015
Die Einstiegsgebühr erhöhte sich in den letzten Jahren auf 11.255 E.
KAFFEE TUT GUT
Mit einer Spendenaktion unterstützt
die San Francisco Coffee Company
die Kindertafel Glockenbach. Bis zum
31. März 2016 gehen von jedem
verkauften Winterspecial-Getränk –
Gingerbread Chai oder Gingerbread
Caffe Latte Amaretto – 20 ct an den
Münchner Verein. Dieser ermöglicht
den Kindern durch die Spenden
u. a. Schulmahlzeiten, Hausaufgabenbetreuung und kulturelle Angebote.
www.sfcc.de
e-Wirtschaft nach Branc
chis
he n
n
a
Fr
Handwerk,
Bau und
Sanierung
Dienstleistung
Gastronomie
Touristik
Freizeit
2015 sind die rund 950 Franchise-Systeme auf 117.700
Franchise-Partner gestiegen. Laut Forum Franchise
erhöhte sich die Zahl der
Franchise-Betriebe um 1,7 %
auf 156.000 Betriebe. Aktuelle A
­ uswertungen des Deutschen Franchise-Verbandes
(DFV) ergaben, dass 37 %
der Systeme ihre Ziele in Bezug auf die Gewinnung neuer
Franchise-Partner erreicht
haben. Der Systemumsatz
stieg demnach um 4,3 %
auf 99,2 Mrd. €. Größtes
Potenzial, neue Partner zu
gewinnen, bieten Fachkräfte, die eine neue berufliche
­Herausforderung suchen.
www.markenfranchise.de
20 % der Franchise-Wirtschaft entfallen auf die
­Gastronomie gemeinsam mit dem Freizeit-Sektor.
Quelle Grafiken: Franchise-Monitor, Institut für Markenfranchise
2016 in Kooperation mit dem Deutschen Franchise Verband
Handel
4
1/2016
Fotos: Kindertafel Glockenbach, Institute of Culinary Art, Michelin, Forum Franchise und Systeme
Unter dem Motto „Grenzenlos
kochen – kommen, sehen,
­staunen und probieren“ präsentieren vom 22. bis 25. Oktober
Köche bei der Olympiade der
Köche (IKA) ihr Können.
32 Nationalmannschaften,
20 Jugendnationalmannschaften
und 20 Teams der Gemeinschaftsverpflegung aus
50 Ländern werden erwartet.
An den vier Wettkampftagen
kommen mehr als 7.000 Menüs
der Spitzenklasse auf den Tisch
in den Messehallen in Erfurt. Die
Veranstaltung findet im Rahmen
der Inoga statt.
www.olympiade-der-koeche.com
MARKT+TREND
INTERNATIONALER KOCHWETTBEWERB
Ab sofort können sich Interessierte und Talentierte für
den „S. Pellegrino Young Chef 2016“ bewerben. 20
Talente aus aller Welt kämpfen dann um den Titel.
Online bewerben kann sich jeder Koch, der 30
Jahre oder jünger ist und seit mindestens einem
Jahr als „Chef“, „Sous Chef“ oder „Chef de Partie“
in einem Restaurant tätig ist. Eine internationale
Jury aus Spitzenköchen wird beim Finale im Oktober
2016 den Sieger küren. www.finedininglovers.com
Fotos: S. Pellegrino, Verband Deutscher Mineralbrunnen, Enchilada-Gruppe, Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM)
REKORDBRECHER IM BECHER
Mit einem Rekordabsatz von 11,1 Mrd. l im Jahr 2015 legte das Mineral- und Heilwasser der deutschen Brunnen gegenüber 2014 um 3,4 % zu, so der Verband
Deutscher Mineralbrunnen. Der Pro-KopfVerbrauch lag bei 143 l. Das größte
Wachstum unter den Wassersorten erzielte
erneut das Mineralwasser ohne Kohlensäure
(+14,9 % gegenüber 2014). Am beliebtesten
bleibt mit 43,5 % (+3,4 %) Mineralwasser
mit wenig Kohlensäure, gefolgt vom
klassischen Sprudel (39,4 % Marktanteil).
www.mineralwasser.com
FRÄNKISCHE MEISTERLEISTUNG
Michael Rott, Bartender und zweiter Bar-Chef aus dem Aposto Bamberg,
­erkämpfte gemeinsam mit Nam Truong (Service), Carsten Gambeck (Koch) und
Anna-Maria Dückinghaus (Team-Leader)
– alle drei ebenfalls aus Bamberg – den
Mannschaftstitel in der Kategorie „Dream
Team“ der Culinaire Malaysia 2015. D
­ as
Team des deutschen Branchenverbands
FBMA holte in Kuala Lumpur den dritten
Titel in Folge.
www.enchilada-gruppe.de
NÖRDLICHSTES ITALIEN
Das italienische Konzept L‘Osteria hat Ende Januar als nördlichsten Standort in Deutschland sein erstes Restaurant in Kiel eröffnet. Betreiber der L‘Osteria Kiel ist Joint-Venture
Partner Dirk Block, der bereits die L‘Osteria Hamburg und Lübeck betreibt. In Kiel gibt es
innen Platz für 190 Gäste und für 40 Gäste außen. Damit ist die L‘Osteria mit 55 Restaurants in Deutschland, Osterreich und der Schweiz vertreten. www.losteria.de
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WASSERFADEN
Die Informationszentrale
Deutsches Mineralwasser
wirbt mit einem Leitfaden
und dem Wassersommelier
Armin Schönenberger für
eine Wasserkarte in der
­Gastronomie. Dabei sind
große Entfernungen, die
das Wasser zurück gelegt
hat, kein Qualitätsmerkmal.
Der Sommelier betont,
dass regionale Produkte
voll im Trend liegen – so
auch Mineralwasser aus
Deutschland, dessen
Qualität amtlich anerkannt ist. Der Leitfaden gibt
Unterstützung bei der Umsetzung einer Mineral­
wasserkarte in der Praxis. www.mineralwasser.com
DIE SIND GELIEFERT
Nach dem erfolgreichen Start des Lieferservices
baut Burger King jetzt sein Angebot durch eine
Kooperation mit der Onlineplattform Lieferheld
aus. Diese wird nicht nur die Restaurants nach
und nach in seine Plattform integrieren, sondern
auch eine spezielle Lieferservice-Website und
-Apps entwickeln. Am Ende des Jahres wollen
100 der Burger-Restaurants einen Lieferdienst
anbieten können. Bestellbar bleiben die Burger
sowohl über Burger King selbst als auch über
Lieferheld. www.lieferheld.de
GEFRAGTE BACKSNACKS
Mit einem Wachstum von über 5 % auf
201 Mio. € durchbrach BackWerk die
200-Mio-€-Umsatz-Marke. Das im Jahr 2001
gestartete Franchise-System zählt aktuell
335 Partnerbetriebe. Der durchschnittliche
Umsatz eines Partner-Betriebs steigerte sich
von 538.000 (2007) auf 638.000 € (2015).
Mehr als die Hälfte des Umsatzes machte das
Unternehmen mit frisch zubereiteten Backsnacks. Allerdings ist der Brotverkauf, entsprechend dem allgemeinen Markttrend, rückläufig.
www.back-werk.com
5
MARKT+TREND
NATÜRLICHER KICK ERWÜNSCHT
Der europäische Markt für Energy Drinks steht unter Druck: Verbraucher sind sich der potenziellen gesundheitlichen Folgen künstlicher Aromen und Farbstoffe immer stärker bewusst. Sie fragen deshalb
häufiger Energy Drinks nach, die als Naturprodukte positioniert sind. Das ergab eine Mintel-Umfrage
unter 2.000 europäischen Internetnutzern ab 16 Jahren. Demnach wünscht sich mehr als die Hälfte
(53 %) der deutschen Verbraucher eine größere Auswahl an Energy Drinks mit natürlichen Aromen und
Farbstoffen. 41 % von ihnen sind sogar bereit, dafür mehr Geld auszugeben. Laut der Untersuchung
reagieren die Hersteller bereits mit neuen Produkten: 24 % der Energy Drinks, die in Europa 2014 neu
auf den Markt kamen, warben bereits damit, natürlich zu sein (2012: 17 %). Potenzial haben laut Mintel
vor allem „Energy Hybride“. Sie nutzen authentische Geschmacksprofile alltäglicherer Getränkekate­
gorien und basieren z. B. auf Tee als Koffeinquelle. www.mintel.com
EINMAL UM DIE WELT
The Savoy in London kreierte gemeinsam mit der Reederei Cunard
und der Brennerei Jack Daniel’s
den Whiskey-Cocktail „Age of
Discovery“. Dieser wird in einem
Eichenfass an Deck der Queen Mary
2 die Welt umrunden. Dabei soll er
Aromen aus 27 Ländern und von
hoher See aufnehmen. Vier Monate
dauert die Fahrt, bei der das Getränk
den verschiedensten klimatischen
­Bedingungen ausgesetzt wird.
www.fairmont.com
Die Top 50 der besten Restaurants
wurde aus mehr als 125.000 Bewertungen von registrierten OpenTableNutzern ermittelt, die über 2.000 Lokale in Deutschland beurteilten. Die
durchschnittliche Gesamtbewertung
des letzten Jahres entschied über
die Verteilung der Rankingplätze.
Den ersten Platz belegte wie auch
schon im Vorjahr das französische
Restaurant Schote von Nelson
­Müller in Essen. www.opentable.de
Seit Dezember 2015 präsentiert Nespresso im
Untergeschoss der Riem Arkaden München den
ersten Nespresso Cube Deutschlands. Die voll­
automatisierte Boutique in Form eines 3,6 x 3,3 m
großen gläsernen Quaders fasst bis zu 48.000
Kapseln und bietet den Kunden 23 Grands Crus
sowie Limited Editions, die nach der Bestellung via
Touchscreen in wenigen Minuten von einem Roboterarm zusammengestellt werden. Bezahlt wird per
EC- oder Kreditkarte. www.nestle-nespresso.com
DIE BESTEN ZUM ESSEN
Ganz oben auf der Gerolsteiner Bestenliste steht, wie in den Vorjahren
auch, die Schwarzwaldstube aus Baiersbronn und das Gourmetrestaurant
Vendôme aus Bergisch Gladbach. Aus Wolfsburg steigt das Aqua von
Platz sechs auf Platz drei. Regionaler Vorreiter der Top-Restaurants ist der
Süden Deutschlands. 910 baden-württembergische und 869 bayerische
Restaurants erhalten die Empfehlung. Auf Platz drei und vier liegen Nordrhein-Westfalen (779) und Rheinland-Pfalz (448). Unter den insgesamt
4.557 empfohlenen Restaurants finden sich auch 402 Neuzugänge. Einigen gelingt sogar der Einstieg in die Top 500. Kevin Fehlings The Table
(Hamburg) z. B. landet direkt auf Platz 59. Die komplette Gerolsteiner
Bestenliste ist in gedruckter Fassung, aber auch als kostenlose App
erhältlich. www.gerolsteiner.de
IN NEUEM GEWAND
Die Tower Bar des Hotel Hafen Hamburg präsentiert sich mit neuem Interieur
und empfängt die Gäste in edler und moderner Atmosphäre. Über zwei Ebenen
verleihen helle und dunkle Farbtöne sowie matte und metallische Flächen der
Bar ein urbanes Flair. Hingucker ist der aufwendig gestaltete Kristallleuchter,
den die silberne Kuppel widerspiegelt. Altbewährt ist das erfahrene Bar-Team,
das aktuell den New Fashioned mixt, einen Rum-Cocktail mit Feigensirup und
Rosmarin. www.hotel-hafen-hamburg.de
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Fotos: Fairmont Hotels & Resorts, Nespresso Deutscland, Gerolsteiner Brunnen, Andrea Flak
BELIEBTE KÜCHEN
JEDE MENGE KAPSELN
46,4 %
Investitionen
Umsatz
Gästezahlen
27,8 %
38,6 %
27,2 %
11,6 %
74,0 %
29,7 %
gesunken
22,1 %
64,1 %
Personalkosten 6,4 % 19,6 %
Kosten von Lieferanten
3,2 %
und Dienstleistern
15,0 %
50,7 %
24,3 %
MARKTFORSCHUNG
9,9 %
67,1 %
gleich
gestiegen
DIE ZENTRALE BOTSCHAFT der Branchenum-
zeit von zehn Stunden entspricht nicht der
frage durch die Dehoga mit bundesweit knapp
Lebenswirklichkeit und stellt die Betriebe bei
5.000 teilnehmenden Betrieben: Der Mindestlohn
Veranstaltungen und Nebenbeschäftigungen
ist teuer. Fast drei Viertel (74,0 %) verzeichnen seit
vor fast unlösbare Probleme“, erklärt Ernst
dem 1. Januar 2015 Personalkostensteigerungen.­
­Fischer.
Hinzu kommen für viele Betriebe (67,1 %)
Auch der Kostenanstieg führte zu zahlreichen
gestiegene Kosten für Lieferanten und Dienstleis-
Veränderungen in den Unternehmen: Die drei
ter. 62,3 % beklagen sinkende Erträge. „Das Stim-
am häufigsten genannten sind dabei geänderte
mungsbild macht eine überaus große Betroffen-
Dienstpläne (51 %), höhere Preise (49,9 %) und
heit unserer Branche deutlich. Der Mindestlohn
eingeschränkte Öffnungszeiten (35,8 %). Die
hat die Kosten und den bürokratischen Aufwand
Umfrageergebnisse passen zu den offiziellen­
in die Höhe getrieben“, stellt Ernst Fischer, Prä-
Zahlen des Statistischen Bundesamtes: Im
sident des Deutschen Hotel- und Gaststätten-
Jahr 2015 sind die Verbraucherpreise im Gast­
verbandes, fest. Die Arbeitszeitdokumentation
gewerbe bundesweit um 2,6 % gestiegen.
bemängeln viele Betriebe. Fast die Hälfte (48,7 %)
der Unternehmer bezeichnet sie als „schlimmer
ALLERDINGS IST DIE sozialversicherungs-
als erwartet“. Die Kritik an der Dokumentations-
pflichtige Beschäftigung im Gastgewerbe, laut
pflicht geht dabei Hand in Hand mit der Kritik an
Bundesagentur für Arbeit, weiter gestiegen.
dem geltenden Arbeitszeitgesetzt von 1994.
Im Oktober betrug die Zahl
Grafik: Quelle: Dehoga
1.003.000. Im Vergleich
kostet Opfer
Der Mindestlohn hat bei 62,3 % der Befragten den Ertrag gesenkt
und bei 74,0 % die Personalkosten erhöht.
Mindestlohn
62,3 %
Ertrag
Der Mindestlohn kommt das Gastgewerbe
MIT EINEM REKORDWERT von 87,4 % inner-
zum Vorjahresmonat ist das
halb der Umfrage unterstützen die Betriebe den
ein Plus von 62.200. Ernst
teuer zu stehen – mit erhöhten
Vorschlag des Verbandes, von einer täglichen auf
Fischer gibt zu bedenken:
Personalkosten und sinkenden Erträgen.
eine wöchentliche Höchstarbeitszeit umzustel-
„Der Mindestlohn bleibt
len, so wie es die Europäische Arbeitszeitricht-
ein Risiko für den Arbeits-
linie vorsieht. Dabei geht es nicht um eine Verlän-
markt. Ein Fünftel der Betriebe denkt darüber
gerung der Gesamtarbeitszeit, sondern ­lediglich
nach, Angestellte zu entlassen.“
um mehr Flexibilität. „Die tägliche Höchstarbeits-
www.dehoga.de
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7
Wer an „neuen“ Weingütern interessiert ist, kann
das Weingut von Winning besuchen (das bislang
als Dr. Deinhard bekannte Traditionsweingut aus
Deidesheim). Unter dem Namen Villa Heynburg
präsentiert sich am Stand des Winzerkellers Hex
vom Dasenstein ein ambitioniertes Startup-Weingut aus Kappelrodeck mit seinem ersten Jahrgang
(2008).
WINZER, DIE SICH zusammenschließen und gemeinsam auftreten, gibt es in vielen Anbaugebieten, z. B. Message in a Bottle (Junge Winzer aus
Rheinhessen), Frank + Frei (Winzer aus Franken),
Südpfalz Connexion, das Barrique Forum (Winzer aus mehreren Anbaugebieten, die sich auf
Barrique-Weine spezialisiert haben). Ganz neu ist
ein gebietsüber
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l
a
f
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ü
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G
Absoluter
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GDN AKTUELL
Ihre bisherigen Logistikzentren in Karlsruhe-Durlach
und Mannheim bündelt die Winkels Getränke
Logistik GmbH mit Verwaltungssitz in Sachsenheim
am neuen Standort im Industriepark Östringen.
AUF EINER GESAMTFLÄCHE von 110.000 m2 ist
ringen. Mit erworben wurden auf der neuen Flä-
das neue Getränke-Logistikzentrum der Winkels
che ein Hochregallager mit 35.000 Paletten-Stell-
Getränke Logistik GmbH entstanden. Das Unter-
plätzen sowie eine weitere Halle mit einer Fläche
nehmen kaufte eigens dafür ein bereits bebautes
von 10.000 m2, die für ausreichend Platz sorgen.
Areal im westlichen Teil des Industrieparks Öst-
Dafür waren umfangreiche Baumaßnahmen zur
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GDN AKTUELL
Ertüchtigung des Bestandes, insbesondere der
ringen verlagern“, erläutert Gerhard Kaufmann
Systemtechnik des Hochregallagers erforderlich.
die Entscheidung. Der neue Standort Östringen
Ergänzend war der Neubau einer Warenaus-
gewährleistet durch seine Lage eine optimale
gangshalle mit 40 Rampen (5.000 m ) und einer
­Erreichbarkeit der Winkels-Kunden, die aus den
Leergutsortierhalle (2.200 m ) notwendig.
Bereichen Lebensmittelhandel, Getränkefach-
„Mit einem modernen Betrieb wollen wir die
märkte, Tankstellen und Gastronomie stammen.
2
2
­Zukunft unseres Unternehmens und damit die
Arbeitsplätze unserer Mitarbeiterinnen und Mitar-
IN KARLSRUHE HATTE das Unternehmen bis
beiter sichern. Für unsere Kunden wird der neue
2012, bis zur Fertigstellung der neuen Verwal-
Logistik-Standort ein Mehr an Lieferqualität brin-
tung in Sachsenheim, seinen Firmensitz. Mann-
gen“, versichert Gerhard Kaufmann, geschäftsfüh-
heim diente bis zum Umzug nach Östringen als
render Gesellschafter der Winkels-Gruppe. Rund
Standort für die HM InterDrink Getränke-Service
250 Mitarbeiter haben hier ihren Arbeitsplatz.
GmbH und deren Tochterfirma GGS Gastronomie-­
LAUT GERHARD KAUFMANN war der Ankauf
zur Winkels-Gruppe gehören.
ein absoluter Glücksfall. Östringen liegt auf hal-
Das neue Getränke-Logistikzentrum Östringen
ber Strecke zwischen Karlsruhe und Mannheim.
liegt zwischen Karlsruhe und Mannheim, an der
Andere geeignete Flächen in Karlsruhe, Mann-
Schnittstelle zwischen der Technologieregion
heim oder dazwischen waren für das Unter­
Karlsruhe und der Metropolregion Rhein-Neckar,
nehmen nicht verfügbar.
mit nahezu direkter Anbindung an die Autobah-
„Die bisherigen Standorte in Karlsruhe-Durlach
nen A5 und A6. Auf die A5 werden die Getränke-
und Mannheim sind in die Jahre gekommen und
Lkws über die Abfahrt Kronau gelangen, ohne
entsprechen nicht mehr den Anforderungen einer
einen Ort durchfahren zu müssen. Die Zentren
modernen Getränkelogistik. Durch die enorme
Karlsruhe und Mannheim sind jeweils in einer
Flut an neuen Artikeln, alleine in den letzten zehn
­guten halben Stunde zu erreichen.
Jahren, hat sich unser Sortiment von 1.500 auf
Das Projekt hat Winkels in bewährter Zusam-
über 3.000 Artikel verdoppelt, ohne Berücksichti-
menarbeit mit der Stuttgarter Architektengruppe
gung der Sortimente unserer Gastro-Tochter GGS
BFK Plan GmbH und der Unternehmensberatung
Gastronomie-Getränke-Service GmbH & Co. KG.
­Orgaplan Logistik aus Ahrensburg realisiert.
Diese wird ihren Firmensitz ebenfalls nach Öst-
www.winkels.de
Fotos: Winkels Getränke Logistik
Getränke-Service GmbH & Co. KG, die seit 2011
The perfect water
Das Streben nach Perfektion ist ein
ureigener menschlicher Instinkt. Auch
Geschmack sowie seiner samtweichen
Textur ist das Wasser in jedem
wir haben uns auf die Suche nach
stilvollen Ambiente ein gern gesehener
vollendeter Vollkommenheit begeben.
Gast. Ob in der Flughafen-Lounge oder
Fündig geworden sind wir im Dörfchen
im Hotel, ob im Vorstandszimmer oder
San Damiano, wo ein Geheimnis
im Restaurant, ob beim Meeting oder
von unschätzbarem Wert entspringt.
Dort liegt die Fonti Coralba – eine
mineralstoffhaltige Quelle, aus der das
beim Bankett: Unser Wasser ist ein
Must-have auf jedem Tisch.
Bekennen auch Sie sich zu
perfekte Wasser gewonnen wird.
reiner Perfektion und servieren
Coralba darf bei keinem hochkarätigen
Sie Ihren Gästen, Stakeholdern,
Event fehlen. Mit seiner puristischen
Geschäftspartnern und Kunden
Flasche, der ausgewogenen
Zusammensetzung, dem vollmundigen
Coralba_Ad_TasteofFeelingFit_186x264mm.indd 1
Coralba!
www.coralbawaters.com
15/02/13 16:37
Wir lieben Marken
Wir lieben
n
e
k
r
a
M
12
DER ERFOLG IST nicht immer vorhersehbar. Da-
VON DER IDEE bis zu einem fertigen Produkt
rum brauchen Marken vor allem Mut. Die Arbeit
ist die MBG Group mit Leidenschaft und Sach-
ist vergleichbar mit einem Musik-Hit: Manche
verstand dabei. Sie machen Marken, die auf die
funktionieren nur eine Saison und andere werden
Zielgruppen und Marktsegmente zugeschnitten
zu Klassikern.
sind. Viele dieser Marken sind heute aus den
Die MBG Group bringt das Gesamtpaket mit:
Regalen des Handels und der Gastronomie nicht
Sie probieren aus, denken nach und wägen
mehr wegzudenken.
ab. Am Ende entscheidet aber auch bei diesem
Mit Ideen, die die Brands immer wieder neu
­Unternehmen das Gefühl und der Instinkt für
­beleben, sorgen sie dafür, dass das auch so
die neuen Umsatzbringer.
bleibt.
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GDN AKTUELL
Viele Unternehmen sind noch auf der Suche nach dem Rezept für erfolgreiche Marken.
Die MBG Group hat es schon. Es ist die Mischung aus Leidenschaft, Überzeugung
und Marktkompetenz. Wenn alles passt, entstehen aus Namen und Produkten neue
Fotos: MBG
Welten, die Konsumenten überzeugen und dauerhaft begleiten.
MIT DER GRÜNDUNG der P.O.S. Marketing
Auch für die Konsumenten ist die Verfügbarkeit
+ Vertrieb GmbH im Jahr 1993 begann eine
in allen Kanälen gesichert. Sie können die Pro-
weltweite Erfolgsgeschichte: Die MBG Group
dukte zu jeder Zeit genießen und haben die freie
zeichnet sich schon immer durch klaren Wachs-
Auswahl, die Premium-Brands von MBG in der
tumskurs im Liquid-Markt aus. Mit innovativen
Szene-Gastronomie oder zu Hause erleben. Die
Eigenmarken, namhaften Vertriebsmarken und
Marken sind im Leben von immer mehr Konsu-
beispielloser Power etablieren sie starke Brands
menten ein fester Bestandteil. Und die Zahl der
in der Gastronomie und dem Handel weltweit.
Fans steigt weiter.
VON DER GASTRONOMIE: Mit dem fundierten
DAS BRAND-PORTFOLIO hat alles, was ein
Know-how in der Gastronomie macht die MBG
Vollsortiment braucht: faszinierende Marken,
Group Marken in der Szene immer wieder emoti-
kompromisslose Qualität und ausgefeilte Pro-
onal erlebbar. Hier beginnt ihr Weg. Hier werden
duktwelten. Mit der vielseitigen Full-Range und
sie zum Erfolg. In 66 % der deutschen Top-Szene-
einem erstklassigen Marken-Support ist die Kom-
Gastronomie stehen die Marken auf der Karte
petenz im Liquid-Business fast sprichwörtlich.
und sorgen für starke Umsätze. Die Brands der
Das leistungsstarke MBG Markenportfolio auf
MBG Group sind bei 50.000 Kunden des Lebens-
einem Blick: effect®, GOLDBERG, ACQUA
mittelhandels erhältlich. 3.000 Getränkefach-
­MORELLI, FRUTINO, JOHN‘S, ganíc®, FEEL
großhändler und über 12.000 Tankstellen haben
GOOD, AQUAGYM, KVASS, SALITOS, SCAVI &
die erfolgreichen Marken gelistet. Durch den um-
RAY, SEARS, IL SANTO, DOS MAS, CAZCABEL,
fassenden Brand-Support der Spezialisten erzielt
MEYER‘S, THREE SIXTY.
der Handel beispiellose Top-Ergebnisse.
www.mbgglobal.de
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13
Gegen den
t
s
r
u
D
INTERNORGA
WIE JEDES JAHR findet die Branchenplattform
Jahr noch größer. An Getränke-Neuheiten man-
für den gesamten Außer-Haus-Markt auf dem
gelt es jedenfalls nicht. Unter anderem präsen-
Hamburger Messegelände statt. In der Zeit vom
tiert Shrewd Foods die „Shameless Smoothies“.
11. bis zum 16. März 2016 werden rund 95.000
Diese sind zum selbst Anrühren und verzichten
Besucher erwartet. Seit 1921 informieren sich
auf Geschmacks- und Zusatzstoffe. Für die acht
Gäste aus dem In- und Ausland über die Ent-
Sorten werden fein gemahlene Früchte, Gemü-
wicklungen der verschiedenen Märkte. Somit
se und Super-Foods in Bio-Qualität verwendet.
ist dieses Jahr ein ganz besonderes, denn die
Das Havelwasser dagegen ist schon völlig fer-
Leitmesse feiert ihren 90. Geburtstag. Ne-
tig und muss nur noch getrunken werden. Das
ben vielen Neuvorstellungen und Marktideen
­erfrischende, alkoholische Mischgetränk aus
bietet die Messe ein umfangreiches Rahmen­
70 % Bioland Birnen-
programm.
saft und 30 % Bioland
Das Messegelände ist komplett
Weißwein der Rebsor-
ausgebucht. Mehr als 1.300 Aussteller
DER ERFOLGREICHE START im letzten Jahr
te Müller-Thurgau wird
forderte eine Fortsetzung: Die Craft Beer Are-
mit wenig Kohlensäure
aus den Bereichen Food & Beverage
na geht in die nächste Runde. Für die zweite
versetzt.
Ausgabe liegen viele Anmeldungen nationaler
Ebenfalls neu auf dem
und internationaler Brauereien vor. Sie wollen
Markt ist die Elektrolyt-
die Messe nutzen, um ihren Vertrieb im Markt
Brause mit dem Geschmack der Calamansi.
zu intensivieren oder ihr Bier komplett neu ein-
Das Produkt von Konterbrause führt dem Körper
zuführen. Stone Brewing startet z. B. im April
nach einer durch­feierten Nacht Elektrolyte sowie
2016 mit einer eigenen Brauerei in Berlin – als
Vitamine zu und beugt so dem Kater am nächsten
erster unabhängiger amerikanischer Craft Beer
Morgen vor.
Hersteller in Europa. Das Angebot der Brauer
Nicht weniger interessant ist das Konzept von
wird auch dieses Jahr von einem Rahmenpro-
Espresso Pool. Coffee 4.0 verbindet Kaffee, Tee
gramm begleitet. Hier können Gastronomen an
und Eis mit einer Maschinenauswahl, die ein
Einführungen in das Thema Craft Beer sowie an
hohes Maß an Individualität zulässt. Aus nur
moderierten Verkostungen teilnehmen. Darü-
25 Zutaten können täglich wechselnd Hunderte
ber hinaus steht auf dem ­Programm das deut-
von Produkten kreiert werden.
präsentieren ihre Produktneuheiten,
Innovationen und Trends auf der Internorga.
sche Reinheitsgebot, das im April 2016 seit 500
Jahren in Kraft ist.
WANN: 11. bis 16. März 2016,
Fotos: Messe Hamburg
jeweils von 10 bis 18 Uhr
AUCH DIE NEWCOMERS’ AREA darf nicht
WO: Messe Hamburg, Hallen A1-A4 sowie
fehlen. Viele nutzen die Internorga als Sprung-
Hallen B1-B7
brett, um wertvolle Kontakte zu knüpfen und
TICKETPREISE: Tageskarte: 31 €,
interessante Gespräche zu führen. Aufgrund
2-Tageskarte: 39,50 €, Fachschüler 16 €
der enormen Nachfrage ist die Fläche dieses
WEITERE INFOS: www.internorga.com
1/2016
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WWeintreffpunkt
16
PROWEIN
ERWARTET WERDEN DIESES Jahr rund 6.000
schweren High-Volume-Drinks. Dank moderner
Aussteller aus 50 Nationen, darunter alle relevan-
Techniken und Zutaten wie Shrubs oder Sirupen,
ten Weinbauregionen und -länder dieser Welt mit
Likören und leichten Zutaten wie Sherry, Wermut
ihren Weingütern, Genossenschaften, Kellereien
oder Amaro gehören sie zu den Shootingstars der
und Distributionsunternehmen. Hinzu kommen
internationalen Barszene.
ein umfangreiches Angebot an Spirituosen sowie spannende ergänzende Veranstaltungen in
NEU SIND BEI der 2016er-Ausgabe die
den Hallen. Mit Hochdruck laufen daher auch
­Öffnungszeiten der Fachmesse: Um die Verkehrs-
die Planungen für das Begleitprogramm der Pro-
situation zu entzerren und der kon­tinuierlich
Wein. Unter anderem gibt es wieder zahlreiche
wachsenden
Verkostungsmöglichkeiten. Das Spektrum reicht
Besucherzahl
von national ausgerichteten Verkostungen bis hin
auch weiterhin
zu herkunftsübergreifenden Zusammenstellun-
eine einfache­
gen wie die Verkostungszone des internationalen
An- und
Weinpreises Mundus Vini. Auch das ProWein
Abreise zu er-
­Forum bietet eine vielseitige Mischung aus the-
möglichen, hat
menbezogenen Tastings, ergänzt durch zahl­
sich die Messe
reiche Vorträge über Märkte und Trends.
Düsseldorf
Die Sonderschau „same but different“ knüpft an
entschlossen, die Öffnungszeiten der ProWein
ihre erfolgreiche Premiere an und zeigt außer-
anzupassen. Das bedeutet: Die Leitmesse für
gewöhnliche Vermarktungskonzepte. Insgesamt
Weine und Spirituosen startet an ihren traditio-
zehn Teilnehmer stellen ihre innovativen Ideen
nellen Laufzeittagen von Sonntag bis Dienstag
in Sachen Weinproduktion und -vermarktung
jeweils um 10:00 Uhr und läuft bis 19:00 Uhr.
vor und liefern damit jede Menge Inspiration.
„Alle unsere großen Messen, bei denen wir ein
Wie sich Wein verpacken lässt, zeigt eine weitere
­erhöhtes Besucheraufkommen haben, finden­
Sonderschau zum Thema Packaging & Design,
in der Regel so statt, dass der Berufsverkehr
die ebenfalls in ihre zweite Auflage geht.
morgens und abends umgangen wird. Da die
Mitte März startet die weltweit führende WeinFachmesse in die nächste Runde. Angesichts
seiner ungebrochenen Attraktivität ist das Event
ein Pflichttermin für die Weinbranche.
Fotos: Messe Düsseldorf, Codorniu
ProWein mittlerweile auch in dieser sehr besu-
REIZVOLLES RAHMENPROGRAMM: NEBEN der
cherstarken Liga mitspielt, haben wir uns dazu
Kernkompetenz Wein liefert auch der Spirituo-
entschlossen, die Zeiten ebenfalls anzupassen“,
senbereich der ProWein spannende Neuigkei-
erklärt Michael Degen, Bereichsleiter der Mes-
ten. Hier debütieren z. B. Mauritius und Korea
se Düsseldorf und Director für die ProWein, die
mit neuen, regionalen Spezialitäten. Die Fizzz-
angepassten Zeiten. Unter dem Motto „ProWein
Lounge greift das Thema Shim Cocktails auf. Sie
goes City“ laden Gastronomen der Stadt zu viel-
sind als alkoholische Leichtgewichte der Mit-
fältigen Events ein, etwa Degustationen, Wein-
telweg zwischen den altbekannten Virgins und
menüs und Sommelierpartys. www.prowein.de
1/2016
Codorniu, Partner der Gastro
Drinks National, wird auf der
ProWein in Halle 10, Stand H152
vertreten sein.
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Foto:
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PPrickeln
WEIN
DIE ZAHLEN SPRECHEN eine deutliche Spra-
BEI ALLER ÜBERSICHTLICHKEIT und Bekannt-
che: Mit über 307 Mio. verkauften Flaschen
heit der Marken: Aufgrund der heterogenen, weit
und einem Absatzzuwachs von 0,7 % verteidigt
verzweigten Distributionswege in der Gastrono-
Champagner seinen Status als internationale
mie gibt es hierzulande keine genauen ­Zahlen
Schaumwein-Galionsfigur und legt zahlenmäßig
für den Champagner-Konsum außer Haus. Meist
auch auf dem deutschen Markt wieder zu. 2014
reicht jedoch schon ein Blick in die Karte, um
kamen etwas mehr als 12,6 Mio. Flaschen des
den Stellenwert des französischen Klassikers
noblen Herkunftsschaumweins im Wert von
als absolutes Must-have zu erkennen. Kaum ein
knapp 195 Mio. E in die Bundesrepublik.
­Gastronom lässt den prestigeträchtigen Posten im
483 Champagner-Erzeuger lieferten direkt nach
­Sortiment
Deutschland, davon 139 Champagner-Häuser,
aus, selbst klei-
23 Genossenschaften und 321 Winzer.
nere Betriebe
In Sachen Menge und Bekanntheit sind die
bieten oft min-
und gehört speziell in der gehobenen
Claims klar gesteckt: Der Marktanteil der
destens einen
Champagner-Häuser lag 2014 bei 90,3 % (Men-
Champagner
Gastronomie fest zum Programm. Seine
ge) und 91,8 % im Wert. So überrascht es auch
an. Als Mul-
nicht, dass sich die Liste der Champagner-
tiplikator und
Häuser wie ein „Who´s who“ der Szene liest:
Imageträger ist
Lanson, Laurent-Perrier, Moët & Chandon, Pom-
die Gastronomie ein ideales Spielfeld, berichtet
mery, Perrier-Jouët, Ruinart, Taittinger, Veuve
auch Christian Josephi vom Bureau du Cham-
Clicquot – um nur einige der Flaggschiffe mit
pagne Deutschland: „Wir schätzen, dass rund
Marken­status zu nennen.
50 % der Champagner-Absätze aus der Gastrono-
Unter dem Begriff Champagner-Haus lassen
mie kommen. Das erklärt sich natürlich vor allem
sich übrigens diejenigen Unternehmen sub-
durch den klassischen Einsatz von Champagner
sumieren, die Trauben, Most oder Grundwein
im Aperitif-Kontext. Ich würde mir aber auch
kaufen und die weitere Verarbeitung in ihrem
wünschen, dass Champagner darüber ­hinaus
Betrieb vornehmen. Oberstes Ziel dabei ist die
mehr als Menübegleiter eingesetzt wird und
Erzeugung von Champagnern mit zeitlosem,
­damit seine Vielfalt ausspielen kann.“
wiedererkennbarem Charakter, die in ihrer ganz
Die klassische Funktion des Champagners im Res-
eigenen Stilistik klar dem jeweiligen Haus zuge-
taurant, so Christian Josephi, liege darin, einen
ordnet werden können. Darüber hinaus findet
Abend aus dem Alltäglichen herauszuheben und
man in der deutschen Gastro- und Handelsland-
für Leichtigkeit zu sorgen. Dafür sollte aber auch
schaft einige Genossenschaften (z. B. Nicolas
die Präsentation stimmen: „Der Service ist ein
Feuillatte, De Saint Gall oder Devaux) sowie
sehr wichtiger Faktor. Wenn ein Gast 10 e für ein
eine enorme Vielfalt kleiner und hochkarätiger
Glas Champagner bezahlt, darf er erwarten, dass
Winzerchampagner.
die Flasche auch beim glasweisen Genuss an den
1/2016
Champagner ist der Star unter den Schaumweinen
Marktstruktur ist dort jedoch sehr vielfältig.
19
WEIN
Tisch gebracht, das Etikett präsentiert und der
löst, findet man dahinter Fragen, die zu kleinen
Service am Gast inszeniert wird.“
Mutproben anregen, etwa: „Trauen Sie sich, die
Person links von Ihnen zu küssen?“ oder „Trauen
IM PORTFOLIO VON Moët Hennessy Deutsch-
Sie sich, einen Fremden zu umarmen?“
land stehen mit Moët & Chandon, Veuve Clic-
Stark in der Gastronomie verankert und mit
quot, Ruinart, Dom Pérignon und Krug sowohl
­einer trendigen Champagner-Variante aktiv ist
die ganz großen Marken als auch Exklusivitäten
auch das in Reims ansässige Haus Lanson. Der
parat. Hinsichtlich der Trends im Barbereich
Lanson White Label wurde speziell für die Kom-
bleibt man hier sehr offen und hat unter ande-
bination mit Zutaten wie Minze, Himbeere oder
rem mit dem „Clicquot Rich“ einen Champag-
Orangenzeste kreiert und mit einer etwas höhe-
ner mit höherer Dosage speziell zum Mixen von
ren Dosage von 28 g versehen. „Das trendaffine
Cocktails entwickelt. Ganz neu kommt in diesem
deutsche Publikum ist sehr offen für neue Strö-
Frühjahr eine Sonderausführung des Moët Rosé
mungen im Champagner-Konsum“, berichtet Dr.
auf den Markt: die in leuchtendem Pink designte
Tina Ingwersen-Matthiesen vom langjährigen
Flamingo Limited Edition. Witziges Detail in die-
Deutschland-Vertriebspartner
ser Serie: Wenn man das Etikett auf der Flasche
Import. „Lanson hat dies frühzeitig erkannt und
Borco-Marken-
arbeitet kontinuierlich daran, den Konsumenten
neue Champagner-Erlebnisse zu bieten. Qualitäten wie der Lanson White Label sind ein Kind
dieser Entwicklung und helfen ungemein, die
Kategorie auch jüngeren Zielgruppen nahezubringen“, schildert die Borco-Geschäftsführerin
die Idee hinter dem Produkt und fügt an, dass aus
ihrer Sicht durch den Aufschwung der Barkultur
die Champagner-Cocktails wieder deutlich mehr
in den Fokus vieler Konsumenten rücken. Im klassischen Bereich hebt sie indes den Lanson Rosé
hervor, der in Gastronomie und Fachhandel ein
Umsatzplus von knapp 8 % erzielen konnte.
IM HAUSE CHARLES Heidsieck stand 2015 ebenfalls ein Rosé im Fokus, feierte doch im Herbst der
Charles Heidsieck Rosé Millésime 2006 seine Premiere. Susanne Scheichl, Geschäftsführerin des
deutschen Vertriebspartners Eggers Sohn, sieht
beste Chancen: „In der Top-Gastronomie wird
20
1/2016
WEIN
das Haus als Geheimtipp mit Starpotenzial gehandelt.“ Um diese Entwicklung zu fördern, setzt
man auf den glasweisen Ausschank und speziell
auf Champagner ausgerichtete Events.
WIE ENG CHAMPAGNER mit der
Gastronomie und Hotellerie
verbunden ist, zeigt sich am
Beispiel von Laurent-Perrier.
So präsentiert Thomas Schreiner,
Deutschland-Geschäfts-
führer des Champagner-Hauses,
jedes Jahr das Hornstein-Ranking,
einen objektiven Querschnitt der
einschlägigen
Restaurantführer.
Grundlegend wichtig sei es, so
Thomas Schreiner, den Konsumenten mit Aktionen und Aktivitäten
rund um Champagner anzuspre-
Fotos: © olegmalyshev - Fotolia.com, Alain Cornu, Lanson, Laurent Perrier, LVMH
chen. „Neben der Kreation attraktiver Verkaufsverpackungen muss
die Marke dort vertreten sein, wo die
Musik spielt. Wir sind bei Top-Events
wie Bambi oder dem Ball des Sports
vertreten. Eigene Events wie der Sterne
Cup der Köche oder die Ski-WM der Gastronomie, die zusammen mit dem Wintersportort Ischgl veranstaltet werden, runden
die Palette ab“, skizziert Thomas Schreiner
die Agenda. Doch auch in Bistros und Clubs
werde Laurent-Perrier als Marke sehr gut
angenommen. „Der junge Champagner-Konsument lässt sich nicht mehr in ein Korsett
zwängen, er konsumiert Champagner dort,
wo es ihm Spaß macht“, hat Thomas Schreiner
festgestellt. 1/2016
nic
21
SHORTCUTS
WEIN
ES PRICKELT
Rote Akzente setzt die Henkell
& Co. Sektkellerei mit dem
Launch des neuen Söhnlein
Erdbeere, der den fruchtigen Erdbeergeschmack
auf der Basis natürlicher
­Aromen mit feinprickelndem Schaumwein
kombiniert. Auch neu:
die Wein-­Range i heart
Wines und die Einführung
von der Ready-to-drinkVariante Gorbatschow
& Mara­cuja in der
0,33-l-Sleek-­Dose.
www.henkell-gruppe.de
CHAMPAGNE-BOTSCHAFTER
Diplom-Sommelier Suvad Zlatic, Maître d’Hôtel und Chef-Sommelier in Geigers Posthotel in Serfaus, Tirol, siegte im Europäischen Wettbewerb der Champagne-Botschafter. Vize-Preisträger
2015 ist der Brite Simon Stockton, Inhaber von Sugar&Yeast.
Gewinner des Prix Spécial: Bernardo Conticelli, Weinfachberater
aus Italien. www.lesambassadeursduchampagne.com
AUSGEZEICHNETE WEINE
2015 initiierte der Meininger Verlag einen Wettbewerb ausschließlich für deutsche Rotweine. Im Rahmen des Meininger
Rotweinpreises wurden über 1.100 Weine verkostet, bewertet
und ausgezeichnet. Mehr als
350 Weingüter, Genossenschaften und Weinkellereien aus allen 13
Anbaugebieten beteiligten sich. Bewertet
wurde nach den
Kategorien Spätburgunder, Lemberger,
internationale Rebsorten, heimische
Rebsorten,
Sortenvielfalt und
gereifte Rotweine.
www.meininger.de
22
Alexander Jakabb:
WEINBUCH ÖSTERREICH
Von der Wachau über den Neusiedler See bis in die
Südsteiermark – der Autor präsentiert die Weinbaugebiete Österreichs
und beschreibt
Lagen sowie Produzenten. Dem
Leser wird eine abwechslungsreiche
Entdeckungsreise
durch die Weinbaugebiete Österreichs
geboten. A. Jakabb:
Weinbuch Österreich. Wien: Pichler,
320 Seiten, 45 €
1/2016
Fotos: Henkell & Co. Sektkellerei, Michel Jolyot, Meininger Verlag, Illustration: Lopez Ruiz, Pichler Verlag
VIELFALT FÖRDERN
Ecovin hat ein Biodiversitätsprogramm vorgestellt, das dem Weinsektor als umfassendes
Managementwerkzeug zum Thema Biodiversität und weiteren Aspekten der Nachhaltigkeit
dienen soll. Es umfasst über 80 kleine und große Maßnahmen, für die je ein konkretes Ziel
und ein Indikator bzw. eine Kennzahl definiert wurden. www.ecovin.de
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Richtige.
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Das Wasser mit Stern.
MINERALWASSER ALS VISITENKARTE DER GASTRONOMIE
Kein Produkt in der Gastronomie ist so sichtbar wie Mineralwasser
– auf nahezu jedem Tisch findet sich ein Glas Wasser. Deswegen trägt
es ab dem ersten Moment einen großen Anteil dazu bei, wie das Lokal
wahrgenommen wird. Mineralwasser ist ein Indikator dafür, welchen Wert
der Gastronom dem Gast beimisst. Besonders in der Eröffnungsphase ist
für Gastronomen der erste Eindruck besonders wichtig. Daher zahlt
es sich aus, sich bei der Wahl des Mineralwassers von ihrer besten
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­Seite zu zeigen.
ist nicht gleich Wasser
MINERALWASSER ALS ZEICHEN FÜR SERVICEQUALITÄT
Welches Mineralwasser darf es sein? Durch einen sympathischen Austausch rund um die Erfrischung zeigen Gastro-Gründer Servicekompetenz
und können persönliche Beziehungen aufbauen. Gäste schätzen das persönliche Gespräch und eine charmante, individuelle Beratung. Darum werden Gastronomiebetriebe, die Gästen aktiv Mineralwasser anbieten, als
­besonders sympathisch, dynamisch und exklusiv wahrgenommen.
ERFOLG MIT DEM KLAREN UMSATZBRINGER
70 % der Gäste bevorzugen Mineralwasser anstatt Leitungswasser. Daher sollten Gastro-Gründer nicht unaufgefordert Leitungswasser zu Espresso oder Weißwein servieren,
sondern proaktiv auf Mineralwasser aufmerksam machen. Die
Regel ist simpel: Gastronomen, die aktiv Mineralwasser anbieten, verkaufen auch mehr. Die positiven Nebeneffekte sind mehr
Umsatz, ein besseres Servicegefühl und weniger Aufwand, da
weniger Gläser und Karaffen unbezahlt gereinigt werden müssen. Eine Rechnung, die aufgeht – ob mit oder ohne Sprudel.
24
1/2016
NULL%
TRENDGETRÄNK MINERALWASSER
Oft unterschätzt, dennoch ein Star – Mineralwasser ist mit Abstand das beliebteste Getränk Deutschlands: Allein im Jahr 2014 tranken
die Deutschen pro Kopf 143,6 l Mineral- und Heilwasser. Ein Grund ­dafür
ist vor allem das gestiegene Gesundheitsbewusstsein der Gäste,
die ­zunehmend zucker- und alkoholhaltige Getränke meiden.
­Größere Wellen schlägt derzeit Wasser ohne Kohlensäure:
Laut ­einer Studie finden 75 % der Gäste immer mehr
Gefallen an stillem Mineralwasser. Diesen Trend
sollten ­Gastro-Gründer nutzen.
Welches Mineralwasser wird zu den Speisen im neuen Lokal serviert? Das Team
vom Gastro-Gründerpreis verrät, wie Gastronomie-Gründer von der Wahl des
Mineralwassers profitieren und gleichzeitig ihren Umsatz steigern können.
WASSER – EIN ALLROUND-TALENT
Der neutrale Geschmack macht Mineralwasser zum idealen BeFotos: © winston - Fotolia.com, © Jag cz - Fotolia.com
gleiter für alle Lebensmittel. Im Unterschied zu Tafelwasser, das sich aus mehreren Wassersorten zusammensetzt und künstlich mit Mineralien angereichert wird, entspringt Mineralwasser natürlich mineralisiert
aus einer Quelle. Trotzdem gilt: Mineralwasser ist nicht gleich
Mineralwasser. Je nach Mineralisierung und Gehalt an Spurenelementen schmeckt das Wasser mal weich und mild,
mal herb und trocken. Mit der Wahl des Mineralwassers
bestimmen Gastronomie-Gründer aktiv, wie die Speisen ihren Gästen munden. Auch Kaffee und Wein
entfalten kombiniert mit einem erstklassigen
Mineralwasser besondere Aromen.
1/2016
25
Foto:
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l Versprechen?
Foder
BIER
Das oberste Gebot der Braukunst ist unerschütterlich! Oder etwa nicht? Anlässlich des
500. Jubiläums des Deutschen Reinheitsgebots werden Zweifel laut – zu Unrecht.
SELBSTVERSTÄNDLICH WIRD BIER heute in
Oliver Bartelt, Unternehmenssprecher von An-
Deutschland nicht mehr genauso gebraut wie
heuser-Busch InBev Deutschland. „Weltweit gibt
anno 1516. Holzbottiche und offenes Feuer­
es extrem interessante Biere auf Basis anderer
sucht man mittlerweile vergebens – und die
Getreidearten wie Reis oder Mais. Der Einsatz sol-
­Gefahr, einem verantwortungslosen Gesellen
cher Rohstoffe ist in Deutschland nicht möglich.
zum Opfer zu fallen, der seinen Sud mit Toll-
Gleichzeitig ist das Reinheits­gebot für das Aus-
kirschen oder ähnlich abenteuerlichen Zutaten
landsgeschäft ein absolutes Alleinstellungsmerk-
würzt, ist verschwindend gering. Heutzutage
mal weltweit und gleichzeitig ein Gütesiegel.“
wird Bier in modern ausgerüsteten Brauerei-
Dem schließen sich bei weitem nicht alle Brauer
en unter höchsten hygienischen Standards
an. Ihrer Meinung nach lässt das Reinheitsgebot
gebraut. Zwar werden nach wie vor die vier
auch 500 Jahre nach seiner Festschreibung noch
natürlichen Zutaten sorgsam ausgewählt und
genug Spielraum. „Das Reinheits­gebot lässt eine
kontrolliert, doch wachen heute zusammen mit
wundervolle Vielfalt zu, die jeder ambitionierte
den Braumeistern auch diverse Computer mit
Brauer für sich ganz individuell zu nutzen weiß“,
Fühlern und Sensoren über alle Prozesse. Ist das
bestätigt Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Mar-
Reinheitsgebot deshalb Geschichte? Ein Relikt
keting und Vetrieb der Brauerei C. & A. Veltins.
aus früheren Zeiten? Aus den Reihen der Craft-
„Weltweit gibt es rund 170 Hopfensorten, 200
Beer-Brauer wird mitunter der Vorwurf laut, das
Hefestämme und mehr als 40 verschiedene Malz-
Reinheitsgebot sei ein Hemmnis für Innovationen oder schlicht zum Marketinginstrument für
die Industrie verkommen.
KONFRONTIERT MAN DIE Brauereien mit diesen
Vorwürfen, zeigt sich ein differenziertes Bild, das
sich nicht so recht schwarz oder weiß zeichnen
lässt. Für den Platzhirsch der Brauindustrie ist das
Reinheitsgebot Fluch und Segen gleichermaßen:
„Im Inland verhindert es die Weiterentwicklung
der Kategorie Bier und beschränkt die Brauereien. Es kann zwar über verschiedene Hopfenarten
geschmacklich gefeilt werden, die Grundzutaten
bleiben allerdings immer die Gleichen“, erklärt
1/2016
27
BIER
sorten, die sich zum Bierbrauen eignen. Experten
mit für die harmonische Vollmundigkeit unserer
haben errechnet, dass es mehr als eine Million
­Klosterbiere sorgen.“
verschiedene Möglichkeiten gibt, ein Bier nach
Aus den „Leitplanken“, die das Reinheitsgebot
dem Reinheitsgebot zu brauen.“
vorgibt, haben die deutschen Brauer bis heu-
Die gleiche Meinung vertritt Martin Glaab von
te rund 5.000 verschiedene Biere entwickelt.
der Klosterbrauerei Andechs. Auf dem „Heiligen
Das zeugt von Kreativität, meint auch Georg
Berg“ Bayerns ist das Reinheitsgebot ein wichtiger
Schneider.­Er ist nicht nur geschäftsführender Ge-
Teil der klösterlichen Brautradition: „Die Verbin-
sellschafter von Schneider Weisse, sondern auch
dung unserer
Präsident von „Die Freien Brauer“ und Vizepräsi-
klösterlichen
dent von „Brewers of Europe“. Den Vorwurf, sich
Brautradition
auf den Lorbeeren des Reinheitsgebots auszu-
mit dem Bayeri-
ruhen, will er so nicht stehen lassen. „Derjenige,
schen Reinheits-
der den Reinheitsgebotsbrauern vorwirft, es sei
gebot ist für
ein Marketinginstrument, der muss sich eigentlich
viele unserer Gäs-
den Vorwurf gefallen lassen, dass er die Kreati­
te und Kunden
vität nicht besitzt, aus bestehenden ‚Leitplanken’
ein wichtiges
etwas zu machen. Sondern, dass er eigentlich nur
„Auch die modernen Craft- und Edelbiere
unserer Maisel & Friends-Linie sind allesamt
nach dem Bayerischen Reinheitsgebot gebraut,
denn mit den vielen unterschiedlichen Malzund Hopfensorten ist eine unglaubliche
Geschmacksvielfalt möglich.“ Jeff Maisel
Qualitätsmerkmal der Andechser Kloster-
­versuchen will, andere Bierstile zu kopieren.“
biere. Außerdem werden nach Angaben
28
des Bayerischen Brauerbundes 98 %
AUCH ANDERE BRAUER lassen den Vorwurf der
der Craftbiere nach dem Reinheitsgebot
mangelnden Kreativität nicht auf sich sitzen und
­gebraut.“ Tatsächlich gehen die Mönche
schicken sich an, neue Braustile zu finden, die
beim Brauen ihres traditionellen Suds noch
sich mit den Vorgaben des Reinheitsgebots ver-
einen Schritt weiter. „Wir sind sogar noch
einbaren lassen. „Das deutsche Reinheitsgebot
etwas strikter, als es das heutige
sollte nicht als Dogma gesehen werden, sondern
Bierrecht auf Basis des Bay-
als Teil unserer weltbekannten Bierkultur, zu der
erischen Reinheitsgebots
vor allem eine enorm große Biervielfalt gehört,
zulässt. Wir verwenden
spannende regionale Bierstile sowie ein hoher
grundsätzlich z. B. kein
Qualitätsanspruch“, bestätigt Tim Steinnus, Dipl.
Röstmalzbier, um die
Biersommelier und Account Manager Gastrono-
Farbe unserer dunk-
mie West bei Pilsner Urquell. Aktuell steht das
len Biere konstant
Thema Tankbier, eine unpasteuristierte Variante
zu halten, sondern
von Pilsner Urquell, bei den Brauern im Fokus.
ausschließlich dunk-
„Pilsner Urquell beweist damit, dass sich Tradi-
le und daher auch
tion und Innovation perfekt kombinieren lassen,
teurere Malze, die
um dem Bierliebhaber ein perfektes Genuss­
1/2016
Einzigartige Genussvielfalt für Weissbierkenner:
Sorgfältig ausgewählte Rohstoffe aus der Region
Handwerkliches Brauverfahren
Reinstes Vergnügen
Ehrlich. Bayerisch. Speziell.
Was uns ausmacht: unser Herzblut, unsere Neugierde und unser Können. Und ein heute seltenes,
handwerkliches Brauverfahren mit eigener Hefereinzucht, einer Hauptgärung im offenen Bottich
und anschließender echter Flaschengärung, ohne Filtration und Pasteurisation.
Ganz einfach naturbelassen – Aromenvielfalt und typisch würziger Geschmack sprechen für sich.
Seit 1872 steht der Name Georg Schneider, mittlerweile in sechster Generation, für diese vielfach
ausgezeichnete Qualität.
www.schneider-weisse.de
www.facebook.com/schneiderweisse
erlebnis zu bereiten“, erklärt Tim Steinnus weiter.
vielen unterschiedlichen Malz- und Hopfen-
Sogar in der Hochburg des deutschen Bieres
sorten ist eine unglaubliche Geschmacksvielfalt
arbeitet man kontinuierlich an kreativer Entfal-
möglich.“ Allerdings sind für einige traditionelle,
tung im Rahmen der „Leitplanken“: „Das Rein-
internationale Bierstile und moderne Rezeptu-
heitsgebot ist sicherlich kein Hemmnis für In-
ren Zutaten wie Koriander und Orangenschalen
novationen. Es gibt immer wieder neue kreative
erforderlich, die aufgrund des besonders stren-
Bierstile und Geschmacksrichtungen. Neue
gen Reinheitsgebots in Bayern nicht verwendet
Hopfensorten wie Mandarina Ba-
werden dürfen. „Dass Bierliebhaber solche Spe-
varia oder andere werden auch
zialitäten genießen und bayerische Brauer diese
weiterhin dafür sorgen, dass
kreieren möchten, verstehen wir voll und ganz
ganz neue Geschmacksrich-
– auch wir würden das gerne tun,“ ergänzt Jeff
tungen im Einklang mit
dem
Maisel.
Reinheitsge-
Zuvor müsste allerdings gewährleistet sein, dass
„Derjenige, der den Reinheitsgebotsbrauern
bot möglich sein
auch diese Spezialitäten einer rechtsverbind­
vorwirft, es sei ein Marketinginstrument, der
werden,“ bestätigt
lichen Grundlage bzw. einem „Reinheitskodex“
Stefan Hempl von
unterliegen, damit ausschließlich reine, natür-
Hofbräu München.
liche Zutaten verwendet werden. Ohne eine
muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er
die Kreativität nicht besitzt, aus bestehenden
‚Leitplanken’ etwas zu machen.“
Georg Schneider
30
solche Regelung kann nach Jeff Maisels Ansicht
EINIGE
JEDOCH
BRAUER
nicht verhindert werden, dass auch künstliche
wagen
Aromen, Enzyme oder Konservierungsstoffe
einen Blick in die
­ihren Weg ins Getränk finden.
Zukunft der deutschen Braukunst. Geht es
Um diesen steinigen Weg zu gehen, haben er und
nach ihnen, so wird es zu den künftigen Her-
seine Kollegen nun die Initiative ergriffen und den
ausforderungen gehören, international immer
ersten Schritt getan: „Wir haben eine Arbeitsgrup-
beliebter werdende Bierstile mit den strengen
pe mit Brauerkollegen, Verbänden und Behörden
Regularien­ des Reinheitsgebots in Einklang zu
gegründet. Unser gemeinsames Ziel ist, das Bay-
bringen. ­Einer von ihnen ist Jeff Maisel, Inhaber
erische Reinheitsgebot zu bewahren. Gleichzeitig
der Familienbrauerei Gebr. Maisel. „Auch die
möchten wir einen verbindlichen Rahmen für die
modernen Craft- und Edelbiere unserer Maisel
Bierstile schaffen, zu deren Herstellung vom bay-
& Friends-Linie sind allesamt nach dem Baye-
erischen Reinheitsgebot nicht zugelassene, natür­
rischen Reinheitsgebot gebraut, denn mit den
liche Zutaten unerlässlich sind.“ flo
1/2016
Fotos: © Artem Shadrin – Fotolia.com, © Jeanette Dietl – Fotolia.com, Michaela Schllhorn/Pixelio.de, Gebr. Maisel, Schneider Weisse, Pilsner Urquell
BIER
Alkoholfrei, vitaminhaltig, isotonisch ...
... und voller Geschmack!
Maisel’s Weisse Alkoholfrei ist das ideale
Fitness- und Wellnessgetränk für den
aktiven und ernährungsbewussten
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SHORTCUTS
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ALLES ÜBER BIER IN INFOGRAFIKEN
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Welche Zusatzstoffe dürfen neben Wasser, Hopfen, Gerste und
Malz enthalten sein? Wie viele lebenswichtige Vitamine stecken
im Bier? Welche Biersorte hat den höchsten Marktanteil? Diese
und viele andere Fragen
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Reinheitsgebot-Jubiläum. München: Riva,
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REINHEITSGEBOT
Zum 500-jährigen Jubiläum des Reinheitsgebots liefert dieser Krimi die literarisch-kriminalistische Unterhaltung.
Darin erlebt der Traditionsbrauer Adalbert Biber sein Reinheitsgebot-Jubiläumsbier nicht mehr. Sein rätselhafter
Tod hinterlässt rivalisierende Erben und
viele Fragen. Die Ermittlungen, während der der Leser gut recherchierte
Hintergründe zum Brauwesen erfährt,
gestalten sich spannend und mit einem
Schuss Humor gewürzt. Köln: Emons,
400 S., 12,90 e.
Ian Coutts
DIE GUTEN DINGE – CRAFT-BIER
Gegliedert nach Biersorten und -typen,
führt dieser Band durch die Vielfalt der
Craft-Bier-Welt: Der Bierkenner Ian
Coutts erklärt die wichtigsten Sorten
und ihre Besonderheiten – von milden
Lagern über hopfige Pale Ales bis
zu malzig-herben Stouts – und stellt
die angesagtesten Brauereien mit
ihren interessantesten Produkten vor.
­München: Prestel, 144 S., 16,95 e.
G. Hirschfelder, M. Trummer
BIER – EINE GESCHICHTE VON DER STEINZEIT BIS HEUTE
Vom Emmerbier des vorderen Orients
zu den Craft-Beer-Kneipen der modernen Metropolen - die Geschichte
des Bieres ist auch die Geschichte
einer Weltkarriere. Seit der Jungsteinzeit brauen Menschen den nahrhaften Gerstensaft. Dabei unterlagen
­Inhaltsstoffe, Braumethoden und
auch die Qualitäten und Reinheitsgebote immer wieder fundamentalen
Veränderungen. Diese Geschichte
zeigen die beiden Kulturwissenschaftler in diesem Buch auf.
Darmstadt: Theiss, 256 S., 24,95 e.
32
Andreas Schröfl
BRAUEREHRE
Im Debüt-Krimi von Autor und Bierbrauer Andreas Schröfl wird die Brauereikunst zum tödlichen Verhängnis.
Im Umfeld der Münchner Brauereien
kommt es zu zwei Todesfällen, denen
Ex-Polizist Alfred Sanktjohanser inkognito auf den Grund geht. Dabei verwebt
der Autor humorvoll die bayerische
Mentalität mit einem außergewöhnlichen Fall, der dem Leser viel Wissenswertes über das Brauwesen verrät.
Meßkirch: Gmeiner, 309 S., 11,99 e.
1/2016
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SHORTCUTS
Bier
ALTES SCHÄTZCHEN
BRAUTRADITION NUN KULTURERBE
In Bayern hat das Brauwesen eine lange und kulturprägende
Tradition, die bis in das frühe Mittelalter reicht. Mit dem 1516 in
Ingolstadt erlassenen Bayerischen Reinheitsgebot entwickelte sich
die Braukunst zum Handwerk. In einem Festakt in der Münchner
Residenz ernannte Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle die „Bayerische Brautradition nach dem Reinheitsgebot“ zum immateriellen
Kulturerbe des Freistaates Bayern.
www.bayerisches-bier.de
PROFIS UNTER SICH
160 Biersommeliere aus Deutschland, der Schweiz, Italien und Österreich reisten zur Jahreshauptversammlung des Biersommelier-Verbands, in das österreichische Freistadt. Auf
der Agenda des Treffens standen neben einer fachlichen Weiterbildung und der General­
versammlung ein Rahmenprogramm in Sachen Bierkultur und Biervielfalt. Mit 870 Mitgliedern,
einer hohen Nachfrage nach Ausbildungsplätzen und einer Vielzahl an Antragstellungen
von ­Absolventen steht alles im Verband auf Wachstum. www.biersommelier.de
BIERKRONE
Im Rahmen der BrauBeviale wurde der European Beer Star in
München verliehen. Zwei Tage lang verkosteten 115 Bierkenner,
darunter Braumeister, Biersommeliers und Fachjournalisten,
1.957 verschiedene Biere in insgesamt 55 Kategorien. Sie beurteilten nach den Kriterien Optik, Schaum, Geruch, Geschmack und
sortentypische Ausprägung. Erfolgreichste Brauerei wurde mit drei
Gold- und einer Silbermedaille Müllerbräu aus Pfaffenhofen.
www.european-beer-star.de
BIER IM WEB
Auf der Internet-Plattform für Biervielfalt und -kultur
zeigt sich der Gerstensaft in seiner ganzen Vielfalt. Mit der
­Website spannen die deutschen Brauer einen breiten Bogen
von der reichen deutschen Bierkultur über Informationen zur
Brauerausbildung bis hin zu Food-Pairing. Neben aktuellen
Presse- und Twitter-Mitteilungen finden Besucher zudem ein
Bierlexikon, Brauer-Portraits, Specials zu einzelnen Biersorten, Rohstoffen und Gläsern sowie Interviews, Fotos, Filme
und Termine. www.reinheitsgebot.de
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Fotos: Bayerischer Brauerbund, Schneider Weisse, Verband der Diplom Biersommeliers, Deutscher Brauer-Bund, Private Brauereien
Er ist der älteste Weizendoppelbock der Welt und
reifte drei Jahre im kühlen Felsenkeller.
Offenbar hat ihm das gutgetan: Denn
„TAP6 Unser Aventinus“ von Schneider
Weisse wurde bereits mehrfach international ausgezeichnet. Geschmacklich überzeugt die Sonderedition
(Jahrgang 2012) mit fruchtigen
Aromen von Banane, Nelke sowie
Vanille und schokoladenartigen
Noten. Erhältlich ist die kräftige
Spezialität im Getränkefachhandel und in Onlineshops. Ausgeschenkt wird der Weizendoppelbock in den Schneider Bräuhäusern in München und Kelheim.
www.schneider-weisse.de
Münchner Weisse
Feinhefig, spritzig – die Erfrischung pur !
Eine Portion
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ZU GAST
BEREITS ÜBER 13 JAHRE ist es nun her, seit
men wie „Morgensonne“, „Seelenruhe“ oder
Tobias Jäkel und Matthias Schönberger in Frank-
„Glücksgefühle“ finden die Gäste auf der Karte
furt am Main ihr erstes MoschMosch eröffne-
auch japanische Vorspeisen wie „Edamame“ und
ten. Bevor die beiden Nudelbar-Gründer ihre
„Gyoza“, asiatische Salate, (saisonale) Nudel- und
Gäste mit Ramen – Weizennudeln in Brühe mit
Reisgerichte mit diversen Extras wie Rinderfilet,
verschiedenen frischen Zutaten wie Gemüse,
Hühnchen, Lachs, Garnelen, Tofu und Bio-Tem-
Rinderfilet, Hühnchen oder Lachs – verwöhn-
peh. Asiatische Desserts wie Grüntee-Eis oder
ten, waren diese allerdings weitgehend unbe-
Bananenfrühlingsrollen runden das Angebot ab.
kannt. „Es gab viel Erklärungsbedarf, denn mit
Auch für die ganz jungen MoschMosch-Gäste
japanischem Essen verband man meist andere
gibt es ein spezielles Menü-Angebot.
Speisen wie Sushi“, erinnern sich Tobias Jäkel
Bei den Gästen kommt das Konzept so gut an,
und Matthias Schönberger. Weniger bekannt
dass es inzwischen 14 MoschMosch-Restau-
war, dass Ramen typisch japanisches Fast Food
ist, noch typischer als Sushi. Die Idee, eine
Ramen-Bar zu eröffnen, lag nahe. „Wir wollten
Die fröhliche japanische Nudelbar MoschMosch hat es
zusammen etwas aufmachen. Und uns fiel auf,
sich zum Ziel gesetzt, ihre Gäste in Deutschland mit den
dass es eine große Lücke auf dem deutschen
Gastronomiemarkt gab. Es gab Restaurants und
besten japanischen Nudelgerichten außerhalb Osakas noch
Imbisse, aber etwas gesundes, leckeres, das
glücklicher, gesünder und schöner zu machen.
auch schnell geht, bekam man damals nur sel-
Fotos: MoschMosch
ten“, erklärt ­Tobias Jäkel.
Dieser Idee entsprang MoschMosch – eine Mi-
rants an Standorten in Rhein-
schung aus Restaurant, Speise-Bar und Take-
Main, Rhein-Neckar und Rhein-
Away, wo leichte japanische Gerichte, stets mit
Ruhr gibt.
wenig Fett, immer frisch und mit einem hohen
MoschMosch leitet sich üb-
Anteil an saisonalem Gemüse zubereitet wer-
rigens
den. Die unverkennbare Ausstattung: puristisch
Willkommensgruß
und im Stile eines japanischen Wirtshauses – mit
moschi“ ab. In diesem Sinne
originalgetreu japanischen Hockern und Stühlen
freut man sich an jedem neuen
sowie großen Sitzkojen aus Holz, kombiniert mit
Standort künftig auf zahlreiche
überdimensionalen, orangefarbenen Lampen-
glückliche Gäste.
schirmen und japanischen Tageszeitungen als
MoschMosch beschäftigt circa 450
Wand-Dekoration.
Mitarbeiter und wird auch zukünftig vor
vom
japanischen
„moschi-
­allem in den Bereichen Rhein-Main, Rhein-­
BEI MOSCHMOSCH WERDEN sowohl Fleisch-
Neckar und Rhein-Ruhr zu finden sein.
und Fisch-Liebhaber, als auch Vegan-Begeisterte
Weitere Eröffnungen sind in Planung.
glücklich. Neben Ramen mit klangvollen Na-
www.moschmosch.com
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NSchichten
HOCH%
ES WIRD STILL auf den Straßen. In den Clubs
saft, Grapefruitlimonade (z. B. Paloma) und etwas
der Metropolen wird allerdings bis in die
grobes Salz. Italiens bekanntester ­Likör zusam-
­Morgenstunden gefeiert und getanzt. Immer ein
men mit Mexikanischer Limo-
guter Begleiter: der Longdrink – eine Spirituose,
nade – das kann nur höchs-
gutes Eis und ein alkoholfreier Filler, so die Faust-
tes Lebensgefühl vermitteln.
Zum ausgelassenen Feiern gehören
formel. Was macht Longdrinks aber zu Favoriten
Noch mehr nächtliche Dolce
gute Drinks. Perfekte liquide Begleiter
für die Nacht?
Vita erfährt man mit dem
Zum einen lassen sich durch die vielfältigen Kom-
Montenegro Sunshine: fein,
binationsmöglichkeiten von Spirituose und Filler
fruchtig, kräutrig und
unzählige Geschmäcker bedienen. Zum anderen
unheimlich erfrischend. Es gibt niemanden,
macht man mit einem Longdrink grundsätzlich
der diesen Longdrink nicht feiert. Montenegro
nichts falsch – egal, in welchem Etablissement
und Ginger Ale, so einfach steigt die Party im
man diesen genießt und wer ihn zubereitet.
­nächtlichen „Sonnenschein“.
Hauptsache ist jedoch, dass hochwertige Zu-
Ein Drink, der laut Formel auch keinen Longdrink
taten ins Glas kommen. Selbstredend wird der
ergibt, nichtsdestotrotz aber mit seinen drei
Barmann nicht jede Spirituose parat haben. Eine
Ingredienzen einen sehr erfrischenden und
kleine und feine Auswahl an Gins gehört inzwi-
ebenfalls schnell zubereiteten Mix gibt, der
schen auch in Clubs zum guten Ton. Wenn dann
Moscow Mule: Wodka, Limette, Ginger Beer
auch noch das passende Tonic oder sogar ein
und Gurke. In Hamburg hat man sich allerdings
extra auf den Gin zugeschnittenes Tonic dazu
schon vor geraumer Zeit Gedanken gemacht,
­gereicht wird, kann nichts mehr schiefgehen.
wie der „Esel“ dann letzten Endes doch zum
So oder ähnlich haben es sich wohl die Destilla-
Longdrink wird und eine Ingwerlimonade kre-
teure von Windspiel Gin gedacht. Einen „crafted“
iert, die nur noch nach einem passenden Partner
Gin aus der Vulkaneifel zusammen mit einem
schreit. Hinter Herbal Moscow steckt ein Filler,
auf dessen Nuancen abgestimmten Tonic ha-
der den Moscow Mule ohne Gurke und Limette
ben sie kreiert. Getreu dem Credo „Ein Gin lässt
auskommen lässt, da bereits sämtliche natür-
sich ­bekanntlich am besten in guter Gesellschaft
lichen Zutaten in der Dose stecken. Da bleibt
­genießen“ ist dies wirklich ein Gin für eine Nacht
einem dann nur noch die Wahl des Wodkas.
mit Gleichgesinnten.
Hier sollte es auf jeden Fall ein echter russischer
Frisch, modern und garantiert auffällig ist der
Wodka sein.
sind in jedem Fall Longdrinks.
Disaronno Swing, ein Longdrink in knallig pinker
Farbe. Die Rezeptur einfach und schnell, zwar
FUNKY FILLER: Ein Grund, der Long-
nicht ganz Longdrink, aber genauso einfach zuzu-
drinks zu Club-Klassikern macht, ist die
bereiten, als wäre es einer: Disaronno, Limetten-
Tatsache, dass man sich sicher sein kann,
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HOCH%
konstante
Qua-
drink zusammen
lität serviert zu
mit Rum gemixt
bekommen oder
wurde, als abso-
sich
lut
unzählige
durchsichti-
Kombinationen
ger Cryztal­ Libre.
mixen
Beim ersten Hin-
lassen.
Aber auch, dass
sehen
scheint
man aus Gast-
es, als wäre es
sicht schnell an
ein Gin & Tonic,
seine Bestellung
sorgt aber beim
kommt und sich
Probieren
erst
aus Sicht des Bartenders viele Bestellungen in
einmal für Verwirrung. Schmeckt wie Rum &
kürzester Zeit zubereiten lassen.
Cola, sieht aber gar nicht so aus. Optisch klar,
Ob Tonic Water, Ginger Beer oder Ginger
obwohl dunkel, aber geschmacklich alles andere
Ale, als Filler sind sie perfekte Topseller. Pur
als durchsichtig.
„Füller-Limonaden“ seltener bestellt, Cola hin-
EBENFALLS BASIEREND AUF Rum lässt sich aus
gegen als ­Koffeinlieferant, um die Nacht lang
vier Komponenten die Kingston Lemonade mi-
durch­zutanzen und um zugleich erfrischende
xen: dunkler Rum, Limettensaft, Triple Sec und
­Longdrinks damit zu kredenzen.
Cola Mix (Orangenlimonade und Cola). „Der
Perfekt eignet sich der Koffeinlieferant als Ge-
Champagner der Bayerischen Hauptstadt“ wird
genstück zu gereiften Spirituosen wie Whisk(e)
als Filler verkannt, eignet sich aber genauso wie
y, Rum oder Reposado Tequila. Seltener getrun-
Cola zum Mischen von erfrischenden und aufpu-
ken wird Cola aber mit Gin oder Wodka. Liegt es
shenden Longdrinks. Zunächst war das beliebte
­vielleicht an der dunklen Färbung?
Mischgetränk aus Orange und Cola als Calypzo
In München kam man zu dem Entschluss, eine
bekannt, dann bürgerte sich Spezi ein. Nun ist
Cola zu machen, wie es sie in den 80er Jahren
es dank der Eizbach Crew wieder unter dem ur-
schon einmal gab, die aber damals
sprünglichen Namen verfügbar. Eine gute Mög-
wenig Erfolg hatte. Und
lichkeit, seine Kingston Lemonade zu genießen
nachdem kein Revival
und voller Erinnerungen die Nacht lang durch-
kam, kümmerte man
zutanzen. Und wie es der französische Schrift-
sich selber darum. Da-
steller Michel Houellebecq einst so treffend
bei entstand Cryztal Cola.
beschrieb: „Alles geht irgendwann zu Ende,
Ganz „klar“, dass der Long-
40
­sogar die Nacht.“
Mike Linner
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Fotos: © Handmade Pictures - Fotolia.com, Fever Tree
werden diese Vertreter der alkoholfreien
SHORTCUTS
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„CURTAIN CALL“ Arash Ghassemi,
Green Door und Schwarze Traube, Berlin
4 cl Bacardí Carta Blanca
4 cl Champagner
2 cl frischer Limettensaft
1,5 cl Zucker
1 cl Campari
3 Basilikumblätter
DREI FINALISTEN
„La Comida“, „Radix“ und „Curtain Call“ heißen die GewinnerCocktails der Bacardi Legacy Cocktail Competition in Berlin.
Ihre Erfinder Phum Sila-Trakoon (Le Croco Bleu, Berlin), Michele
Heinrich (The Kinly Bar, Frankfurt a. M.) und Arash Ghassemi
(Green Door und Schwarze Traube, Berlin) müssen nun in der
Promotion-Phase mit ihren Drinks die Bars erobern, bevor feststeht, wer das globale Finale in San Francisco bestreiten darf.
www.bacardi.com
Alle Zutaten bis
auf den Champagner im
Shaker vereinen und mit
Eiswürfeln lange kalt shaken.
Danach in eine Coupette doppelt
abseihen und mit 40 ml Brut
Champagner vollenden. Als Garnitur
eine schwarze Olive im
Coupette-Glas drappieren.
25 MAL NEGRONI
Seit knapp 100 Jahren schätzen Cocktail-Liebhaber den bittersüßen Geschmack des Negroni. Inzwischen sorgen Varianten mit Basilikum oder Zartbitterschokolade für Abwechslung.
Campari feiert den Klassiker mit einem Kompendium: The Worldwide Negroni umfasst 25
regionale Variationen und ist auch als PDF erhältlich. www.campari-deutschland.de
Landet Obst im Glas, muss nicht immer ein Smoothie
dabei herauskommen: Birne oder Apfel schmecken
auch als Geist, Brand und Wasser. Obstbrandfans und
Neugierige erfahren im kleinen schwarzen Buch der
Obstbrände neben Hintergründen zur
Geschichte des Brennens
und unterschiedlichen
Obstsorten auch Wissenswertes über ihre edlen Brennergebnisse. Zudem bietet das
Buch Rezepte, Bezugsquellen
und Empfehlungen. F. Springbob: Little Black Book der Obstbrände & Co. Weinheim: WileyVCH, 160 Seiten, 9,99 €.
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ZWEI NEUE WERMUTS
Borco-Marken-Import hat zu
Jahresbeginn die Distribution
für die Wermuts Punt e Mes
und Carpano Antica Formula
in Deutschland und Österreich
übernommen. Antonio Benedetto
Carpano entwickelte Letzteren
1786. Er enthält Weißwein,
Muskatteller und süditalienische
Weinsorten. Aufgüsse aus Bergkräutern runden den Geschmack
ab. Der Punt e Mes schmeckt
süß und lieblich, mit dem Aroma
von Orangenschale.
www.borco.com
Fotos: Bacardi, Campari, Wiley-VCH, Borco-Marken-Import
BESCHWIPSTES OBST
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VOLLENDETE PROMILLE
Seit dem Jahreswechsel bieten die Fairmont Hotels & Resorts
weltweit ein neues Cocktail-Menü an. Unter dem Namen
„Classics.Perfected.“ gibt es beliebte und wiederentdeckte
Klassiker sowie ausgewählte reine Spirituosen. Zu den Fairmont Tastemakers, die für die Zubereitung der Cocktails verantwortlich sind, gehören Erik Lorincz vom Savoy in London
und Tom H
­ ogan vom Fairmont Singapore. www.fairmont.com
PFLAUME TRIFFT AUF KRÄUTER
Unicum Zwetschke ist der Neue des beliebten ungarischen
Kräuterlikörs Unicum. Er kommt wesentlich milder daher, denn
er ist mehrere Monate auf gedörrten Zwetschken in Eichenholzfässern gereift. Durch die Pflaumen erhält der Likör nicht nur eine
fruchtige Note, sondern auch eine angenehme Süße. Im Gegensatz zum klassischen Unicum eignet sich die Zwetschke-Variante
auch für Longdrinks und Cocktails.
www.diversa-spez.de
ENGAGIERTE MITARBEITER
Fotos: Fairmont Hotels & Resorts, Connaisseur, Campari Deutschland, Swissôtel Zürich
Kürzlich hat der 150.000 Mitarbeiter aus Handel, Gastronomie und Tankstellen das Jugendschutz-Training der „Schulungsinitiative Jugendschutz” mit dem „SchuJu-Zertifikat” abgeschlossen. Dieses bescheinigt dem Arbeitgeber, dass der Teilnehmer für die konsequente Umsetzung des Jugendschutzgesetzes in Bezug auf Abgabe und Verkauf von alkoholischen Getränken umfassend geschult wurde. Praxisnahe
Schulungsinhalte, Informationsbroschüren und andere Hilfsmittel unterstützen bei der Umsetzung. Die Initiative Jugendschutz existiert seit
2007 und wurde vom „Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung” des BSI gegründet. www.spirituosen-verband.de
ZÜRICHS NEUER BAR-HOTSPOT
AMARO MIT CHARAKTER
Mit dem Braulio erweitert Campari
Deutschland sein Bitter-SpirituosenSortiment erstmals um einen aged
Amaro (21 Vol.-%). Die Rezeptur besteht
aus aromatischen Kräutern, Wurzeln
und Beeren. Von Apotheker Peloni 1875
kreiert, trägt dieser Amaro den Namen
des 2.979 m hohen Berges Braulio in
den Südtiroler Alpen. Die Lagerung in
Eichenfässern dauert bis zu zwei Jahren. Der Amaro ist in der 70-cl-Flasche
erhältlich. www.campari-deutschland.de
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Mehr als 140 Spirituosen sowie über 90 Drink- und
Cocktailkreationen finden sich auf der
Karte von Barmanager
Tobias Freitag im Züricher „Le muh“. Das
Bar- und Restaurantkonzept im
Swissôtel Zürich
will damit sowohl
Hotelgäste als
auch die lokale
Bevölkerung ansprechen. Der jüngste Erfolg:
Aus über 12.000 Einsendungen
wurde die Karte bei den „Swiss Bar Awards“ auf den
zweiten Platz gewählt. www.lemuh.ch
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Tmit Lifestylefaktor
KAFFEE+
EIN LOKAL BOOMT, wenn der Kaffee schmeckt
und der Lifestyle-Faktor stimmt. Lifestyle steht für
den Ausdruck eines persönlichen Lebensgefühls.
Dazu gehört für viele Menschen Kaffee trinken
außer Haus. Konsumverhalten spiegelt sich in
Kaffeemaschinen sind Designperlen und das Herzstück
des Kaffee-Lifestyles. Deshalb setzt der Gastronom
mit der Wahl seiner Maschine ein Statement.
der individuellen Interpretation von gesellschaftlicher Zugehörigkeit und Abgrenzung wider. In
puncto Kaffeekultur wird dieses Selbstverständnis schnell deutlich – nicht umsonst heißt es:
Man ist, was man isst oder eben trinkt – sei es
der ­Espresso, eine Tasse Filterkaffee, ein Milchschaumgetränk oder eine heiße Schokolade.
Hohe Kaffeequalität, Getränke­vielfalt und konstante Ge­schmacks­erlebnisse sind Merk­male, mit
denen sich Gastro­nomen von ihren Wettbewerbern differenzieren können. Lifestyle entsteht,
wenn Kaffeespezialitäten kleine Genussmomente
entfesseln, Gaumen und Nase stimulieren oder
die Milchschaumkonsistenz zum „Löffeln“ einlädt. Milchspezialitäten wie der Flat White verführen z. B. mit einer Symbiose aus Crema und
Milchschaum. Neue Sinneserfahrungen eröffnen
auch Extras wie das Sirupsystem Flavour Point,
das zum Portfolio von Schaerer gehört: Durch die
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Aromatisierung von Kaffee- und Milchgetränken
mit Sirup, darunter Geschmacksrichtungen wie
Karamell, Nuss, Erdbeere, Vanille oder Tiramisu,
entstehen Trendgetränke wie ein Strawberry Milk
oder ein Lumumba. Ebenso können mit Blick
auf das Corporate Branding individuelle Hausspezialitäten entworfen, „gelabelt“ und mit
eigenem Namen versehen werden.
WENN SICH ALSO die Verbraucher über die
Art des Kaffee­genusses differenzieren, ist das
die Chance,­ über Kaffee, Zubereitung und Präsentation Kunden zu finden und zu binden. Die
Kaffeemaschine, am besten gut sichtbar aufgestellt und in Szene gesetzt, vermittelt Kompetenz auf den ersten Blick. Viele Modelle sind
extra so entwickelt, dass sie als Blickfang dienen
und zugleich technisch so ausgereift und nutzerfreundlich sind, dass der Anwender nicht unbedingt
eine
Barista-Ausbildung
absolviert
haben muss. So zieht z. B. die neue Siebträgermaschine Diva von Coffema (mit Cappucinatore-­
Funktion) mit ihrer eleganten Form und der
­goldenen Farbe die Blicke auf sich. Auch das
­Modell Bubble mit seiner Wellenoberfläche ist
ein Hingucker auf jedem Bartresen.
„Design ist mehr als Verpackung und Linienführung, nämlich der optische Ausdruck des unternehmerischen Wertekosmos“, heißt es bei WMF.
Diesen verankert der Hersteller in der robusten
und zugleich geometrischen Grundform, im
Einsatz hochwertiger Materialien wie poliertes
und gebürstetes Edelstahl, Glas und Kunststoff.
Ob Vollautomat oder der neue Siebträger WMF
­Espresso – Gestaltungselemente­ ohne Funktion
sind in diesem international prämierten Design­
verständnis nicht zu finden. Aber auch die Fakto-
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KAFFEE+
ren Lichtdesign, Maschinenzugänglichkeit oder
minium-Gehäuse in den Farben Silber, Schwarz
Benutzerdisplay – etwa das Man-Machine-Inter-
und Weiß in die Design-Linie ein. Zwei schmale
face der New Generation-Plattform – vereinen
Lichtstreifen am höhenverstellbaren Auslauf aus
Form, Funktion und Ergonomie. Diese Design-
Zinkdruckguss bringen Farbe nach Wunsch ins
kultur versetzt Gastronomen und Hoteliers ihrer-
Spiel. Im ergonomisch geneigten Bedienzentrum
seits in die Lage, ihr eigenes klares Kundenver-
führt das Grafik-Display mit Drucktastatur durchs
sprechen in puncto Qualität, Geradlinigkeit und
Menü. Eine Seite zeigt acht Produkte – 128 Pro-
­Kompetenz zu artikulieren.
dukte lassen sich auf 16 Seiten hinterlegen. „Puristisch, hochwertig und elegant ­sollen unsere
BEREITS 2012 BEKAMEN die Kaffeemaschinen
Maschinen Lust machen, eine Kaffeespezialität
Giga 5 und Giga X9c Professional von Jura den Red
zu genießen. Sie sind dabei nicht aufdringlich,
Dot Award in der Kategorie Produktdesign. Damit
sondern stellen mit ausgefeilten Lichtkonzepten
durfte der Schweizer Maschinenhersteller zum
die Getränke in den Mittelpunkt. Sie bilden die
ersten Mal einen Designpreis für einen Vollauto-
angemessene Bühne für den großen Genuss, den
maten aus dem Professional-Bereich entgegen-
ihre erstklassige Technik im Inneren ­garantiert“,
nehmen. Die Marke wurde 2015 zudem zum
sagt Ulrich Klocke, Leiter Produktmanagement
dritten Mal in Folge als Superbrand ausgezeich-
Melitta Professional Coffee Solutions.
net. „Gut eingeführte, etablierte Marken gehören
zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren im Markt.
EIN VISUELLES STATEMENT setzen­ auch die
Eine Marke, die für Qualitätsmerkmale und emo-
Vollautomaten von Franke­Coffee Systems: Funk-
tionale Werte steht, ist ein Superbrand und diese
tionalität und Schlichtheit der Maschinen lassen
leben“, erklärt Wiebke­ Reineke-Göring, Leiterin
jeden Restaurantbetrieb innovativ und modern
Verkaufsförderung und PR bei Jura Deutschland,
erscheinen. Das Unternehmen strebt bereits in
„von einem ganzheitlichen Ansatz mit einer kon-
der Entwicklung nach Ausgewogenheit von Funk-
sistenten Marketingstrategie und einem überzeu-
tion und Design. Die inneren Werte­ der Maschi-
genden Markenversprechen: Qualität in allen Be-
nen sollen sich im Design widerspiegeln. Klare,­
reichen, Innovationskraft, Branchenführerschaft
reduzierte Formen prägen das Erscheinungsbild
und Tradition.“
z. B. der A200, der A600 oder des FoamMasterTM,­
Die Vollautomaten-Generation­ Cafina XT6 von
gemäß dem Motto „form follows function“. Wahl-
Melitta Professional­ Coffee Solutions gewann
weise in Silbergrau und Schwarz integrieren sie
2014 den Red Dot Award sowie den IF Product
sich in jede Umgebung. Ein Highlight sind die
Design Award: Klare, reduzierte Formen, mar-
kristallklaren Displays mit Touchscreen, die Platz
kante Funktionsbereiche, Tages­licht-LEDs, die
für Werbebotschaften oder emotionale Stim-
den Tassenraum beleuchten und die Kaffee-,
mungsbilder bieten. Ein LED-Lichtkonzept sorgt
Milch- und Kakao-Spezialitäten in den Vorder-
für stilvolles Ambiente.
grund rücken. Ebenso reiht sich die schlanke
Wer Retro liebt, ist hier richtig: Die Faema E61
Cafina XT4 mit eloxiertem, kugelgestrahltem Alu-
steht für lebendige italienische Kaffeekultur. In
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47
gig; bis 1966 wurden Tausende E61 gefertigt, danach folgten die E64 und E66. Zum 40. Geburtstag
2001 erlebte die E61 ihre Wiedergeburt im Originaldesign und mit Hightech-Innenleben: Von
elektronischer Kessel-Niveauregulierung und
intelligenten Wärmetauschern über exakte Kontrollmanometer für Pumpen- und Kesseldruck bis
zu modernen Wasserpumpen. Noch heute ist die
E61 als Variante Legend (Start-Stopp-Ausgabe)­
und Jubilé (programmierbare Ausgabemenge)
fester Bestandteil des Sortiments. 2015 feierte
die Marke 70-jähriges Bestehen mit einer Sonderedition: Die E61 ­Limited Edition mit matt anthrazitfarbenem Körper, sanft beleuchteter Rückfront
in warmen Rottönen und einem Jubiläumslogo,
das an die goldenen Sponsoren-Jahre im Radsport erinnert.
EINEN STARKEN AUFTRITT hat die Rancilio
Classe 11. Zum Begriff Lifestyle gehört für den
Hersteller die Individualisierung der Kaffeemaschine sowie deren Äußeres, also Farbe und
Formgebung. Ob Café, Restaurant, Bar oder Hotel – der Tresen verwandelt sich mit der zwei- bis
viergruppigen Siebträgermaschine in eine Bühne. Zu ihren Besonderheiten gehört das Xcelsius
System, mit dem die Kaffeeauszugstemperatur an
jeder der zwei bis vier Brühgruppen individuell
48
Mailand lancierte 1961 die „Werkstatt für die Pro-
programmierbar ist. Zudem ermöglicht eine App
duktion von Kaffeemaschinen ­(Fabbrica Apparec-
dem Benutzer eine präzise und pünktliche Über-
chiature Elettro Meccaniche e Affini) das Modell.
wachung der Maschine im direkten Dialog. Da-
Die E61 benutzte als erste Espresso­maschine Pre-
mit kann man Audio- und Videodateien aufspie-
infusionsmechanik und eine volumetrische Pum-
len und für Promotion, Schulungen oder eigene
pe für konstante 9 bar Wasserdruck während der
Vorstellungen verwenden. Optische Anreize
Extraktion. Bei ­Faema war zu dieser Zeit vermut-
bietet das „Pimpen“ der Siebträger mit verschie-
lich noch niemandem klar, welches Designstück
denen Motiven als individuelles Gestaltungsele-
man erschaffen hatte. Funktionalität war vorran-
ment. Auf Wunsch können Seitenteile lackiert
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Fotos: Rancilio, Franke Coffee Systems, WMF, Schaerer, Melitta Professional Coffee Solutions, Coffema
KAFFEE+
oder mit spezieller Folie überzogen werden.
der Umsetzung eines individuellen Brandings.
Das Unternehmen mv-t aus Farchant/Ober-
„Schaerer steht mit dem Claim ,Coffee comes to
bayern zielt mit den neuen Siebträgermodellen
life‘ für Kaffeegenuss, der Menschen berührt.
der Marke Macchiavalley vor allem auf Bars,
Unsere Kaffeevollautomaten eröffnen Gastrono-
Szenecafés, Hotels, Büros und Bäckereien. Im
men unzählige Möglichkeiten, jedem Gast die für
Edelstahldesign gestaltet, sind die drei stilvollen
ihn perfekte Kaffeespezialität in hervorragender
Ausführungen der Excelsia ein Blickfang. Das
Qualität anzubieten. Das ist der Lifestyle-Faktor
Einstiegsmodell Excelsia HE ist mit einem 3-l-
unserer Kaffeemaschinen“, erklärt Hansjürg Marti,
Wassertank und einem Heat­Exchange-Boiler mit
Geschäftsführer von ­Schaerer Deutschland.
Thermosyphon-System ausgestattet. Die Excelsia
Mit den Iperespresso Maschinen stellt illy Tech-
HER für fortgeschrittene Baristas beherbergt im
nik und Design­ in den Fokus. Die X7.1, die
Inneren diesen Boiler sowie eine leistungsfähige
­regelmäßig in neuen Farben und ­limitierten Edi-
Rotationspumpe. Dieser Typ lässt sich auf Knopf-
tionen erscheint, ist ein Klassiker. Seit Jahrzehn-
druck umschalten: vom Festwasseranschluss auf
ten sind Kunst und Design fest im Unternehmen
einen Tank und umgekehrt. Das Modell Excelsia
verankert. Mit der illy Art Collection entstand
VB verfügt über eine Temperaturanzeige und
1992 in Zusammenarbeit mit Matteo Thun
Sensitive Brewing.
Kultobjekte, mit deren Hilfe­Kaffeekultur neu interpretiert wird. Die
IM VORDERGRUND STEHEN verstärkt Identi-
inzwischen von Liebhabern als
tät, Differenzierung und Wiedererkennungs-
Sammlerstücke
wert. Entsprechend sind individuelle Designs
heute über 70 Tassenkollektionen,
gefragter denn je. Die Schaerer Coffee Art Plus
verdanken ihren Erfolg der Kreativität
z. B. hebt sich mit ihrem Design optisch ab. Mit
renommierter aber auch aufstrebender
­ihren Wellen auf der Front, der runderen Form,
Künstler der internationalen Kunstszene,
ihrem 7“-Touch-Display sowie in Chrom erhält-
darunter Michelangelo Pistoletto, Marina
lichen Bohnenbehältern wirkt sie verspielt und
Abramovic, Jeff Koons, Bob Rauschenberg,
robust zugleich. Die Maschine passt in design-
Julian Schnabel und James Rosenquist. Die
orientierte Interieurs von Szenebars und Coffee-
­signierten und limitierten Editionen werden welt-
shops. Kunden wünschen sich immer häufiger,
weit in Kaffeebars vertrieben.
dass ihre Kaffeemaschine optisch zum Einsatzort
WMF hat mit „CultureCup“ eine Kollektion ent-
passt und sich nahtlos in ein Gestaltungskonzept
wickelt, die mit verschiedenen Tassengrößen,
einfügt. Der Hersteller bietet dafür flexible Pro-
Gläsern, Tabletts und Löffeln für Abwechslung
duktlösungen – von individuellen Lackierungen
auf den Tischen sorgt. Ambiente garantiert auch
bis zu speziellen Oberflächenfolien­ per Wasser-
die Tischkultur-Serie Pure Exclusiv mit Menagen,
transferdruck. Via Touchscreen lassen sich auch
Windlicht, Tischkarten und Blumenvasen – im
hier Logos oder Werbebotschaften anzeigen
Materialmix aus Edelstahl und Holzelementen,
und schnell anpassen. Der Hersteller berät bei
natur oder farbig. 1/2016
gefeierten,
bis
F. König
49
SHORTCUTS
KAFFEE+
MEISTERHAFTER KAFFEE
Erstmals richtete der deutsche Verband der SCAE die „Kaffee
Olympiade – Die deutschen Meisterschaften der Barista“ im
Rahmen der Food & Life in München aus. In unterschiedlichen
Disziplinen kämpften Barista und Röster um den Titel, u. a. bei
der Latte Art Championship, dem Brewers Cup und der Röstmeisterschaft. Zu den Erstplatzierten gehören Erna Tosberg aus
Münster, Mateusz Petlinski aus Düsseldorf und Timon Kaufmann
aus München. www.food-life.de
KAFFEE NACH MASS
Schaerer setzt seinen Fokus auf die Kaffeemaschinen-Serien
Coffee Prime, Coffee Prime Brew und Coffee Art Plus.
­ emeinsam mit dem Gastronomen werden branchenspezifiG
sche Anforderungen ermittelt und maßgeschneiderte Kaffeekonzepte entwickelt. Betriebswirtschaftliche Prozesse können
dank der Telemetrie-Lösung M2M Coffee Link gesteuert
­werden. www.schaerer-gmbh.de
KALTE KAFFEEKULTUR
Mit der weltweiten Einführung des „Brew Parlor“ will Wyndham Grand® seinem Kaffee-Angebot neuen Schwung verleihen.
Gemeinsam mit der Köchin Stephanie Izard und der Cocktailexpertin Ivy Mix kreierte die Hotelkette kaltgebrühte Kaffeegetränke,
darunter den Five Spice Shaken Iced Coffee mit Thai-Chili, Zimt, Nelken, Sternanis und gezuckerter Kondensmilch sowie den
Cocktail Initial Ascent mit Bourbon, Crème de Cacao, Limonen, Himbeeren und frischen Brombeeren. www.wyndhamgrand.com
KAFFEE 4.0
GEMEINSAMER KAFFEEKLATSCH
Die Coteca und der Kaffee Campus der Deutschen Röster­gilde
finden 2016 gemeinsam vom 7. bis 9. September von ­
10 bis 18 Uhr in der Halle des Congress Center Hamburg statt.
Auf der Messe präsentieren dann rund 200 Aussteller aus
30 Nationen ihre Produkte und Neuheiten. Zum Thema Kaffee
gibt es Workshops, Vorträge und Cuppings.
www.deutsche-roestergilde.de
50
1/2016
Fotos: Schaerer, GHM, WMF Group, Kaffee Campus
Unter „Future in a Box“ stellt WMF schlüsselfertige
4.0-­Konzepte vor, u. a. eine Business App zur Rezept­
generierung von Getränken auf dem Smartphone sowie eine
nahtlose Integration von Online-Bezahlsystemen wie PayPal.
Zudem präsentiert das Unternehmen auf den Frühjahrsmessen die Siebträgermaschine Espresso und das Milchsystem
Dynamic Milk. www.wmf-kaffeemaschinen.de
Kleine Größe,
großer Geschmack
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GASTRO DRINKS NATIONAL
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