EINGSCHENKT IS! GESCHICHTEN VOM BIERKRUG UND SEINEM INHALT 20. MÄRZ BIS 10. JULI 2016 Bierkrugdeckel mit Porzellanmedaillons Das Bier, der Krug und die Kunst Gefördert durch Anno Domini 1516, vor einem halben Jahrtausend, wurde zu Ingolstadt das vielgerühmte Reinheitsgebot für das Bierbrauen erlassen. Im Jubeljahr 2016 taucht auch das Bauerngerätemusem zu Hundszell tief ein in den Dunstkreis des bayerischen „Volksnahrungsmittels“. Kräftig eingeschenkt wird den Besuchern mit historisch Wissenswertem, handwerklich Kostbarem sowie rauschhaft Künstlerischem. Die Geschichte des „fünften Elements“ in Bayern und speziell in Ingolstadt mit seiner Brau- und Wirtshauskultur wird die Schau kurz anstoßen. Im Mittelpunkt aber steht jenes Utensil, ohne welches dem Biergenuss nicht nur die notwendige Handhabe, sondern auch ein wichtiges Stück Kulturgeschichte abginge: der Krug. Wie die Ausstellung bildreich vor Augen führt, ist derselbe weit mehr war als nur ein Trinkgefäß: Jenseits seines praktischen Nutzens ist der Bierkrug ein Vehikel (überwiegend) männlicher Selbstdarstellung, er liefert den Beweis stammtischmäßiger Zugehörigkeit, und er ist längst zum Objekt ungezügelter Sammelleidenschaft geworden. Mehr noch als der Krug selbst wurden die Deckeln aus Zinn, häufig verziert mit Einlagen aus bemaltem Porzellan, zu Höhepunkten von Besitzerstolz, Zeigelust und Sammlerbegierde. Eine wahre Schatztruhe an Porzellanmedaillons, überwiegend von Bierkrug- Hochzeitskrug deckeln des 19. Jahrhunderts, bildet einen Schwerpunkt der Ausstellung. Sie stammen aus der Eichstätter Zinngießerei Eisenhart, wo sie im Fundus des über 200 Jahre alten Familienbetriebes schlummerten, ehe der heutige Eigentümer seine Leidenschaft für dieses Erbe entdeckte. Bierkultur ganz anderer Art wird den Besuchern im zweiten Teil der Schau aufgetischt, mit Werken des Malers Matthias Schlüter und des Bildhauers Helmut Wolf. In rauschhaft wogenden Bildern, sensiblen Skizzen und ausdrucksstarken Holzskulpturen erzählen sie von Kellnerinnen, Bierkrügen und Trinkern. Wenn dabei durchaus (Bier)kulturkritische Töne anklingen, so stets in kunstvoll ironischer Verpackung. Keine unkritische Lobeshymne auf das Bier also, doch: sich ganz dem Sog goldleuchtender Versuchung zu entziehen, gelingt, wie es scheint, auch beiden Künstler nicht. Helmut Wolf – Mann mit großem Bier Begleitprogramm (Fortsetzung) So., 22. Mai, 15 Uhr | Internationaler Museumstag Dokumentarfilm „Beerland” von Matt Sweetwood Eintritt frei So., 10. Juli, 13 – 18 Uhr Finissage mit Schafkopfturnier Biergartenbetrieb mit Bierverkostung Musik: C´est si bon Eintritt frei Matthias Schlüter – Bierdamen Ebenfalls im Bauerngerätemuseum Rund um den Bierbauch Begleitprogramm So., 3., 10., 17. und 24. April, jeweils 14 – 17 Uhr Schafkopfen für Anfänger Eine Einführung in das traditionsreiche bayerische Kartenspiel unter fachkundiger Anleitung. Die Teilnehmer werden mit den Spielregeln, Taktiken, Redewendungen und sonstigen Gepflogenheiten rund um den „Schafkopf“ vertraut gemacht. Die Teilnahme ist kostenlos, jedoch auf 20 Personen begrenzt. Anmeldung unter 0841 / 305-1885. Mi., 4. Mai, 20 Uhr JuBIERlator Bayerisch-fränkisches Musikkabarett zu 500 Jahre Reinheitsgebot Dellnhauser Musikanten und Klaus Karl-Kraus Vorverkauf im Bauerngerätemuseum Hundszell, im Stadtmuseum und beim DonaukurierTicketservice Eine heiter-ironische Kunstausstellung von Gabriele und Thomas Neumaier, organisiert vom Deutschen Medizinhistorischen Museum Ingolstadt (wegen Baumaßnahmen bis Juli 2016 geschlossen). Rettungsversuch. Foto Gabriele Neumaier 2015 Begleitend zur Ausstellung finden im Bauerngerätemuseum zwei Vorträge statt: Mi., 13. April, 19 Uhr | Vortrag Was macht das Bier mit dem Körper? Prof. Dr. med. Peter Stömmer, Augsburg Eintritt frei Mi., 20. April, 19 Uhr | Vortrag Vom Nutzen und Schaden des Biers Ruf und Rang eines populären Getränks vom 16. bis ins frühe 20. Jahrhundert Prof. Dr. phil. Günter Dippold, Bamberg Eintritt frei
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